Ausführungsbestimmungen - natureplus e.V.
Ausführungsbestimmungen - natureplus e.V.
Ausführungsbestimmungen - natureplus e.V.
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<strong>Ausführungsbestimmungen</strong><br />
Vorbemerkung:<br />
Die <strong>Ausführungsbestimmungen</strong> konkretisieren und ergänzen die im Abschnitt<br />
"Laborprüfung" der Vergaberichtlinien festgelegten "Prüfmethoden".<br />
Ausführungsbestimmung "Prüfkammer-Untersuchung"<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Nr. 1a: Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen - Baumwolle, Flachs, Getreidegranulat,<br />
Hanf, Holzfasern, -späne, Holzweichfaserplatten, Kork, Kokos,<br />
Schafwolle, Stroh<br />
Nr. 1b: Dämmstoffe aus mineralischen Rohstoffen – Mineralschaumplatten, Schaumglasplatten,<br />
Perlite, Blähton, Blähglas<br />
Nr. 1c: Kleber für Dämmstoffe aus mineralischen Rohstoffen (siehe Nr. 1b)<br />
Nr. 2: Holzwerkstoffplatten - Spanplatten, OSB-Platten, Holzfaserplatten,<br />
Massivholzplatten, Furniersperrholzplatten, Stabsperrholzplatten etc.<br />
Nr. 3: Wand- und Deckpaneele - Massivholz, Holz- und Kork-Fertigpaneele<br />
Nr. 4a: Bodenbeläge - Massivholz, Holz- und Kork-Fertigparkette<br />
Nr. 4b: Bodenbeläge - Linoleum, Korkplatten (für verklebte Verlegung)<br />
Nr. 4c: Bodenbeläge - Textile Bodenbeläge (für lose / verspannte Verlegung)<br />
Nr. 5a: Anstrichstoffe - Dispersionsfarben<br />
Nr. 5b: Anstrichstoffe - Lacke und Lasuren<br />
Nr. 5c: Anstrichstoffe - Öle und Wachse<br />
Ausführungsbestimmung "Geruchsprüfung"<br />
Nr. 6: Geruchsprüfung<br />
Ausführungsbestimmung "AOX / EOX"<br />
Nr. 7: Bestimmung der unter Rückfluss extrahierbaren Organohalogene<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 1/22
Ausführungsbestimmung „Naturlatexgehalt<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Nr. 8: Bestimmung des Naturlatexgehaltes in Teppichböden mittels FT/IR-Spektroskopie<br />
Ausführungsbestimmung „Zinnorganische Verbindungen“<br />
Nr. 9: Gehaltsbestimmung Zinnorganische Verbindungen<br />
- Monobutylzinnverbindungen (MBT)<br />
- Dibutylzinnverbindungen (DBT)<br />
- Tributylzinnverbindungen (TBT)<br />
Ausführungsbestimmung Isothiazolinone<br />
Nr. 10: Isothiazolinone<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 2/22
Ausführungsbestimmung Prüfkammer-Untersuchung<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Nr. 1a: Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen:<br />
Baumwolle, Flachs, Getreidegranulat, Hanf,<br />
Holzfasern, -späne, Holzweichfaserplatten,<br />
Kork, Kokos, Schafwolle, Stroh<br />
Prüfparameter Formaldehyd, weitere Aldehyde/Ketone, VOC, Isocyanate<br />
Prüfkammer (PK)<br />
Normen DIN ISO 16000-3 und -6, DIN EN ISO 16000-9 und -11<br />
PK-Größe ≥ 0,100 m³<br />
Luftwechselzahl 0,5 h -1<br />
Beladung 0,75 m²/m³<br />
Flächenspezifische<br />
Lüftungsrate q<br />
(Luftwechselzahl/Beladung)<br />
0,7 m³/m²*h<br />
Probenvorbereitung (Herstellung des Prüflings)<br />
Probenlagerung Luftdicht verpackt bis zur Beladung der PK<br />
Keine offene Lagerung außerhalb der PK<br />
Wirksame Probenfläche Alle Flächen (Oberseite + Unterseite + Kanten)<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Probenschnittkanten Es werden - rechtwinklig zueinander - 2 neue Schnittkanten erzeugt.<br />
Probenabklebung Keine<br />
Probengeometrie Im Einzelfall festzulegen unter Berücksichtigung der realen Situation<br />
und der PK-Größe.<br />
Bei Produkten mit Standard-Einzelstücken kleiner als der<br />
vorgesehene Prüfling werden diese entsprechend der realen<br />
Situation aneinandergelegt (keine Versiegelung der Innenkanten).<br />
Probenanordnung in PK Schüttdämmstoffe: auf PK-Boden lose ausbringen oder in<br />
Drahtgitterwürfel einbringen und bodennah aufstellen.<br />
Dämmstoffmatten: auf Gestell aus inertem Material gemäß<br />
vorgesehener Einbau-Ausrichtung lose auflegen, bodennah<br />
aufstellen.<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 3/22
Ausführungsbestimmung Prüfkammer-Untersuchung<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Nr. 1b: Dämmstoffe aus mineralischen Rohstoffen:<br />
