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Sprachprogramm mit "Wuppi" - Kindergärten Gunzenbach-Hohl

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Das <strong>Sprachprogramm</strong><br />

<strong>mit</strong> "Wuppi" startet für<br />

die Schulmäuse am<br />

Grundlage<br />

Eltern und Kinder, die schon länger <strong>mit</strong> dem KiGa zu tun haben, kennen die<br />

Begriffe, die sich in den letzten Jahren geprägt haben und die rund um dieses<br />

Thema gebraucht werden: „<strong>Sprachprogramm</strong>“, „Wuppi“, oder auch<br />

„Hören.Lauschen.Lernen“.<br />

Dieses "<strong>Sprachprogramm</strong>" ist in sich nicht festgelegt und allgemein gesehen<br />

ein „Training zur phonologischen Bewusstheit“. Es wird <strong>mit</strong> den angehenden<br />

Schulkindern (Schulmäuse) durchgeführt.<br />

Die Förderung der phonologischen Bewusstheit ist im neuen KiGa-Gesetz bzw. im<br />

Bildungs- und Erziehungsplan verankert. In der Vergangenheit entstand unter den<br />

Eltern die Meinung, dass ein ganz bestimmtes <strong>Sprachprogramm</strong>, das sog.<br />

„Würzburger <strong>Sprachprogramm</strong>“ oder „Hören.Lauschen.Lernen“, gesetzlich<br />

festgelegt, bzw. vorgeschrieben sei. Dem ist aber nicht so. Es ist noch nicht einmal<br />

vorgeschrieben, dass überhaupt ein "<strong>Sprachprogramm</strong>" durchzuführen sei.<br />

Deshalb zur Verdeutlichung ein Auszug aus dem BayKiBiG (=das neue KiGa-<br />

Gesetz)<br />

§ 5 – sprachliche Bildung und Förderung: Kinder sollen lernen, sich<br />

angemessen in deutscher Sprache sowie durch Mimik und Körpersprache<br />

auszudrücken, längeren Darstellungen oder Erzählungen zu folgen und selbst<br />

Geschichten zusammenhängend zu erzählen. Sie sollen Wortschatz, Begriffs- und<br />

Lautbildung, Satzbau und sprachliche Abstraktion entsprechend ihrem<br />

Entwicklungsstand erweitern und verfeinern. Dialekte werden gefördert und<br />

gepflegt. ….ff (der unterstrichene Teil beinhaltet das, was man als Ziel des<br />

<strong>Sprachprogramm</strong>s ansehen kann)


Zur Entstehung des <strong>Sprachprogramm</strong>s<br />

Das ursprüngliche Programm heißt "Hören – Lauchen – Lernen" (HLL) und wurde<br />

von Petra Küspert / Wolfgang Schneider unter wissenschaftlichen<br />

Voraussetzungen (Auswahl der Kindergruppe, Befragung, Durchführung,<br />

Beobachtung und Aufzeichnung von tatsächlich festzustellenden Veränderungen,<br />

Wirksamkeit) in Würzburg entwickelt (deshalb auch "Würzburger" Programm).<br />

Eigentliche Zielgruppe waren hier aber Schulkinder <strong>mit</strong> Lese-<br />

Rechtschreibschwäche oder Legasthenie in 3. / 4. Klassen.<br />

Im Rahmen dieser wissenschaftlichen Studie wurde aber auch ein starkes<br />

Augenmerk darauf gelegt, wie bei Kindern überhaupt der Schriftspracherwerb<br />

abläuft. Dann wurde versucht diese Erkenntnisse, in Zusammenhang <strong>mit</strong> dem<br />

Training für die Schulkinder, auf die Ebene des Kindergartens zu bringen. Man<br />

hat ein Programm entwickelt, das nach Anleitung durchgeführt wird und so die<br />

