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Migräne oder Kopfschmerz - bei Crossmed

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m-e-d-i-a 68 / 08.2008<br />

kostenlose Broschüre zum Mitnehmen<br />

<strong>Migräne</strong><br />

... <strong>oder</strong> <strong>Kopfschmerz</strong> ?<br />

crossmed Edition<br />

Arzt und Patient im Gespräch<br />

1


Impressum<br />

2<br />

Verlag <strong>Crossmed</strong> GmbH<br />

Ingo Titscher<br />

Oberer Schrannenplatz 9<br />

88131 Lindau<br />

Telefon 08382 – 409234<br />

Telefax 08382 – 409236<br />

info@crossmed.de<br />

www.crossmed.de<br />

Autor Björn Weschenfelder<br />

88131 Lindau<br />

Redaktion Sabine Habicht<br />

PR Service<br />

Oberer Schrannenplatz 9<br />

88131 Lindau<br />

Telefon 08382 – 275056<br />

Telefax 08382 – 275057<br />

info@habicht.de<br />

www.habicht.de<br />

Layout Matthias Wagner<br />

mw-design | werbegrafi k<br />

Vogelherdbogen 6<br />

88069 Tettnang<br />

Telefon 07542 – 53211<br />

Telefax 07542 – 53251<br />

info@mwdesign-werbegrafi k.de<br />

www.mwdesign-werbegrafi k.de<br />

Aufl age 1 / 2006


Seite<br />

Vorwort 4<br />

Wer leidet unter <strong>Migräne</strong>? 5<br />

<strong>Kopfschmerz</strong>, eine Krankheit ohne Lobby ? 6<br />

Die Ursachen der <strong>Migräne</strong> 7<br />

Eine <strong>Migräne</strong>attacke 8<br />

<strong>Kopfschmerz</strong> vom Spannungstyp <strong>oder</strong> <strong>Migräne</strong> ? 11<br />

Mögliche Auslöser der <strong>Migräne</strong>attacken 12<br />

Am Anfang steht die Diagnose 14<br />

Behandlung einer <strong>Migräne</strong>attacke und medikamentöse Therapie 15<br />

Wichtige Regeln für <strong>Migräne</strong>patienten 17<br />

Adressen / Ansprechpartner 18<br />

<strong>Crossmed</strong> Informationsbroschüren aus der Serie Arzt und Patient im Gespräch, zu<br />

vielen Themen rund um Ihre Gesundheit, fi nden Sie <strong>bei</strong> Ihrem Facharzt, in Kliniken,<br />

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Sie auch die Themenliste der aktuellsten Informationsbroschüren.<br />

Inhaltsverzeichnis


Vorwort<br />

4<br />

Vorurteile über <strong>Migräne</strong> halten sich hartnäckig. Sie spiegeln sich wider in<br />

Sprüchen wie „Erwin ist heute nicht an seinem Ar<strong>bei</strong>tsplatz – hat mal wieder<br />

seine <strong>Migräne</strong> genommen“ <strong>oder</strong> auch „<strong>Migräne</strong> ist, ...wenn Frauen keine Lust<br />

auf Sex haben“.<br />

Das alles ist Unsinn. Denn <strong>Migräne</strong> ist etwas ganz anderes: Immer wieder auftretende<br />

schwere <strong>Kopfschmerz</strong>anfälle, <strong>bei</strong> denen Presslufthämmer bis zu drei<br />

Tage im Kopf dröhnen, <strong>bei</strong> denen die Schmerzen hinter den Augen und in der<br />

Schläfe kaum auszuhalten sind, den Kopf zum Bersten bringen.<br />

Die Attacken kommen, wenn man sie überhaupt nicht brauchen kann. Zweimal,<br />

dreimal <strong>oder</strong> sogar viermal im Monat. Die Anfälle dauern jeweils bis zu<br />

drei Tage. Jedes Geräusch tut weh, Licht blendet und schmerzt - das Öffnen<br />

der Augenlider ist eine einzige Qual. Jeder Geruch ist unerträglich, fast widerlich.<br />

Permanente Übelkeit und würgender Brechreiz lassen das Elend noch<br />

höllischer werden. Es bleibt nicht da<strong>bei</strong> – oftmals nimmt Erbrechen einem die<br />

letzte Kraft.<br />

<strong>Migräne</strong>, das bedeutet Hausarrest im abgedunkelten Zimmer, gebunden an<br />

Bett und Toilette, Schmerztabletten. <strong>Migräne</strong> bedeutet auch Unverständnis<br />

von anderen und für den Betroffenen Angst, die Zeit wieder nicht aufholen<br />

zu können. Aber, Sie sind nicht allein!<br />

Zwei von drei erwachsenen Deutschen (etwa 66 Millionen) leiden zumindest<br />

zeitweilig unter <strong>Kopfschmerz</strong>en. Das sind rund 47 Millionen Menschen. Von<br />

diesen wiederum sind fast 18 Millionen von <strong>Migräne</strong> betroffen, weitere 25<br />

Millionen von <strong>Kopfschmerz</strong>en des Spannungstyps, der Rest mit knapp vier<br />

Millionen leidet unter Formen wie <strong>bei</strong>spielsweise dem Cluster-<strong>Kopfschmerz</strong><br />

und vielen weiteren Formen.<br />

Die immense Behinderung durch <strong>Migräne</strong> ist für Außenstehende nur schwer<br />

nachvollziehbar. Diese Broschüre soll helfen, ein besseres Verständnis zu vermitteln<br />

