E Leitfaade fir Schnitzelbänggler - Basler Zeitung
E Leitfaade fir Schnitzelbänggler - Basler Zeitung
E Leitfaade fir Schnitzelbänggler - Basler Zeitung
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E <strong>Leitfaade</strong> <strong>fir</strong> <strong>Schnitzelbänggler</strong><br />
uusegää vo dr<br />
BSG<br />
E <strong>Leitfaade</strong> vo dr B(asler) S(chnitzelbangg) G(sellschaft)
Inhaltsverzeichnis<br />
© BSG Basel (Bernhard Herrlich)<br />
BSG Bänggler-<strong>Leitfaade</strong><br />
Salli zämme! ................................................... IV<br />
1. Voraussetzungen zum Bänggle ............................... 1<br />
1.1 Gesunde Selbsteinschätzung und Kritikverträglichkeit ......... 1<br />
1.2 Humor und Ehrgeiz ...................................... 2<br />
1.3 Freude ................................................ 3<br />
2. Die Banggformation ........................................ 3<br />
2.1 Formation ............................................. 3<br />
2.2 Name ................................................. 3<br />
2.3 Kostüm/Larve .......................................... 4<br />
2.3.1 Kostüm ........................................................4<br />
2.3.2 Larve ..........................................................4<br />
2.4 Musik ................................................. 5<br />
2.4.1 Melodie ........................................................5<br />
2.4.2 Instrument .....................................................5<br />
2.5 Der gute Vers .......................................... 6<br />
2.5.1 Vorbereitung ...................................................7<br />
2.5.2 Herangehensweise...............................................7<br />
2.5.3 Pointe .........................................................7<br />
2.5.4 Sujets .........................................................8<br />
2.5.5 Versknigge .....................................................8<br />
2.5.6 Weiterführende Infos zum Vers ....................................9<br />
2.6 Helge ................................................. 9<br />
2.7 Zeedel ............................................... 10<br />
2.8 Auftritt ............................................... 10<br />
2.8.1 Vor dem Auftritt ................................................10<br />
2.8.2 Erste Phase: Das Auftreten.......................................11<br />
2.8.3 Zweite Phase: Das Schnitzelbanggsingen ...........................11<br />
2.8.4 Dritte Phase: Abräumen .........................................11<br />
2.8.5 Gestik, Bewegung und Bezug .....................................12<br />
3. "S Bängglerjoor" in der BSG ................................ 12<br />
3.1 Die einzelnen Veranstaltungen ........................... 13<br />
Seite II
© BSG Basel (Bernhard Herrlich)<br />
BSG Bänggler-Laitfaade<br />
3.1.1 Fyyligsnaamsitzig...............................................13<br />
3.1.2 Obligatorischs Voorsinge.........................................13<br />
3.1.3 Fasnacht ......................................................14<br />
3.1.4 Schlussoobe ...................................................16<br />
3.1.5 Lämpesitzig ...................................................16<br />
3.1.6 GV ...........................................................16<br />
3.2 Ausbildung ............................................ 16<br />
3.2.1 Workshop .....................................................17<br />
3.2.2 Regieproobe ...................................................18<br />
3.2.3 Freiwilligs Voorsinge ............................................18<br />
3.2.4 Gotte/Götti ....................................................18<br />
3.2.5 Qualifikationsbriefe .............................................19<br />
3.3 Andere Veranstaltungen................................. 19<br />
3.3.1 Bummel ......................................................19<br />
3.3.2 Summeraloss ..................................................19<br />
3.3.3 Blaggeddeussgoob ..............................................20<br />
3.3.4 Hogg vor dr Fasnacht ...........................................20<br />
4. Zusätzliche/weitere Informationen ........................... 20<br />
4.1 Götti/Gotte............................................ 20<br />
4.2 Routeplan und Routebiechli .............................. 20<br />
4.3 Dr Bänggler ........................................... 20<br />
5. Schluss.................................................. 21<br />
III
Salli zämme!<br />
© BSG Basel (Bernhard Herrlich)<br />
BSG Bänggler-Laitfaade<br />
Dr folgendi <strong>Leitfaade</strong> richtet sich an zwai verschiedeni Grubbe vo Lyt.<br />
Es sin das: die bereits aggdiive Fasnächtler in der BSG und Interessänte wo<br />
gärn wurde Schnitzelbängg mache. Das isch dr Grund, werum vilicht dr aint<br />
oder ander Dail in däm <strong>Leitfaade</strong> <strong>fir</strong> die Aggdiive e bitz lang und ussfierlig<br />
erschyyne mag. Eich sig in däm Zämmehang gsait, luegets aa als Aareegig<br />
oder als Repetitorium <strong>fir</strong> eiri näggschti Fasnacht, vilicht findet iir jo no s aint<br />
oder ander wo nitzlig isch oder bruuchets als Arguementarium, wenn eich<br />
ebber frogt: Hey was muess ych alles mache, wenn ych bi dr BSG bänggle<br />
wett?<br />
Doodrmit sin mir bi dr zwaite Grubbe, de Interessänte. Eich wette mir<br />
saage:<br />
Toll, ass Du oder Diir Interässe bekundet hänn an dr nägtsche Fasnacht bi<br />
uns in der BSG mitzmache!<br />
Mir fraien is und nämme die Gläägehait woor, Dir oder Eich e baar Tipps uff<br />
e Wääg z gää. Mir wisse zwoor, ass me uss de aigene Erfaarige am maischte<br />
leere duet, aber ainewääg kaa s nid schaade, die folgende baar Sytte emool<br />
duurezlääse. Es finde sich nid nur Tipps, sondern me kaa dä <strong>Leitfaade</strong> au als<br />
Tschegglischte lääse. So dass me Kontrolle driiber het und au me oder<br />
weniger sicher isch, ass nyt vergässe goot. Denn graad am Aafang von ere<br />
Schnitzelbangformation gilts an e huffe verschiideni Sache und Sächeli z<br />
dängge.<br />
Wäärend dääre uffregende und spannende Zyt wo ne neie Bangg entstoot,<br />
wänn mir vo dr BSG mit em voorliigende Laitfaade, so guet ass es goot,<br />
Geburtshilf laischte. Dernääbe sotti natyyrlig Blatz <strong>fir</strong> aigeni Erfaarige blyybe<br />
und au gnutzt wärde.<br />
BSG Bresidäntin BSG Banggobmaa<br />
PS: Wells noochhär ärnscht wird, wächsle mr entsprächend däm ärnschte<br />
Aaspruch in d Amtssprooch.<br />
IV
© BSG Basel (Bernhard Herrlich)<br />
BSG Bänggler-Laitfaade<br />
1. Voraussetzungen zum Bänggle<br />
Es gibt einige Voraussetzungen die ihr als Bänggler mitbringen solltet. Du<br />
und deine Mitbänggler solltet beispielsweise entweder singen und/oder<br />
