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Leichtathletik: Deutschen Meisterschaft U16 in Bremen

Lampenfieber lässt bei Oskar Enseling die Knie schlottern

Nottuln

Für seine erste DM-Teilnahme hatte sich Oskar Enseling viel vorgenommen. Am Ende des 3000-Meter-Laufs der besten deutschen M15-Junioren stand für den Nottulner aber eine Enttäuschung. Doch aus seinem vorzeitigen Ausscheiden zog er auch etwas Positives.

Kristian van Bentem

Gezeichnet: Die Anstrengung stand Oskar Enseling (Nummer 572) schon nach wenigen Runden des 3000-Meter-Laufs im Bremer Weserstadion ins Gesicht geschrieben.
Gezeichnet: Die Anstrengung stand Oskar Enseling (Nummer 572) schon nach wenigen Runden des 3000-Meter-Laufs im Bremer Weserstadion ins Gesicht geschrieben. Foto: Ralf Görlitz

Nach zwei Dritteln der Strecke war bei Oskar Enseling die Luft raus. Und das nicht nur sprichwörtlich: „Ich war einfach total fertig“, kommentierte der Nottulner 3000-Meter-Läufer der SG Brillux Münster seinen vorzeitigen Ausstieg aus dem Wettbewerb bei der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft der U16-Junioren in Bremen. Mit der fünftbesten Qualifikationszeit und Aussichten auf einen Treppchenplatz ins Rennen der Altersklasse M15 gegangen, musste er nach etwa 2000 Metern vorzeitig aufgeben.

„Ich weiß selber nicht so richtig, woran es gelegen hat. Ich kann es nicht wirklich erklären“, rätselte Enseling und versuchte dann doch, Ursachenforschung zu betreiben. „Ich war bei meinem ersten DM-Start auf jeden Fall extrem nervös“, berichtete der Nottulner, dem am Samstag Abend vor dem Start beim offiziellen Einlaufen ins gut gefüllte Weserstadion vor Lampenfieber offenbar die Knie schlotterten. „Vielleicht habe ich mir selbst zu viel Druck gemacht“, meinte Enseling, den schon vor dem Startschuss das Gefühl beschlich: „Das wird heute nix!“

Und tatsächlich hatte der Nottulner von Beginn an zu kämpfen. Dass er sofort etwas hinter den vermuteten Konkurrenten im Kampf um die vorderen Plätze lag, war zwar noch nicht aussagekräftig. „Schließlich ist über 3000 Meter der letzte Kilometer entscheidend. Aber ich hatte nicht diesen langen, ruhigen Schritt, den man normalerweise braucht, und musste Leute, mit denen ich sonst eigentlich locker mithalten sollte, wegziehen lassen“, schilderte Enseling seinen Kampf, der ihn immer mehr verkrampfen ließ. „Das war total deprimierend, weil ich mir so viel erhofft hatte.“ Als nach etwa zwei Kilometern weitere Konkurrenten an Enseling vorbeizogen, erlöste der Trainer seinen Schützling und nahm ihn aus dem Rennen.

Die erste tiefe Enttäuschung war allerdings schnell überwunden. „Auch solche Erfahrungen gehören im Sport dazu. Und diese Saison war mit der DM-Teilnahme trotzdem ein großer Erfolg“, meinte Enseling und zeigte schon wieder Kampfgeist: „Im nächsten Jahr will ich mich erneut qualifizieren.“