- für Sie, wenn Sie betroffen sind <strong>oder</strong> auch für Ihnen nahe stehende<br />

Personen, die mit Ihnen den <strong>Migräne</strong>alltag bestreiten.<br />

Auf den folgenden Seiten werden Sie lesen, woher diese Symptome kommen,<br />

was <strong>Migräne</strong> und was <strong>Kopfschmerz</strong>en sind und was Sie selbst, in Absprache<br />

mit Ihrem Arzt, unternehmen können.<br />

Ihr Björn Weschenfelder


<strong>Migräne</strong> ist eine der häufi gsten <strong>Kopfschmerz</strong>arten. Etwa 15 Prozent der Frauen<br />

und sieben Prozent der Männer leiden unter <strong>Migräne</strong>. Vor der Pubertät ist<br />

der Anteil an Jungen und Mädchen mit <strong>Migräne</strong> gleich (insgesamt: 4-5 %).<br />

Die höchste Rate an Erkrankungen der <strong>Migräne</strong>attacken tritt zwischen dem<br />

35. und dem 45. Lebensjahr auf. In dieser Lebensphase sind Frauen dreimal<br />

häufi ger betroffen als Männer. <strong>Migräne</strong>attacken sind <strong>bei</strong> Frauen auch meist<br />

länger und intensiver. Nach den Wechseljahren werden die Attacken seltener<br />

und schwächer. Die gleiche Erfahrung machen migränekranke Männer nach<br />

dem fünfzigsten Lebensjahr.<br />

Immer wieder wird die Frage nach der Erblichkeit von <strong>Migräne</strong> gestellt.<br />

Es existiert eine Vielzahl von Untersuchungen, die eine familiäre Häufung der<br />

<strong>Migräne</strong> belegen, doch diese Studien gehen von sehr unterschiedlichen Defi<br />

nitionen und Voraussetzungen aus, so dass derzeit eine klare Aussage zur<br />

Erblichkeit der <strong>Migräne</strong> nicht gegeben werden kann.<br />

Wer leidet unter <strong>Migräne</strong>?<br />

5


<strong>Kopfschmerz</strong> – eine Erkrankung ohne Lobby ?<br />

6<br />

In einer repräsentativen Befragung <strong>bei</strong> 5.000 Deutschen wurde ermittelt, wie<br />

Betroffene ihre <strong>Kopfschmerz</strong>en selbst bezeichnen.<br />

Nur knapp ein Drittel der Patienten (27 Prozent) bezeichnete die <strong>Kopfschmerz</strong>en<br />

als <strong>Migräne</strong>. Sechs Prozent verwendeten andere Zuordnungen wie<br />

z.B. Stresskopfschmerz. Vier Prozent meinten, ihre <strong>Kopfschmerz</strong>en seien auf<br />

das Wetter zurück zu führen. Ein Prozent meinte, sie seien psychisch bedingt<br />

und sprachen z.B. von „nervlich bedingten“ <strong>Kopfschmerz</strong>en.<br />

Eine weitere Gruppe klassifi ziert die <strong>Migräne</strong> auf der Basis von vermeintlichen<br />

organischen Veränderungen. Entsprechend benannten neun Prozent der <strong>Migräne</strong>patienten<br />

ihren <strong>Kopfschmerz</strong> als Verspannungs-, Menstruations-, Verschleiß-,<br />

Kreislauf- <strong>oder</strong> hormonell bedingten <strong>Kopfschmerz</strong>.<br />

In der Bevölkerung gibt es keinerlei allgemeingültige Konzepte für die Bezeichnung<br />

und Klassifi zierung von <strong>Kopfschmerz</strong>en. <strong>Kopfschmerz</strong>en werden<br />

einfach erduldet. Aus Sicht vieler Patienten gibt es kein differenziertes Wissen<br />

zu den verschiedenen <strong>Kopfschmerz</strong>erkrankungen und entsprechend auch keine<br />

spezifi schen therapeutischen Strategien, die <strong>bei</strong> den verschiedenen <strong>Kopfschmerz</strong>en<br />

genutzt werden könnten. Hier gilt es unbedingt Aufklärungsar<strong>bei</strong>t<br />

zu leisten.<br />

53 %<br />

Spannungskopfschmerz<br />

Hauptkopfschmerztypen<br />

39 % <strong>Migräne</strong><br />

8 %<br />

Sonstige <strong>Kopfschmerz</strong>en<br />

66 Millionen Menschen in Deutschland leiden jährlich unter <strong>Kopfschmerz</strong>en.<br />

Die Grafi k zeigt die prozentuale Verteilung nur in Deutschland.