Mineralschaumplatten, Schaumglasplatten, Perlite,<br />
Blähton, Blähglas<br />
Prüfparameter Formaldehyd, weitere Aldehyde/Ketone, VOC<br />
Prüfkammer (PK)<br />
Normen DIN ISO 16000-3 und -6, DIN EN ISO 16000-9 und -11<br />
PK-Größe ≥ 0,100 m³<br />
Luftwechselzahl 0,5 h –1<br />
Beladung 0,6 m²/m³<br />
Flächenspezifische<br />
Lüftungsrate q<br />
(Luftwechselzahl/Beladung)<br />
0,8 m³/m²*h<br />
Probenvorbereitung (Herstellung des Prüflings)<br />
Probenlagerung Luftdicht verpackt bis zur Beladung der PK<br />
Keine offene Lagerung außerhalb der PK<br />
Wirksame Probenfläche Alle Flächen (Oberseite + Unterseite + Kanten)<br />
Probenabklebung Keine<br />
Probengeometrie Im Einzelfall festzulegen unter Berücksichtigung der realen Situation<br />
und der PK-Größe.<br />
Bei Produkten mit Standard-Einzelstücken kleiner als der<br />
vorgesehene Prüfling werden diese entsprechend der realen<br />
Situation aneinandergelegt (keine Versiegelung der Innenkanten).<br />
Probenanordnung in PK Probe im Hauptluftstrom der Kammer (Mitte PK) auf Gestell aus<br />
inertem Material lose aufstellen.<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 4/22
Ausführungsbestimmung Prüfkammer-Untersuchung<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Nr. 1c: Kleber für Dämmstoffe aus mineralischen Rohstoffen (s. Nr. 1b)<br />
Prüfparameter Formaldehyd, weitere Aldehyde/Ketone, VOC, Isocyanate<br />
Prüfkammer (PK)<br />
Normen DIN ISO 16000-3 und -6, DIN EN ISO 16000-9 und -11<br />
PK-Größe ≥ 0,100 m³<br />
Luftwechselzahl 0,5 h –1<br />
Beladung 0,6 m²/m³<br />
Flächenspezifische<br />
Lüftungsrate q<br />
(Luftwechselzahl/Beladung)<br />
0,8 m³/m²*h<br />
Probenvorbereitung (Herstellung des Prüflings)<br />
Trägermaterial Glas- oder Metallplatte<br />
Probenauftrag Auftragsmenge, -art und -werkzeug gemäß Herstellerempfehlung<br />
Prüfkammerbeladung Sofort nach Herstellung des Prüflings<br />
Wirksame Probenfläche Mit Probe bestrichene Fläche<br />
Probenschnittkanten Nicht relevant<br />
Probenabklebung Nicht relevant<br />
Probenanordnung in PK Probe auf Trägermaterial im Hauptluftstrom der Kammer (Mitte PK)<br />
auf Gestell aus inertem Material aufstellen.<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 5/22
Ausführungsbestimmung Prüfkammer-Untersuchung<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Nr. 2: Holzwerkstoffplatten - Spanplatten, OSB-Platten, Holzfaserplatten,<br />
Massivholzplatten, Furniersperrholzplatten,<br />
Stabsperrholzplatten etc.<br />
Prüfparameter Formaldehyd, weitere Aldehyde/Ketone, VOC, Isocyanate<br />
Prüfkammer (PK)<br />
Normen DIN ISO 16000-3 und -6, DIN EN ISO 16000-9 und -11<br />
PK-Größe ≥ 0,100 m³<br />
Luftwechselzahl 0,5 h -1<br />
Beladung 0,5 m²/m³<br />
Flächenspezifische<br />
Lüftungsrate q<br />
(Luftwechselzahl/Beladung)<br />
1 m³/m²*h<br />
Probenvorbereitung (Herstellung des Prüflings)<br />
Probenlagerung Luftdicht verpackt bis zur Beladung der PK<br />
Keine offene Lagerung außerhalb der PK<br />
Wirksame Probenfläche Vorderseite + Rückseite<br />
Probenschnittkanten Es werden - rechtwinklig zueinander - 2 neue Schnittkanten erzeugt.<br />
Probenabklebung Kantenversiegelung für Einhaltung K/F = 1,5 m/m²<br />
Probengeometrie Im Einzelfall festzulegen unter Berücksichtigung der realen Situation<br />
und der PK-Größe.<br />
Bei Produkten mit Standard-Einzelstücken kleiner als der<br />
vorgesehene Prüfling werden diese entsprechend der realen Situation<br />
aneinandergelegt (keine Versiegelung der Innenkanten).<br />
Probenanordnung in PK Probe im Hauptluftstrom der Kammer (Mitte PK) auf Gestell aus<br />
inertem Material lose aufstellen.<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 6/22
Ausführungsbestimmung Prüfkammer-Untersuchung<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Nr. 3: Wand- und Deckenpaneele - Massivholz, Holz- und Kork-<br />
Fertigpaneele<br />
Prüfparameter Formaldehyd, weitere Aldehyde/Ketone, VOC, Isocyanate<br />
Prüfkammer<br />
Normen DIN ISO 16000-3 und -6, DIN EN ISO 16000-9 und -11<br />
PK-Größe ≥ 0,100 m³<br />
Luftwechselzahl 0,5 h -1<br />