dichten und/oder malen können!<br />
Die Grundvoraussetzungen nebst den genannten kreativen Fähigkeiten sind<br />
Disziplin, der Hang zu divenhaftem Benehmen und Humor!<br />
Im Einzelnen fallen darunter:<br />
• Eine gesunde Selbsteinschätzung<br />
• Kritikverträglichkeit<br />
• Humor<br />
• Disziplin und Ehrgeiz<br />
• Die Einsicht, dass ihr etwas geistreiches zu sagen habt. 1<br />
Und natürlich gehört dazu auch die Freude an allem, was mit dem<br />
Verseschmieden und Präsentieren zusammenhängt. Darunter fallen die<br />
Freude an der Sprache, die Freude am Schauspielen, an scharfem Witz, am<br />
Lachen anderer Menschen und nicht zuletzt am Applaus.<br />
Kein Bänggler vereint alle diese Eigenschaften gleichzeitig auf sich. So ist es<br />
auch nicht das Ziel der BSG, aus jedem einen Allrounder zu machen. 2 Viel<br />
wichtiger ist es zu erreichen, dass jede/jeder einschätzen kann, wo seine<br />
Stärken liegen und dass jede/jeder den Ehrgeiz entwickelt, sich auf den<br />
anderen Gebieten zu verbessern. Schliesslich geht es darum, etwas<br />
Besonderes zur Fasnacht beitragen zu wollen.<br />
1.1 Gesunde Selbsteinschätzung und Kritikverträglichkeit<br />
Vieles beim Singen von Schnitzelbängg hat mit Selbsteinschätzung zu tun.<br />
So braucht es beispielsweise eine realistische Einschätzung darüber, ob man<br />
zweistimmig singen kann. Ebenso brauche ich eine gute Selbsteinschätzung<br />
darüber, ob meine Ideen für einen Vers lustig sind oder nicht.<br />
[…]<br />
Von Vorteil ist es auch, wenn ihr z.B. eure Fähigkeiten, einen Vers schreiben<br />
zu können, realistisch beurteilen könnt. Nutzt die Möglichkeit euch zu<br />
ergänzen.<br />
[…]<br />
Besinnt euch darauf, was ihr könnt. Seid nicht zu bescheiden und setzt dies<br />
ein. Und eignet euch dabei neue Fähigkeiten an.<br />
[…]<br />
1 Genau genommen reicht die Einsicht nicht aus, sondern es sollte auch tatsächlich der Fall sein.<br />
2 Man stelle sich die Tour de France vor, an welcher nur noch Ulrichs, Armstrongs, Landis und andere Teamchefs<br />
teilnehmen würden. Das wäre todlangweilig. Spannend ist die Tour nur, weil hinter all diesen andere Topleute<br />
mit ihren jeweiligen Stärken stehen, und diese sich gegenseitig unterstützen.<br />
Seite 1
1.2 Humor und Ehrgeiz<br />
© BSG Basel (Bernhard Herrlich)<br />
BSG Bänggler-Laitfaade<br />
Die Frage, über die sich die Geister seit langem streiten, lautet: Kann man<br />
Humor erlernen?<br />
[…]<br />
Auch wenn sich Humor schlecht erlernen lässt, so ist die BSG der Ansicht,<br />
dass man bis zu einem gewissen Grad, das Handwerk, wie man einen solid<br />
aufgebauten Vers drechselt, erlernen kann. Und dabei ist nichts<br />
Abschätziges. Denn der solid aufgebaute Vers ist bereits wertvoll in einer<br />
Fasnachtsszene, die sich je länger je mehr auch geistlose Verse anhören<br />
muss. 3 Wenn man so will, könnte man sagen: Ein nach allen Regeln des<br />
Handwerks solid aufgebauter Vers ist Pflicht. Mit solchen Versen werdet ihr<br />
ankommen und euer Publikum für euch gewinnen. 4 Was die BSG zusätzlich<br />
anstrebt ist die Kür. Damit sind Verse gemeint, die nicht nur handwerklich<br />
geschickt gemacht sind, sondern auch künstlerischen Ansprüchen genügen.<br />
Verse also, die in irgendeiner Art und Weise über das handwerklich<br />
meisterhaft Ausgeführte hinausweisen und hell am <strong>Basler</strong> Fasnachtshimmel<br />
erstrahlen.<br />
Selbstverständlich kann nicht jeder Vers an jeder Fasnacht ein Geniestreich<br />
sein. Klar ist aber ebenso, dass man, wenn man nicht ständig auf der Suche<br />
nach der künstlerischen Meisterschaft ist, einen solchen Geniestreich auch<br />
nicht landet.<br />
So gibt es also zwei knappe Formeln die Humor und Ehrgeiz betreffen:<br />
[…]<br />
Wer nach der Feststellung der eigenen Humorlosigkeit weiterhin daran<br />
festhält, auf Biegen und Brechen alleine für die Verse zuständig zu sein,<br />
demjenigen/derjenigen sei ein anderes, angebrachteres Hobby empfohlen,<br />
denn dies bedeutet nur Tränen für alle Beteiligten inkl. Publikum. Wenn ihr<br />
aber in irgendeiner Weise sagen könnt: „Doch, ich habe Humor 5 oder eine<br />
andere ausgeprägte Fähigkeit und diese möchte ich zum Gesamtnutzen<br />
meiner Formation einsetzen!“ - dann versuchen wir es gerne mit euch.<br />
Eine ähnliche Formel umschreibt auch den Ehrgeiz. Die Frage, die ihr euch<br />
stellen sollt, lautet: „Besitze ich den Ehrgeiz, Verssternschnuppen erschaffen<br />
zu wollen, die einschlagen wie Meteoriten?“<br />
[…]<br />
Wir verlangen nichts geringeres, als dass ihr Dinge erschaffen wollt, die euch<br />
zu Ehre gereichen. 6<br />
Wenn ihr dazu bereit seid, dann steht euch die BSG auf diesem Weg mit Rat<br />
und Tat zur Seite. Verschiedene Betreuungen sind in der BSG seit langem<br />
institutionalisiert. Scheut euch nicht, euch bei Fragen an den Vorstand oder<br />
3 Euphemismus.<br />
4 Mehr dazu unter 2.5 Der gute Vers.<br />
5 Siehe dazu das zur gesunden Selbsteinschätzung Gesagte.<br />
6 Ansonsten lasst es!<br />
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© BSG Basel (Bernhard Herrlich)<br />
BSG Bänggler-Laitfaade<br />
an die Mitglieder zu wenden. Nebst dem Willen, tolle Verse zu erschaffen,<br />
wollen wir vor allem auch Freude daran haben.<br />
1.3 Freude<br />
Ihr sollt Freude daran haben, euch auszutauschen, zusammen zu sitzen und<br />
Verse zu schreiben. Ebenso sollt ihr Freude daran haben, mit der Sprache zu<br />
spielen, sie als Werkzeug einzusetzen, um genau das auszudrücken, was ihr<br />
wollt. Im Weiteren solltet ihr Freude daran haben, im Rahmen eurer Figur,<br />
die Rampensau zur Schau zu stellen. Ihr sollt Freude daran haben, wenn das<br />
Publikum tobt und rast und noch einen Vers fordert. Und ihr solltet Freude<br />
daran haben, mit einer Zugabe die Luft im Saal brennen zu lassen, etc.<br />
Ein Ziel der BSG ist es, dass neue Formationen so schnell wie möglich diese<br />
Freude erleben können. Wir von der BSG wünschen uns, dieses ganz<br />
bestimmte Leuchten in den Augen sehen zu können!<br />
Sollte es mit diesem Leuchten nicht auf Anhieb klappen: Lasst euch nicht<br />
gleich unter kriegen. Erstens ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und,<br />
zweitens, ist nach der Fasnacht vor der Fasnacht.<br />
Aber, und das muss auch gesagt sein: Die BSG wird auch in diesem Fall<br />
nicht davon absehen, Disziplin und Ehrgeiz zu fordern. […] Wer bereit ist,<br />
viel für ein Ziel zu leisten, wird – zumeist im fasnächtlichen Umfeld – dafür<br />
belohnt werden und der/die darf auch darauf stolz sein und sich freuen. Und<br />
wer sich einmal so richtig gefreut hat, dem wird dies Motivation genug sein,<br />
daran zu arbeiten, um an der nächsten Fasnacht wieder diese Freude<br />
erleben zu können.<br />
