Bereit zum Ausgleich auf Basis der Menschenrechte - Sudetenpost
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Erscheinungsort Linz<br />
Verlagspostamt 4020 Linz<br />
Einzelpreis s 3.— Offizielles Organ <strong>der</strong> Sudetendeutschen Landsmannschaft ¡n Österreich (SLth<br />
Folge 13/14 Wien—Linz, 4. Juli 1974 20. Jahrgang<br />
Ungarn anerkennt Privatbetriebe<br />
Der ungarische Minister für Binnenhandel, Istvan Szurdi, gab<br />
dieser Tage die Zahl <strong>der</strong> privaten Handwerker in Ungarn mit 90.000<br />
an. 25.000 davon verk<strong>auf</strong>ten selbst ihre Erzeugnisse. Der Minister<br />
unterstrich, daß die privaten Handwerker zu einer größeren Auswahl<br />
des Güterangebots beitrögen. Zeitweise würden sie auch helfen,<br />
Engpässe zu überbrücken. Vom Standpunkt <strong>der</strong> Versorgung seien<br />
sie also durchaus erwünscht. Die Zahl <strong>der</strong> privaten Händler gab<br />
Szurdi mit 10.800 an.<br />
Große Säuberungen in <strong>der</strong> CSSR<br />
Die albanische KP-Zeitung „Zeri I popullit" berichtet von einer<br />
großen Säuberung unter den Wirtschartsmanagern, Literaten, selbst<br />
unter den Musikschaffenden und Journalisten in <strong>der</strong> Tschechoslowakei.<br />
Die Zahl Jener, die mit dem Regime nicht übereinstimmen,<br />
sei beachtlich und <strong>der</strong> Prozentsatz <strong>der</strong> Parteimitglie<strong>der</strong>, die kein<br />
Interesse an <strong>der</strong> Parteiarbeit zeigten, liege etwa bei 15 Prozent<br />
Ein Drittel <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> sei in einem Zeitraum von sechs Monaten<br />
zu keiner Sitzung erschienen.<br />
<strong>Bereit</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ausgleich</strong> <strong>auf</strong><br />
<strong>Basis</strong> <strong>der</strong> <strong>Menschenrechte</strong><br />
Stellungnahmen <strong>der</strong> Landsmannschaft und sudetendeutscher BRD-Abgeordneter<br />
Nach <strong>der</strong> am 19. Juni 1974 erfolgten Zustimmung<br />
des deutschen Bundestages zu dem am<br />
11. Dezember 1973 unterzeichneten „Vertrag<br />
über die gegenseitigen Beziehungen zwischen<br />
<strong>der</strong> Bundesrepublik und <strong>der</strong> CSSR" unterstreicht<br />
die Rechtsverwahrung, welche <strong>der</strong> „Sudetendeutsche<br />
Rat" und die Bundesversammlung <strong>der</strong><br />
Sudetendeutschen Landsmannschaft am 14. Juli<br />
1973 nach <strong>der</strong> Paraphierung gegen den Vertrag<br />
einlegten.<br />
Sie verurteilt, daß In ihm das Anliegen <strong>der</strong><br />
Sudentendeutschen wie 1918, 1938 und 1945<br />
ohne <strong>der</strong>en Mitbestimmung behandelt wurde.<br />
Außenpolitik benachteiligt<br />
Österreicher (2)<br />
Die Rechtslage <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />
in Osterreich (3)<br />
Aus <strong>der</strong> alten Heimat (5)<br />
Berichte aus den Landsmannschaften<br />
Sie stellt daher fest, daß die In mehreren Staaten<br />
und Verwaltungsgebieten lebende Volksgruppe<br />
als solche durch den Vertrag we<strong>der</strong> verpflichtet<br />
noch gebunden wird.<br />
Beide in Böhmen, Mähren und Schlesien beheimateten<br />
Völker, Tschechen und Deutsche,<br />
bleiben in Ihren Entschlüssen zur friedlichen<br />
Verwirklichung des Heimat- und Selbstbestimmungsrechtes<br />
ohne Rücksicht <strong>auf</strong> den Inhalt<br />
irgendwelcher ohne sie abgeschlossenen Verträge<br />
völlig frei.<br />
Die Im Vertrag gewählte Formel Ober die<br />
„Nichtigkeit" des Münchener Abkommens birgt<br />
die Gefahr, den Prager Machthabern als Ausgangspunkt<br />
einer Auslegung zu dienen, welche<br />
die Austreibung <strong>der</strong> 3,5 Millionen Sudetendeutschen<br />
legalisiert und damit ihr Heimatrecht <strong>auf</strong>s<br />
schwerste bedroht.<br />
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft bedauert<br />
deshalb, daß in dem Vertrag das Verbrechen<br />
<strong>der</strong> Austreibung nicht ebenso verurteilt<br />
wurde wie die Gewalttaten Hitlers. In <strong>der</strong> Begründung,<br />
dies wäre deshalb unterblieben, weil<br />
letztere schrecklicher als die ersteren gewesen<br />
seien, erblickt sie eine moralische Diskriminierung,<br />
die sie <strong>auf</strong>s schärfste zurückweist.<br />
Der in <strong>der</strong> Nichtigkeitsformel verdeckte Dissens<br />
gefährdet die rechtliche, politische und materielle<br />
Position aller Deutschen. Mit den Betroffenen<br />
aus dem Sudetengebiet sind daher alle<br />
Mitbürger gehalten, die von deutscher Seite gegebene<br />
Auslegung zu vertreten, nach welcher<br />
das Münchener Abkommen vom 29. September<br />
1938 rechtswirksam zustande kam und <strong>zum</strong><br />
Übergang <strong>der</strong> Gebietshoheit in den Sudetengebieten<br />
<strong>auf</strong> das Deutsche Reich führte.<br />
Erst eine Gesamtregelung unter Mitwirkung<br />
<strong>der</strong> unmittelbaren Betroffenen kann die heute<br />
noch offene Sudetenfrage lösen. Die Wahrung<br />
<strong>der</strong> <strong>Menschenrechte</strong> für alle Beteiligten vermag<br />
dann jene Versöhnung zwischen den beiden<br />
Nachbarvölkern zu bekräftigen, die durch den<br />
vorgelegten Vertrag eher erschwert als geför<strong>der</strong>t<br />
wird.<br />
Die Abgeordneten Dr. Becher, Dr. Götz,<br />
Klepsch, Kunz (Berlin), Dr. Riedl, Dr. Wittmann<br />
und Zogelmann haben nach <strong>der</strong> Bundestagssitzung<br />
eine gemeinsame Erklärung abgegeben,<br />
in <strong>der</strong> es einleitend heißt: „Gegen den Vertrag<br />
vom 11. Dezember 1973 über die gegenseitigen<br />
Beziehungen zwischen <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
Deutschland und <strong>der</strong> Tschechoslowakischen Sozialistischen<br />
Republik erheben wir Einspruch,<br />
weil er unserer Meinung nach we<strong>der</strong> <strong>der</strong> Normalisierung<br />
<strong>der</strong> Beziehungen zwischen den beiden<br />
Staaten noch <strong>der</strong> Verständigung und Versöhnung<br />
mit dem tschechischen Volk dient. Der<br />
Sudetendeutsche Rat und die Bundesversammlung<br />
<strong>der</strong> Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
haben als legitimierte Vertretung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
Deutschland lebenden Sudetendeutschen<br />
am 14. Juli 1973 nach Paraphierung des<br />
Vertrages gegen ihn Rechtsverwahrung eingelegt,<br />
<strong>der</strong> wir uns anschließen, weil entscheidende<br />
Rechtspositionen <strong>der</strong> sudetendeutschen Volksgruppe<br />
gefährdet werden." Zudem werde <strong>der</strong><br />
Vertrag auch den historischen Tatsachen nicht<br />
gerecht, die anschließend von 1848 an <strong>auf</strong>gezählt<br />
werden, und zu denen als wesentliche<br />
Punkte die 1914 erfolgte Verweigerung des<br />
Selbstbestimmungsrechtes <strong>der</strong> Völker durch die<br />
tschechische Regierung, die Feststellung des<br />
englischen Vermittlers Lord Runciman, daß die<br />
tschechoslowakische Regierung keinerlei <strong>Bereit</strong>schaft<br />
gezeigt habe, einen vernünftigen <strong>Ausgleich</strong><br />
zuzusichern, und er daher die Abtretung<br />
<strong>der</strong> sudetendeutschen Gebiete an das Deutsche<br />
Reich vorgeschlagen habe, die tschechische Regierung<br />
sich in Noten vom 21. September 1938<br />
an Frankreich und Großbritannien selbst mit<br />
dieser Abtretung einverstanden erklärt habe und<br />
sich daraus dann das Münchener Abkommen<br />
vom 29. September 1938 ergeben habe, das nur<br />
dem Vollzug dieser Abtretung entsprochen habe.<br />
In <strong>der</strong> Erklärung heißt es weiter, daß durch<br />
den deutsch-tschechoslowakischen Vertrag vom<br />
11. September 1973 und die durch ihn bekräftigte<br />
Unverletzlichkeit <strong>der</strong> Grenzen <strong>der</strong><br />
Tschechoslowakei das Selbstbestimmungsrecht<br />
und das Recht <strong>auf</strong> die Heimat <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />
nicht betroffen werde. „Diese Rechte,<br />
die wir nicht preisgeben, werden durch die<br />
Aussagen über das Münchener Abkommen nicht<br />
berührt; sie stellen auch keine territorialen For<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland dar",<br />
heißt es In <strong>der</strong> Erklärung weiter. Dagegen ent-<br />
{Fortsetzung Seite 2)<br />
Das schöne Bild <strong>der</strong> Heimat...<br />
Gerade jetzt im Sommer wird in manchem die Erinnerung an Wan<strong>der</strong>ungen und Wege In<br />
<strong>der</strong> alten Heimat wach werden. Unser Bild zeigt die Oppaklamm bei Karlsbrunn, eine wildromantische<br />
Landschaft im Altvatergebirge.<br />
Angst vor<br />
dem Gespräch<br />
VON WOLFGANG SPERNER<br />
Wir räumen den <strong>der</strong>zeit noch in <strong>der</strong><br />
Tschechoslowakei lebenden Deutschen ein,<br />
daß sie es beson<strong>der</strong>s schwer haben, wenn<br />
sie Deutsch als Sprache, als Schrift und<br />
wohl auch als Lebensstil weiter pflegen.<br />
Wir sind uns bewußt, daß sicher eine Portion<br />
tagtäglich zu bewährenden Mutes dazu<br />
gehört, heute noch in einem rein tschechisch<br />
regierten Staat Deutsch zu sein, und<br />
wir bewun<strong>der</strong>n diesen Mut. Wir können<br />
verstehen, daß es viel, viel schwerer ist<br />
eine Zeitung, wie etwa das Wochenblatt<br />
<strong>der</strong> „deutschen Werktätigen in <strong>der</strong> CSSR",<br />
die „Prager Volkszeitung" herauszugeben<br />
und zu redigieren, als hier in Österreich<br />
o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bundesrepublik eine sudetendeutsche<br />
Zeitung zu machen. Wir sind uns<br />
auch bewußt, daß diese „deutsche Zeitung<br />
in <strong>der</strong> CSSR" natürlich ein Faktor in <strong>der</strong><br />
Politik <strong>der</strong> kommunistischen Regierung ist,<br />
nicht etwa gemacht, um das Deutsche zu<br />
pflegen, son<strong>der</strong>n mehr o<strong>der</strong> weniger „geduldet",<br />
weil eben noch viele deutschsprachige<br />
Menschen in <strong>der</strong> CSSR leben, und<br />
weil man sie über dieses Massenmedium<br />
Woche für Woche entsprechend politisch<br />
beeinflussen kann.<br />
Das alles sehen wir ein und erkennen<br />
es. Wir verstehen, daß man in solch einem<br />
Blatt vorwiegend Erfolgsberichte von Kommunen<br />
und Son<strong>der</strong>arbeitseinsätzen zu<br />
bringen hat, daß in einer Schwarz-Weiß-<br />
Malerei alles, was östlich des Erzgebirges<br />
in <strong>der</strong> Politik, in <strong>der</strong> Wirtschaft und im kulturellen<br />
Leben gemacht wird, grundsätzlich<br />
gut ist, während drüber dem Böhmerwald<br />
alles übel „kapitalistisch", „böse" und<br />
„imperialistisch" ist.<br />
Was jedoch Ende Mai <strong>der</strong> Leitartikler in<br />
<strong>der</strong> „Prager Volkszeitung" unter dem<br />
strammen Titel „Es gibt keinen Waffenstillstand"<br />
<strong>zum</strong> besten gegeben hat, das<br />
schießt schon weit über die üblichen Vorurteile<br />
hinaus. Sein Artikel, <strong>der</strong> gerade<br />
vor Beginn <strong>der</strong> Reisesaison die Leser in<br />
<strong>der</strong> CSSR „<strong>auf</strong>motzen" und mißtrauisch<br />
machen soll, beginnt mit dem forschen<br />
Satz: „Antikommunismus ist <strong>der</strong> Schlachtruf<br />
<strong>der</strong> kapitalistischen Welt". Der Autor<br />
beruhigt indes seine Leser: Militärisch<br />
stehe man gut da in <strong>der</strong> CSSR, auch wirtschaftlich<br />
habe man sich „<strong>der</strong>rappelt",<br />
aber nun dräut eine ganz an<strong>der</strong>e „Waffe"<br />
Urlaubsperren<br />
Die Geschäftsstelle <strong>der</strong> <strong>Sudetenpost</strong> ist vom<br />
22. bis 31. Juli geschlossen. Für die nächste<br />
Folge, die am 8. August erscheint, können Berichte<br />
bis <strong>zum</strong> 3. August entgegengenommen<br />
werden.<br />
Die Geschäftsstelle <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft in Wien 1, Hegelgasse 19/4,<br />
ist Montag bis Donnerstag y/on 9 bis 12 Uhr für<br />
den Parteienverkehr geöffnet.<br />
Die Rechtsberatung findet nur Dienstag und<br />
Donnerstag statt. Vom 15. bis 31. Juli wird ein<br />
Journaldienst jeweils Dienstag und Donnerstag<br />
von 9 bis 12 Uhr eingerichtet, ebenso vom 26.<br />
bis 31. August, vornehmlich zur Vorbereitung<br />
des Heimattreffens in Klosterneuburg. Vom 1. bis<br />
25. August ist die Geschäftsstelle geschlossen.<br />
aus dem Westen: „Der Imperialismus gibt<br />
natürlich den Kampf gegen den Marxismus<br />
nicht <strong>auf</strong>. Die Propaganda wurde jetzt eine<br />
unerläßliche Waffe <strong>der</strong> imperialistischen<br />
Politik", malt <strong>der</strong> Kolumnist schwarz und<br />
unter den drei „schrecklichen" Gefahren,<br />
vor denen er seine Landsleute warnt, ist<br />
es, daß „bürgerliche und imperialistische<br />
Ideen durch Touristen in die sozialistischen<br />
Län<strong>der</strong> hineingetragen werden".<br />
Wie wird denn so etwas gemacht? Der<br />
Prager Leitartikler weiß es: „Der Imperialismus<br />
begrüßt heuchlerisch und mit gemischten<br />
Gefühlen die politische Entspannung<br />
und die Koexistenz von Staaten verschiedener<br />
Gesellschaftsordnung", schreibt er,<br />
und er unterschiebt sogar dem von <strong>der</strong><br />
Brandt-Scheel-Regierung hochgelobten und<br />
selbst in Moskau arrivierten Ostpolitiker<br />
Egon Bahr, daß er mit seiner Lösung von<br />
„Wandel durch Annäherung" nicht dem<br />
ehrlichen Frieden, „son<strong>der</strong>n dem Einschmuggeln<br />
antisozialistischer Gedankengutes<br />
in die sozialistischen Län<strong>der</strong> dienen<br />
will". Der Leitartikler ist ein flüssiger Formullerer,<br />
wenn es um Kampftiraden geht.<br />
Er schlußfolgert aus allen Worten und Artikeln,<br />
die sich um eine Annäherung zwischen<br />
dem Westen und dem CSSR-Reich<br />
bemühen einfach: „Goebbels hat Nachfolger!"<br />
Seine Schluß-Sentenz: „Also keine<br />
von den Kapitalisten erwünschte Entideologisierung,<br />
son<strong>der</strong>n verschärfter ideologischer<br />
Klassenkampf!"<br />
Nun, wenn man das liest, dann wun<strong>der</strong>t<br />
es einen freilich nicht, daß die tschechischen<br />
Grenzsoldaten jene aus dem Westen
kommenden Reisenden, die in die CSSR<br />
einreisen wollen, beson<strong>der</strong>s genau und<br />
lei<strong>der</strong> oft auch schikanös überprüfen. Wir<br />
wissen es, daß viele dieser Uniformierten<br />
nur ihre von oben diktierte Pflicht tun, obzwar<br />
es ihnen im Innersten an<strong>der</strong>s zu Mute<br />
