31.12.2013 Aufrufe

Wanderung durch die Affensteine Obere Affensteinpromenade ...

Wanderung durch die Affensteine Obere Affensteinpromenade ...

Wanderung durch die Affensteine Obere Affensteinpromenade ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Affensteine</strong><br />

Seite 1 von 4<br />

17.05.2005<br />

<br />

:DQGHUXQJGXUFKGLH$IIHQVWHLQH<br />

<br />

Wanderroute: Schmilka, <strong>Affensteine</strong>, Schmilka<br />

Aussichtspunkte: Breitekluftaussicht, Domerker, Domriff, Carolafelsen, Bloßstock<br />

Schwierigkeit: schwer (Schwindelfreiheit erforderlich) Länge: ca. 8 km Dauer: ca. 4 h<br />

Anreise: mit S-Bahn Richtung Schöna und anschliessend Elbfähre; mit PKW auf der B172 bis zum<br />

Parkplatz in Schmilka<br />

Einkehrmöglichkeiten: nur in Schmilka (Grenzeck, Eisbar )<br />

2EHUH$IIHQVWHLQSURPHQDGH5XQGZHJ<br />

Die <strong>Affensteine</strong> <strong>durch</strong>wandert man idealerweise auf der <strong>Obere</strong>n <strong>Affensteinpromenade</strong> . Sie bietet<br />

wenig Höhenunterschiede, dafür spektakuläre Aussichts- und Rastpunkte. Der geologische Ursprung<br />

<strong>die</strong>ser Wanderroute beruht auf der unterschiedlichen Gesteinsfestigkeit und der daras resulierenden<br />

typischen Erosion.<br />

Die waagerechten Toneinlagerungen im Fels sind<br />

eine wesentliche Ursache für das heutige<br />

Erscheinungsbild der Felsen. Entlang der<br />

Tonschichten wittern Schichtfugen aus. Sie können<br />

sich zu Schichthöhlen oder sogar Felstoren<br />

(Prebischtor, Kuhstall) auswachsen. Wird <strong>die</strong><br />

Aushöhlung zu groß, und somit <strong>die</strong> Felslast zu<br />

schwer, stürzen <strong>die</strong>se ins Tal und zurück bleiben<br />

Felsterassen. Diese sind dann geradezu ideal für<br />

<strong>die</strong> Anlage von Höhenwegen <strong>durch</strong> das Gebirge; so<br />

auch <strong>die</strong> <strong>Obere</strong> <strong>Affensteinpromenade</strong> .<br />

Zur Bezeichnung <strong>Affensteine</strong> dürfen Sie sich selbst<br />

den wahren Ursprung auswählen:<br />

9DULDQWHDie Wettiner gelangten in der Mitte des<br />

15. Jahrhunderts in den Besitz der Vorderen Raubschlosses (Frienstein). Hier wurden in<br />

mittelalterlicher Manier unliebsame Zeitgenossen eingekerkert und gepeinigt. Unter ihnen befand sich<br />

ein junger Adliger aus Dresden, der seinen Wohlstand dem Handel mit dem Orient verdankte. Er<br />

besß einen zahmen Affen, der aufs Wort gehorchte. Als seine Einkerkerung bekannt wurde begab<br />

sich sein Haus<strong>die</strong>ner mit dem Affen und einem langen Hanfseil in <strong>die</strong> Hintere Sächsische Schweiz,<br />

um seinen Herren zu befreien. Dem Affen wurde bei Nacht ein Seilende um den Leib gebunden und<br />

<strong>die</strong>ser kletterte sofort am senkrechten Fels zum Vorderen Raubschloss. Durch <strong>die</strong> isolierte Lage des<br />

Kerkers, war <strong>die</strong> Bewachung eher dürftig (oder man war bereits betrunken) und der Affe gelangte<br />

unbemerkt zu seinem Herren. Der Rest war ein ein Kinderspiel und der Adlige, fortan in Prag lebend,<br />

verbreitete seine Geschichte aus den <strong>Affensteine</strong>n .<br />

9DULDQWH Die altdeutsche Bezeichnung des Uhus (welcher hier zahlreich nistete) lautet Auf ,<br />

woraus über <strong>die</strong> Jahrhunderte <strong>Affensteine</strong> wurde.