2. Die Banggformation<br />
Wer neu ist und einen Schnitzelbangg gründen will, dem stellt sich als erstes<br />
natürlich die Frage: Wie sieht mein/unser Bangg aus? […] Nebst dieser<br />
Frage zur grundsätzlichen Zusammenstellung der Formation, sollte man sich<br />
bereits auch Überlegungen zum Namen, Kostüm, Melodie und/oder<br />
Instrument der Formation machen.<br />
Denkt daran, dass zum Schluss alles zusammenpassen muss! […]<br />
2.1 Formation<br />
Überlege Dir zuerst, ob Du alleine singen oder mit einm oder mehreren<br />
Mitsängern auftreten willst. Braucht die Formation einen Helgenträger oder<br />
machst Du alles alleine.<br />
2.2 Name<br />
Die Wahl des Namens stellt eine grosse Herausforderung dar. Euer Name<br />
muss unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden:<br />
• Euer Name sollte nicht bereits existieren!<br />
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© BSG Basel (Bernhard Herrlich)<br />
BSG Bänggler-Laitfaade<br />
• Alle sollten sich mit dem Namen identifizieren können.<br />
• Er sollte einprägsam sein.<br />
Eine Liste der aktuellen Namen, die in Gebrauch sind, findet ihr auf den<br />
einschlägigen Webseiten der betreffenden Organisationen. 7 Ebenso solltet ihr<br />
aber auch auf die Verwendung eines alten, bekannten Namens verzichten,<br />
auch wenn dieser Bangg nicht mehr aktiv ist. Dies ist eine Frage der<br />
Bängglerehre! Wählt nicht unbedingt einen Namen der Anlass zu<br />
Verwechslungen gibt. Als Bänggler habt ihr den Anspruch einzigartig zu sein.<br />
[…]<br />
2.3 Kostüm/Larve<br />
Sobald der Name gegeben ist, könnt ihr dazu übergehen, ein Kostüm und<br />
eine Larve zu entwerfen. Hier einige Tipps dazu.<br />
2.3.1 Kostüm<br />
Auch hier gilt das zum Namen bereits Gesagte. Mit dem Kostüm habt ihr die<br />
Möglichkeit, Euch von anderen zu unterscheiden. Nehmt Euch Zeit und<br />
zeichnet mehrere Entwürfe bis ihr sicher seid, euch damit identifizieren zu<br />
können und Kostüm und Name zueinander passt. 8<br />
Wer die Kostüme nicht selber nähen will, kann dieses bei einem<br />
Larvenmacher nähen lassen. Einige besitzen ein Nähatelier oder sie können<br />
euch die Adresse eines Schneiders geben.<br />
Denkt daran: <strong>Schnitzelbänggler</strong> tragen ihr Kostüm und ihre Larve im<br />
Gegensatz zu den meisten anderen Fasnächtlern auch in geschlossenen<br />
Räumen. Berücksichtigt also beim Entwurf, dass das Kostüm nicht zu heiss<br />
ist. Da wir auf der Route einige Kilometer zurücklegen, sollte es bequem zu<br />
tragen sein. Gutes Schuhwerk ist dabei auch nicht ganz unpraktisch!<br />
2.3.2 Larve<br />
Wie das Kostüm sollte auch die Larve unbedingt zum Namen und damit auch<br />
zum Kostüm passen. Unterschätzt die Larve nicht, sie ist Euer zweites<br />
Gesicht, mit welchem ihr eindrucksvoll euren Auftritt unterstützen könnt. […]<br />
Einige machen ihre Larven selbst. Andere lassen sie bei einem Larvenmacher<br />
herstellen. […]<br />
Üffbosst! Eurem Larvenmacher müsst ihr unbedingt mitteilen, dass es eine<br />
Sängerlarve sein muss. Sie muss euerer Gesichtform angepasst und so<br />
gearbeitet sein, dass ihr damit gut singen könnt.<br />
7 Sieh z.B. www.bsg-online.ch oder das Linkverzeichnis auf www.fasnacht.ch unter dem Stichwort<br />
Schnitzelbängg. Achtung, die Liste bietet keine Gewähr für Vollständigkeit! Um ganz sicher zu sein, konsultiert<br />
die verschiedenen Jahrgänge des Rädebäng oder fragt alte erfahrene Fasnächtler und Bänggler.<br />
8 Auch hier: Schaut euch die verschiedenen aktuellen Kostüme an auf dem Linkverzeichnis von www.fasnacht.ch<br />
unter dem Stichwort Schnitzelbängg. Zu den meisten Formationen finden sich auch Bilder.<br />
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© BSG Basel (Bernhard Herrlich)<br />
BSG Bänggler-Laitfaade<br />
Die Anfertigung eine Larve benötigt Zeit. […] Wenn ihr zu einem<br />
Larvenmacher geht, denkt daran, dass ihr nicht die einzigen seid. […]<br />
Achtet bei der Larve darauf, dass sie nicht zu hoch oder zu breit ist! In<br />
einigen Lokalen und Kellern gibt es eine niedrige Decke, oder schmale<br />
Treppen und Eingangstüren und, und, und…<br />
2.4 Musik<br />
Wie der Name ist auch die von Euch gewählte Melodie ein<br />
Erkennungszeichen. Entsprechend sollten diese zusammenpassen!<br />
[…]<br />
2.4.1 Melodie<br />
Es gibt kein Monopol auf eine Schnitzelbanggmelodie. Doch es ist auch nicht<br />
unbedingt nötig, eine sehr bekannte Melodie zu übernehmen. Auch hier gilt:<br />
Ein Bangg hat den Anspruch einzigartig zu sein!<br />
[…]<br />
Betreffend die Länge einer Melodie gibt es kein absolutes Dafür oder<br />
Dagegen. Kurze wie auch längere Lieder haben ihre Vor- und Nachteile.<br />
Bei kurzen ist es schwierig, nach zwei Zeilen eine Pointe zu finden.<br />
Umgekehrt müsst ihr bei langen Strophen darauf achten, dass das Publikum<br />
noch weiss, um was es eingangs gegangen ist, und dass ihr am Schluss eine<br />
wirklich fette Pointe habt und nicht einfach nur eine lustige Geschichte<br />
erzählt.[…]<br />
Ihr könnt auch für jeden Vers eine andere Melodie wählen.<br />
2.4.2 Instrument<br />
Ein Instrument ist nicht unbedingt nötig, doch bringt es einige Vorteile.<br />
Wenn ihr mehrstimmig singt, ist das Instrument harmonische Leitplanke<br />
und dient zudem als rhythmische Stütze. Ein Instrument wirkt also<br />
integrierend und kann eine Formation in Gleichklang versetzen. 9<br />
Als Instrument kommt, wie bei den musikalischen Stilrichtungen, so<br />
ziemlich alles in Frage. Es muss nicht immer die Gitarre oder Handorgel zu<br />
sein.<br />
Wenn ihr das Instrument neu erlernt, beginnt früh genug mit üben. Für die<br />
meisten Menschen, die nicht bereits zwölf andere Instrumente beherrschen,<br />
ist es nicht so einfach, sich an eine neues Instrument zu gewöhnen.<br />
Übt das Singen und Spielen wann immer möglich mit Larve.<br />
9 Muss nicht, aber kann!<br />
Seite 5
2.5 Der gute Vers<br />
© BSG Basel (Bernhard Herrlich)<br />
BSG Bänggler-Laitfaade<br />
Gute Verse gibt es viele. Schlechte Verse sogar noch ein paar mehr. Es ist<br />
äusserst schwierig, exakt zu bestimmen, was einen guten Vers ausmacht.<br />
Für die meisten guten Verse passt aber die folgende Definition des Witzes.<br />
Was hier für den Witz gilt, gilt auch für den gelungenen Banggvers:<br />
Ein Witz verursacht ein Lachen durch plötzliche Einsicht in einen<br />
unerwarteten Zusammenhang. Ein Witz beruht im Wesentlichen auf<br />
einer überraschenden Kombination und Assoziation. Er bedarf einer<br />
Gliederung in Einleitung, Überleitung und Pointe, vermittelt durch<br />
leitmotivische Wörter, die oft in doppelter Bedeutung benutzt werden.<br />
Während Ironie, Spott und Zynismus eine konkrete Einzelperson oder<br />
soziale Gruppe als Gegenüber oder Opfer erfordern, sind Dritte für einen<br />
