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Bereit zum Ausgleich auf Basis der Menschenrechte - Sudetenpost

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Erscheinungsort Linz<br />

Verlagspostamt 4020 Linz<br />

Einzelpreis s 3.— Offizielles Organ <strong>der</strong> Sudetendeutschen Landsmannschaft ¡n Österreich (SLth<br />

Folge 13/14 Wien—Linz, 4. Juli 1974 20. Jahrgang<br />

Ungarn anerkennt Privatbetriebe<br />

Der ungarische Minister für Binnenhandel, Istvan Szurdi, gab<br />

dieser Tage die Zahl <strong>der</strong> privaten Handwerker in Ungarn mit 90.000<br />

an. 25.000 davon verk<strong>auf</strong>ten selbst ihre Erzeugnisse. Der Minister<br />

unterstrich, daß die privaten Handwerker zu einer größeren Auswahl<br />

des Güterangebots beitrögen. Zeitweise würden sie auch helfen,<br />

Engpässe zu überbrücken. Vom Standpunkt <strong>der</strong> Versorgung seien<br />

sie also durchaus erwünscht. Die Zahl <strong>der</strong> privaten Händler gab<br />

Szurdi mit 10.800 an.<br />

Große Säuberungen in <strong>der</strong> CSSR<br />

Die albanische KP-Zeitung „Zeri I popullit" berichtet von einer<br />

großen Säuberung unter den Wirtschartsmanagern, Literaten, selbst<br />

unter den Musikschaffenden und Journalisten in <strong>der</strong> Tschechoslowakei.<br />

Die Zahl Jener, die mit dem Regime nicht übereinstimmen,<br />

sei beachtlich und <strong>der</strong> Prozentsatz <strong>der</strong> Parteimitglie<strong>der</strong>, die kein<br />

Interesse an <strong>der</strong> Parteiarbeit zeigten, liege etwa bei 15 Prozent<br />

Ein Drittel <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> sei in einem Zeitraum von sechs Monaten<br />

zu keiner Sitzung erschienen.<br />

<strong>Bereit</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ausgleich</strong> <strong>auf</strong><br />

<strong>Basis</strong> <strong>der</strong> <strong>Menschenrechte</strong><br />

Stellungnahmen <strong>der</strong> Landsmannschaft und sudetendeutscher BRD-Abgeordneter<br />

Nach <strong>der</strong> am 19. Juni 1974 erfolgten Zustimmung<br />

des deutschen Bundestages zu dem am<br />

11. Dezember 1973 unterzeichneten „Vertrag<br />

über die gegenseitigen Beziehungen zwischen<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik und <strong>der</strong> CSSR" unterstreicht<br />

die Rechtsverwahrung, welche <strong>der</strong> „Sudetendeutsche<br />

Rat" und die Bundesversammlung <strong>der</strong><br />

Sudetendeutschen Landsmannschaft am 14. Juli<br />

1973 nach <strong>der</strong> Paraphierung gegen den Vertrag<br />

einlegten.<br />

Sie verurteilt, daß In ihm das Anliegen <strong>der</strong><br />

Sudentendeutschen wie 1918, 1938 und 1945<br />

ohne <strong>der</strong>en Mitbestimmung behandelt wurde.<br />

Außenpolitik benachteiligt<br />

Österreicher (2)<br />

Die Rechtslage <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />

in Osterreich (3)<br />

Aus <strong>der</strong> alten Heimat (5)<br />

Berichte aus den Landsmannschaften<br />

Sie stellt daher fest, daß die In mehreren Staaten<br />

und Verwaltungsgebieten lebende Volksgruppe<br />

als solche durch den Vertrag we<strong>der</strong> verpflichtet<br />

noch gebunden wird.<br />

Beide in Böhmen, Mähren und Schlesien beheimateten<br />

Völker, Tschechen und Deutsche,<br />

bleiben in Ihren Entschlüssen zur friedlichen<br />

Verwirklichung des Heimat- und Selbstbestimmungsrechtes<br />

ohne Rücksicht <strong>auf</strong> den Inhalt<br />

irgendwelcher ohne sie abgeschlossenen Verträge<br />

völlig frei.<br />

Die Im Vertrag gewählte Formel Ober die<br />

„Nichtigkeit" des Münchener Abkommens birgt<br />

die Gefahr, den Prager Machthabern als Ausgangspunkt<br />

einer Auslegung zu dienen, welche<br />

die Austreibung <strong>der</strong> 3,5 Millionen Sudetendeutschen<br />

legalisiert und damit ihr Heimatrecht <strong>auf</strong>s<br />

schwerste bedroht.<br />

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft bedauert<br />

deshalb, daß in dem Vertrag das Verbrechen<br />

<strong>der</strong> Austreibung nicht ebenso verurteilt<br />

wurde wie die Gewalttaten Hitlers. In <strong>der</strong> Begründung,<br />

dies wäre deshalb unterblieben, weil<br />

letztere schrecklicher als die ersteren gewesen<br />

seien, erblickt sie eine moralische Diskriminierung,<br />

die sie <strong>auf</strong>s schärfste zurückweist.<br />

Der in <strong>der</strong> Nichtigkeitsformel verdeckte Dissens<br />

gefährdet die rechtliche, politische und materielle<br />

Position aller Deutschen. Mit den Betroffenen<br />

aus dem Sudetengebiet sind daher alle<br />

Mitbürger gehalten, die von deutscher Seite gegebene<br />

Auslegung zu vertreten, nach welcher<br />

das Münchener Abkommen vom 29. September<br />

1938 rechtswirksam zustande kam und <strong>zum</strong><br />

Übergang <strong>der</strong> Gebietshoheit in den Sudetengebieten<br />

<strong>auf</strong> das Deutsche Reich führte.<br />

Erst eine Gesamtregelung unter Mitwirkung<br />

<strong>der</strong> unmittelbaren Betroffenen kann die heute<br />

noch offene Sudetenfrage lösen. Die Wahrung<br />

<strong>der</strong> <strong>Menschenrechte</strong> für alle Beteiligten vermag<br />

dann jene Versöhnung zwischen den beiden<br />

Nachbarvölkern zu bekräftigen, die durch den<br />

vorgelegten Vertrag eher erschwert als geför<strong>der</strong>t<br />

wird.<br />

Die Abgeordneten Dr. Becher, Dr. Götz,<br />

Klepsch, Kunz (Berlin), Dr. Riedl, Dr. Wittmann<br />

und Zogelmann haben nach <strong>der</strong> Bundestagssitzung<br />

eine gemeinsame Erklärung abgegeben,<br />

in <strong>der</strong> es einleitend heißt: „Gegen den Vertrag<br />

vom 11. Dezember 1973 über die gegenseitigen<br />

Beziehungen zwischen <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland und <strong>der</strong> Tschechoslowakischen Sozialistischen<br />

Republik erheben wir Einspruch,<br />

weil er unserer Meinung nach we<strong>der</strong> <strong>der</strong> Normalisierung<br />

<strong>der</strong> Beziehungen zwischen den beiden<br />

Staaten noch <strong>der</strong> Verständigung und Versöhnung<br />

mit dem tschechischen Volk dient. Der<br />

Sudetendeutsche Rat und die Bundesversammlung<br />

<strong>der</strong> Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

haben als legitimierte Vertretung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland lebenden Sudetendeutschen<br />

am 14. Juli 1973 nach Paraphierung des<br />

Vertrages gegen ihn Rechtsverwahrung eingelegt,<br />

<strong>der</strong> wir uns anschließen, weil entscheidende<br />

Rechtspositionen <strong>der</strong> sudetendeutschen Volksgruppe<br />

gefährdet werden." Zudem werde <strong>der</strong><br />

Vertrag auch den historischen Tatsachen nicht<br />

gerecht, die anschließend von 1848 an <strong>auf</strong>gezählt<br />

werden, und zu denen als wesentliche<br />

Punkte die 1914 erfolgte Verweigerung des<br />

Selbstbestimmungsrechtes <strong>der</strong> Völker durch die<br />

tschechische Regierung, die Feststellung des<br />

englischen Vermittlers Lord Runciman, daß die<br />

tschechoslowakische Regierung keinerlei <strong>Bereit</strong>schaft<br />

gezeigt habe, einen vernünftigen <strong>Ausgleich</strong><br />

zuzusichern, und er daher die Abtretung<br />

<strong>der</strong> sudetendeutschen Gebiete an das Deutsche<br />

Reich vorgeschlagen habe, die tschechische Regierung<br />

sich in Noten vom 21. September 1938<br />

an Frankreich und Großbritannien selbst mit<br />

dieser Abtretung einverstanden erklärt habe und<br />

sich daraus dann das Münchener Abkommen<br />

vom 29. September 1938 ergeben habe, das nur<br />

dem Vollzug dieser Abtretung entsprochen habe.<br />

In <strong>der</strong> Erklärung heißt es weiter, daß durch<br />

den deutsch-tschechoslowakischen Vertrag vom<br />

11. September 1973 und die durch ihn bekräftigte<br />

Unverletzlichkeit <strong>der</strong> Grenzen <strong>der</strong><br />

Tschechoslowakei das Selbstbestimmungsrecht<br />

und das Recht <strong>auf</strong> die Heimat <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />

nicht betroffen werde. „Diese Rechte,<br />

die wir nicht preisgeben, werden durch die<br />

Aussagen über das Münchener Abkommen nicht<br />

berührt; sie stellen auch keine territorialen For<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland dar",<br />

heißt es In <strong>der</strong> Erklärung weiter. Dagegen ent-<br />

{Fortsetzung Seite 2)<br />

Das schöne Bild <strong>der</strong> Heimat...<br />

Gerade jetzt im Sommer wird in manchem die Erinnerung an Wan<strong>der</strong>ungen und Wege In<br />

<strong>der</strong> alten Heimat wach werden. Unser Bild zeigt die Oppaklamm bei Karlsbrunn, eine wildromantische<br />

Landschaft im Altvatergebirge.<br />

Angst vor<br />

dem Gespräch<br />

VON WOLFGANG SPERNER<br />

Wir räumen den <strong>der</strong>zeit noch in <strong>der</strong><br />

Tschechoslowakei lebenden Deutschen ein,<br />

daß sie es beson<strong>der</strong>s schwer haben, wenn<br />

sie Deutsch als Sprache, als Schrift und<br />

wohl auch als Lebensstil weiter pflegen.<br />

Wir sind uns bewußt, daß sicher eine Portion<br />

tagtäglich zu bewährenden Mutes dazu<br />

gehört, heute noch in einem rein tschechisch<br />

regierten Staat Deutsch zu sein, und<br />

wir bewun<strong>der</strong>n diesen Mut. Wir können<br />

verstehen, daß es viel, viel schwerer ist<br />

eine Zeitung, wie etwa das Wochenblatt<br />

<strong>der</strong> „deutschen Werktätigen in <strong>der</strong> CSSR",<br />

die „Prager Volkszeitung" herauszugeben<br />

und zu redigieren, als hier in Österreich<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bundesrepublik eine sudetendeutsche<br />

Zeitung zu machen. Wir sind uns<br />

auch bewußt, daß diese „deutsche Zeitung<br />

in <strong>der</strong> CSSR" natürlich ein Faktor in <strong>der</strong><br />

Politik <strong>der</strong> kommunistischen Regierung ist,<br />

nicht etwa gemacht, um das Deutsche zu<br />

pflegen, son<strong>der</strong>n mehr o<strong>der</strong> weniger „geduldet",<br />

weil eben noch viele deutschsprachige<br />

Menschen in <strong>der</strong> CSSR leben, und<br />

weil man sie über dieses Massenmedium<br />

Woche für Woche entsprechend politisch<br />

beeinflussen kann.<br />

Das alles sehen wir ein und erkennen<br />

es. Wir verstehen, daß man in solch einem<br />

Blatt vorwiegend Erfolgsberichte von Kommunen<br />

und Son<strong>der</strong>arbeitseinsätzen zu<br />

bringen hat, daß in einer Schwarz-Weiß-<br />

Malerei alles, was östlich des Erzgebirges<br />

in <strong>der</strong> Politik, in <strong>der</strong> Wirtschaft und im kulturellen<br />

Leben gemacht wird, grundsätzlich<br />

gut ist, während drüber dem Böhmerwald<br />

alles übel „kapitalistisch", „böse" und<br />

„imperialistisch" ist.<br />

Was jedoch Ende Mai <strong>der</strong> Leitartikler in<br />

<strong>der</strong> „Prager Volkszeitung" unter dem<br />

strammen Titel „Es gibt keinen Waffenstillstand"<br />

<strong>zum</strong> besten gegeben hat, das<br />

schießt schon weit über die üblichen Vorurteile<br />

hinaus. Sein Artikel, <strong>der</strong> gerade<br />

vor Beginn <strong>der</strong> Reisesaison die Leser in<br />

<strong>der</strong> CSSR „<strong>auf</strong>motzen" und mißtrauisch<br />

machen soll, beginnt mit dem forschen<br />

Satz: „Antikommunismus ist <strong>der</strong> Schlachtruf<br />

<strong>der</strong> kapitalistischen Welt". Der Autor<br />

beruhigt indes seine Leser: Militärisch<br />

stehe man gut da in <strong>der</strong> CSSR, auch wirtschaftlich<br />

habe man sich „<strong>der</strong>rappelt",<br />

aber nun dräut eine ganz an<strong>der</strong>e „Waffe"<br />

Urlaubsperren<br />

Die Geschäftsstelle <strong>der</strong> <strong>Sudetenpost</strong> ist vom<br />

22. bis 31. Juli geschlossen. Für die nächste<br />

Folge, die am 8. August erscheint, können Berichte<br />

bis <strong>zum</strong> 3. August entgegengenommen<br />

werden.<br />

Die Geschäftsstelle <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft in Wien 1, Hegelgasse 19/4,<br />

ist Montag bis Donnerstag y/on 9 bis 12 Uhr für<br />

den Parteienverkehr geöffnet.<br />

Die Rechtsberatung findet nur Dienstag und<br />

Donnerstag statt. Vom 15. bis 31. Juli wird ein<br />

Journaldienst jeweils Dienstag und Donnerstag<br />

von 9 bis 12 Uhr eingerichtet, ebenso vom 26.<br />

bis 31. August, vornehmlich zur Vorbereitung<br />

des Heimattreffens in Klosterneuburg. Vom 1. bis<br />

25. August ist die Geschäftsstelle geschlossen.<br />

aus dem Westen: „Der Imperialismus gibt<br />

natürlich den Kampf gegen den Marxismus<br />

nicht <strong>auf</strong>. Die Propaganda wurde jetzt eine<br />

unerläßliche Waffe <strong>der</strong> imperialistischen<br />

Politik", malt <strong>der</strong> Kolumnist schwarz und<br />

unter den drei „schrecklichen" Gefahren,<br />

vor denen er seine Landsleute warnt, ist<br />

es, daß „bürgerliche und imperialistische<br />

Ideen durch Touristen in die sozialistischen<br />

Län<strong>der</strong> hineingetragen werden".<br />

Wie wird denn so etwas gemacht? Der<br />

Prager Leitartikler weiß es: „Der Imperialismus<br />

begrüßt heuchlerisch und mit gemischten<br />

Gefühlen die politische Entspannung<br />

und die Koexistenz von Staaten verschiedener<br />

Gesellschaftsordnung", schreibt er,<br />

und er unterschiebt sogar dem von <strong>der</strong><br />

Brandt-Scheel-Regierung hochgelobten und<br />

selbst in Moskau arrivierten Ostpolitiker<br />

Egon Bahr, daß er mit seiner Lösung von<br />

„Wandel durch Annäherung" nicht dem<br />

ehrlichen Frieden, „son<strong>der</strong>n dem Einschmuggeln<br />

antisozialistischer Gedankengutes<br />

in die sozialistischen Län<strong>der</strong> dienen<br />

will". Der Leitartikler ist ein flüssiger Formullerer,<br />

wenn es um Kampftiraden geht.<br />

Er schlußfolgert aus allen Worten und Artikeln,<br />

die sich um eine Annäherung zwischen<br />

dem Westen und dem CSSR-Reich<br />

bemühen einfach: „Goebbels hat Nachfolger!"<br />

Seine Schluß-Sentenz: „Also keine<br />

von den Kapitalisten erwünschte Entideologisierung,<br />

son<strong>der</strong>n verschärfter ideologischer<br />

Klassenkampf!"<br />

Nun, wenn man das liest, dann wun<strong>der</strong>t<br />

es einen freilich nicht, daß die tschechischen<br />

Grenzsoldaten jene aus dem Westen


kommenden Reisenden, die in die CSSR<br />

einreisen wollen, beson<strong>der</strong>s genau und<br />

lei<strong>der</strong> oft auch schikanös überprüfen. Wir<br />

wissen es, daß viele dieser Uniformierten<br />

nur ihre von oben diktierte Pflicht tun, obzwar<br />

es ihnen im Innersten an<strong>der</strong>s zu Mute<br />

wäre. Doch mit solchen Artikeln, die sicher<br />

auch durch entsprechende Propagandareden<br />

in <strong>der</strong> CSSR untermauert werden, wird<br />

ja eine Mauer des Mißtrauens <strong>auf</strong>gerichtet.<br />

Es muß einem eigentlich wun<strong>der</strong>n, daß es<br />

dann immer noch Menschen gibt, die als<br />

Werktätige in Deutschland o<strong>der</strong> Österreich<br />

leben, die dann von <strong>der</strong> CSSR faktisch als<br />

„böse Kapitalisten" eingestuft werden* und<br />

die es sich trotzdem nicht verdrießen lassen,<br />

in die Tschechoslowakei einzureisen.<br />

Gerade <strong>auf</strong> sie werden solche Unterstellungen,<br />

daß sie durch ihr Gespräch mit<br />

Tschechen o<strong>der</strong> Deutschen „imperialistisches<br />

Gedankengut hineintragen" usw.<br />

aber beson<strong>der</strong>s wirken. Natürlich spricht<br />

man über dies o<strong>der</strong> das, wie man es<br />

halt in einem freien westlichen Staat gewohnt<br />

ist. Erst wenn man unter ewigen<br />

Verdachtsmomenten steht, wird einem dann<br />

vielleicht bewußt, daß dieses o<strong>der</strong> jenes<br />

Gespräch so o<strong>der</strong> so „ausgelegt" werden<br />

könnte.<br />

Aber — welch eine Welt ist das! Wie<br />

schwach muß doch diese Ideologie sein,<br />

die Leitartikler Lenk so wacker verteidigen<br />

will, wenn sie durch Herrn Müller o<strong>der</strong><br />

Maier ganz einfach im bloßen Gespräch<br />

bereits unterhöhlt werden kann! Wir haben<br />

uns hier im Westen nicht beängstigt gezeigt,<br />

als zur Zeit des Prager Frühlings<br />

Tschechen als Urlaubs- und Reisegäste zu<br />

uns kamen. Natürlich hätten auch wir hier<br />

ein Geschrei anfangen können und „warnen"<br />

können, daß nun <strong>der</strong> „Kommunismus<br />

<strong>auf</strong> dem Wege über Touristen hineingetragen<br />

wird in unser Land". Keine Rede<br />

war davon. Auch wenn morgen die Grenzen<br />

<strong>auf</strong>gingen und wie<strong>der</strong> viel mehr Tschechen,<br />

Ungarn, Polen o<strong>der</strong> weiß sonst wer<br />

zu uns käme, wir würden sie, wenn sie als<br />

friedliche Touristen kommen, nur begrüßen.<br />

Wir haben hier nichts zu befürchten.<br />

Wir brauchen uns auch unseres Landes<br />

und unseres Lebens nicht zu schämen. Bei<br />

uns kann man frei sein, kann frei reisen.<br />

Ohne Argwohn. Wir verstehen dieses „Hineinideologisieren"<br />

nicht, wie man es in<br />

Artikeln und Reden in <strong>der</strong> CSSR vornimmt.<br />

Wir bedauern es aber, und wir müssen feststellen,<br />

daß es im Grunde genommen doch<br />

höchst wi<strong>der</strong>sprüchlich ist. Auf <strong>der</strong> einen<br />

Seite drängte man in Prag, daß endlich <strong>der</strong><br />

Vertrag mit Bonn zustande kam, weil damit<br />

auch die Beziehungen zwischen beiden<br />

Staaten, wie es so schön heißt, „normalisiert"<br />

werden, <strong>auf</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite beschimpft<br />

man drüben sogar Ostpolitiker<br />

wie Bahr als „Schmuggler imperialistischen<br />

Gedankengutes" und man sendet faktisch<br />

als „Willkommensgrüße" für alle jene, die<br />

sich von einer CSSR-Reise nicht abhalten<br />

lassen die Kampfrufe entgegen: „Es gibt<br />

keinen Waffenstillstand!" Nun, so macht<br />

man Friedenspolitik nicht! Es gehört dazu<br />

auch Vertrauen. Gegenseitiges Vertrauen.<br />

Von uns aus wird es — trotz vieler bitterer<br />

Erfahrungen — den Tschechen entgegengebracht.<br />

Auch jetzt noch und auch später.<br />

Bertha Freifrau von Suttner wurde am 9.<br />

Juni 1843 in Prag geboren. Feldmarschalleutnant<br />

Franz Joseph Graf Kinsky von Chinitz<br />

und Tettau war ihr Vater. Er war vor ihrer Geburt<br />

gestorben. Die Mutter, geborene Sophia<br />

Wilhelmine Körner, gehörte <strong>zum</strong> Verwandtenkreise<br />

des Dichters Theodor Körner.<br />

Im Lebensweg <strong>der</strong> bedeutenden Frau lassen<br />

sich zwei deutlich verschiedene Abschnitte<br />

erkennen: Der erste Lebensteil war durch den<br />

Alltag und die Gesellschafts- und Lebensform<br />

adeliger Kreise bestimmt. In ihrer zweiten<br />

Lebenshälfte wurde sie die weltbekannte, anerkannte,<br />

unermüdliche Kämpferin für den<br />

Frieden.<br />

Verlobungsenttäuschungen fallen zunächst<br />

<strong>auf</strong>. Da bewarb sich ein reicher Industrieller<br />

In Wien um die schöne Grafentochter, er<br />

war 52, sie 16 Jahre alt. Das Mädchen<br />

schwankte zwischen Ja und Nein — und entschied<br />

sich im wehen Erleben des Altersunterschiedes<br />

für die Ablehnung. Ein Aufenthalt<br />

in Bad Homburg brachte Ablenkung und<br />

Vergessen. Hier fand nun Bertha Kinsky<br />

eine Freundin, die später zur großen Helferin<br />

wurde: Ekatrina Dadiani, die reiche<br />

Fürstin von Mingrelien im Kaukasus. Durch diese<br />

kam sie nach Paris und lernte das Leben <strong>der</strong><br />

Weltstadt kennen. Die Verlobung mit einem<br />

Heiratsschwindler aus Australien brachte<br />

neue Enttäuschung, und Liebe und Gegenliebe<br />

in den Beziehungen zu Prinz Sayn-<br />

Wittgenstein wurden durch den Tod beendet:<br />

<strong>der</strong> Prinz, ein Sänger, starb <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Oberfahrt<br />

zu einer Konzertreise durch die Vereinigten<br />

Staaten.<br />

Im Alter von dreißig Jahren war Bertha<br />

Kinsky durch die Verschlechterung <strong>der</strong> Familienverhältnisse<br />

genötigt, sich nun selbst<br />

zu erhalten. Sie nahm die Stelle einer Erzieherin<br />

im Hause des reichen Freiherrn von<br />

Suttner in Wien an. Vier Töchter hatte sie zu<br />

betreuen, den jüngsten Sohn Arthur Gundaccar<br />

lernte sie lieben. Er war um sieben<br />

Jahre jünger als sie. Drei frohe Jahre waren<br />

Bertha Kinsky hier beschieden. Dann<br />

führte die Aufdeckung <strong>der</strong> Liebe zwischen<br />

ihr und dem Sohn zur Entlassung.<br />

SUDETENPOST<br />

FOLGE 13/14 VOM 4. JUL11974<br />

Außenpolitik benachteiligt Österreicher<br />

Einseitige Bevorzugung tschechischer Interessen vorgeworfen<br />

Son<strong>der</strong>bar erscheinen Aktivitäten <strong>der</strong> österreichischen Außenpolitik zur Wahrung tschechischer Interessen: Wie die oö. Handelskammer feststellte,<br />

betreibt das Finanzministerium bei österreichischen Unternehmen die Einziehung von vor 1945 entstandenen For<strong>der</strong>ungen tschechischer<br />

Firmen und Institutionen. Wenn dagegen diese österreichischen Betriebe For<strong>der</strong>ungen an tschechische Wirtschaftskörper aus <strong>der</strong> Zeit vor<br />

1945 haben, werden sie <strong>auf</strong> den — 28 Jahre nach Kriegsende noch immer nicht zustandegekommenen — österreichisch-tschechischen<br />

Vermögensvertrag verwiesen. Die oö. Wirtschaftsvertretung spricht sich entschieden gegen diese Vorgangswelse aus und wirft dem Außenministerium,<br />

das den Handlungsrahmen dazu fe<strong>der</strong>führend bestimmt, eine einseitige Bevorzugung ausländischer Interessen <strong>zum</strong> Nachteil<br />

heimischer Firmen vor. Dabei ist noch in Erinnerung zu rufen, erklärt die Kammer, daß auch jene Österreicher, die bereits vor 1938<br />

österreichische Staatsbürger gewesen sind, bis heute keine Entschädigung für Vermögensverluste erhalten haben, die sie durch Maßnahmen<br />

des tschechoslowakischen Staates im Jahr 1945 erleiden mußten. Wenn auch die Schwierigkeiten von Vermögensverhandlungen mit <strong>der</strong><br />

CSSR nicht zu verkennen sind, steht das Verhalten <strong>der</strong> österreichischen Stellen in dieser Angelegenheit in einem sehr eigenartigen Licht.<br />

<strong>Bereit</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ausgleich</strong><br />

(Schluß von Seite 1) <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Tschechoslowakei,<br />

g<br />

halte <strong>der</strong> Vertrag eine einseitige historische und England und F Frankreich in einem i Notenwechsel N h l<br />

rechtliche Aussage zur Problematik des Mün- vom 19./21. September 1938 zugestandenen Gechener<br />

Abkommens, das seinerzeit lediglich bietsabtretung diente.<br />

„Wir sind mit <strong>der</strong> Bundesregierung <strong>der</strong> Auffassung,<br />

daß dieses Münchener Abkommen gültig<br />

zustande gekommen ist und Rechtswirkungen<br />

entfaltet hat. Dem aber steht <strong>der</strong> Standpunkt<br />

<strong>der</strong> Tschechoslowakei gegenüber, wonach<br />

Abschied von Osterreich<br />

In den Folgen 13/14 und 15/16 <strong>der</strong> „<strong>Sudetenpost</strong>", Jahrgang 1973, wurde unter <strong>der</strong> Oberschrift<br />

„Abschied von Osterreich In <strong>der</strong> Nationalversammlung am 24. September 1919" über<br />

die „Feierliche Verabschiedung <strong>der</strong> sudetendeutschen Vertretungen und Regierungen durch<br />

die Republik Deutschösterreich" berichtet. Ungemein eindrucksvoll und erschütternd beim<br />

Vergleich zwischen „Damals" und „Heute" war dabei das Beziehungsgefüge zu erkennen, das<br />

am Ende des ersten Weltkrieges und in den Jahren nachher zwischen den Staatsführern<br />

und politischen Persönlichkeiten Österreichs und den Sudetendeutschen bestand. Jener „Abschied<br />

von Osterreich" in <strong>der</strong> österreichischen Nationalversammlung vollzog sich im politischen<br />

Lebensraum. Es waren Politiker und Staatsmänner, die ihre Anteilnahme, Ihr Verständnis,<br />

ihr Mitleiden und ihre Wünsche für die Zukunft gegenüber den Sudetendeutschen<br />

bekundeten. Nun mag die Frage gestellt werden, wie sich die österreichische Öffentlichkeit,«<br />

die österreichische Presse zu jenem geschichtlichen Ereignis verhielten. Die Antwort dar<strong>auf</strong><br />

soll durch Auszüge aus den zugehörigen Berichten von vier Wiener Zeitungen vom 25. September<br />

