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Das Erlebnisfeld der Sinne an der Westfälischen Volkssternwarte ...

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Rieseltafel<br />

Eine Drehung <strong>an</strong> <strong>der</strong> Tafel setzt ein Gemisch aus zwei<br />

verschiedenfarbigen S<strong>an</strong>den in Bewegung. Berge und<br />

Täler, durchzogen von regelmäßigen, zweifarbigen<br />

Schichtungen bilden sich auf <strong>der</strong> einen Seite, auf <strong>der</strong><br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en immer größer werdende Erosionen. Nur ein<br />

leichtes Drehen <strong>der</strong> Tafel, und das Bild verän<strong>der</strong>t sich in<br />

immer neue und fließende Formen, jede davon entsteht<br />

einmalig und vergeht. G<strong>an</strong>ze L<strong>an</strong>dschaften wie in<br />

fremdartigen Welten und ästhetische Muster zeichnen<br />

sich in dem S<strong>an</strong>d ab.<br />

Pirouette<br />

Durch die Drehbewegung erlebt m<strong>an</strong> den<br />

Bewegungsraum als einen Raum unsichtbar wirken<strong>der</strong><br />

Kräfte am eigenen Leibe. Dabei wird die Bedeutung <strong>der</strong><br />

aufrechten Haltung erlebbar. Wer sich hängen lässt,<br />

wird sich nur l<strong>an</strong>gsam um die eigene Achse drehen.<br />

Durch Ausbreiten <strong>der</strong> Arme verl<strong>an</strong>gsamt sich die<br />

Drehung, durch Her<strong>an</strong>ziehen beschleunigt sie sich.<br />

Mit Gewichten in den Händen verstärkt sich dieser<br />

Pirouetteneffekt noch.<br />

Prisma<br />

Schaut m<strong>an</strong> bei Tageslicht durch das Prisma, so erblickt<br />

m<strong>an</strong> die schönsten Farben: Gelb, Rot, Grün, Blau,<br />

Violett und Purpur. Kleinere dunkle Gegenstände in <strong>der</strong><br />

Umgebung erscheinen g<strong>an</strong>z und gar farbig, Linien<br />

gebogen und <strong>an</strong> den Grenzlinien zwischen beleuchteten<br />

und beschatteten Flächen entstehen farbige Säume.<br />

<strong>Das</strong> Helle des Lichts und das Dunkle <strong>der</strong> Finsternis<br />

erweisen sich dabei als die Quellpunkte aller<br />

Farberscheinungen.<br />

Kletterglobus<br />

Nach den Experimenten und Erlebnissen lädt <strong>der</strong><br />

Kletterglobus aus Längen- und Breitenkreisen, <strong>der</strong> wie<br />

die Erde im Raum orientiert ist, zum Spielen und<br />

Entsp<strong>an</strong>nen ein. Außen Herumklettern ermöglicht eine<br />

schnelle Reise um die Welt.<br />

Rotierende Spirale<br />

Beim Anblick <strong>der</strong> rotierenden Scheibe erzeugt das Auge<br />

aktiv aus sich heraus komplementäre und polare<br />

Gegenbil<strong>der</strong>. Infolge <strong>der</strong> Drehung ergibt sich eine<br />

dynamische Durchdringung <strong>der</strong> hellen und dunklen<br />

Bereiche. Dabei entstehen überraschende, farbige<br />

Lichterscheinungen.<br />

Ja nach Drehsinn scheint sich die Spirale immer mehr zu<br />

erweitern o<strong>der</strong> einen immer tiefer werdenden Trichter zu<br />

bilden. <strong>Das</strong> Auge springt dabei unwillkürlich von Spirallinie<br />

zu Spirallinie. Durch dieses Entgegensteuern scheint sich<br />

die Drehbewegung zu verl<strong>an</strong>gsamen und <strong>der</strong> Trichter<br />

vergrößert sich. An den Rän<strong>der</strong>n des schwarzen Motivs<br />

erscheinen die Komplementärfarben. Wendet m<strong>an</strong> seinen<br />

Blick von <strong>der</strong> Scheibe ab, so scheint sich - zum großen<br />

Erstaunen - die gesamte Umgebung wie im Zeitraffer zu<br />

verengen bzw. zu erweitern, stets aber im Gegensatz zu<br />

<strong>der</strong> gerade erlebten Erscheinung auf <strong>der</strong> Scheibe. Der<br />

Sehsinn „bal<strong>an</strong>ciert“ aus. Bei <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Komplementärfarben wird eine grundlegende<br />

Lichterscheinung sichtbar: Farbe als dynamische<br />

Durchdringung des Dunklen und des Hellen in Form <strong>der</strong><br />

schwarzen und weißen Spirallinien.<br />

Allgemeines<br />

<strong>Das</strong> <strong>Erlebnisfeld</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong> ist eine Initiative <strong>der</strong> <strong>Westfälischen</strong><br />

<strong>Volkssternwarte</strong> und des För<strong>der</strong>vereins „Freunde<br />