Kinder auf das Lesen und Schreiben lernen vorbereitet. Nach einer Probephase in<br />

verschiedenen ausgesuchten <strong>Kindergärten</strong> gab es ausführliche Berichte, die<br />

etliche Vorteile aufzeigten, aber auch Grenzen. Dennoch hat sich die Durchführung<br />

rasch verbreitet, u. a. auch weil es von den Schulen gut angenommen wurde und<br />

die <strong>Kindergärten</strong> sich in einen Konkurrenzkampf begaben. Bald schon setzten die<br />

Schulen diese Vorarbeit der <strong>Kindergärten</strong> als Basis für ihren Anfangsunterricht<br />

voraus.<br />

Umsetzung in die Praxis und kritisches Hinterfragen<br />

Programme durchzuführen ist nicht in allen Belangen ohne Kritik zu sehen. Zum<br />

einen ist es eben ein "Programm", das stundenplanmäßig durchgeführt wird und<br />

zum Teil recht einseitig hervorgehoben auf bestimmte wenige Förderbereiche zielt.<br />

Ebenso wehren wir uns als KiGa ein Stück weit dagegen ausschließlich als<br />

"Zubringer" zur Schule verstanden zu werden. Der Kindergarten ist zwar eine<br />

Bildungseinrichtung aber <strong>mit</strong> einem eigenständigen Auftrag. Wir möchten<br />

unsere Arbeit nicht einzig und allein auf die Schulvorbereitung reduziert sehen. Nur<br />

in Deutschland gibt es das Verständnis von Vor-Schüler im KiGa. Wenn Sie einen<br />

Arzt aufsuchen sind Sie auch kein Vor-Toter. Schulvorbereitung ist nämlich nicht<br />

alles. Und sie ist nicht beschränkt auf das letzte KiGa-Jahr. KiGa ist lernen fürs<br />

ganze Leben. Und der KiGa dauert in der Regel drei Jahre. Hierbei hat jedes Jahr<br />

seine Bedeutung und seine Schwerpunkte.<br />

Fragen Sie Eltern eines neuen dreijährigen Kindes nach den Bedürfnisse des<br />

Kindes im KiGa… fragen Sie bei Eltern eines "<strong>mit</strong>tleren" Kind ( 4 – 5 Jahre) nach<br />

den Erwartungen an den Kindergarten … fragen Sie Eltern eines Vorschülers.<br />

Vielleicht haben Sie ja gerade zwei Kinder verschiedenen Alters in unserer<br />

Einrichtung – dann verstehen Sie noch besser, wie wichtig es ist, für alle


Entwicklungsstufen etwas anzubieten. All diese Bereiche sind gleichwertig<br />

wichtig!!!<br />

Laut KiGa-Gesetz ist darauf zu achten, dass die gesamte Persönlichkeit des<br />

Kindes gefördert wird und insbesondere die "Basiskompetenzen" (z. b.<br />

Selbständigkeit, Selbstwertgefühl, Kognitive K., Körperliche K….)<br />

So haben wir uns entschieden<br />

Nichts desto trotz wird das "<strong>Sprachprogramm</strong>", wie es umgangssprachlich genannt<br />

wird, auch in unserem KiGa durchgeführt. Wir sehen die Erwartungshaltung der<br />

Eltern und der Schule und erkennen seine Vorteile an.<br />

In den Anfangsjahren haben wir das „Würzburger“ genommen, es gab damals<br />

auch nur das eine. Inzwischen gibt es viele verschiedene Varianten zu kaufen. Das<br />

Ganze hat sich weiter entwickelt und verbessert. Geschäftstüchtige Verlage haben<br />

das Interesse der <strong>Kindergärten</strong> an diesen Materialien erkannt und einen<br />

florierenden Markt daraus entwickelt. Wir haben uns da<strong>mit</strong> befasst, uns in<br />

verschiedene Richtungen informiert, um möglichst auf dem neuesten Stand zu sein<br />

und uns unter den Angeboten umgeschaut. So sind wir zu dem Entschluss<br />

gekommen ein neues, anderes Konzept anzuschaffen – „Wuppi“ (Finken Verlag,<br />

kostete knapp 100 €) – es basiert auf dem ursprünglichen Programm HLL, die<br />

Grundlagen und Ziele sind die gleichen, es ist aber viel kindgerechter, ist flexibler<br />

einzusetzen …und macht mehr Spaß (das alte war bei den Kindern nach einigen<br />