Witz zwar möglich, aber nicht notwendig: "Frage: Was gibt's für einen<br />
guten Witz? Antwort: Ein Jahr Gefängnis." Der Erfolg ist abhängig von<br />
der Klarheit der Form, der Kürze der Exposition und der Konfrontation<br />
der Bedeutungen oder der Figuren in direkter Rede. 10<br />
Auf die Frage, wie man Verse schmiedet, gibt es praktisch so viele<br />
Antworten, wie es Formationen gibt und alle haben sie ihre Berechtigung.<br />
Deshalb können wir hier nur Anregungen geben.<br />
Was aber auf alle Varianten des Verseschmiedens zutrifft: Das Dichten ist<br />
ein Prozess. Nicht umsonst heisst es: einen Vers schmieden oder einen<br />
Vers drechseln. Genau so wenig wie aus einem Stück Eisen oder einem<br />
Stück Holz innert Sekunden ein kunstvoll gefertigtes Tor oder ein sensibles<br />
Holzinstrument geschaffen wird, so wird auch nicht aus dem gesammelten<br />
Rohmaterial für Sujets – ausser in ganz seltenen Fällen – im Handumdrehen<br />
ein Jahrhundertvers.<br />
Wie bei den meisten handwerklichen Fähigkeiten geht ihr auch beim<br />
Verseschmieden von einem unbehauenen Stück Rohmaterial aus. Daraus gilt<br />
es nun nach allen Regeln der Kunst einen Vers zu erschaffen. Und weil ihr ja<br />
nicht nur einen Gebrauchsgegenstand herstellen wollt sondern ein<br />
Kunstwerk, lasst euch dabei von euren Vorstellungen leiten.<br />
Also los! Sucht euch das passende Stück Material, z.B. Marmor (beim<br />
Schnitzelbangg ist dies die Sprache), betrachtete es und überlegt, was da<br />
drin steckt z.B. eine Statue (beim Schnitzelbangg das Sujet). Und wenn ihr<br />
es gefunden habt, dann erarbeitet den in diesem Marmor enthaltenen David<br />
(Vers) heraus. 11<br />
Dazu ein paar Tipps, wie ihr euch ein Umfeld schaffen könnt, in welchem<br />
eine Meisterleistung eher gelingt:<br />
10 Vgl. dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Humor#Ironie.2C_Spott.2C_Zynismus_und_Witz<br />
11 Der David wurde hier absichtlich gewählt, denn viele vergeuden ihre Zeit nach der Suche des richtigen Sujets,<br />
oder sagen, uns kommt keines in den Sinn. Der Marmorblock, aus welchem Michelangelo den David<br />
herausgearbeitet hat, war bereits durch einen anderen Steinmetz verhauen und auf dem Weg, zu Platten oder<br />
sonst was verarbeitet zu werden. Michelangelo hat, Gott sei Dank, in dem verhauenen Stück Marmor den David<br />
entdeckt und diesen freigelegt!<br />
Seite 6
© BSG Basel (Bernhard Herrlich)<br />
BSG Bänggler-Laitfaade<br />
2.5.1 Vorbereitung<br />
<strong>Zeitung</strong> lesen! A jour bleiben!<br />
Grundsätzlich gilt es, das ganze Jahr über <strong>Zeitung</strong>en zu lesen und<br />
geeignete Themen zu sammeln.<br />
Aber Achtung: Wenn ihr ein altes Themen für einen Vers wählt, sollte dieses<br />
immer noch präsent sein. Ist ein Thema zu alt und nicht mehr aktuell, ist<br />
verstehen es die Leute nicht.<br />
Grundsätzlich gilt: Je aktueller desto besser. Daneben gibt es Themen,<br />
die sind zwar bereits ein halbes Jahr alt, aber dennoch aktuell, weil sich z.B.<br />
immer noch was Neues dazu entwickelt.<br />
[…]<br />
2.5.2 Herangehensweise<br />
Wenn ihr ans Verseschmieden geht, schafft euch ein angenehmes,<br />
kreatives Umfeld. Wenn ihr zusammensitzt, sichtet die verschiedenen<br />
Sujets, <strong>Zeitung</strong>sartikel etc. Vielleicht schreibt ihr euch zuerst auch alle in<br />
Frage kommenden Sujets auf. Dann überlegt euch zuerst eine Pointe und<br />
baut erst dann den Vers auf. […]<br />
[…] Dabei ist es ausserordentlich von Vorteil, wenn am Ende das Versmass<br />
mit der Melodie übereinstimmt! Einige Melodien erlauben es einmal mehr<br />
und ein andermal weniger Silben zu verwenden. Passt Versmass und Melodie<br />
nicht, dann leidet die Verständlichkeit. Dafür, ob Versmass und Melodie<br />
passen, gibt es nur eine Möglichkeit: Den Vers ausprobieren an einem<br />
Testpublikum!<br />
Wenn sich zeigt, dass der Vers schwierig zu verstehen ist, dann streicht ihn<br />
oder schreibt ihn um. Insistiert nicht auf etwas, dass das Publikum nicht<br />
verstehen kann. Hier geht das Publikum dem eigenen Stolz vor!<br />
Sprache: Geschrieben sind die Verse in Baseldytsch. Kein erfundenes<br />
sondern überliefertes. 12<br />
2.5.3 Pointe<br />
Das Wort Pointe kommt aus dem französischen respektive spätlateinischen,<br />
in welchem "pointe" Spitze bzw. "puncta" Stich bedeutet. Heute wird damit<br />
ein geistreicher, überraschender Schlusseffekt als Stilfigur in einem<br />
rhetorischen Ablauf z.B. eines Witzes bezeichnet. Der komische oder<br />
geistreiche Effekt der Pointe beruht auf der plötzlichen Erkenntnis von<br />
12 Vgl. dazu 2.5.6 Weiterführende Infos zum Vers.<br />
Seite 7
© BSG Basel (Bernhard Herrlich)<br />
BSG Bänggler-Laitfaade<br />
sinnstiftenden Zusammenhängen zwischen scheinbar inkongruenten, d.h.<br />
nicht zusammenpassenden Konzepten. 13<br />
Zu manchen Zeiten kann man sich fragen, ob es sich schon<br />
herumgesprochen hat, dass ein Vers im Idealfall eine Pointe besitzt. Dies ist<br />
der Grund weshalb wir es an dieser Stelle nochmals ausdrücklich<br />
wiederholen: Die Pointe ist bei einem Schnitzelbangg überhaupt ganz<br />
wichtig! Die Pointe kann in ihrer Wirkung fast nicht überschätzt werden.<br />
Entsprechend erwarten wir in der BSG, dass jeder Vers am Schluss eine<br />
überraschende, unerwartete und lustige Wendung nimmt, m.a.W.: eine<br />
Pointe besitzt.<br />
[…]<br />
2.5.4 Sujets<br />
Als Sujets kann eigentlich alles in Frage kommen.<br />
Aus Erfahrung bewährt sich eine Mischung aus baslerischen, regionalen,<br />
nationalen und internationalen Sujets. Damit ist bereits eine Möglichkeit der<br />
Unterscheidung von Sujets gegeben. Man kann Sujets nach geographischen<br />
Kriterien unterteilen. Aber auch andere Unterscheidungen sind denkbar.<br />
[…]<br />
2.5.5 Versknigge<br />
Bei den Versen gibt es auch so etwas wie ein Knigge. Auch wenn das<br />
Folgende sich aus Sicht von Anstand und Bängglerehre von alleine versteht,<br />
möchten wir ausdrücklich darauf hinweisen. Folgendes ist bei der BSG nicht<br />
erlaubt:<br />
• Keine alten Verse kopieren! Im Publikum finden sich Spezialisten,<br />
welche alle guten Verse der letzten 20 Jahre und mehr kennen!<br />
Ebenso wird es euch vom betreffenden Bangg übel genommen.<br />
Ausserdem habt ihr ja eure Bängglerehre und den Stolz, dass das<br />
Publikum ab euren Pointen lacht.<br />
• Keine alten, existierenden Witze singen. Wenn ihr neue Witze<br />
entwickelt: Dann, nur zu!<br />
• Keine Sprüche über Tote!<br />
• Keine Verse unter der Gürtellinie! Hiezu gehört auch: keine Verse<br />
mit sexistischem oder rassistischem Inhalt. Diese mögen zwar<br />
ankommen, sind aber von der BSG verpönt.<br />
Hingegen gilt: Die Grenze darf/soll ausgelotet werden. Die Grenze<br />