<strong>Affensteine</strong><br />

Seite 2 von 4<br />

17.05.2005<br />

Die <strong>Wanderung</strong> beginnt man als Halbtageswanderungwanderung in Schmilka. Als erstes geht es<br />

vom Grenzeck (bei Wanderern ein beliebter Startpunkt und letze Möglichkeit einer Erfrischung) im Ort<br />

stetig bergauf bis zur Ilmenquelle. Hier beginnt der Fahrweg zum Grossen Winterberg, dem wir bis<br />

zum Abzweig Wurzelweg und zum Elbleitenweg (grüner Kreis) folgen. Entlang des Elbleitenweges<br />

lassen wir rechts den Kletterfelsen Rauschenstein hinter uns. Der Rauschenstein beherbergte im<br />

Mittelalter, wie auch weitere exponierte und freistehende Felsmassive, eine Burgwarte. Auf dem<br />

weiteren Weg beeindrucken uns rechts der Rauschentorwächter , der Östliche Rauschenturm und <strong>die</strong><br />

Rauschenspitze. Der ebene Wanderweg verläuft im Mischwald bis zu einer scharfen Linkskurve. Hier<br />

finden wir den mit einem Wegweiser markierten Aufstieg zur Breite Kluft Aussicht<br />

Die weitere Streckenbeschreibung erfolgt von der Breite Kluft Aussicht auch als Anschluss an <strong>die</strong><br />

Schrammsteinwanderung.<br />

Wir wandern entlang der blauen Wegmarkierung (Zurückesteig) bis zum Abzweig zur <strong>Obere</strong>n<br />

<strong>Affensteinpromenade</strong> . Auf <strong>die</strong>ser Strecke befindet sich rechts <strong>die</strong> Einmündung des Aufstieges über<br />

<strong>die</strong> Rotkehlchenstiege (von Schmilka). Von der Breite Kluft Aussicht bis zur Rotkehlchenstiege<br />

verläuft auch eine sehr sehr empfehlenswerte Alternative zum Zurückesteig. Dieser Gratweg mit<br />

schwarzer Markierung sollte aber nur geübten Wanderern und Bergsteigern vorbehalten bleiben.<br />

Vom oben genannten Abzweig gelangen wir als erstes auf <strong>die</strong> Affenwand und gehen bis an <strong>die</strong><br />

Felskante (in der Nähe des Abstieges zum Sandloch). Hier bietet sich ein idealer Rasrplatz mit Blick<br />

auf <strong>die</strong> vorderen Schrammsteine und den Falkenstein. Entlang der nördlichen Felskante Richtung<br />

Osten können wir <strong>die</strong> imposante Doppelspitze von Domwächter und Rohnspitze bestaunen. Die<br />

<strong>Wanderung</strong> verläuft jetzt weiter entlang der gelben Wegmarkierung. Nach einem kurzen Abschnitt in<br />

nordwestliche Richtung wandert man am Kleinen Prebischtor vorbei, dann wieder nach Osten bis zur<br />

ersten Wegkreuzung.<br />

Von links mündet der Weg vom Nassen Grund (Zugang vom Kirnitzschtal) und das Sandloch<br />

kommend. Nach rechts verläuft der Reitsteig (noch ein Stück auf gelber Markierung, ab der nächsten<br />

Wegkreuzung blaue Markierung) in Richtung Großer Winterberg. Aber genau hier ist Aufmerksamkeit<br />

geboten. Der weitere Weg der <strong>Obere</strong>n <strong>Affensteinpromenade</strong> verläuft in der Mitte ohne Markierung<br />

weiter (links Sandloch, rechts Reitsteig. Nach <strong>die</strong>ser Kreuzung geht es sofort nach links auf gleicher<br />

Höhe weiter.<br />

Die nächste Weggabelung bietet folgende Alternativen:<br />

1. Links bergabwärts über <strong>die</strong> Wilde Hölle (mit Eisenklammern) in den Nassen Grund ins<br />

Kirnitzschtal.<br />

2. Auf gleicher Höhe nach halblinks weiter auf der <strong>Obere</strong>n <strong>Affensteinpromenade</strong> .<br />

3. Rechts führt der Weg auf Holzstufen bergauf zum Carolafelsen .<br />

Alternative 3 stellt für uns eine geeignete Abwechslung (für Hobbyfotografen) dar und wir werden