Beladung 0,5 m²/m³<br />
Flächenspezifische<br />
Lüftungsrate q<br />
(Luftwechselzahl/Beladung)<br />
1 m³/m²*h<br />
Probenvorbereitung (Herstellung des Prüflings)<br />
Probenlagerung Luftdicht verpackt bis zur Beladung der PK<br />
Keine offene Lagerung außerhalb der PK<br />
Wirksame Probenfläche Oberseite + Unterseite<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Probenschnittkanten An den Schmalflächen wird 1 neue Schnittkante erzeugt. Ein Teil<br />
davon und ein Teil der Längskante werden abgeklebt - die Länge der<br />
offenen Kanten ist prüfkammerspezifisch genau definiert (s.u.)<br />
Probenabklebung /<br />
Offene Kanten<br />
Kantenversiegelung für Einhaltung K/F = 1,5 m/m²<br />
Unter der Annahme, dass bei realen Verhältnissen 20% der Kanten<br />
Schnittkanten sind, wird die offene Kantenfläche beim Prüfling<br />
folgendermaßen verteilt:<br />
80% der offenen Kantenfläche an der Längsseite des Prüflings<br />
20% der offenen Kantenfläche an der Schmalseite (Schnittkante)<br />
Probengeometrie Im Einzelfall festzulegen unter Berücksichtigung der realen Situation<br />
und der PK-Größe.<br />
Bei Produkten mit Standard-Einzelstücken kleiner als der<br />
vorgesehene Prüfling werden diese entsprechend der realen<br />
Situation aneinandergelegt (keine Versiegelung der Innenkanten).<br />
Probenanordnung in PK Probe im Hauptluftstrom der Kammer (Mitte PK) auf Gestell aus<br />
inertem Material lose aufstellen.<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 7/22
Ausführungsbestimmung Prüfkammer-Untersuchung<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Nr. 4a: Bodenbeläge - Massivholz, Holz- und Kork-Fertigparkette<br />
Prüfparameter Formaldehyd, weitere Aldehyde/Ketone, VOC, Isocyanate<br />
Prüfkammer (PK)<br />
Normen DIN ISO 16000-3 und -6, DIN EN ISO 16000-9 und -11<br />
PK-Größe ≥ 0,100 m³<br />
Luftwechselzahl 0,5 h -1<br />
Beladung 0,4 m²/m³<br />
Flächenspezifische<br />
Lüftungsrate q<br />
(Luftwechselzahl/Beladung)<br />
1,25 m³/m²*h<br />
Probenvorbereitung (Herstellung des Prüflings)<br />
Probenlagerung Luftdicht verpackt bis zur Beladung der PK<br />
Keine offene Lagerung außerhalb der PK<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Wirksame Probenfläche Nur Oberseite oder Oberseite + Unterseite (im Einzelfall festzulegen)<br />
Probenschnittkanten An den Schmalflächen wird 1 neue Schnittkante erzeugt. Ein Teil<br />
davon und ein Teil der Längskante werden abgeklebt - die Länge der<br />
offenen Kanten ist prüfkammerspezifisch genau definiert (s.u.)<br />
Probenabklebung /<br />
Offene Kanten<br />
Kantenversiegelung für Einhaltung K/F = 1,5 m/m²<br />
Unter der Annahme, dass bei realen Verhältnissen 20% der Kanten<br />
Schnittkanten sind, wird die offene Kantenfläche beim Prüfling<br />
folgendermaßen verteilt:<br />
80% der offenen Kantenfläche an der Längsseite des Prüflings<br />
20% der offenen Kantenfläche an der Schmalseite (Schnittkante)<br />
Probengeometrie Im Einzelfall festzulegen unter Berücksichtigung der realen Situation<br />
und der PK-Größe.<br />
Bei Produkten mit Standard-Einzelstücken kleiner als der<br />
vorgesehene Prüfling werden diese entsprechend der realen<br />
Situation aneinandergelegt (keine Versiegelung der Innenkanten).<br />
Probenanordnung in PK Probe im Hauptluftstrom der Kammer (Mitte PK) auf Gestell aus<br />
inertem Material lose aufstellen<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 8/22
Ausführungsbestimmung Prüfkammer-Untersuchung<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Nr. 4b: Bodenbeläge - Linoleum, Korkplatten (für verklebte Verlegung)<br />
Prüfparameter Formaldehyd, weitere Aldehyde/Ketone, VOC, Isocyanate<br />
Prüfkammer<br />
Normen DIN ISO 16000-3 und -6, DIN EN ISO 16000-9 und -11<br />
PK-Größe ≥ 0,100 m³<br />
Luftwechselzahl 0,5 h -1<br />
Beladung 0,4 m²/m³<br />
Flächenspezifische<br />
Lüftungsrate q<br />
(Luftwechselzahl/Beladung)<br />
1,25 m³/m²*h<br />
Probenvorbereitung (Herstellung des Prüflings)<br />
Probenlagerung Luftdicht verpackt bis zur Beladung der PK<br />
Keine offene Lagerung außerhalb der PK<br />