Wochen nicht mehr so beliebt) –<br />

Die gesamte Durchführung ist nicht so „verschult“ und entspricht besser dem Alter<br />

und Entwicklungsstand von KiGa-Kindern und berücksichtigt neuere<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse in den Bereichen der Hirnforschung und<br />

Lernmethodik, die uns im „Würzburger“ gefehlt haben. Z. B. die Verknüpfung <strong>mit</strong><br />

Bewegung, die Selbsttätigkeit der Kinder – sie werden nicht nur „belehrt“ sondern<br />

lernen „<strong>mit</strong> zu denken“.<br />

Früher schallte es "<strong>Sprachprogramm</strong> fängt an" durch die Räume, wenn die Kinder<br />

zum Versammeln riefen – heutzutage heißt es "Wuppi ruft!"<br />

Nun zu "Wuppi"<br />

Wuppi ist nämlich die Leitfigur unseres Konzeptes.<br />

Das ganze beginnt <strong>mit</strong> einer Rahmenerzählung: In einem KiGa sieht es aus, als<br />

wären Einbrecher am Werk gewesen. Im Gruppenraum ist Unordnung –<br />

Schubladen sind aufgezogen. Die Erzieherin geht zum Telefon um die Polizei zu<br />

verständigen. Da entdecken die Kinder, dass sich eine Decke bewegt. Eine Gestalt<br />

kommt zum Vorschein. "Wupp, wupp, murks, murks" sagt diese in ihrer Sprache.<br />

Doch das Wesen lernt schnell. "Guten Tag", heißt das nämlich auf der Erde.


Dieses Wesen ist Wuppi, vom Planeten Wupp. Sein Vater Wuppix ist dort König.<br />

Später einmal soll Wuppi seine Nachfolge antreten. Aber genau da steckt das<br />

Problem – Wuppi kann nicht zuhören. Und wer nicht richtig zuhören kann, der<br />

kann nicht in die Schule. Und lernt nicht lesen, schreiben und rechnen. Ein König<br />

aber, der das nicht kann … unvorstellbar, findet auch Bösix der gemeine Herrscher<br />

vom Nachbarplaneten. Der hat ein Ultimatum gestellt. Wenn Wuppi dieses nicht<br />

einhält, dann wird Bösix die Herrschaft auf Wupp übernehmen. Der König Wuppix<br />

ist verzweifelt. Da liest er in einem alten, dicken Buch, dass es auf dem Planeten<br />

Erde Häuser <strong>mit</strong> Kindern gibt, die machen ein Ohrentraining. Das ist die Lösung.<br />

Also setzt Wuppix seinen Junior in ein Raumschiff, programmiert es auf "Erde –<br />

Kindergarten" und so landet Wuppi bei Tim und Marie und Erzieherin Gisela. Und<br />

tatsächlich: hier soll ein Ohrentraining am nächsten Dienstag anfangen. Aber es<br />

kommt anders, Gisela bricht sich ein Bein und muss ins Krankenhaus. Der Start<br />

muss um 2 Wochen verschoben werden. Aber das geht nicht. Dann schafft Wuppi<br />

das Ultimatum nicht mehr. Bösix freut sich schon. Vielleicht haben ja unsere<br />

Schulmäuse eine Lösung … tatsächlich, sie haben eine klasse Idee: Wuppi darf<br />

zu uns nach <strong>Hohl</strong> kommen und bei uns das Ohrentraining <strong>mit</strong>machen.<br />

Und so kommt es, dass bei uns aus einem Körbchen Wuppi (Handpuppe) zum<br />

Vorschein kommt – das ist der Einstieg <strong>mit</strong> den Vorschulkindern in der 4.<br />

