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Reitturnier beim RV Albersloh

Reinhard Lütke-Harmann schmunzelt über sein „Eigentor“

Albersloh

Die heimischen Pferdesportler trafen sich am Wochenende beim Reitturnier des RV Albersloh. Lokalmatador Reinhard Lütke-Harmann landete im Großen Preis auf dem vierten Rang und schmunzelte über das Ergebnis auf den ersten drei Plätzen.

Von Michael Schulteund

Reinhard Lütke-Harmann vom RV Albersloh mit Caligula, die beim Heimturnier auf Platz vier im S*-Springen landeten.
Reinhard Lütke-Harmann vom RV Albersloh mit Caligula, die beim Heimturnier auf Platz vier im S*-Springen landeten. Foto: RV Albersloh

„So etwas nennt man wohl Eigentor.“ Reinhard Lütke-Harmann konnte dennoch darüber schmunzeln, als er nach der Siegerehrung des Großen Preises von Albersloh die vor ihm platzierten Paare anschaute. „Zwei dieser drei Pferde habe ich in den großen Sport gebracht.“ Und am Sonntag schnappten genau diese ihm den Triumph im S*-Springen mit Stechen vor der Nase weg. Der Albersloher Lokalmatador war dennoch mit Rang vier zufrieden. „Für mich ist das ein toller Erfolg.“ Zumal er diesen auf einem vierbeinigen Lokalmatadoren erritten hatte. Denn der neunjährige Wallach Caligula wurde ebenfalls in Albersloh geboren.

Also ein Heimspiel für beide, und die Unterstützung der zahlreichen Besucher war ihnen gewiss. Im Umlauf schon absolut überzeugend mit einer flotten Null-Runde hatten sich beide neben sechs weiteren Paaren für das entscheidende Stechen qualifiziert. Und zwischen seinen beiden Ritten postierte sich Lütke-Harmann am Einritt, um der Konkurrenz zuzuschauen.

Im Stechen selbst musste Katharina von Essen (Albachten) die Richtzeit setzen. Die Amazone hatte das große Glück, auf Loona NRW zu sitzen. „Denn die zehnjährige Stute ist super grundschnell, so dass ich durchaus mit einer guten Zeit gerechnet habe.“ Dass beide dabei fehlerfrei blieben, lag auch an der jungen Dame im Sattel. Am Ende standen 39,10 Sekunden auf der Uhr, das alles bei null Fehlerpunkten.

Damit war die Messlatte für die Konkurrenz sehr hoch gelegt. Zu hoch, wie sich nach den folgenden sechs Ritten im Stechen herausstellen sollte. Zwar knackte Greta Reinacher (RV Osterwick) auf dem achtjährigen Cadeau ebenfalls die Marke von 40 Sekunden, schrammte aber knapp am Sieg vorbei. 39,82 Sekunden bedeuteten Platz zwei, nachdem beide im ersten Umlauf die Schnellsten gewesen waren. Ebenfalls fehlerfrei blieben in der Entscheidung Lisa Maria Titel (RV Fröndenberg) auf der elfjährigen Stute Contessa la Silla (41,43 Sekunden) und eben Lütke-Harmann (42,53) als Vierter.

„Ich habe dieses Pferd jetzt drei Jahre und bin damit erfolgreich unterwegs“, bedankte sich Katharina von Essen beim Züchter und Besitzer Peter Thomas, „und ich hoffe, dass ich Loona noch lange reiten darf.“ Neben dem Großen Preis konnte sie drei weitere Prüfungen für sich entscheiden, so dass sie bilanzierte: „Alles gut.“ Es wurde sogar noch besser. Denn von Essen hatte Losglück, als unter allen Siegern der einzelnen Prüfungen ein Sonderehrenpreis (Armbanduhr) vergeben wurde. „Ich bin jedes Jahr hier dabei, weil in Albersloh die Bedingungen und die Atmosphäre stimmen. Ihr habt hier alles zu bieten“, kam ein ehrliches Lob beim abschließenden Interview nach der Siegerehrung.

Hier wollte sich auch Reinhard Lütke-Harmann nicht lumpen lassen. „Zuerst einmal meine Gratulation an Siegerin und Platzierte. Aber auch an das Team um Hermann Stephan, das einmal mehr ein tolles Turnier organisiert und veranstaltet hat.“ Eitel Sonnenschein auch bei der Drittplatzierten Lisa Maria Titel. Sie hatte völlig unaufgeregt Normalparcours und Stechen hinter sich gebracht, dabei wohl mit ihrem Auftreten auch eine Jury beeindruckt, die ihr einen Ehrenpreis verlieh.

Nun steht es in Albersloh 3:2 für die Damen, wenn es um den Sieg im Großen Preis geht. Nach der fünften Auflage ist das „schwache Geschlecht“ in Führung gegangen, was den Ehrgeiz der Männer 2022 anstacheln dürfte. Eine, die für die Führung der Frauen auch verantwortlich ist, heißt Greta Reinacher. Sie gewann 2018 und landete am Sonntag auf Rang zwei. Schnell reiten ist ihr Hobby, dabei fehlerfrei bleiben sowieso. „Aber dieses Mal war Katharina eben schneller. Und ein zweiter Platz bei diesem schweren Springen und über 40 Paaren kann sich doch sehen lassen.“

Stimmt. Genauso wie sich das Reitturnier in Albersloh einmal mehr sehen lassen konnte.