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Herzklopfen in Bormes-les-Mimosas

Eine Traumhochzeit mit Startschwierigkeiten

Am Samstagnachmittag schworen sich Prinzessin Alexandra und ihr Ehemann Nicolas Bagory zum zweiten Mal die ewige Treue. Alles lief glatt ... bis ein Oldtimer ihnen in die Quere kam.

Das überglückliche Brautpaar beim Verlassen der Kirche.
Das überglückliche Brautpaar beim Verlassen der Kirche. Foto: Marc Wilwert

Text: Nathalie Roden, Dustin Mertes; Fotos: Marc Wilwert ; Videos: Christophe Olinger, Liz Mikos

Ob Nicolas Bagory an diesem Samstag sehr aufgeregt war? Vermutlich schon, denn der 34-jährige Franzose versprach Prinzessin Alexandra (32) zum zweiten Mal die ewige Treue. Schauplatz war dieses Mal die romanische Pfarrkirche Saint-Trophyme im malerischen Städtchen Bormes-les-Mimosas. Dort stärkte auch schon Großbritanniens Herzogin Kate im Herbst 2021 ihrem Bruder James Middleton bei dessen Hochzeit den Rücken. Zudem war es an diesem 29. April erst der zweite große öffentliche Auftritt für Bräutigam Nicolas, dessen Ankunft von den etlichen Schaulustigen, die einen Platz auf dem engen Vorplatz der Kirche ergattern konnten, lautstark beklatscht und bejubelt wurde.

Darunter befanden sich auch erstaunlich viele Luxemburger, die eigens zu diesem Ereignis – zum Teil sogar mit passenden Fähnchen und Flaggen ausgestattet - angereist waren. „Ich komme schon seit 25 Jahren nach Bormes-les-Mimosas und als ich erfahren habe, dass die kirchliche Trauung von Prinzessin Alexandra hier stattfindet, dachte ich: ,Warum nicht? Dann feiern wir die Luxemburger auch hier ein wenig‘“, verriet ein Landsmann, der bereits gegen Mittag vor der Kirche eingetrudelt war. „Es ist die einzige Prinzessin, die wir haben. Das wird toll!“, freute sich ein weiterer Zaungast aus dem Großherzogtum.

Hier kommt der aufgeregte Bräutigam ...

Etwas überwältigt, wenn auch glücklich, wirkte der als relativ zurückhaltend geltende Bräutigam, als er mit seiner Mutter Gwenaëlle am Arm vor der Kirche erschien. Obschon das Brautpaar an diesem bedeutsamen Tag sehr viel Wert auf die Wahrung seiner Privatsphäre legte, posierte der Franzose bereitwillig und mit breitem Lächeln im Gesicht für die jubelnde Menge und die unaufhaltsam klickenden Kameras.

Ankunft Nicolas Bagory 

In der Kirche, die mit üppigen Blumenarrangements aus Hortensien und Rittersporn sowie einem blauen Teppich geschmückt war, wartete bereits der Rest der großherzoglichen Familie auf das Brautpaar. Erbgroßherzog Guillaume wurde von Ehefrau Stéphanie und seinem ältesten Sohn Prinz Charles begleitet. Ihr vier Wochen altes Baby François, das ebenfalls mit nach Bormes-les-Mimosas gereist war, wurde derweil anderweitig versorgt. Die Erbgroßherzogin begeisterte in einer paillettenbestickten nachtblauen Abendrobe, die am Rücken mit einem transparenten Cape versehen war. Prinzessin Claire zog ihrerseits in einem mit Strasssteinen versehenen signalroten Kleid von Zuhair Murad mit sommerlichem Carmen-Ausschnitt die Blicke auf sich.

Rätsel gab derweil der smarte junge Mann auf, der Arm in Arm mit Großherzogin Maria Teresa aufgetaucht war. Hierbei handelte es sich um Arnaud Bagory, den Bruder des Bräutigams.

Die freudestrahlende Brautmutter glänzte neben ihm in einem schwarzen Jumpsuit von Elie Saab, der mit einem üppig gerüschten, smaragdgrünen Stola-Detail im Schulterbereich veredelt war. Ebenfalls mit von der Partie: Prinz Sébastien sowie Prinz Louis, der gemeinsam mit seinen Söhnen Prinz Gabriel und Prinz Noah auftrat.

Aber auch Prinzessin Alexandras Onkel, Prinz Guillaume und Prinz Jean, hatten sich samt ihren zahlreichen Kindern die Ehre gegeben.

Prinzessin Alexandra bezaubert mit Erbstücken

Obschon für die in der Kirche wartende Hochzeitsgesellschaft unsichtbar, dürfte ihr der Moment der Brautankunft ob des aufbrandenden Applauses und der schallenden Jubelrufe auf dem Vorplatz nicht verborgen geblieben sein: Am Arm ihres Vaters Henri schritt Prinzessin Alexandra kurz nach 16 Uhr vor den Traualtar - so wie es ihre Nichte, Prinzessin Amalia (8), und ihr Neffe, Prinz Liam (6), bereits am Vortag Hand in Hand geprobt hatten, als sie mit Großherzogin Maria Teresa und Prinzessin Claire die Hochzeitslocation in Augenschein genommen hatten.

Die Braut trug ein figurbetontes Seidenkleid mit angedeutetem Carmen-Ausschnitt, dessen V-Form im Brustbereich raffiniert verflochten war. Das Kleid stammt aus dem Couture-Haus Elie Saab. Eine diamantbesetzte Chaumet-Tiara, die bereits im Besitz ihrer Großmutter Joséphine-Charlotte war, sowie Perlen-Ohrringe – vermutlich ein Hochzeitsgeschenk an die damalige Braut Maria Teresa von ihren Eltern im Jahr 1981 - komplettierten das Outfit.

Der Bräutigam kämpft mit Startschwierigkeiten

Musikalisch untermalt wurde der Einzug der Braut vom populären Kanon in D-Dur des Barockkomponisten Johann Pachelbel aus dem Jahr 1680. Zu den Höhepunkten der Zeremonie, die unter der Leitung von Monseigneur Dominique Rey, dem Bischof von Fréjus-Toulon, stattfand, zählten zudem das beliebte Johannesevangelium „Die Hochzeit von Kana“ sowie das luxemburgische Muttergotteslied „O Mamm, léif Mamm“, dessen Text im Kirchenheft mit einer französischen Übersetzung versehen war.

Zum Auszug ertönten typisch bretonische Dudelsackfanfaren, bevor das frisch vermählte Brautpaar wieder unter frenetischem Jubel vor der Tür erschien. Auf einen Kuss warteten die Zuschauer allerdings vergeblich.

Ob es demnach Karma war, dass Nicolas Bagory und seine Prinzessin sogleich von dem bereitgestellten Cabrio-Oldtimer auf die erste Bewährungsprobe gestellt wurden? Das Anfahren in dem strahlend weißen MGB-Roadster wollte dem Bräutigam jedenfalls nicht so recht gelingen. Prinzessin Alexandra versuchte vom Beifahrersitz zu helfen, aber erst durch einen beherzten Schubser durch einen Gendarm konnte es dann endlich losgehen.

Startschwierigkeiten nach der Hochzeit 

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