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DIE LATEINISCHE BRIEFLITERATUR<br />

1. Der Brief in <strong>de</strong>r Antike:<br />

Briefe wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Antike auf mit Wachs überzogene, zusammenklappbare Holztäfelchen<br />

(tabellae, codicilli) o<strong>de</strong>r auf Papyrus (charta) geschrieben. Um ein unbefugtes Lesen zu verhin<strong>de</strong>rn,<br />

wur<strong>de</strong>n sie zugebun<strong>de</strong>n und versiegelt. Für <strong>de</strong>n Transport war <strong>de</strong>r Absen<strong>de</strong>r selbst<br />

verantwortlich, da die staatlich organisierte Post (cursus publicus) nur dienstliche Schreiben<br />

beför<strong>de</strong>rte; so vertraute man Briefe <strong>de</strong>m eigenen Briefboten (tabellarius) o<strong>de</strong>r Bekannten zum<br />

Transport an.<br />

2. Die antike Brieftheorie:<br />

Stilistische Anfor<strong>de</strong>rungen an einen Brief:<br />

Kürze und Klarheit in Ausdruck und Aufbau (Brief < brevis, -e)<br />

mittlerer Stil zwischen gehobener Re<strong>de</strong> und alltäglichem Plau<strong>de</strong>rton<br />

Vermeidung langer Perio<strong>de</strong>n, gekünstelter Figuren und entlegener Wörter, statt<strong>de</strong>ssen<br />

Streben nach unaufdringlicher Eleganz<br />

3. Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Verfasser von Briefen:<br />

a) „Echte“ Briefe:<br />

M. Tullius Cicero (106 – 43 v. Chr.): posthum edierte Briefe privaten Charakters in vier<br />

Sammlungen<br />

„Ad Quintum fratrem“<br />

„Ad Atticum“<br />

„Ad M. Brutum“<br />

„Ad familiares“<br />

C. Plinius Caecilius Secundus d. J. (61/62 – ca. 114 n. Chr.): Sammlung privater und<br />

dienstlicher Briefe (10 Bücher), die für eine spätere Veröffentlichung gedacht und daher<br />

stilistisch und rhetorisch beson<strong>de</strong>rs ausgefeilt waren<br />

b) Traktate in Briefform:<br />

Obwohl auch bei diesen „Kunstbriefen“ ein Adressat genannt wird, han<strong>de</strong>lt es sich dabei nicht<br />

um „echte“ Briefe; Kunstbriefe waren für die Veröffentlichung und ein größeres Lesepublikum<br />

bestimmt.<br />

C. Sallustius Crispus (86 – 35/34 v. Chr.): zwei politische Briefe an Caesar (Echtheit<br />

umstritten)<br />

L. Annaeus Seneca d. J. (ca. 4 v. – 65 n. Chr.):<br />

„Epistulae morales ad Lucilium“: philosophische Lehrbriefe<br />

c) Briefgedichte:<br />

Q. Horatius Flaccus (65 – 8 v. Chr.):<br />

„Epistulae“<br />

P. Ovidius Naso (43 v. – 17/18 n. Chr.):<br />

„Epistulae ex Ponto“: Briefgedichte aus <strong>de</strong>r Verbannung<br />

DIE LATEINISCHE BRIEFLITERATUR ● SEITE 1/2


„Heroi<strong>de</strong>s“: fiktive Briefe mythischer Frauen an ihre Ehemänner o<strong>de</strong>r Liebhaber in<br />

Versform<br />

DIE LATEINISCHE BRIEFLITERATUR ● SEITE 2/2

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