Hohlladungsraketen I (DR/US/HUN WK2)
Hohlladungsraketen I (DR/US/HUN WK2)
Hohlladungsraketen I (DR/US/HUN WK2)
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<strong>Hohlladungsraketen</strong> I (<strong>DR</strong>/<strong>US</strong>/<strong>HUN</strong> <strong>WK2</strong>)<br />
von Ingo Kaim<br />
Vorbemerkungen:<br />
Mit tragbaren Raketenwerfern für die Infanterie, die der Panzerfaust an Reichweite und Durchschlagsleistung<br />
überlegen sein sollten, wurden während des 2. WK Anstrengungen unternommen, der zunehmenden Anzahl<br />
gepanzerter Fahrzeuge und deren verstärkte Panzerung zu begegnen.<br />
Es erfolgte ein Wechsel vom Treibladungspulver zum Raketentreibsatz in Kombination mit einer Hohlladung.<br />
Munition<br />
Allgemeines<br />
An dieser Stelle soll ein Vergleich zwischen den<br />
Raketen der<br />
- 8,8 cm Raketenpanzerbüchse 54<br />
- 2.36-in Rocket Launcher M1<br />
- 60 mm Kézi rakétavetö 44M<br />
erfolgen (siehe auch FB „PzAbw-Handwaffen)).<br />
8,8 cm Raketenpanzerbüchsgranate 4322<br />
Die 8,8 cm RPzBGr 4322 ist eine Hohlladungsrakete,<br />
die mittels eines elektrischen Raketenmotoranzünders<br />
aus der PzB 54 gestartet wird. Der Kontakt zum<br />
Stoßgenerator wird über eine Steckverbildung hergestellt.<br />
Die Rakete wird durch ein kalibergleiches<br />
Ringleitwerk mit vier Leitwerkflächen stabilisiert. Bei<br />
einer Vo von ca. 105 m/s konnten gepanzerte Fahrzeuge<br />
etc. bis auf eine Entfernung von 150 m bekämpft<br />
werden.<br />
Der Raketenkopf ist mit einem Abstandsrohr versehen.<br />
Die ca. 700 g schwere gepresste Sprengladung mit der<br />
Kennziffer 97 wird durch die kleine Zündladung 34 vom<br />
Kopf-AZ 5095 initiiert. Die Hohlladung durchschlug ca.<br />
170 mm Panzerstahl.<br />
Das Nachfolgemodell (RPzBGr 4992) für umgerüstete<br />
RPzB 54 und PzB 54/1 war mit einem Ringkontakt<br />
versehen (vergleiche auch FB „Das Puppchen ist kein Panzerschreck“).
Aufschlagzünder 5095<br />
Der AZ 5095 ist ein sprengkräftiger Kopfaufschlagzünder<br />
ohne Verzögerung.<br />
Zünderkörper ist aus Stahlblech gefertigt.<br />
Der Zdr entspricht weitgehend dem Aufschlagzünder<br />
5075 (vergleiche FB „Stielgranaten I“), ist jedoch wegen der<br />
geringeren Beschleunigungskräfte während des<br />
Raketenstarts mit einer Federlasche (2 Lippen) an<br />
Stelle eines Federkreuzes mit 4 Lippen versehen.<br />
2.36-in Rocket M6A1, HEAT<br />
Die 60 mm Rakete M6A1 ist mit einer Hohlladung<br />
versehen. Sie wird mittels eines elektrischen<br />
Raketenmotoranzünders aus der Bazooka M1<br />
gestartet. Der Kontakt zu den Trockenbatterien wird<br />
über eine Steckverbildung hergestellt. Die Rakete wird<br />
durch ein kalibergleiches Flächenleitwerk mit sechs<br />
Leitwerkflächen stabilisiert. Bei einer Vo von ca. 80 m/s<br />
sollten gepanzerte Fahrzeuge etc. bis auf eine<br />
Entfernung von 250 m bekämpft werden.<br />
Der Raketenkopf ist mit einer konischen Haube<br />
versehen. Die ca. 165 g schwere Pentolit-Sprengladung<br />
sollte ca. 80 mm Panzerstahl durchschlagen.<br />
.
2.36-in Rocket M6A3, HEAT<br />
Das Modell A3 der Bazzoka-Rakete M5 wurde mit einer<br />
abgerundeten Haube und einem Ringleitwerk mit vier<br />
Leitwerkflächen versehen. Dadurch verringerten sich<br />
Masse und Länge der Rakete.<br />
Der Bodenzünder (ohne Bezeichnung) erhielt eine etwas<br />
schwächere Abstandsfeder um die Empfindlichkeit<br />
beim Aufschlag zu erhöhen.<br />
Der massive Zünderkörper verbindet die Treibladungshülle<br />
mit dem Gefechtskopf. Er nimmt den<br />
Schlagbolzen auf, der bei Transport und Lagerung<br />
durch einen Vorstecker gesichert ist. Dieser ist als<br />
Bügel geformt, der um die Treibladungshülle greift.<br />
Nach der Entfernung des Vorsteckers ist der Zünder<br />
funktionsbereit.<br />
Beim Aufschlag überwindet der Schlagbolzen die<br />
Abstandsfeder und läuft auf den Detonator M16 auf.<br />
Dieser wird initiiert und leitet damit die Zündung der<br />
Sprengladung ein.<br />
Bei späteren Zündermodellen erfolgte die Entsicherung<br />
erst auf der Flugbahn, wenn ein Sicherungsbolzen<br />
ausgeworfen werden konnte.<br />
Die grundsätzliche Form der Hl-Rakete wurde auch bei<br />
Nb-WP-Raketen (und bei HEAT-Üb-Modellen) beibehalten.<br />
wird fortgesetzt