Wirksame Probenfläche Oberseite<br />
Probenschnittkanten nicht relevant<br />
Probenabklebung Rückseite + Außenkanten<br />
Probengeometrie Im Einzelfall festzulegen unter Berücksichtigung der realen Situation<br />
und der PK-Größe.<br />
Bei Produkten mit Standard-Einzelstücken kleiner als der<br />
vorgesehene Prüfling werden diese entsprechend der realen<br />
Situation aneinandergelegt (keine Versiegelung der Innenkanten).<br />
Probenanordnung in PK Probe lose auf PK-Boden auflegen (möglichst Mitte PK).<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 9/22
Ausführungsbestimmung Prüfkammer-Untersuchung<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Nr. 4c: Bodenbeläge - Textile Bodenbeläge (für lose / verspannte<br />
Verlegung)<br />
Prüfparameter Formaldehyd, weitere Aldehyde/Ketone, VOC<br />
Prüfkammer (PK)<br />
Normen DIN ISO 16000-3 und -6, DIN EN ISO 16000-9 und -11<br />
PK-Größe ≥ 0,100 m³<br />
Luftwechselzahl 0,5 h -1<br />
Beladung 0,4 m²/m³<br />
Flächenspezifische<br />
Lüftungsrate q<br />
(Luftwechselzahl/Beladung)<br />
1,25 m³/m²*h<br />
Probenvorbereitung (Herstellung des Prüflings)<br />
Probenlagerung Luftdicht verpackt bis zur Beladung der PK<br />
Keine offene Lagerung außerhalb der PK<br />
Wirksame Probenfläche Oberseite<br />
Probenschnittkanten nicht relevant<br />
Probenabklebung keine<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Probengeometrie Im Einzelfall festzulegen unter Berücksichtigung der realen Situation<br />
und der PK-Größe.<br />
Bei Produkten mit Standard-Einzelstücken kleiner als der<br />
vorgesehene Prüfling werden diese entsprechend der realen<br />
Situation aneinandergelegt (keine Versiegelung der Innenkanten).<br />
Probenanordnung in PK Probe lose auf PK-Boden auflegen (möglichst Mitte PK).<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 10/22
Ausführungsbestimmung Prüfkammer-Untersuchung<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Nr. 5a: Anstrichstoffe - Wandfarben<br />
Prüfparameter Formaldehyd, weitere Aldehyde/Ketone, VOC<br />
Prüfkammer (PK)<br />
Normen DIN ISO 16000-3 und -6, DIN EN ISO 16000-9 und -11<br />
PK-Größe ≥ 0,100 m³<br />
Luftwechselzahl 0,5 h -1<br />
Beladung 1 m²/m³<br />
Flächenspezifische<br />
Lüftungsrate q<br />
(Luftwechselzahl/Beladung)<br />
0,5 m³/m²*h<br />
Probenvorbereitung (Herstellung des Prüflings)<br />
Trägermaterial Glas- oder Metallplatte<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Probenauftrag Auftragsdicke 200 µm, Auftrag mit Filmrakel, Bestimmung der<br />
Trockenfilmdicke gem. prEN ISO 2808<br />
Prüfkammerbeladung Sofort nach Herstellung des Prüflings<br />
Wirksame Probenfläche Mit Probe bestrichene Fläche<br />
Probenschnittkanten Nicht relevant<br />
Probenabklebung Nicht relevant<br />
Probenanordnung in PK Probe auf Trägermaterial im Hauptluftstrom der Kammer (Mitte PK)<br />
auf Gestell aus inertem Material aufstellen.<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 11/22
Ausführungsbestimmung Prüfkammer-Untersuchung<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Nr. 5b: Anstrichstoffe - Lacke und Lasuren<br />
Prüfparameter Formaldehyd, weitere Aldehyde/Ketone, VOC<br />
Prüfkammer (PK)<br />
Normen DIN ISO 16000-3 und -6, DIN EN ISO 16000-9 und -11<br />
PK-Größe ≥ 0,100 m³<br />
Luftwechselzahl 0,5 h -1<br />
Beladung 1 m²/m³<br />
Flächenspezifische<br />
Lüftungsrate q<br />
(Luftwechselzahl/Beladung)<br />
0,5 m³/m²*h<br />
Probenvorbereitung (Herstellung des Prüflings)<br />
Trägermaterial Glas- oder Metallplatte<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Probenauftrag Auftragsmenge, -art und -werkzeug gemäß Herstellerempfehlung<br />
Prüfkammerbeladung Sofort nach Herstellung des Prüflings<br />
Wirksame Probenfläche Mit Probe bestrichene Fläche<br />
Probenschnittkanten Nicht relevant<br />
Probenabklebung Nicht relevant<br />
Probenanordnung in PK Probe auf Trägermaterial im Hauptluftstrom der Kammer (Mitte PK)<br />
auf Gestell aus inertem Material aufstellen.<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 12/22