auszuloten setzt aber ein feines Gespür voraus. Deshalb zeigt sich auch,<br />
dass Verse, die die Grenze ausloten, bei genauerer Betrachtung meist sehr<br />
komplex sind und deswegen auch nichts mit Versen gemeinsam haben, die<br />
13 Vgl. z.B. dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Pointe.<br />
Seite 8
© BSG Basel (Bernhard Herrlich)<br />
BSG Bänggler-Laitfaade<br />
unter der Gürtellinie ansetzen. Eine geistreiche Auseinandersetzung mit<br />
einem heiklen Thema mehrt euren Ruhm. Aber wie gesagt: Der Grat ist<br />
schmal!<br />
Wenn ihr Obiges befolgt habt, dann möchten wir an dieser Stelle euren<br />
Ehrgeiz anstacheln:<br />
• Achtet darauf, dass ihr zumindest handwerklich meisterlich<br />
geschmiedete Verse bringt, die zwei Sujets überraschend miteinander<br />
verbinden.<br />
• Wenn ihr das erreicht habt: Macht den Vers besser!<br />
• Wenn ihr das erreicht habt: Macht den Vers noch besser! 14<br />
2.5.6 Weiterführende Infos zum Vers<br />
Es gibt verschiedene Bücher die sich mit unterschiedlichsten Aspekten des<br />
Schnitzelbänggelns auseinandersetzen. Eine kleine Auswahl sei hier<br />
genannt:<br />
[…]<br />
Das Dichten selber können wir niemandem abnehmen. Aber wir sind gerne<br />
bereit euch zu helfen. Jeder neue Bangg erhält einen Götti oder Gotte.<br />
Diese/r kommt aus einem erfahrenen Bangg und ist euer<br />
Ansprechpartner/in. Ihn oder sie könnt ihr jederzeit bei Problemen anfragen,<br />
und ihr werdet sicherlich noch den einen oder anderen hilfreichen Tipp<br />
bekommen.<br />
Ca. zwei Monate vor der Fasnacht finden wöchentlich die Hoggs statt. Dort<br />
habt ihr Gelegenheit eure Verse zu zeigen, andere Meinungen einzuholen<br />
oder euch Ideen geben zu lassen.<br />
2.6 Helge<br />
Zum Schnitzelbangg gehören selbstverständlich auch die Helgen. Damit<br />
man diese nicht selber halten muss, hat sich ein Helgeständer als äusserst<br />
praktisch erwiesen. […] Auch hier ist zu bemerken, dass Grösse und Format<br />
des Papiers und Helgenständers zum Gesamtbild des Schnitzelbanggs<br />
beitragen und das Ganze zusammenpassen sollte.<br />
Wenn also die Verse stehen, beginnt mit dem Malen der Helgen. […]<br />
Nehmt wenn immer möglich wasserfeste Farben oder lackiert das Gemalte. 15<br />
Die Auftrittsorte variieren sehr. An manchen Orten ist der Abstand zum<br />
Publikum sehr gross. Deshalb ist es wirkungsvoller grosse und klare<br />
Motive zu gestalten. Allzu viele Details können zwar berechtigt sein, sie<br />
verschwimmen aber leicht bei Distanz.<br />
[…]<br />
14 ;-)<br />
15 Die Legende hat's, dass es weiland auch regnete an der Fasnacht.<br />
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BSG Bänggler-Laitfaade<br />
Grösse und Format der Helgen ist nicht vorgeschrieben. Wenn Du alleine<br />
unterwegs bist, lohnt es sich, nebst allfälligem Instrument und Zeedel das<br />
Format nicht allzu gross zu wählen. Helgen haben die Angewohnheit immer<br />
schwerer zu werden, je länger der Abend dauert.<br />
Helgenpapier im Format 100x70 könnt ihr an der Blaggeddeussgoob gratis<br />
beziehen (pro Bangg 10 Stück).<br />
[…]<br />
2.7 Zeedel<br />
Nachdem allfällige Korrekturen erfolgt sind und ihr mit den Versen zufrieden<br />
seid, ist es an der Zeit die Zeedel zu drucken. Vor dem Gut zum Druck<br />
überprüft das Baseldeutsch! 16<br />
[…]<br />
500 Zeedel müsst ihr am obligatorischen Vorsingen abgeben. Dieses findet<br />
ca. eine Woche vor Fasnacht statt. Aus diesen Zeedeln werden die<br />
traditionellen Zeedelrollen mit allen Schnitzelbanggversen der jeweiligen<br />
Fasnacht zusammengestellt. […]<br />
Um die Zeedel zu verteilen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ihr könnt<br />
z.B. kleine Rollen à 10 Zeedel machen, oder ihr könnt die Zeedel lochen und<br />
an einer Schnur an einem Gurt befestigen. Vielleicht habt ihr ja auch eine<br />
andere kreative Idee!<br />
2.8 Auftritt<br />
Der Auftritt besteht nicht alleine aus dem Vorsingen eurer Verse. Er beginnt,<br />
sobald euch das Publikum erblickt und endet, wenn ihr wieder aus dessen<br />
Augen verschwunden seid.<br />
Damit lassen sich beim Auftritt mindestens drei Phasen unterscheiden. Erste<br />
Phase: Ihr kommt rein und platziert Euch auf der Bühne. Zweite Phase: ihr<br />
singt Eure Verse. Dritte Phase: Ihr verteilt eure Zeedel, verabschiedet euch<br />
und erst dann, wenn euch niemand mehr sieht, ist der Auftritt zu Ende.<br />
2.8.1 Vor dem Auftritt<br />
Folgendes gibt es zu Bedenken:<br />
• Konzentriert euch auf Eure Figur und<br />
• atmet kräftig durch,<br />
• setzt Eure Larve auf und<br />
• geht da raus, als ob ihr euer Leben lang nichts anderes gemacht habt!<br />
[…]<br />
16 Siehe dazu die Bücherinfos unter 2.5.6 Weiterführende Infos zum Vers.<br />
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BSG Bänggler-Laitfaade<br />
2.8.2 Erste Phase: Das Auftreten<br />
Wie gesagt, freut euch, denn das Publikum ist nur wegen euch da und nicht<br />
etwa wegen dem dreigängigen Menu.<br />
[…]<br />
Tipp: Denkt daran: Bei allem was ihr macht, macht es klar und deutlich.<br />
Wenn ihr grüsst, nuschelt nicht in die Larve; Wenn ihr gestikuliert, fuchtelt<br />
nicht wild herum etc.<br />
[…]<br />
2.8.3 Zweite Phase: Das Schnitzelbanggsingen<br />
Nun kommt das, wofür man all die Zeit gearbeitet hat. Jetzt geht's los. Auch<br />
wenn das natürlich die heisse Phase ist, behaltet die Ruhe, denn auch wenn<br />
das Publikum manchmal als Bestie dargestellt wird, die es zu bändigen gilt,<br />
gibt es euch doch meist einen Vertrauensvorschuss. Wenn ihr diesen nicht<br />
total versemmelt, ist es erstaunlich gutmütig.<br />
Hier ein paar Tipps wie ihr diesen Vertrauensbonus mitnehmen könnt und<br />
trotz akuter Nervosität euch zusammen mit dem Publikum in immer höhere<br />
Sphären schaukeln könnt:<br />
[…]<br />
Wenn euch das alles gelingt und das Publikum, die Zeit und die Verse<br />
passen, dann führt dies über in einen Rausch! Womit aber eben auch gesagt<br />
ist, dass es Faktoren gibt, die zwar von euch beeinflusst, aber nicht allein<br />
durch euch bestimmt werden können. Wenn ihr genau zu dem Zeitpunkt<br />
reinkommt, bei welchem das Essen serviert wird, oder wenn ihr nach einem<br />
absoluten Spitzenbank dran seid, der den Saal zum Kochen gebracht hat,<br />
dann motiviert euch mit einem: Jetzt erst recht! Ihr habt nichts zu verlieren<br />
und ihr könnt nur gewinnen!<br />
Daneben gibt es aber eben auch Dinge, die könnt ihr beeinflussen, und dazu<br />
gehören eure Verse und euer Auftritt. Wenn diese nicht sitzen, vergisst es,<br />
euch zusammen mit dem Publikum überhaupt irgendwohin schaukeln zu<br />
wollen.<br />
[…]<br />
Mit der Zeit werdet ihr herausfinden, was beim Publikum ankommt und was<br />
nicht. Und euer Auftritt wird immer sicherer werden.<br />