wäre. Doch mit solchen Artikeln, die sicher<br />
auch durch entsprechende Propagandareden<br />
in <strong>der</strong> CSSR untermauert werden, wird<br />
ja eine Mauer des Mißtrauens <strong>auf</strong>gerichtet.<br />
Es muß einem eigentlich wun<strong>der</strong>n, daß es<br />
dann immer noch Menschen gibt, die als<br />
Werktätige in Deutschland o<strong>der</strong> Österreich<br />
leben, die dann von <strong>der</strong> CSSR faktisch als<br />
„böse Kapitalisten" eingestuft werden* und<br />
die es sich trotzdem nicht verdrießen lassen,<br />
in die Tschechoslowakei einzureisen.<br />
Gerade <strong>auf</strong> sie werden solche Unterstellungen,<br />
daß sie durch ihr Gespräch mit<br />
Tschechen o<strong>der</strong> Deutschen „imperialistisches<br />
Gedankengut hineintragen" usw.<br />
aber beson<strong>der</strong>s wirken. Natürlich spricht<br />
man über dies o<strong>der</strong> das, wie man es<br />
halt in einem freien westlichen Staat gewohnt<br />
ist. Erst wenn man unter ewigen<br />
Verdachtsmomenten steht, wird einem dann<br />
vielleicht bewußt, daß dieses o<strong>der</strong> jenes<br />
Gespräch so o<strong>der</strong> so „ausgelegt" werden<br />
könnte.<br />
Aber — welch eine Welt ist das! Wie<br />
schwach muß doch diese Ideologie sein,<br />
die Leitartikler Lenk so wacker verteidigen<br />
will, wenn sie durch Herrn Müller o<strong>der</strong><br />
Maier ganz einfach im bloßen Gespräch<br />
bereits unterhöhlt werden kann! Wir haben<br />
uns hier im Westen nicht beängstigt gezeigt,<br />
als zur Zeit des Prager Frühlings<br />
Tschechen als Urlaubs- und Reisegäste zu<br />
uns kamen. Natürlich hätten auch wir hier<br />
ein Geschrei anfangen können und „warnen"<br />
können, daß nun <strong>der</strong> „Kommunismus<br />
<strong>auf</strong> dem Wege über Touristen hineingetragen<br />
wird in unser Land". Keine Rede<br />
war davon. Auch wenn morgen die Grenzen<br />
<strong>auf</strong>gingen und wie<strong>der</strong> viel mehr Tschechen,<br />
Ungarn, Polen o<strong>der</strong> weiß sonst wer<br />
zu uns käme, wir würden sie, wenn sie als<br />
friedliche Touristen kommen, nur begrüßen.<br />
Wir haben hier nichts zu befürchten.<br />
Wir brauchen uns auch unseres Landes<br />
und unseres Lebens nicht zu schämen. Bei<br />
uns kann man frei sein, kann frei reisen.<br />
Ohne Argwohn. Wir verstehen dieses „Hineinideologisieren"<br />
nicht, wie man es in<br />
Artikeln und Reden in <strong>der</strong> CSSR vornimmt.<br />
Wir bedauern es aber, und wir müssen feststellen,<br />
daß es im Grunde genommen doch<br />
höchst wi<strong>der</strong>sprüchlich ist. Auf <strong>der</strong> einen<br />
Seite drängte man in Prag, daß endlich <strong>der</strong><br />
Vertrag mit Bonn zustande kam, weil damit<br />
auch die Beziehungen zwischen beiden<br />
Staaten, wie es so schön heißt, „normalisiert"<br />
werden, <strong>auf</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite beschimpft<br />
man drüben sogar Ostpolitiker<br />
wie Bahr als „Schmuggler imperialistischen<br />
Gedankengutes" und man sendet faktisch<br />
als „Willkommensgrüße" für alle jene, die<br />
sich von einer CSSR-Reise nicht abhalten<br />
lassen die Kampfrufe entgegen: „Es gibt<br />
keinen Waffenstillstand!" Nun, so macht<br />
man Friedenspolitik nicht! Es gehört dazu<br />
auch Vertrauen. Gegenseitiges Vertrauen.<br />
Von uns aus wird es — trotz vieler bitterer<br />
Erfahrungen — den Tschechen entgegengebracht.<br />
Auch jetzt noch und auch später.<br />
Bertha Freifrau von Suttner wurde am 9.<br />
Juni 1843 in Prag geboren. Feldmarschalleutnant<br />
Franz Joseph Graf Kinsky von Chinitz<br />
und Tettau war ihr Vater. Er war vor ihrer Geburt<br />
gestorben. Die Mutter, geborene Sophia<br />
Wilhelmine Körner, gehörte <strong>zum</strong> Verwandtenkreise<br />
des Dichters Theodor Körner.<br />
Im Lebensweg <strong>der</strong> bedeutenden Frau lassen<br />
sich zwei deutlich verschiedene Abschnitte<br />
erkennen: Der erste Lebensteil war durch den<br />
Alltag und die Gesellschafts- und Lebensform<br />
adeliger Kreise bestimmt. In ihrer zweiten<br />
Lebenshälfte wurde sie die weltbekannte, anerkannte,<br />
unermüdliche Kämpferin für den<br />
Frieden.<br />
Verlobungsenttäuschungen fallen zunächst<br />
<strong>auf</strong>. Da bewarb sich ein reicher Industrieller<br />
In Wien um die schöne Grafentochter, er<br />
war 52, sie 16 Jahre alt. Das Mädchen<br />
schwankte zwischen Ja und Nein — und entschied<br />
sich im wehen Erleben des Altersunterschiedes<br />
für die Ablehnung. Ein Aufenthalt<br />
in Bad Homburg brachte Ablenkung und<br />
Vergessen. Hier fand nun Bertha Kinsky<br />
eine Freundin, die später zur großen Helferin<br />
wurde: Ekatrina Dadiani, die reiche<br />
Fürstin von Mingrelien im Kaukasus. Durch diese<br />
kam sie nach Paris und lernte das Leben <strong>der</strong><br />
Weltstadt kennen. Die Verlobung mit einem<br />
Heiratsschwindler aus Australien brachte<br />
neue Enttäuschung, und Liebe und Gegenliebe<br />
in den Beziehungen zu Prinz Sayn-<br />
Wittgenstein wurden durch den Tod beendet:<br />
<strong>der</strong> Prinz, ein Sänger, starb <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Oberfahrt<br />
zu einer Konzertreise durch die Vereinigten<br />
Staaten.<br />
Im Alter von dreißig Jahren war Bertha<br />
Kinsky durch die Verschlechterung <strong>der</strong> Familienverhältnisse<br />
genötigt, sich nun selbst<br />
zu erhalten. Sie nahm die Stelle einer Erzieherin<br />
im Hause des reichen Freiherrn von<br />
Suttner in Wien an. Vier Töchter hatte sie zu<br />
betreuen, den jüngsten Sohn Arthur Gundaccar<br />
lernte sie lieben. Er war um sieben<br />
Jahre jünger als sie. Drei frohe Jahre waren<br />
Bertha Kinsky hier beschieden. Dann<br />
führte die Aufdeckung <strong>der</strong> Liebe zwischen<br />
ihr und dem Sohn zur Entlassung.<br />
SUDETENPOST<br />
FOLGE 13/14 VOM 4. JUL11974<br />
Außenpolitik benachteiligt Österreicher<br />
Einseitige Bevorzugung tschechischer Interessen vorgeworfen<br />
Son<strong>der</strong>bar erscheinen Aktivitäten <strong>der</strong> österreichischen Außenpolitik zur Wahrung tschechischer Interessen: Wie die oö. Handelskammer feststellte,<br />
betreibt das Finanzministerium bei österreichischen Unternehmen die Einziehung von vor 1945 entstandenen For<strong>der</strong>ungen tschechischer<br />
Firmen und Institutionen. Wenn dagegen diese österreichischen Betriebe For<strong>der</strong>ungen an tschechische Wirtschaftskörper aus <strong>der</strong> Zeit vor<br />
1945 haben, werden sie <strong>auf</strong> den — 28 Jahre nach Kriegsende noch immer nicht zustandegekommenen — österreichisch-tschechischen<br />
Vermögensvertrag verwiesen. Die oö. Wirtschaftsvertretung spricht sich entschieden gegen diese Vorgangswelse aus und wirft dem Außenministerium,<br />
das den Handlungsrahmen dazu fe<strong>der</strong>führend bestimmt, eine einseitige Bevorzugung ausländischer Interessen <strong>zum</strong> Nachteil<br />
heimischer Firmen vor. Dabei ist noch in Erinnerung zu rufen, erklärt die Kammer, daß auch jene Österreicher, die bereits vor 1938<br />
österreichische Staatsbürger gewesen sind, bis heute keine Entschädigung für Vermögensverluste erhalten haben, die sie durch Maßnahmen<br />
des tschechoslowakischen Staates im Jahr 1945 erleiden mußten. Wenn auch die Schwierigkeiten von Vermögensverhandlungen mit <strong>der</strong><br />
CSSR nicht zu verkennen sind, steht das Verhalten <strong>der</strong> österreichischen Stellen in dieser Angelegenheit in einem sehr eigenartigen Licht.<br />
<strong>Bereit</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ausgleich</strong><br />
(Schluß von Seite 1) <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Tschechoslowakei,<br />
g<br />
halte <strong>der</strong> Vertrag eine einseitige historische und England und F Frankreich in einem i Notenwechsel N h l<br />
rechtliche Aussage zur Problematik des Mün- vom 19./21. September 1938 zugestandenen Gechener<br />
Abkommens, das seinerzeit lediglich bietsabtretung diente.<br />
„Wir sind mit <strong>der</strong> Bundesregierung <strong>der</strong> Auffassung,<br />
daß dieses Münchener Abkommen gültig<br />
zustande gekommen ist und Rechtswirkungen<br />
entfaltet hat. Dem aber steht <strong>der</strong> Standpunkt<br />
<strong>der</strong> Tschechoslowakei gegenüber, wonach<br />
Abschied von Osterreich<br />
In den Folgen 13/14 und 15/16 <strong>der</strong> „<strong>Sudetenpost</strong>", Jahrgang 1973, wurde unter <strong>der</strong> Oberschrift<br />
„Abschied von Osterreich In <strong>der</strong> Nationalversammlung am 24. September 1919" über<br />
die „Feierliche Verabschiedung <strong>der</strong> sudetendeutschen Vertretungen und Regierungen durch<br />
die Republik Deutschösterreich" berichtet. Ungemein eindrucksvoll und erschütternd beim<br />
Vergleich zwischen „Damals" und „Heute" war dabei das Beziehungsgefüge zu erkennen, das<br />
am Ende des ersten Weltkrieges und in den Jahren nachher zwischen den Staatsführern<br />
und politischen Persönlichkeiten Österreichs und den Sudetendeutschen bestand. Jener „Abschied<br />
von Osterreich" in <strong>der</strong> österreichischen Nationalversammlung vollzog sich im politischen<br />
Lebensraum. Es waren Politiker und Staatsmänner, die ihre Anteilnahme, Ihr Verständnis,<br />
ihr Mitleiden und ihre Wünsche für die Zukunft gegenüber den Sudetendeutschen<br />
bekundeten. Nun mag die Frage gestellt werden, wie sich die österreichische Öffentlichkeit,«<br />
die österreichische Presse zu jenem geschichtlichen Ereignis verhielten. Die Antwort dar<strong>auf</strong><br />
soll durch Auszüge aus den zugehörigen Berichten von vier Wiener Zeitungen vom 25. September<br />
1919 gegeben werden. Aus ihnen ist zu erkennen, daß sich damals ganz Osterreich<br />
den Sudetendeutschen tiefst verbunden fühlte. Frau Sylvia Schlosser hat wie<strong>der</strong> die Übertragung<br />
<strong>der</strong> Abiichtungen in Maschinschrift in liebenswürdiger Weise durchgeführt Dafür gebührt<br />
ihr bester Dank. Die Berichte <strong>der</strong> vier Wiener Zeitungen seien nun auszugsweise wie<strong>der</strong>gegeben.<br />
das Münchener Abkommen von Anfang an nicht<br />
mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen<br />
sein soll." Dieser Standpunkt <strong>der</strong> tschechoslowakischen<br />
Regierung, demzufolge das Münchener<br />
Abkommen „niemals existent" und daher<br />
unwirksam war, sei noch nicht ausgeräumt.<br />
Die Erklärung <strong>der</strong> sudetendeutschen Abgeordneten<br />
schließt mit <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung, daß we<strong>der</strong><br />
jetzt noch später <strong>der</strong> vorliegende deutschtschechoslowakische<br />
Vertrag o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Handlungen<br />
als Legitimierung, d. h. als Rechtfertigung<br />
o<strong>der</strong> Legalisierung, d. h. endgültige Regelung,<br />
<strong>der</strong> Vertreibung o<strong>der</strong> ihrer Folgen angesehen<br />
werde. „Wir sind bereit, <strong>zum</strong> <strong>Ausgleich</strong><br />
<strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Basis</strong> <strong>der</strong> Wahrung <strong>der</strong> <strong>Menschenrechte</strong><br />
für alle, auch für die Deutschen aus Böhmen,<br />
Mähren und Schlesien. Die Sudetendeutschen<br />
werden Partner einer guten Nachbarschaft zu<br />
dem tschechischen und slowakischen Volk sein."<br />
Der Bundesrat hat am 21. Juni ebenfalls den<br />
Entwurf eines Gesetzes Ober die gegenseitigen<br />
Beziehungen zwischen <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
Deutschland<br />
schlossen.<br />
und <strong>der</strong> Tschechoslowakei be-<br />
Arbeiterzeitung: Abschied von den<br />
Sudetendeutschen<br />
Der deutsch-österreichische Staat hat heute<br />
die schwerste, schmerzlichste, erdrückendste<br />
Bestimmung des Friedens von Saint Germain,<br />
die Lostrennung <strong>der</strong> Sudetendeutschen von<br />
Deutschösterreich, in einem feierlichen Akte<br />
zur Tatsache erhoben. Der Abschied von den<br />
einstigen Behörden und Vertretern <strong>der</strong> Sudetenlän<strong>der</strong><br />
wurde im Sitzungssaal <strong>der</strong> Nationalversammlung<br />
vollzogen. Die Präsidentenstraße<br />
zeigte sich bei <strong>der</strong> matten Beleuchtung<br />
des Saales, geschmückt mit Palmen und Blattpflanzen,<br />
in düstergrüner Pracht. Als Präsident<br />
Seitz in den ergreifenden Worten seiner<br />
Ansprache von unseren Brü<strong>der</strong>n im Sudetenlande<br />
Abschied nahm und noch einmal vor<br />
<strong>der</strong> gesitteten Welt das ihnen, das dem ganzen<br />
deutschen Volke in Österreich angetane<br />
Unrecht anklagte, ging eine Stimmung tiefer<br />
Ergriffenheit durch den Saal. Nur mit<br />
Mühe hielt man die Tränen zurück. Notwendig<br />
war es, noch vor <strong>der</strong> Ratifizierung des Friedensvertrages,<br />
durch die eigentlich erst die<br />
Scheidung <strong>der</strong> Sudetenlän<strong>der</strong> von Deutschösterreich<br />
zur rechtlichen Tatsache wird, die<br />
Lostrennung zu vollziehen Aber notwendig<br />
war auch, und dies ist in <strong>der</strong> feierlichsten<br />
Weise geschehen, vor aller Welt die Rechtsanschauung<br />
auszusprechen, vor aller Welt<br />
zu sagen, daß das, was <strong>der</strong> Saint-Germainer<br />
Friede geschaffen hat, ein Werk <strong>der</strong> Gewalt<br />
ist, aflem menschlichen Rechte, allen Be-<br />
Nun galt es, eine neue Stellung zu suchen.<br />
Einer Anzeige in den Wiener „Neuen<br />
Freien Presse" folgend, fuhr Komtesse Kinsky<br />
nach Paris und lernte dort den „sehr reichen,<br />
hochgebildeten, älteren Herrn" kennen, <strong>der</strong><br />
mit jener Anzeige eine Sekretärin und Hausdame<br />
gesucht hatte: den Schweden Alfred<br />
Nobel, den Erfin<strong>der</strong> des Dynamits, mit 43<br />
Jahren noch unverheiratet. Die Unterhaltung<br />
mit ihm lenkte vom Leide ab, bedeutete Begegnung<br />
mit Fragen über Welt und Menschen,<br />
über Kunst und Leben. Als Nobel nach<br />
Bertha von Suttner<br />
<strong>zum</strong> 60. Todestag<br />
einer großen Frau aus Böhmen<br />
Schweden reisen mußte, kehrte Bertha, von<br />
Heimweh und Sehnsucht getrieben, nach<br />
Wien zurück. Die Liebenden fanden einan<strong>der</strong><br />
wie<strong>der</strong>. Am 12. Juni 1876 ließen sich<br />
Bertha Gräfin Kinsky und Arthur Gundaccar<br />
Baron Suttner heimlich in <strong>der</strong> Pfarrkirche<br />