Ausführungsbestimmung Prüfkammer-Untersuchung<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Nr. 5c: Anstrichstoffe – Öle und Wachse<br />
Prüfparameter Formaldehyd, weitere Aldehyde/Ketone, VOC<br />
Prüfkammer<br />
Normen DIN ISO 16000-3 und -6, DIN EN ISO 16000-9 und -11<br />
PK-Größe ≥ 0,100 m³<br />
Luftwechselzahl 0,5 h -1<br />
Beladung Fußbodenoberflächen: 0,4 m²/m³<br />
Wand-/Deckenoberflächen: 1 m²/m³<br />
Möbeloberflächen: 2 m²/m³<br />
Flächenspezifische<br />
Lüftungsrate q<br />
(Luftwechselzahl/Beladung)<br />
Fußbodenoberflächen: 1,25 m³/m²*h<br />
Wand-/Deckenoberflächen: 0,5 m³/m²*h<br />
Möbeloberflächen: 0,25 m³/m²*h<br />
Probenvorbereitung (Herstellung des Prüflings)<br />
Trägermaterial Massiv-Hartholz (z.B. Buche, Eiche). Die Emission des<br />
Trägermaterials muss bekannt sein.<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Probenauftrag Auftragsmenge, -art und -werkzeug gemäß Herstellerempfehlung<br />
Prüfkammerbeladung Sofort nach Herstellung des Prüflings<br />
Wirksame Probenfläche Mit Probe bestrichene Fläche<br />
Probenschnittkanten Nicht relevant<br />
Probenabklebung Nicht mit Anstrichstoff bestrichene Flächen und Kanten<br />
Probenanordnung in PK Probe auf Trägermaterial im Hauptluftstrom der Kammer (Mitte PK)<br />
auf Gestell aus inertem Material aufstellen.<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 13/22
Ausführungsbestimmung Geruchsprüfung<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Nr. 6: Geruchsprüfung<br />
Prüfgefäß ca. 2 bis 3 Liter - Exsikkator<br />
Temperatur (1) 23 °C<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Rel. Feuchte 50 % (einzustellen mit 100 ml gesättigter Magnesiumnitrat-Lsg.)<br />
Probenvorbereitung (Herstellung des Prüflings)<br />
Probengröße Exsikkator-Beladung entspr. Prüfkammerbeladung<br />
(siehe jew. entspr. Ausführungsbestimmung Prüfkammer)<br />
Anm.: Bei Materialien, die nicht für Prüfkammer-Emissionsmessungen<br />
vorgesehen sind, ist die Probengröße individuell festzulegen<br />
Wirksame Probenfläche Entsprechend Prüfkammerbeladung<br />
Probenträger Glasplatte, Porzellanschale, Exsikkator-Einsatz<br />
Exsikkator-Beladung Sofort nach Herstellung des Prüflings<br />
Probenahme<br />
Anzahl Probanden Mind. 4 Personen; bei Abweichung um ≥ 2 Noten mind. 5 Personen<br />
Exsikkator-Bedienung Zur Geruchsprobe Exsikkatorstopfen öffnen und nach jeder Prüfung<br />
wieder verschließen; zwischen den einzelnen Geruchsprüfungen den<br />
Exsikkator 5 min verschlossen halten<br />
Bewertung<br />
Geruchsintensität 1 = nicht wahrnehmbar<br />
2 = wahrnehmbar, nicht störend<br />
3 = deutlich wahrnehmbar, aber noch nicht störend<br />
4 = störend<br />
5 = stark störend<br />
6 = unerträglich<br />
Anm.: Halbe Zwischennoten sind möglich<br />
Geruchsart Beschreibung<br />
(1) andere Temperaturen sind in begründeten Fällen möglich<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 14/22
Ausführungsbestimmung AOX / EOX<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Nr. 7: Bestimmung der unter Rückfluss extrahierbaren<br />
Organohalogene<br />
1 Zweck des Verfahrens<br />
Mit Hilfe dieses Verfahrens soll der Gehalt an wasserlöslichen Organohalogenen in<br />
Baumaterialien bestimmt werden. Es stellt eine Ergänzung der EOX-Bestimmung mittels<br />
organischem Lösungsmittel dar. Durch die Verwendung dieser Methode wird zum einem<br />
erreicht, dass falsch positive Befunde ausgeschlossen sind und zum anderen, dass nur<br />
Substanzen erfasst werden, die auch wirklich mobil sind. Positive Befunde liegen in der<br />
Regel im Bereich von 0,5 bis 20 mg/kg. Nur in seltenen Fällen, wie z.B. bei<br />
flammhemmender Ausrüstung, oder bei der Ausrüstung mit halogenhaltigen Pestiziden<br />
werden deutlich höhere Gehalte ermittelt.<br />
2 Normative Verweise<br />
Das Verfahren orientiert sich an der EN 1485 (Bestimmung des AOX-Gehaltes).<br />
3 Kurzbeschreibung des Verfahrens<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
10 g einer repräsentativen Mischprobe werden über drei Stunden unter Rückfluss kochend<br />
mit Reinstwasser extrahiert. Anschließend wird nach Membranfiltration der Gehalt an organischen<br />
