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Arbeitsmethode: Karte im Kopf

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<strong>Karte</strong> <strong>im</strong> <strong>Kopf</strong><br />

„<strong>Karte</strong> <strong>im</strong> <strong>Kopf</strong>“ ist eine kurze Aufgabe, die man problemlos innerhalb einer Unterrichtsstunde<br />

durchführen kann.<br />

Da wir in einer Bilderkultur leben, ist die Kompetenz,<br />

<strong>Karte</strong>n zu lesen und verstehen, von großer Bedeutung.<br />

Geradezu <strong>im</strong> Geographieunterricht ist das Lesen,<br />

Analysieren, Interpretieren und Anfertigen von<br />

Bildern außerordentlich wichtig. Viele geographische<br />

Informationen werden in Bildern, Zeichnungen, Skizzen,<br />

<strong>Karte</strong>n, Schautafeln ... dargeboten.<br />

Die Aufgaben zu „<strong>Karte</strong> <strong>im</strong> <strong>Kopf</strong>“ sollen den Schülern<br />

einen methodischen Weg zeigen, mit dem sie sich eine<br />

<strong>Karte</strong> erschließen können. Sie prägen sich wichtige<br />

Informationen in einem strukturierten Bild ein und<br />

können mit ihnen weiter arbeiten. Dazu sollen sie in<br />

Gruppen eine <strong>Karte</strong>, die sie nur ganz kurz zu sehen<br />

bekommen, möglichst genau nachzeichnen. Die<br />

Schüler müssen eine <strong>Karte</strong>nlesestrategie entwickeln,<br />

das <strong>Karte</strong>nbild wahrnehmen, das Wahrgenommene<br />

zeichnerisch umsetzen oder so an ihre Mitschüler<br />

sprachlich weitergeben, dass diese dann daraus eine<br />

<strong>Karte</strong> zeichnen können.<br />

Vorbereitung<br />

Für eine Klasse mit 20 Schülern benötigt man:<br />

*mindestens 2 Originalkarten (bzw. Atlaskarten) zum<br />

Auslegen<br />

*20 Kopien der Originalkarten für die Schüler<br />

*5 DIN-A3-Blätter (d.h. 1 Blatt pro Gruppe)<br />

*Buntstifte sowie Klebestreifen zum Aufhängen der<br />

selbst gezeichneten <strong>Karte</strong>n<br />

*Uhr mit Sekundenzeiger oder Stoppuhr<br />

*5 Gruppentische mit Stühlen<br />

*Jeder Schüler bekommt in seiner Gruppe eine<br />

Nummer von 1 bis 4.<br />

*Jede Gruppe erhält ein großes Blatt weißes Papier<br />

und Zeichenstifte.<br />

*Auf mindestens 2 weiteren Tischen liegen die<br />

Originalkarten bzw. Atlaskarten auf.<br />

Durchführung<br />

Die Aufgabe besteht darin, die Atlaskarte von Europa<br />

so nachzuzeichnen, dass das Wesentliche enthalten ist.<br />

Dabei können Sie folgendermaßen vorgehen:<br />

*Bevor der erste Durchgang beginnt, bekommen alle<br />

Gruppen zwei Minuten Zeit, um ihre Vorgehensweise<br />

festzulegen. Auf ein Signal hin kommt aus jeder Gruppe<br />

die Nummer 1 nach vorne zum Atlas und betrachtet<br />

die <strong>Karte</strong> 15 Sekunden lang.<br />

*Danach gehen die Schüler zu ihrer Gruppe zurück<br />

und zeichnen die Elemente auf das Blatt, die sie sich<br />

merken konnten. Besser wäre es, wenn sie nicht selbst<br />

zeichnen, sondern den anderen Gruppenmitgliedern


leise erzählen, was diese zeichnen sollen. Dadurch<br />

käme es zu einer Versprachlichung des <strong>Karte</strong>ninhaltes.<br />

*Nach einer Minute kommen die Schüler mit der<br />

Nummer 2 nach vorne. Auch sie betrachten 15<br />

Sekunden lang die <strong>Karte</strong> und zeichnen weitere<br />

Elemente ein oder geben die Informationen darüber<br />

an ihre Gruppe weiter. (Danach die Schüler mit der<br />

Nummer 3 usw.)<br />

*Jede Gruppe wird insgesamt öfters aufgerufen,<br />

jeder Schüler soll mindestens zwe<strong>im</strong>al an die Reihe<br />

kommen.<br />

*Nach der fünften Runde erhalten die Gruppen<br />

nochmals die Möglichkeit, ihre Vorgehensweise<br />