1919 gegeben werden. Aus ihnen ist zu erkennen, daß sich damals ganz Osterreich<br />

den Sudetendeutschen tiefst verbunden fühlte. Frau Sylvia Schlosser hat wie<strong>der</strong> die Übertragung<br />

<strong>der</strong> Abiichtungen in Maschinschrift in liebenswürdiger Weise durchgeführt Dafür gebührt<br />

ihr bester Dank. Die Berichte <strong>der</strong> vier Wiener Zeitungen seien nun auszugsweise wie<strong>der</strong>gegeben.<br />

das Münchener Abkommen von Anfang an nicht<br />

mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen<br />

sein soll." Dieser Standpunkt <strong>der</strong> tschechoslowakischen<br />

Regierung, demzufolge das Münchener<br />

Abkommen „niemals existent" und daher<br />

unwirksam war, sei noch nicht ausgeräumt.<br />

Die Erklärung <strong>der</strong> sudetendeutschen Abgeordneten<br />

schließt mit <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung, daß we<strong>der</strong><br />

jetzt noch später <strong>der</strong> vorliegende deutschtschechoslowakische<br />

Vertrag o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Handlungen<br />

als Legitimierung, d. h. als Rechtfertigung<br />

o<strong>der</strong> Legalisierung, d. h. endgültige Regelung,<br />

<strong>der</strong> Vertreibung o<strong>der</strong> ihrer Folgen angesehen<br />

werde. „Wir sind bereit, <strong>zum</strong> <strong>Ausgleich</strong><br />

<strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Basis</strong> <strong>der</strong> Wahrung <strong>der</strong> <strong>Menschenrechte</strong><br />

für alle, auch für die Deutschen aus Böhmen,<br />

Mähren und Schlesien. Die Sudetendeutschen<br />

werden Partner einer guten Nachbarschaft zu<br />

dem tschechischen und slowakischen Volk sein."<br />

Der Bundesrat hat am 21. Juni ebenfalls den<br />

Entwurf eines Gesetzes Ober die gegenseitigen<br />

Beziehungen zwischen <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

schlossen.<br />

und <strong>der</strong> Tschechoslowakei be-<br />

Arbeiterzeitung: Abschied von den<br />

Sudetendeutschen<br />

Der deutsch-österreichische Staat hat heute<br />

die schwerste, schmerzlichste, erdrückendste<br />

Bestimmung des Friedens von Saint Germain,<br />

die Lostrennung <strong>der</strong> Sudetendeutschen von<br />

Deutschösterreich, in einem feierlichen Akte<br />

zur Tatsache erhoben. Der Abschied von den<br />

einstigen Behörden und Vertretern <strong>der</strong> Sudetenlän<strong>der</strong><br />

wurde im Sitzungssaal <strong>der</strong> Nationalversammlung<br />

vollzogen. Die Präsidentenstraße<br />

zeigte sich bei <strong>der</strong> matten Beleuchtung<br />

des Saales, geschmückt mit Palmen und Blattpflanzen,<br />

in düstergrüner Pracht. Als Präsident<br />

Seitz in den ergreifenden Worten seiner<br />

Ansprache von unseren Brü<strong>der</strong>n im Sudetenlande<br />

Abschied nahm und noch einmal vor<br />

<strong>der</strong> gesitteten Welt das ihnen, das dem ganzen<br />

deutschen Volke in Österreich angetane<br />

Unrecht anklagte, ging eine Stimmung tiefer<br />

Ergriffenheit durch den Saal. Nur mit<br />

Mühe hielt man die Tränen zurück. Notwendig<br />

war es, noch vor <strong>der</strong> Ratifizierung des Friedensvertrages,<br />

durch die eigentlich erst die<br />

Scheidung <strong>der</strong> Sudetenlän<strong>der</strong> von Deutschösterreich<br />

zur rechtlichen Tatsache wird, die<br />

Lostrennung zu vollziehen Aber notwendig<br />

war auch, und dies ist in <strong>der</strong> feierlichsten<br />

Weise geschehen, vor aller Welt die Rechtsanschauung<br />

auszusprechen, vor aller Welt<br />

zu sagen, daß das, was <strong>der</strong> Saint-Germainer<br />

Friede geschaffen hat, ein Werk <strong>der</strong> Gewalt<br />

ist, aflem menschlichen Rechte, allen Be-<br />

Nun galt es, eine neue Stellung zu suchen.<br />

Einer Anzeige in den Wiener „Neuen<br />

Freien Presse" folgend, fuhr Komtesse Kinsky<br />

nach Paris und lernte dort den „sehr reichen,<br />

hochgebildeten, älteren Herrn" kennen, <strong>der</strong><br />

mit jener Anzeige eine Sekretärin und Hausdame<br />

gesucht hatte: den Schweden Alfred<br />

Nobel, den Erfin<strong>der</strong> des Dynamits, mit 43<br />

Jahren noch unverheiratet. Die Unterhaltung<br />

mit ihm lenkte vom Leide ab, bedeutete Begegnung<br />

mit Fragen über Welt und Menschen,<br />

über Kunst und Leben. Als Nobel nach<br />

Bertha von Suttner<br />

<strong>zum</strong> 60. Todestag<br />

einer großen Frau aus Böhmen<br />

Schweden reisen mußte, kehrte Bertha, von<br />

Heimweh und Sehnsucht getrieben, nach<br />

Wien zurück. Die Liebenden fanden einan<strong>der</strong><br />

wie<strong>der</strong>. Am 12. Juni 1876 ließen sich<br />

Bertha Gräfin Kinsky und Arthur Gundaccar<br />

Baron Suttner heimlich in <strong>der</strong> Pfarrkirche<br />

St. Ägyd in Wien-Gumpendorf trauen. Sie<br />

verließen Wien und fuhren zur befreundeten<br />

Fürstin von Mingrelien, Sie wurden freudig<br />

<strong>auf</strong>genommen und blieben neun Jahre<br />

dort. Für ihren Lebensunterhalt mußten sie<br />

selbst sorgen. Sie gaben Privatstunden,<br />

übernahmen Gelegenheitsarbeiten und begannen<br />

zu schreiben. Es gelang ihnen, ihre<br />

Arbeiten in Zeitungen, Zeitschriften und bei<br />

Verlagen in <strong>der</strong> Heimat unterzubringen, ihre<br />

Wirtschaftslage besserte sich, in literarischen<br />

Kreisen fanden sie Anerkennung. Versöhnt mit<br />

den Eltern, kehrte das Ehepaar Suttner 1885<br />

nach Österreich zurück. In dem Suttnerschen<br />

Schlosse in Harmannsdorf in Nie<strong>der</strong>österreich<br />

konnte es sich nie<strong>der</strong>lassen. Berthas Mutter<br />

griffen <strong>der</strong> Völkerfreiheit und Demokratie<br />

wi<strong>der</strong>streitend, und darum in atier Zukunft<br />

unfähig, Bestand und Kraft des Rechtes zu<br />

gewinnen. Wenn ein Volk einmütig wie hier<br />

seinen Protest kundgibt und das Gewissen<br />

<strong>der</strong> gesitteten Welt anruft, ergreift es eine<br />

Waffe, die - aile Menschheitsgeschichte<br />

lehrt es — zuletzt noch immer den Sieg erfochten<br />

hat. Doch <strong>der</strong> Ruf nach dem Rechte<br />

ist ein Wort an die Zukunft. Heute hat für<br />

die Deutschen in den Sudetenlän<strong>der</strong>n das<br />

Recht seine Statt verloren. Noch nicht einmal<br />

als Vollbürger des neuen Staates, in<br />

dem die dreieinhalb Millionen Deutschen<br />

wohnen, hat sie die tschechoslowakische Regierung<br />

anerkannt. Noch gelten dort Gesetze,<br />

eine selbsternannte Nationalversammlung,<br />

die keinen einzigen Vertreter <strong>der</strong> Deutschen<br />

in ihrer Mitte hat. Und die Grundgesetze, <strong>auf</strong><br />

denen das Recht <strong>der</strong> Deutschen in Böhmen,<br />

Mähren und Schlesien in Zukunft ruhen soll,<br />

will gleichfalls diese Versammlung <strong>der</strong> ernannten<br />

ausschließlichen Vetreter <strong>der</strong> herrschenden<br />

Nation beschließen! So spricht sich<br />

auch in <strong>der</strong> Form als Unbill aus, was es dem<br />

tiefsten Wesen nach ist. Die Deutschen aber<br />

ziehen in den Zwangsstaat, dem sie die Entente<br />

unterwirft, mit dem Gebot, ihr ursprünglichstes<br />

Recht als Staatsbürger, als<br />

Menschen erst zu erstreiten. So weise, so<br />

gerecht hat <strong>der</strong> allwaltende Viererrat die<br />

neue Ordnung <strong>der</strong> Welt gegründet.<br />

(Wird fortgesetzt)<br />

lebte nicht mehr. Bedeutende Vermögensverluste<br />

zwangen sie, fleißig zu schreiben, um<br />

zu verdienen, und ebenso fleißig zu lesen, um<br />

das geistige Beziehungsgefüge zu erhalten.<br />

Im Jahre 1886 kam das Ehepaar Suttner<br />

nach Paris. Dort erfuhr es von <strong>der</strong> in London<br />

bestehenden „Internationalen Gesellschaft<br />

für Frieden und Schiedsgerichtsbarkeit", die<br />

ein internationales Schiedsgericht zur<br />

Schlichtung zwischenstaatlicher Streitfälle anstrebte.<br />

Nun begann <strong>der</strong> zweite Lebensabschnitt<br />

Bertha von Suttners: Begeistert, zielbewußt<br />

schrieb sie den Roman „Die Waffen<br />

nie<strong>der</strong>!" In ihm erzählt eine Frau ihr Erleben<br />

während <strong>der</strong> Kriege zwischen 1859<br />

und 1871. 1889 erschien die erste, 1905 die<br />

37. Auflage. Das Buch wurde in die meisten<br />

europäischen und auch in außereuropäische<br />

Sprachen übersetzt: ein Welterfolg!<br />

Im Winter 1890—91 weilte das Ehepaar<br />

Suttner in Venedig. Dort wurde in Anlehnung<br />

an die 1889 geschaffenen „Interparlamentarischen<br />

Konferenzen" eine Friedensgesellschaft<br />

gegründet. Wien folgte 1891 diesem<br />

Beispiel. Im gleichen Jahre hielt Bertha von<br />

Suttner als Präsidentin <strong>der</strong> österreichischen<br />

Friedensgesellschaft beim Friedenskongreß<br />

in Rom ihre erste große Rede. Bei <strong>der</strong><br />

Haager Friedenskonferenz im Jahre 1899,<br />

bei <strong>der</strong> 26 Regierungen vertreten waren,<br />

und die zur Einrichtung eines internationalen<br />

Schiedsgerichtes führte, konnte sie gleichfalls<br />

durch ihre Stellung, ihr Ansehen und<br />

ihre Beziehungen die Friedensbestrebungen<br />

erfolgreich för<strong>der</strong>n.<br />

1902 verlor Bertha von Suttner ihren Gatten.<br />

Sie verließ Harmannsdorf und zog nach<br />

Wien. 1905 erhielt sie als erste Frau den<br />

Friedensnobelpreis, dessen Stiftung sie geför<strong>der</strong>t<br />

hatte. Unermüdlich arbeitete sie am<br />

Friedenswerk: Auf einer Deutschlandreise<br />

sprach sie in 31 Städten, 1912 hielt sie Vorträge<br />

in mehr als 50 Orten <strong>der</strong> USA.<br />

Am 21. Juni 1914 starb Bertha von Suttner In<br />

Wien. Ihre Asche wurde im Urnenhain bei<br />

Gotha beigesetzt. Dieser großen Frau aus<br />

Böhmen gebührt <strong>der</strong> Dank <strong>der</strong> Welt.<br />

Dipl.-Ing. Karl Maschek<br />

25 Jahre Verband <strong>der</strong> Böhmerwäldler<br />

in Oberösterreich<br />

Unter dem Ehrenschutz von Landeshauptmann<br />

Dr. Wenzl und Bürgermeister Hitfinger von Linz<br />

begeht <strong>der</strong> Verband <strong>der</strong> Böhmerwäldler in Oberösterreich<br />

vom 2. bis 4. August seinen 25jährigen<br />

Bestand. Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Veranstaltungen<br />

steht Samstag, dem 3. August, um 20 Uhr ein<br />

großer Heimatabend mit Jugendgruppen aus<br />

Friedrichshafen, München und Linz im Märzenkeller<br />

und Sonntag, dem 4. August, die von<br />

Kanonikus Grillinger aus Passau in <strong>der</strong> Minoritenkirche<br />

zelebrierte Festmesse sowie ab 10.30<br />

Uhr die große Festversammlung im Hauptbahnhofsaal.<br />

Anfragen mögen an Verbandsobmann<br />

Konsulent Hans Hager, Linz, Ruf 28 923, gerichtet<br />

werden.<br />

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daß das Institut Bständig eine Sudetendeutsche<br />

Firma ist und im Bedarfsfalle ganz<br />

beson<strong>der</strong>s empfohlen wird.<br />

Zu hoher Blutdruck<br />

Die Ursachen für einen zu hohen Blutdruck<br />

sind sehr verschieden — Übergewicht, Überanstrengungen,<br />

beson<strong>der</strong>s in den vorgeschrittenen<br />

Lebensjahren. Unbehandelt kann Bluthochdruck<br />

(Hypertonie) die Lebenserwartung verkürzen,<br />

beson<strong>der</strong>s dann, wenn er längere Zeit unerkannt<br />

bleibt.<br />

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dessen Anwendung denkbar einfach ist und das<br />

zeigt, ob <strong>der</strong> Blutdruck dem Alter entspricht.<br />

Bei vorhandenem Bluthochdruck können durch<br />

tägliche Selbstmessungen viele Blutdruckwerte<br />

gewonnen werden, die dem Arzt eine noch bessere<br />

Beurteilung und genaue Einstellung <strong>auf</strong><br />

Normalwerte ermöglichen.<br />

Viele Frauen und Männer messen bereits regelmäßig<br />

ihren Blutdruck mit dem eigenen Blut«<br />

druckmeßgerät zu Hause und legen die Ergebnisse<br />

dem Arzt vor.<br />

Alle Hochdruckgefährdeten sollten daher so<br />

früh wie möglich ihren Blutdruck kontrollieren<br />

Je früher <strong>der</strong> Blutdruck erkannt und behandelt<br />

wird, desto besser die Heilungschancen.<br />

Sich selbst den Blutdruck messen, ist nicht<br />

schwer. Die Ergebnisse sind genauer als beim<br />

Arzt. Eines <strong>der</strong> gefährlichsten Leiden wird<br />

selten rechtzeitig erkannt und behandelt. Immer<br />

mehr Ärzte for<strong>der</strong>n daher: Messen Sie Ihren<br />

Blutdruck selbst!


FOLGE 13114 VOM 4. JUL11974 SUDETENPOST 3<br />

Rechtslage <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />

Bonn hat die Sudetendeutschen in Österreich ins Nichts geworfen...<br />

In den angesehenen „Berichte und Informationen" gibt Dr. Theodor Veiter einen interessanten<br />

Überblick über die Auswirkungen des Vertrages Bonn—Prag gerade auch <strong>auf</strong> die Sudetendeutschen<br />

in Osterreich.<br />

Der am 20. Juni 1973 in Bonn paragraphierte<br />

und am 11. Dezember 1973 in Prag von Bundeskanzler<br />

Willy Brandt unterzeichnete, inzwischen<br />

auch vom Deutschen Bundestag beschlossene<br />

„Vertrag über die gegenseitigen Beziehungen<br />

zwischen <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />

und <strong>der</strong> Tschechoslowakischen Sozialistischen<br />

Republik", in Bonn offiziell „Normalisierungsvertrag"<br />

genannt (was er nur sehr bedingt ist, nämlich<br />

im selben Ausmaß wie <strong>der</strong> Grundvertrag<br />

zwischen BRD und DDR) wurde ohne die geringste<br />

Fühlungnahme seitens <strong>der</strong> Deutschen<br />

Bundesregierung mit Österreich vorbereitet, ausgehandelt<br />

und unterzeichnet.<br />

Nun könnte man fragen, was denn dieser Vertrag<br />

Österreich überhaupt angehe. Da <strong>der</strong> Normalisierungsvertrag<br />

eine Art verspäteter Aufhebung<br />

des Münchener Abkommens darstellt,<br />

Österreich aber im Zeitpunkt des Abschlusses<br />

des Münchener Abkommens (29. September<br />

1938) untergegangen war {Annexionstheorie),<br />

mindestens aber keine völkerrechtliche Handlungsfähigkeit<br />

hatte (nach <strong>der</strong> nur in Österreich<br />

vertretenen Okkupationstheorie), konnte Österreich<br />

am Münchener Abkommen nicht beteiligt<br />

sein und war dies auch nicht. Allerdings war<br />

auch die damalige Tschecholowakische Republik<br />

nicht in allen Teilverträgen Vertragspartner des<br />

Abkommens, obgleich sie sich in ihren Noten<br />

vom 21. September 1938 an Frankreich und<br />

Großbritannien mit <strong>der</strong> Abtretung <strong>der</strong> sudetendeutschen<br />

Gebiete an das Deutsche Reich einverstanden<br />

erklärte und damit in Wirklichkeit<br />

das Abkommen erst ermöglichte.<br />

Daß das Münchener Abkommen für Tschechoslowakei<br />

bindende Wirkung hatte, wird auch<br />

von keinem Völkerrechtler außerhalb des Ostblocks<br />

bestritten, strittig ist nur, ob es wegen<br />

seines später erfolgten Bruches durch Hitler mit<br />

dessen Einmarsch in die Rest-Tschechoslowakei<br />

und <strong>der</strong>en Umwandlung in das Protektorat Böhmen<br />

und Mähren sowie durch die Schaffung<br />

eines selbständigen slowakischen Staates wie<strong>der</strong><br />

<strong>auf</strong>gehoben wurde. Nur die tschechoslowakischen<br />

Völkerrechtler (z. B. Prof. Hajdu, Prag) erklärten<br />

nach 1945, das Abkommen sei von Anfang<br />

an (ex tune) nichtig gewesen, weil erzwungen.<br />

Dabei wird übrigens verschwiegen, daß das<br />

Abkommen nicht sosehr durch Hitler erzwungen<br />

worden ist, als durch Chamberlain und vor allem<br />

durch Bonnet, wie dessen 1973 erschienene<br />

Memoiren bekunden. Der Zwang war aber nach<br />

damaliger Völkerrechtslehre keineswegs völkerrechtswidrig<br />

gewesen, da kein physischer<br />

JOSEF<br />

SMUTNY<br />

Gaststätte<br />

„Zum<br />

Schiller<br />

park"<br />

Wien I.,<br />

Elisabethstraße 8,<br />

Telefon 5713 56<br />

•<br />

Allen Sudetendeutschen<br />

aus dem In- und Ausland<br />

bestens empfohlen!<br />

Zwang <strong>auf</strong> Vertreter <strong>der</strong> tschechoslowakischen<br />

Regierung ausgeübt worden war. Überdies hat<br />

Eduard Benesch sich damals* in tschechischen<br />

Zeitungen selbst für die Abtretung <strong>der</strong> Sudetengebiete<br />

ausgesprochen und diese als gerecht bezeichnet.<br />

Daß er dann später das Gegenteil<br />

sagte, muß wohl in an<strong>der</strong>em Zusammenhang gesehen<br />

werden.<br />

Nach <strong>der</strong> Annexionstheorie, die mit Ausnahme<br />

<strong>der</strong> österreichischen Völkerrechtler und vor allem<br />

— was nicht dasselbe ist — Staats- und<br />

Verfassungsrechtler überwiegend in <strong>der</strong> ganzen<br />

Welt für die rechtliche Charakterisierung des<br />

sog. Anschlusses vertreten wird, vor allem auch<br />

in <strong>der</strong> BRD (Gesetzgebung, Lehre und Praxis),<br />

ist Österreich im März 1938 als Völkerrechtssubjekt<br />

untergegangen und 1945 als neuer Staat<br />

wie<strong>der</strong> errichtet worden. Nach dieser Lehre wurde<br />

logischerweise auch das Münchener Abkommen<br />

für das ganze Deutsche Reich, somit auch<br />

für das Territorium Österreichs („Ostmark", später<br />

„Alpen- und Donau-Reichsgaue") in Kraft gesetzt.<br />

Demgemäß kamen auch von <strong>der</strong> Tschechoslowakei<br />

abgetretene, im weiteren Sinn <strong>zum</strong><br />

Sudetengebiet gerechnete Gebiete zu den „Ostmark"-Reichsgauen,<br />

nämlich zu Nie<strong>der</strong>donau und<br />

Oberdonau.<br />

Mit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung eines selbständigen<br />

Österreich 1945, dem Jahre später auch die<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung seiner Unabhängigkeit und<br />

Souveränität folgte, stand allerdings fest, daß<br />

nach dem Willen <strong>der</strong> österreichischen Regierung<br />

diese Sudetengebiete keinen Bestandteil <strong>der</strong><br />

Republik Österreich bilden sollten. Österreich hat<br />

damals nur <strong>auf</strong> den Rupertiwinkel (Berchtesgadener<br />

Ländchen), <strong>auf</strong> ein mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

genau umschriebenes Südtirol und örtlich ganz<br />

vorübergehend <strong>auf</strong> das bayrische Amt Weiler im<br />

Allgäu Territorialansprüche erhoben. Das gehörte<br />

aber schon 1947 <strong>der</strong> Vergangenheit an.<br />

Man wollte die vorerwähnten sudetendeutschen<br />

Gebiete umsoweniger haben, als Bevölkerung<br />

wie Regierung den Sudetendeutschen wie allen<br />

vertriebenen Volksdeutschen zunächst völlig abweisend<br />

gegenüberstanden. Erst 1949 trat hierin<br />

ein grundlegen<strong>der</strong> Wandel ein. Umgekehrt betrachtete<br />

die Tschechoslowakei österreichische<br />

Grenzgebiete als faktisch ihr gehörig, wie die<br />

zeitweilige Besetzung nie<strong>der</strong>österreichischer Dörfer<br />

im Räume Drasenhofen beweist, wo <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

viel Gewalt angetan wurde.<br />

Wenn die an die Reichsgaue Nie<strong>der</strong>- und Oberdonau<br />

gelangten Sudetengebiete (mit Theben/<br />

Dein und Engerau/Petrzalka) nun auch völkerrechtlich<br />

zweifellos nicht <strong>zum</strong> wie<strong>der</strong> errichteten<br />

Österreich gehörten, mußten sie, wenn und insoweit<br />

das Münchener Abkommen noch gültig<br />

war, weiterhin <strong>zum</strong> als Völkerrechtssubjekt nicht<br />

untergegangenen Deutschen Reich gehören. Daß<br />

das völlig unsinnig gewesen wäre, liegt <strong>auf</strong> <strong>der</strong><br />

Hand, außerdem hat die Tschechoslowakei ja<br />

diese Gebiete mit Militärmacht zurückgenommen,<br />

war ihr <strong>zum</strong>indest die Machtbefugnisse eines<br />

Okkupanten o<strong>der</strong> einer die Verwaltung ausübenden<br />

Macht verlieh, wie Jugoslawien z. B. die<br />

Zone B des Freien Territoriums Triest bis <strong>zum</strong><br />

heutigen Tage völkerrechtlich nur verwaltet (Londoner<br />

Memorandum von 1954) o<strong>der</strong> Polen und<br />

die UdSSR bis zu den Verträgen von Warschau<br />

und Moskau Ostdeutschland nur in Verwaltung<br />

erhielten, mag die Praxis auch ganz an<strong>der</strong>s ausgesehen<br />

haben. Endgültig werden diese Gebiete<br />

erst mit dem Normalisierungvertrag völkerrechtlich<br />

wie<strong>der</strong> Hoheitsgebiet <strong>der</strong> Tschechoslowakei<br />

sein (ex nunc-Aufhebung des Münchener Abkommens).<br />

Das hat für Österreich die Bedeutung, daß<br />

die Sudetengebiete bis <strong>zum</strong> Inkrafttreten des<br />

Normalisierungsvertrages rein rechtstheoretisch<br />

nicht tschechoslowakisches, son<strong>der</strong>n deutsches<br />

Rechtsgebiet sind (das ist im Personenstandsrecht<br />

einschließlich Eherecht, Erbrecht, Handelsrecht,<br />

Vermögensrecht, Gesellschaftsrecht usw.<br />

von Bedeutung, wird aber fast stets übersehen).<br />

Richtigerweise hätte die Bonner Regierung allein<br />

schon dieser Frage wegen die österreichische<br />

Regierung konsultieren und sich in geeigneter<br />

Weise ihrer Zustimmung versichern müssen.<br />

Obwohl die Bonner Regierung sichtlich bemüht<br />

war, den Normalisierungsvertrag sorgfältig zu<br />

formulieren und jene Flüchtigkeit, die im Grundvertrag,<br />

vor allem aber in den Verträgen von<br />

Moskau und Warschau (durchwegs <strong>zum</strong> Nachteil<br />

des bundesdeutschen Vertragspartners), im Normalisierungsvertrag<br />

- welcher <strong>der</strong> letzte <strong>der</strong><br />

sogenannten Otsverträge ist — nicht vorhanden<br />

ist, hat Bonn eine schwerwiegende Flüchtigkeit<br />

dadurch begangen, daß es an die Sudetendeutschen<br />

in Österreich überhaupt nicht gedacht<br />

hat. Aber auch <strong>der</strong> österreichischen Regierung<br />

wird man den Vorwurf kaum ersparen können,<br />

daß sie ihrerseits ihr Wissen um die Vorbereitung<br />

dieses Vertrages nicht <strong>zum</strong> Anlaß nahm,<br />

Bonn <strong>auf</strong> ihre berechtigten Interessen <strong>auf</strong>merksam<br />

zu machen. Man wird kaum annehmen<br />

können, daß die Bonner Regierung mit Vorbedacht<br />

diese Fragen ausgeklammert ließ. Man<br />

muß vielmehr annehmen, daß es sich um ein<br />

reines Obersehen handelt, wie ja auch sonst in<br />

<strong>der</strong> BRD, wenn es um Außenpolitik geht, <strong>auf</strong><br />

Österreich „vergessen", Österreich weit hinten<br />

zu den Staaten <strong>der</strong> Dritten Welt gerechnet wird.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Sudetendeutschen, die nach<br />

Österreich geflohen sind o<strong>der</strong> hierher umgesiedelt<br />

wurden und in die deutsche Trizone entwe<strong>der</strong><br />

nicht eingelassen wurden o<strong>der</strong> lieber in dem<br />

ihnen geistig-kulturell und nach dem Lebensstil<br />

weit näher liegenden Österreich endgültig verbleiben<br />

wollten, die also hier geblieben sind,<br />

ist schwer genau zu erfassen. Für gewöhnlich<br />

wird eine Anzahl von etwa 250.000 genannt. Jedenfalls<br />

gibt es kein Bundesland, in welchem<br />

nicht Sudetendeutsche in führende Positionen<br />

einschließlich <strong>der</strong> Führung großer Unternehmun-<br />

gen (wie<strong>der</strong>) <strong>auf</strong>gestiegen wären. Die Zunahme<br />

des österreichischen Volkseinkommens geht weit<br />

über die vergleichsweise Kopfzahl hinaus <strong>auf</strong><br />

die Volksdeutschen, hier wie<strong>der</strong> nicht zuletzt die<br />

Sudetendeutschen zurück.<br />

Die Deutsche Bundesregierung hat im Normalisierungsvertrag<br />

sich so verhalten, als gebe<br />

es vertriebene Sudetendeutsche nur <strong>auf</strong> ihrem<br />

Territorium bzw. nur mit <strong>der</strong> deutschen Staatsangehörigkeit,<br />

nicht auch <strong>auf</strong> österreichischem<br />

Hoheitsgebiet und — fast ausnahmslos — heute<br />

österreichische Staatsbürgerschaft.<br />

So wird in Art. II die Frage <strong>der</strong> Staatsangehörigkeit<br />

so behandelt, als gebe es Sudetendeutsche<br />

in Österreich nicht. Er besagt nämlich<br />

in Abs. 2: „Dieser Vertrag läßt die sich aus<br />

<strong>der</strong> Rechtsordnung je<strong>der</strong> <strong>der</strong> beiden Vertragsparteien<br />

ergebende Staatsangehörigkeit leben-<br />

Kohle, Koks, Braunkohlenbriketts<br />

ELAN-OFENDL<br />

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<strong>der</strong> und verstorbener Personen unberührt." Im<br />