Halogenverbindungen im Extrakt gemäß EN 1485 (Schüttelmethode) bestimmt.<br />
Erfasst werden somit die in heißem Wasser löslichen und anschließend an Aktivkohle<br />
adsorbierbaren organischen Halogenverbindungen. Das Messergebnis wird in mg/kg<br />
Produkt (berechnet als Chlor) angegeben.<br />
4 Arbeitsbereich<br />
Der mögliche Arbeitsbereich liegt zwischen 0,5 und 500 mg/kg. Bei Baumaterialien, die einen<br />
höheren Anteil an organischem Kohlenstoff in den Extrakt abgeben, führt dies unter<br />
Umständen zu einer Erhöhung des Bestimmungsgrenze.<br />
5 Reagenzien<br />
Neben den in der DIN 38409 Teil 14 beschriebenen Reagenzien werden zusätzlich<br />
Membranfilter aus Celluloseacetat 0,45 µm benötigt. Als Extraktionsmittel wird Wasser<br />
mindestens Grad 1 nach EN ISO 3696 verwendet. Bei allen Reagenzien ist besonders auf<br />
die Abwesenheit von Organohalogenen zu achten.<br />
6 Geräte<br />
Neben den in der EN 1485 beschriebenen Geräten werden Heizplatten, Glaskolben 500 ml<br />
und Kühler benötigt.<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 15/22
7 Proben / Probenahme<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Wegen der Inhomogenität vieler Baumaterialien ist der Probenahme besondere<br />
Aufmerksamkeit zu schenken. Es wird grundsätzlich eine repräsentative Mischprobe erstellt.<br />
Bei zusammengesetzten Materialien mit verschiedenen Schichten wird ein Querschnitt<br />
untersucht. Bei positivem Befund erfolgt stets eine zweite Untersuchung.<br />
Die Proben müssen, außer wenn es sich um Fasern handelt, in Würfel mit Kantenlängen von<br />
ungefähr 8 mm zerkleinert werden.<br />
8 Durchführung<br />
Einwaage von 10,0 g repräsentativer Mischprobe<br />
Zugabe von 250 ml Reinstwasser<br />
Extraktion (über drei Stunden unter Rückfluss kochen)<br />
Nach Abkühlung auf Raumtemperatur Membranfiltration<br />
Bestimmung des AOX-Gehaltes des Extraktes gemäß EN 1485<br />
9 Auswertung<br />
Die Nachweisgrenze (berechnet als dreifache Standardabweichung des Blindwertes) liegt<br />
bei 0,2 mg/kg. Die verwendete Bestimmungsgrenze liegt bei 0,5 mg/kg (jeweils berechnet als<br />
Chlor). Die Gehalte werden in Schritten von 0,5 mg/kg angegeben. Bei einem positivem<br />
Befund erfolgt grundsätzlich eine zweite Untersuchung des Probenmaterials. Die<br />
Auswertung erfolgt gemäß den Anweisungen des AOX-Geräte-Herstellers.<br />
10 Verfahrenskenndaten:<br />
Arbeitsbereich: 0,5 bis 500 mg/kg<br />
Bestimmungsgrenze: 0,5 mg/kg<br />
Messunsicherheit: Bereich bis 2 mg/kg +/- 50 %<br />
Bereich 2 bis 10 mg/kg +/- 20 %<br />
Bereich 10 bis 500 mg/kg +/- 10 %<br />
[Die Daten basieren auf Wiederholungsmessungen von Blindwerten und Proben mit<br />
verschiedenen Gehalten]<br />
Methode: © Indikator GmbH<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 16/22
Ausführungsbestimmung Naturlatexgehalt<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Nr. 8: Bestimmung des Naturlatexgehaltes in Teppichböden mittels<br />
FT/IR-Spektroskopie<br />
1 Zweck des Verfahrens<br />
Mit Hilfe dieses Verfahrens soll der Gehalt eines Naturlatexanteils in Latexschaumrücken<br />
von Teppichböden bestimmt werden. Das Verhältnis von Naturlatex (cis-1,4-Polyisopren) zu<br />
Syntheselatex (Styrol-Butadien-Copolymer) stellt einen Parameter für Qualitätseigenschaften<br />
wie Elastizität oder Altersbeständigkeit dar.<br />
2 Normative Verweise<br />
Nicht belegt.<br />
3 Kurzbeschreibung des Verfahrens<br />
Bei der Abgeschwächten Totalreflektions (attenuated total reflectance, ATR)-IR-<br />
Spektroskopie wird Infrarotstrahlung auf eine Probe geleitet, um über die Reflektion an deren<br />
Oberfläche Auskünfte über deren Struktur zu gewinnen.<br />
Gemessen wird die Abschwächung des Infrarotstrahls bei verschiedenen Wellenlängen im<br />
mittleren Infrarotbereich (4000 cm -1 bis 200 cm -1 ), wodurch man ein Absorptionsspektrum<br />
erhält, bei dem man die einzelnen Banden bestimmten Molekülen zuordnen kann. Die Stärke<br />
der Absorption steigt proportional zum prozentualen Anteil der jeweiligen Substanz.<br />
4 Arbeitsbereich<br />