zu überdenken, Zeit zum Zeichnen, falls es sich als<br />

notwendig erweist.<br />

*Nach dem letzten Durchgang werden die fertigen<br />

<strong>Karte</strong>n möglichst so an die Wand gehängt, dass Platz<br />

für die <strong>Karte</strong>nprojektion bleibt.<br />

Reflexion<br />

*Sie sollten sich für die Nachbesprechung genügend<br />

Zeit nehmen und darauf achten, dass die Schüler<br />

einander zuhören.<br />

*Projizieren Sie die Originalkarte per Overheadprojektor<br />

an die Wand oder hängen Sie sie an die Tafel. Geben<br />

Sie jedem Schüler eine Kopie der Originalkarte.<br />

*Lassen Sie die Schüler zuerst alle an der Wand<br />

hängenden selbstgezeichneten <strong>Karte</strong>n anschauen. Das<br />

kann vom Platz aus geschehen oder auch <strong>im</strong> Rahmen<br />

eines Rundgangs.<br />

*Zunächst wird über die Vorgehensweise der einzelnen<br />

Gruppen gesprochen.<br />

*Daraufhin werden die Fehler in den selbst gezeichneten<br />

<strong>Karte</strong>n analysiert. Dazu tauschen die Gruppen ihre<br />

selbst gezeichneten <strong>Karte</strong>n untereinander aus und<br />

bewerten die <strong>Karte</strong> der anderen Gruppe anhand<br />

eines Vergleiches mit der Originalkarte. Anschließend<br />

berichten die Gruppen sich gegenseitig von ihrer<br />

Bewertung.<br />

*Die Schüler können nun durch den Vergleich mit der<br />

Originalkarte entscheiden, welche Gruppe die beste<br />

<strong>Karte</strong> gezeichnet hat.<br />

*Am Ende sollen die Schüler überlegen, was sie<br />

grundsätzlich durch diese Aufgabe gelernt haben und<br />

wie sie diese Kenntnisse in der Schule und <strong>im</strong> Alltag<br />

nutzen könnten.<br />

Wenn Sie die Originalkarte genau analysieren möchten,<br />

benötigen Sie sicherlich eine Doppelstunde.<br />

Varianten<br />

*Diese Aufgabe kann man variieren, z.B. kann man sie<br />

mit <strong>Karte</strong>n unterschiedlichen Maßstabs durchführen.<br />

Topographische <strong>Karte</strong>n sind gut geeignet und auch<br />

andere Übersichtskarten <strong>im</strong> Atlas bieten sich an.<br />

*Strukturbilder wie Zeichnungen und Skizzen kann<br />

man auch benutzen. Solche Abbildungen zeigen die<br />

Wirklichkeit auf vereinfachte Weise und mit vielen<br />

Details. Sie sind nur für jene lesbar, die den Code<br />

verstehen. Grafiken und Cartoons sind nicht geeignet,<br />

da sie nur das Wesentliche zeigen und daher zu wenig<br />

genau und aussagekräftig sind. Bilder wie Fotos haben<br />

oft zu wenig Struktur.<br />

*Falls die Schüler nicht überfordert sind, können Sie<br />

ihnen auch unterschiedliche <strong>Karte</strong>n vorlegen. Die<br />

einzelnen Gruppen zeichnen dann unterschiedliche<br />

<strong>Karte</strong>n. Achten Sie jedoch darauf, dass zwischen den<br />

<strong>Karte</strong>n ein thematischer Zusammenhang besteht<br />

(z. B. eine Reliefkarte und eine Bevölkerungskarte bzw.<br />

andere thematische <strong>Karte</strong>n des gleichen Gebietes)<br />

und dass sie hinsichtlich des Komplexitätsgrades<br />

vergleichbar sind.<br />

Tipps zur Konstruktion eigener <strong>Karte</strong>-<strong>im</strong>-<strong>Kopf</strong>-<br />

Aufgaben<br />

*Es eignet sich grundsätzlich jedes Thema. Es sollte<br />

jedoch zur aktuellen Unterrichtseinheit passen.<br />

*Am Anfang sollten die <strong>Karte</strong>n nicht zu komplex sein.<br />

*Man kann alle Arten von <strong>Karte</strong>n verwenden:<br />

thematische, topographische <strong>Karte</strong>n, Übersichtskarten<br />

und Plankarten.<br />

*Wählen Sie eine gut strukturierte <strong>Karte</strong> aus.

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