St. Ägyd in Wien-Gumpendorf trauen. Sie<br />
verließen Wien und fuhren zur befreundeten<br />
Fürstin von Mingrelien, Sie wurden freudig<br />
<strong>auf</strong>genommen und blieben neun Jahre<br />
dort. Für ihren Lebensunterhalt mußten sie<br />
selbst sorgen. Sie gaben Privatstunden,<br />
übernahmen Gelegenheitsarbeiten und begannen<br />
zu schreiben. Es gelang ihnen, ihre<br />
Arbeiten in Zeitungen, Zeitschriften und bei<br />
Verlagen in <strong>der</strong> Heimat unterzubringen, ihre<br />
Wirtschaftslage besserte sich, in literarischen<br />
Kreisen fanden sie Anerkennung. Versöhnt mit<br />
den Eltern, kehrte das Ehepaar Suttner 1885<br />
nach Österreich zurück. In dem Suttnerschen<br />
Schlosse in Harmannsdorf in Nie<strong>der</strong>österreich<br />
konnte es sich nie<strong>der</strong>lassen. Berthas Mutter<br />
griffen <strong>der</strong> Völkerfreiheit und Demokratie<br />
wi<strong>der</strong>streitend, und darum in atier Zukunft<br />
unfähig, Bestand und Kraft des Rechtes zu<br />
gewinnen. Wenn ein Volk einmütig wie hier<br />
seinen Protest kundgibt und das Gewissen<br />
<strong>der</strong> gesitteten Welt anruft, ergreift es eine<br />
Waffe, die - aile Menschheitsgeschichte<br />
lehrt es — zuletzt noch immer den Sieg erfochten<br />
hat. Doch <strong>der</strong> Ruf nach dem Rechte<br />
ist ein Wort an die Zukunft. Heute hat für<br />
die Deutschen in den Sudetenlän<strong>der</strong>n das<br />
Recht seine Statt verloren. Noch nicht einmal<br />
als Vollbürger des neuen Staates, in<br />
dem die dreieinhalb Millionen Deutschen<br />
wohnen, hat sie die tschechoslowakische Regierung<br />
anerkannt. Noch gelten dort Gesetze,<br />
eine selbsternannte Nationalversammlung,<br />
die keinen einzigen Vertreter <strong>der</strong> Deutschen<br />
in ihrer Mitte hat. Und die Grundgesetze, <strong>auf</strong><br />
denen das Recht <strong>der</strong> Deutschen in Böhmen,<br />
Mähren und Schlesien in Zukunft ruhen soll,<br />
will gleichfalls diese Versammlung <strong>der</strong> ernannten<br />
ausschließlichen Vetreter <strong>der</strong> herrschenden<br />
Nation beschließen! So spricht sich<br />
auch in <strong>der</strong> Form als Unbill aus, was es dem<br />
tiefsten Wesen nach ist. Die Deutschen aber<br />
ziehen in den Zwangsstaat, dem sie die Entente<br />
unterwirft, mit dem Gebot, ihr ursprünglichstes<br />
Recht als Staatsbürger, als<br />
Menschen erst zu erstreiten. So weise, so<br />
gerecht hat <strong>der</strong> allwaltende Viererrat die<br />
neue Ordnung <strong>der</strong> Welt gegründet.<br />
(Wird fortgesetzt)<br />
lebte nicht mehr. Bedeutende Vermögensverluste<br />
zwangen sie, fleißig zu schreiben, um<br />
zu verdienen, und ebenso fleißig zu lesen, um<br />
das geistige Beziehungsgefüge zu erhalten.<br />
Im Jahre 1886 kam das Ehepaar Suttner<br />
nach Paris. Dort erfuhr es von <strong>der</strong> in London<br />
bestehenden „Internationalen Gesellschaft<br />
für Frieden und Schiedsgerichtsbarkeit", die<br />
ein internationales Schiedsgericht zur<br />
Schlichtung zwischenstaatlicher Streitfälle anstrebte.<br />
Nun begann <strong>der</strong> zweite Lebensabschnitt<br />
Bertha von Suttners: Begeistert, zielbewußt<br />
schrieb sie den Roman „Die Waffen<br />
nie<strong>der</strong>!" In ihm erzählt eine Frau ihr Erleben<br />
während <strong>der</strong> Kriege zwischen 1859<br />
und 1871. 1889 erschien die erste, 1905 die<br />
37. Auflage. Das Buch wurde in die meisten<br />
europäischen und auch in außereuropäische<br />
Sprachen übersetzt: ein Welterfolg!<br />
Im Winter 1890—91 weilte das Ehepaar<br />
Suttner in Venedig. Dort wurde in Anlehnung<br />
an die 1889 geschaffenen „Interparlamentarischen<br />
Konferenzen" eine Friedensgesellschaft<br />
gegründet. Wien folgte 1891 diesem<br />
Beispiel. Im gleichen Jahre hielt Bertha von<br />
Suttner als Präsidentin <strong>der</strong> österreichischen<br />
Friedensgesellschaft beim Friedenskongreß<br />
in Rom ihre erste große Rede. Bei <strong>der</strong><br />
Haager Friedenskonferenz im Jahre 1899,<br />
bei <strong>der</strong> 26 Regierungen vertreten waren,<br />
und die zur Einrichtung eines internationalen<br />
Schiedsgerichtes führte, konnte sie gleichfalls<br />
durch ihre Stellung, ihr Ansehen und<br />
ihre Beziehungen die Friedensbestrebungen<br />
erfolgreich för<strong>der</strong>n.<br />
1902 verlor Bertha von Suttner ihren Gatten.<br />
Sie verließ Harmannsdorf und zog nach<br />
Wien. 1905 erhielt sie als erste Frau den<br />
Friedensnobelpreis, dessen Stiftung sie geför<strong>der</strong>t<br />
hatte. Unermüdlich arbeitete sie am<br />
Friedenswerk: Auf einer Deutschlandreise<br />
sprach sie in 31 Städten, 1912 hielt sie Vorträge<br />
in mehr als 50 Orten <strong>der</strong> USA.<br />
Am 21. Juni 1914 starb Bertha von Suttner In<br />
Wien. Ihre Asche wurde im Urnenhain bei<br />
Gotha beigesetzt. Dieser großen Frau aus<br />
Böhmen gebührt <strong>der</strong> Dank <strong>der</strong> Welt.<br />
Dipl.-Ing. Karl Maschek<br />
25 Jahre Verband <strong>der</strong> Böhmerwäldler<br />
in Oberösterreich<br />
Unter dem Ehrenschutz von Landeshauptmann<br />
Dr. Wenzl und Bürgermeister Hitfinger von Linz<br />
begeht <strong>der</strong> Verband <strong>der</strong> Böhmerwäldler in Oberösterreich<br />
vom 2. bis 4. August seinen 25jährigen<br />
Bestand. Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Veranstaltungen<br />
steht Samstag, dem 3. August, um 20 Uhr ein<br />
großer Heimatabend mit Jugendgruppen aus<br />
Friedrichshafen, München und Linz im Märzenkeller<br />
und Sonntag, dem 4. August, die von<br />
Kanonikus Grillinger aus Passau in <strong>der</strong> Minoritenkirche<br />
zelebrierte Festmesse sowie ab 10.30<br />
Uhr die große Festversammlung im Hauptbahnhofsaal.<br />
Anfragen mögen an Verbandsobmann<br />
Konsulent Hans Hager, Linz, Ruf 28 923, gerichtet<br />
werden.<br />
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daß das Institut Bständig eine Sudetendeutsche<br />
Firma ist und im Bedarfsfalle ganz<br />
beson<strong>der</strong>s empfohlen wird.<br />
Zu hoher Blutdruck<br />
Die Ursachen für einen zu hohen Blutdruck<br />
sind sehr verschieden — Übergewicht, Überanstrengungen,<br />
beson<strong>der</strong>s in den vorgeschrittenen<br />
Lebensjahren. Unbehandelt kann Bluthochdruck<br />
(Hypertonie) die Lebenserwartung verkürzen,<br />
beson<strong>der</strong>s dann, wenn er längere Zeit unerkannt<br />
bleibt.<br />
Im Institut Bständig, Wien 1, Teinfaltstraße 4,<br />
o<strong>der</strong> Wien 6, Mariahilfer Straße 95, gibt es ein<br />
Blutdruckmeßgerät zur täglichen Selbstkontrolle,<br />
dessen Anwendung denkbar einfach ist und das<br />
zeigt, ob <strong>der</strong> Blutdruck dem Alter entspricht.<br />
Bei vorhandenem Bluthochdruck können durch<br />
tägliche Selbstmessungen viele Blutdruckwerte<br />
gewonnen werden, die dem Arzt eine noch bessere<br />
Beurteilung und genaue Einstellung <strong>auf</strong><br />
Normalwerte ermöglichen.<br />
Viele Frauen und Männer messen bereits regelmäßig<br />
ihren Blutdruck mit dem eigenen Blut«<br />
druckmeßgerät zu Hause und legen die Ergebnisse<br />
dem Arzt vor.<br />
Alle Hochdruckgefährdeten sollten daher so<br />
früh wie möglich ihren Blutdruck kontrollieren<br />
Je früher <strong>der</strong> Blutdruck erkannt und behandelt<br />
wird, desto besser die Heilungschancen.<br />
Sich selbst den Blutdruck messen, ist nicht<br />
schwer. Die Ergebnisse sind genauer als beim<br />
Arzt. Eines <strong>der</strong> gefährlichsten Leiden wird<br />
selten rechtzeitig erkannt und behandelt. Immer<br />
mehr Ärzte for<strong>der</strong>n daher: Messen Sie Ihren<br />
Blutdruck selbst!
FOLGE 13114 VOM 4. JUL11974 SUDETENPOST 3<br />
Rechtslage <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />
Bonn hat die Sudetendeutschen in Österreich ins Nichts geworfen...<br />
In den angesehenen „Berichte und Informationen" gibt Dr. Theodor Veiter einen interessanten<br />
Überblick über die Auswirkungen des Vertrages Bonn—Prag gerade auch <strong>auf</strong> die Sudetendeutschen<br />
in Osterreich.<br />
Der am 20. Juni 1973 in Bonn paragraphierte<br />
und am 11. Dezember 1973 in Prag von Bundeskanzler<br />
Willy Brandt unterzeichnete, inzwischen<br />
auch vom Deutschen Bundestag beschlossene<br />
„Vertrag über die gegenseitigen Beziehungen<br />
zwischen <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />
und <strong>der</strong> Tschechoslowakischen Sozialistischen<br />
Republik", in Bonn offiziell „Normalisierungsvertrag"<br />
genannt (was er nur sehr bedingt ist, nämlich<br />
im selben Ausmaß wie <strong>der</strong> Grundvertrag<br />
zwischen BRD und DDR) wurde ohne die geringste<br />
Fühlungnahme seitens <strong>der</strong> Deutschen<br />
Bundesregierung mit Österreich vorbereitet, ausgehandelt<br />
und unterzeichnet.<br />
Nun könnte man fragen, was denn dieser Vertrag<br />
Österreich überhaupt angehe. Da <strong>der</strong> Normalisierungsvertrag<br />
eine Art verspäteter Aufhebung<br />
des Münchener Abkommens darstellt,<br />
Österreich aber im Zeitpunkt des Abschlusses<br />
des Münchener Abkommens (29. September<br />
1938) untergegangen war {Annexionstheorie),<br />
mindestens aber keine völkerrechtliche Handlungsfähigkeit<br />
hatte (nach <strong>der</strong> nur in Österreich<br />
vertretenen Okkupationstheorie), konnte Österreich<br />
am Münchener Abkommen nicht beteiligt<br />
sein und war dies auch nicht. Allerdings war<br />
auch die damalige Tschecholowakische Republik<br />
nicht in allen Teilverträgen Vertragspartner des<br />
Abkommens, obgleich sie sich in ihren Noten<br />
vom 21. September 1938 an Frankreich und<br />
Großbritannien mit <strong>der</strong> Abtretung <strong>der</strong> sudetendeutschen<br />
Gebiete an das Deutsche Reich einverstanden<br />
erklärte und damit in Wirklichkeit<br />
das Abkommen erst ermöglichte.<br />
Daß das Münchener Abkommen für Tschechoslowakei<br />
bindende Wirkung hatte, wird auch<br />
von keinem Völkerrechtler außerhalb des Ostblocks<br />
bestritten, strittig ist nur, ob es wegen<br />
seines später erfolgten Bruches durch Hitler mit<br />
dessen Einmarsch in die Rest-Tschechoslowakei<br />
und <strong>der</strong>en Umwandlung in das Protektorat Böhmen<br />
und Mähren sowie durch die Schaffung<br />
eines selbständigen slowakischen Staates wie<strong>der</strong><br />
<strong>auf</strong>gehoben wurde. Nur die tschechoslowakischen<br />
Völkerrechtler (z. B. Prof. Hajdu, Prag) erklärten<br />
nach 1945, das Abkommen sei von Anfang<br />
an (ex tune) nichtig gewesen, weil erzwungen.<br />
Dabei wird übrigens verschwiegen, daß das<br />
Abkommen nicht sosehr durch Hitler erzwungen<br />
worden ist, als durch Chamberlain und vor allem<br />
durch Bonnet, wie dessen 1973 erschienene<br />
Memoiren bekunden. Der Zwang war aber nach<br />
damaliger Völkerrechtslehre keineswegs völkerrechtswidrig<br />
gewesen, da kein physischer<br />
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•<br />
Allen Sudetendeutschen<br />
aus dem In- und Ausland<br />
bestens empfohlen!<br />
Zwang <strong>auf</strong> Vertreter <strong>der</strong> tschechoslowakischen<br />
Regierung ausgeübt worden war. Überdies hat<br />
Eduard Benesch sich damals* in tschechischen<br />
Zeitungen selbst für die Abtretung <strong>der</strong> Sudetengebiete<br />
ausgesprochen und diese als gerecht bezeichnet.<br />
Daß er dann später das Gegenteil<br />
sagte, muß wohl in an<strong>der</strong>em Zusammenhang gesehen<br />
werden.<br />
Nach <strong>der</strong> Annexionstheorie, die mit Ausnahme<br />
<strong>der</strong> österreichischen Völkerrechtler und vor allem<br />
— was nicht dasselbe ist — Staats- und<br />
Verfassungsrechtler überwiegend in <strong>der</strong> ganzen<br />
Welt für die rechtliche Charakterisierung des<br />
sog. Anschlusses vertreten wird, vor allem auch<br />
in <strong>der</strong> BRD (Gesetzgebung, Lehre und Praxis),<br />
ist Österreich im März 1938 als Völkerrechtssubjekt<br />
untergegangen und 1945 als neuer Staat<br />
wie<strong>der</strong> errichtet worden. Nach dieser Lehre wurde<br />
logischerweise auch das Münchener Abkommen<br />
für das ganze Deutsche Reich, somit auch<br />
für das Territorium Österreichs („Ostmark", später<br />
„Alpen- und Donau-Reichsgaue") in Kraft gesetzt.<br />
Demgemäß kamen auch von <strong>der</strong> Tschechoslowakei<br />
abgetretene, im weiteren Sinn <strong>zum</strong><br />
Sudetengebiet gerechnete Gebiete zu den „Ostmark"-Reichsgauen,<br />
nämlich zu Nie<strong>der</strong>donau und<br />
Oberdonau.<br />
Mit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung eines selbständigen<br />
Österreich 1945, dem Jahre später auch die<br />
Wie<strong>der</strong>herstellung seiner Unabhängigkeit und<br />
Souveränität folgte, stand allerdings fest, daß<br />
nach dem Willen <strong>der</strong> österreichischen Regierung<br />
diese Sudetengebiete keinen Bestandteil <strong>der</strong><br />
Republik Österreich bilden sollten. Österreich hat<br />
damals nur <strong>auf</strong> den Rupertiwinkel (Berchtesgadener<br />
Ländchen), <strong>auf</strong> ein mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
genau umschriebenes Südtirol und örtlich ganz<br />
vorübergehend <strong>auf</strong> das bayrische Amt Weiler im<br />
Allgäu Territorialansprüche erhoben. Das gehörte<br />
aber schon 1947 <strong>der</strong> Vergangenheit an.<br />
Man wollte die vorerwähnten sudetendeutschen<br />
Gebiete umsoweniger haben, als Bevölkerung<br />
wie Regierung den Sudetendeutschen wie allen<br />
vertriebenen Volksdeutschen zunächst völlig abweisend<br />
gegenüberstanden. Erst 1949 trat hierin<br />
ein grundlegen<strong>der</strong> Wandel ein. Umgekehrt betrachtete<br />
die Tschechoslowakei österreichische<br />
Grenzgebiete als faktisch ihr gehörig, wie die<br />
zeitweilige Besetzung nie<strong>der</strong>österreichischer Dörfer<br />
im Räume Drasenhofen beweist, wo <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
viel Gewalt angetan wurde.<br />
Wenn die an die Reichsgaue Nie<strong>der</strong>- und Oberdonau<br />
gelangten Sudetengebiete (mit Theben/<br />
Dein und Engerau/Petrzalka) nun auch völkerrechtlich<br />
zweifellos nicht <strong>zum</strong> wie<strong>der</strong> errichteten<br />
Österreich gehörten, mußten sie, wenn und insoweit<br />
das Münchener Abkommen noch gültig<br />
war, weiterhin <strong>zum</strong> als Völkerrechtssubjekt nicht<br />
untergegangenen Deutschen Reich gehören. Daß<br />