Mit dieser Methode ist es möglich Naturlatexgehalte von 0% bis 100% zu bestimmen.<br />
5 Reagenzien<br />
Nicht belegt.<br />
6 Geräte<br />
Neben einem Fourier-Transform-Infrarotspektrometer, in Verbindung mit einer MIR (Multiple<br />
Internal Reflektion)-Einheit, wird eine Schere und Maßband zur Probenherstellung benötigt.<br />
7 Proben / Probenahme<br />
Bei der Probenahme ist darauf zu achten, dass das ausgewählte Probenstück eine möglichst<br />
gleichmäßige zu untersuchende Oberfläche besitzt, d.h. keine Luftkanäle, Unebenheiten,<br />
etc. zu sehen sind. Es sollte die Maße 4 cm x 1,2 cm x 1,2 cm besitzen.<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 17/22
8 Durchführung<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Zwei 4,5 cm x 1,2 cm große Stücke des zu untersuchenden Materials werden so in den<br />
Probenhalter einer MIR(Multiple Internal Reflektion)-Einheit eingespannt, dass die<br />
Schaumrückenseiten gegen den MIR-Kristall gepresst werden. Zur qualitativen Bestimmung<br />
der Bestandteile wird bei maximalem Druck ein IR-Absorptionsspektrum im<br />
Wellenlängenbereich von 3500 cm -1 bis 550 cm -1 aufgenommen. Anhand der spezifischen<br />
Absorptionsbande von Syntheselatex bzw. Naturlatex kann bestimmt werden, ob der<br />
Schaum aus reinem Naturlatex besteht. Sind spezifische Bande von beiden Latexarten<br />
vorhanden, werden ca. 10 Absorptionsspektren im Wellenlängenbereich von 900 cm -1 bis<br />
550 cm -1 bei abnehmendem Anpressdruck aufgenommen und der Naturlatexgehalt mittels<br />
Höhenbestimmung der spezifischen Naturlatexbande bei 834 cm -1 (CH-Deformationsschwingung<br />
trisubstituierter Olefine) ermittelt.<br />
Das Ergebnis wird als Naurlatexgehalt in % angegeben.<br />
9 Auswertung<br />
Die Höhe der zu bestimmenden Bande wird mittels IR-Auswertesoftware bestimmt und über<br />
eine Kalibrationskurve in Anteil Naturlatex [%] umgerechnet.<br />
10 Verfahrenskenndaten:<br />
Nicht belegt.<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 18/22
Ausführungsbestimmung Zinnorganische Verbindungen<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Nr. 9: Gehaltsbestimmung Zinnorganische Verbindungen<br />
- Monobutylzinnverbindungen (MBT)<br />
- Dibutylzinnverbindungen (DBT)<br />
- Tributylzinnverbindungen (TBT)<br />
1 Zweck des Verfahrens<br />
Mit diesem Verfahren wird der Gesamtgehalt der o.a. Verbindungen in Bauprodukten<br />
bestimmt.<br />
2 Normative Verweise<br />
Die Analyse der o.a. Verbindungen orientiert sich an der E DIN 38407-13 : 1999-10<br />
(Verfahren zur Bestimmung ausgewählter Organozinnverbindungen mittels<br />
Gaschromatographie). Die Kenntnis dieser DIN ist notwendig zur Durchführung dieses<br />
Verfahrens.<br />
3 Kurzbeschreibung des Verfahrens<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Eine repräsentative Probe wird mit 0,1%-iger methanolischer HCl unter Rückfluss gekocht.<br />
Der pH-Wert wird auf 4,5 eingestellt, interne Standards zugegeben, der Ansatz mit Hexan<br />
versetzt und Natriumtetraethylborat als Derivatisierungsmittel eingesetzt.<br />
Die Hexanphase wird abgetrennt, getrocknet und eingeengt. Der Extrakt wird an Kieselgel<br />
gereinigt und mittels GC/MS im SIM-Modus analysiert.<br />
4 Arbeitsbereich<br />
Die Nachweisgrenze beträgt 0,01 mg/kg bis 2 mg/kg. Bei hohen Gehalten an<br />
Zinnorganischen Verbindungen muss der Extrakt verdünnt werden. Gegebenfalls wird eine<br />
erneute Analyse mit verringerter Einwaage durchgeführt.<br />
5 Reagenzien<br />
Neben den in der E DIN 38407-13 : 1999-10 beschriebenen Reagenzien wird zusätzlich<br />
0,1%-ige methanolische HCl-Lösung benötigt.<br />
Lösungen der internen Standards (IS), Beispiel:<br />
100 mg/l Organozinn-Kation von Monoheptylzinntrichlorid als IS für das MBT<br />
100 mg/l Organozinn-Kation von Diheptylzinndichlorid als IS für das DBT<br />
100 mg/l Organozinn-Kation von Tripropylzinnchlorid als IS für das TBT<br />
6 Geräte<br />
Übliche Laborausstattung und die in der E DIN 38407-13 : 1999-10 beschriebenen Geräte.<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 19/22
7 Proben / Probenahme<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