2.8.4 Dritte Phase: Abräumen<br />
Hier gilt das zur ersten Phase Gesagte entsprechend. Zu ergänzen bleibt<br />
aber: Nehmt euch Zeit, um die Zeedel zu verteilen und lasst die Larve auf,<br />
bis euch das Publikum nicht mehr sieht!<br />
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BSG Bänggler-Laitfaade<br />
2.8.5 Gestik, Bewegung und Bezug<br />
Setzt euren Körper, euer Kostüm, eure Larve und eure Gestik bewusst ein.<br />
Durch eure Körpersprache könnt ihr vieles unterstützen und damit zum<br />
Verständnis eurer Verse beitragen.<br />
[…]<br />
Wenn ihr gestikuliert, dann strampelt nicht wild in der Gegend herum,<br />
sondern unterstützt mit wenigen grossen Bewegungen das Gesagte. Am<br />
Besten ist es, wenn das Ganze ganz natürlich rüberkommt.<br />
[…]<br />
3. "S Bängglerjoor" in der BSG<br />
Das offizielle Bängglerjoor in der BSG beginnt jeweils mit der<br />
Fyyligsnaamsitzig im Herbst vor der Fasnacht und endet mit der GV im<br />
Frühjahr vor der Sommerpause und sieht folgende Fixpunkte vor:<br />
Name Was<br />
Fyyligsnaamsitzig Anmeldung für die Fasnacht<br />
Freiwilliges Vorsingen (s<br />
Freiwillige)<br />
Einstimmung zur Fasnacht<br />
Blaggeddeussgoob Nejoorsaloss<br />
Zischtigshogg Austauschmöglichkeit vor der Fasnacht<br />
Regieproben während Zischtigshogg<br />
Obligatorisches Vorsingen (s.<br />
Obligatorische)<br />
Hauptprobe und Möglichkeit alle<br />
Formationen wenigstens einmal zu<br />
hören<br />
Fasnacht äähh, drolliger <strong>Basler</strong> Anlass<br />
Schlussabend Kür<br />
Lämpesitzig Kopfleerede<br />
Bummel<br />
GV Generalversammlig<br />
Summeraloss<br />
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3.1 Die einzelnen Veranstaltungen<br />
3.1.1 Fyyligsnaamsitzig<br />
D Fyyligsnaamsitzig findet im Herbst vor der Fasnacht statt. Sie ist die erste<br />
Sitzung im Fasnachtsjahr. […]<br />
Ebenso ist die Fyyligsnaamsitzig als Bängglerbörse gedacht. So können am<br />
Bängglen Interessierte vorbeischauen. Es ist die Gelegenheit, um<br />
Formationen zu ergänzen und/oder Ersatzleute zu finden.<br />
Zudem ist es nach der Sommerpause und dem Summeraloss die erste<br />
Gelegenheit sich zu treffen, Neuheiten auszutauschen und Fasnachtsluft zu<br />
schnuppern.<br />
An der Fyyligsnaamsitzig werden ausserdem bereits vorliegende<br />
Informationen zur Fasnacht (z.B. Routenänderungen), Blaggedeussgoob etc.<br />
mitgeteilt.<br />
3.1.2 Obligatorischs Voorsinge<br />
Nomen est omen: S Obligatoorische ist für alle Banggformationen<br />
obligatorisch, d.h. die ganze Formation komplett.<br />
Diese Sitzung ist einer der interessantesten Sitzungen des Jahres. Sie findet<br />
in der Regel ein bis zwei Wochen vor der Fasnacht statt. An diesem Anlass<br />
singen alle Formationen zwei bis drei Verse. Einerseits um zu sehen, wie sie<br />
bei einem kritischen Publikum ankommen und andererseits ist es auch eine<br />
aller-aller-allerletzte Möglichkeit für den Vorstand, um die Notbremse zu<br />
ziehen, […]<br />
Zudem bekommt ihr die nötigen Unterlagen und Informationen zur<br />
Fasnacht. Dazu gehören:<br />
• Routebiechli<br />
• Routenplan<br />
• Notfalladressen<br />
• Tipps für unterwegs<br />
3.1.2.1Routebiechli<br />
[…]<br />
3.1.2.2Routenplan<br />
Die BSG hat eine Gross- und Kleinbasler Route. Jeweils eine ist am<br />
Fasnachtsmontag oder Mittwoch zu bestreiten. Im Routenplan finden sich<br />
alle Auftrittslokale die die BSG bedient.<br />
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BSG Bänggler-Laitfaade<br />
Der Routenplan legt fest, bei welchem Lokal ihr beginnt und in welcher<br />
Reihenfolge die Orte zu besuchen sind und welche Route (Klein- oder<br />
Grossbasel) ihr am Montag oder Mittwoch absolviert.<br />
[…]<br />
Für den Fall, dass in bestimmten Lokalen neben Bängg auch Guggemuusige<br />
auftreten, findet ihr ebenfalls im Routenplan die Zeitfenster, wann diese<br />
auftreten.<br />
3.1.2.3Notfälle<br />
Im Routenplan findet ihr zwei Adressen und Telefonnummern des Vorstands<br />
bei welchen ihr euch melden könnt. Telefone werden vielleicht, wegen<br />
eigenem Auftritt, nicht prompt abgenommen, aber wir rufen zurück.<br />
[…]<br />
Sollte jemand krank werden, oder ihr könnt aus einem anderen Grund nicht<br />
auf die Route so meldet dies ebenfalls dem Bangg-Obmaa oder jemand<br />
anderem vom Vorstand.<br />
3.1.3 Fasnacht<br />
Jetzt geht's los!<br />
Am Montag- und am Mittwochabend bestreitet die BSG jeweils eine Route<br />
durch das Gross- bzw., Kleinbasel. Daneben und am Dienstag steht euch die<br />
restliche Zeit der Fasnacht zur freien Verfügung. Viele Formationen treten<br />
am Dienstag wild, das heisst auf eigene Faust in irgendwelchen Beizen und<br />
Kellern auf. Dabei hat sich gezeigt, dass das Publikum sehr aufmerksam und<br />
dankbar ist, wenn es einen Bangg "erwischt".<br />
[…]<br />
Sind folgende Dinge alle vorhanden, habt ihr alles dabei?<br />
• Kostüm<br />
• Instrument (inkl. Ersatzsaiten oder ähnliches)<br />
• Helge<br />
• Zeedel<br />
• Routebiechli mit Kugelschreiber<br />
• BSG Blaggedde<br />
• Ehrensache ist die Fasnachtsblaggedde<br />
Alles dabei? Ja, dann kann's ja losgehen!<br />
3.1.3.1Fasnachtsmontag und –Mittwoch<br />
Montag und Mittwoch ist Pflichtprogramm.<br />
[…]<br />
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BSG Bänggler-Laitfaade<br />
Die meisten Lokale sind gut organisiert: Ihr müsst euch anmelden und einen<br />
eurer Zeedel abgeben. Dabei wird euch gleich gesagt, ob ihr bald dran<br />
kommt, oder ob ihr noch länger warten müsst, und es sich vielleicht lohnt,<br />
im nächsten Lokal auf der Route aufzutreten und dann wieder<br />
zurückzukommen. […]<br />
Ansonsten kann es immer wieder vorkommen, dass Staus entstehen. Die<br />
Fasnacht lässt sich eben nicht durchorganisieren. Hierzu gibt es ein paar<br />
Tipps, die sich in der Praxis bewährt haben:<br />
• Bei Staus geht der gesunde Menschenverstand dem Routenplan vor.<br />
Von einem Stau sprechen wir, wenn bereits drei bis fünf Formationen<br />
auf einen Auftritt warten, wenn ihr also länger als eine gute halbe<br />
Stunde warten müsstet.<br />
• Überspringt dieses Lokal und versucht es zu einem späteren Zeitpunkt<br />
noch einmal.<br />
Wenn gar nichts mehr geht, was mal passieren kann, dann haltet euch an<br />
Folgendes:<br />
• […]<br />
Dieser Fall, dass gar nichts mehr geht, ist aber höchst selten. […]<br />
3.1.3.2Fasnachtsdienstag<br />
Heute ist Freestyle angesagt. Tut was ihr nicht lassen könnt. Viele<br />
Formationen schwören auf die gänzlich andere Stimmung und ziehen am<br />
Abend wild durch die Stadt. Wenn ihr so wollt ist dies die Kür, neben dem<br />
Pflichtprogramm vom Montag und Dienstag. Probiert es aus, wenn ihr Lust<br />
habt.<br />
Nachmittags gehen einige von uns in Spitälern oder Altersheimen singen.<br />