das völlig unsinnig gewesen wäre, liegt <strong>auf</strong> <strong>der</strong><br />
Hand, außerdem hat die Tschechoslowakei ja<br />
diese Gebiete mit Militärmacht zurückgenommen,<br />
war ihr <strong>zum</strong>indest die Machtbefugnisse eines<br />
Okkupanten o<strong>der</strong> einer die Verwaltung ausübenden<br />
Macht verlieh, wie Jugoslawien z. B. die<br />
Zone B des Freien Territoriums Triest bis <strong>zum</strong><br />
heutigen Tage völkerrechtlich nur verwaltet (Londoner<br />
Memorandum von 1954) o<strong>der</strong> Polen und<br />
die UdSSR bis zu den Verträgen von Warschau<br />
und Moskau Ostdeutschland nur in Verwaltung<br />
erhielten, mag die Praxis auch ganz an<strong>der</strong>s ausgesehen<br />
haben. Endgültig werden diese Gebiete<br />
erst mit dem Normalisierungvertrag völkerrechtlich<br />
wie<strong>der</strong> Hoheitsgebiet <strong>der</strong> Tschechoslowakei<br />
sein (ex nunc-Aufhebung des Münchener Abkommens).<br />
Das hat für Österreich die Bedeutung, daß<br />
die Sudetengebiete bis <strong>zum</strong> Inkrafttreten des<br />
Normalisierungsvertrages rein rechtstheoretisch<br />
nicht tschechoslowakisches, son<strong>der</strong>n deutsches<br />
Rechtsgebiet sind (das ist im Personenstandsrecht<br />
einschließlich Eherecht, Erbrecht, Handelsrecht,<br />
Vermögensrecht, Gesellschaftsrecht usw.<br />
von Bedeutung, wird aber fast stets übersehen).<br />
Richtigerweise hätte die Bonner Regierung allein<br />
schon dieser Frage wegen die österreichische<br />
Regierung konsultieren und sich in geeigneter<br />
Weise ihrer Zustimmung versichern müssen.<br />
Obwohl die Bonner Regierung sichtlich bemüht<br />
war, den Normalisierungsvertrag sorgfältig zu<br />
formulieren und jene Flüchtigkeit, die im Grundvertrag,<br />
vor allem aber in den Verträgen von<br />
Moskau und Warschau (durchwegs <strong>zum</strong> Nachteil<br />
des bundesdeutschen Vertragspartners), im Normalisierungsvertrag<br />
- welcher <strong>der</strong> letzte <strong>der</strong><br />
sogenannten Otsverträge ist — nicht vorhanden<br />
ist, hat Bonn eine schwerwiegende Flüchtigkeit<br />
dadurch begangen, daß es an die Sudetendeutschen<br />
in Österreich überhaupt nicht gedacht<br />
hat. Aber auch <strong>der</strong> österreichischen Regierung<br />
wird man den Vorwurf kaum ersparen können,<br />
daß sie ihrerseits ihr Wissen um die Vorbereitung<br />
dieses Vertrages nicht <strong>zum</strong> Anlaß nahm,<br />
Bonn <strong>auf</strong> ihre berechtigten Interessen <strong>auf</strong>merksam<br />
zu machen. Man wird kaum annehmen<br />
können, daß die Bonner Regierung mit Vorbedacht<br />
diese Fragen ausgeklammert ließ. Man<br />
muß vielmehr annehmen, daß es sich um ein<br />
reines Obersehen handelt, wie ja auch sonst in<br />
<strong>der</strong> BRD, wenn es um Außenpolitik geht, <strong>auf</strong><br />
Österreich „vergessen", Österreich weit hinten<br />
zu den Staaten <strong>der</strong> Dritten Welt gerechnet wird.<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Sudetendeutschen, die nach<br />
Österreich geflohen sind o<strong>der</strong> hierher umgesiedelt<br />
wurden und in die deutsche Trizone entwe<strong>der</strong><br />
nicht eingelassen wurden o<strong>der</strong> lieber in dem<br />
ihnen geistig-kulturell und nach dem Lebensstil<br />
weit näher liegenden Österreich endgültig verbleiben<br />
wollten, die also hier geblieben sind,<br />
ist schwer genau zu erfassen. Für gewöhnlich<br />
wird eine Anzahl von etwa 250.000 genannt. Jedenfalls<br />
gibt es kein Bundesland, in welchem<br />
nicht Sudetendeutsche in führende Positionen<br />
einschließlich <strong>der</strong> Führung großer Unternehmun-<br />
gen (wie<strong>der</strong>) <strong>auf</strong>gestiegen wären. Die Zunahme<br />
des österreichischen Volkseinkommens geht weit<br />
über die vergleichsweise Kopfzahl hinaus <strong>auf</strong><br />
die Volksdeutschen, hier wie<strong>der</strong> nicht zuletzt die<br />
Sudetendeutschen zurück.<br />
Die Deutsche Bundesregierung hat im Normalisierungsvertrag<br />
sich so verhalten, als gebe<br />
es vertriebene Sudetendeutsche nur <strong>auf</strong> ihrem<br />
Territorium bzw. nur mit <strong>der</strong> deutschen Staatsangehörigkeit,<br />
nicht auch <strong>auf</strong> österreichischem<br />
Hoheitsgebiet und — fast ausnahmslos — heute<br />
österreichische Staatsbürgerschaft.<br />
So wird in Art. II die Frage <strong>der</strong> Staatsangehörigkeit<br />
so behandelt, als gebe es Sudetendeutsche<br />
in Österreich nicht. Er besagt nämlich<br />
in Abs. 2: „Dieser Vertrag läßt die sich aus<br />
<strong>der</strong> Rechtsordnung je<strong>der</strong> <strong>der</strong> beiden Vertragsparteien<br />
ergebende Staatsangehörigkeit leben-<br />
Kohle, Koks, Braunkohlenbriketts<br />
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<strong>der</strong> und verstorbener Personen unberührt." Im<br />
Klartext heißt das, daß die BRD die <strong>auf</strong> ihrem<br />
Territorium lebenden Sudetendeutschen als deutsche<br />
Staatsangehörige betrachtet bzw. weiterhin<br />
betrachten darf, die Tschechoslowakei aber,<br />
wenn ihr dies in ihr Konzept paßt, als ihre Bürger.<br />
Was soll aber von den Sudetendeutschen<br />
in Österreich gelten? Man hätte hinsichtlich dieser<br />
Frage die österreichische Bundesregierung<br />
jedenfalls konsultieren müssen.<br />
Nach Abs. 1 des Art. II berührt <strong>der</strong> Vertrag<br />
nicht die Rechtswirkungen, die sich in bezug<br />
<strong>auf</strong> natürliche o<strong>der</strong> juristische Personen aus dem<br />
zwischen dem 30. 9. 1938 und dem 9. 5. 1945<br />
angewendeten Recht ergeben. Damit soll zwar<br />
ein gewisser Vertrauensschutz für die Sudetendeutschen<br />
geschaffen werden, die Sudetendeutschen<br />
in Österreich hängen dabei aber in <strong>der</strong><br />
Luft.<br />
Die Vermögensfragen werden ohne Rücksicht<br />
<strong>auf</strong> die Sudetendeutschen in Österreich dahingehend<br />
geregelt (Art. II, Abs. 3), daß <strong>der</strong> Vertrag<br />
keine Rechtsgrundlage für materielle Ansprüche<br />
<strong>der</strong> Tschechoslowakei und ihrer natürlichen<br />
und juristischen Personen bildet. Damit<br />
sollte, durchaus sinnvoll, verhin<strong>der</strong>t werden, daß<br />
wegen <strong>der</strong> Nichtigerklärung (Nichtigkeit =<br />
nulity) des Münchener Abkommens die Sudetendeutschen<br />
wie<strong>der</strong> Bürger <strong>der</strong> Tschechoslowakei<br />
wären und geblieben wären, also Inlän<strong>der</strong> und<br />
ihnen daher ihr Eingentum erlaubterweise konfisziert<br />
worden wäre. (Das Privateigentum von<br />
Auslän<strong>der</strong>n darf nicht entschädigungslos konfisziert<br />
werden.) Für die Sudetendeutschen österreichischer<br />
Staatsbürgerschaft gilt dieser (freilich<br />
faktisch sehr dürftige) Vermögensschutz nicht.<br />
Nun wird aber das zurückgelassene Vermögen<br />
<strong>der</strong> in Österreich <strong>auf</strong>genommenen Sudetendeutschen<br />
im Bundesministerium für Finanzen <strong>auf</strong><br />
Grund <strong>der</strong> seinerzeitigen Vermögensanmeldungen<br />
<strong>auf</strong> etwa 25 Mrd. heutiger Kös berechnet.<br />
Vor allem könnten tschechoslowakische Reparations-<br />
und Rückstellungsfor<strong>der</strong>ungen auch mit<br />
diesem Vermögen <strong>auf</strong>gerechnet werden und<br />
steht zu befürchten, daß die österreichische<br />
Rechtsprechung dem auch folgt (wie in dem<br />
bekannten Urfahrer Urteil geschehen).<br />
An<strong>der</strong>e Fragen des Normalisierungsvertrages<br />
sind für Österreich wahrscheinlich nicht von Bedeutung,<br />
z. B. nicht die Frage <strong>der</strong> Verjährung<br />
Sudetendeutscher Betrieb<br />
Buchdrucherei<br />
Fr.sommep<br />
Drucksorten je<strong>der</strong> Art<br />
Inhaber: Ing. Otto und Rautgundis Spinka<br />
3100 St. Polten, Kremser Gasse 21<br />
von Kriegsverbrechen und ähnlichen Straftaten,<br />
die von Sudetendeutschen (nach tschechoslowakischer<br />
Auffassung) begangen wurden und die<br />
nach dem Normalisierungsvertrag auch künftighin<br />
nicht verjähren sollen. In Österreich hat man<br />
ja - wohl mit Recht - ebenfalls solche Straftaten<br />
von <strong>der</strong> Verjährung ausgenommen.<br />
Hingegen muß die Grundsatzfrage gestellt<br />
werden: Warum hat die Deutsche Bundesregierung<br />
jede Kontaktnahme mit Österreich unterlassen<br />
in einer Frage, die Österreich in hohem<br />
Maße angeht und interessieren muß. Die Problematik<br />
des Normalisierungsvertrages liegt nämlich<br />
nicht im Detail, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Präambel,<br />
was überraschen mag. Die Präambel verweist<br />
dar<strong>auf</strong>, daß in beiden Län<strong>der</strong>n eine neue Generationen<br />
herangewachsen sei, die ein Recht<br />
<strong>auf</strong> eine friedliche Zukunft habe, daß mit <strong>der</strong><br />
unheilvollen Vergangenheit Schluß zu machen<br />
sei, daß Frieden und Sicherheit in Europa zu<br />
festigen seien (diese Formulierung ist marxistisch-leninistischen<br />
Ursprungs), woran sich dann<br />
die Feststellung in Art. I schließt, daß das<br />
Münchener Abkommen vom 29. 9. 1938 als<br />
nichtig zu betrachten sei.<br />
Wenn das Münchener Abkommen von den beiden<br />
Vertragspartnern als nichtig betrachtet wird,<br />
wenngleich nur „nach Maßgabe dieses Vertrages"<br />
(was sehr unklar ist), so ist es ganz<br />
gewiß nicht erst heute nichtig, son<strong>der</strong>n war<br />
es im Sinne dieses Vertrages schon von Anbeginn.<br />
Wie können aber die BRD und die Tschechoslowakei<br />
ein Abkommen ex tune für nichtig<br />
erklären, das im wesentlichen zwischen Dritten<br />
geschlossen wurde? Insoweit ist es ein Vertrag<br />
zu Lasten Dritter. Ist <strong>der</strong> Vertrag so auszulegen,<br />
daß das Münchener Abkommen von Anfang an<br />
null und nichtig war - und in Wirklichkeit steht<br />
nichts an<strong>der</strong>es in dem Normalisierungsvertrag,<br />
denn „nichtig ist ein Vertrag niemals ex nunc,<br />
son<strong>der</strong>n stets ab initio, also ex tune, und das<br />
hätten die bundesdeutschen Juristen auch wissen<br />
müssen —, dann gilt das selbstredend<br />
implicite auch für die Sudetendeutschen in<br />
Österreich. Über diese, also über österreichische<br />
Staatsbürger, steht <strong>der</strong> BRD aber keinerlei Jurisdiktion<br />
zu.<br />
Die Regierung Brandt-Scheel konnte für die<br />
deutschen Staatsangehörigen unter den Sudetendeutschen,<br />
also „ihre" Sudetendeutschen nach<br />
Völkerrecht (weniger nach GG) Erklärungen abgeben<br />
und das Münchener Abkommen für nichtig<br />
erklären. Sie hat aber einen Vertrag paraphiert<br />
und signiert, <strong>der</strong> auch in die Rechte <strong>der</strong><br />
Sudetendeutschen österreichischer Staatsbürgerschaft<br />
tief eingreift. Man könnte sagen, er greife<br />
auch in die Rechte jener Sudetendeutschen ein,<br />
die kanadische, us-amerikamsche usw. Staatsbürger<br />
geworden seien. Das mag richtig sein,<br />
nur ist die Anzahl dieser Sudetendeutschen<br />
gering und man weiß zudem ihre Interessen bei<br />
den Regierungen ihrer Wahlheimat in guter<br />
Hut, während das bei Österreich weniger <strong>der</strong><br />
Fall ist. Denn alle Bemühungen <strong>der</strong> österreichischen<br />
Regierung, mit <strong>der</strong> Tschechoslowakei ein<br />
gutes Verhältnis herzustellen, sind bei <strong>der</strong> Prager<br />
Regierung bisher gescheitert, die Wien noch<br />
immer als Sitz <strong>der</strong> Habsburgermonarchie ansieht.<br />
Auch die österreichischen Bemühungen um<br />
eine Vermögensentschädigung für die heutigen<br />
Österreicher, die ehemals tschechoslowakische<br />
tO6t MARlAH/lFEIurR.7l-5756 2l<br />
Bürger waren (Sudetendeutsche) sind erfolglos<br />
geblieben, ebenso wie jene bezüglich <strong>der</strong> Altösterreicher,<br />
die sogar nach dem österreichischen<br />
Staatsvertrag von 1955 Anspruch <strong>auf</strong> eine<br />
solche Entschädigung haben. (Der Staatsvertrag<br />
wurde auch von <strong>der</strong> Tschechoslowakei ratifiziert).<br />
Tatsächlich hat Bonn mit dem Normalisierungsvertrag<br />
die Sudetendeutschen in Österreich<br />
sozusagen ins Nichts geworfen. Dabei muß daran<br />
erinnert werden, daß <strong>der</strong> Deutsche Bundestag<br />
wie auch <strong>der</strong> deutsche Bundesrat im Jahre<br />
1950 die Sudetendeutschen in beson<strong>der</strong>e Obhut<br />
genommen haben („Obhuterklärung"), eine Erklärung,<br />
<strong>der</strong>en nur die Sudetendeutschen teilhaftig<br />
wurden. Beim Normalisierungsvertrag wurden<br />
die Organe <strong>der</strong> sudetendeutschen Verbände<br />
in <strong>der</strong> BRD und in Österreich aber überhaupt<br />
nicht gefragt.<br />
Der Normalisierungsvertrag bedeutet (Artikel<br />
IV) den Verzicht <strong>auf</strong> das Recht <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />
<strong>auf</strong> ihre angestammte Heimat. Der Sudetendeutsche<br />
Rat meint zwar in einer Erklärung<br />
vom 14. Juli 1973, dem sei nicht so. Tatsächlich<br />
bedeutet <strong>der</strong> Normalisierungsvertrag einen Verzicht<br />
<strong>der</strong> BRD <strong>auf</strong> das Selbstbestimmungsrecht<br />
<strong>der</strong> Sudetendeutschen und das wurde in Prag<br />
auch so interpretiert („Rude Pravo" vom 12. 12.<br />
1973, „Smena", Prag, v. 11. 12. 1973, „Rude<br />
Prava" vom 20. 12. 1973). Damit wäre auch <strong>auf</strong><br />
dieses den Sudetendeutschen in Österreich zustehende<br />
Recht verzichtet. Dar<strong>auf</strong> konnte aber<br />
eine fremde, nämlich die bundesdeutsche Regierung,<br />
nicht verzichten. An Österreich wird es<br />
nun sein, für die Sudetendeutschen einzutreten,<br />
nachdem die Bonner Regierung sie preisgegeben<br />
hat.<br />
Prag gibt sich gnädig<br />
Offenbar anläßlich <strong>der</strong> Ratifizierung des Ver*<br />
trags mit <strong>der</strong> Bundesrepublik hat die Tschechoslowakei<br />
jetzt sechs wegen politischer Delikte<br />
rechtskräftig verurteilte Bundesbürger vorzeitig<br />
aus <strong>der</strong> Haft entlassen. Ein Sprecher <strong>der</strong> tschechoslowakischen<br />
Botschaft in Bonn bestätigte<br />
dies und erklärte gleichzeitig, seit Jänner dieses<br />
Jahres seien bereits sechs weitere Bundesbürger<br />
aus tschechoslowakischer Haft entlassen<br />
worden. Nähere Angaben wollte <strong>der</strong> Sprecher<br />
nicht machen.