Klartext heißt das, daß die BRD die <strong>auf</strong> ihrem<br />

Territorium lebenden Sudetendeutschen als deutsche<br />

Staatsangehörige betrachtet bzw. weiterhin<br />

betrachten darf, die Tschechoslowakei aber,<br />

wenn ihr dies in ihr Konzept paßt, als ihre Bürger.<br />

Was soll aber von den Sudetendeutschen<br />

in Österreich gelten? Man hätte hinsichtlich dieser<br />

Frage die österreichische Bundesregierung<br />

jedenfalls konsultieren müssen.<br />

Nach Abs. 1 des Art. II berührt <strong>der</strong> Vertrag<br />

nicht die Rechtswirkungen, die sich in bezug<br />

<strong>auf</strong> natürliche o<strong>der</strong> juristische Personen aus dem<br />

zwischen dem 30. 9. 1938 und dem 9. 5. 1945<br />

angewendeten Recht ergeben. Damit soll zwar<br />

ein gewisser Vertrauensschutz für die Sudetendeutschen<br />

geschaffen werden, die Sudetendeutschen<br />

in Österreich hängen dabei aber in <strong>der</strong><br />

Luft.<br />

Die Vermögensfragen werden ohne Rücksicht<br />

<strong>auf</strong> die Sudetendeutschen in Österreich dahingehend<br />

geregelt (Art. II, Abs. 3), daß <strong>der</strong> Vertrag<br />

keine Rechtsgrundlage für materielle Ansprüche<br />

<strong>der</strong> Tschechoslowakei und ihrer natürlichen<br />

und juristischen Personen bildet. Damit<br />

sollte, durchaus sinnvoll, verhin<strong>der</strong>t werden, daß<br />

wegen <strong>der</strong> Nichtigerklärung (Nichtigkeit =<br />

nulity) des Münchener Abkommens die Sudetendeutschen<br />

wie<strong>der</strong> Bürger <strong>der</strong> Tschechoslowakei<br />

wären und geblieben wären, also Inlän<strong>der</strong> und<br />

ihnen daher ihr Eingentum erlaubterweise konfisziert<br />

worden wäre. (Das Privateigentum von<br />

Auslän<strong>der</strong>n darf nicht entschädigungslos konfisziert<br />

werden.) Für die Sudetendeutschen österreichischer<br />

Staatsbürgerschaft gilt dieser (freilich<br />

faktisch sehr dürftige) Vermögensschutz nicht.<br />

Nun wird aber das zurückgelassene Vermögen<br />

<strong>der</strong> in Österreich <strong>auf</strong>genommenen Sudetendeutschen<br />

im Bundesministerium für Finanzen <strong>auf</strong><br />

Grund <strong>der</strong> seinerzeitigen Vermögensanmeldungen<br />

<strong>auf</strong> etwa 25 Mrd. heutiger Kös berechnet.<br />

Vor allem könnten tschechoslowakische Reparations-<br />

und Rückstellungsfor<strong>der</strong>ungen auch mit<br />

diesem Vermögen <strong>auf</strong>gerechnet werden und<br />

steht zu befürchten, daß die österreichische<br />

Rechtsprechung dem auch folgt (wie in dem<br />

bekannten Urfahrer Urteil geschehen).<br />

An<strong>der</strong>e Fragen des Normalisierungsvertrages<br />

sind für Österreich wahrscheinlich nicht von Bedeutung,<br />

z. B. nicht die Frage <strong>der</strong> Verjährung<br />

Sudetendeutscher Betrieb<br />

Buchdrucherei<br />

Fr.sommep<br />

Drucksorten je<strong>der</strong> Art<br />

Inhaber: Ing. Otto und Rautgundis Spinka<br />

3100 St. Polten, Kremser Gasse 21<br />

von Kriegsverbrechen und ähnlichen Straftaten,<br />

die von Sudetendeutschen (nach tschechoslowakischer<br />

Auffassung) begangen wurden und die<br />

nach dem Normalisierungsvertrag auch künftighin<br />

nicht verjähren sollen. In Österreich hat man<br />

ja - wohl mit Recht - ebenfalls solche Straftaten<br />

von <strong>der</strong> Verjährung ausgenommen.<br />

Hingegen muß die Grundsatzfrage gestellt<br />

werden: Warum hat die Deutsche Bundesregierung<br />

jede Kontaktnahme mit Österreich unterlassen<br />

in einer Frage, die Österreich in hohem<br />

Maße angeht und interessieren muß. Die Problematik<br />

des Normalisierungsvertrages liegt nämlich<br />

nicht im Detail, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Präambel,<br />

was überraschen mag. Die Präambel verweist<br />

dar<strong>auf</strong>, daß in beiden Län<strong>der</strong>n eine neue Generationen<br />

herangewachsen sei, die ein Recht<br />

<strong>auf</strong> eine friedliche Zukunft habe, daß mit <strong>der</strong><br />

unheilvollen Vergangenheit Schluß zu machen<br />

sei, daß Frieden und Sicherheit in Europa zu<br />

festigen seien (diese Formulierung ist marxistisch-leninistischen<br />

Ursprungs), woran sich dann<br />

die Feststellung in Art. I schließt, daß das<br />

Münchener Abkommen vom 29. 9. 1938 als<br />

nichtig zu betrachten sei.<br />

Wenn das Münchener Abkommen von den beiden<br />

Vertragspartnern als nichtig betrachtet wird,<br />

wenngleich nur „nach Maßgabe dieses Vertrages"<br />

(was sehr unklar ist), so ist es ganz<br />

gewiß nicht erst heute nichtig, son<strong>der</strong>n war<br />

es im Sinne dieses Vertrages schon von Anbeginn.<br />

Wie können aber die BRD und die Tschechoslowakei<br />

ein Abkommen ex tune für nichtig<br />

erklären, das im wesentlichen zwischen Dritten<br />

geschlossen wurde? Insoweit ist es ein Vertrag<br />

zu Lasten Dritter. Ist <strong>der</strong> Vertrag so auszulegen,<br />

daß das Münchener Abkommen von Anfang an<br />

null und nichtig war - und in Wirklichkeit steht<br />

nichts an<strong>der</strong>es in dem Normalisierungsvertrag,<br />

denn „nichtig ist ein Vertrag niemals ex nunc,<br />

son<strong>der</strong>n stets ab initio, also ex tune, und das<br />

hätten die bundesdeutschen Juristen auch wissen<br />

müssen —, dann gilt das selbstredend<br />

implicite auch für die Sudetendeutschen in<br />

Österreich. Über diese, also über österreichische<br />

Staatsbürger, steht <strong>der</strong> BRD aber keinerlei Jurisdiktion<br />

zu.<br />

Die Regierung Brandt-Scheel konnte für die<br />

deutschen Staatsangehörigen unter den Sudetendeutschen,<br />

also „ihre" Sudetendeutschen nach<br />

Völkerrecht (weniger nach GG) Erklärungen abgeben<br />

und das Münchener Abkommen für nichtig<br />

erklären. Sie hat aber einen Vertrag paraphiert<br />

und signiert, <strong>der</strong> auch in die Rechte <strong>der</strong><br />

Sudetendeutschen österreichischer Staatsbürgerschaft<br />

tief eingreift. Man könnte sagen, er greife<br />

auch in die Rechte jener Sudetendeutschen ein,<br />

die kanadische, us-amerikamsche usw. Staatsbürger<br />

geworden seien. Das mag richtig sein,<br />

nur ist die Anzahl dieser Sudetendeutschen<br />

gering und man weiß zudem ihre Interessen bei<br />

den Regierungen ihrer Wahlheimat in guter<br />

Hut, während das bei Österreich weniger <strong>der</strong><br />

Fall ist. Denn alle Bemühungen <strong>der</strong> österreichischen<br />

Regierung, mit <strong>der</strong> Tschechoslowakei ein<br />

gutes Verhältnis herzustellen, sind bei <strong>der</strong> Prager<br />

Regierung bisher gescheitert, die Wien noch<br />

immer als Sitz <strong>der</strong> Habsburgermonarchie ansieht.<br />

Auch die österreichischen Bemühungen um<br />

eine Vermögensentschädigung für die heutigen<br />

Österreicher, die ehemals tschechoslowakische<br />

tO6t MARlAH/lFEIurR.7l-5756 2l<br />

Bürger waren (Sudetendeutsche) sind erfolglos<br />

geblieben, ebenso wie jene bezüglich <strong>der</strong> Altösterreicher,<br />

die sogar nach dem österreichischen<br />

Staatsvertrag von 1955 Anspruch <strong>auf</strong> eine<br />

solche Entschädigung haben. (Der Staatsvertrag<br />

wurde auch von <strong>der</strong> Tschechoslowakei ratifiziert).<br />

Tatsächlich hat Bonn mit dem Normalisierungsvertrag<br />

die Sudetendeutschen in Österreich<br />

sozusagen ins Nichts geworfen. Dabei muß daran<br />

erinnert werden, daß <strong>der</strong> Deutsche Bundestag<br />

wie auch <strong>der</strong> deutsche Bundesrat im Jahre<br />

1950 die Sudetendeutschen in beson<strong>der</strong>e Obhut<br />

genommen haben („Obhuterklärung"), eine Erklärung,<br />

<strong>der</strong>en nur die Sudetendeutschen teilhaftig<br />

wurden. Beim Normalisierungsvertrag wurden<br />

die Organe <strong>der</strong> sudetendeutschen Verbände<br />

in <strong>der</strong> BRD und in Österreich aber überhaupt<br />

nicht gefragt.<br />

Der Normalisierungsvertrag bedeutet (Artikel<br />

IV) den Verzicht <strong>auf</strong> das Recht <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />

<strong>auf</strong> ihre angestammte Heimat. Der Sudetendeutsche<br />

Rat meint zwar in einer Erklärung<br />

vom 14. Juli 1973, dem sei nicht so. Tatsächlich<br />

bedeutet <strong>der</strong> Normalisierungsvertrag einen Verzicht<br />

<strong>der</strong> BRD <strong>auf</strong> das Selbstbestimmungsrecht<br />

<strong>der</strong> Sudetendeutschen und das wurde in Prag<br />

auch so interpretiert („Rude Pravo" vom 12. 12.<br />

1973, „Smena", Prag, v. 11. 12. 1973, „Rude<br />

Prava" vom 20. 12. 1973). Damit wäre auch <strong>auf</strong><br />

dieses den Sudetendeutschen in Österreich zustehende<br />

Recht verzichtet. Dar<strong>auf</strong> konnte aber<br />

eine fremde, nämlich die bundesdeutsche Regierung,<br />

nicht verzichten. An Österreich wird es<br />

nun sein, für die Sudetendeutschen einzutreten,<br />

nachdem die Bonner Regierung sie preisgegeben<br />

hat.<br />

Prag gibt sich gnädig<br />

Offenbar anläßlich <strong>der</strong> Ratifizierung des Ver*<br />

trags mit <strong>der</strong> Bundesrepublik hat die Tschechoslowakei<br />

jetzt sechs wegen politischer Delikte<br />

rechtskräftig verurteilte Bundesbürger vorzeitig<br />

aus <strong>der</strong> Haft entlassen. Ein Sprecher <strong>der</strong> tschechoslowakischen<br />

Botschaft in Bonn bestätigte<br />

dies und erklärte gleichzeitig, seit Jänner dieses<br />

Jahres seien bereits sechs weitere Bundesbürger<br />

aus tschechoslowakischer Haft entlassen<br />

worden. Nähere Angaben wollte <strong>der</strong> Sprecher<br />

nicht machen.


ii<br />

SUDETENPOST<br />

von und über Sudetendeutsche<br />

Adalbert Stifter als Denkmalpfleger<br />

Wenige Jahre nach seiner Bestellung <strong>zum</strong><br />

Schulrat in Linz empfing Adalbert Stifter aus<br />

<strong>der</strong> Hand seines Landsmannes, des aus<br />

Friedberg gebürtigen Ministers Andreas Freiherrn<br />

von Baumgartner, das Dekret als Denkmalkonservator<br />

von Oberösterreich. Stifter<br />

hatte schon als Kunstrezensent <strong>der</strong> „Linzer<br />

Zeitung" und als Referent für Kunst und Altertum<br />

im Oberösterreichischen Musealverein<br />

eine lebendige Tätigkeit begonnen. Seine Bestellung<br />

<strong>zum</strong> Konservator gab ihm nun die<br />

amtliche Legitimation, sich um die Erhaltung<br />

<strong>der</strong> Kunstschätze zu sorgen. Wie es in <strong>der</strong><br />

Zeit lag, stand die Bewahrung <strong>der</strong> in Zeit <strong>der</strong><br />

Barockisierung in den Schatten gestellten reichen<br />

gotischen Schätze im Mittelpunkt seiner<br />

Bestrebungen. Und wenn Oberösterreich heute<br />

das Land ist, das unter allen österreichischen<br />

Län<strong>der</strong>n die schönsten gotischen Kunstdenkmäler<br />

sein Eigen nennen kann, so fällt Adalbert<br />

Stifter dabei ein Hauptverdienst zu.<br />

Neben <strong>der</strong> Restaurierung des weltberühmten<br />

Pacher-Altars in St. Wolfgang war die<br />

Rettung des Flügelaltars von Kefermarkt das<br />

Hauptverdienst Stifters. Dieses Bildwerk befand<br />

sich damals, nachdem die Kirche durch<br />

Jahrhun<strong>der</strong>te hindurch geschlossen gewesen<br />

war, in einem erbarmungswürdigen Zustand.<br />

Die Figuren waren vom Wurm zerfressen, eine<br />

frühere Epoche hatte durch einen steingrauen<br />

Anstrich die Feinheit <strong>der</strong> Schnitzarbeit überdeckt.<br />

In langwieriger und schwieriger Arbeit<br />

wurden die Figuren gesäubert und fehlende<br />

Teile des Altars ergänzt.<br />

Stifter hatte das Glück, in dem Bildhauer<br />

Johannes Rint einen sorgsamen Mitarbeiter<br />

zu finden, <strong>der</strong> mit künstlerischer Einführung<br />

<strong>auf</strong> die Intentionen des Konservators einging.<br />

Johannes Rint war in Kukus (Bezirk Trautenau)<br />

geboren (2. Jänner 1814), am 1. Mai<br />

1848 nach Linz übersiedelt und hatte sich<br />

durch seine Schnitzereien ein Ansehen verschafft.<br />

Zusammen mit seinem hochbegabten<br />

Sohn Joseph Karl, <strong>der</strong> damals erst 14 Jahre<br />

zählte, übernahm er 1852 das Restaurierungswerk<br />

am Kefermarkter Altar. Stifter verschaffte<br />

beiden die Möglichkeit, sich an <strong>der</strong> Kunstakademie<br />

von München fortzubilden. Er war<br />

den beiden freundschaftlich und durch Patenschaften<br />

über die Kin<strong>der</strong> verbunden und unterstützte<br />

sie nach Kräften wirtschaftlich. Die<br />

beiden Rint bekamen durch seine Vermittlung<br />

große Aufträge. So ließ Graf Buquoy in<br />

Deutsch-Beneschau einn Hochaltar anfertigen,<br />

für Kaplitz wurden 1868 Altäre, Kanzel und<br />

T<strong>auf</strong>becken geschaffen, <strong>der</strong> Hochaltar <strong>der</strong> Piaristenkirche<br />

in Budweis und eine Madonna für<br />

den Budweiser Bischof Jirsik. In Rosenberg<br />

wurden durch Rint die Innenräume des<br />

Schlosses ausgestattet, in Oberösterreich<br />

stammten die Einrichtung <strong>der</strong> Kirche von<br />

Steyrling, <strong>der</strong> Hochaltar von Hofkirchen im<br />

Traunkreis, eine Pietà in St. Florian und ein<br />

ölbergrelief in Lasberg in Nie<strong>der</strong>österreich,<br />

ein großer Altar in Korneuburg von dem bedeutenden<br />

sudetendeutschen Künstler.<br />

Kann man die Restaurierung in St. Wolfgang<br />

und die Rettung von Kefermarkt als<br />

Haupttaten Stifters ansehen, so sind ihm auch<br />

die Erhaltung <strong>der</strong> Flügelaltäre von Pesenbach,<br />

Waldburg und St. Michael in Oberrauhenödt<br />

und des herrlichen Bäckeraltars in <strong>der</strong> Stadtpfarrkirche<br />

von Braunau zu danken. Daß <strong>der</strong><br />

alte Dom in Linz in seiner barocken Einrich-<br />

Der Todesmarsch <strong>der</strong> Brünner<br />

Am Fronleichnamstag jährte sich <strong>zum</strong> 28. Male<br />

eines <strong>der</strong> rohesten Kapitel <strong>der</strong> Auspeitschung<br />

des deutschen Ostens: die Treibjagd <strong>auf</strong> die<br />

deutschen Bewohner Brunns, <strong>der</strong> an die 15.000<br />

Menschen <strong>zum</strong> Opfer fielen. Wir sind es gewöhnt,<br />

daß ohne Unterlaß und <strong>zum</strong> Überdruß<br />

Übergriffe gegen die Menschlichkeit <strong>der</strong> Deutschen<br />

angeprangert werden. Wir deutschen Vertriebenen<br />

sind weit entfernt davon, diese zu verniedlichen.<br />

Verwahren aber müssen wir uns in<br />

aller Schärfe gegen eine bewußt einseitige Berichterstattung.<br />

Gibt es doch nur ein unteilbares<br />

Menschenrecht. Wird dagegen so o<strong>der</strong> so verstoßen,<br />

sollte es vornehmste Pflicht einer Publizistik<br />

sein, darüber objektiv zu berichten und<br />

die Weltöffentlichkeit <strong>auf</strong>zuklären.<br />

Man schrieb das Frühjahr 1945. Der Wahnsinn<br />

des Völkermordens verebbte, die Waffen<br />

schwiegen, <strong>der</strong> Krieg war zu Ende. Es gab<br />

keine deutsche Wehrmacht mehr. Versprengte<br />

Trupps, aber auch unzählige Einzelgänger, Männer<br />

im zerschlissenen, grauen Waffenrock schlugen<br />

sich müde und abgekämpft durch fremdes<br />

Land, Richtung Heimat. Der Krieg war aus, für<br />

uns Grenzlandmenschen aber öffnete die Hölle<br />

ihre Pforten, unheil- und ver<strong>der</strong>benbringend!<br />

Ein neuer Morgen dämmerte über die Brünner<br />

Stadt, ein Fronleichnamstag brach an, doch<br />

einer, wie ihn unsere Stadt seit ihrem Bestehen<br />

nie erlebt hatte. Dieser 31. Mai 1945, er sollte<br />

zur größten und erschütterndsten Schicksalswende<br />

<strong>der</strong> deutschen Menschen Brunns werden!<br />

Aus <strong>der</strong> Dunkelheit <strong>der</strong> Nacht lösten sich im<br />

Zwielicht des dämmernden Morgens gespensterhafte<br />

Schattengestalten, wie Schemen eines<br />

Phantoms, und formten sich zu endlosen Kolonnen.<br />

Ein unheimlich schauriger Fronleichnamszug<br />

herzzerreißend, von namenlosen Grauen begleitet,<br />

wurde aus <strong>der</strong> Stadt hinausgetrieben.<br />

Von blutrünstigen, rasenden Schergen immer<br />

wie<strong>der</strong> brutal gehetzt, verhöhnt, mit Peitschen<br />

wie Vieh geschlagen, sollte dieser Weg für<br />

Abertausende <strong>der</strong> letzte werden! Wehrlose<br />

Frauen, Mütter, Kin<strong>der</strong> und Menschen im Greisenalter,<br />

deutsche Menschen, fassungslos, mit<br />

angstverzerrten, verstört-entsetzten Gesichtern<br />

wurden aus <strong>der</strong> Stadt ihrer Väter hinausgepeitscht,<br />

in das abgrundtiefe Nichts lähmen<strong>der</strong><br />

Ungewißheit. Es war keine Handvoll, es waren<br />

tung durch ein prächtiges Chorgestühl aus<br />

dem <strong>auf</strong>gelösten Stift Garsten bereichert wurde,<br />

ging <strong>auf</strong> eine Empfehlung Stifters zurück,<br />

ebenso wie die Restaurierung <strong>der</strong> Stadtpfarrkirche<br />

in Wels und die Erhaltung <strong>der</strong> wertvollen<br />

Gemäldefenster; ein Flügelaltar von<br />

St. Leonhard bei Freistadt, <strong>der</strong> ausgedient<br />

hatte, wurde durch Stifters Eingreifen in das<br />

Landesmuseum nach Linz gebracht. Bis ins<br />

ferne Innviertel reichte Stifters Obsorge: Er<br />

wollte die <strong>auf</strong>gelassene Kirche von Teichstätt<br />

im Bezirk Braunau restaurieren lassen, die<br />

über einen Flügelaltar verfügte, <strong>der</strong> keinem<br />

Geringeren als Michael Pacher zugeschrieben<br />

wurde. Zur Restaurierung ist es vermutlich<br />

nicht mehr gekommen. Heute ist von <strong>der</strong> Kirche<br />

nichts mehr zu sehen, ein wan<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />

Schuhmachergeselle hat sie 1879 in Brand<br />

gesteckt.<br />

Stifters Tätigkeit als Denkmalpfleger ist Gegenstand<br />

einer großen, tiefen Arbeit des Linzer<br />

Schriftstellers Otto Jungmair, <strong>der</strong> sich<br />

schon In früheren Werken mit dem Wirken<br />

Stifters in Linz befaßte. Der reich und sorgfältig<br />

illustrierte Band ist eben im Landesverlag<br />

in Linz erschienen und wie<strong>der</strong> ein Stück<br />

in den wertvollen heimatkundlichen Publikationen<br />

dieses Verlages. G. P.<br />

Otto Jungmair: Stifter als Denkmalpfleger.<br />

In <strong>der</strong> Schriftenreihe des Adalbert-Stifter-Institutes.<br />

165 Seiten Text, 32 Abbildungen.<br />

Linz und seine<br />

Sudetendeutschen<br />

Ein Sudetendeutscher hat Linz ein Buch<br />

geschenkt, wie es kein eingeborener Linzer<br />

bisher zustande gebracht hat. Von vielen Gesichtspunkten<br />

her zeichnet Wolfgang Sperner,<br />

durch die Vertreibung nach Linz verschlagener<br />

Schlesier, das Porträt seiner neuen<br />

Heimatstadt. Von <strong>der</strong> Geschichte und von <strong>der</strong><br />

Gegenwart her, mit Blickpunkt <strong>auf</strong> die historische,<br />

künstlerische und wirtschaftliche Bedeutung.<br />

Wie es einem Journalisten geziemt,<br />

sind dabei die „Schmanker!" nicht übersehen<br />

— und sie sind es gerade, die dem gewachsenen<br />

Linzer viel Freude machen, weil sie<br />

Linzer Leben in die Darstellung bringen. Eine<br />

verblüffende Menge von Daten ist von Sperner<br />

zusammengetragen, und die Namen vieler<br />

bedeuten<strong>der</strong> Linzer sind festgehalten.<br />

Der in Linz lebende Sudetendeutsche weiß<br />

<strong>zum</strong>eist nicht, wieviel sudetendeutsche Leistung<br />

in Linz zu sehen ist. So darf man mit<br />

Fug behaupten, daß <strong>auf</strong> das mo<strong>der</strong>ne<br />

Stadtbild von Linz viele sudetendeutsche<br />

Baukünstler eingewirkt haben. Im Kapitel<br />

„Baumeister und Architekten bedeuten<strong>der</strong><br />

Bauten" <strong>zum</strong> Beispiel stößt man <strong>auf</strong> den<br />

Sudetendeutschen Karl Stattler (nicht Sattler),<br />

den Erbauer des Akademischen Gymnasiums,<br />

<strong>auf</strong> Fritz Fanta aus Reichenberg<br />

(Europa-Schule), <strong>auf</strong> Alexan<strong>der</strong> Popp, <strong>der</strong> mit<br />

Peter Behrens die neue Tabakfabrik baute<br />

und von dem auch das Ärztehaus gebaut<br />

wurde, <strong>auf</strong> Maurice Balzarek, einen bedeutenden<br />

Vertreter des Jugendstils, und Gustav<br />

Peichl (Parkhotel), um nur einige zu<br />

nennen. Unter den Komponisten <strong>der</strong> Jetztzeit<br />

begegnen uns Hugo Placheta, Bert Rudolf<br />

und Helmut Schiff. Es wäre reizvoll, zu <strong>der</strong><br />

Aufzählung von berühmten Linzern eine „sudetendeutsche<br />

Nachlese" zu verfassen; sie<br />

Abertausende, die als Entrechtete daran glauben<br />

mußten.<br />

Nach regelrechten Menschenjagden aus den<br />

Wohnungen und Häusern zusammengetrieben,<br />

unter Zurücklassung von allem Hab und Gut,<br />

hatte die deutsche Bevölkerung innerhalb von ein<br />

paar Minuten gestellt zu sein! Es wurde schnelle<br />

und gründliche Arbeit geleistet. Mit einem Schlag<br />

waren an die 50.000 Deutsche hinausgejagt,<br />

hatte man sich dieser Verruchten und Verfemten<br />

entledigt. Wer fragte schon darnach, ob sie<br />

erbeingesessene, mit <strong>der</strong> Scholle verwurzelte<br />

Menschen waren? Was galten schon damals die<br />

hochtrabenden Proklamationen eines Roosevelt<br />

und Churchill, die am 19. April 1941 <strong>der</strong> Welt in<br />

<strong>der</strong> „Charta atlantica" feierlich verkündet wurden!<br />

In <strong>der</strong> es unter Punkt 6 unter an<strong>der</strong>em<br />

hieß: „Nach <strong>der</strong> Vernichtung <strong>der</strong> Nazityrannei<br />

wird ein Friede begründet werden, <strong>der</strong> es allen<br />

Menschen gestatten wird, ihr Leben frei von<br />

Furcht und Not zu verbringen und es zu beschließen<br />

... !"<br />

Wer kümmerte sich schon um diese Versprechungen.<br />

We<strong>der</strong> die Austreiber noch jene, welche<br />

damals die Macht in Händen hatten. Sie<br />

alle erbrachten den Beweis, daß diese Proklamation<br />

für sie nichts an<strong>der</strong>es als eine verlogene<br />

Heuchelei, eine Farce war! Wurden wir<br />

Deutschen doch über Nacht vogelfrei, erniedrigt,<br />

beraubt, hatten wir augehört Menschen zu<br />

sein! Fürwahr eine schauerliche Ouvertüre, mit<br />

welcher <strong>der</strong> vermeintliche Friede eingeleitet<br />

werden sollte. Ein Satanswerk, dämonisch und<br />

unmenschlich, ein Meer von Blut und Tränen,<br />

tausendfaches Weh und Leid auslösend! Allein<br />

mit diesem beispiellosen Inferno von unmenschlicher<br />

Grausamkeit hatte es nicht sein Bewenden.<br />

Rücksichtslos, mit dem ganzen blindwütigen<br />

nationalen Fanatismus, <strong>der</strong> diesem Volk <strong>der</strong><br />