Wenn ihr Interesse habt, so fragt den Vorstand. Er kann euch Adressen und<br />
Zeiten der verschiedenen Auftrittsmöglichkeiten angeben.<br />
3.1.3.3Fasnachtsknigge<br />
Die Bänggler untereinander haben ein kollegiales Verhältnis auch<br />
gesellschaftsübergreifend. Auf der Strasse grüsst man sich, man ist<br />
anständig.<br />
An den Auftrittsorten gilt: Wer zuerst kommt, singt zuerst, unabhängig<br />
davon wie viele Jahrzehnte ein anderer Bangg schon singt, von welcher<br />
Gesellschaft er ist oder wie bekannt er ist.<br />
In Lokalen, bei welchen man sich anmelden muss, kann es sein, dass sich<br />
ein Bangg, der sich vor euch angemeldet hat, dazwischen noch irgendwo<br />
singen geht und nun wieder zurückkommt. In diesen Fällen hat der Bangg,<br />
der sich zuerst angemeldet hat, Vortritt.<br />
In den meisten Lokalen bekommt ihr etwas zu Trinken und zum Teil eine<br />
Kleinigkeit zu Essen. Trinkt und esst soviel ihr wollt, denn wir vertrauen<br />
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BSG Bänggler-Laitfaade<br />
darauf, dass ihr nur soviel trinkt wie ihr mit eurem Bängglerehrgeiz, der<br />
darin besteht, bei jedem Auftritt euer Bestes geben zu wollen, um den<br />
vorhergehenden Auftritt zu übertreffen, vereinbaren könnt. Das erspart uns<br />
glücklicherweise auch darauf hinzuweisen, dass ihr die BSG nach aussen<br />
vertritt und euer Verhalten der BSG angerechnet wird.<br />
3.1.4 Schlussoobe<br />
Der Schlussoobe findet immer am Samstag nach der Fasnacht statt. In<br />
fasnächtlicher Atmosphäre auf den Schiffen der BPG treten nochmals alle<br />
Formationen der BSG auf. Dies ist ein Höhepunkt und Abschied von der<br />
Fasnacht zugleich.<br />
Der Abend wird in eigener Regie organisiert. Mithelfen ist auf Anfrage nicht<br />
verboten. […]<br />
Wann und wo wir uns vor dem Schlussoobe treffen, […] erfahrt ihr vom<br />
Schlussoobe-Obmaa am obligatorischen Vorsingen. […]<br />
3.1.5 Lämpesitzig<br />
Ca. zwei Wochen nach der Fasnacht findet die Lämpesitzig statt. Sie ist<br />
gedacht als Möglichkeit, um mal so richtig die Meinung zu sagen, den Kopf<br />
zu leeren.<br />
Für die BSG geht es darum, Probleme zu diskutieren, solange sie noch<br />
präsent sind, Vorschläge, Ideen und Verbesserungen für die nächste<br />
Fasnacht aufzunehmen und in Ruhe zusammen die Fasnacht Revue<br />
passieren zu lassen. Dabei ist auch Positives gern gehört.<br />
3.1.6 GV<br />
Wie für jeden juristisch richtigen Verein vorgesehen, hält auch die BSG<br />
einmal jährlich eine GV ab mit dem bekannten oder ansonsten in den<br />
Statuten nachzulesenden Ablauf einer GV: Wahlen, Rechnungsabnahme etc.<br />
[…]<br />
Zudem erhält jeder Bänggler ein Präsent als Erinnerung an die Fasnacht.<br />
3.2 Ausbildung<br />
Die BSG hat es sich auf die Fahne geschrieben, neue und interessierte<br />
Bänggler zu begleiten, um ihnen einen möglichst reibungslosen Übergang<br />
von der Idee "Hey, kumm mr mache e Schnitzelbangg!" bis zum ersten<br />
Auftritt auf grosser Bühne zu gewährleisten.<br />
Unter die von der BSG bereitgestellten und z.T. seit langem<br />
institutionalisierten Elemente der Ausbildung fallen:<br />
• Workshops<br />
• Gotte/Götti<br />
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BSG Bänggler-Laitfaade<br />
• Regieproobe<br />
• "freiwilligs" Vorsinge<br />
• Feedback (Qualibrief)<br />
Ziel ist es einerseits, die Freude am Bänggle zu fördern und andererseits, die<br />
Qualität der BSG-Formationen zu halten und kontinuierlich zu verbessern.<br />
Die BSG hat dazu seit einiger Zeit für neue Formationen einen<br />
Ausbildungsparcours eingeführt, der neben den bewährten Elementen, noch<br />
die Workshops und zusätzliche Regieproben vorsieht.<br />
Das klingt nun militärischer als es ist. Denn unser Ziel ist es nicht eine<br />
militärische Disziplinierung vorzunehmen, sondern wir möchten neuen<br />
Formationen die Möglichkeit geben, innert den ersten zwei Jahren ihre<br />
eigene stabile Form zu finden. Während den ersten zwei Jahren möchten wir<br />
euch begleiten, um euch Möglichkeiten und Chancen eurer Entwicklung<br />
aufzuzeigen, und euch von der Erfahrung anderer Bänggler profitieren<br />
lassen. Das kann auch heissen, dass mal vor einer geplanten Unternehmung<br />
eurerseits gewarnt wird, weil andere aus Erfahrung berichten können, mit<br />
derselben Idee bereits gescheitert zu sein. So ist gewährleistet, dass nicht<br />
jede(r) einzelne durch eigene Fehler dazulernen muss, sondern er/sie von<br />
der Erfahrung anderer profitieren kann.<br />
Unser Ziel ist erreicht, wenn ihr eure Freude am Schnitzelbänggle voll und<br />
ganz entfalten könnt.<br />
3.2.1 Workshop<br />
Im Herbst werden, je nach Anzahl neuer Formationen und Bedarf, die<br />
Workshops durchgeführt. Dabei wird einerseits in einem eher theoretischen<br />
Beitrag ein Aspekt des Schnitzelbanggwesens vorgestellt. Sei es die Wirkung<br />
der Sprache, rhetorische Stilfiguren, Möglichkeiten einen Vers zu schmieden<br />
etc.<br />
Andererseits legen wir auch hier grossen Wert auf praktische Übung. In<br />
einer Regieprobe geben wir jeder Formation die Gelegenheit an ihrem<br />
Auftritt/Ausdruck zu arbeiten.<br />
Falls möglich ziehen wir seit fünf Jahren zum theoretischen, wie auch zum<br />
praktischen Teil Spezialisten hinzu (erfahrene Bänggler,<br />
Sprachforscherinnen, musikalisch Hochbegabte, Regisseurinnen etc.). Wir<br />
sind deshalb nicht unglücklich, wenn ihr eventuelle Aufgaben, wie z.B. das<br />
Dichten von zwei oder drei Versen zu bestimmten Sujets gewissenhaft<br />
erledigt.<br />
Zu den Workshops sind grundsätzlich alle Formationen der BSG herzlich<br />
eingeladen. Wer interessiert ist darf gerne kommen. Ausser für die<br />
folgenden Banggformationen sind die Workshops damit freiwillig:<br />
• Banggformationen die noch keine zwei Jahre aktiv bei der BSG singen,<br />
• oder die anderweitig vom Vorstand dazu aufgefordert werden.<br />
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BSG Bänggler-Laitfaade<br />
3.2.2 Regieproobe<br />
Die Regieproben haben sich in den letzten Jahren als Renner herausgestellt.<br />
Sie avancierten nach Meinung des Vorstands zu einem der wichtigsten<br />
Elemente in der Ausbildung.<br />
[…]<br />
Die Regieproben finden während des Workshops 17 aber auch während den<br />
Zischtigshoggs 18 statt. Profitieren dürfen alle BSG-Formationen, ausdrücklich<br />
aufgeboten sind Banggformationen:<br />
• die noch keine zwei Jahre aktiv bei der BSG singen,<br />
• oder anderweitig vom Vorstand dazu aufgefordert werden.<br />
3.2.3 Freiwilligs Voorsinge<br />
Das freiwillige Vorsingen ist, wie der Name sagt, grundsätzlich freiwillig,<br />
ausser für jene Banggformationen die:<br />
• entweder eine personelle oder musikalische (z.B. Instrument, Melodie<br />