<strong>der</strong> <strong>Volkssternwarte</strong> Recklinghausen e.V.“ mit Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen.<br />

Informationen zum Ver<strong>an</strong>staltungsprogramm <strong>der</strong><br />

<strong>Westfälischen</strong> <strong>Volkssternwarte</strong> und des Pl<strong>an</strong>etariums:<br />

www.sternwarte-recklinghausen.de<br />

Westfälische <strong>Volkssternwarte</strong> und<br />

Pl<strong>an</strong>etarium Recklinghausen<br />

Stadtgarten 6, 45657 Recklinghausen<br />

Tel. 02361-23134<br />

info@sternwarte-recklinghausen.de<br />

<strong>Das</strong><br />

<strong>Erlebnisfeld</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Westfälischen</strong> <strong>Volkssternwarte</strong><br />

und dem Pl<strong>an</strong>etarium Recklinghausen<br />

Besucherinformation<br />

zu den Erlebnisstationen


Der Mensch als erkennendes Wesen in <strong>der</strong> Natur<br />

<strong>Das</strong> <strong>Erlebnisfeld</strong> <strong>der</strong> <strong>Sinne</strong> gibt dem Menschen die<br />

Möglichkeit, in unmittelbaren, hautnahen Kontakt mit seiner<br />

Wirklichkeit zu kommen. Die Erlebnisstationen mit ihren<br />

vielfältigen Anknüpfungspunkten, wie Kl<strong>an</strong>g, Farbe,<br />

Symmetrie, Strömung, Raum- und Zeiterfahrung sind so<br />

<strong>an</strong>gelegt, dass <strong>der</strong> Mensch mit seinen <strong>Sinne</strong>n tätig wird.<br />

Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei auf die wun<strong>der</strong>baren<br />

Erscheinungen <strong>der</strong> Natur und ihre Gesetzmäßigkeiten.<br />

Dadurch, dass <strong>der</strong> Erfahrende sie beobachtet o<strong>der</strong> sogar<br />

eigentätig erzeugt und sie sich zu eigen macht, werden sie<br />

zu wirklichen Erlebnissen.<br />

Viele Stationen des Recklinghäuser <strong>Erlebnisfeld</strong>es gehen<br />

auf Hugo Kükelhaus, Schriftsteller, Pädagoge, Architekt,<br />

Philosoph und Künstler, zurück. Weitere basieren auf<br />

Naturprinzipien und Phänomenen, die in <strong>der</strong> Astronomie<br />

eine beson<strong>der</strong>e Rolle spielen. Die Erlebnisstationen sind<br />

Experimentier- und Spielgeräte und Skulpturen zugleich.<br />

Ihre ästhetische Erscheinung ist ebenso wichtig wie ihre<br />

Grundidee und die technische Funktion.<br />

Summstein<br />

Wer den Kopf in die Aushöhlung des Steines steckt und in<br />

verschiedenen Stimmlagen einen l<strong>an</strong>g<strong>an</strong>haltenden Ton<br />

summt, findet „seinen“ Ton, <strong>der</strong> Reson<strong>an</strong>z auslöst und den<br />

g<strong>an</strong>zen Körper von Kopf bis Fuß in harmonische Vibration<br />

versetzt. Dabei taucht m<strong>an</strong> für sich allein in eine<br />

geschlossene Welt ein.<br />

Zerrspiegel<br />

Die Zerrspiegel ver<strong>an</strong>schaulichen die Bildentstehung<br />

durch spiegelnde Flächen. Verän<strong>der</strong>t m<strong>an</strong> seine Lage zu<br />

den Spiegeln, verän<strong>der</strong>t sich auch die Bildgröße bis hin zur<br />

Bildumkehr.<br />

Hörspiegelstrecke<br />

Wer sein Ohr in den Brennpunkt eines Spiegels hält, k<strong>an</strong>n<br />

jem<strong>an</strong>den, <strong>der</strong> im Brennpunkt des <strong>an</strong><strong>der</strong>en Spiegels<br />

spricht, verstehen. Die Parabolspiegel f<strong>an</strong>gen die Schallwellen<br />

auf und reflektieren sie auf einen bestimmten Punkt<br />

- den Brennpunkt. Durch Ausprobieren findet m<strong>an</strong> ihn.<br />

Globussonnenuhr<br />

Der steinerne Globus ist so aufgestellt, dass seine Lage<br />

jener <strong>der</strong> Erde im Raum gleicht. An ihm k<strong>an</strong>n bei Sonnenschein<br />

abgelesen werden, wo sich die Tag-Nacht-Grenze<br />

befindet und wie die Sonne über verschiedenen Orten <strong>der</strong><br />

Erde steht. <strong>Das</strong> gelingt mit Hilfe eines aufgesetzten<br />

kleinen Schattenstabs. Wo steht die Sonne im Zenit, wo<br />

geht sie auf bzw. unter? Wo ist Mitternachtssonne, wo<br />

Polartag- o<strong>der</strong> -nacht? - <strong>Das</strong> verrät ein Blick vom Nordr<strong>an</strong>d<br />

des Podests über die Kugel hinweg.<br />

Mondkugel<br />

In einer Entfernung von 30 aufgereihten Erdkugeln steht<br />

die Mondkugel. Ihr Durchmesser beträgt ein Viertel des<br />

Erddurchmessers. Beide Kugeln bilden ein maßstäbliches<br />

Modell <strong>der</strong> wirklichen Himmelskörper. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n das<br />