<strong>Affensteine</strong><br />

Seite 3 von 4<br />

17.05.2005<br />

später wieder an <strong>die</strong>se Weggabelung zurückkehren.<br />

Wenige Meter auf Holzstufen aufwärts führt ein Abzweig nach rechts, direkt zum Carolafelsen. Hier<br />

genießt man eine der schönsten Aussichten der <strong>Affensteine</strong>. Der Blick reicht vom Domwächter über<br />

<strong>die</strong> Nordwände der Schrammsteine, den Hohen Torstein, Falkenstein bis zum Lilienstein.<br />

Nachdem wir Weggabelung zurückgelangt sind, biegen wir<br />

wieder nach rechts in <strong>die</strong> <strong>Obere</strong>n <strong>Affensteinpromenade</strong> ein.Die<br />

Felswände des Bloßstocks sind mit ca. 90 Meter <strong>die</strong><br />

gewaltigsten Felstürme der Sächsischen Schweiz. Entsprechend<br />

stark ist auch das Interesse der Bergsteiger ! Die<br />

über<strong>durch</strong>schnittliche Anwesenheit von Wanderern und<br />

Bergsteigern führten in der Vergangenheit zu bedenklichen<br />

Erosionen am Fuße des Felsens.<br />

Von hohem sportliche Reiz sind <strong>die</strong> beiden Abstiege<br />

Zwillingsstiege und Häntzschelstiege. Schwindelfreiheit ist für<br />

<strong>die</strong>se Wegstrecken Voraussetzung !<br />

Zuerst zweigt <strong>die</strong> Zwillingsstiege nach links vom<br />

Wanderpfad ab und führt auf kürzestem Wege<br />

auf <strong>die</strong> untere <strong>Affensteinpromenade</strong>. Auf dem<br />

oberen Pfad gelangen wir weiter bis zum<br />

Bloßstock und haben hier eine optimale Aussicht<br />

auf das Große Bauernloch und <strong>die</strong><br />

gegenüberliegenden Wände der Teufelsspitze.<br />

Hier beginnt ein ebenfalls anspruchsvoller<br />

Abstieg über Eisenklammern und Holzleitern bis<br />

zur Unteren <strong>Affensteinpromenade</strong>. Wer nicht<br />

schwindelfrei ist, sollte dem weiteren Verlauf der<br />

oberen <strong>Affensteinpromenade</strong> bis zum Frienstein<br />

folgen.<br />

Wir verlassen hier <strong>die</strong> <strong>Obere</strong> <strong>Affensteinpromenade</strong> und steigen aufwärts ebenfalls über Leitern und


<strong>Affensteine</strong><br />

Seite 4 von 4<br />

17.05.2005<br />

Eisenklammern zur Spitze des Langen Horns. Auch hier ist Schwindelfreiheit und Trittsicherheit<br />

zwingende Vorraussetzung. Kinder sollten prinzipiell angeseilt sein.<br />

Wir wandern in gerader Richtung nach Süden bis wir auf einem immer breiter werdenden Waldweg<br />

auf <strong>die</strong> blaue Markierung des Reitsteig stoßen (nach rechts verläuft ein Abweig zum Carolafelsen).<br />

Folgt man der blauen Markierung hier nach rechts, muss man sich anschliessend<br />

konsequent links halten und man erreicht mit Sicherheit den eindrucksvollen<br />

Abstieg über <strong>die</strong> Heilige Stiege in den Heringsgrund . Der Abstieg ist relativ<br />

unproblematisch. Wer mit Rucksack aufwärts muss, kommt hier aber arg ins<br />

schwitzen !<br />

Im Heringsgrund folgen wir der gelben Wegmarkierung, bis wir wieder in den<br />

Elbleitenweg und anschliessend auf den Fahrweg nach Schmilka gelangen.<br />

Hier haben wir uns eine Erfrischung ver<strong>die</strong>nt. Hoffentlich ist das legendäre<br />

"Grenzeck", nachdem es beim Hochwasser 2002 total unter Wasser war, wieder<br />

für Gäste geöffnet ...<br />

Ansonsten ist <strong>die</strong> Eisbar (mit wechselnd freundlicher Be<strong>die</strong>nung) eine gute Wahl.<br />

Wanderbeschreibung als PDF-Datei :

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!