Die Probe muss mit kontaminationsfreien Probenahmegeräten gewonnen werden. Es wird<br />
eine repräsentative Mischprobe erstellt oder das verdächtige Material einer<br />
zusammengesetzten Probe, je nach Aufgabenstellung, alleine beprobt. Die Probe wird in<br />
Teile von ca. 25 mm 2 zerkleinert.<br />
8 Durchführung<br />
8.1 Extraktion<br />
2 g Probe im 250 ml Rundkolben mit ca. 40 ml (Probe muss bedeckt sein) HCl-saurem<br />
Methanol (0,1%-ig) unter Rückfluss 30 Minuten kochen (Siedesteine).<br />
In einen 250 ml Erlenmeyerkolben dekantierend überführen und abpressen, mit 20 ml H2O<br />
nachwaschen.<br />
8.2 Derivatisierung<br />
Den pH-Wert mit Natriumacetatlösung auf 4,5 einstellen, weitere 40 ml Wasser zugeben mit<br />
ca. 15 g NaCl (es muss ein Bodensatz entstehen) versetzen.<br />
Unter kräftigem Rühren 10 µl der 100 mg/l Lösung der o.a. beschriebenen IS zugebeben, 20<br />
min rühren.<br />
20 ml n-Hexan und 1 ml Derivatisierungsmittel langsam zugeben, 2 h rühren.<br />
1 ml Derivatisierungsmittel langsam zugeben, 1 h rühren.<br />
Die Hexanphase im Scheidetrichter abtrennen, mit Natriumsulfat trocknen und am Roti<br />
langsam und vorsichtig bis auf ca. 1 ml einengen (auf keinen Fall zur Trockne).<br />
8.3 Reinigung<br />
Eine Chromatographiesäule wird mit n-Hexan gefüllt, man lässt 3 g Kieselgel (3% Wasser)<br />
einrieseln.<br />
Man gibt nun die 1 ml Probenlösung auf und lässt es einsickern, wäscht mit 1 ml n-Hexan<br />
nach, lässt erneut einsickern und eluiert dann mit 15 ml n-Hexan.<br />
Man engt im Spitzkolben vorsichtig auf ca. 1 ml ein, überführt in eine Braunglasviole, gibt<br />
200 µl n-Dekan zu und bläst das n-Hexan unter Argon vollständig ab. Es darf kein n-Hexan<br />
mehr vorhanden sein, da sich sonst bei der gaschromatographischen Messung die<br />
Retentionszeiten verschieben. Man überführt in einen Einsatz und kontrolliert dabei das<br />
Volumen mit der Pipette.<br />
Die Viole mit Einsatz ist fertig zur GC/MS-Messung.<br />
8.4 Kalibrierung<br />
Mit jeder Analysenserie werden zwei Standards aufgearbeitet:<br />
- 200 µl 1 ng/µl Analytengemisch (Mono-, Di-, Tributylzinn), Standard I<br />
- 20 µl 100 ng/µl Analytengemisch (Mono-, Di-, Tri- und Tetrabutylzinn), Standard II<br />
Die Standards werden wie die Proben mit HCl-saurem Methanol versetzt und aufgearbeitet.<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 20/22
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
In den zur Analyse vorliegenden Standards, die auf 200 µl eingeengt sind, liegen dann die<br />
folgenden Konzentrationen vor:<br />
- 5 ppm je IS und 1 ppm je Analyt, Standard I<br />
- 5 ppm je IS und 10 ppm je Analyt, Standard II<br />
Die Methode der GC/MS-Analyse wird auf diese Konzentrationen kalibriert.<br />
9 Auswertung<br />
Die Konzentration an IS beträgt 1 µg absolut.<br />
Zur Berechnung des Ergebnisses wird wie folgt vorgegangen:<br />
1 (µg abs IS) X mg/l Analyt (aus GC/MS-Auswertung)<br />
_____________________________________________<br />
mg/l IS gefunden X Einwaage (g)<br />
ergibt den Gehalt an Analyt in mg/kg<br />
10 Verfahrenskenndaten:<br />
Die Verfahrenkenndaten sind matrixabhängig. In der E DIN 38407-13 sind<br />
Verfahrenskenndaten aus einem Ringversuch angegeben.<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 21/22
Ausführungsbestimmung Isothiazolinone<br />
zu Abschn. 3 'Laborprüfung' der <strong>natureplus</strong>-Vergaberichtlinien Produkte<br />
Nr. 10: Isothiazolinone<br />
≤ 0,1 mg/kg<br />
(CIT, MIT, BIT)<br />
Anforderungen<br />
erfüllt<br />
Untersuchung der Probe auf<br />
CIT, MIT, BIT<br />
(Gehaltsanalyse)<br />
0,1 – 10 mg/kg<br />
(MIT)<br />
Emissionsprüfung<br />
(28 Tage nach<br />
Prüfkammerbeladung)<br />
≤ 1 µg/m³ > 1 µg/m³<br />
Anforderungen<br />
erfüllt<br />
Anforderungen<br />
nicht erfüllt<br />
0,1 – 10 mg/kg<br />
(BIT)<br />
Anforderungen<br />
erfüllt<br />
Kleppergasse 3<br />
D-69151 Neckargemünd<br />
T + F 06223 / 861147<br />
> 10 mg/kg<br />
(MIT, BIT)<br />
Anforderungen<br />
nicht erfüllt<br />
Stand: August 2010 <strong>natureplus</strong> e.V. / eco-INSTITUT GmbH Seite 22/22