ii<br />
SUDETENPOST<br />
von und über Sudetendeutsche<br />
Adalbert Stifter als Denkmalpfleger<br />
Wenige Jahre nach seiner Bestellung <strong>zum</strong><br />
Schulrat in Linz empfing Adalbert Stifter aus<br />
<strong>der</strong> Hand seines Landsmannes, des aus<br />
Friedberg gebürtigen Ministers Andreas Freiherrn<br />
von Baumgartner, das Dekret als Denkmalkonservator<br />
von Oberösterreich. Stifter<br />
hatte schon als Kunstrezensent <strong>der</strong> „Linzer<br />
Zeitung" und als Referent für Kunst und Altertum<br />
im Oberösterreichischen Musealverein<br />
eine lebendige Tätigkeit begonnen. Seine Bestellung<br />
<strong>zum</strong> Konservator gab ihm nun die<br />
amtliche Legitimation, sich um die Erhaltung<br />
<strong>der</strong> Kunstschätze zu sorgen. Wie es in <strong>der</strong><br />
Zeit lag, stand die Bewahrung <strong>der</strong> in Zeit <strong>der</strong><br />
Barockisierung in den Schatten gestellten reichen<br />
gotischen Schätze im Mittelpunkt seiner<br />
Bestrebungen. Und wenn Oberösterreich heute<br />
das Land ist, das unter allen österreichischen<br />
Län<strong>der</strong>n die schönsten gotischen Kunstdenkmäler<br />
sein Eigen nennen kann, so fällt Adalbert<br />
Stifter dabei ein Hauptverdienst zu.<br />
Neben <strong>der</strong> Restaurierung des weltberühmten<br />
Pacher-Altars in St. Wolfgang war die<br />
Rettung des Flügelaltars von Kefermarkt das<br />
Hauptverdienst Stifters. Dieses Bildwerk befand<br />
sich damals, nachdem die Kirche durch<br />
Jahrhun<strong>der</strong>te hindurch geschlossen gewesen<br />
war, in einem erbarmungswürdigen Zustand.<br />
Die Figuren waren vom Wurm zerfressen, eine<br />
frühere Epoche hatte durch einen steingrauen<br />
Anstrich die Feinheit <strong>der</strong> Schnitzarbeit überdeckt.<br />
In langwieriger und schwieriger Arbeit<br />
wurden die Figuren gesäubert und fehlende<br />
Teile des Altars ergänzt.<br />
Stifter hatte das Glück, in dem Bildhauer<br />
Johannes Rint einen sorgsamen Mitarbeiter<br />
zu finden, <strong>der</strong> mit künstlerischer Einführung<br />
<strong>auf</strong> die Intentionen des Konservators einging.<br />
Johannes Rint war in Kukus (Bezirk Trautenau)<br />
geboren (2. Jänner 1814), am 1. Mai<br />
1848 nach Linz übersiedelt und hatte sich<br />
durch seine Schnitzereien ein Ansehen verschafft.<br />
Zusammen mit seinem hochbegabten<br />
Sohn Joseph Karl, <strong>der</strong> damals erst 14 Jahre<br />
zählte, übernahm er 1852 das Restaurierungswerk<br />
am Kefermarkter Altar. Stifter verschaffte<br />
beiden die Möglichkeit, sich an <strong>der</strong> Kunstakademie<br />
von München fortzubilden. Er war<br />
den beiden freundschaftlich und durch Patenschaften<br />
über die Kin<strong>der</strong> verbunden und unterstützte<br />
sie nach Kräften wirtschaftlich. Die<br />
beiden Rint bekamen durch seine Vermittlung<br />
große Aufträge. So ließ Graf Buquoy in<br />
Deutsch-Beneschau einn Hochaltar anfertigen,<br />
für Kaplitz wurden 1868 Altäre, Kanzel und<br />
T<strong>auf</strong>becken geschaffen, <strong>der</strong> Hochaltar <strong>der</strong> Piaristenkirche<br />
in Budweis und eine Madonna für<br />
den Budweiser Bischof Jirsik. In Rosenberg<br />
wurden durch Rint die Innenräume des<br />
Schlosses ausgestattet, in Oberösterreich<br />
stammten die Einrichtung <strong>der</strong> Kirche von<br />
Steyrling, <strong>der</strong> Hochaltar von Hofkirchen im<br />
Traunkreis, eine Pietà in St. Florian und ein<br />
ölbergrelief in Lasberg in Nie<strong>der</strong>österreich,<br />
ein großer Altar in Korneuburg von dem bedeutenden<br />
sudetendeutschen Künstler.<br />
Kann man die Restaurierung in St. Wolfgang<br />
und die Rettung von Kefermarkt als<br />
Haupttaten Stifters ansehen, so sind ihm auch<br />
die Erhaltung <strong>der</strong> Flügelaltäre von Pesenbach,<br />
Waldburg und St. Michael in Oberrauhenödt<br />
und des herrlichen Bäckeraltars in <strong>der</strong> Stadtpfarrkirche<br />
von Braunau zu danken. Daß <strong>der</strong><br />
alte Dom in Linz in seiner barocken Einrich-<br />
Der Todesmarsch <strong>der</strong> Brünner<br />
Am Fronleichnamstag jährte sich <strong>zum</strong> 28. Male<br />
eines <strong>der</strong> rohesten Kapitel <strong>der</strong> Auspeitschung<br />
des deutschen Ostens: die Treibjagd <strong>auf</strong> die<br />
deutschen Bewohner Brunns, <strong>der</strong> an die 15.000<br />
Menschen <strong>zum</strong> Opfer fielen. Wir sind es gewöhnt,<br />
daß ohne Unterlaß und <strong>zum</strong> Überdruß<br />
Übergriffe gegen die Menschlichkeit <strong>der</strong> Deutschen<br />
angeprangert werden. Wir deutschen Vertriebenen<br />
sind weit entfernt davon, diese zu verniedlichen.<br />
Verwahren aber müssen wir uns in<br />
aller Schärfe gegen eine bewußt einseitige Berichterstattung.<br />
Gibt es doch nur ein unteilbares<br />
Menschenrecht. Wird dagegen so o<strong>der</strong> so verstoßen,<br />
sollte es vornehmste Pflicht einer Publizistik<br />
sein, darüber objektiv zu berichten und<br />
die Weltöffentlichkeit <strong>auf</strong>zuklären.<br />
Man schrieb das Frühjahr 1945. Der Wahnsinn<br />
des Völkermordens verebbte, die Waffen<br />
schwiegen, <strong>der</strong> Krieg war zu Ende. Es gab<br />
keine deutsche Wehrmacht mehr. Versprengte<br />
Trupps, aber auch unzählige Einzelgänger, Männer<br />
im zerschlissenen, grauen Waffenrock schlugen<br />
sich müde und abgekämpft durch fremdes<br />
Land, Richtung Heimat. Der Krieg war aus, für<br />
uns Grenzlandmenschen aber öffnete die Hölle<br />
ihre Pforten, unheil- und ver<strong>der</strong>benbringend!<br />
Ein neuer Morgen dämmerte über die Brünner<br />
Stadt, ein Fronleichnamstag brach an, doch<br />
einer, wie ihn unsere Stadt seit ihrem Bestehen<br />
nie erlebt hatte. Dieser 31. Mai 1945, er sollte<br />
zur größten und erschütterndsten Schicksalswende<br />
<strong>der</strong> deutschen Menschen Brunns werden!<br />
Aus <strong>der</strong> Dunkelheit <strong>der</strong> Nacht lösten sich im<br />
Zwielicht des dämmernden Morgens gespensterhafte<br />
Schattengestalten, wie Schemen eines<br />
Phantoms, und formten sich zu endlosen Kolonnen.<br />
Ein unheimlich schauriger Fronleichnamszug<br />
herzzerreißend, von namenlosen Grauen begleitet,<br />
wurde aus <strong>der</strong> Stadt hinausgetrieben.<br />
Von blutrünstigen, rasenden Schergen immer<br />
wie<strong>der</strong> brutal gehetzt, verhöhnt, mit Peitschen<br />
wie Vieh geschlagen, sollte dieser Weg für<br />
Abertausende <strong>der</strong> letzte werden! Wehrlose<br />
Frauen, Mütter, Kin<strong>der</strong> und Menschen im Greisenalter,<br />
deutsche Menschen, fassungslos, mit<br />
angstverzerrten, verstört-entsetzten Gesichtern<br />
wurden aus <strong>der</strong> Stadt ihrer Väter hinausgepeitscht,<br />
in das abgrundtiefe Nichts lähmen<strong>der</strong><br />
Ungewißheit. Es war keine Handvoll, es waren<br />
tung durch ein prächtiges Chorgestühl aus<br />
dem <strong>auf</strong>gelösten Stift Garsten bereichert wurde,<br />
ging <strong>auf</strong> eine Empfehlung Stifters zurück,<br />
ebenso wie die Restaurierung <strong>der</strong> Stadtpfarrkirche<br />
in Wels und die Erhaltung <strong>der</strong> wertvollen<br />
Gemäldefenster; ein Flügelaltar von<br />
St. Leonhard bei Freistadt, <strong>der</strong> ausgedient<br />
hatte, wurde durch Stifters Eingreifen in das<br />
Landesmuseum nach Linz gebracht. Bis ins<br />
ferne Innviertel reichte Stifters Obsorge: Er<br />
wollte die <strong>auf</strong>gelassene Kirche von Teichstätt<br />
im Bezirk Braunau restaurieren lassen, die<br />
über einen Flügelaltar verfügte, <strong>der</strong> keinem<br />
Geringeren als Michael Pacher zugeschrieben<br />
wurde. Zur Restaurierung ist es vermutlich<br />
nicht mehr gekommen. Heute ist von <strong>der</strong> Kirche<br />
nichts mehr zu sehen, ein wan<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />
Schuhmachergeselle hat sie 1879 in Brand<br />
gesteckt.<br />
Stifters Tätigkeit als Denkmalpfleger ist Gegenstand<br />
einer großen, tiefen Arbeit des Linzer<br />
Schriftstellers Otto Jungmair, <strong>der</strong> sich<br />
schon In früheren Werken mit dem Wirken<br />
Stifters in Linz befaßte. Der reich und sorgfältig<br />
illustrierte Band ist eben im Landesverlag<br />
in Linz erschienen und wie<strong>der</strong> ein Stück<br />
in den wertvollen heimatkundlichen Publikationen<br />
dieses Verlages. G. P.<br />
Otto Jungmair: Stifter als Denkmalpfleger.<br />
In <strong>der</strong> Schriftenreihe des Adalbert-Stifter-Institutes.<br />
165 Seiten Text, 32 Abbildungen.<br />
Linz und seine<br />
Sudetendeutschen<br />
Ein Sudetendeutscher hat Linz ein Buch<br />
geschenkt, wie es kein eingeborener Linzer<br />
bisher zustande gebracht hat. Von vielen Gesichtspunkten<br />
her zeichnet Wolfgang Sperner,<br />
durch die Vertreibung nach Linz verschlagener<br />
Schlesier, das Porträt seiner neuen<br />
Heimatstadt. Von <strong>der</strong> Geschichte und von <strong>der</strong><br />
Gegenwart her, mit Blickpunkt <strong>auf</strong> die historische,<br />
künstlerische und wirtschaftliche Bedeutung.<br />
Wie es einem Journalisten geziemt,<br />
sind dabei die „Schmanker!" nicht übersehen<br />
— und sie sind es gerade, die dem gewachsenen<br />
Linzer viel Freude machen, weil sie<br />
Linzer Leben in die Darstellung bringen. Eine<br />
verblüffende Menge von Daten ist von Sperner<br />
zusammengetragen, und die Namen vieler<br />
bedeuten<strong>der</strong> Linzer sind festgehalten.<br />
Der in Linz lebende Sudetendeutsche weiß<br />
<strong>zum</strong>eist nicht, wieviel sudetendeutsche Leistung<br />
in Linz zu sehen ist. So darf man mit<br />
Fug behaupten, daß <strong>auf</strong> das mo<strong>der</strong>ne<br />
Stadtbild von Linz viele sudetendeutsche<br />
Baukünstler eingewirkt haben. Im Kapitel<br />
„Baumeister und Architekten bedeuten<strong>der</strong><br />
Bauten" <strong>zum</strong> Beispiel stößt man <strong>auf</strong> den<br />
Sudetendeutschen Karl Stattler (nicht Sattler),<br />
den Erbauer des Akademischen Gymnasiums,<br />
<strong>auf</strong> Fritz Fanta aus Reichenberg<br />
(Europa-Schule), <strong>auf</strong> Alexan<strong>der</strong> Popp, <strong>der</strong> mit<br />
Peter Behrens die neue Tabakfabrik baute<br />
und von dem auch das Ärztehaus gebaut<br />
wurde, <strong>auf</strong> Maurice Balzarek, einen bedeutenden<br />
Vertreter des Jugendstils, und Gustav<br />
Peichl (Parkhotel), um nur einige zu<br />
nennen. Unter den Komponisten <strong>der</strong> Jetztzeit<br />
begegnen uns Hugo Placheta, Bert Rudolf<br />
und Helmut Schiff. Es wäre reizvoll, zu <strong>der</strong><br />
Aufzählung von berühmten Linzern eine „sudetendeutsche<br />
Nachlese" zu verfassen; sie<br />
Abertausende, die als Entrechtete daran glauben<br />
mußten.<br />
Nach regelrechten Menschenjagden aus den<br />
Wohnungen und Häusern zusammengetrieben,<br />
unter Zurücklassung von allem Hab und Gut,<br />
hatte die deutsche Bevölkerung innerhalb von ein<br />
paar Minuten gestellt zu sein! Es wurde schnelle<br />
und gründliche Arbeit geleistet. Mit einem Schlag<br />
waren an die 50.000 Deutsche hinausgejagt,<br />
hatte man sich dieser Verruchten und Verfemten<br />
entledigt. Wer fragte schon darnach, ob sie<br />
erbeingesessene, mit <strong>der</strong> Scholle verwurzelte<br />
Menschen waren? Was galten schon damals die<br />
hochtrabenden Proklamationen eines Roosevelt<br />
und Churchill, die am 19. April 1941 <strong>der</strong> Welt in<br />
<strong>der</strong> „Charta atlantica" feierlich verkündet wurden!<br />
In <strong>der</strong> es unter Punkt 6 unter an<strong>der</strong>em<br />
hieß: „Nach <strong>der</strong> Vernichtung <strong>der</strong> Nazityrannei<br />
wird ein Friede begründet werden, <strong>der</strong> es allen<br />
Menschen gestatten wird, ihr Leben frei von<br />
Furcht und Not zu verbringen und es zu beschließen<br />
... !"<br />
Wer kümmerte sich schon um diese Versprechungen.<br />
We<strong>der</strong> die Austreiber noch jene, welche<br />
damals die Macht in Händen hatten. Sie<br />
alle erbrachten den Beweis, daß diese Proklamation<br />
für sie nichts an<strong>der</strong>es als eine verlogene<br />
Heuchelei, eine Farce war! Wurden wir<br />
Deutschen doch über Nacht vogelfrei, erniedrigt,<br />
beraubt, hatten wir augehört Menschen zu<br />
sein! Fürwahr eine schauerliche Ouvertüre, mit<br />
welcher <strong>der</strong> vermeintliche Friede eingeleitet<br />