Tschechen zueigen ist, wurden die noch verbliebenen<br />

Deutschen, die man <strong>auf</strong>griff, In Konzentrationslager<br />

verschleppt, die ohnedies <strong>zum</strong><br />

Bersten überfüllt waren. Hauptsächlich Männer,<br />

aber auch Frauen, Kin<strong>der</strong> und Menschen im<br />

Greisenalter waren die Insassen. In einem mo<strong>der</strong>nen<br />

Sklavenhandel des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

wurden diese Unglücklichen gleich Galeerensträflingen<br />

in härteste Fronarbeit gejagt. An allen<br />

Ecken und Enden <strong>der</strong> Stadt mußten neue<br />

Konzentrationslager angelegt werden, um ali<br />

diese Massen zu fassen.<br />

würde für die vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>te die<br />

vielfältigen Beziehungen zwischen Linz und<br />

dem böhmischen Raum und für die Gegenwart<br />

die fruchtbare Mitarbeit <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />

sichtbar machen. Dabei könnte<br />

auch <strong>der</strong> Anteil so bedeuten<strong>der</strong> Journalisten<br />

wie <strong>der</strong> Sudetendeutschen Karl von Görner<br />

und Richard Schubert (beide Chefredakteure<br />

<strong>der</strong> „Tages-Post") nicht unerwähnt gelassen<br />

werden.<br />

Daß in Linz Rainer Maria Rilke und Joseph<br />

Ressel die Schulbank drückten (jener in <strong>der</strong><br />

Handelsakademie, dieser im Lyzeum), wird<br />

in Sperners Buch festgehalten. Man könnte<br />

hier anfügen, wie viele bedeuten<strong>der</strong> Schulmänner<br />

aus dem Sudetenland <strong>auf</strong> das Linzer<br />

Bildungswesen Einfluß genommen haben, a r<br />

<strong>der</strong> Spitze steht <strong>der</strong> Schul rat Adalbert Stifter,<br />

in die unmittelbare Gegenwart hinein<br />

wirkte <strong>der</strong> erste staatliche Volksbildungsreferent<br />

in Oberösterreich, Professor Dr. Wilhelm<br />

Gärtner, ein Reichenberger. Dankenswerterweise<br />

hat Wolfgang Sperner ein Kapitel seines<br />

Buches auch den Heimatvertriebenen<br />

gewidmet und in ihm die geschichtlichen Daten<br />

über die Organisation <strong>der</strong> Landsmannschaft<br />

festgehalten.<br />

Sperners Porträt von Linz hat nun schon die<br />

zweite Auflage erlebt. Die erste war erst 1970<br />

erschienen. Die neue Auflage hat die Angaben<br />

<strong>auf</strong> den neuesten Stand gebracht. Die<br />

Abbildungen wurden wesentlich vermehrt. In<br />

<strong>der</strong> zweiten Auflage wird die Stadt ihren Gästen<br />

und Besuchern auch in englischer und<br />

französischer Sprache vorgestellt. Beson<strong>der</strong>s<br />

den in Linz und Oberösterreich lebenden Sudetendeutschen<br />

empfehlen wir dieses Buch<br />

<strong>zum</strong> Kennenlernen. G. P.<br />

Wolfgang Sperner: Linz — Porträt einer<br />

Stadt. 2. erweiterte Auflage, 150 Seiten Text,<br />

sechs Färb- und 100 Schwarzweißabbildungen,<br />

vierfarbiger Schut<strong>zum</strong>schlag. Ganzleinen,<br />

S 248.—. Einleitungskapitel und Bildtexte<br />

deutsch, französisch und englisch. Oö. Landesverlag,<br />

Linz.<br />

Witzepräsident Maxi Böhm<br />

Einer <strong>der</strong> liebenswertesten und beliebtesten<br />

Bühnenkünstler Österreichs ist Maxi Böhm. Er<br />

¡st Sudetendeutscher, zwar in Wien geboren,<br />

sein Vater aber war Badearzt in Teplitz-<br />

Schönau, wo Böhm auch die Schulen besucht<br />

hat. Böhm hat seine Bühnenl<strong>auf</strong>bahn an Bühnen<br />

im Sudetenland begonnen. 1945 hat es<br />

ihn nach Linz verschlagen, und er Ist gemeinsam<br />

mit Peter Hey <strong>auf</strong> einer Kabarettbühne<br />

<strong>auf</strong>getreten. In Linz hat er sich auch<br />

verehelicht. Ober den Sen<strong>der</strong> Rot-weiß-rot ist<br />

er dem breiten österreichischen Publikum<br />

schon bekannt gewesen, als er nach Wien<br />

übersiedelte und gemeinsam mit Karl Farkas<br />

hauptsächlich im „Simpl" <strong>auf</strong>trat. Je<strong>der</strong><br />

Radiohörer und Fernseher kennt seinen Witz,<br />

<strong>der</strong> einen Mann von gründlicher Bildung erkennen<br />

läßt. Maxi Böhm darf sich daher getrost<br />

den Titel „Witzepräsident" beilegen.<br />

Unter diesem Titel hat er einen geistreichen<br />

Band voll Schnurren herausgebracht, die vom<br />

Kurier-Karikaturisten Rudolf Angerer illustriert<br />

worden sind. Eine recht vergnügliche<br />

Sammlung, mit <strong>der</strong> man viel anfangen kann,<br />

ob im Freundeskreis o<strong>der</strong> in häuslicher Einsamkeit.<br />

G. P.<br />

Witzepräsident Maxi Böhm. Illustriert von<br />

Rudolf Angerer. Velag Krenmayr und Scheriau,<br />

Wien. S 120.—.<br />

Heute haben wir Überlebenden Distanz zu<br />

dieser Stunde null unseres Lebens zu diesem<br />

Teufelstanz zügellos entfesselter Unmenschlichkeit<br />

dieser Tage.<br />

Mit Abscheu und Ekel verurteilen wir nicht<br />

nur den gigantischen Völkerrechtsbruch, <strong>der</strong> mit<br />

dem Vertrag von Potsdam in Szene gehen<br />

konnte. Wir verurteilen nicht nur die brutalen<br />

Austreiber, die bis heute ungestraft, oft mit hohen<br />

Orden bedacht, in führenden Stellungen<br />

sitzen. Nein, wir verurteilen genauso diese diabolischen<br />

Verschwörer des Verschweigens.<br />

Ein Bankrott <strong>der</strong> Moral kann niemals eine<br />

dauernde Friedensära einleiten. Diese Abhandlung<br />

soll daher eindringlichste Mahnung zur Besinnung<br />

sein.<br />

ING. WALTHER OPLUSSTIL<br />

X. Sudetendeutsches Turnertreffen<br />

In den Tagen vom 12. bis 14. Juli 1974 findet<br />

in <strong>der</strong> sudetendeutschen Neugründung Neugablonz<br />

(BRD) das X. Sudetendeutsche Turnertreffen<br />

statt. Folgen<strong>der</strong> Festverl<strong>auf</strong> ist geplant:<br />

Freitag, 12. Juli: Eintreffen <strong>der</strong> Teilnehmer, 20<br />

Uhr: Sitzung des Turnrates und des Festausschusses.<br />

— Samstag, 13. «lull: 9 Uhr: Schülerwettkämpfe<br />

(Turnhalle); 10 Uhr: Besichtigung <strong>der</strong><br />

Stadt Neugablonz, Film- und Lichtbil<strong>der</strong>vortrag;<br />

12.30 Uhr: Kampfrichtersitzung; 13 Uhr: Eröffnung<br />

des Treffens, Wettkämpfe (Jugend, Turner<br />

und Turnerinnen); 20 Uhr: Festabend (Turnhalle).<br />

— Sonntag, 14. Juli: 8 Uhr: Schwimmwettkämpfe;<br />

10.30 Uhr: 11. Turntag <strong>der</strong> Arb.-Gemeinschaft;<br />

12 Uhr: Siegerehrung und Abschluß;<br />

14 Uhr: Wie<strong>der</strong>sehens- und Festnachmittag in<br />

und an <strong>der</strong> Turnhalle. — Ausklang. — Anmeldung,<br />

Zimmerbestellung usw. sind zu richten<br />

an den Turnverein Neugablonz, Festausschuß.<br />

D-895 K<strong>auf</strong>beuren-Neugablonz, Turnhalle.<br />

Ungarn baut<br />

700 km Autobahn<br />

Eine 700 km lange vierspurige Autobahn wird<br />

in Ungarn von Hegyeshalom nach Szeged im<br />

Süden des Landes gebaut werden. Am Bau <strong>der</strong><br />

Autobahn, mit <strong>der</strong>en Fertigstellung für das Jahr<br />

1985 gerechnet wird, wollen sich, wie es in <strong>der</strong><br />

Presse heißt, auch ausländische Firmen beteiligen.<br />

FOLGE 13/14 VOM 4. JUU 1974<br />

Aus <strong>der</strong><br />

deutschen<br />

Familie<br />

Dr. Oskar Maschek 75 Jahre alt<br />

Vor den Lesern <strong>der</strong> „<strong>Sudetenpost</strong>" liegen Leben<br />

und Ansichten des Böhmerwäldlers Doktor<br />

Oskar Maschek klar da. Denn seit dem ersten<br />

Jahrgang dieser Zeitung hat Oskar Maschek hier<br />

seine Erinnerungen an die Heimat und an sein<br />

Wirken in Südböhmen<br />

und in<br />

Prag nie<strong>der</strong>gelegt<br />

— immer in<br />

einer Art, die spüren<br />

ließ, daß diese<br />

Erinnerungen<br />

an die schöneren<br />

Zeiten <strong>der</strong> Heimat<br />

mit Herzblut<br />

getränkt sind. SeinemHeimatstädtchen<br />

Deutsch-<br />

Beneschau, in<br />

dem Oskar Maschek<br />

als Lehrersohn<br />

vor nunmehr<br />

75 Jahren,<br />

am 14. Juni<br />

1899, geboren<br />

wurde, galt<br />

seine erste Liebe. An Hand seiner Beiträge<br />

in unserer Zeitung ließ er uns am Leben<br />

in seinem Elternhaus, an seine Schulzeiten<br />

in Gratzen und am Gymnasium in Budweis (sein<br />

erster Artikel in unserer Zeitung galt einer<br />

„Reise nach Budweis", Folge 12 aus 1956) und<br />

seinem Leben zunächst als Aushilfslehrer im Bezirk<br />

Kaplitz teilhaben. Dann konnte er in die<br />

goldene Stadt <strong>zum</strong> Studium <strong>der</strong> Rechtswissenschaften<br />

fahren. In seinen Erinnerungen nahmen<br />

die Jahre als politischer Beamter im Bezirk<br />

Kaplitz, den Spannungen <strong>der</strong> damaligen<br />

Zeit ausgesetzt, einen unruhigen Platz ein. Der<br />

Anschluß 1938 brachte ihn in die Heimat zurück,<br />

Krummau und Kaplitz waren die Orte seines<br />

Wirkens und beiden Städten hat er in <strong>der</strong> „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />

wie<strong>der</strong>holt seine gefühlsbetonte Reverenz<br />

erwiesen. Die Weltkriegserlebnisse und<br />

die Gefangenschaft in Arizona scheint er aus<br />

seinen Erinnerungen gestrichen zu haben. So<br />

konnte auch die Vertreibung und die Schwierigkeit<br />

<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung in Linz in ihren Trübnissen<br />

die Heiligkeit <strong>der</strong> Heimaterlebnisse nicht<br />

verdirnkem. Wie sehr dieses seine Seele erfüllt,<br />

vermag man bei den (lei<strong>der</strong> seltenen) Gelegenheiten<br />

zu erkennen, da Maschek als Redner<br />

unter Heimatgenossen <strong>auf</strong>tritt. Daß dieser Reichtum<br />

<strong>der</strong> Seele unverkürzt bis <strong>zum</strong> 75. Lebensjahr<br />

anhielt, darum ist Oskar Maschek zu beneiden.<br />

Daß sie auch die kommenden anhalte,<br />

das ist ihm zu wünschen. G. P.<br />

Erwin Friedrich 65 Jahre<br />

Am 17. Juni vollendete Kommerzialrat Erwin<br />

Friedrich das 65. Lebensjahr. Seine berufliche<br />

L<strong>auf</strong>bahn wird in den „Kammer-Nachrichten"<br />

ausführlich gewürdigt, wobei die Mitwirkung am<br />

Aufbau <strong>der</strong> Gablonzer Betriebe in Oberösterreich<br />

selbstverständlich in den Vor<strong>der</strong>grund gestellt<br />

und die Tätigkeit innerhalb <strong>der</strong> Kammerorganisation<br />

(1950 Landesinnungsmeister-Stellvertreter,<br />

seit 1960 Landesinnungsmeister) gewürdigt<br />

wird. In diesem Jahr konnte Friedrich<br />

auch das 50jährige Berufsjubiläum begehen. Für<br />

seine berufliche Tätigkeit wurde Friedrich in den<br />

Beirat für Außenhandelsstatistik berufen und<br />

<strong>zum</strong> Kommerzialrat<br />

ernannt<br />

Die zweite Auszeichnung,<br />

die<br />

sich <strong>der</strong> „Neubürger"Friedrich<br />

in seiner<br />

neuen Heimat<br />

Österreich erworben<br />

hat,<br />

das Goldene<br />

Verdienstzeichen<br />

<strong>der</strong> Republik,<br />

ist in<br />

erster Linie<br />

<strong>auf</strong> sein Wirken<br />

als Vertreter<br />

<strong>der</strong> Vertriebenenzurückzuführen.<br />

Schon bei <strong>der</strong><br />

Gründung <strong>der</strong><br />

Sudetendeutschen Landsmannschaft entfaltete<br />

Friedrich eine intensive Tätigkeit und seit <strong>der</strong><br />

Zulassung <strong>der</strong> landsmannschaftlichen Organisation<br />

war er in führenden Positionen tätig: vor<br />

allem als Landesobmann in Oberösterreich und<br />

als 2. Bundesobmann.<br />

Seine Durchschlagskraft und Entschiedenheit<br />

hat zu den Erfolgen <strong>der</strong> Landsmannschaft<br />

Bedeutendes beigetragen. Friedrich zeigte sich<br />

immer als eine Kämpfernatur und als ein Fanatiker<br />

des Rechtes, <strong>der</strong> es nicht mitansehen<br />

konnte und kann, daß das Recht <strong>der</strong> Heimatvertriebenen<br />

in den Winkel geschoben wird.<br />

Diplomatie rückte dabei an die zweite Stelle,<br />

so daß es lei<strong>der</strong> dazu kam, daß sich Friedrich<br />

für einige Zeit von <strong>der</strong> landsmannschaftlichen<br />

Arbeit zurückzog. Daß dabei sein Interesse nicht<br />

einschlief, erwies sich in jüngster Zeit, in <strong>der</strong><br />

er sich wie<strong>der</strong> <strong>zum</strong> Sprecher sudetendeutscher<br />

Anliegen machte. Das 65. Lebensjahr scheint<br />

noch lange nicht den Durchsetzungswillen Friedrichs<br />

gebrochen zu haben. G. P.


FOLGE 13/14 VOM 4. JUL11974 SUDETENPOST S<br />

Als weithin sichtbares Wahrzeichen von<br />

Deutsch-Gabel blieb wie durch ein Wun<strong>der</strong> von<br />

den vielen Bränden, die das uralte Städtchen<br />

in Nordböhmen heimsuchten, die herrliche Kuppelkirche<br />

St. Laurentius erhalten, die ursprünglich<br />

aus <strong>der</strong> Mitte des 13. Jahrhun<strong>der</strong>ts stammte und<br />

bis 1788 Klosterkirche des Dominikanerordens<br />

war. Die in <strong>der</strong> ersten Hälfte des 13. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

(um 1223) unter Gallus I. von Lämberg aus dem<br />

Geschlechte <strong>der</strong> Marquarte erfolgte Klostergründung<br />

<strong>der</strong> Dominikaner in Gabel beweist, daß<br />

<strong>der</strong> Ort schon vor 120 Stadt gewesen sein muß,<br />

da sich dieser Orden nur in Städten nie<strong>der</strong>ließ.<br />

<strong>Bereit</strong>s vor dem Jahre 1000 soll in Gabel eine<br />

Kirche bestanden haben.<br />

Die Brü<strong>der</strong> Gallus und Jaroslaus erbauten zu<br />

<strong>der</strong> Zeit, als die Mongolen in Schlesien einfielen<br />

(1241) die Burg Lämberg (ursprünglich<br />

Löwenberg), welche als frühgotische Grenzburg<br />

angelegt und in <strong>der</strong> Renaissance- und Barockzeit<br />

umgebaut wurde. Die frühe Geschichte von Gabel<br />

Ist verknüpft mit dem Wirken <strong>der</strong> als Heilige<br />

verehrte Terziarin Zdislava, die mütterlicherseits<br />

aus deutschem Adelsgeschlecht stammte. Zdislava<br />

war die fromme Gemahlin Gallus I., <strong>der</strong> als<br />

die ausführenden Baumeister waren die beiden<br />

italienischen Architekten Domenico Perini und<br />

Petro Bianco, letzterer ein gebürtiger Florentiner.<br />

Der Kunsthistoriker Erich Bachmann bezeichnet<br />

die Kirche in dem Werk „Barock in<br />

Böhmen" (Prestel-Verlag, München 1964) als<br />

„guarinesken Zentralbau Hildebrandts in Deutsch-<br />

Gabel" und veröffentlicht <strong>auf</strong> Seite 55 des Buches<br />

den Grundriß des Gotteshauses. Ferner<br />

enthält das Werk zwei Abbildungen von <strong>der</strong> Fassade<br />

<strong>der</strong> Kirche und aus dem Innern mit Blick<br />

zur Orgel.<br />

Der Stifter <strong>der</strong> neuen Kirche erlebte ihre<br />

Fertigstellung nicht mehr, denn diese wurde erst<br />

lange nach dem Tode des Grafen 1728 vollendet<br />

und am 24. 8. 1729 eingeweiht. 1731 wurden<br />

in den Neubau <strong>der</strong> Klosterkirche die sterblichen<br />

Überreste von Zdislava übertragen und in einem<br />

Prachtsarg in <strong>der</strong> Krypta beigesetzt. Nachdem<br />

am 18. Mai 1788, bei dem großen Stadtbrand<br />

neben 160 Häusern auch die damalige Gabler<br />

Pfarrkirche „zu Maria Geburt" ein Raub <strong>der</strong><br />

Flammen geworden war und nicht mehr für<br />

kirchliche Zwecke erneuert wurde, bestimmte<br />

man an ihrer Stelle die durch die Aufhebung<br />

unbeholfene Wesen seiner ganz und gar unpathetischen<br />

Kunst, die we<strong>der</strong> etwas mit <strong>der</strong> bayerisch-alpenländischen<br />

noch mit <strong>der</strong> Wiener Plastik<br />

zu tun hat."<br />

Eine italienische Bildhauerarbeit aus <strong>der</strong> Zeit<br />

um das Jahr 1700 sind die in den Nischen oberhalb<br />

<strong>der</strong> Presbyterientore <strong>der</strong> Kirche <strong>auf</strong>gestellten<br />

Marmorbüsten des Kirchenstifters, Franz Anton<br />

Berka, und seiner Gemahlin. Künstlerisch wertvoll<br />

ist auch die Büste <strong>der</strong> Gräfin R. Kinsky, die im<br />

Jahre 1713 angefertigt wurde. In den Jahren<br />

1890—94 wurde die Kirche durchgreifend restauriert.<br />

Der neue sehenswerte Hochaltar stammt<br />

von dem Reichenberger Bildhauer Hans Aichinger.<br />

Die Gebeine Zdislavas ruhten später <strong>auf</strong> dem<br />

Zdislava-Altar <strong>der</strong> Kirche. Bemerkung verdient<br />

noch, daß die Seliggesprochene die erste namentlich<br />

bekannte Terziarin des Predigerordens<br />

des hl. Dominikus in Böhmen war. Gleich ihren<br />

Zeitgenossinnen, <strong>der</strong> hl. Hedwig und <strong>der</strong> hl. Elisabeth,<br />

verrichtete Zdislava Werke <strong>der</strong> Barmherzigkeit<br />

und die Legenden, die das Volk um ihre<br />

Gestalt wob, ähneln <strong>der</strong> St.-Elisabeth-Legende.<br />

Erhalten blieb neben <strong>der</strong> Kirche auch das ehemalige<br />

Dominikanerkloster mit einem Arkaden-<br />

Die St. Laurentius-Kirche zu Deutsch-Gabel<br />

Erbaut nach Plänen Johann Lucas von Hildebrandt<br />

Großprior <strong>der</strong> böhmischen Johanniter repräsentierte.<br />

Beim Bau des Klosters hat Zdislava durch<br />

Zutragen von Baumaterialien selbst mitgeholfen.<br />

Auch legte sie den Grundstein zu <strong>der</strong> alten Klosterkirche,<br />

in <strong>der</strong> sie dann auch bestattet wurde.<br />

Sie starb 1252 <strong>auf</strong> Schloß Lämberg.<br />

Gegen Ende des 14. Jahrhun<strong>der</strong>ts gelangte<br />

Gabel (die Umbenennung <strong>der</strong> Stadt in Deutsch-<br />

Gabel erfolgte erst im Jahre 1901) in den Besitz<br />

<strong>der</strong> mächtigen Herren von Berka <strong>auf</strong> Dauba und<br />

Leipa, dessen letzter Sproß, <strong>der</strong> Reichsgraf<br />

Franz Anton Berka von Howora, als Oberstlandmarschall<br />

und Stadthalter im Königreich Böhmen<br />

zu Ende des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts den Neubau <strong>der</strong><br />

heutigen Kirche veranlaßte. Am 18. 11. 1699<br />

wurde von dem Grafen „mit außergewöhnlicher<br />

Pompentfaltung" <strong>der</strong> Grundstein zu <strong>der</strong> neuen<br />

Kirche gelegt, die mit ihren zwei Türmen, <strong>der</strong><br />

eindrucksvollen Fassade und <strong>der</strong> mächtigen,<br />

45 m hohen Kuppel, in Anlehnung an die Formen<br />

<strong>der</strong> Wiener St.-Peters-Kirche am Graben errichtet<br />

worden ist.<br />

Die Pläne zu diesem Prachtbau im Stile <strong>der</strong><br />

Renaissance lieferte <strong>der</strong> Hauptvertreter des österreichischen<br />

Barocks, <strong>der</strong> berühmte Wiener Architekt<br />

Johann Lucas von Hildebrandt (1668—1745);<br />

des Dominikanerklosters ihrer Aufgabe ledig<br />

gewordenen St-Laurentius-Kirche zur Pfarrkirche.<br />

Einer <strong>der</strong> Mitarbeiter Johann Lucas von Hildebrandt<br />

bei den von ihm entworfenen sakralen<br />

Bauwerken in Nordböhmen (Deutsch-Gabel und<br />

Rumburg) war <strong>der</strong> Bildhauer Franz Binnert, von<br />

dem die im Jahre 1711 geschaffenen wertvollen<br />

Plastiken (Heiligenstatuen) im prächtig ausgestatteten<br />

Innern <strong>der</strong> Gabler Laurentiuskirche<br />

stammen. Erich Bachmann schreibt über diesen<br />

bedeutenden Künstler, <strong>der</strong> vermutlich aus <strong>der</strong><br />

dem Sudetenland benachbarten sächsischen<br />

Oberlausitz stammte, in dem erwähnten Werk<br />

„Barock in Böhmen" <strong>auf</strong> Seite 152:<br />

„Binnert verdanken wir in <strong>der</strong> Hauptsache die<br />

figurale Plastik <strong>der</strong> Loretokapelle des Fürsten<br />

Anton Florian von Liechtenstein in Rumburg und<br />

<strong>der</strong> großartigen Laurenzkirche Lucas von Hildebrandts<br />

in Deutsch-Gabel, einer Stiftung des<br />

obersten kaiserlichen Feldmarschalls und Stadthalters<br />

von Böhmen, Franz Anton Graf von<br />

Berka. Vielleicht war Binnert, <strong>der</strong> vorher als dänischer<br />

Hofbildhauer <strong>auf</strong> Schloß Roenborg gearbeitet<br />

hat (V. Wagner), überhaupt im nordböhmisch-sächsischen<br />

Grenzgebiet beheimatet. Dafür<br />

spricht das harmlos-freundliche und betulich-<br />

Museum für Fischer und Angler<br />

Ein einzigartiges Museum <strong>der</strong> Teichwirtschaft<br />

wurde in <strong>der</strong> südböhmischen Stadt<br />

Wodnan geschaffen. Interessenten finden darin<br />

in einem vorbildlichen Querschnitt alles,<br />

was mit <strong>der</strong> Fischhaltung und <strong>der</strong> Teichwirtschaft'im<br />

Zusammenhang steht. Es gibt sowohl<br />

historische als auch zeitgenössische<br />

Ausstellungsstücke zu sehen. Man findet hier<br />

frühere Fischerkleidung aus Le<strong>der</strong>, riesenhaft<br />

wirkende Netze, sinnreiche Konstruktionen<br />

von Fallen und Fanggeräte <strong>der</strong> Fischdiebe,<br />

scharfe Gabeln, eine Art Harpune und Bücher<br />

mit Aufzeichnungen über die teichwirtschaftlichen<br />

Vorgänge sowie Pläne <strong>der</strong> einstigen<br />

Wasserbauten. Eine kleine Ausstellung des<br />

mo<strong>der</strong>nen Angelgerätes beeindruckt auch Besucher,<br />

die <strong>der</strong> Anglerleidenschaft noch nicht<br />

verfallen sind. Es gibt da elegante Angelruten,<br />

Spinn- und Bambusruten sowie solche<br />

aus glasverstärkten Plastikmaterialien bis<br />

<strong>zum</strong> technisch vollkommenen Teleskop, Käscher<br />

und eine Blinkerkollektion. Mo<strong>der</strong>ne<br />

Rollen und Fischaiizeigegeräte sind für anspruchsvolle<br />

Angler bestimmt, die anstelle <strong>der</strong><br />

Romantik dem technischen Fortschritt frönen.<br />

Außer diesem Museum befindet sich in Wodnan<br />

das Forschungsinstitut für Teichwirtschaft<br />

und Hydrobiologie, wo neue effektive Fischzuchtmethoden<br />

entwickelt und Versuche mit<br />

neuen Einsatzfischen durchgeführt werden.<br />

Zu diesen Fischsorten gehört die Amur-Brasse,<br />

auch Weiße genannt, die sich für die Erhaltung<br />

<strong>der</strong> Reinheit <strong>der</strong> Stauseen ausgezeichnet<br />

eignet. Auch die Sportangler kommen in<br />

<strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong> Stadt <strong>auf</strong> ihre Kosten. Petrijünger<br />

aus ganz Europa kommen dorthin.<br />

Die ersten Teiche wurden hier schon um die<br />

Wende des 11. Jahrhun<strong>der</strong>ts angelegt. Die<br />

höchste Blüte verzeichnete aber die Teichwirtschaft<br />

in <strong>der</strong> südböhmischen Landschaft im<br />

14. und 15. Jahrhun<strong>der</strong>t, nachdem dort ein<br />

ausgedehntes System von Teichen fertiggestellt<br />

wurde. Heute gibt es alleine in Südböhmen<br />

5000 Teiche, in denen die Fischer mehr<br />

als 60 Fischarten halten.<br />

Brüxer Kirche restauriert<br />

Eines <strong>der</strong> wertvollsten spätgotischen Baudenkmäler<br />

Böhmens, die Dechanteikirche von<br />

Brüx, ist nun wie<strong>der</strong> instand gesetzt worden,<br />

nachdem sie mehr als 800 m in südlicher Richtung<br />

von ihrem ursprünglichen Standort aus<br />

dem Braunkohletagebau versetzt werden soli.<br />

Die Kunstgegenstände des Interieurs wurden<br />

von Fachleuten restauriert. Die Transportbahn<br />

und die Grundlage für das ganze Objekt <strong>auf</strong><br />

dem neuen Standort sind errichtet. Die<br />

eigentliche Verlagerung soll im kommenden<br />

Jahr verwirklicht werden. Der 60 m lange und<br />

30 m breite Bau mit einer Reihe von peripheren<br />

Kapellen mit einem Gewicht von 9980<br />

Tonnen des transportierten historischen Mauerwerks<br />

wird <strong>auf</strong> vier kreisförmigen Schienenbahnen<br />

verschoben werden. Die Kirche wird<br />

sich dann in 53 Wagen mit hydraulischen Hebewalzen<br />

und einer Geschwindigkeit von 3 cm<br />

je Minute bewegen. Während des Transports<br />

soll eine Reihe von Messungen vorgenommen<br />

werden, um sich ein Bild vom Zustand <strong>der</strong><br />

verstrebten Stahlkonstruktion und des historischen<br />

Mauerwerks machen zu können. Ferner<br />

werden die äußeren Einflüsse bewertet<br />

und <strong>der</strong> Verl<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Beschleunigung des sich<br />

bewegenden Objekts und <strong>der</strong> Zustand seiner<br />

Stützung registriert.<br />

Trentschin rüstet<br />

für Jubiläum<br />

Ein Teil <strong>der</strong> historischen Gemälde aus dem<br />

Museum von Trentschin in <strong>der</strong> Westslowakei<br />

sind <strong>der</strong> Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung<br />

zugänglich gemacht worden, die in<br />

<strong>der</strong> Kanonenbastion <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Burg von Trentschin<br />

eröffnet wurde. Auf <strong>der</strong> Ausstellung<br />

überwiegen Porträts, die von unbekannten<br />

Künstlern im 18. und 19. Jahrhun<strong>der</strong>t gemalt<br />

wurden. Das älteste Bild ist ein Porträt aus<br />

dem Jahre 1580. Die an<strong>der</strong>en Gemälde veranschaulichen<br />

das Leben <strong>der</strong> Adeligen, Szenen<br />

aus Kämpfen und Jagdexpeditionen. Zu<br />

den Sammlungen gehört auch ein Teil eines<br />

kreuzgang. Eine beson<strong>der</strong>e Sehenswürdigkeit<br />

bilden die unter <strong>der</strong> Kirche befindlichen weiträumigen<br />

Grüfte, genannt die „Gabler Katakomben".<br />

In ihnen liegen mumifizierte Leichen <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Gabler Herren, meistens <strong>der</strong> Berka von<br />