Das Hirngewebe selbst ist schmerzunempfi ndlich. Angesichts der oft unerträglichen<br />

Schmerzen <strong>bei</strong> <strong>Migräne</strong> scheint dies unverständlich. Offenbar geschieht<br />

<strong>bei</strong> einem <strong>Migräne</strong>anfall etwas, was die ansonsten schmerzunempfi<br />

ndlichen Strukturen des Gehirns extrem sensibel macht.<br />

Es bestehen in der Ursachenforschung viele Teilerklärungen über die Entstehung<br />

des Schmerzes, jedoch keine Festlegung auf eine bestimmte Ursache.<br />

Da<strong>bei</strong> ist weder die Durchblutungsstörung allein verantwortlich, noch eine<br />

neurogene (vom Nervensystem ausgehende) Entzündung von Nervenzellen.<br />

Fest steht, dass es nicht ein einzelner Faktor ist, der die <strong>Migräne</strong> hervorruft.<br />

Intensivere Wahrnehmung von Reizen<br />

Wissenschaftler der Universität Kiel setzten <strong>Migräne</strong>-Patienten wie auch Gesunde<br />

einem unregelmäßigen Reiz aus: Während sich die Hirnaktivität der gesunden<br />

Versuchspersonen normalisierte, blieb das Denkorgan <strong>Migräne</strong>-Kranker<br />

weiter unter Stress. Es nahm die Reize intensiver wahr und verbrauchte<br />

mehr Energie.<br />

Triggerfaktoren<br />

Wenn nun bestimmte auslösende Faktoren (medizinisch Triggerfaktoren genannt)<br />

zu schnell, zu plötzlich, zu lange <strong>oder</strong> zu intensiv hinzukommen, kollabierte<br />

die Reizverar<strong>bei</strong>tung im Kopf.<br />

In Frage kommen zum Beispiel äußere Reize wie Stress, Lärm, Unregelmäßigkeiten<br />

im Schlaf-Wach-Rhythmus <strong>oder</strong> Tagesablauf sowie bestimmte Nahrungsmittel.<br />

Auch innere Faktoren können eine Attacke auslösen: Änderungen<br />

der Hormonlage, Hunger <strong>oder</strong> Umstellungen des Stoffwechsels zum Beispiel<br />

durch Medikamente.<br />

Die grundsätzlich erhöhte Aktivität des Gehirns plus Triggerfaktor/en führt<br />

nun zu einer plötzlichen und übermäßigen Aktivierung im Gehirn. Das Gehirn<br />

missinterpretiert die übermäßige Freisetzung der Botenstoffe als Reaktion des<br />

Körpers auf eine Vergiftung. Logische Folge ist die Aktivierung von Schutzrefl<br />

exen in Form von (sinnloser) Übelkeit und Erbrechen.<br />

Die Ursachen der <strong>Migräne</strong><br />

7


Eine <strong>Migräne</strong>attacke<br />

8<br />

Knapp ein Drittel der Migräniker hat bereits bis zu zwei Tage vor der <strong>Migräne</strong>attacke<br />

Symptome, die den kommenden Anfall ankündigen. Diese Vorboten<br />

können sehr unterschiedlich ausfallen: Starke Gereiztheit, Appetit auf Süßes,<br />

häufi ges Gähnen, Aufgedrehtheit, Müdigkeit und vieles mehr.<br />

Wenn dann die <strong>Migräne</strong>-Attacke einsetzt, liegt für den Patienten natürlich<br />

nahe, in den Vorbotensymptomen den Auslöser (Triggerfaktor - wie bereits<br />

beschrieben) <strong>oder</strong> gar die Ursache der <strong>Migräne</strong> zu sehen – <strong>bei</strong>spielsweise<br />

Stress <strong>bei</strong>m Vorsymptom Gereiztheit, Schokolade <strong>bei</strong>m Symptom „Appetit auf<br />

Süßes“ <strong>oder</strong> Schlafmangel <strong>bei</strong> zuvor auftretender Müdigkeit. Doch das wäre<br />

ein Fehlschluss. Es handelt sich nicht einmal um Auslöser des <strong>Migräne</strong>anfalls,<br />

keinesfalls aber um dessen Ursachen. Vielmehr sind dies bereits die ersten<br />

unspezifi schen Symptome der <strong>Migräne</strong>.<br />

Der Schmerz ist ein ruheloser<br />

Wanderer<br />

Zu Beginn der Attacke kann er zum<br />

Beispiel diffus vom Nacken über<br />

den ganzen Schädel verteilt sein,<br />

um sich dann im zeitlichen Verlauf<br />

der Attacke mal an dieser, mal an<br />

jener Stelle des Kopfes – auch zum<br />

Beispiel in Unter- und Oberkiefer<br />

- zu äußern. Am Höhepunkt des<br />

Anfalls ist er dann jedoch an seiner<br />

individuell unterschiedlichen<br />

Hauptstelle zu spüren, um sich im<br />

weiteren Verlauf der Attacke wieder<br />

mit verschiedenen Zwischenstationen<br />

auf den Ausgangsort zurück zu<br />

ziehen.<br />

Während seiner Wanderung ist auch<br />

der Schmerzcharakter oft einer Veränderung unterworfen. Am Anfang und<br />

gegen Ende des Anfalls kann er durchaus dumpf, ziehend <strong>oder</strong> drückend sein<br />

– also ganz ähnlich wie ein „gewöhnlicher“ <strong>Kopfschmerz</strong> vom Spannungstyp.<br />

Am Scheitelpunkt der Attacke aber, wenn der Schmerz seine hauptsächliche<br />

Lokalisation eingenommen hat, entspricht er fast immer dem typischen <strong>Migräne</strong>schmerz<br />

mit seinem pulsierenden Charakter und erreicht eine Intensität,<br />

die weit über jener liegt, die für den <strong>Kopfschmerz</strong> vom Spannungstyp üblich<br />

ist.