Mehrstimmigkeit) Änderung vorgenommen haben, oder die<br />
• noch keine zwei Jahre aktiv bei der BSG singen, oder die<br />
• anderweitig vom Vorstand dazu aufgefordert worden sind.<br />
Für die neuen Formationen geht es darum, zwei bis drei neue Verse zum<br />
Besten zu geben. Das gibt uns die Möglichkeit abzuschätzen, ob noch<br />
Unterstützungsarbeit zu leisten ist. Wir können so Schwerpunkte setzen, z.B.<br />
die Verse oder die musikalische Umsetzung fördern.<br />
Für euch ist es womöglich ein erster Testlauf um zu sehen, wie es ist, vor<br />
nicht heimischem Publikum aufzutreten und deswegen eine gute Übung.<br />
3.2.4 Gotte/Götti<br />
Nicht wirklich unter die Rubrik Veranstaltungen aber dafür umso mehr unter<br />
die Rubrik Ausbildung gehört das seit Jahrzehnten bewährte Gotte und<br />
Göttisystem der BSG.<br />
Jeder neuer Formation teilen wir eine Gotte oder einen Götti zu. Dies ist<br />
meist eine erfahrene Bängglerin oder ein erfahrener Bänggler aus einem<br />
gestandenen Bangg oder jemand, der sich sonst wie um das<br />
Schnitzelbanggwesen verdient gemacht hat.<br />
Eure Gotte oder euer Götti ist für Euch neben dem Vorstand und auch den<br />
anderen Bängglern der BSG eure Anlaufstelle. Er/Sie hat den Auftrag euch<br />
bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ob dies nun die<br />
Dimensionen des Helgenständers oder die Qualität eurer Verse betrifft.<br />
17 Siehe dazu 3.2.1 Workshop.<br />
18 Siehe dazu 3.3.4 Hogg vor dr Fasnacht.<br />
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BSG Bänggler-Laitfaade<br />
Gerne wird er/sie euch behilflich sein, gangbare Lösungsvorschläge zu<br />
unterbreiten.<br />
Nutzt diesen Erfahrungsschatz und greift darauf zurück! Denn bei genauer<br />
Betrachtung zeigt sich, dass in vielen Fällen das Rad bereits erfunden ist,<br />
und ihr es nicht selbstständig und völlig neu zu entwickeln braucht.<br />
3.2.5 Qualifikationsbriefe<br />
Während der ersten zwei Jahre erhält ihr nach der Fasnacht einen Qualibrief<br />
vom Vorstand. Dieser ist als Standortbestimmung gedacht. Grundsätzlich<br />
weisen wir auf positive Aspekte hin, die man noch verstärken kann oder<br />
sollte.<br />
Wie gesagt geht es nicht darum, wer der beste Bangg ist. Vielmehr geht es<br />
in den ersten zwei Jahren darum, euch die Möglichkeit zu geben, eure Form<br />
zu finden. Aber natürlich werden wir uns auch erlauben, auf handwerkliche<br />
Mankos hinzuweisen.<br />
Die Qualibriefe erhalten nicht nur die neuen Formationen, sondern auch<br />
andere Formationen, bei welchen dem Vorstand etwas aufgefallen ist. Das<br />
können so unterschiedliche Aspekte sein wie: asynchrones singen,<br />
Unverständlichkeit des Ausdrucks, Verse unter der Gürtellinie, oder wenn ein<br />
Bangg keine Bereitschaft mehr zeigt, sich zu entwickeln und sich auf den<br />
eigenen Lorbeeren auszuruhen beginnt.<br />
3.3 Andere Veranstaltungen<br />
Unter diese Rubrik fallen all jene Veranstaltungen die sich um das Gesellige<br />
drehen. Wobei natürlich nicht gesagt ist, dass auch an den anderen<br />
Anlässen, neben ihrem offiziellen Teil, das Gesellige nicht gepflegt wird.<br />
Alle sind sie freiwillig und viele der heute noch in der BSG erzählten<br />
Anekdoten haben sich dort ereignet.<br />
3.3.1 Bummel<br />
Der BSG-Bummel findet regelmässig ca. 4-6 Wochen nach der Fasnacht<br />
statt. Er ist geselliger Ausklang der Fasnachtszeit.<br />
[…]<br />
3.3.2 Summeraloss<br />
Dies ist der einzige Anlass in der Sommerpause, nach den offiziellen<br />
Schulsommerferien. Man trifft sich wieder zu einem gemütlichen Grillanlass<br />
der begleitet sein kann von Karaokeklängen, einem gemütlichen<br />
Rheinschwumm oder, oder, oder…<br />
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BSG Bänggler-Laitfaade<br />
3.3.3 Blaggeddeussgoob<br />
D Blaggeddeussgoon wird auch Neujoorsaaloss genannt. Man trifft sich im<br />
neuen Jahr, um gemeinsam anzustossen, die neue Blaggedde zu bewundern<br />
und die bestellten Exemplare entgegenzunehmen. Nach einem eventuell<br />
improvisierten Eishockeymatch findet man sich ein zu einem gemütlichen<br />
Fondueplausch.<br />
3.3.4 Hogg vor dr Fasnacht<br />
Vor der Fasnacht organisiert die BSG an vier Dienstagen einen Hogg, an<br />
welchem alle gern gesehen sind, um die Meinungen über einen aktuellen<br />
Vers einzuholen, Hilfe zu einem Vers zu erhoffen, der einfach nicht so will,<br />
Ideen zu erfragen für bestimmte Helgenmotive oder sich über die letzten<br />
Sujets auszutauschen oder, oder, oder einfach nur gemütlich zusammen zu<br />
sitzen.<br />
4. Zusätzliche/weitere Informationen<br />
Die BSG stellt ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Verfügung, die ihr<br />
Nutzen könnt um an weitere Informationen zu kommen. Nutzt dieses!<br />
Fragt an den verschiedenen Zusammenkünften euren Tischnachbar. Oder<br />
ruft, wenn ihr Fragen habt, eure Gotte oder euren Götti oder den Bangg-<br />
Obmaa oder jemand anderen vom Vorstand an.<br />
Alle haben mal angefangen zu bänggeln und wissen, wie das ist Deshalb<br />
werden euch auch alle gerne Red und Antwort stehen. Erlaubt euch auch<br />
mehrere Meinungen einzuholen!<br />
Hier die wichtigsten Informationsquellen:<br />
4.1 Götti/Gotte<br />
Fragt eure Gotte oder euer Götti. Sie können euch sicher weiterhelfen. Siehe<br />
dazu das unter Kapitel 3.2.4 Gotte/Götti bereits Gesagte.<br />
4.2 Routeplan und Routebiechli<br />
Der Routeplan und das Routebiechli enthalten wichtige Informationen zur<br />
Fasnacht. 19<br />
4.3 Dr Bänggler<br />
Der Bänggler ist unser Vereinsorgan, das alle wichtigen Daten enthält. Er<br />
erscheint dreimal pro Jahr.<br />
19 Vgl. dazu die Kapitel 3.1.2.1 Routebiechli und 3.1.2.2 Routenplan.<br />
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BSG Bänggler-Laitfaade<br />
Im Oktober Enthält die Einladung zur Fyyligsnaamsitzig […] und<br />
den Terminplan für alle Anlässe<br />
Vor der Fasnacht Nochmals das Wichtigste für die Fasnacht<br />
Vor der GV Enthält die Einladung zur ordentlichen GV<br />
Alle wichtigen Daten, Anlässe, Anmeldungen, Adressen, Telefonnummern<br />
findet ihr im Bänggler.<br />
5. Schluss<br />
Die BSG hofft, mit diesem Leitfaden den Interessenten einen groben<br />
Überblick an die Hand geben zu können, mit dem es euch leichter fällt, euch<br />
ein Bild von der Fasnacht als <strong>Schnitzelbänggler</strong> zu machen. Es freut uns,<br />
wenn wir euch trotz der Unmenge an Information dafür begeistern könnt,<br />
bei uns zu singen.<br />
Was die seit längerem aktiven <strong>Schnitzelbänggler</strong> betrifft, so hoffen wir, euch<br />
wieder einmal eine Übersicht verschafft zu haben, was alles warum und<br />
wieso und überhaupt so läuft in der BSG.<br />
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