werden sollte. Ein Satanswerk, dämonisch und<br />
unmenschlich, ein Meer von Blut und Tränen,<br />
tausendfaches Weh und Leid auslösend! Allein<br />
mit diesem beispiellosen Inferno von unmenschlicher<br />
Grausamkeit hatte es nicht sein Bewenden.<br />
Rücksichtslos, mit dem ganzen blindwütigen<br />
nationalen Fanatismus, <strong>der</strong> diesem Volk <strong>der</strong><br />
Tschechen zueigen ist, wurden die noch verbliebenen<br />
Deutschen, die man <strong>auf</strong>griff, In Konzentrationslager<br />
verschleppt, die ohnedies <strong>zum</strong><br />
Bersten überfüllt waren. Hauptsächlich Männer,<br />
aber auch Frauen, Kin<strong>der</strong> und Menschen im<br />
Greisenalter waren die Insassen. In einem mo<strong>der</strong>nen<br />
Sklavenhandel des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
wurden diese Unglücklichen gleich Galeerensträflingen<br />
in härteste Fronarbeit gejagt. An allen<br />
Ecken und Enden <strong>der</strong> Stadt mußten neue<br />
Konzentrationslager angelegt werden, um ali<br />
diese Massen zu fassen.<br />
würde für die vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>te die<br />
vielfältigen Beziehungen zwischen Linz und<br />
dem böhmischen Raum und für die Gegenwart<br />
die fruchtbare Mitarbeit <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />
sichtbar machen. Dabei könnte<br />
auch <strong>der</strong> Anteil so bedeuten<strong>der</strong> Journalisten<br />
wie <strong>der</strong> Sudetendeutschen Karl von Görner<br />
und Richard Schubert (beide Chefredakteure<br />
<strong>der</strong> „Tages-Post") nicht unerwähnt gelassen<br />
werden.<br />
Daß in Linz Rainer Maria Rilke und Joseph<br />
Ressel die Schulbank drückten (jener in <strong>der</strong><br />
Handelsakademie, dieser im Lyzeum), wird<br />
in Sperners Buch festgehalten. Man könnte<br />
hier anfügen, wie viele bedeuten<strong>der</strong> Schulmänner<br />
aus dem Sudetenland <strong>auf</strong> das Linzer<br />
Bildungswesen Einfluß genommen haben, a r<br />
<strong>der</strong> Spitze steht <strong>der</strong> Schul rat Adalbert Stifter,<br />
in die unmittelbare Gegenwart hinein<br />
wirkte <strong>der</strong> erste staatliche Volksbildungsreferent<br />
in Oberösterreich, Professor Dr. Wilhelm<br />
Gärtner, ein Reichenberger. Dankenswerterweise<br />
hat Wolfgang Sperner ein Kapitel seines<br />
Buches auch den Heimatvertriebenen<br />
gewidmet und in ihm die geschichtlichen Daten<br />
über die Organisation <strong>der</strong> Landsmannschaft<br />
festgehalten.<br />
Sperners Porträt von Linz hat nun schon die<br />
zweite Auflage erlebt. Die erste war erst 1970<br />
erschienen. Die neue Auflage hat die Angaben<br />
<strong>auf</strong> den neuesten Stand gebracht. Die<br />
Abbildungen wurden wesentlich vermehrt. In<br />
<strong>der</strong> zweiten Auflage wird die Stadt ihren Gästen<br />
und Besuchern auch in englischer und<br />
französischer Sprache vorgestellt. Beson<strong>der</strong>s<br />
den in Linz und Oberösterreich lebenden Sudetendeutschen<br />
empfehlen wir dieses Buch<br />
<strong>zum</strong> Kennenlernen. G. P.<br />
Wolfgang Sperner: Linz — Porträt einer<br />
Stadt. 2. erweiterte Auflage, 150 Seiten Text,<br />
sechs Färb- und 100 Schwarzweißabbildungen,<br />
vierfarbiger Schut<strong>zum</strong>schlag. Ganzleinen,<br />
S 248.—. Einleitungskapitel und Bildtexte<br />
deutsch, französisch und englisch. Oö. Landesverlag,<br />
Linz.<br />
Witzepräsident Maxi Böhm<br />
Einer <strong>der</strong> liebenswertesten und beliebtesten<br />
Bühnenkünstler Österreichs ist Maxi Böhm. Er<br />
¡st Sudetendeutscher, zwar in Wien geboren,<br />
sein Vater aber war Badearzt in Teplitz-<br />
Schönau, wo Böhm auch die Schulen besucht<br />
hat. Böhm hat seine Bühnenl<strong>auf</strong>bahn an Bühnen<br />
im Sudetenland begonnen. 1945 hat es<br />
ihn nach Linz verschlagen, und er Ist gemeinsam<br />
mit Peter Hey <strong>auf</strong> einer Kabarettbühne<br />
<strong>auf</strong>getreten. In Linz hat er sich auch<br />
verehelicht. Ober den Sen<strong>der</strong> Rot-weiß-rot ist<br />
er dem breiten österreichischen Publikum<br />
schon bekannt gewesen, als er nach Wien<br />
übersiedelte und gemeinsam mit Karl Farkas<br />
hauptsächlich im „Simpl" <strong>auf</strong>trat. Je<strong>der</strong><br />
Radiohörer und Fernseher kennt seinen Witz,<br />
<strong>der</strong> einen Mann von gründlicher Bildung erkennen<br />
läßt. Maxi Böhm darf sich daher getrost<br />
den Titel „Witzepräsident" beilegen.<br />
Unter diesem Titel hat er einen geistreichen<br />
Band voll Schnurren herausgebracht, die vom<br />
Kurier-Karikaturisten Rudolf Angerer illustriert<br />
worden sind. Eine recht vergnügliche<br />
Sammlung, mit <strong>der</strong> man viel anfangen kann,<br />
ob im Freundeskreis o<strong>der</strong> in häuslicher Einsamkeit.<br />
G. P.<br />
Witzepräsident Maxi Böhm. Illustriert von<br />
Rudolf Angerer. Velag Krenmayr und Scheriau,<br />
Wien. S 120.—.<br />
Heute haben wir Überlebenden Distanz zu<br />
dieser Stunde null unseres Lebens zu diesem<br />
Teufelstanz zügellos entfesselter Unmenschlichkeit<br />
dieser Tage.<br />
Mit Abscheu und Ekel verurteilen wir nicht<br />
nur den gigantischen Völkerrechtsbruch, <strong>der</strong> mit<br />
dem Vertrag von Potsdam in Szene gehen<br />
konnte. Wir verurteilen nicht nur die brutalen<br />
Austreiber, die bis heute ungestraft, oft mit hohen<br />
Orden bedacht, in führenden Stellungen<br />
sitzen. Nein, wir verurteilen genauso diese diabolischen<br />
Verschwörer des Verschweigens.<br />
Ein Bankrott <strong>der</strong> Moral kann niemals eine<br />
dauernde Friedensära einleiten. Diese Abhandlung<br />
soll daher eindringlichste Mahnung zur Besinnung<br />
sein.<br />
ING. WALTHER OPLUSSTIL<br />
X. Sudetendeutsches Turnertreffen<br />
In den Tagen vom 12. bis 14. Juli 1974 findet<br />
in <strong>der</strong> sudetendeutschen Neugründung Neugablonz<br />
(BRD) das X. Sudetendeutsche Turnertreffen<br />
statt. Folgen<strong>der</strong> Festverl<strong>auf</strong> ist geplant:<br />
Freitag, 12. Juli: Eintreffen <strong>der</strong> Teilnehmer, 20<br />
Uhr: Sitzung des Turnrates und des Festausschusses.<br />
— Samstag, 13. «lull: 9 Uhr: Schülerwettkämpfe<br />
(Turnhalle); 10 Uhr: Besichtigung <strong>der</strong><br />
Stadt Neugablonz, Film- und Lichtbil<strong>der</strong>vortrag;<br />
12.30 Uhr: Kampfrichtersitzung; 13 Uhr: Eröffnung<br />
des Treffens, Wettkämpfe (Jugend, Turner<br />
und Turnerinnen); 20 Uhr: Festabend (Turnhalle).<br />
— Sonntag, 14. Juli: 8 Uhr: Schwimmwettkämpfe;<br />
10.30 Uhr: 11. Turntag <strong>der</strong> Arb.-Gemeinschaft;<br />
12 Uhr: Siegerehrung und Abschluß;<br />
14 Uhr: Wie<strong>der</strong>sehens- und Festnachmittag in<br />
und an <strong>der</strong> Turnhalle. — Ausklang. — Anmeldung,<br />
Zimmerbestellung usw. sind zu richten<br />
an den Turnverein Neugablonz, Festausschuß.<br />
D-895 K<strong>auf</strong>beuren-Neugablonz, Turnhalle.<br />
Ungarn baut<br />
700 km Autobahn<br />
Eine 700 km lange vierspurige Autobahn wird<br />
in Ungarn von Hegyeshalom nach Szeged im<br />
Süden des Landes gebaut werden. Am Bau <strong>der</strong><br />
Autobahn, mit <strong>der</strong>en Fertigstellung für das Jahr<br />
1985 gerechnet wird, wollen sich, wie es in <strong>der</strong><br />
Presse heißt, auch ausländische Firmen beteiligen.<br />
FOLGE 13/14 VOM 4. JUU 1974<br />
Aus <strong>der</strong><br />
deutschen<br />
Familie<br />
Dr. Oskar Maschek 75 Jahre alt<br />
Vor den Lesern <strong>der</strong> „<strong>Sudetenpost</strong>" liegen Leben<br />
und Ansichten des Böhmerwäldlers Doktor<br />
Oskar Maschek klar da. Denn seit dem ersten<br />
Jahrgang dieser Zeitung hat Oskar Maschek hier<br />
seine Erinnerungen an die Heimat und an sein<br />
Wirken in Südböhmen<br />
und in<br />
Prag nie<strong>der</strong>gelegt<br />
— immer in<br />
einer Art, die spüren<br />
ließ, daß diese<br />
Erinnerungen<br />
an die schöneren<br />
Zeiten <strong>der</strong> Heimat<br />
mit Herzblut<br />
getränkt sind. SeinemHeimatstädtchen<br />
Deutsch-<br />
Beneschau, in<br />
dem Oskar Maschek<br />
als Lehrersohn<br />
vor nunmehr<br />
75 Jahren,<br />
am 14. Juni<br />
1899, geboren<br />
wurde, galt<br />
seine erste Liebe. An Hand seiner Beiträge<br />
in unserer Zeitung ließ er uns am Leben<br />
in seinem Elternhaus, an seine Schulzeiten<br />
in Gratzen und am Gymnasium in Budweis (sein<br />
erster Artikel in unserer Zeitung galt einer<br />
„Reise nach Budweis", Folge 12 aus 1956) und<br />
seinem Leben zunächst als Aushilfslehrer im Bezirk<br />
Kaplitz teilhaben. Dann konnte er in die<br />
goldene Stadt <strong>zum</strong> Studium <strong>der</strong> Rechtswissenschaften<br />
fahren. In seinen Erinnerungen nahmen<br />
die Jahre als politischer Beamter im Bezirk<br />
Kaplitz, den Spannungen <strong>der</strong> damaligen<br />
Zeit ausgesetzt, einen unruhigen Platz ein. Der<br />
Anschluß 1938 brachte ihn in die Heimat zurück,<br />
Krummau und Kaplitz waren die Orte seines<br />
Wirkens und beiden Städten hat er in <strong>der</strong> „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />
wie<strong>der</strong>holt seine gefühlsbetonte Reverenz<br />
erwiesen. Die Weltkriegserlebnisse und<br />
die Gefangenschaft in Arizona scheint er aus<br />
seinen Erinnerungen gestrichen zu haben. So<br />
konnte auch die Vertreibung und die Schwierigkeit<br />
<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung in Linz in ihren Trübnissen<br />
die Heiligkeit <strong>der</strong> Heimaterlebnisse nicht<br />
verdirnkem. Wie sehr dieses seine Seele erfüllt,<br />
vermag man bei den (lei<strong>der</strong> seltenen) Gelegenheiten<br />
zu erkennen, da Maschek als Redner<br />
unter Heimatgenossen <strong>auf</strong>tritt. Daß dieser Reichtum<br />
<strong>der</strong> Seele unverkürzt bis <strong>zum</strong> 75. Lebensjahr<br />
anhielt, darum ist Oskar Maschek zu beneiden.<br />
Daß sie auch die kommenden anhalte,<br />
das ist ihm zu wünschen. G. P.<br />
Erwin Friedrich 65 Jahre<br />
Am 17. Juni vollendete Kommerzialrat Erwin<br />
Friedrich das 65. Lebensjahr. Seine berufliche<br />
L<strong>auf</strong>bahn wird in den „Kammer-Nachrichten"<br />
ausführlich gewürdigt, wobei die Mitwirkung am<br />
Aufbau <strong>der</strong> Gablonzer Betriebe in Oberösterreich<br />
selbstverständlich in den Vor<strong>der</strong>grund gestellt<br />
und die Tätigkeit innerhalb <strong>der</strong> Kammerorganisation<br />
(1950 Landesinnungsmeister-Stellvertreter,<br />
seit 1960 Landesinnungsmeister) gewürdigt<br />
wird. In diesem Jahr konnte Friedrich<br />
auch das 50jährige Berufsjubiläum begehen. Für<br />
seine berufliche Tätigkeit wurde Friedrich in den<br />
Beirat für Außenhandelsstatistik berufen und<br />
<strong>zum</strong> Kommerzialrat<br />
ernannt<br />
Die zweite Auszeichnung,<br />
die<br />
sich <strong>der</strong> „Neubürger"Friedrich<br />
in seiner<br />
neuen Heimat<br />
Österreich erworben<br />
hat,<br />
das Goldene<br />
Verdienstzeichen<br />
<strong>der</strong> Republik,<br />
ist in<br />
erster Linie<br />
<strong>auf</strong> sein Wirken<br />
als Vertreter<br />
<strong>der</strong> Vertriebenenzurückzuführen.<br />
Schon bei <strong>der</strong><br />
Gründung <strong>der</strong><br />
Sudetendeutschen Landsmannschaft entfaltete<br />
Friedrich eine intensive Tätigkeit und seit <strong>der</strong><br />
Zulassung <strong>der</strong> landsmannschaftlichen Organisation<br />
war er in führenden Positionen tätig: vor<br />
allem als Landesobmann in Oberösterreich und<br />
als 2. Bundesobmann.<br />
Seine Durchschlagskraft und Entschiedenheit<br />
hat zu den Erfolgen <strong>der</strong> Landsmannschaft<br />
Bedeutendes beigetragen. Friedrich zeigte sich<br />
immer als eine Kämpfernatur und als ein Fanatiker<br />
des Rechtes, <strong>der</strong> es nicht mitansehen<br />
konnte und kann, daß das Recht <strong>der</strong> Heimatvertriebenen<br />
in den Winkel geschoben wird.<br />
Diplomatie rückte dabei an die zweite Stelle,<br />
so daß es lei<strong>der</strong> dazu kam, daß sich Friedrich<br />
für einige Zeit von <strong>der</strong> landsmannschaftlichen<br />
Arbeit zurückzog. Daß dabei sein Interesse nicht<br />
einschlief, erwies sich in jüngster Zeit, in <strong>der</strong><br />
er sich wie<strong>der</strong> <strong>zum</strong> Sprecher sudetendeutscher<br />
Anliegen machte. Das 65. Lebensjahr scheint<br />
noch lange nicht den Durchsetzungswillen Friedrichs<br />
gebrochen zu haben. G. P.