Die Entstehung der Aurasymptome<br />

Gleichzeitig können die übermäßig ausgeschütteten erregenden Nervenbotenstoffe<br />

in einer Region des Großhirns, die für die Verar<strong>bei</strong>tung von Sinneseindrücken<br />

zuständig ist, so genannte Aura-Symptome auslösen. Hier<strong>bei</strong><br />

werden Areale im Hinterhirn schlechter durchblutet, was zu einer Mangelversorgung<br />

führt, was sich wiederum <strong>bei</strong>m Patienten mit Sehstörungen, Kribbeln<br />

in den Fingern bis hin zu Sprachstörungen äußern kann. Etwa jeder zehnte<br />

<strong>Migräne</strong>-Patient ist davon betroffen.<br />

Der Schmerz setzt ein<br />

Die oben beschriebenen Störungen in und zwischen den Zellen haben zur<br />

Folge, dass benachbarte Schmerzrezeptoren erregt werden und Schmerz vermitteln.<br />

Der <strong>Migräne</strong>schmerz breitet sich in typischer Weise über verschiedene<br />

Areale des Kopfes hinweg aus und nimmt mit der Zeit an Intensität zu.<br />

Diese dauert so lange, bis die Kompensationsmechanismen<br />

des Körpers<br />

greifen. Dazu gehören der<br />

Abbau der in der Anfangsphase<br />

verstärkt freigesetzten Nervenbotenstoffe<br />

und die Aktivierung der<br />

körpereigenen Schmerzabwehrsysteme.<br />

Bis diese Mechanismen in<br />

der Lage sind, die Fehlregulation<br />

im Zentralnervensystem auszugleichen,<br />

können mehrere Stunden, in<br />

Einzelfällen auch bis zu drei Tage<br />

vergehen.<br />

Auch das Stammhirn ist betroffen<br />

Die Folge der durch übermäßige Freisetzung von Nervenbotenstoffen eingeleiteten<br />

Entzündung ist auch eine Aktivierung von Nervenzentren des<br />

Hirnstammes. Dadurch können Körperbereiche in das Schmerzerleben einbezogen<br />

werden, die zunächst gar nicht beteiligt waren. Dazu zählen insbesondere<br />

die Schulter- und Nackenmuskulatur sowie Bereiche des Schädels, die<br />

nicht direkt von der neurogenen Entzündung betroffen sind.<br />

Diese sensorische Überbeanspruchung könnte eine Erklärung dafür sein, dass<br />

normalerweise nicht schmerzhafte Reize während der <strong>Migräne</strong>attacke als extrem<br />

widerwärtig erlebt werden, insbesondere in Form einer Licht- und einer<br />

Lärmüberempfi ndlichkeit.<br />

Eine <strong>Migräne</strong>attacke<br />

9


Eine <strong>Migräne</strong>attacke<br />

10<br />

Jede Bewegung verstärkt den Schmerz<br />

Ganz typisch für die <strong>Migräne</strong> ist auch, dass sich der Schmerz <strong>bei</strong> jeder Bewegung<br />

verschlimmert. Wer unter <strong>Kopfschmerz</strong>en vom Spannungstyp leidet,<br />

fi ndet möglicherweise Linderung durch einen Spaziergang im Park <strong>oder</strong> ein<br />

bisschen Gymnastik. Nicht so der Migräniker: Jede körperliche Anstrengung,<br />

und sei es nur der Gang zur Toilette, macht den Schmerz noch unerträglicher.<br />

Das gleiche gilt für Niesen, Husten <strong>oder</strong> Erbrechen. Diese Eigenheit von <strong>Migräne</strong>schmerzen<br />

ist so typisch, dass sie auch zur Unterscheidung von anderen<br />

<strong>Kopfschmerz</strong>formen heran gezogen werden kann.<br />

Nach den Schmerzen ist die <strong>Migräne</strong> nicht vor<strong>bei</strong><br />

Mit dem Abklingen der <strong>Migräne</strong>kopfschmerzen ist die Attacke noch nicht<br />

überstanden. Fast alle Patienten leiden anschließend bis zu ein <strong>oder</strong> zwei Tagen<br />

unter starker Erschöpfung, Müdigkeit und Abgeschlagenheit sowie dem<br />

Wunsch, mit sich allein zu sein.<br />

Zudem zeigt sich häufi g eine erhöhte Schmerzempfi ndlichkeit. So kann <strong>bei</strong>spielsweise<br />

das Kämmen der Haare äußerst schmerzhaft sein <strong>oder</strong> es können<br />

stichartige Schmerzen im Kopfbereich auftreten (so genannter „Eispickelkopfschmerz“).<br />

Alles in allem benötigen die meisten Patienten nach einer Attacke<br />

eine Ruhephase mit viel Schlaf.