<strong>der</strong> Duba, Gebeine von Mönchen des einstigen<br />

Klosters und wohlhabenden Bürgern <strong>der</strong> Stadt.<br />

Die „Katakomben" wurden früher alljährlich von<br />

vielen fremden Besuchern besichtigt und sind<br />

auch heute noch zugänglich. Die Kirche selbst<br />

soll unter Denkmalschutz stehen.<br />

Zu den bedeutenden Persönlichkeiten, welche<br />

die Laurentiuskirche besichtigten, zählte auch<br />

Kaiser Franz Joseph I., <strong>der</strong> am 2. September<br />

1899 in <strong>der</strong> Stadt weilte. Vom Manövergelände<br />

des Kapellenberges bei Brins kommend, wurde<br />

<strong>der</strong> damals 69jährige Monarch beim Portal <strong>der</strong><br />

Kirche von Dechant Josef Tschörch willkommen<br />

geheißen und unter den Klängen <strong>der</strong> Nationalhymne<br />

in das Innere des Gotteshauses geleitet<br />

Der Kaiser interessierte sich dabei beson<strong>der</strong>s<br />

für das Modell des neuen Hochaltars. Der alte<br />

Hochaltar war bei dem erwähnten Stadtbrand<br />

1788 vernichtet worden, als die „Laterne" <strong>der</strong><br />

Kirchenkuppel brennend in die Tiefe stürzte.<br />

Erhard Krause<br />

wertvollen Holzaltars. Reichhaltig sind auch<br />

Symbole <strong>der</strong> Handwerkszünfte, Siegel, Truhen<br />

und Fahnen aus den Gemeinden des alten<br />

Trentschiner Gaues. Sämtliche Sammlungen<br />

des Museums, die mehr als 50 000 Ausstellungsstücke<br />

umfassen, werden allerdings erst<br />

im Jahre 1979 nach Abschluß <strong>der</strong> Reparaturen<br />

<strong>der</strong> Burganlage <strong>der</strong> Öffentlichkeit zugänglich<br />

sein. In jenem Jahr wird die alte Stadt ihren<br />

1800. Geburtstag feiern.<br />

Observatorium<br />

im Böhmerwald<br />

Ein neues astronomisches Observatorium<br />

wurde <strong>auf</strong> dem 1055 m hohen Berg Klet in<br />

Südböhmen eröffnet. Es wird zu Ehren des<br />

berühmten Mathematikers und Astronomen<br />

Nicolaus Copernicus seinen Namen tragen.<br />

Das Observatorium ist eine gemeinschaftliche<br />

Arbeitsstätte für die Sternwarten von Böhrnisch-Budweis<br />

und Prag und wird an allen<br />

Sonnabenden und Sonntagen für die Öffentlichkeit<br />

zugänglich sein. Die Besucher werden<br />

sich dort des größten Fernrohrs in <strong>der</strong> CSSR<br />

unter Anleitung bedienen können. Auf den<br />

Gipfel des Berges gelangt man mit einem<br />

Sessellift. Der Blick in die weite Landschaft<br />

Telegramme an Dr. Kirchschlager<br />

Der Bundesvorstand <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft in Osterreich hat dem neugewählten<br />

Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger<br />

ein in herzlichen Worten gehaltenes<br />

Telegramm geschickt, in welchem <strong>auf</strong> die noch<br />

offenen rechtlichen und sozialen Anliegen <strong>der</strong><br />

Heimatvertriebenen verwiesen wurde. Auch <strong>der</strong><br />

Sprecher <strong>der</strong> Sudetendeutschen Landsmannschaft,<br />

Dr. Walter Becher, hat an Dr. Kirchschläger<br />

ein Telegramm gesandt: „Für die Sudetendeutsche<br />

Landsmannschaft in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland und im eigenen Namen übermittle<br />

ich Ihnen in <strong>auf</strong>richtiger Verehrung dio<br />

herzlichsten Glückwünsche zu Ihrer Wahl <strong>zum</strong><br />

Präsidenten <strong>der</strong> Republik Österreich. Mögen die<br />

Heimatvertriebenen über die Grenze hinaus in<br />

Ihnen wie bisher einen wohlmeinenden Fürsprecher<br />

finden. Möge Ihr menschenfreundliches<br />

Denken und Handeln eine gerechte Lösung des<br />

Vertriebenenproblems herbeiführen helfen."<br />

Das Heimathaus<br />

des Kreises Dux in Mittenberg<br />

Seit 1970 besteht in <strong>der</strong> Patenstadt <strong>der</strong><br />

Duxer, in Miltenberg/Main, das Heimathaus<br />

des Kreises Dux mit <strong>der</strong> Bestimmung, den<br />

Freunden und Gönnern als Urlaubs- und Ferienheim<br />

zu dienen. In <strong>der</strong> mittelalterlichen,<br />

unterfränkischen Patenstadt, die mit ihrer<br />

herrlichen Landschaft uns Sudetendeutsche an<br />

das heimatliche Eibtal erinnert, bietet das<br />

Heimathaus die Möglichkeit, zu erschwinglichen<br />

Unkosten erholsamen Urlaub und frohe<br />

Ferien zu verbringen.<br />

Das Haus steht aber nicht nur den Freunden<br />

aus dem Kreis Dux, son<strong>der</strong>n allen Landsleuten<br />

offen. Für die Übernachtung stehen<br />

Einbett-, Zweibett- und Mehrbettzimmer mit<br />

fließendem Kalt- und Warmwasser zur Verfügung.<br />

Balkone und die an den Gemeinschaftsraum<br />

anschließende Terrasse sowie<br />

eine Liegewiese bieten die Möglichkeit zur<br />

besinnlichen Ruhestunde. Im Hause wird<br />

den Gästen das Frühstück gereicht, für das<br />

Mittagessen sorgen Miltenbergs gute und<br />

preiswerte Gaststätten. Das Abendessen kann<br />

aus eigenen Einkäufen im Gemeinschaftsraum<br />

eingenommen werden.<br />

Der Aufenthalt im Duxer Heimathaus ist<br />

mit dem Besuch <strong>der</strong> Landschaft in und um<br />

Miltenberg verbunden. Alle, die diesen Beitrag<br />

lesen, sind <strong>zum</strong> Besuch des Heimathauses<br />

des Kreises Dux in Miltenberg am Main<br />

eingeladen. Rechtzeitige Anmeldung sichert<br />

die Unterbringung in diesem schönen Urlaubshaus.<br />

Anfragen bzw. Anmeldungen sind<br />

zu richten an die Verwaltung des Heimathauses<br />

Kreis Dux in 876 Miltenberg/Main,<br />

Duxer Straße Nr. 10.<br />

und über die tiefen Wäl<strong>der</strong> des Böhmerwaldes<br />

ist von dort oben einzigartig. Viele Besucher<br />

werden den Ausflug <strong>auf</strong> den Berg Klet<br />

auch mit einer Besichtigung <strong>der</strong> historischen<br />

Stadtreservation von Böhmisch-Krumau verbinden.<br />

Diese von Bauten aus <strong>der</strong> Gotik und<br />

Renaissancezeit geprägte Stadt ist von geschichtlicher<br />

europäischer Bedeutung.<br />

Jeschken-Hotel prämiert<br />

in vollem Betrieb sind jetzt das Hotel und<br />

alle an<strong>der</strong>en gastronomischen Einrichtungen<br />

<strong>auf</strong> dem Gipfel des 1012 Meter hohen Berges<br />

Jeschken bei Reichenberg. Das eigentliche<br />

Gebäude zeigt ein ungewohntes Bild,<br />

einen rotuierenden 92 Meter hohen Hyperboloiden,<br />

dessen Konstrukteur <strong>der</strong> Architekt<br />

Dipl.-Ing. K. Hubacek aus Reichenberg ist.<br />

Seine Arbeit wurde <strong>auf</strong> dem Weltkongreß <strong>der</strong><br />

Architekten in Buenos Aires mit einem Preis<br />

ausgezeichnet. Der Bau hat 10 Stockwerke,<br />

ein Restaurant, erne Bar, ein Hotel und ein<br />

Café. Das Gebäude, das <strong>auf</strong> einer kreisförmigen<br />

<strong>Basis</strong> ruht, wirkt wie aus dem Fels<br />

herausgehauen und bildet eine neue interessante<br />

Dominante <strong>der</strong> schönen böhmischen<br />

Stadt<br />

Schätze <strong>auf</strong> Burg Theben entdeckt<br />

Bei den Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten<br />

<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Burg Theben — ein<br />

stark besuchter Ausflugsort <strong>der</strong> Bewohner und<br />

Besucher von Preßburg — wurden von den<br />

hier wirkenden Archäologen zahlreiche wertvolle<br />

historische Funde gemacht. In <strong>der</strong> Burg-<br />

Zitadelle wurden Münzen aus dem 17. Jahr-<br />

Eleganter über die Grenzscheide<br />

Die Böhmisch-Mährische Höhe, das Gebiet<br />

an <strong>der</strong> Grenzscheide zwischen Böhmen und<br />

Mähren, brauchen Motoristen nicht mehr zu<br />

fürchten. Die steilen Steigungen, scharfe, unübersichtliche<br />

Kurven, verengte Durchfahrten<br />

durch die Dorfgemeinden und einige Städte,<br />

und dies nicht allein <strong>auf</strong> Kreisstraßen, son<strong>der</strong>n<br />

auch <strong>auf</strong> wichtigen Verbindungsstraßen<br />

<strong>der</strong> I. und II. Klasse, die sich an vielen Orten<br />

<strong>der</strong> Böhmisch-Mährischen Höhe, im Grenzgebiet<br />

zwischen Böhmen und Mähren befanden,<br />

diese Schrecken <strong>der</strong> Kraftfahrer sind nun beseitigt<br />

Von beson<strong>der</strong>s gefährlichen Stellen<br />

wurde zuerst die stark frequentierte Straße<br />

E 15 Prag—Brunn, die Durchfahrt durch Iglau,<br />

sowie die Überbrückung des Tales hinter <strong>der</strong><br />

Stadt Iglau verbessert Zur Zeit werden <strong>auf</strong><br />

<strong>der</strong> Böhmisch-Mährischen Höhe die kostspieligen<br />

Rekonstruktionen <strong>auf</strong> zwei weiteren<br />

Fernstraßenverbindungen <strong>der</strong> I. Kategorie<br />

fortgesetzt Auf <strong>der</strong> Straße Iglau—Tabor werden<br />

die scharfen und gefährlichen Kurven<br />

ausgeglichen. Die bedeutende Umlegung <strong>der</strong><br />

Straße E 38 Iglau—Znaim—Wien, die Ober<br />

5 Kilometer lang Ist, weicht drei Gemeinden,<br />

die die Straße durchschneidet aus. Anstatt<br />

<strong>der</strong> bisherigen acht scharfen, wenig übersichtlichen<br />

Kurven und verengten Durchfahrten,<br />

wird sie nunmehr nur einen einzigen großen<br />

Bogen umschreiben. Die namhaften Terrainunterschiede<br />

wird die Umgehung durch tiefe<br />

Einschnitte und Überbrückungen einiger Täler<br />

Oberwinden.<br />

hun<strong>der</strong>t gefunden. Die meisten davon stammen<br />

aus <strong>der</strong> Zeit König Leopolds, doch es<br />

gibt unter ihnen auch Münzen <strong>der</strong> Unikatprägung<br />

von Preßburg — die Matthäus-Münzen.<br />

Die mit eingeprägtem Emissionsjahr versehenen<br />

Münzen sind insbeson<strong>der</strong>e deshalb<br />

wichtig, weil durch sie auch das Alter <strong>der</strong> übrigen<br />

Funde <strong>der</strong> anfallenden Forschungssonde<br />

bestimmt wird. Bei den archäologischen Ausgrabungen<br />

<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Burg Theben wurden zahlreiche<br />

Keramikarbeiten, so <strong>zum</strong> Beispiel ein<br />

Krug von vollendeten Formen, glasierte Keramikteller<br />

mit bunten Mustern und Renaissance-Kacheln<br />

gefunden. In <strong>der</strong> Konservierungswerkstatt<br />

wird die Arbeit in <strong>der</strong> Aufarbeitung<br />

von metallischen Funden fortgeführt, es handelt<br />

sich um Broschen, Medaillons, <strong>zum</strong>eist<br />

aus Bronze o<strong>der</strong> Silber, um Spangen, Gürtelschnallen<br />

und Knöpfe. Interessant sind auch<br />

die ausgegrabenen Eßbestecke und ein Stechzirkel<br />

aus Bronze, mit dessen Hilfe Entfernungen<br />

<strong>auf</strong> Kriegskarten übertragen wurden,<br />

und ferner auch üppig geschmückte Spinnspindeln.<br />

Die Form <strong>der</strong> Zangen aus dem 17.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t, die in <strong>der</strong> Zitadelle gefunden<br />

wurden, unterscheidet sich kaum von den<br />

heutigen Zangenformen.<br />

I WEIN LANDMESSE Hollabrunner Volksfest<br />

vom IO. bis 18. August 1974<br />

Reichhaltige Ausstellung für Handel, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft — Vergnügungspark<br />

Trachterflreffen am 18. August ab 13 Uhr. Hollabrunner Volksfest Ges. m. b. H.


Das 12. Treffen beim Südmährerkreuz<br />

Trotz <strong>der</strong> vorhergehenden Regentage war<br />

das Treffen am 16. Juni aus Osterreich und<br />

<strong>der</strong> BR Deutschland überraschend gut besucht.<br />

Zu Beginn weihte Professor Dr. Johann<br />

Zabel den mächtigen Dornenkranz, anschließend<br />

zelebrierte er die Feldmesse.<br />

Pfarrer Franz Berger predigte: „Ganz in <strong>der</strong><br />

Nähe des Eisernen Vorhanges dürfen wir in<br />

Freiheit die Eucharistiefeier halten und unseren<br />

Glauben an den Gekreuzigten bekennen.<br />

Wir wollen we<strong>der</strong> Haß schüren noch<br />

längst vernarbte Wunden <strong>auf</strong>brechen, aber<br />

auch keine Gewalt- und Rachegedanken im<br />

Herzen tragen. Holen wir uns wie<strong>der</strong> Kraft<br />

aus dem heutigen Beisammensein, erneuern<br />

wir unsere Treue zu Gott und zur Heimat."<br />

In <strong>der</strong> anschließenden Kundgebung begrüßte<br />

Erwin Zajicek zunächst unsere Geistlichen,<br />

ferner die Herren Brunner und Görich<br />

vom Südmährischen Landschaftsrat (Geîslingen),<br />

Dr. Emil Schembera (Obmann <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft Österreichs),<br />

die Herren Abg. ÖR Georg Gindl,<br />

Dr. Proissl (Bezirkshauptmannschaft), Bürgermeister<br />

Josef Wallner, die zahlreichen, mit<br />

Fahnen erschienenen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> „Thaya"<br />

(Hans Wagner), des Verbandes <strong>der</strong> Südmährer<br />

in Oberösterreich (Josef Genstorfer) und<br />

<strong>der</strong> Neubistritzer (Ing. Franz Macho), endlich<br />

die stattliche Zahl von Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Kameradschaft des Inf.-Regiments 99 (Hans<br />

Wysoudil) und des Kameradschaftsbundes für<br />

den Verw.-Bezirk Mistelbach (Heinrich Hawel,<br />

Mistelbach). Einen beson<strong>der</strong>en Willkommgruß<br />

entbot er zwei über 90 Jahre alten Lands-<br />

leuten: Frau Koch (Saitz) und Herrn Länger<br />

(Nikolsburg).<br />

Herr Brunner überbrachte Gruße des Südmährischen<br />

Landschartsrates, Dr. Proissl<br />

sprach in Vertretung des Bezirkshauptmannes.<br />

In seiner Festansprache führte Erwin<br />

Zajicek u. a. aus: „Gestern hat Nixon im<br />

Nahen Osten erklärt, ohne gerechte Grenzen<br />

werde es dort keinen dauerhaften Frieden<br />

geben. Dasselbe gelte", erklärte <strong>der</strong> Redner,<br />

„auch für Mitteleuropa. Zwischen den deutschen<br />

und dem französischen Volke kam es<br />

zu einer Völkerfreundschaft. Da müsse es<br />

doch im L<strong>auf</strong>e <strong>der</strong> Zeit auch möglich sein,<br />

das Verhältnis <strong>der</strong> Sudetendeutschen zu den<br />

Tschechen grundlegend zu än<strong>der</strong>n." Zajicek<br />

schloß mit einem Bekenntnis zu unserer Heimat,<br />

die unsere Heimat bleibt, wenn man uns<br />

auch von dort vertrieben hat.<br />

Während vor dem Feldaltar ein Kranz nie<strong>der</strong>gelegt<br />

wurde, gedachte Hans Wysoudil<br />

unserer Toten. Das Lied vom guten Kameraden,<br />

gespielt von <strong>der</strong> dreißig Mann starken<br />

Weinviertier Grenzlandkapelle unter de. Leitung<br />

Ludwig Neustifters, machte <strong>auf</strong> alle<br />

Teilnehmer einen tiefen Eindruck. Mit dem<br />

Lied „Nach <strong>der</strong> Heimat möcht ich wie<strong>der</strong>!"<br />

wurde die Kundgebung geschlossen.<br />

Im Klein Schweinbarther Südmährerhaus<br />

wurden am Festtag zahlreiche Werke des<br />

südmährischen Dichters Dr. Karl Bacher gezeigt;<br />

Herr Hawef (Mistelbach) stellte neun<br />

Gemälde des südmährischen Malers Othmar<br />

Ruschitzka aus. — Der Rettungswagen des<br />

Roten Kreuzes Drasenhofen wurde Gott sei<br />

Dank nicht in Anspruch genommen.<br />

Die Egerlan<strong>der</strong> Trachtenkapelle spielt in Hollabrunn<br />

Innerhalb des Hollabrunner Volksfestes wird<br />

die Egerlän<strong>der</strong> Trachtenkapelle erstmalig in<br />

Österreich <strong>auf</strong>treten, und zwar Samstag, den<br />

17., und Sonntag, den 18. August 1974. Für diese<br />

beiden Tage ist folgende Gestaltung vorgesehen:<br />

Samstag, 17. August, 16 Uhr: Egerlän<strong>der</strong> Trachtenkapelle<br />

im Bierzelt. Sonntag, 18. August,<br />

9 Uhr: LKW-Geschicklichkeitsfahren, 10 Uhr:<br />

Frühschoppen mit <strong>der</strong> Egerlän<strong>der</strong> Trachtenkapelle,<br />

Treffen <strong>der</strong> Sudetendeutschen im Bierzelt,<br />

13.30 Uhr: Großer Festzjug durch die Stadt<br />

Hollabrunn, anschließend Sudetendeutsdier<br />

Nachmittag „Bei uns daheim" <strong>auf</strong> dem Volksfestgelände<br />

mit <strong>der</strong> Egerlän<strong>der</strong> Trachtenkapelle.<br />

Es ist ungemein erfreulich, daß innerhalb des<br />

Hollabrunner Volksfestes die Egerlän<strong>der</strong> Trachtenkapelle<br />

<strong>auf</strong>treten und beim Treffen im Bierzelt<br />

und auch im Festzuge den sudetendeutschen<br />

Landsleuten Gelegenheit gegeben wird, innerhalb<br />

einer österreichischen Gemeinschaftsveranstaltung<br />

deutlich <strong>auf</strong>zuscheinen. Dasselbe gilt für<br />

den angesetzen Sudetendeutschen Nachmittag<br />

„Bei uns daheim". Diese in Österreich nicht gerade<br />

häufig gefundene Anteilnahme verpflichtet<br />

alle sudetendeutschen Landsleute, nach Möglichkeit<br />

das Hollabrunner Volksfest zu besuchen und<br />

an den sudetendeutschen Veranstaltungen teilzunehmen.<br />

Teilnehmer in Trachten werden dabei<br />

beson<strong>der</strong>s willkommen sein. Die Hollabrunner<br />

Volksfest Gesellschaft gewährt sudetendeutschen<br />

Besuchern folgende Begünstigungen: Trachtenträger<br />

haben freien Eintritt zur Ausstellung und<br />

<strong>zum</strong> Volksfest, die übrigen sudetendeutschen Besucher<br />

bezahlen nur den halben Eintrittspreis<br />

und zwar S 10.—, Kin<strong>der</strong> S 2.—. Für die angeführten<br />

Besucher werden Bier, Wein, alkoholfreie<br />

Getränke und Brathendel zu einem er-<br />

Adalbert-Stifter-Medaille<br />

für Direktor Lachmayer<br />

Anläßlich <strong>der</strong> Jahreshauptversammlung <strong>der</strong><br />

Landesgruppe Kärnten am 11. Mai in Villach<br />

wurde Landsmann Dir. Lachmayer eine<br />

hohe Ehrung zuteil. Aus <strong>der</strong> Hand des bei <strong>der</strong><br />

Versammlung anwesenden Vorsitzenden <strong>der</strong><br />

Bundesversammlung <strong>der</strong> SL, Dr. Franz Böhm,<br />

erhielt er in Anerkennung seiner großen Verdienste<br />

um das heimatliche Schrifttum die<br />

Adalbert-Stifter-Medaille, die ihm von <strong>der</strong> SL<br />

München verliehen worden war. Lm. Dir. Lachmayer<br />

wurde im Jahre 1899 in Groß-Tayax<br />

bei Znaim in Südmähren geboren. Im Jahre<br />

1920 maturierte er am Gymnasium von Nikolsburg<br />

und absolvierte dann die LBA in<br />

Trautenau/Böhmen. Ab 1924 war er im Staatsdienst<br />

als Fachlehrer in verschiedenen Orten<br />

Mährens tätig. In den Jahren 1938 bis 1945<br />

war er als Bezirksschulinspektor in Znaim<br />

tätig. Nach seiner Ausweisung war er ab<br />

1945 zehn Jahre als Gelegenheitsarbeiter und<br />

Vertreter beschäftigt. Erst das Jahr 1955<br />

brachte ihm die Wie<strong>der</strong>einstellung in den<br />

Schuldienst als Hauptschullehrer und später<br />

Direktor, aus dem er 1963 in den Ruhestand<br />

trat. Seine dichterische Tätigkeit, die neben<br />

mannigfachen Veröffentlichungen in den mährischen<br />

deutschen Zeitungen und Zeitschriften<br />

erfolgte und die vorwiegend heimatkundlich-geschichtlichen<br />

Inhaltes waren, galt ihm<br />

als innerliche Berufung. Daneben war er auch<br />

recht fruchtbar <strong>auf</strong> schöngeistigem Gebiet tätig,<br />

was vor allem seine in Buchform herausgebrachten<br />

Gedichte und Balladen und eine<br />

Erzählung, „Sein letzter Ritt", aus <strong>der</strong> sudetendeutschen<br />

Passion 1945 (erschienen 1963<br />

bei Bornemann in Stuttgart) bezeugen. — Als<br />

Erzieher und Lehrer befaßte er sich auch<br />

mit pädagogisch-didaktischen Problemen.<br />

Trotz vorgeschrittenem Alter hat er die Fe<strong>der</strong><br />

auch heute noch nicht aus <strong>der</strong> Hand gelegt,<br />

und es liegen bereits weitere Arbeiten im<br />

Manuskript vor. So ist wohl hier eine richtige<br />

Entscheidung getroffen worden, daß man Lm.<br />

Dir. Lachmayer diese Auszeichnung zuerkannte,<br />

und wir freuen uns mit ihm über diese<br />

wahrlich verdiente Ehrung im Dienste des Heimatschrifttums.<br />

Dir. Lachmayer wurde auch<br />

bei dieser Hauptversammlung als Kulturbeirat<br />

in den Landesausschuß bestellt.<br />

mäßigten Preis abgegeben. So wird für<br />

die sudetendeutschen Landsleute an den angegebenen<br />

Tagen die Losung gelten: „Auf nach<br />

Hollabrann!"<br />

Segen des Lichts<br />

heißt <strong>der</strong> neue Gedichtband des sudetendeutschen<br />

Dichters Alexan<strong>der</strong> H o y e r, erschienen<br />

im Verlag J. Heyn, Klagenfurt, 116 Seiten,<br />

Preis S 58.—, DM 8.—. Auch dieser<br />

Gedichtband ist wie<strong>der</strong> ein echter „Hoyer"<br />

geworden, erfüllt von Glauben und Hoffen,<br />

Ehre und Treue sowie Liebe zu Heimat und<br />

Volk. Unter dem Motto „Lustvolles Schenken"<br />

wölbt sich <strong>der</strong> erste Bogen von Gedichten:<br />

Er offenbart uns die Schönheit <strong>der</strong> Muttersprache,<br />

die im Munde unserer Dichter<br />

zur Fackel <strong>der</strong> Wahrheit und des Lichtes<br />

wird — kündet von <strong>der</strong> Perle, <strong>der</strong> königlichen<br />

Frucht <strong>der</strong> Meere, die selbst im Leid noch<br />

lachen kann —, preist die Zeit, da Treue noch<br />

die Freundschaft adelt — und schweigsam<br />

zeigt sich echte Güte, nie ist sie <strong>auf</strong> Lohn<br />

bedacht —, um nur einige Motive anklingen<br />

zu lassen. Im „Sonettenkranz" besingt <strong>der</strong><br />

Dichter das hohe Lied <strong>der</strong> Mutterliebe, denn<br />

<strong>der</strong> Mutter Wesensfülle ist die Liebe... Von<br />

<strong>der</strong> Mutterliebe ist <strong>der</strong> Weg nicht weit zur<br />

Heimatliebe; in <strong>der</strong> „Ballade vom Böhmischen<br />

Herbst" ist ihr ein ergreifendes Denkmal<br />

gesetzt... Und wurden die Menschen<br />

auch schändlich vertrieben, die Zeugen des<br />

Deutschtums sind dort geblieben! — Gott<br />

behüte...: „Wenn einmal die Tränen um<br />

unsere verlorene Heimat vertrocknet wären,<br />

verdorrte die Pflanze <strong>der</strong> Liebe, die diese<br />

Zähren mit ihrem Wasser ernährte!" „Gegen<br />

die Brandung" von Unrecht und Lüge, von<br />

Schande und Schmach kämpft <strong>der</strong> Dichter<br />

für Ehre und Freiheit, Einigkeit und Recht;<br />

denn nur das göttliche Recht hat Dauer,<br />

Unrecht ist <strong>auf</strong> Sand gebaut, Einigkeit bricht<br />

jede Mauer, künde Wort, dies künde laut!<br />

Sprüche, Epigramme, Aphorismen und Haiku<br />

bilden den Abschluß dieses neuen Werkes<br />

von Alexan<strong>der</strong> Hoyer, <strong>der</strong> selbst sich <strong>zum</strong><br />