Kalenderwoche. Die Kinder im letzten KiGa-Jahr waren begeistert von "Wuppi".<br />

Organisatorisches<br />

Das "<strong>Sprachprogramm</strong>" findet 3 x wöchentlich, in der Regel Di – Mi - Do statt.<br />

Und läuft über 20 Wochen.<br />

Wir beginnen im Januar und enden im Juli, um die Pause bis zur Einschulung<br />

möglichst kurz zu halten, da<strong>mit</strong> die Kinder nicht so viel vergessen.<br />

In den Ferienbetreuungen zu Ostern und Pfingsten und in der Woche, in der die<br />

Schule Faschingsferien hat, findet kein Wuppi statt.<br />

Wuppi beginnt um 8:30 Uhr. Bitte achten Sie darauf, dass Ihr Kind an diesen<br />

Tagen rechtzeitig in den KiGa kommt. Wer nicht pünktlich kommt darf nicht<br />

mehr rein da sind wir sehr streng!!! Hat Wuppi schon angefangen, können<br />

Nachzügler nicht mehr teilnehmen. Wir haben <strong>mit</strong> den Kindern bereits darüber<br />

gesprochen und verschiedene Ursachen morgendlichen Zeitverzugs und<br />

Lösungsmöglichkeiten dazu erarbeitet. Wir haben den Kindern auch erklärt, warum<br />

man bei Verspätung nicht mehr <strong>mit</strong>machen kann: Wuppi ist ein Ohrentraining – es<br />

geht um genaues Hinhören, um Wahrnehmung, Konzentration – es bringt alles<br />

durcheinander, wenn der „Unterricht“ bereits begonnen hat und dann noch jemand<br />

dazukommt. Allerding ist es auch kein Riesendrama, und man muss nicht weinen,<br />

wenn man mal nicht teilnehmen kann – sei es weil das Kind krank ist, ein Termin


ansteht, die Familie in Urlaub fährt, weil man vorm Einschulen des Kindes das<br />

letzte Jahr die Gelegenheit hat außerhalb der Hauptsaison zu buchen, oder halt zu<br />

spät gekommen ist. Alle Einheiten dauern ca. 2 Wochen und die Übungen sind in<br />

Abwandlungen Wiederholungen. Hat man auch das „O“ verpasst, so verstehen die<br />

Kinder die Aufgaben auch noch, wenn sie dann beim „A“, „E“ oder „I“ dabei sind.<br />

Die Kinder bekommen u. A. einen "Ohren-Pass" in den sie ihre Teilnahme<br />

"eintragen".<br />

Die Einheiten bauen sich folgendermaßen auf:<br />

- Hörübungen/Hörrätsel: genaues Hinhören, Geräusche herausfinden,<br />

Richtungshören, sich Gehörtes merken und richtig wiedergeben<br />

- Reimen<br />

- Silben (Robotersprache)<br />

- Laute unterscheiden (z. B.: hört man tsch-tsch-tsch… ist der Motor in<br />

Ordnung, der Zug fährt, macht es aber tz-tz-tz….ist der Motor defekt, der<br />

Zug bleibt stehen)<br />

- Anlaute (Selbstlaute)<br />

- Anlaute (Mitlaute)<br />

- Anfangs- und Endlaute erkennen<br />

- Lautieren (Schneckensprache) – Zerlegen von Wörtern in Laute<br />

- Zusammenziehen (aus Lauten Wörter bilden)<br />

In diesem Jahr gibt es 17 Schulmäuse, das sind zu viele, deshalb wird die Gruppe<br />

geteilt – Sven/ bzw. Karolina und Petra führen die Regie. Die Einteilung wird <strong>mit</strong><br />

den Kindern zusammen besprochen und ausgelost.<br />

Weitere Informationen dazu können interessierte Eltern bei uns auf Anfrage<br />

erhalten.

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