Während einer ausführlichen Untersuchung schließt der Arzt aus, ob den<br />

Beschwerden eine symptomatische Ursache zugrunde liegt. <strong>Kopfschmerz</strong>en<br />

können auch Folge einer anderen Erkrankung sein. Es könnte sein, dass der<br />

Schmerz z.B. Ursache eines grippalen Infektes, einer giftigen Substanz <strong>oder</strong><br />

gar eines Hirntumors ist.<br />

Die Abgrenzung der <strong>Migräne</strong>kopfschmerzen gegenüber <strong>Kopfschmerz</strong>en vom<br />

Spannungstyp erfolgt wie nachfolgend beschrieben:<br />

<strong>Migräne</strong> <strong>Kopfschmerz</strong>en vom Spannungstyp<br />

Dauer maximal 72 Stunden Dauer von 30 Minuten bis sieben Tage<br />

pochender, pulsierender <strong>oder</strong> dumpfer, drückender <strong>oder</strong> ziehender<br />

hämmernder Schmerz Schmerz<br />

einseitig lokalisiert <strong>bei</strong>dseitig lokalisiert<br />

starke Intensität – Patienten leichte bis mittlere Intensität, Bewe-<br />

suchen eher Bettruhe gung an der frischen Luft bessert die<br />

Beschwerden<br />

häufi g Übelkeit, Erbrechen sowie Licht- und Lärmempfi ndlichkeit<br />

Licht- und Lärmempfi ndlichkeit aber nicht typisch – und auch nicht<br />

<strong>bei</strong>des zusammen<br />

Auftreten – einige Male im Jahr weniger als 1 Tag pro Monat bis zu<br />

bis im mehrmals im Monat 15 Tage im Monat (chronisch)<br />

Clusterkopfschmerz und weitere Formen des <strong>Kopfschmerz</strong>es<br />

Der so genannte Clusterkopfschmerz tritt eher selten auf, wird aber von den<br />

Betroffenen – meist Männer – als sehr belastend empfunden.<br />

Die Schmerzen setzen in der Regel nachts ein und betreffen nur eine Seite des<br />

Kopfes. Sie wechseln fast nie die Seite und sind von höchster Intensität.<br />

Im Gegensatz zu <strong>Migräne</strong> treten die Schmerzattacken im Cluster, d.h. mehrfach<br />

hintereinander auf. Es kann bis zu acht Schmerzattacken täglich geben,<br />

die 15 Minuten bis drei Stunden andauern.<br />

Insgesamt sind in der Literatur etwa 200 verschiedene <strong>Kopfschmerz</strong>formen<br />

beschrieben. <strong>Migräne</strong> und <strong>Kopfschmerz</strong>en vom Spannungstypen sind jedoch<br />

die <strong>bei</strong> weitem häufi gsten Formen.<br />

<strong>Kopfschmerz</strong> vom Spannungstyp <strong>oder</strong> <strong>Migräne</strong> ?<br />

11


Mögliche Auslöser der <strong>Migräne</strong>attacken<br />

12<br />

Bei der Auslösung der <strong>Migräne</strong>attacken müssen auslösende Faktoren - so genannte<br />

Triggerfaktoren - im Sinne eines „Anstoßens“ der <strong>Migräne</strong>attacke von<br />

den eigentlichen „Ursachen“ streng getrennt werden. Während die Ursache<br />

in einer spezifi schen übermäßigen Reaktionsbereitschaft des Organismus besteht,<br />

können Triggerfaktoren sehr mannigfaltige Bedingungen sein, die die<br />

<strong>Migräne</strong>kaskade zum Ablaufen bringen. Ein Großteil der <strong>Migräne</strong>attacken<br />

kommt wie aus heiterem Himmel: Auch <strong>bei</strong>m besten Willen lässt sich kein<br />

spezifi scher Triggerfaktor für die spezielle <strong>Migräne</strong>attacke fi nden.<br />

Folgende Triggerfaktoren sind jedoch besonders potente Kandidaten, um eine<br />

<strong>Migräne</strong>attacke in Gang zu bringen:<br />

Plötzlicher Stress<br />

Veränderungen des Tagesrhythmus<br />

Ausgeprägte Emotionen<br />

Hormonelle Veränderungen<br />

Auslassen von Mahlzeiten<br />

Überanstrengung und Erschöpfung<br />

Ständige Anstrengung und Erschöpfung im Beruf kann zu <strong>Migräne</strong> führen<br />

Es kristallisiert sich heraus, dass der gemeinsame Nenner aller Triggerfaktoren<br />

eine plötzliche Veränderung des normalen Lebensrhythmus ist.


Von Alkohol bis Zitrusfrüchte<br />

Bei der Beurteilung, inwieweit Nahrungsmittel tatsächlich Triggerfaktoren<br />

darstellen, müssen wir aber sehr, sehr vorsichtig sein. Es ist nur verständlich,<br />

dass man <strong>bei</strong> einer so behindernden Erkrankung wie der <strong>Migräne</strong> jede einfache<br />

Erklärung gern glauben möchte. Doch leider ist die <strong>Migräne</strong> nicht so<br />

einfach. Versuchen Sie deshalb bitte – und das gilt im Grunde für alle Aspekte<br />

und Auslöser der <strong>Migräne</strong> – so objektiv wie möglich zu bleiben.<br />

Besonders häufi g werden folgende Nahrungsmittel als <strong>Migräne</strong>-Triggerfaktoren<br />

angegeben:<br />

Alkohol,<br />

Molkereiprodukte,<br />

Zitrusfrüchte,<br />

Schokolade,<br />

frittierte Nahrungsmittel,<br />

Gemüse,<br />

Tee,<br />

Kaffee,<br />

Getreideprodukte,<br />

Meeresfrüchte.<br />

Etwa 20 Prozent aller <strong>Migräne</strong>patienten berichten, dass <strong>bei</strong> ihnen nahrungsbedingte<br />