Schicksal erwählt, sich nie nach dem Winde<br />

zu drehen, son<strong>der</strong>n vor Liebe <strong>zum</strong> Volke<br />

in Flammen zu stehn! Mögen diese Gedichte<br />

vom Herzen des Dichters in die Herzen<br />

unserer Landsleute dringen! Das Buch<br />

ist zu beziehen über den Verfasser: Alexan<strong>der</strong><br />

Hoyer, A 8010 Graz, Lenaugasse 7.<br />

Dr. Alfred Zerlîk<br />

85. Geburtstag von Paula Neubauer<br />

Im Altersheim Haid vollendete am 23. Juni<br />

Frau Paula Neubauer, Witwe nach Lorenz Neubauer,<br />

das 85. Lebensjahr. Ihr gelten herzliche<br />

Glückwünsche <strong>der</strong> Landsmannschaft, <strong>der</strong> sie mit<br />

Ihrem verstorbenen Gatten seit <strong>der</strong> Gründung<br />

angehört.<br />

Wien<br />

Bruno<br />

Gräberpilgerfahrt <strong>der</strong> „Bruna" Wien sn den<br />

Massengräbern ihrer Toten am Fronleichnamstag,<br />

dem 13. Juni 1974<br />

Um es gleich vorwegzunehmen: Der Wettergott<br />

hatte diesmal mit uns aber schon gar kein<br />

Einsehen! Es goß in Strömen, ein orkanartiger<br />

Sturm fegte und tobte durchs Land, es gab ein<br />

Unwetter wie schon lange nicht. Um so höher<br />

ist <strong>der</strong> Idealismus jener zu werten, die an dieser<br />

Fahrt teilnahmen. Das Thermometer zeigte<br />

sieben Grad, eine frostige Temperatur wie zu<br />

Allerheiligen.<br />

Wir besuchten dennoch <strong>der</strong> Reihe nach die<br />

Friedhöfe in Stammersdorf, Wolkersdorf, Wilfersdorf<br />

in Erdberg, Wetzeisdorf, Poysdorf,<br />

Steinbrunn, Drasenhofen und Mistelbach. Überall<br />

wurden Kerzen entzündet; nach einer Kranznie<strong>der</strong>legung<br />

fand unser Obmann stets zu Her-<br />

SUDETENPOST<br />

zen gehende, <strong>auf</strong>wühlende Worte, die jeden von<br />

uns zutiefst beeindruckten! Die Hauptfeier fand<br />

nach einer Segenandacht in Drasenhofen statt,<br />

wor<strong>auf</strong> wir uns zu einem Prozessionszug formierten<br />

und mit dem Bürgermeister an <strong>der</strong><br />

Spitze und <strong>der</strong> Bevölkerung uns <strong>zum</strong> Massengrab<br />

begaben. Hier nahm Hochw. Neubauer die<br />

feierliche Einsegnung vor. Ein Vortrag inniger<br />

Trauerchöre umrahmte ergreifend die Feier.<br />

Obmann Ing. Oplusstil fesselte durch seine gefühlstiefe<br />

Ansprache alle Zuhörer, so daß kein<br />

Auge trocken blieb. Wir alle konnten uns davon<br />

überzeugen, daß alle Massengräber gärtnerisch<br />

<strong>auf</strong> das schönste gestaltet waren, so daß alle<br />

Friedhofsverwaltungen <strong>auf</strong>richtigen Dank verdienen,<br />

genauso haben wir <strong>der</strong> Führung unserer<br />

„Bruna" Wien unter Ing. Oplusstil, ihm, dem<br />

Unermüdlichen und seinen braven Mitarbeitern<br />

herzlichst Dank zu sagen. In Drasenhofen wurden<br />

überdies ein herrlicher Kranz <strong>der</strong> nö. Landesregierung<br />

und von Ehrenobmann Hennemann<br />

ein Kranz <strong>der</strong> „Bruna" Linz nie<strong>der</strong>gelegt. Auch<br />

das Massengrab in Purkersdorf schmückt ein<br />

schöner Kranz unserer „Bruna" Wien. Lm. Ernst<br />

Wolf (Drogerie Krapfengasse) beteiligt sich alljährlich<br />

an unserer Gräberpilgerfahrt, scheut<br />

nicht die Strapazen <strong>der</strong> Anreise, einmal von<br />

Südtirol, einmal von München o<strong>der</strong> Innsbruck.<br />

Ihm gebührt vollstes Lob und Anerkennung,<br />

dem wir unsere herzlichste Gratulation zu seinem<br />

Geburtstag anschließen! Dr. St.<br />

Am Samstag, dem 22. Juni, fand unser Juni-<br />

Heimatabend statt. Trotz <strong>der</strong> anbrechenden Urlaubszeit<br />

und trotz des labilen Wetters war <strong>der</strong><br />

Speisesaal wie<strong>der</strong> vollbesetzt, als unser Obmann<br />

allen Erschienenen einen herzlichen Willkommgruß<br />

entbot. Die stets erfreulich hohen Besucherzahlen<br />

beweisen eindeutig, welche Ausstrahlung<br />

unsere Bruna <strong>auf</strong> ihre Mitglie<strong>der</strong> ausübt.<br />

Jedenfalls versteht es unser Obmann ausgezeichnet,<br />

die Programme sinnvoll zu gestalten<br />

und mit schönen Rezitationen von lyrischen<br />

Schöpfungen zu untermalen.<br />

Nach dem Totengedenken referierte Ing.<br />

Oplusstil über unsere Gräberpilgerfahrt und gab<br />

seiner Freude Ausdruck, daß eine Grabeinheit<br />

schöner als die an<strong>der</strong>e gestaltet war und auch<br />

die gärtnerische Ausschmückung nichts zu wünschen<br />

übrig ließ. Lei<strong>der</strong>, so stellte er fest, muß<br />

unsere Bruna-Wien alle Ausgaben und Unkosten<br />

allein tragen. Denn aus <strong>der</strong> Bundesrepublik erhielten<br />

wir am 8. Mai 1966 den letzten Beitrag.<br />

Somit sind 8 Jahre verstrichen und konsequent<br />

verhält sich die dortige Führung passiv. Jedenfalls<br />

ist eine solche Einstellung kein Beweis<br />

einer Verbundenheit, denn die Toten in den<br />

Massengräbern Nie<strong>der</strong>österreichs sind letzten<br />

Fntf^s T r^H^leute "on vn«s a!Vn, Opfer des<br />

Brünner Todesmarsches. Weiters klärte <strong>der</strong> Redner<br />

die Anwesenden über die verheerenden Folgen<br />

<strong>der</strong> Inflation <strong>auf</strong> und <strong>der</strong>en Auswirkungen<br />

in einer exorbitant hohen Teuerung. Unsere Regierung<br />

verhält sich praktisch gleichfalls uninteressiert.<br />

Es werden monströse Gebäudekomplexe<br />

für die „Unido" <strong>auf</strong>geführt, eine kilometerlange<br />

Donauinsel angelegt, gegen die Teuerung<br />

und Inflation, aber auch für uns Vertriebene<br />

hat niemand von den Verantwortlichen<br />

auch das leiseste Interesse.<br />

Schließlich berichtete <strong>der</strong> Obmann über seine<br />

Eindrücke beim Festabend des DSV und bewun<strong>der</strong>te<br />

rückhaltlos die so herzliche Kameradschaft<br />

<strong>der</strong> ehemaligen DSV-Mitglie<strong>der</strong>, die heute in<br />

allen Gegenden verstreut sind, die dennoch eine<br />

beispielhaft herzliche Kameradschaft über Meilen<br />

und Grenzen verbindet.<br />

Es war wie<strong>der</strong> ein Heimabend, von echter<br />

Brünner Atmosphäre getragen.<br />

Dr. S.<br />

Erzgebirge<br />

Unsere traditionelle Mnttertagsfeier am 4. Mai<br />

in Greifenstein war wie<strong>der</strong> sehr schön. Ein vollbesetzter<br />

Autobus brachte die Teilnehmer<br />

pünktlich nach Greifenstein. In einer würdevoll<br />

abgehaltenen Maiandacht würdigte unser Hochw.<br />

Herr Pfarrer K*-ondorfer unsere Frauen und Mütter<br />

und gedachte dabei auch <strong>der</strong> verstorbenen<br />

Mütter. Bei <strong>der</strong> gemütlichen Jause und guter<br />

Unterhaltungsmusik im Gasthof Frummel verbrachten<br />

alle Teilnehmer ein paar nette Stunden,<br />

die unsere Zusammengehörigkeit wie<strong>der</strong><br />

einmal bekundeten. Wegen neuester Informationen<br />

über Entschädignngsangelegenheiten wäre es<br />

im Intervie aîlrr Mitglie<strong>der</strong>, den nächsten Monatspbend<br />

im Vprei^lokal zu besuchen. Unser<br />

Vorstand w*rd über den Stand dieser Verhandlungen<br />

berichten.<br />

Londskron<br />

Die Wiener Heimatgruppe Landskron verlor<br />

am 30. Mai durch das Ableben von Karl Beschorner<br />

einen tatkräftigen Mitarbeiter im Vereinsvorstand<br />

und im Schönhengster Landschaftsrat.<br />

Die Beisetzung seiner sterblichen Hülle fand am<br />

6. Juni <strong>auf</strong> dem Zentralfriedhof statt. Viele<br />

Landsleute nahmen daran teil. Vor allem die<br />

Vorstandsmitglie<strong>der</strong> mit Ehrenobmann Gustav<br />

Müller, <strong>der</strong> in Stellvertretung des von Wien abwesenden<br />

Obmannes, Dkfm. Steffan, als letzten<br />

Gruß <strong>der</strong> Heimatgruppe einen Kranz nie<strong>der</strong>legte.<br />

In seiner Abschiedsrede gedachte er des<br />

Verstorbenen als eines <strong>auf</strong>richtigen, beispielhaft<br />

gesinnungstreuen Heimat- und Arbeitskameraden.<br />

Die Achtung und das Vertrauen, die dem<br />

Verstorbenen als einen <strong>auf</strong>richtigen, beispielhaft<br />

sensart entgegengebracht wurde, war auch <strong>auf</strong><br />

seinem letzten Erdenweg, geschmückt von vielen<br />

Blumen und Kränzen, wie<strong>der</strong> ersichtlich. Der<br />

Schönhengster Landschaftsrat in Göppingen und<br />

in Wien sandten Beileidsschreiben, von letzteren<br />

sah man eine Kranzwidmung.<br />

Die Nachricht vom Hinscheiden des langjährigen<br />

Obmannstellvertreters traf die Landsleute<br />

überraschend. Im Februar-Heimattreffen war<br />

er noch anwesend. Unmittelbar hernach <strong>auf</strong>tretende<br />

Beschwerden for<strong>der</strong>ten eine ärztliche Behandlung,<br />

um die Folgen einer übergangenen<br />

Lungenentzündung auszuheilen. Die Vollendung<br />

seines 71. Lebensjahres am 26. Februar erlebte<br />

er in <strong>der</strong> Lungenheilstätte <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Baumgartner<br />

Höhe in Wien. Für die Familie war dies ein<br />

schwerer Schicksalsschlag, beson<strong>der</strong>s seine Frau<br />

Rosa litt darunter, wissend, daß die Tage des<br />

geliebten Gatten nun gezählt waren. Die Schwester<br />

des Kranken, Frau Frieda Podroschka, half<br />

mit in <strong>der</strong> hingebungsvollen Pflege, dem<br />

sterbenden Bru<strong>der</strong> das Krankenlager erträglicher<br />

zu machen. Karl Beschorner wurde als zweitältestes<br />

Kind dem Ehepaar Bernhard und Josefa<br />

Beschorner am 26. Februar 1903 in Landskron<br />

geboren, besuchte die Pflichtschule, kam hernach<br />

als Lehrling in die Spulen- und Kartonagenfabrik<br />

Pam & Co. Der neue Besitzer nach dem<br />

Anschluß beschäftigte den inzwischen <strong>zum</strong> Meister<br />

gewordenen Karl Beschorner. Im November<br />

45 gelang es dem Ehepaar nach Wien zu kommen<br />

FOLGE 13/14 VOM 4. JUL11974<br />

und hier Arbeit zu finden. Der im Jahre 1927<br />

geschlossenen Ehe mit Rosa Watzek folgte die<br />

Geburt des einzigen Kindes, Kurt, <strong>der</strong> das<br />

Landskroner Gymnasium besuchte und mit<br />

Kriegsmatura <strong>zum</strong> Wehrdienst kam, hernach<br />

einige Zeit bei den Eltern in Wien lebte und<br />

nach Kanada auswan<strong>der</strong>te, von wo er 1956 zurückkehrte,<br />

um im väterlichen Betrieb mitzuarbeiten.<br />

Nach Ablegung seiner Meisterprüfung<br />

übernahm er den Werkstättenbetrieb, errichtete<br />

in Litschau/Nö. ganz nahe an <strong>der</strong> Grenze neuerlich<br />

eine Werkstätte.<br />

Möhrisch-Schönberg<br />

Da unser Ausflug in die WIG-Gartenschau<br />

verregnet war, haben wir uns nochmals in unserem<br />

Stammlokal „Zu den 3 Hackein" getroffen.<br />

Im kleineren Kreis als sonts begrüßte Obmann<br />

Bilbes alle Landsleute und Gäste. Herr<br />

Rudolf Mondi verlebte seinen 85. Geburtstag in<br />

unserer Runde und spendierte je<strong>der</strong> Dame eine<br />

Rose aus seinem Garten in Inzersdorf. Eine Minute<br />

des Gedenkens galt unseren jüngst verstorbenen<br />

Mitglie<strong>der</strong>n; <strong>der</strong> Obmann schil<strong>der</strong>te<br />

wie <strong>der</strong> Tod in Gr.-Gmain zwei Schönberger<br />

Heimatsöhne, Dr. Karl Wepschek und P. Dr.<br />

Leopold Miksch aus unseren Reihen holte. Auch<br />

Ldm. Alfons Hanker (früher Deutsch-Liebau)<br />

haben wir <strong>auf</strong> seinem letzten Weg begleitet, seine<br />

letzte Ruhestätte fand er <strong>auf</strong> dem Friedhof<br />

in Maur-Wien. Anschließend gab Obmann Bilbes<br />

einen Bericht über das Grenzland-Treffen in<br />

Gr.-Gmain und über die Erhaltung und Zukunft<br />

des Mahnmahles. Für den 22. September, zur<br />

10jährigen Patenschaft in Klosterneuburg, wurde<br />

geworben. Aus dem sonnigen Süden wurde ein<br />

Kartengruß von Ldm. Vöth und Frau verlesen.<br />

Am 7. Juli um 14 Uhr wird uns Ldm. Vöth durch<br />

die WIG-Gartenschau führen. Wir sammeln uns<br />

beim Südportal Kurzentrum, Endstation 167. Am<br />

14. Juli sind wir beim Heurigen bei Ldm. Willy<br />

Urban in Stammersdorf, und am 4. August ist ein<br />

Ausflug nach Lang-Enzersdorf zu Ldm. Willy<br />

Balla, Gasthaus „Ro<strong>der</strong>ich", Backhendel „Heurigen<br />

Station" geplant.<br />

Nun kam noch die Nachricht, daß unser Kassier,<br />

Ldm. Oskar Jerschabek nach langem,<br />

schwerem Leiden in die ewige Heimat abberufen,<br />

und am 25. Juni <strong>auf</strong> dem Penzinger Friedhof<br />

beerdigt wurde. Unsere Heimatgruppe verliert<br />

wie<strong>der</strong> einen unserer Besten, wir wollen<br />

ihm stets in Treue gedenken.<br />

Bund <strong>der</strong> Nordböhmen<br />

Unser an Jahren jüngstes Mitglied, Kristina<br />

Michel, Tochter unseres langjährigen Mitgliedes<br />

Antonia Michel und des verstorbenen Bundesobmannes<br />

<strong>der</strong> SLÖ, Major a. D. Emil Michel, hat<br />

sich am 25. Mai mit Diplomk<strong>auf</strong>mann Heinrich<br />

Weinlinger vermählt. Die feierliche Trauung<br />

fand in <strong>der</strong> Augustinerkirche statt und wurde<br />

von unserem Ehrenmitglied Pater Bernhard<br />

Tonko vollzogen. Unter den überaus vielen Gratulanten<br />

fanden sich auch eine stattliche Anzahl<br />

Landsleute aus unserer Heimatgruppe ein. Ihr<br />

Studienkollege aus dem Konservatorium, Staatsopernsänger<br />

Georg Tichy, verschönte die kirchliche<br />

Feier mit seinem prächtigen Gesang. Obzwar<br />

schon ausführlich schriftlich getan, wünschen<br />

wir dem jungen Ehebund auch noch <strong>auf</strong><br />

diesem Wege nicht nur inneres, son<strong>der</strong>n auch<br />

äußeres Glück sowie Gottes reichsten Segen.<br />

Am 9. Juni starteten wir zu einer Autobusfahrt<br />

in das nie<strong>der</strong>österreichische Waldviertel, um wie<strong>der</strong><br />

ein Stück unserer neuen Heimat kennenzulernen.<br />

Die Fahrt, trotz Regen, Wind und kühler<br />

Temperatur, führte uns zunächst nach Retz, wo<br />

vor allem die Begehung des unter dem Hauptplatz<br />

liegenden weitverzweigten Kellersystems<br />

mit <strong>der</strong> einstmaligen Weinlagerung beson<strong>der</strong>s<br />

fesselte. In Hardegg nützten wir die Kaiser-Maximilian-Ausstellung.<br />

Auch in Riegersburg besichtigten<br />

wir unter kundiger Führung das Schloß.<br />

Mittag wurde in Drosendorf gehalten. Dem Naturschutzpark<br />

in Geras mußten wir wegen des<br />

Regens entsagen. Nun ging es von Horn-Rosenburg<br />

nach Gobelsburg, wo wir den letzten Aufenthalt<br />

nahmen. Alles in allem wie<strong>der</strong>um eine<br />

vom Reiseleiter Lm. Kreibich gut durchgeführte<br />

Busfahrt, die jedem Teilnehmer in schöner Erinnerung<br />

bleiben wird. •<br />

Troppau<br />

Das Familienleben <strong>der</strong> Heimatgruppe gestaltete<br />

sich in den letzten Monaten in gewohnt harmonischer<br />

Weise. Erinnerungen an unser Troppau<br />

wechselten mit Berichten von Besuchsreisen,<br />

wie es heute dort aussieht, welche Verän<strong>der</strong>ungen<br />

baulicher Art vorgenommen wurden; wie es<br />

mit <strong>der</strong> Pflege des Friedhofes steht und wie es<br />

vor allem den Deutschen geht, die dort bleiben<br />

mußten, bzw. dort geblieben sind. Dies kam beson<strong>der</strong>s<br />

beim Muttertagsgedenken <strong>zum</strong> Ausdruck,<br />

wozu sich zahlreiche Landsleute eingefunden<br />

hatten. Oberstudienrat Dipl. Ing. Maschek<br />

gestaltete seine festliche Ansprache in einer<br />

Rückschau in die Zeiten vor dem 1. Weltkrieg,<br />

die Zwischenkriegszeit und das erbarmungslose<br />

Ende des 2. Weltkrieges mit <strong>der</strong>, jedem menschlichen<br />

Gefühl und jedem natürlichen Rechtsbewußtsein<br />

wi<strong>der</strong>strebenden, von purem Haß vollzogenen<br />

verbrecherischen Vertreibung, <strong>der</strong>en<br />

stumme Zeugen <strong>auf</strong> den Grenzfriedhöfen Nie<strong>der</strong>österreichs<br />

liegen. Diese furchtbare Zeit ließ<br />

<strong>der</strong> Redner in ergreifen<strong>der</strong> Weise in das hohe<br />

Lied <strong>auf</strong> die Mutter ausklingen. Wie im vergangenen<br />

Jahr hatten Herr Opernsänger Leo Heppe<br />

mit seiner Schwester, Frau Professor Margarita<br />

Heppe, in gewohnt einfühlen<strong>der</strong> Weise begleitet<br />

von Herrn Konzertpianisten Björn Maseng,<br />

einzeln die Lie<strong>der</strong> vorgetragen. Reicher<br />

Beifall war <strong>der</strong> Dank. — Im Gedenken an große<br />

Sudetendeutsche erinnerte P. Bernhard an den<br />

60. Todestag <strong>der</strong> Friedensnobelpreisträgerin<br />

Frau Bertha von Suttner und <strong>der</strong> Obmann an<br />

den kürzlich verstorbenen bedeutenden Dichter<br />

und Schriftsteller Bruno Brehm. Es wurde für<br />

den Besuch des Sommerlagers <strong>der</strong> SdJÖ mit Erfolg<br />

geworben und von <strong>der</strong> traditionellen „Fahrt<br />

ins Blaue", diesmal nach Schwarzau im Gebirge,<br />

mit viel Frohsinn und Humor erinnert. Der Sudetendeutsche<br />

Tag in Nürnberg, die Sonnwendfeier,<br />

<strong>der</strong> Troppauer Tag in Bamberg und das<br />

Heimattreffen in Klosterneuburg bildeten weitere<br />

Gesprächsthemen. Unter den inzwischen verstorbenen<br />

Mitglie<strong>der</strong>n beklagt die Heimatgruppe<br />

die Landsleute Stadtrat Ladislaus Korzer und<br />

Ing. Leopold Stanke. An runden Geburtstagen<br />

vollenden Frau Anna Schenk das 85., Hermine<br />

Fie<strong>der</strong> das 80., Anni Fritz und Marie Richter je<br />

das 75. sowie Karl Berdrich, Anna Gstöttner,<br />

Franz Stein und Otto Kanzler das 70. Lebensjahr.<br />

Direktor Anni Konecny feierte den 81. und<br />

<strong>der</strong> Sozialreferent Franz Zabloudil den 72. Geburtstag.<br />

Das nächste Troppauer Treffen nach<br />

den Ferien findet zusammen mit den Landsleuten<br />

aus Freudenthel am 8. September in Gumpoldskirchen<br />

statt. Obmann und Vorstand wünschen<br />

allen Troppauern erholsame Ferien.


FOLGE 13/14 VOM 4. JUL11974 SUDETENPOST<br />

Oberösterreich<br />

Herzlichsten Dank<br />

sage ich <strong>auf</strong> diesem Wege allen Freunden<br />

und Landsleuten, welche mir zur<br />

Verleihung des Kommerzialratstitels<br />

und zur Vollendung meines 65. Lebensjahres<br />

schriftlich und telephonisch ihre<br />

Glückwünsche übermittelt haben.<br />

Im Juni 1974<br />

Komm.-Rat Erwin Friedrich<br />

Linz, Neue Heimat,<br />

Flötzerweg 141<br />

^Attnang-Puchheim<br />

Seewalchen<br />

Die Ortsgruppe Seewalchen <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft traf sich am Samstag,<br />

dem 8. Juni, <strong>auf</strong> dem Lichtenberg. Wir verlebten<br />

nach einer kurzen Ansprache unseres Obmannes<br />

einige gemütliche Stunden. Hauptzweck des Beisammenseins<br />

war diesmal <strong>der</strong> Geburtstag unseres<br />

Ehrenobmanns <strong>auf</strong> Lebzeit, Ing. Alfred Reichel.<br />

Sechs Dutzend Jahre hat er abgeschlossen<br />

und davon über zwei Dutzend <strong>der</strong> sudetendeutschen<br />

Sache gewidmet. Unermüdlich und fleißig,<br />

den Landsleuten stets mit Rat und Tat zur Seite<br />

stehend, hat er sich unserer Ortsgruppe gewidmet.<br />

Kein Geburtstag wird vergessen, immer<br />

stellt er sich mit einer launigen Ansprache, einem<br />

Blumenstrauß und kleinen Überraschungen<br />

ein. Immer neue Ziele macht er für die Ausflüge<br />

ausfindig, keinen besseren Obmann könnte sich<br />

unsere Ortsgruppe wünschen und dafür sei ihm<br />

heute im Namen aller von Herzen gedankt. Wir<br />

wünschen ihm noch viele, viele gesunde Jahre<br />

als unser Oberhaupt. — Das nächste Treffen unserer<br />

Landsmannschaft findet am 6. Juli beim<br />

Stelzenessen in Wolfsegg statt.<br />

Böhmerwüldler in 00.<br />

Todesfall: Am 14. Juni d. J. wurde die Prof.-<br />

Witwe Frau Emilie Schimanko im St.-Barbara-<br />

Friedhof in Linz an <strong>der</strong> Seite ihres schon vor<br />

15 Jahren verstorbenen Mannes beerdigt. Neben<br />

den zahlreichen Verwandten beteiligten sich auch<br />

viele Böhmerwäldler am Begräbnis. Verbandsobmann<br />

Hans Hager würdigte am offenen Grabe<br />

den Lebensweg <strong>der</strong> Verstorbenen, die ein treues<br />

Mitglied des Verbandes war.<br />

Geburtstag im Juli haben: Johann Bayer,<br />

geb. 27. Juli 1886, Krummau, Linz-Urfahr, Obermüllnerweg<br />

11; Anna Nepokoj, geb. 17. Juli 1893,<br />

Kaplitz, Traun, Bahnhofstraße 39; Gustav Lak*<br />

kinger, geb. 12. Juli 1895, Kienberg, Linz, Siemensstraße<br />

9/2; Johann Eibl, geb. 3. Juli 1896,<br />

Martetschlag, Linz, Harrachstraße 20/11; Heinrich<br />

Schnei<strong>der</strong>, geb. 9. Juli 1897, Krummau, Linz,<br />

Werndlstraße 35; Fritz Ambrosch, geb. 18. Juli<br />

1897, Freyung, Wels, Kaiser-Josef-Platz 97; Barbara<br />

Mattosch, geb. 20. Juli 1898, Prag, Pöstlingberg,<br />

Schable<strong>der</strong>weg 54; Maria März, geb. 9, Juli<br />

1898, Wien, Hörsching, Siedlung 175; Franz Posset,<br />

geb. 4. Juli 1900, Glöcklberg, St. Georgen/<br />

Gusen, Abwinden 49; Paula Fleissner, geb. 9. Juli<br />

1900, Sarau, Linz, Negrelliweg 29/11; Maria<br />

Mayer, geb. 29. Juli 1901, Krummau, Urfahr-<br />

Steg, Aubrunnerweg 21; Margarethe Mudroch,<br />

geb. 6. Juli 1903, Schwarzbach, Kleinmünchen,<br />

Franz-Kurz-Straße 29; Fritz Langer, geb. 2. Juli<br />

1903, Grulich, Pasching, Josef-Gangl-Straße 5;<br />

Prok. August Ster, geb. 11. Juli 1903, Zistl,<br />

Traun, Neubauerstraße 90; Karl Schuster, geb.<br />

17. Juli 1903, Friedberg, Leonding, Ortmayrstraße<br />

39; Leopold Pochlatka, geb. 9. Juli 1902,<br />

Neufelden 44; Kajetan Wil<strong>der</strong>, geb. 19. Juli 1904,<br />

Brünnl, Linz, Müller-Guttenbrunn-Straße 11 ;<br />

Johanna Müller, geb. 22. Juli 1914, Krummau,<br />

Linz, Wimhölzelstraße 16/1; Josef Ranzinger,<br />

geb. 22. Juli 1914, Waldetschlag, Linz, Martinelligang<br />

6; Anna Ruhsam, geb. 25. Juli 1914,<br />

Obersteindörfl, Linz, Rudolf straße 58; Leopold<br />

Grill, geb. 23. Juli 1919, Kaplitz, Linz, Siemensstraße<br />

9/2. Wir gratulieren herzlich!<br />

Gradaierong<br />

Karl Hoffeiner, Sohn des Karl und <strong>der</strong> Maria<br />

Hoffeiner, Schottweg 4, 4020 Linz, früherer Heimatort<br />

Deutsch-Beneschau — Deutsch-Reichenau/<br />

Böhmerwald, wurde am 26. 6. 1974 an <strong>der</strong> Hochschule<br />

für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften<br />

<strong>zum</strong> Dipl.-Ing <strong>der</strong> Informatik graduiert<br />

Enns-Neugablonz<br />

Am 2. Juli feierte unsere Heimatdichterin<br />

Martha Scheffel, geborene Blaschek, aus Neudorf<br />

269 bei Gablonz, in Enns, Neugablonz 4a<br />

den 80. Geburtstag, zu dem wir herzlichst gratulieren<br />

und noch viele geruhsame und zufriedene<br />

Jahre wünschen.<br />

Wir danken <strong>der</strong> Jubilarin beson<strong>der</strong>s für die<br />

dichterischen Schöpfungen, mit denen sie unsere<br />

Kreise oft freudig überraschte. Außer allen Mitglie<strong>der</strong>n,<br />

welche diesen Monat Geburtstag feiern<br />

und gratulieren, beglückwünschen wir Ldm. Max<br />

Wenzel aus Kukan 440 in Enns, Gürtlerstraße 12<br />

<strong>zum</strong> 60. Geburtstag am 11. 7., Filomena Kasper<br />

aus Gablonz, Liliengasse 2a <strong>zum</strong> 70. Geburtstag<br />

am 18. 7., Ldm Hans Tannhäuser aus Reinowitz<br />

bei Gablonz, in Enns, Neugablonz 10 a <strong>zum</strong> 50.<br />

Geburtstag am 19.7., Klara Weber, geb. Sommer,<br />

aus Gablonz, Neissesteg 6, in Enns Neugablonz<br />

10 a <strong>zum</strong> 75. Geburtstag am 24. 7.<br />

Unserem im Tode vorangegangenen Gründungs-<br />

und Ehrenvorstandsmitglied Adolf<br />

Stracke aus Gablonz, Grüngasse 22, in Enns,<br />

Neugablonz 22, im Jahre 1969 ist nun seine Gattin,<br />

Landsmännin Walli Stracke, geborene Reckziegel,<br />

nach kurzem, schwerem Leiden Mittwoch<br />

den 5. Juni 1974 gefolgt. Die Beisetzung erfolgte<br />

Samstag, den 8. Juni nach <strong>der</strong> um 14 Uhr in <strong>der</strong><br />

