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RET-He - Sysmex Deutschland GmbH

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<strong>RET</strong>-H e<br />

Retikulozyten<br />

Hämoglobin Äquivalent<br />

<strong>RET</strong>-H e - Retikulozyten Hämoglobin Äquivalent<br />

Der Parameter <strong>RET</strong>-H e (Retikulozyten-Hämoglobin-Äquivalent) gibt den Hämoglobingehalt der<br />

Retikulozyten an. Er ist ein nützlicher Parameter für die Diagnose und Therapiekontrolle bei<br />

Eisenmangelanämie weil er die aktuelle Bioverfügbarkeit von Eisen für die Erythropoese anzeigt.<br />

Entwicklung und Lebensdauer von Erythrozyten<br />

Die Lebensdauer der zirkulierenden Erythrozyten beträgt ca. 120 Tage. Daher werden mithilfe der<br />

klassischen Hämatologie-Parameter, wie Hämoglobinkonzentration (HGB), mittleres korpuskuläres<br />

Erythrozytenvolumen (MCV), mittlerer korpuskulärer Hämoglobingehalt (MCH) oder Anteil der<br />

hypochromen Erythrozyten (%Hypo-<strong>He</strong>), Eisenmangelzustände und Veränderungen der<br />

Eisenversorgung der Erythrozytopoese relativ spät erkannt.<br />

Retikulozyten, die Vorläuferzellen der reifen Erythrozyten, werden im Knochenmark gebildet und in<br />

den Blutkreislauf ausgeschwemmt. Im peripheren Blut entwickelt sich der Retikulozyt in der Regel<br />

innerhalb von zwei Tagen zum reifen Erythrozyten. Die Bestimmung der Retikulozytenzahl liefert<br />

somit sehr zeitnahe quantitative Informationen über die Erythrozytopoese im Knochenmark.<br />

Diagnostische Relevanz<br />

Die Bestimmung des Hämoglobingehalts der Retikulozyten gibt Auskunft über die aktuelle<br />

Eisenversorgung der Erythropoese und ermöglicht dadurch eine „qualitative“ Beurteilung der Zellen,<br />

sodass Veränderungen des Eisenstatus frühzeitiger identifiziert werden können, als durch<br />

Bestimmung des Hämoglobingehalts der reifen Erythrozyten.<br />

Referenzbereich<br />

Der Referenzbereich für <strong>RET</strong>-H e liegt bei ca. 28-35 pg [~1.77-2.22 fmol].<br />

Bei unter 28 pg [1.77 fmol] liegt Eisenmangel vor.<br />

Marketing <strong>Deutschland</strong> 18112013.01 1


Bedeutung klinisch-chemischer Parameter zur Diagnose eines Eisenmangels<br />

<strong>He</strong>rkömmliche biochemische Marker für die Beurteilung des Eisenstatus, wie Serumeisen,<br />

Transferrin oder Ferritin, werden während der Akute-Phase-Reaktion z. B. bei entzündlichen<br />

Erkrankungen, aber auch in Gegenwart diverser anderer schwerer Erkrankungen, so stark gestört,<br />

dass eine klinische Interpretation der Messergebnisse schwierig oder unmöglich ist.<br />

Während zum Beispiel ein niedriger Ferritinspiegel immer ein Marker für Eisenmangel ist, lassen<br />

normale oder erhöhte Werte keinerlei Rückschlüsse auf die Bioverfügbarkeit von Eisen zu.<br />

Bei chronischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, aber auch bei Leberschäden, Tumoren<br />

oder chronischen Nierenerkrankungen kann ein normaler oder erhöhter Ferritinwert auch im Fall<br />

eines funktionellen Eisenmangels erhöht sein. Ein funktioneller Eisenmangel ist eine<br />

Eisenmobilisationsstörung, d. h. die Eisendepots können zwar aufgefüllt, jedoch nicht mobilisiert<br />

werden. Eisen wird nicht in den Blutkreislauf freigesetzt und steht daher für die Erythropoese nicht<br />

in ausreichendem Maße zur Verfügung. Die Messung des Hämoglobingehalts der Retikulozyten als<br />

direkter Indikator für das tatsächlich für die Hämoglobinsynthese verwendete Eisen gibt in diesen<br />

Fällen Auskunft darüber, ob für die Erythropoese Eisen in adäquater Menge zur Verfügung steht.<br />

Damit kann eine Momentaufnahme der „Qualität“ der Erythropoese erfasst werden, ein wichtiges<br />

Hilfsmittel bei der Diagnose und dem Monitoring von Eisenmangel-Erkrankungen.<br />

Da der Ferritinwert während der Akute-Phase-Reaktion falsch erhöht ist, sollte das Blut auf<br />

mögliche entzündliche Erkrankungen hin untersucht werden, z. B. durch Bestimmung des Akute-<br />

Phase-Proteins CRP.<br />

Einsatz von <strong>RET</strong>-H e<br />

Anämie ist eines der häufigsten Symptome vieler Erkrankungen und eine der am meisten<br />

unterschätzten Erythrozyten-Störungen. Entsprechend kritisch ist die Bestimmung der<br />

erythropoetischen Aktivität für eine korrekte Diagnose und Therapieentscheidung.<br />

Besonders wichtig ist die Bestimmung von <strong>RET</strong>-H e bei Patienten Anämie bei chronischen<br />

Erkrankungen (ACD) aus oben genannten Gründen. Jeder Patient mit chronisch-entzündlicher<br />

Erkrankung, chronischer Infektion oder einer Malignität kann eine ACD entwickeln. Das <strong>RET</strong>-H e hilft<br />

dabei zu erkennen, ob Eisen für die Bildung von Erythrozyten in ausreichendem Maße verfügbar ist<br />

und kann in Kombination mit weiteren Parametern die Therapie und das Therapiemonitoring<br />

steuern.<br />

Ebenso gehen Nierenerkrankungen häufig mit einer Anämie einher. Für Patienten der<br />

nephrologischen Abteilung oder Patienten aus Dialysezentren und -praxen kann der <strong>RET</strong>-H e -Wert,<br />

ggf. in Kombination mit anderen klinisch-chemischen Parametern (Diagnostisches Diagramm/Prof.<br />

L. Thomas) die therapeutische Entscheidung erleichtern (orale Eisengabe oder Therapie mit<br />

rekombinantem Erythropoetin (r-HuEPO)) und den Therapieerfolg sichtbar machen. Die<br />

Bestimmung des „Hämoglobingehalts der Retikulozyten“ bei Nierenerkrankungen wird u. a. in den<br />

„European Best Practice Guidelines (EBPG)“ und den Richtlinien der „National Kidney Foundation<br />

Kidney Disease Outcome Quality Initiative (NKF KDOQI)“ empfohlen.<br />

Patienten mit Eisenmangelanämie (IDA) profitieren ebenfalls von diesem Parameter. IDA ist eine<br />

weit verbreitete, unterdiagnostizierte Krankheit, die bei einer Vielzahl unterschiedlicher Patienten<br />

gefunden werden kann. Einige Kinder können z. B. aufgrund des erhöhten Eisenbedarfs in der<br />

Wachstumsphase eine Eisenmangelanämie entwickeln. Das <strong>RET</strong>-H e stellt dabei einen frühen und<br />

kostengünstigen Marker zur Seite.<br />

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