Triggerfaktoren eine Rolle spielen.<br />

Ist mal wieder das Wetter Schuld ?<br />

Wetterfaktoren werden in der Bevölkerung als besonders wichtig in der Auslösung<br />

von <strong>Migräne</strong>attacken angesehen. In Süddeutschland lebende Migräniker<br />

machen besonders gern den Föhn verantwortlich. Bis heute gibt es keine<br />

ernst zu nehmenden Studien, die einen Zusammenhang zwischen Wettersituationen<br />

und der Auslösung von <strong>Migräne</strong>attacken belegen würden.<br />

Hormonelle Veränderungen<br />

Vor allem <strong>bei</strong> Frauen mit <strong>Migräne</strong> ist der Zusammenhang mit den hormonellen<br />

Schwankungen während des Menstruationszyklus nahe liegend und wird von<br />

Frauen auch immer wieder genannt. Kurz vor der Menstruationsblutung sinkt<br />

der Östrogenspiegel ab. Genau dieses Absinken des Östrogens stellt <strong>bei</strong> den<br />

von <strong>Migräne</strong> betroffenen Frauen den Auslöser für die <strong>Migräne</strong>attacken dar.<br />

Mögliche Auslöser der <strong>Migräne</strong>attacken<br />

13


Am Anfang steht die Diagnose<br />

14<br />

Nur etwa 50 % aller Patienten mit <strong>Kopfschmerz</strong>en gehen zum Arzt und werden<br />

medikamentös behandelt. Viele erdulden den Schmerz - selbst <strong>bei</strong> schlimmsten<br />

<strong>Migräne</strong>attacken -, andere greifen zu rezeptfreien Medikamenten, ohne<br />

Ursache und Auslöser zu kennen.<br />

Eine wirksame Behandlung ist jedoch nur dann möglich, wenn die Erkrankung<br />

genau bekannt ist. Im typischen Fall leidet der Patient nicht nur an einer, sondern<br />

an zwei <strong>oder</strong> gar mehr <strong>Kopfschmerz</strong>formen.<br />

Den Ausgangspunkt einer Schmerzuntersuchung bildet die sogenannte Anamnese.<br />

Hier befragt der Arzt den Patienten nach<br />

den aktuellen Beschwerden<br />

der Krankheitsvorgeschichte<br />

Begleiterkrankungen<br />

Medikamenteneinnahme<br />

weiteren Hintergründen, die für die Entstehung von Schmerzen von<br />

Bedeutung sind.<br />

Zu einer Schmerzdiagnose gehört auch eine vollständige körperliche Untersuchung<br />

und evtl. die Bestimmung von Blut- und Laborwerten sowie eine<br />

neurologische Untersuchung.<br />

Persönliches <strong>Kopfschmerz</strong>tagebuch<br />

Eine wertvolle Hilfe <strong>bei</strong> der<br />

Dokumentation und Auswertung<br />

der Beschwerden leistet<br />

ein <strong>Kopfschmerz</strong>tagebuch.<br />

Es werden darin von Ihnen<br />

die jeweilige Stärke, Dauer,<br />

Beschaffenheit und Begleitbeschwerden,<br />

sowie mögliche<br />

Auslöser der Schmerzen und sämtliche Medikamente, die eingenommen<br />

wurden, dokumentiert. So lernen Sie Ihre <strong>Kopfschmerz</strong>en besser kennen und<br />

können besser Zusammenhänge und bestimmte Auslösefaktoren herausfi nden.<br />

Auch der Erfolg der Therapiemaßnahmen lässt sich damit überprüfen.<br />

Ein <strong>Kopfschmerz</strong>tagebuch erhalten Sie von Ihrem Arzt <strong>oder</strong> können dies <strong>bei</strong><br />

einem der genannten Selbsthilfeorganisationen, die im hinteren Teil dieser<br />

Broschüre benannt werden, beziehen.


Es ist von zentraler Bedeutung, dass der Patient genau weiß, wie er welche<br />

Medikamente einnehmen sollte und worauf er da<strong>bei</strong> besonders achten muss.<br />

Ein Grund ist natürlich, dass der Schmerz so schnell und vollständig wie möglich<br />

beseitigt werden sollte. Für die Behandlung von <strong>Kopfschmerz</strong>en ist es daher<br />

wichtig, dass die <strong>Kopfschmerz</strong>mittel möglichst frühzeitig eingenommen<br />

werden. Abwarten ist der falsche Weg! Gerade <strong>bei</strong> der <strong>Migräne</strong> kommt es sehr<br />

häufi g im Laufe der Attacke zu einer Störung der Aufnahmefähigkeit von<br />

Magen und Darm. Die Wirkstoffe können dann nicht mehr an ihren Wirkort<br />

gelangen und ihre Wirkung entsprechend nicht entfalten.<br />

Und noch ein wichtiger Grund: Schmerzmittel können selbst zu <strong>Kopfschmerz</strong>en<br />

führen, wenn sie falsch eingenommen werden.<br />

Zäpfchen <strong>bei</strong> Übelkeit und Erbrechen<br />

Bei <strong>Migräne</strong>attacken mit Übelkeit und Erbrechen haben sich Nasenspray und<br />