Stadtpfarrkirche Enns-St. Laurenz abgehaltenen<br />

Seelenmesse. Eine große Trauergemeinde begleitete<br />

sie zur letzten Ruhestätte. Am offenen<br />

Grab sprach Obmann Ehmig Worte innigen Gedenkens<br />

<strong>der</strong> Verstorbenen und warf Heimaterde<br />

hinein. Unser Beileid gilt den Familien Heinz<br />

Stracke, Reckziegel und Schwarz. Am 6. Juni<br />

74 verstarb Ldmn. Maria Ambros, geb. Sigmeth,<br />

aus Unterfraun 12 in Linz-Urfahr, Haselgraben<br />

81 nach kurzem, schwerem Leiden unerwartet<br />

im 86. Lebensjahr. Die Verabschiedung erfolgte<br />

Mittwoch, den 12. Juni 1974 im Urnenhain<br />

Linz-Urfahr. Die Seelengedächtnismesse<br />

wurde Freitag den 14. Juni, um 16 Uhr in <strong>der</strong><br />

Pfarrkirche Enns-St. Laurenz gelesen. Die Urne<br />

wurde am Grabe des im Tode vorangegangenen<br />

Schwiegersohnes Ernst Zimak beigesetzt. Unser<br />

inniges Beileid gilt den Töchtern Adelheid Zimak,<br />

Hermine Mucha, sowie dem Sohn Hans<br />

Naßwetter, sowie den Enkeln und Urenkeln.<br />

= Kefermnrkt<br />

Unser langjähriges Mitglied, Lm. Pensionist<br />

Thurn, ist am 14. Juni nach längerer Krankheit<br />

im Krankenhaus Freistadt im 66. Lebensjahr unerwartet<br />

gestorben. Er hinterläßt seine Gattin<br />

und eine verheiratete Tochter. Josef Thurn war<br />

Gründungsmitglied und seit einigen Jahren<br />

Schriftführer unserer Ortsgrutroe. Er war allseits<br />

beliebt. Dies hatte sein Begräbnis bewiesen,<br />

von nah und fern gaben ihm Bekannte und<br />

Freunde das letzte Geleit. Am offenen Grab<br />

hielt Bezirksobmann, Schuldirektor i. R. Werassi<br />

aus Freistadt, einen ergreifenden Nachruf. Obmann<br />

Reichersdorfer gab ihm eine Hand voll<br />

Heimaterde mit ins Grab. Der Kameradschaftsbund<br />

mit Musik begleitete ihn bis <strong>zum</strong> Grab,<br />

wo <strong>zum</strong> Abschied mit Salutschüssen <strong>der</strong> gute Kamerad<br />

erklang. Als letztes Stück spielte die Musik<br />

das Böhmerwaldlied.<br />

Steyr<br />

Die letzte Monatszusammenkunft vor den Ferien<br />

fand am 8. Juni statt und war erfreulicherweise<br />

gut besucht. Nach Glückwünschen an unsere<br />

im Juni geborenen Landsleute wurde des<br />

sudetendeutschen Dichters Bruno Brehm ehrend<br />

gedacht, <strong>der</strong> am 5. 6. 1974 im Alter von 82 Jahren<br />

in Bad Aussee verstarb. Es folgte ein Bericht<br />

über den Sudetendeutschen Tag in Nürnberg,<br />

beson<strong>der</strong>s über die Festkundgebung mit den<br />

Ansprachen des Schirmherrn Minister Dr. Goppel<br />

und des Sprechers Dr. Becher. Der Artikel<br />

in <strong>der</strong> „<strong>Sudetenpost</strong>" 11/1974 „Und Wien schweigt<br />

weiter" fand Zustimmung. Die Anwesenden sind<br />

bereit, notfalls mit <strong>auf</strong> die Straße zu gehen, um<br />

unserer gerechten For<strong>der</strong>ungen Nachdruck zu<br />

geben. — Unser diesjähriger Ausflug findet am<br />

Samstag, dem 31. August, statt. Unter Führung<br />

von Lm. Schebesta werden wir Linz kennenlernen.<br />

Anschließend fahren wir nach Wilhering<br />

und Kefermarkt. Anmeldungen sind baldigst an<br />

Vergn.-Obmann Lm. E. Klein, Straße des 12. Februar,<br />

Steyr, zu richten. — Den Landsleuten<br />

Sattler, Leharstraße 3, danken wir bestens für<br />

die Spende von S 200.—. — Unseren im Juli und<br />

August geborenen Landsleuten, beson<strong>der</strong>s den<br />

älteren Jubilaren, entbieten wir die besten Wünsche<br />

für noch viele frohe und gesunde Lebens-<br />

BILANZ73<br />

ZENTRALKASSE DER VÜLKSBANKEN ÖSTERREICHS<br />

in Kürze noch stärker als<br />

ÛGlbHHbCHSCHE XAXKSBANKEN-AKTlENGESELLSCHAFr<br />

jähre. Es feiern im Juli: Am 8. Maria Bürde genfurt fing es zu regnen an. Unter <strong>der</strong> stet«<br />

den 90., am 9. Josef Prediger, K<strong>auf</strong>beuren, den bewährten Reiseleitung unseres Obmannes ging<br />

81., am 21. Engelbert Klein den 79. und am 30. die schöne, gesellig und harmonisch verl<strong>auf</strong>ene<br />

Heinz Jahn den 85. Geburtstag. Im August fei- Mutter- und Vatertagsfahrt zu Ende. Beim Abern<br />

den 75. Geburtstag: Am 3. Rosa Maschi und schiednehmen waren sich alle einig, bei <strong>der</strong><br />

Dr. Walter Streinz, am 12. Josef Langer und nächsten Fahrt, die voraussichtlich im Herbst<br />

am 27. Kurt Walzl, Bad Hall; den 76. Geburts- ins Burgenland führt, dabei zu sein. Wir wüntag:<br />

Am 5. Josef Spazierer und am 17. Anna schen <strong>auf</strong> diesem Wege allen im Monat Juli ge-<br />

Luft und den 78. Geburtstag Franz Karolus am borenen Landsleuten Gesundheit und Wohlerge-<br />

9. 8. — Unsere nächste Zusammenkunft findet hen <strong>auf</strong> ihrem weiten Lebensweg, und zwar An-<br />

erst am 7. September statt, wozu wir alle Lands<strong>der</strong>wald Maria, Dressel Hilda, Ho<strong>der</strong> Hilde, Kleileute<br />

recht herzlichst <strong>zum</strong> Besuche einladen.<br />

ner Hans, Kraus Hermine, Nettek Otto, Dipl.-<br />

Ing. Pirtzkall Rudolf, Pobisch Karoline, Pohl<br />

Hedda, Porti Franziska, Rott Willi (70), Rosei<br />

Anna (70), Rudolf Viktor, Schaar Marlene, Stopp<br />

Martha, Treffner Maria, Ullmann Anton, Walter<br />

Oskar (75) und Welzel Maria.<br />

YScklobruck:<br />

Wie alljährlich führten wir auch heuer vor<br />

Beginn <strong>der</strong> Sommerpause unseren schon zur<br />

Tradition gewordenen Ausflug durch. Wir fuhren<br />

am 8. Juni mit dem neuen, sehr bequemen<br />

Autobus <strong>der</strong> Firma Wintere<strong>der</strong> in Vöcklabruck<br />

Richtung Attnang ab, wo unsere Landsleute aus<br />

Attnang zustiegen. Alle Reiseteilnehmer waren<br />

guter Laune, das Wetter versprach, schön zu werden,<br />

und die Fahrt ging flott über Wels, Aschach,<br />

St. Martin, Neufelden, Rohrbach, Aigen-Schlägl<br />

nach Schwarzenberg; über die österreichischdeutsche<br />

Grenze ging es nach Frauenberg und<br />

von dort zu Fuß <strong>zum</strong> Dreisesselberg. Wir hatten<br />

ausgesprochen angenehmes Reise- und Wan<strong>der</strong>wetter,<br />

die Fernsicht war lei<strong>der</strong> nicht ganz klar.<br />

Nach kurzem Aufenthalt ging die Fahrt weiter<br />

<strong>zum</strong> Moldaublick, ein Teil <strong>der</strong> Landsleute bestieg<br />

den ca. 40 m hohen Aussichtsturm, von wo<br />

man einen sehr schönen Ausblick <strong>zum</strong> Böhmerwald<br />

und Moldaustausee hat. In luftiger Höhe<br />

verweilten wir längere Zeit und gedachten unserer<br />

verlorenen Heimat.<br />

In Ulrichsberg gab es ein gemeinsames Mittagessen.<br />

Anschließend besuchten wir kurz den<br />

Tierpark von Altenfelden. Den Abschluß bildete<br />

ein gemütliches Beisammensein in einem Gasthaus<br />

bei Aschach a. d. Donau, von wo dann die<br />

Heimfahrt wie<strong>der</strong> über Wels und Attnang nach<br />

Vöcklabruck angetreten wurde.<br />

Herzlicher Dank gebührt unserem Obmann<br />

Willi Stiedl sowie unserem Reiseleiter Thomas<br />

Slabschi und nicht zuletzt Herrn Schulrat Dir.<br />

Fröhlich, <strong>der</strong> uns während <strong>der</strong> Fahrt <strong>auf</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

schöne Gegenden des Mühlviertels und<br />

geschichtlich interessante Gebäude <strong>auf</strong>merksam<br />

machte. Unser nächster Heimabend findet erst<br />

im September statt, wir wünschen daher allen<br />

im Juli/August geborenen Landsleuten zu ihrem<br />

Wiegenfeste alles erdenklich Gute! Geburtstage<br />

im Juli: 3. 7. Beck Christine, 12. 7. Helmich<br />

Walter, 18. 7. Gallina Elfriede, 20. 7. Unger<br />

Anna, 21. 7. Breinl Johanna. Geburtstage im<br />

August: 2. 8. Schottenberger Hans, 10. 8. Horwath<br />

Rosa, 11. 8. König Andreas, 14. 8. Ing.<br />

Gallina Fritz, 15. 8. Gotschi Annemarie, 23. 8.<br />

Richter Richard, 31. 8. Peisl Franz.<br />

Wels<br />

Unser Sommerfest findet am Sonntag, dem<br />

7. Juli, im Gasthof „Gösserbräu", Wels, Kaiser-<br />

Josef-Platz, statt. Beginn 14 Uhr. Es spielt die<br />

Bauernkapelle Kremsmünster mit 16 Mann. Ein<br />

Glückshafen mit <strong>zum</strong> Teil wertvollen Treffern<br />

wird auch dieses Jahr <strong>auf</strong>gebaut. Wir hoffen, alle<br />

unsere Landsleute, Freunde und Gönner bei unserem<br />

Sommerfest begrüßen zu können. Infolge<br />

des Sommerfestes entfällt <strong>der</strong> Landsmannschaftsabend<br />

am Freitag, dem 5. Juli. Geburtstage: Am<br />

1. Juli 71 Jahre: Otto Krätschmer aus Schima,<br />

wohnhaft in Buchkirchen; am 8. Juli 75 Jahre:<br />

Johann Schmidt aus Znaim, wohnhaft in Wels,<br />

Dr.-Schauer-Straße 22; am 9. Juli 71 Jahre: Raimund<br />

Schnoflak aus Urschitz, wohnhaft in Bad<br />

Neydharting-Wimsbach 143; am 9. Juli 80 Jahre:<br />

Dominik Harmach aus Krummau, wohnhaft in<br />

Grieskirchen, Tollet 2; am 10. Juli 78 Jahre:<br />

Anna Kunz aus Lobenstein, wohnhaft in Wels,<br />

Dr.-Breitwieser-Straße 6; am 17. Juli 75 Jahre:<br />

Ing. Heinrich Michl aus Deschnei, wohnhaft in<br />

Grieskirchen, Pfarrhof Siedlung 31; am 17. Juli<br />

74 Jahre: Anna Horak aus Kl. Kuchlitz, wohnhaft<br />

in Wels, Schmierndorfer Straße 9 a; am 12. Juli<br />

78 Jahre: Maria Hummer aus Alt Leskau, wohnhaft<br />

in Wels, Linzer Straße 83; am 18. Juli 77<br />

Jahre: Fritz Ambrosch aus Krummau, wohnhaft<br />

in Wels, Dr.-Salzmann-Straße 4; am 25. Juli 70<br />

Jahre: Elisabeth Schmid aus Znaim, wohnhaft<br />

in Wels, Dr.-Salzmann-Straße 8; am 2. August<br />

72 Jahre: Johann Nimmerrichter aus Südmähren,<br />

wohnhaft in Gunskirchen, Mostall 15. Wir<br />

wünschen allen Geburtstags jubilaren Gesundheit<br />

und Wohlergehen. Unsere Dienststelle bleibt in<br />

<strong>der</strong> Ferienzeit vom 10. bis 29. Juli 1974 geschlossen.<br />

Urlaub in <strong>der</strong> Geschäftsstelle: Die Geschäftsstelle<br />

<strong>der</strong> SLO in Kärnten ist vom 3. Juli bis<br />

24. Juli 1974 geschlossen. Nächster Sprechtag ab<br />

31. Juli, wie<strong>der</strong> jeden Mittwoch von 16.30 bis<br />

17.30 Uhr. Ferner machen wir alle Landsleute<br />

dar<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>merksam, daß sich die Geschäftsstelle<br />

noch bis <strong>auf</strong> weiteres in Klagenfurt, Adlergasse<br />

Nr. 17 (Baracke) befindet. Sämtlicher Schriftverkehr<br />

ist jedoch an die Anschrift, 9020 Klagenfurt,<br />

Nestroygasse 18/12, zu richten.<br />

Klagenfurt<br />

Kärnten —<br />

Fahrt in den Frühling: Da aus organisatorischen<br />

Gründen die geplante Muttertagsfahrt am<br />

12. Mai nicht stattfinden konnte, wurde diese <strong>auf</strong><br />

den 9. Juni verlegt. Es war daher naheliegend,<br />

die Feier des Vatertages in die Muttertagsfeier<br />

einzubeziehen. Und die Väter waren garnicht<br />

böse, diesmal nicht allein feiern zu können. Obmann<br />

Lm. Puff begrüßte die Teilnehmer, insbeson<strong>der</strong>e<br />

Landsleute aus <strong>der</strong> BRD und aus Schweden.<br />

Mit vollbesetztem Autobus ging die Fahrt<br />

über Völkermarkt, Griffen nach St. Andrä i. L.<br />

Hier wurde kurze Rast gemacht, um die schöne<br />

alte Stiftskirche besichtigen zu können. Weiter<br />

ging es über St. Stefan die Bergstraße hin<strong>auf</strong> <strong>auf</strong><br />

die Koralpe bis <strong>zum</strong> Gasthof „Waldrast" in<br />

1500 m Seehöhe. Hier hatten alle die Möglichkeit,<br />

in reiner Bergluft eine Wan<strong>der</strong>ung zu unternehmen,<br />

wovon auch reichlich Gebrauch gemacht<br />

wurde. Um die Mittagszeit fanden sich wie<strong>der</strong><br />

alle im Gasthof ein, wo das gemeinsame Mittagessen,<br />

das gut und reichlich war, eingenommen<br />

wurde. Anschließend war gemütliches Beisammensein.<br />

Einge Landsleute ließen es sich nicht<br />

nehmen und unternahmen auch noch nach dem<br />

Mittagessen einen kleinen Spaziergang, um die<br />

schöne Aussicht ins Tal und zur Saualpe zu genießen.<br />

Die Rückfahrt ging dann über Wolfsberg<br />

in Richtung Klippitzthörl (ca. 1600 m Seehöhe)<br />

und dann hinunter durch den Löllinger Graben<br />

über Brückl nach Pischeldorf. Beim Gasthof<br />

„Wieser" wurde endlich die — von den Damen<br />

schon heißersehnte — Kaffeepause eingeschaltet.<br />

Dabei wurde auch bei einem Glas Wein o<strong>der</strong> Bier<br />

des Vatertages gedacht. Das Wetter war den ganzen<br />

Tag über schön, nur bei <strong>der</strong> Ankunft in Kla-<br />

Salzburg<br />

Die A.-K.-Gauß-Stiftung hat eben den 1. Band<br />

einer <strong>auf</strong> vier Bände geplanten Dokumentation<br />

<strong>der</strong> Flüchtlings- und Vertriebenenfrage aus dem<br />

Gesichtswinkel <strong>der</strong> Behandlung dieses Problems<br />

im Wiener Parlament in <strong>der</strong> Bearbeitung des<br />

langjährigen Abgeordneten <strong>zum</strong> Nationalrat, des<br />

heimatvertriebenen Sudetendeutschen Erwin<br />

Machunze (geb. 1911 im schlesischen Breitenfurt),<br />

vorgelegt. 1. Band: „Vom Rechtlosen <strong>zum</strong> Gleichberechtigten"<br />

(72 Seiten, mehrere Bildtafeln,<br />

S 100.—), mit Vorworte von Otto Rösch, Bundesminister<br />

für Inneres, und Dipl.-Ing. DDr. Hans<br />

Lechner, Landeshauptmann von Salzburg. In<br />

diesem Vorwort sagt Landeshauptmann Lechner:<br />

„Für das Land Salzburg sind die Volksdeutschen<br />

heute zu Salzburgern geworden, die<br />

<strong>zum</strong> Aufbau unseres Landes wesentlichen Beitrag<br />

geleistet haben. Salzburg verdankt sein<br />

Werden, seine Bedeutung <strong>der</strong> Begegnung verschiedener<br />

Kulturen. Seine Heimatvertriebenen<br />

wurden ein zusätzlicher Reichtum." Mit einer<br />

Feierstunde, <strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Autor Lm. Erwin<br />

Machunze beiwohnte, wurde die Herausgabe des<br />

ersten Bandes begrüßt. Bei dieser Feier war<br />

Buch- und Offsetdrucfcerel<br />

J. Genstorfer & Co. KG<br />

4020 Unz-Urfahr, KrauutraBa 4<br />

Wir Andruck« drucken für Sie Inkassoblocks von A bl» Z: Quittungen g<br />

Broschüren JJourl Rechnungen Rh<br />

Checklisten Kalen<strong>der</strong> Scheckhefte<br />

Dankkarten Lohnlisten Tabellen<br />

Etiketten<br />

Menükarten Urkunden<br />

Festschriften<br />

Vä<br />

Geschäftskarten<br />

32 3 54 Heiratsanzeigen Plakate<br />

unser Landesverband durch die Landesgeschäftsführerin<br />

Anni Leeb vertreten. — Drei Landsieute,<br />

langjährige Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> SLÖ, haben uns<br />

durch ihren Tod für immer verlassen. Es sind<br />

dies: Emilie Weber, Offizierswitwe, früher Aussig,<br />

die ganz unerwartet im 81. Lebensjahr starb.<br />

Sie war eine <strong>der</strong> eifrigsten Besucherinnen unserer<br />

Heimatnachmittage, bei denen sie künftig<br />

sehr fehlen wird. Dem im Vorjahre verstorbenen<br />

Lm. Karl Kappel, Rechtsanwalt, folgte nun<br />

seine Witwe, Lmn. Grete Kappel. Sie starb im<br />

Alter von 82 Jahren. Verspätet erreichte uns die<br />

traurige Nachricht, daß Lmn. Anna Jerabek,<br />

Lehrerin i. R., früher in Unterthemenau, in Bad<br />

Pirawarth, Nö., im 81. Lebensjahr verschied.<br />

Wir wollen ihnen in heimtlicher Verbundenheit<br />

ein ehrendes Gedenken bewahren. Für die Verstorbenen<br />

Harry Hagebeck, Emilie Weber und<br />

Greté Kappel überwies unsere Landesleitung<br />

eine Kranzablöse von je S 100.— an diese Zeitung.<br />

— Wir berichtigen einen Druckfehler in<br />

<strong>der</strong> Folge 12 <strong>der</strong> „SP": Es soll heißen: Unsere<br />

Geschäftsstelle bleibt in den Ferienmonaten<br />

vorerst vom 8. Juli bis 29. „Juli" geschlossen.<br />

Für den Monat August werden wir näheres noch<br />

rechtzeitig bekanntgeben. — Den Mitglie<strong>der</strong>n<br />

unserer Landsmannschaft, die im Juli ihren Geburtstag<br />

haben, senden wir <strong>auf</strong> diesem Wege die<br />

besten Glückwünsche; vorerst den Hochbetagten<br />

und Jubilaren: Dem namhaften sudetendeutschen<br />

Schriftsteller Prof. Dr. Hans Deißinger<br />

(84), Anna Neumann (81), Dipl.-Ing. Albert<br />

Lifka (75), Dr. Anton Sigi (75) und unserem<br />

rührigen Ausschußmitglied Lmn. Elisabeth Posselt.<br />

Weiters an unsere Landsleute: Hertha Bohusch<br />

in Badgastein, Leopold Gröger, Martha<br />

Hurdes in Kaprun, dem Ehepaar Fritz und Maria<br />

Kreibich, dem Direktor <strong>der</strong> Salzburger Volks-<br />

hochschule Prof. Dr. Wilhelm E. Mallmann,<br />

Luise Padelek, Anna Posch in Koppl, Martin<br />

Schreier, Edith Schutzbier, Dr. Edmund Sigmund,<br />

Annemarie Sperk, Dr. Franz Stradai und<br />

Hildegard Zacher in St. Jakob a. Th.<br />

Steiermark<br />

Am 16. Juni gab es eine fröhliche Frühlingsfahrt<br />

ins benachbarte Nie<strong>der</strong>österreich. Der vollbesetzte<br />

Autobus brachte unsere reiselustige<br />

Schar über den Semmering nach Maria-Schutz,<br />

wo sich während eines zweistündigen Aufenthaltes<br />

die Gelegenheit bot, die feierliche Fronleichnamsprozession<br />

zu erleben, die barocke Wallfahrtskirche<br />

zu besuchen und bei einem Frühschoppen<br />

sich geruhsam zu stärken. Nicht lange<br />

danach trug in Gloggnitz ein ebenso preiswertes<br />

wie schmackhaftes Mahl neuerdings zur Kräftigung<br />

des leiblichen Wohlbefindens bei. Hier war<br />

<strong>der</strong> Obmann <strong>der</strong> Bezirksgruppe Rottenmann-Liezen,<br />

Ing. Ernst Stradai, mit Gattin und Töchterchen<br />

eingetroffen, um in unserem Kreis die Mittagspause<br />

zu verbringen. Diese wurde teils mit<br />

kurzen Spaziergängen ausgefüllt, teils mit <strong>der</strong><br />

Vorführung des heimatlichen Films „Wallfahrt<br />

ins Sudetenland" seitens des Landesobmannes,<br />

Dir. Emil Schwab, bereichert. Mittlerweile hatte<br />

sich <strong>der</strong> am Vormittag noch recht freundliche<br />

Himmel bedrohlich bewölkt, so daß man dem<br />

plötzlich nie<strong>der</strong>prasselnden Regenguß nur zu<br />

gern mit dem Autobus in östlicher Richtung<br />

entfloh. Nach reizvoller Fahrt über bewaldete<br />

Höhen wurde das nächste Reiseziel, <strong>der</strong> Wallfahrtsort<br />

St. Corona am Wechsel, erreicht. Doch<br />

auch hier zeigte sich das Wetter wechselhaft,<br />

worüber nur ein ausgedehnter Kaffeegenuß hinwegzutrösten<br />

vermochte. Ähnlich erging es unserer<br />

Reisegesellschaft am dritten Rastplatz, dem<br />

Wallfahrtsort Fieberbründl. Auf <strong>der</strong> Flucht vor<br />

unwillkommenen bösen Regentropfen nahm<br />

manch einer seine Zuflucht zu einem willkommenen<br />

guten Tropfen. Die solcherart gewonnene<br />

beschwingte Heiterkeit konnte sich sodann <strong>auf</strong><br />

<strong>der</strong> letzten Wegstrecke in munteren Scherzworten<br />

und herzerfrischenden Lie<strong>der</strong>n entfalten, bis<br />

man schließlich, mit guten Urlaubswünschen von<br />

seiten des Bezirksgruppenobmannes, Ing. Franz<br />

Sabathil, bedacht, voneinan<strong>der</strong> schied.<br />

Sonstige Verbände<br />

Maturantentreffen <strong>der</strong> Deutschen Staatsgewerbeschule<br />

Pilsen<br />

Beim Treffen des Maturajahrganges 1922 <strong>der</strong><br />

Deutschen Staatsgewerbeschule Pilsen, mecha-


SUDETENPOST<br />

H IE EUROPA<br />

FOLGE 13/14 VOM 4. JUL11974<br />

niscfa-technische Abteilung, in Würzburg im Juni Gäste gehörten <strong>der</strong> einstige Handelsakademiker<br />

1972, also 50 Jahre nach <strong>der</strong> Matura, beschlossen in Pilsen, Herr Theodor Putzer mit Gattin und<br />

die neunzehn Teilnehmer, das nächste Treffen eine Verwandte von. Ing. Hruschka <strong>der</strong> frohen<br />

in Wien durchzuführen. So weilten von 13. bis Runde an. Dipl.-Ing. Hofmann Rudolf regte eine<br />

16. Juni 1974 zehn Angehörige jenes Jahrganges Sammlung für die am italienischen Südalpenrande<br />

in Wien — acht von ihnen waren aus <strong>der</strong>lebende<br />

Splittergruppe <strong>der</strong> Cimbern an, die S 430.-<br />

Deutschen Bundesrepublik gekommen. Der Beund DM 50.- ergab. Hofmann dankte auch dem<br />

such galt dem Wie<strong>der</strong>sehn und Beisammensein Verfasser dieses Berichtes für die Vorbereitung<br />

<strong>der</strong> „Mitschüler von einst" und zugleich dem Be- und Durchführung des Treffens. Am Samstagsuche<br />

<strong>der</strong> noch immer geliebten Kaiserstadt. Im abend ging das Wie<strong>der</strong>sehensfest zu Ende. Aber<br />

Piaristenkeller kam es in abendlicher Stunde zur es kehrten nur neun <strong>der</strong> zehn Teilnehmer heim.<br />

ersten Begegnung. Am nächsten Tag gab eine Der Bericht wird nun dunkel. Dipl.-Ing. Josef<br />

Rundfahrt den willkommenen Überblick über Schmidt hatte den Abend bei Smutny mit sei-<br />

die Stadt, das Schloß Schönbrunn wurde dabei nem Beitrag „Stoßseufzer eines alten Studenten"<br />

besucht. Die Habsburgersärge <strong>der</strong> Kaisergruft beendet. Beim Gang über die Stiege brach er<br />

und die Schauräume <strong>der</strong> Hofburg erinnerten an zusammen, bei <strong>der</strong> Einlieferung ins Kranken-<br />

die ferne Kindheit, da man in den Schulen Böhhaus starb er an Lungenembolie. Am 24. Juni<br />

mens noch das „Gott erhalte" lernte und sang. wurde <strong>der</strong> Tote in <strong>der</strong> Wiener Feuerhalle ein-<br />