FOLGE 13/14 VOM 4. JUL11974 SUDETENPOST S<br />
Als weithin sichtbares Wahrzeichen von<br />
Deutsch-Gabel blieb wie durch ein Wun<strong>der</strong> von<br />
den vielen Bränden, die das uralte Städtchen<br />
in Nordböhmen heimsuchten, die herrliche Kuppelkirche<br />
St. Laurentius erhalten, die ursprünglich<br />
aus <strong>der</strong> Mitte des 13. Jahrhun<strong>der</strong>ts stammte und<br />
bis 1788 Klosterkirche des Dominikanerordens<br />
war. Die in <strong>der</strong> ersten Hälfte des 13. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
(um 1223) unter Gallus I. von Lämberg aus dem<br />
Geschlechte <strong>der</strong> Marquarte erfolgte Klostergründung<br />
<strong>der</strong> Dominikaner in Gabel beweist, daß<br />
<strong>der</strong> Ort schon vor 120 Stadt gewesen sein muß,<br />
da sich dieser Orden nur in Städten nie<strong>der</strong>ließ.<br />
<strong>Bereit</strong>s vor dem Jahre 1000 soll in Gabel eine<br />
Kirche bestanden haben.<br />
Die Brü<strong>der</strong> Gallus und Jaroslaus erbauten zu<br />
<strong>der</strong> Zeit, als die Mongolen in Schlesien einfielen<br />
(1241) die Burg Lämberg (ursprünglich<br />
Löwenberg), welche als frühgotische Grenzburg<br />
angelegt und in <strong>der</strong> Renaissance- und Barockzeit<br />
umgebaut wurde. Die frühe Geschichte von Gabel<br />
Ist verknüpft mit dem Wirken <strong>der</strong> als Heilige<br />
verehrte Terziarin Zdislava, die mütterlicherseits<br />
aus deutschem Adelsgeschlecht stammte. Zdislava<br />
war die fromme Gemahlin Gallus I., <strong>der</strong> als<br />
die ausführenden Baumeister waren die beiden<br />
italienischen Architekten Domenico Perini und<br />
Petro Bianco, letzterer ein gebürtiger Florentiner.<br />
Der Kunsthistoriker Erich Bachmann bezeichnet<br />
die Kirche in dem Werk „Barock in<br />
Böhmen" (Prestel-Verlag, München 1964) als<br />
„guarinesken Zentralbau Hildebrandts in Deutsch-<br />
Gabel" und veröffentlicht <strong>auf</strong> Seite 55 des Buches<br />
den Grundriß des Gotteshauses. Ferner<br />
enthält das Werk zwei Abbildungen von <strong>der</strong> Fassade<br />
<strong>der</strong> Kirche und aus dem Innern mit Blick<br />
zur Orgel.<br />
Der Stifter <strong>der</strong> neuen Kirche erlebte ihre<br />
Fertigstellung nicht mehr, denn diese wurde erst<br />
lange nach dem Tode des Grafen 1728 vollendet<br />
und am 24. 8. 1729 eingeweiht. 1731 wurden<br />
in den Neubau <strong>der</strong> Klosterkirche die sterblichen<br />
Überreste von Zdislava übertragen und in einem<br />
Prachtsarg in <strong>der</strong> Krypta beigesetzt. Nachdem<br />
am 18. Mai 1788, bei dem großen Stadtbrand<br />
neben 160 Häusern auch die damalige Gabler<br />
Pfarrkirche „zu Maria Geburt" ein Raub <strong>der</strong><br />
Flammen geworden war und nicht mehr für<br />
kirchliche Zwecke erneuert wurde, bestimmte<br />
man an ihrer Stelle die durch die Aufhebung<br />
unbeholfene Wesen seiner ganz und gar unpathetischen<br />
Kunst, die we<strong>der</strong> etwas mit <strong>der</strong> bayerisch-alpenländischen<br />
noch mit <strong>der</strong> Wiener Plastik<br />
zu tun hat."<br />
Eine italienische Bildhauerarbeit aus <strong>der</strong> Zeit<br />
um das Jahr 1700 sind die in den Nischen oberhalb<br />
<strong>der</strong> Presbyterientore <strong>der</strong> Kirche <strong>auf</strong>gestellten<br />
Marmorbüsten des Kirchenstifters, Franz Anton<br />
Berka, und seiner Gemahlin. Künstlerisch wertvoll<br />
ist auch die Büste <strong>der</strong> Gräfin R. Kinsky, die im<br />
Jahre 1713 angefertigt wurde. In den Jahren<br />
1890—94 wurde die Kirche durchgreifend restauriert.<br />
Der neue sehenswerte Hochaltar stammt<br />
von dem Reichenberger Bildhauer Hans Aichinger.<br />
Die Gebeine Zdislavas ruhten später <strong>auf</strong> dem<br />
Zdislava-Altar <strong>der</strong> Kirche. Bemerkung verdient<br />
noch, daß die Seliggesprochene die erste namentlich<br />
bekannte Terziarin des Predigerordens<br />
des hl. Dominikus in Böhmen war. Gleich ihren<br />
Zeitgenossinnen, <strong>der</strong> hl. Hedwig und <strong>der</strong> hl. Elisabeth,<br />
verrichtete Zdislava Werke <strong>der</strong> Barmherzigkeit<br />
und die Legenden, die das Volk um ihre<br />
Gestalt wob, ähneln <strong>der</strong> St.-Elisabeth-Legende.<br />
Erhalten blieb neben <strong>der</strong> Kirche auch das ehemalige<br />
Dominikanerkloster mit einem Arkaden-<br />
Die St. Laurentius-Kirche zu Deutsch-Gabel<br />
Erbaut nach Plänen Johann Lucas von Hildebrandt<br />
Großprior <strong>der</strong> böhmischen Johanniter repräsentierte.<br />
Beim Bau des Klosters hat Zdislava durch<br />
Zutragen von Baumaterialien selbst mitgeholfen.<br />
Auch legte sie den Grundstein zu <strong>der</strong> alten Klosterkirche,<br />
in <strong>der</strong> sie dann auch bestattet wurde.<br />
Sie starb 1252 <strong>auf</strong> Schloß Lämberg.<br />
Gegen Ende des 14. Jahrhun<strong>der</strong>ts gelangte<br />
Gabel (die Umbenennung <strong>der</strong> Stadt in Deutsch-<br />
Gabel erfolgte erst im Jahre 1901) in den Besitz<br />
<strong>der</strong> mächtigen Herren von Berka <strong>auf</strong> Dauba und<br />
Leipa, dessen letzter Sproß, <strong>der</strong> Reichsgraf<br />
Franz Anton Berka von Howora, als Oberstlandmarschall<br />
und Stadthalter im Königreich Böhmen<br />
zu Ende des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts den Neubau <strong>der</strong><br />
heutigen Kirche veranlaßte. Am 18. 11. 1699<br />
wurde von dem Grafen „mit außergewöhnlicher<br />
Pompentfaltung" <strong>der</strong> Grundstein zu <strong>der</strong> neuen<br />
Kirche gelegt, die mit ihren zwei Türmen, <strong>der</strong><br />
eindrucksvollen Fassade und <strong>der</strong> mächtigen,<br />
45 m hohen Kuppel, in Anlehnung an die Formen<br />
<strong>der</strong> Wiener St.-Peters-Kirche am Graben errichtet<br />
worden ist.<br />
Die Pläne zu diesem Prachtbau im Stile <strong>der</strong><br />
Renaissance lieferte <strong>der</strong> Hauptvertreter des österreichischen<br />
Barocks, <strong>der</strong> berühmte Wiener Architekt<br />
Johann Lucas von Hildebrandt (1668—1745);<br />
des Dominikanerklosters ihrer Aufgabe ledig<br />
gewordenen St-Laurentius-Kirche zur Pfarrkirche.<br />
Einer <strong>der</strong> Mitarbeiter Johann Lucas von Hildebrandt<br />
bei den von ihm entworfenen sakralen<br />
Bauwerken in Nordböhmen (Deutsch-Gabel und<br />
Rumburg) war <strong>der</strong> Bildhauer Franz Binnert, von<br />
dem die im Jahre 1711 geschaffenen wertvollen<br />
Plastiken (Heiligenstatuen) im prächtig ausgestatteten<br />
Innern <strong>der</strong> Gabler Laurentiuskirche<br />
stammen. Erich Bachmann schreibt über diesen<br />
bedeutenden Künstler, <strong>der</strong> vermutlich aus <strong>der</strong><br />
dem Sudetenland benachbarten sächsischen<br />
Oberlausitz stammte, in dem erwähnten Werk<br />
„Barock in Böhmen" <strong>auf</strong> Seite 152:<br />
„Binnert verdanken wir in <strong>der</strong> Hauptsache die<br />
figurale Plastik <strong>der</strong> Loretokapelle des Fürsten<br />
Anton Florian von Liechtenstein in Rumburg und<br />
<strong>der</strong> großartigen Laurenzkirche Lucas von Hildebrandts<br />
in Deutsch-Gabel, einer Stiftung des<br />
obersten kaiserlichen Feldmarschalls und Stadthalters<br />
von Böhmen, Franz Anton Graf von<br />
Berka. Vielleicht war Binnert, <strong>der</strong> vorher als dänischer<br />
Hofbildhauer <strong>auf</strong> Schloß Roenborg gearbeitet<br />
hat (V. Wagner), überhaupt im nordböhmisch-sächsischen<br />
Grenzgebiet beheimatet. Dafür<br />
spricht das harmlos-freundliche und betulich-<br />
Museum für Fischer und Angler<br />
Ein einzigartiges Museum <strong>der</strong> Teichwirtschaft<br />
wurde in <strong>der</strong> südböhmischen Stadt<br />
Wodnan geschaffen. Interessenten finden darin<br />
in einem vorbildlichen Querschnitt alles,<br />
was mit <strong>der</strong> Fischhaltung und <strong>der</strong> Teichwirtschaft'im<br />
Zusammenhang steht. Es gibt sowohl<br />
historische als auch zeitgenössische<br />
Ausstellungsstücke zu sehen. Man findet hier<br />
frühere Fischerkleidung aus Le<strong>der</strong>, riesenhaft<br />
wirkende Netze, sinnreiche Konstruktionen<br />
von Fallen und Fanggeräte <strong>der</strong> Fischdiebe,<br />
scharfe Gabeln, eine Art Harpune und Bücher<br />
mit Aufzeichnungen über die teichwirtschaftlichen<br />
Vorgänge sowie Pläne <strong>der</strong> einstigen<br />
Wasserbauten. Eine kleine Ausstellung des<br />
mo<strong>der</strong>nen Angelgerätes beeindruckt auch Besucher,<br />
die <strong>der</strong> Anglerleidenschaft noch nicht<br />
verfallen sind. Es gibt da elegante Angelruten,<br />
Spinn- und Bambusruten sowie solche<br />
aus glasverstärkten Plastikmaterialien bis<br />
<strong>zum</strong> technisch vollkommenen Teleskop, Käscher<br />
und eine Blinkerkollektion. Mo<strong>der</strong>ne<br />
Rollen und Fischaiizeigegeräte sind für anspruchsvolle<br />
Angler bestimmt, die anstelle <strong>der</strong><br />
Romantik dem technischen Fortschritt frönen.<br />
Außer diesem Museum befindet sich in Wodnan<br />
das Forschungsinstitut für Teichwirtschaft<br />
und Hydrobiologie, wo neue effektive Fischzuchtmethoden<br />
entwickelt und Versuche mit<br />
neuen Einsatzfischen durchgeführt werden.<br />
Zu diesen Fischsorten gehört die Amur-Brasse,<br />
auch Weiße genannt, die sich für die Erhaltung<br />
<strong>der</strong> Reinheit <strong>der</strong> Stauseen ausgezeichnet<br />
eignet. Auch die Sportangler kommen in<br />
<strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong> Stadt <strong>auf</strong> ihre Kosten. Petrijünger<br />
aus ganz Europa kommen dorthin.<br />
Die ersten Teiche wurden hier schon um die<br />
Wende des 11. Jahrhun<strong>der</strong>ts angelegt. Die<br />
höchste Blüte verzeichnete aber die Teichwirtschaft<br />
in <strong>der</strong> südböhmischen Landschaft im<br />
14. und 15. Jahrhun<strong>der</strong>t, nachdem dort ein<br />
ausgedehntes System von Teichen fertiggestellt<br />
wurde. Heute gibt es alleine in Südböhmen<br />
5000 Teiche, in denen die Fischer mehr<br />
als 60 Fischarten halten.<br />
Brüxer Kirche restauriert<br />
Eines <strong>der</strong> wertvollsten spätgotischen Baudenkmäler<br />
Böhmens, die Dechanteikirche von<br />
Brüx, ist nun wie<strong>der</strong> instand gesetzt worden,<br />
nachdem sie mehr als 800 m in südlicher Richtung<br />
von ihrem ursprünglichen Standort aus<br />
dem Braunkohletagebau versetzt werden soli.<br />
Die Kunstgegenstände des Interieurs wurden<br />
von Fachleuten restauriert. Die Transportbahn<br />
und die Grundlage für das ganze Objekt <strong>auf</strong><br />
dem neuen Standort sind errichtet. Die<br />
eigentliche Verlagerung soll im kommenden<br />
Jahr verwirklicht werden. Der 60 m lange und<br />
30 m breite Bau mit einer Reihe von peripheren<br />
Kapellen mit einem Gewicht von 9980<br />
Tonnen des transportierten historischen Mauerwerks<br />
wird <strong>auf</strong> vier kreisförmigen Schienenbahnen<br />
verschoben werden. Die Kirche wird<br />
sich dann in 53 Wagen mit hydraulischen Hebewalzen<br />
und einer Geschwindigkeit von 3 cm<br />
je Minute bewegen. Während des Transports<br />
soll eine Reihe von Messungen vorgenommen<br />
werden, um sich ein Bild vom Zustand <strong>der</strong><br />
verstrebten Stahlkonstruktion und des historischen<br />
Mauerwerks machen zu können. Ferner<br />
werden die äußeren Einflüsse bewertet<br />
und <strong>der</strong> Verl<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Beschleunigung des sich<br />
bewegenden Objekts und <strong>der</strong> Zustand seiner<br />
Stützung registriert.<br />
Trentschin rüstet<br />
für Jubiläum<br />
Ein Teil <strong>der</strong> historischen Gemälde aus dem<br />
Museum von Trentschin in <strong>der</strong> Westslowakei<br />
sind <strong>der</strong> Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung<br />
zugänglich gemacht worden, die in<br />
<strong>der</strong> Kanonenbastion <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Burg von Trentschin<br />
eröffnet wurde. Auf <strong>der</strong> Ausstellung<br />
überwiegen Porträts, die von unbekannten<br />
Künstlern im 18. und 19. Jahrhun<strong>der</strong>t gemalt<br />
wurden. Das älteste Bild ist ein Porträt aus<br />
dem Jahre 1580. Die an<strong>der</strong>en Gemälde veranschaulichen<br />