Zäpfchen als besonders vorteilhaft erwiesen. Eine weitere Möglichkeit ist, mit<br />

einer Fertigspritze sich das Medikament selbst unter die Haut zu spritzen.<br />

Grund: Der Magen wird umgangen, der Wirkstoff kann direkt aufgenommen<br />

werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Wirkstoff nach der Aufnahme nicht<br />

unmittelbar die Leber passiert und dadurch eine zusätzliche Wirkungsverbesserung<br />

erzielt werden kann.<br />

Acetylsalicylsäure – der Klassiker<br />

Unter den rezeptfreien Medikamenten besitzt die Acetylsalicylsäure den<br />

stärksten schmerzlindernden Effekt <strong>bei</strong> <strong>Kopfschmerz</strong>en. Acetylsalicylsäure<br />

sollte möglichst als Brauselösung eingenommen werden, da dadurch eine besonders<br />

schnelle und sichere Aufnahme im Magen-Darmtrakt erfolgt. Ähnlich<br />

schnell ist auch die Aufnahme <strong>bei</strong> Verwendung einer Kautablette. Wird <strong>bei</strong><br />

Verwendung einer normalen Tablette nicht genügend Flüssigkeit getrunken<br />

(mindestens 250 ml), bleibt das Medikament aufgrund der migränebedingten<br />

Magen-Darm-Lähmung zu lange im Magen liegen, wird vom Darm nicht aufgenommen<br />

und kann dort unerwünschte Wirkungen in Form einer Magenschleimhautentzündung<br />

(Gastritis) mit Magenschmerzen hervorrufen.<br />

Paracetamol<br />

Paracetamol wird bevorzugt <strong>bei</strong> Kindern verabreicht. Es kann als Zäpfchen,<br />

Brausegranulat zum Trinken, als Kautablette, Saft <strong>oder</strong> Tropfen eingenommen<br />

werden. Wichtig ist aber auch hier, vor Einleitung einer Selbstbehandlung<br />

Rücksprache mit dem Arzt zu halten, um Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten<br />

auszuschließen <strong>oder</strong> eine andere Ursache für die <strong>Kopfschmerz</strong>en<br />

zu übersehen.<br />

Behandlung einer <strong>Migräne</strong>attacke und medikamentöse Therapie<br />

15


Behandlung einer <strong>Migräne</strong>attacke und medikamentöse Therapie<br />

16<br />

Vorbeugung mit Medikamenten<br />

Bei häufi gen, sehr starken <strong>oder</strong> lang andauernden <strong>Migräne</strong>attacken ist eine<br />

spezifi sche Prophylaxe sinnvoll. Auch wenn die <strong>Migräne</strong> dadurch nicht geheilt<br />

werden kann, so kann aber die Häufi gkeit, Schwere und Dauer der Attacken<br />

verringert und einem medikamenteninduzierten Dauerkopfschmerz (siehe<br />

auch <strong>Kopfschmerz</strong>en durch Medikamente) vorgebeugt werden. Die leichteren<br />

Attacken sind dann mit der Akuttherapie besser zu behandeln, und es gelingt<br />

häufi g, den Gebrauch von Schmerzmitteln zu verringern.<br />

<strong>Migräne</strong>frei ohne Tabletten<br />

Der beste <strong>Migräne</strong>anfall ist der, der gar nicht erst stattfi ndet. Und wenn er<br />

doch stattfi ndet, so soll er zumindest weniger heftig ausfallen als üblich. Wie<br />

lassen sich Anfallshäufi gkeit sowie Schwere reduzieren? Beides ist in sehr vielen<br />

Fällen machbar, und zwar ganz ohne Medikamente.<br />

Doch das gibt es nicht zum Nulltarif. Es erfordert Ar<strong>bei</strong>t, vom Patienten und<br />

vom Arzt. Es muss ein partnerschaftliches Verhältnis werden, in dem der Arzt<br />

den Patienten optimal informiert und dieser wiederum dem Arzt alle Informationen<br />

zu seiner Erkrankung zugänglich macht, die er benötigt. Das bedeutet<br />

für den Patienten im Verlauf der Behandlung vor allem, dass er anhand des<br />

<strong>Kopfschmerz</strong>tagebuches genauestens jeden Anfall protokolliert.<br />

Triptan<br />

Triptane sind Arzneistoffe zur Akutbehandlung der <strong>Migräne</strong>. Sie werden <strong>bei</strong><br />

mittelschweren bis schweren <strong>Migräne</strong>anfällen sowie dem Cluster-<strong>Kopfschmerz</strong><br />

eingesetzt. Gleichzeitig wirken Triptane gegen Begleiterscheinungen<br />

der <strong>Migräne</strong>, wie Übelkeit und Erbrechen.<br />

Es stehen mehrere Präparate zur Verfügung, die sich in ihrer Stärke sowie<br />

in der Geschwindigkeit, mit der die schmerzlindernde Wirkung einsetzt. Eine<br />

individuelle Behandlung wird somit ermöglicht.<br />

Triptane sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich (Tabletten,<br />

Zäpfchen, Nasenspray, Spritzen).<br />

Triptane werden von Ihrem Arzt verordnet und sind verschreibungspfl ichtig.<br />

Lediglich ein Triptan ist derzeit ohne Rezept erhältlich. Ein Gespräch mit Ihrem<br />

Arzt / Apotheker ist jedoch auch hier unbedingt empfehlenswert, mögliche<br />

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sollten abgeklärt werden.<br />