Der Stephansdom bot seine Andacht und seine geäschert. Seine Asche wird in Heilbronn beige-<br />

Schönheit. Kahlenberg und Leopoldsberg ließen setzt werden. Vor dem Sarge sprach <strong>der</strong> Ver-<br />

die weite Schau über Wien und seine Donau gefasser Worte des Gedenkens aus den Erinnerunnießen.<br />

So erlebten die einstigen österreichischen gen an Pilsen, Würzburg und <strong>zum</strong> erschüttern-<br />

Studenten aus Böhmen unser Wien.<br />

den Geschehen in Wien. Zeitungsherausgeber<br />

Zum eigentlichen Treffen fanden sich die zehn Dr. Herbert Faber von <strong>der</strong> Akademischen Bur-<br />

Teilnehmer — vier mit ihren Gattinnen — in schenschaft Alemannia rühmte die Persönlich-<br />

<strong>der</strong> Gaststätte Smutny am späten Nachmittag keit des Verstorbenen, sein Wirken in <strong>der</strong> Bur-<br />

des 14. Juni ein. Man gedachte <strong>der</strong> fünfzehn verschenschaft Albia in Prag, in den Sudetenverstorbenen<br />

und <strong>der</strong> zwölf, meist durch Krankheit bänden und seine erfolgreiche Forschungsarbeit<br />

an <strong>der</strong> Teilnahme verhin<strong>der</strong>ten Kameraden. innerhalb <strong>der</strong> Studentengeschichte. Er hatte <strong>der</strong><br />

Dankbar und gern sprach man über den einzigen Losung gelebt: „Für Ehre, Freiheit und Vater-<br />

noch lebenden Professor Baudirektor i. R. Dipl.- land!"<br />

Ing. Karl Baumgartl in Bad Kissingen. Als liebe<br />

Dipl.-Ing. Karl Maschek<br />

Die JUGEND berichtet<br />

Jugendredaktion 1160 Wien Effingergasse 20<br />

Selbstbestimmungsrecht <strong>der</strong> Völker und das<br />

Bundesjugendführung<br />

Recht jedes einzelnen <strong>auf</strong> Heimat mißachten!<br />

daß in <strong>der</strong> SDJ <strong>auf</strong> Gemeinschaft und gute<br />

Liebe Landsleute und Kameraden, werte Amts- Kameradschaft großer Wert gelegt wird, was<br />

walter! Wie<strong>der</strong> ist ein Arbeitsjahr für uns zu bei den verschiedensten Veranstaltungen — sei<br />

Ende gegangen (bei uns geht ein Arbeitsjahr vom es bei Heimabenden, Lagern, gemeinsamen Fahr-<br />

September bis <strong>zum</strong> Juni, und im Sommer finten, Seminaren und Sportwochenenden — beden<br />

die Sommermaßnahmen statt) und wir dürson<strong>der</strong>s <strong>zum</strong> Ausdruck kommt!<br />

fen wie<strong>der</strong> <strong>auf</strong> eine Fülle von Veranstaltungen ¿aß auch solche, die nicht von Sudetenzurückblicken:<br />

Heimattag, Rätselfahrt, Kongreß deutschen abstammen, sich mit uns aber solidajunger<br />

Sudetendeutscher in Wien (wohl die risch fühlen, in unserer Mitte herzlich willkomgroßte<br />

Veranstaltung in letzter Zeit), Winterte- men Sind!<br />

ger, Schimeisterschaften, Leichtathletikwett- daß - petzky, Ferdinand Maier, A. Schmied, Karl Soymann, Unterweißenbach — Maria Köhler, Salzka,<br />

Dkfm. Adolf Wolf, Linz — Hans Voit, Attburg — Hiltraud Wallner, Judenburg — Elisanang-Puchheim<br />

— Dipl.-Ing. Rudolf Heske, Bad beth Eiselt, Carl Hedanek, Klagenfurt.<br />

Ischi — Matthias Ringal, Braunau — Zita Stekker,<br />

Enns — Ferdinand Leitner, Freistadt —<br />

S 35.—: Elisabeth Birschkus, Leonding.<br />

Günter Wallek, Kirchdorf — Anton Schnabl, S 30.—: Viktor Gresch, Josefine Horn, Dipl.-<br />

Kremsmünster — Konrad und Walter Böß, Pa- Ing. Wilhelm Proksch, Alfred Regenermel, Bisching<br />

— Johann Gruber, St. Pantaleon — Aubiana Strutzenberger, Wien — Alois Kisling,<br />

gust Klinger, Stadl-Paura — Vinzenz Zifreund, Stockerau — Walter Felgenhauer, Margarete<br />

Steyr — Wilhelm Anger sen., Robert Granzer, Florian, Klaus Friedrich, Linz — Karl Grimm<br />

Traun — Karl Ruschak, Franz Sieber, Wels — sen., Pasching — Adolf Schnei<strong>der</strong>, Rohrbach —<br />

Beate Paletta, Elisabeth Siegmund, Brück an <strong>der</strong> Maria Glogar, Maria Pospischil, Gerhard Watzin-<br />

Mur — Dr. Herbert Tenschert, Trofaiach — ger, Wels — Emilie Weber, Adolf Zinner, Salz-<br />

Friedrich Kreibich, Salzburg — Ing. Oskar Gröburg — Oskar Pilch, Hedwig Schmidt, Lore<br />

ger, Klagenfurt.<br />

Weishuhn, Graz — Anna Rieger, Weiz — Fritz<br />

Antoni, Emma Kopetzky, Klagenfurt — Gustav<br />

S 70.—: Maximilian Burchartz, Wien — Stefa- Jarosch, Seeboden.<br />

nie Bittner, Salzburg.<br />

S 25.—: Karl Frey, Wien — Thomas Leisen,<br />

S 60.—: Auguste Witzany, Wien — Johann Linz — Hans Baschant, Enzenkirchen — Johann<br />

Krczal, Hilde Wenzel, Pasching — Emma Dwor- Stoiber, Freistadt, Thérèse Mischinger, Wels —<br />

schak, Klagenfurt.<br />

Marien Schaar, Klagenfurt.<br />

S 50.—: Maria Brückler, Julia Frömel, Josef S 20.—: Rudolf Beckert, Elisabeth Brünnich,<br />

Kirsch, Anton Lorenz, Wilhelm Reckziegel, Ida Dr. Heribert Heinrich, Hubert Heger, Emil<br />

Rotter, Hedwig Warda, Helene Winkler, Wien — Kleinsorge, Matthias Kosnopfel, Irmgard Mare-<br />

Johann Kappl, Bad Vöslau — Karl Weyrich, cek, Franz Oppelt, Franz Praxl, Wien — Karl<br />

Hollabrunn — Franz Pany, Schrems — Maria Andjel, Bernhardsthal — Dr. Erich Rochelt,<br />

Dörfl, Franz Kießl, Gustav Scholze, Ottilie Ull- Karlstetten — Maria Reith, Kleinneusiedl —<br />

mann, Linz — Johann Watzl, Ampflwang — Ing. Johann Fasching, Mönichshofen — Franz Mör-<br />

Otto Gahler, Bad Ischi — Alois Zecho, Berg bei schik, St. Valentin — Isolde Fritsch, Weißen-<br />

Rohrbach — Karl Kick, Desselbrunn — Maria kirchen — Loie Wurdak, Zwettl — Johann Gu-<br />

Bien, Freistadt — Stefanie Protschka, Gmunden serl, Rudolf Horsinka, Gerhard Knauer, Jakob<br />

Powischer, Karl Schink, Rudolf Schweiger, Jo-<br />

— Johann Nimmerrichter, Gunskirchen — Thehann Springer, Hans Wawrik, Linz — Ludwig<br />

rese Bruckner, Leopold Slawik, Max Wessely, Foschum, Ach — Thérèse Klinger, Altmünster —<br />

Kremsmünster — Katharina Mousek, Leonding Emma Sobotka, Ansfelden — Hans Landfried,<br />

— Ludmilla Weigl, Ottensheim — Hilde Kraus, Braunau — Ernst Hoffeiner, Hörsching — Maria<br />

Ried i. I. — Prohaska & Rudolf, Steyr-Gleink — Proschki, Katsdorf — Adolf Hille, Roitham —<br />

Maria Schnei<strong>der</strong>, Steyr — Johann Buchmaier, Franz Zierlinger, Stadl-Paura — Martha<br />

Dr. Alois Kosak, Traun — Maria Gödl, Vöckla- Schmiedl, Wels — Anton Krämling, Eduard Sigbruck<br />

— Elsa Habert, Annie Schreyer, Maria mund, Karl Stanzel, Eva Zlamal, Salzburg —<br />

Sitte, Wels — Jakob Deutsch, Wilhering — Franz Wilhelm Hofmann, Seekirchen — Hilde Zimp-<br />

Peller, Oberalm — Ernst Gerlich, Dr. Marianne rich, Schwarzach i. P. — Theo Skoficz, Inns-<br />

Hentel, Dr. Rudolf Jäger, Maria Spiegelfeld, bruck — Dr. Udo Schie<strong>der</strong>, Brück a. d. M. —<br />

Salzburg — Leopold Heinz, Zeil am See — Maria Reinhold Wildner, Kindberg — Agnes Grober,<br />

Paule, Graz — Maria Köppl, Dipl.-Ing. F. Manel, Kindberg-Aumühl — Anna Knirschek, Knittel-<br />

Kapfenberg — Max Bentivoglio, Franz Seidel, f eld — Elise Schubert, St. Nikolai i. S. — St. Du-<br />

Köflach — Anton Bönnisch, Leibnitz — Rudolf chaezek, Zeltweg — Franz Göttlicher, W. Her-<br />

Czermak, Leoben — Ing. Hans Laier, Liezen — mann, Klagenfurt.<br />

Johann Kopp, Weiz — Alois Peyker, Eugenie<br />

Rechny, Hermann Tschirch, Hermine Watzek, S 15.—: Anna Gerhard, Maria Moser, Linz —<br />

Klagenfurt — Dipl.-Ing. Viktor Link, Landskron. Alois Friedl, Freistadt — Dr. Johann Donat,<br />

Voitsberg — Ludwig Lux, Zeltweg — Dr. Ing.<br />

S 40.—: Rudolf Zierhut, Wien — Thérèse Döh- Heinrich Wegschei<strong>der</strong>, Villach.<br />

mer, Mödling — Florian Fischer, Pyhra — Her- S 12.—: Hansjörg Grohmann, St. Jakob am<br />

beson<strong>der</strong>s Jugendliche die Gemeinmann<br />

Müller, Wiener Neustadt — Maria Hoch- Thurn.<br />

kampfe, Sudetendeutscher Tag usw., usw. Der schaft suchen, viele aber nicht die beste finden!<br />

reiter, Kajetan Wil<strong>der</strong>, Linz — Wenzel Schmid, S 10.—: Paul Cousa, Hilde Eschner, Linz —<br />

Platz wurde hier gar nicht reichen fur alle Die SDJ hat daher auch erzieherische Aufgaben<br />

Breitenach — Ludwig Pilsz, Willy Schicho, Frei- Karl Harbich, Marchegg — Matthias Streicher,<br />

Veranstaltungen, wenn wir sie <strong>auf</strong>zahlen wur- zu bewältigen!<br />

stadt — Franz Hübl, Steyr — Eugenie Groh- Leo Wirkner, Innsbruck.<br />

den. Wenn Sie immer wie<strong>der</strong> die Jugendspalte daß wir gerne dazu bereit sind, Kontakte<br />

lesen, werden Sie über alle Veranstaltungen <strong>der</strong> zu knüpfen, auch mit an<strong>der</strong>en Jugendorganisatio-<br />

SDJÖ informiert und können so für sich selbst,<br />

für Ihr Kind und für Ihre Landsleute in <strong>der</strong><br />

nen, um ihnen unsere Anliegen darzulegen und<br />

gemeinsam eine Lösung <strong>der</strong> Probleme zu suchen!<br />

und daß wir es uns zur Aufgabe gemacht<br />

t<br />

bzw. können Sie Auskunft über die Tätigkeit<br />

<strong>der</strong> SDJÖ geben. Darum beachten Sie immer<br />

haben, sudetendeutsches Kulturgut und Brauch-<br />

wie<strong>der</strong> diese Spalte und schicken Sie die Kin<strong>der</strong><br />

tum, das vielleicht dem Vergessen preisgegeben<br />

und Jugendlichen zu uns, zur SDJÖ, Ihrer Ju-<br />

wäre, zu pflegen und weiterzuvermitteln! Mitgendorganisation,<br />

die Jugendorganisation unseglied<br />

<strong>der</strong> SDJ zu sein heißt also nicht nur,<br />

rer Volksgruppe! Wirken Sie <strong>auf</strong> Ihre Kin<strong>der</strong><br />

irgendeinem Verein anzugehören, um sich eines<br />

und <strong>auf</strong> die Landsleute in diesem Sinne ein, daß<br />

Programms für seine Freizeit sicher zu sein.<br />

diese zu uns kommen, auch die Enkelkin<strong>der</strong> sind<br />

Mitglied <strong>der</strong> SDJ zu sein bedeutet: interessiert<br />

noch sudetendeutscher Herkunft.' Da wir als<br />

sein an den Anliegen unserer Zeit, bereit sein,<br />

Hauptziel für den Herbst eine weitere Verstär-<br />

um sich für eine Aufgabe voll und ganz einzu-<br />

In tiefer Trauer gebe ich bekannt, daB meine liebe<br />

kung <strong>der</strong> Jugendarbeit im Sinn haben und um<br />

setzen zu können, und daran interessiert zu sein,<br />

die Aufnahme in den österreichischen Bundes-<br />

seine Freizeit mit Gleichgesinnten, die das selbe<br />

Schwiegermutter, Frau<br />

jugendring ersucht haben, bitten wir<br />

Ziel verfolgen, zu verbringen. - reg -<br />

a) alle Landsleute, Ihre Kin<strong>der</strong> und Enkelkin-<br />

Kommende Veranstaltungen: Sommerlager <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> mit Namen, Geburtsdaten und Adresse be-<br />

SDJÖ: In zwei Wochen ist es soweit, darum<br />

kanntzugeben, auch wenn diese nicht in <strong>der</strong><br />

nützen auch Sie die Gelegenheit! Vom 20. bis<br />

SLÖ Mitglied sind, damit wir einen weiteren<br />

28. Jnli 1974 sind wir in Grünau im Almtal in<br />

ERNA HABL<br />

Überblick über unser Tätigkeitsfeld haben. Na-<br />

Oberösterreich. Teilnehmen können Kin<strong>der</strong> von<br />

türlich sollten diese Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />

9—16 Jahren. Lagerbeitrag S 520.—! Die Fahrt<br />

(von 8—28 Jahren) zu uns kommen!<br />

kosten werden ersetzt. Anmeldung bitte bis <strong>zum</strong><br />

geb. Riwenbach<br />

b) alle Amtswalter aus den diversen Glie<strong>der</strong>un-<br />

11. Juli an Hubert Rogelböck, Ettenreichgasse<br />

gen — und es gibt noch sehr viele, die die Kin-<br />

Nr. 26/12, 1100 Wien (spätere Anmeldungen nur<br />

<strong>der</strong> und Jugendlichen noch nicht, trotz mehrmali-<br />

in Ausnahmefällen an Rainer Ruprecht, Dr.Breit-<br />

am 16. Juni 1974, im 84. Lebensjahr, verschieden ist.<br />

ger Auffor<strong>der</strong>ung, gemeldet haben — uns sofort<br />

wieser-Straße 10, 4600 Wels, bis 16. Juli). Lesen<br />

die Namen und Daten zu nennen. Bitte verges-<br />

Sie noch weitere Angaben in <strong>der</strong> letzten Numsen<br />

Sie nicht dar<strong>auf</strong>; wir müßten Sie ansonsten<br />

mer <strong>der</strong> <strong>Sudetenpost</strong>! Winterlager <strong>der</strong> SDJÖ:<br />

Gertrude Habl<br />

wie<strong>der</strong> anschreiben, und das kostet Zeit (die<br />

Obwohl wir erst am Anfang <strong>der</strong> Ferien stehen,<br />

wir nicht haben, da wir ehrenamtlich tätig sind)<br />

müssen wir bereits <strong>auf</strong> dieses Lager hinweisen.<br />

1100 Wien, Kiurinagasse 12<br />

und Geld (auch das haben war nicht!). Es geht<br />

Wir sind vom 26. 12. 1974 bis 1. Jänner 1975<br />

um den Nachwuchs unserer Volksgruppe, das<br />

(o<strong>der</strong> auch länger) <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Edelraute-Hütte bei<br />

früher Reichenberg/Oberrosental<br />

muß sich bei Ihnen voll und ganz einprägen!<br />

Hohentauern, Trieben, in <strong>der</strong> Steiermark. Die<br />

Eichichterstraße 1<br />

Darum <strong>auf</strong> zur Mitarbeit! Wir bitten aber, daß<br />

Betten sind bereits alle vergeben, doch haben<br />

diese Adressen uns bis spätestens Mitte August<br />

wir am Lager, welches wirklich wun<strong>der</strong>schön<br />

übermittelt werden! Danke!<br />

und vollkommen neu ist, noch Platz. Die Hütte<br />

Und wenn wir schon vom lieben Geld sprechen:<br />

ist gänzlich zentralgeheizt und hat Warmwasser-<br />

In zwei Wochen beginnt wie<strong>der</strong> ein Sommerlager<br />

brausen! Bitte gleich vormerken lassen! An<br />

für Kin<strong>der</strong>, im Herbst haben wir einige Veran-<br />

SDJÖ, Effingergasse 20, 1160 Wien! Teilnehmerstaltungen<br />

zu machen, die Portos kosten viel<br />

kreis ab ca. 13 Jahre!<br />

Handstrickwolle, stets<br />

in besten Qualitäten,<br />

Geld usw., usw., ebenfalls auch die Heimmieten.<br />

Darum helfen Sie mit, daß es Ihrer Jugend- Landesgruppe Wien<br />

Auf 6000 Quadratmeter Fläche im alten und im neuen SPERDIN, Klagenfurt,<br />

organisation mit Ihrer Hilfe gelingt, den Nach- Der Heimabend geht über den Sommer, wenn<br />

Haus eine wahre Fundgrube für alles, was Ihrem Heim<br />

Paradeisergasse 3.<br />

wuchs <strong>der</strong> Volksgruppe voll und ganz zu be- auch nicht in <strong>der</strong>selben Form wie im normal-<br />

Atmosphäre gibt.<br />

treuen. Wir danken Ihnen schon jetzt für Ihre l<strong>auf</strong>enden Jahr, weiter. Wir treffen uns jeden<br />

werte Spende! Überweisungen bitte <strong>auf</strong> unser Mittwoch um 20 Uhr (bitte pünktlich sein) im<br />

Das ist es, was heute zählt: die totale Aus-<br />

Girokonto 002-31266 bei <strong>der</strong> 1. österr. Spar-Casse, Heim Wien 17, Weidmanngasse 9. Bei Schön-<br />

N<br />

wahl, <strong>der</strong> Preis, die Zahlungsbedingungen,<br />

Realitätenbüro<br />

Bundesjugendführung <strong>der</strong> SDJÖ, bitte unter wetter bitte Badesachen mitnehmen! Wir wer-<br />

die Lieferzeit und <strong>der</strong> Service.<br />

TRIEBELNIG<br />

Kennwort „Aufbauspende 1974". Besten Dank im den die Abende den Ferien entsprechend ge-<br />

voraus! Damit Sie es bei Ihrem Werben um die<br />

Wohnn ngen-Geschäftestalten.<br />

Wir möchten schon jetzt dar<strong>auf</strong> hinwei-<br />

Jugend leichter haben bzw. diese gezielt anspresen, daß wir vom 2. bis 7. August eine Gruppe<br />

Betriebe<br />

chen zu können, geben wir Ihnen einige Anre- aus dem Rheinland zu Gast haben werden und<br />

gungen mit, die Sie <strong>zum</strong> Nachdenken <strong>auf</strong>for<strong>der</strong>n wir ersuchen Euch, diese Tage freizuhalten!<br />

Inh. Ludmilla Zuschnig,<br />

Salzburger Straße 205, 4020 Linz MÖBEL*<br />

sollen! Hoffentlich hat damit unser Bemühen Im Herbst, das heißt Anfang September, geht<br />

Klagenfurt, 8.-Maiden<br />

Erfolg, den wir uns wünschen und wir freu- es wie<strong>der</strong> richtig an, da einige Veranstaltungen<br />

Straße 2/1, Ecke Beneen<br />

uns schon <strong>auf</strong> die Briefflut, die da (hoffent- <strong>auf</strong> dem Programm stehen, so das Heimattrefdiktinerplatz,<br />

Tel. 84 8 23<br />

lich) <strong>auf</strong> uns hereinbrechen wird! Wir wünschen fen in Klosterneuburg. Auch die Kin<strong>der</strong>gruppe<br />

Ihnen <strong>auf</strong> alle Fälle einen schönen Urlaub und beginnt wie<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Arbeit, wobei wir schon<br />

Die Zeitung erscheint zweimal monatlich.<br />

gute Erholung sowie ein Wie<strong>der</strong>sehen im Herbst, jetzt die Landsleute dar<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>merksam machen Erscheinungstermine 1974<br />

Bezugspreis einschließlich 8 o/o Mehrwertsteuer:<br />

wo wir gemeinsam und ausgeruht wie<strong>der</strong> ans wollen!<br />

Werk gehen können!<br />

im Jahr 60 S, im Halbjahr 30 S, Im Vierteljahr 15 S.<br />

Postsparkassenkonto 7734 939. Bankkonto Allgemeine<br />

Ihre Bundesjugendführung <strong>der</strong> SDJÖ Landesgruppe Tirol<br />

Die Zeitung erscheint jeweils mit dem Datum Sparkasse Linz. Konto 0000-028135.<br />

Am 19. Mai fand in Kufstein im Rahmen vom Donnerstag. Berichte müssen spätestens Anzeigenannahme Linz, Obere Donaulände 7. — Entgelt*<br />

Warum Mitglied bei <strong>der</strong> sudetendeutschen Ja-<br />

<strong>der</strong> Erstkommunion <strong>der</strong> Volksschule Kufstein- am Samstag vor dem Erscheinungstag <strong>der</strong> liehe Einschaltungen im Textteil sind durch PR gekenngend?<br />

Des öfteren hat <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Stadt eine Märchen<strong>auf</strong>führung „Hansel und Gre- Redaktion vorliegen. Än<strong>der</strong>ungen in den Terzeichnet. von uns schon diese Frage zu hören bekommen.<br />

tel" durch die SDJ-Gruppe Kufstein statt. Den minen werden geson<strong>der</strong>t bekanntgegeben.<br />

Vielleicht hat er sich dann selbst gefragt, warum<br />

Anwesenden (den Ehrengästen, den Erstkommu-<br />

er Mitglied bei <strong>der</strong> sudetendeutschen Jugend genikanten<br />

und <strong>der</strong>en Eltern) gefiel die Auffüh-<br />

SPORTGERÄTE — BEKLEIDUNG<br />

worden ist. Und warum er es noch immer ist.<br />

rung so gut, daß wir nicht nur Schluß-, son<strong>der</strong>n Folge 15/16: 8. August Folge 21:31. Oktober<br />

In einer Zeit, in <strong>der</strong> es mo<strong>der</strong>n ist, sich zu<br />

auch Szenenapplaus erhielten! Heuer durften Folge 17: 5. September Folge 22:14. November<br />

allem an<strong>der</strong>en, aber nur nicht zur Heimat zu<br />

wir <strong>zum</strong> fünften Mal bei <strong>der</strong> Erstkommunion<br />

Sporthaus WILLI RADER<br />

Folge 18:19. September Folge 23:28. November<br />

bekennen. 29 Jahre sind es nun schon seit <strong>der</strong><br />

ein Märchen <strong>auf</strong>führen, was uns sehr freut und Folge 19:3. Oktober Folge 24:12. Dezember<br />

Vertreibung her, und trotzdem gibt es heute<br />

ehrt. Am 7. Juni 1974 besuchten wir eine Auffüh-<br />

Klagenfurt, Kramergasse 8<br />

noch Jugendliche, die sich als Träger sudetenrung<br />

des „Hohnsteiner Puppentheaters" unter Folge 20:17. Oktober<br />

deutschen Erbgutes fühlen. Warum viele Jugend-<br />

<strong>der</strong> Leitung des Teplitzers Harald Schwarz, und<br />

liche — und dies nicht nur solche, die von Su-<br />

amüsierten uns. Selbstverständlich waren wir<br />

detendeutschen abstammen — sich zur SDJ be-<br />

auch beim Sudetendeutschen Tag in Nürnberg<br />

kennen und sich um eine Mitgliedschaft bewor-<br />

zahlreich anwesend! Am 6. Juli treffen wir uns<br />

ben haben, hat seine Gründe darin<br />

<strong>zum</strong> letzten Mal in diesem Schuljahr zur soge- 4010 Linz, Postfach 405, Obere Donaulände 7, Ruf 27 3 69.<br />

nannten „Belohnungsjause". Ab Mitte Septem-<br />

STUDI011<br />

daß wir als junge Sudetendeutsche und<br />

Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein.<br />

ber beginnt wie<strong>der</strong> unser neues Arbeitsjahr,<br />

Nachkommen Sudetendeutscher stolz dar<strong>auf</strong> sind,<br />

Obmann Ing Alired Rügen — Herausgeber Gustav Putz. —<br />

merkt Euch schon jetzt den Termin vor. Bitte Verantwortlicher Redakteur; Wolfgang Sperner Alle in<br />

Bodenbeläge<br />

einer Volksgruppe anzugehören, die sich nicht beachtet noch das Sommerlager <strong>der</strong> SDJÖ und Linz, Obere Donaulände 7. Druck: Druckerei und Zeitungs-<br />

Vorhänge<br />

nur mit leeren Worten um einen Frieden in macht rasch Eure Anmeldungen!<br />

haus J. Wimmer Ges. m. b. H. & Co.. Linz, Promenade 23.<br />

Europa und <strong>auf</strong> <strong>der</strong> ganzen Welt bemüht, son-<br />

Markisen Kunstböden<br />

<strong>der</strong>n wirklich bereit ist, aktiv dazu beizutragen!<br />

Jalousetten Karniesen<br />

daß es ja auch eigentlich ein Anliegen <strong>der</strong> SPENDENLISTE<br />

Roiladen Teppichböden<br />

Jugend sein sollte, für diesen Frieden zu sorgen, (Abgeschlossen am 19. Juni 1974)<br />

Teppiche für alle<br />

und daß die SDJ als solche diese Aufgabe wirk- S 500.— Karl Koplinger, Linz. FOTO-EXPRESS<br />

Räume<br />

lich ernst nimmt!<br />

S 300.— Alfred und Maria Christa, Steyr.<br />

daß wir gerne bei einer Jugendorganisa- S 250.— Eugen Porak, Bad Ischi — Egerlän<strong>der</strong><br />

Carl Hedanek<br />

tion dabei sind, die die Rechte jedes einzelnen Gmoi, Linz.<br />

PaBfotos sofort<br />

^^^ Ing. Th. Nedelko<br />

wahrt, und somit auch für die Rechte von Volks- S 200.— Anni Mihatsch, Wien.<br />

alle Foto-Arbeiten raschest. auch Color<br />

gruppen und ganzer Völker eintritt!<br />

S 140.— Julius Fischer, Steyr.<br />

daß gerade wir als junge Generation es S 100.— Annemarie Czerwenka, Franz Hof-<br />

Klagenfurt. Paulitschgasse 15<br />

Klagenfurt, 8.-Mai-StraBe 11, Tel. 83 0 87<br />

als Unrecht empfinden, wenn über unsere Köpfe richter, Theresia Kurmanski, Marianne Mark,<br />

Besucht den Landsmann!<br />

hinweg Dinge ausgehandelt werden, die dasEgon<br />

Thamm, Franz Vogl, Wien — Rudolf Ko-

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