Größenverhältnis von Erde und Mond „erfühlen“, indem<br />

m<strong>an</strong> die Steinkugeln abtastet o<strong>der</strong> mit den Armen<br />

umschlingt. Betrachtet m<strong>an</strong> die Mondkugel von <strong>der</strong><br />

Erdkugel aus, lässt sich ihre Größe mit <strong>der</strong> des Mondes<br />

am Himmel vergleichen. Beide lassen sich hinter dem<br />

kleinen Finger am ausgestreckten Arm verstecken.<br />

Pl<strong>an</strong>etenfernrohr<br />

An umliegenden Bäumen sind Tafeln mit Pl<strong>an</strong>etenbil<strong>der</strong>n<br />

aufgehängt, die mit dem Fernrohr <strong>an</strong>visiert werden<br />

können. M<strong>an</strong> sieht Venus, Mars, Jupiter und Saturn wie<br />

einst Galileo Galilei, <strong>der</strong> im Jahr 1609 erstmals ein<br />

Fernrohr auf diese Pl<strong>an</strong>eten richtete. Mit bloßem Auge<br />

erkennt m<strong>an</strong> ihre Beson<strong>der</strong>heiten wie Phasen, Monde,<br />

Oberflächenstrukturen o<strong>der</strong> den Saturnring noch nicht.<br />

Pirouette<br />

Summstein<br />

Hörspiegelstrecke<br />

Erdkugel Mondkugel<br />

Vertikalsonnenuhr<br />

Die leicht ostabweichende Sonnenuhr <strong>an</strong> <strong>der</strong> Südw<strong>an</strong>d<br />

<strong>der</strong> Sternwarte (gestaltet von K.-H. Mischke) ermöglicht<br />

die Zeitablesung in "Wahrer Ortszeit". Zur Umw<strong>an</strong>dlung<br />

in die Mitteleuropäische Zeit bzw. Sommerzeit addiert<br />

m<strong>an</strong> 31 Minuten (bzw. 91 Minuten) und eine datumsabhängige<br />

Korrektur, die auf <strong>der</strong> Schautafel neben <strong>der</strong><br />

Präzisionssonnenuhr erklärt ist ("Zeitgleichung").<br />

Präzisionssonnenuhr<br />

Die speziell geformte Sonnenuhr am Zug<strong>an</strong>gsweg zur<br />

Sternwarte zeigt die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) bzw.<br />

die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) bis auf etwa<br />

eine halbe Minute genau <strong>an</strong>. Bei aufmerksamer<br />

Beobachtung k<strong>an</strong>n das Vorrücken des Schattens<br />

beobachtet werden. Die Präzisionssonnenuhr kommt<br />

durch die beson<strong>der</strong>e Gestaltung des Schattenstabes<br />

ohne die bei Sonnenuhren übliche Zeitkorrektur aus.<br />

Drehbare Sternkarte<br />

Stellt m<strong>an</strong> die Sternkarte so ein, dass Datum und Uhrzeit<br />

(in mittlerer Ortszeit = ca. MEZ - 30 Minuten bzw. MESZ -<br />

90 Minuten) übereinstimmen, so zeigt sie den über<br />

Recklinghausen sichtbaren Sternenhimmel. Die<br />

berühmten Tierkreissternbil<strong>der</strong> sind beson<strong>der</strong>s kenntlich<br />

gemacht.<br />

Der Pl<strong>an</strong>etenweg<br />

Der Recklinghäuser Pl<strong>an</strong>etenweg stellt die Größen und<br />

Abstände <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>eten im Maßstab 1:3 Milliarden dar.<br />

Bei <strong>der</strong> W<strong>an</strong><strong>der</strong>ung zu den Pl<strong>an</strong>etensäulen von <strong>der</strong><br />

Sonnenkugel vor <strong>der</strong> Sternwarte bis zum Rathaus erhält<br />

m<strong>an</strong> einen <strong>an</strong>schaulichen Eindruck von den<br />

Entfernungen im Sonnensystem. Für Blinde und<br />

Sehbehin<strong>der</strong>te ist <strong>der</strong> Weg ebenfalls geeignet, da die<br />

Pl<strong>an</strong>etenmodelle ertastet werden können und die<br />

Erläuterungstafel Informationen in Blindenschrift<br />

enthalten.<br />

Pl<strong>an</strong>eten im Fernrohr<br />

Präzisionssonnenuhr<br />

Prisma<br />

Vertikalsonnenuhr<br />

(13.30 Uhr Wahre Ortszeit)<br />

Pl<strong>an</strong>etenweg Recklinghausen

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