<strong>Kopfschmerz</strong> durch Medikamente ?<br />

Bei zu häufi gen Gebrauch von Medikamenten zur Behandlung von <strong>Kopfschmerz</strong>en<br />

kann ein so genannter medikamenteninduzierter <strong>Kopfschmerz</strong>


entstehen. Es handelt sich da<strong>bei</strong> um einen diffusen und pulsierenden Dauerkopfschmerz<br />

ohne die typischen Begleitsymptome der <strong>Migräne</strong>. Die zu<br />

häufi ge Einnahme von Schmerz- und <strong>Migräne</strong>mitteln kann obendrein dazu<br />

führen, dass die Attackenfrequenz der <strong>Migräne</strong> zunimmt, die <strong>Migräne</strong>attacken<br />

länger andauern, eine stärkere Intensität aufweisen und weniger gut auf<br />

Medikamente ansprechen.<br />

Handeln Sie daher nicht eigenmächtig, besprechen Sie sich mit Ihrem Arzt<br />

und führen Sie Ihr <strong>Kopfschmerz</strong>tagebuch.<br />

Erkennen und meiden Sie Ihre persönlichen <strong>Migräne</strong>auslöser!<br />

Beim Ausfi ndigmachen Ihrer individuellen Auslöser kann Ihnen ein „Kopf-<br />

schmerztagebuch“ und die darin enthaltene Triggerfaktoren-Checkliste<br />

helfen. Füllen Sie sie regelmäßig aus !<br />

Behalten Sie einen gleichmäßigen Schlaf- und Wachrhythmus <strong>bei</strong> -<br />

vor allem am Wochenende: Deshalb am Wochenende Wecker auf die<br />

gewohnte Weckzeit einstellen und zur gleichen Zeit frühstücken wie<br />

sonst auch. Das ist zwar hart, kann aber das Wochenende vor <strong>Migräne</strong><br />

schützen. Nach dem Frühstück können Sie sich gerne wieder ins Bett<br />

legen ...<br />

Achten Sie auf sehr regelmäßige Essenszeiten !<br />

Treiben Sie regelmäßig gesunden Sport - zum Beispiel Schwimmen, Radfahren,<br />

Wandern; das hilft Ihnen und Ihrem Gehirn zu „entspannen“!<br />

Versuchen Sie eine besonders ausgeglichene Lebensführung. - Ein sehr<br />

gleichmäßiger Tagesablauf kann <strong>Kopfschmerz</strong>en verhindern!<br />

Lernen Sie „nein“ zu sagen. Lassen Sie sich nicht zu Dingen drängen, die<br />

den von Ihnen vorgegebenen gleichmäßigen Rhythmus außer Takt bringen<br />

- es kommt schließlich auf Sie an!<br />

Entwickeln Sie eine größere Distanz zu den scheinbar unabänderlichen<br />

Dingen des Alltages und werden Sie gelassener. Sie können sich zwar über<br />

alles ärgern, Sie sind jedoch nicht dazu verpfl ichtet. Gut geplante, regelmäßige<br />

Pausen sind der Geheimtipp für einen produktiven Tag.<br />

Stressbewältigungsmethoden und Zeitmanagementtechniken sind sinn-<br />

volle Ergänzungen einer medikamentösen <strong>Migräne</strong>therapie. Befassen<br />

Sie sich z. B. mit Methoden wie der progressiven Muskelentspannung<br />

nach Jacobson <strong>oder</strong> der Biofeedback Methode – Hinweise hierzu erhalten<br />

Sie über die Selbsthilfegruppen in dieser Broschüre.<br />

Beachten Sie die Einnahmeregeln für Ihre Medikamente. Vorbeugende<br />

Medikamente müssen regelmäßig über mehrere Monate verwendet werden,<br />

sie wirken meist erst nach mehreren Wochen.<br />

Wichtige Regeln für <strong>Migräne</strong>patienten<br />

17


Adressen / Ansprechpartner<br />

18<br />

Nehmen Sie Medikamente zur Behandlung der akuten Attacke ein, sobald<br />

Sie eine <strong>Migräne</strong>attacke erkennen. Verwenden Sie Akutmedikation maximal<br />

an 10 Tagen pro Monat. Verwenden Sie keine Akutmedikation, die<br />

nicht zuverlässig <strong>bei</strong> Ihnen wirkt, mäßig wirksame Medikamente, die oft<br />

benötigt werden, können die Attackenhäufi gkeit erhöhen. Lassen Sie sich<br />

ein wirksames Medikament verordnen, das zuverlässig wirkt.<br />

<strong>Migräne</strong>Liga e.V. Deutschland<br />

Westerwaldstr. 1<br />

65462 Ginsheim-Gustavsburg<br />

Telefon 06144 - 2211<br />

Telefax 06144 - 31908<br />

info@migraeneliga.com<br />

www.migraeneliga.com<br />

Deutsche <strong>Migräne</strong>- und <strong>Kopfschmerz</strong>-Gesellschaft e.V.<br />

c/o Generalsekretär PD Prof. Dr. Peter Kropp<br />

Medizinische Psychologie im Zentrum für Nervenheilkunde<br />

Medizinische Fakultät der Universität Rostock<br />

Gehlsheimer Str. 20<br />

18147 Rostock<br />

Telefon 0381 - 494-9530/31<br />

Telefax 0381 - 494-9532<br />

dmkg@med.uni-rostock.de<br />

www.dmkg.de<br />

Forum Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz e.V.<br />

Schuhmarkt 4<br />

35037 Marburg<br />

Telefon 06421 - 293-125<br />

Telefax 06421 - 293-725<br />

schmerz@kilian.de<br />

www.forum-schmerz.de<br />

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