das Leben <strong>der</strong> Adeligen, Szenen<br />
aus Kämpfen und Jagdexpeditionen. Zu<br />
den Sammlungen gehört auch ein Teil eines<br />
kreuzgang. Eine beson<strong>der</strong>e Sehenswürdigkeit<br />
bilden die unter <strong>der</strong> Kirche befindlichen weiträumigen<br />
Grüfte, genannt die „Gabler Katakomben".<br />
In ihnen liegen mumifizierte Leichen <strong>der</strong> ehemaligen<br />
Gabler Herren, meistens <strong>der</strong> Berka von<br />
<strong>der</strong> Duba, Gebeine von Mönchen des einstigen<br />
Klosters und wohlhabenden Bürgern <strong>der</strong> Stadt.<br />
Die „Katakomben" wurden früher alljährlich von<br />
vielen fremden Besuchern besichtigt und sind<br />
auch heute noch zugänglich. Die Kirche selbst<br />
soll unter Denkmalschutz stehen.<br />
Zu den bedeutenden Persönlichkeiten, welche<br />
die Laurentiuskirche besichtigten, zählte auch<br />
Kaiser Franz Joseph I., <strong>der</strong> am 2. September<br />
1899 in <strong>der</strong> Stadt weilte. Vom Manövergelände<br />
des Kapellenberges bei Brins kommend, wurde<br />
<strong>der</strong> damals 69jährige Monarch beim Portal <strong>der</strong><br />
Kirche von Dechant Josef Tschörch willkommen<br />
geheißen und unter den Klängen <strong>der</strong> Nationalhymne<br />
in das Innere des Gotteshauses geleitet<br />
Der Kaiser interessierte sich dabei beson<strong>der</strong>s<br />
für das Modell des neuen Hochaltars. Der alte<br />
Hochaltar war bei dem erwähnten Stadtbrand<br />
1788 vernichtet worden, als die „Laterne" <strong>der</strong><br />
Kirchenkuppel brennend in die Tiefe stürzte.<br />
Erhard Krause<br />
wertvollen Holzaltars. Reichhaltig sind auch<br />
Symbole <strong>der</strong> Handwerkszünfte, Siegel, Truhen<br />
und Fahnen aus den Gemeinden des alten<br />
Trentschiner Gaues. Sämtliche Sammlungen<br />
des Museums, die mehr als 50 000 Ausstellungsstücke<br />
umfassen, werden allerdings erst<br />
im Jahre 1979 nach Abschluß <strong>der</strong> Reparaturen<br />
<strong>der</strong> Burganlage <strong>der</strong> Öffentlichkeit zugänglich<br />
sein. In jenem Jahr wird die alte Stadt ihren<br />
1800. Geburtstag feiern.<br />
Observatorium<br />
im Böhmerwald<br />
Ein neues astronomisches Observatorium<br />
wurde <strong>auf</strong> dem 1055 m hohen Berg Klet in<br />
Südböhmen eröffnet. Es wird zu Ehren des<br />
berühmten Mathematikers und Astronomen<br />
Nicolaus Copernicus seinen Namen tragen.<br />
Das Observatorium ist eine gemeinschaftliche<br />
Arbeitsstätte für die Sternwarten von Böhrnisch-Budweis<br />
und Prag und wird an allen<br />
Sonnabenden und Sonntagen für die Öffentlichkeit<br />
zugänglich sein. Die Besucher werden<br />
sich dort des größten Fernrohrs in <strong>der</strong> CSSR<br />
unter Anleitung bedienen können. Auf den<br />
Gipfel des Berges gelangt man mit einem<br />
Sessellift. Der Blick in die weite Landschaft<br />
Telegramme an Dr. Kirchschlager<br />
Der Bundesvorstand <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft in Osterreich hat dem neugewählten<br />
Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger<br />
ein in herzlichen Worten gehaltenes<br />
Telegramm geschickt, in welchem <strong>auf</strong> die noch<br />
offenen rechtlichen und sozialen Anliegen <strong>der</strong><br />
Heimatvertriebenen verwiesen wurde. Auch <strong>der</strong><br />
Sprecher <strong>der</strong> Sudetendeutschen Landsmannschaft,<br />
Dr. Walter Becher, hat an Dr. Kirchschläger<br />
ein Telegramm gesandt: „Für die Sudetendeutsche<br />
Landsmannschaft in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
Deutschland und im eigenen Namen übermittle<br />
ich Ihnen in <strong>auf</strong>richtiger Verehrung dio<br />
herzlichsten Glückwünsche zu Ihrer Wahl <strong>zum</strong><br />
Präsidenten <strong>der</strong> Republik Österreich. Mögen die<br />
Heimatvertriebenen über die Grenze hinaus in<br />
Ihnen wie bisher einen wohlmeinenden Fürsprecher<br />
finden. Möge Ihr menschenfreundliches<br />
Denken und Handeln eine gerechte Lösung des<br />
Vertriebenenproblems herbeiführen helfen."<br />
Das Heimathaus<br />
des Kreises Dux in Mittenberg<br />
Seit 1970 besteht in <strong>der</strong> Patenstadt <strong>der</strong><br />
Duxer, in Miltenberg/Main, das Heimathaus<br />
des Kreises Dux mit <strong>der</strong> Bestimmung, den<br />
Freunden und Gönnern als Urlaubs- und Ferienheim<br />
zu dienen. In <strong>der</strong> mittelalterlichen,<br />
unterfränkischen Patenstadt, die mit ihrer<br />
herrlichen Landschaft uns Sudetendeutsche an<br />
das heimatliche Eibtal erinnert, bietet das<br />
Heimathaus die Möglichkeit, zu erschwinglichen<br />
Unkosten erholsamen Urlaub und frohe<br />
Ferien zu verbringen.<br />
Das Haus steht aber nicht nur den Freunden<br />
aus dem Kreis Dux, son<strong>der</strong>n allen Landsleuten<br />
offen. Für die Übernachtung stehen<br />
Einbett-, Zweibett- und Mehrbettzimmer mit<br />
fließendem Kalt- und Warmwasser zur Verfügung.<br />
Balkone und die an den Gemeinschaftsraum<br />
anschließende Terrasse sowie<br />
eine Liegewiese bieten die Möglichkeit zur<br />
besinnlichen Ruhestunde. Im Hause wird<br />
den Gästen das Frühstück gereicht, für das<br />
Mittagessen sorgen Miltenbergs gute und<br />
preiswerte Gaststätten. Das Abendessen kann<br />
aus eigenen Einkäufen im Gemeinschaftsraum<br />
eingenommen werden.<br />
Der Aufenthalt im Duxer Heimathaus ist<br />
mit dem Besuch <strong>der</strong> Landschaft in und um<br />
Miltenberg verbunden. Alle, die diesen Beitrag<br />
lesen, sind <strong>zum</strong> Besuch des Heimathauses<br />
des Kreises Dux in Miltenberg am Main<br />
eingeladen. Rechtzeitige Anmeldung sichert<br />
die Unterbringung in diesem schönen Urlaubshaus.<br />
Anfragen bzw. Anmeldungen sind<br />
zu richten an die Verwaltung des Heimathauses<br />
Kreis Dux in 876 Miltenberg/Main,<br />
Duxer Straße Nr. 10.<br />
und über die tiefen Wäl<strong>der</strong> des Böhmerwaldes<br />
ist von dort oben einzigartig. Viele Besucher<br />
werden den Ausflug <strong>auf</strong> den Berg Klet<br />
auch mit einer Besichtigung <strong>der</strong> historischen<br />
Stadtreservation von Böhmisch-Krumau verbinden.<br />
Diese von Bauten aus <strong>der</strong> Gotik und<br />
Renaissancezeit geprägte Stadt ist von geschichtlicher<br />
europäischer Bedeutung.<br />
Jeschken-Hotel prämiert<br />
in vollem Betrieb sind jetzt das Hotel und<br />
alle an<strong>der</strong>en gastronomischen Einrichtungen<br />
<strong>auf</strong> dem Gipfel des 1012 Meter hohen Berges<br />
Jeschken bei Reichenberg. Das eigentliche<br />
Gebäude zeigt ein ungewohntes Bild,<br />
einen rotuierenden 92 Meter hohen Hyperboloiden,<br />
dessen Konstrukteur <strong>der</strong> Architekt<br />
Dipl.-Ing. K. Hubacek aus Reichenberg ist.<br />
Seine Arbeit wurde <strong>auf</strong> dem Weltkongreß <strong>der</strong><br />
Architekten in Buenos Aires mit einem Preis<br />
ausgezeichnet. Der Bau hat 10 Stockwerke,<br />
ein Restaurant, erne Bar, ein Hotel und ein<br />
Café. Das Gebäude, das <strong>auf</strong> einer kreisförmigen<br />
<strong>Basis</strong> ruht, wirkt wie aus dem Fels<br />
herausgehauen und bildet eine neue interessante<br />
Dominante <strong>der</strong> schönen böhmischen<br />
Stadt<br />
Schätze <strong>auf</strong> Burg Theben entdeckt<br />
Bei den Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten<br />
<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Burg Theben — ein<br />
stark besuchter Ausflugsort <strong>der</strong> Bewohner und<br />
Besucher von Preßburg — wurden von den<br />
hier wirkenden Archäologen zahlreiche wertvolle<br />
historische Funde gemacht. In <strong>der</strong> Burg-<br />
Zitadelle wurden Münzen aus dem 17. Jahr-<br />
Eleganter über die Grenzscheide<br />
Die Böhmisch-Mährische Höhe, das Gebiet<br />
an <strong>der</strong> Grenzscheide zwischen Böhmen und<br />
Mähren, brauchen Motoristen nicht mehr zu<br />
fürchten. Die steilen Steigungen, scharfe, unübersichtliche<br />
Kurven, verengte Durchfahrten<br />
durch die Dorfgemeinden und einige Städte,<br />
und dies nicht allein <strong>auf</strong> Kreisstraßen, son<strong>der</strong>n<br />
auch <strong>auf</strong> wichtigen Verbindungsstraßen<br />
<strong>der</strong> I. und II. Klasse, die sich an vielen Orten<br />
<strong>der</strong> Böhmisch-Mährischen Höhe, im Grenzgebiet<br />
zwischen Böhmen und Mähren befanden,<br />
diese Schrecken <strong>der</strong> Kraftfahrer sind nun beseitigt<br />
Von beson<strong>der</strong>s gefährlichen Stellen<br />
wurde zuerst die stark frequentierte Straße<br />
E 15 Prag—Brunn, die Durchfahrt durch Iglau,<br />
sowie die Überbrückung des Tales hinter <strong>der</strong><br />
Stadt Iglau verbessert Zur Zeit werden <strong>auf</strong><br />
<strong>der</strong> Böhmisch-Mährischen Höhe die kostspieligen<br />
Rekonstruktionen <strong>auf</strong> zwei weiteren<br />
Fernstraßenverbindungen <strong>der</strong> I. Kategorie<br />
fortgesetzt Auf <strong>der</strong> Straße Iglau—Tabor werden<br />
die scharfen und gefährlichen Kurven<br />
ausgeglichen. Die bedeutende Umlegung <strong>der</strong><br />
Straße E 38 Iglau—Znaim—Wien, die Ober<br />
5 Kilometer lang Ist, weicht drei Gemeinden,<br />
die die Straße durchschneidet aus. Anstatt<br />
<strong>der</strong> bisherigen acht scharfen, wenig übersichtlichen<br />
Kurven und verengten Durchfahrten,<br />
wird sie nunmehr nur einen einzigen großen<br />
Bogen umschreiben. Die namhaften Terrainunterschiede<br />
wird die Umgehung durch tiefe<br />
Einschnitte und Überbrückungen einiger Täler<br />
Oberwinden.<br />
hun<strong>der</strong>t gefunden. Die meisten davon stammen<br />
aus <strong>der</strong> Zeit König Leopolds, doch es<br />
gibt unter ihnen auch Münzen <strong>der</strong> Unikatprägung<br />
von Preßburg — die Matthäus-Münzen.<br />
Die mit eingeprägtem Emissionsjahr versehenen<br />
Münzen sind insbeson<strong>der</strong>e deshalb<br />
wichtig, weil durch sie auch das Alter <strong>der</strong> übrigen<br />
Funde <strong>der</strong> anfallenden Forschungssonde<br />
bestimmt wird. Bei den archäologischen Ausgrabungen<br />
<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Burg Theben wurden zahlreiche<br />
Keramikarbeiten, so <strong>zum</strong> Beispiel ein<br />
Krug von vollendeten Formen, glasierte Keramikteller<br />
mit bunten Mustern und Renaissance-Kacheln<br />
gefunden. In <strong>der</strong> Konservierungswerkstatt<br />
wird die Arbeit in <strong>der</strong> Aufarbeitung<br />
von metallischen Funden fortgeführt, es handelt<br />
sich um Broschen, Medaillons, <strong>zum</strong>eist<br />
aus Bronze o<strong>der</strong> Silber, um Spangen, Gürtelschnallen<br />
und Knöpfe. Interessant sind auch<br />
die ausgegrabenen Eßbestecke und ein Stechzirkel<br />
aus Bronze, mit dessen Hilfe Entfernungen<br />
<strong>auf</strong> Kriegskarten übertragen wurden,<br />
und ferner auch üppig geschmückte Spinnspindeln.<br />
Die Form <strong>der</strong> Zangen aus dem 17.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t, die in <strong>der</strong> Zitadelle gefunden<br />
wurden, unterscheidet sich kaum von den<br />
heutigen Zangenformen.<br />
I WEIN LANDMESSE Hollabrunner Volksfest<br />
vom IO. bis 18. August 1974<br />
Reichhaltige Ausstellung für Handel, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft — Vergnügungspark<br />
Trachterflreffen am 18. August ab 13 Uhr. Hollabrunner Volksfest Ges. m. b. H.
Das 12. Treffen beim Südmährerkreuz<br />
Trotz <strong>der</strong> vorhergehenden Regentage war<br />
das Treffen am 16. Juni aus Osterreich und<br />
<strong>der</strong> BR Deutschland überraschend gut besucht.<br />
Zu Beginn weihte Professor Dr. Johann<br />
Zabel den mächtigen Dornenkranz, anschließend<br />
zelebrierte er die Feldmesse.<br />
Pfarrer Franz Berger predigte: „Ganz in <strong>der</strong><br />
Nähe des Eisernen Vorhanges dürfen wir in<br />
Freiheit die Eucharistiefeier halten und unseren<br />
Glauben an den Gekreuzigten bekennen.<br />
Wir wollen we<strong>der</strong> Haß schüren noch<br />
längst vernarbte Wunden <strong>auf</strong>brechen, aber<br />
auch keine Gewalt- und Rachegedanken im<br />
Herzen tragen. Holen wir uns wie<strong>der</strong> Kraft<br />
aus dem heutigen Beisammensein, erneuern<br />
wir unsere Treue zu Gott und zur Heimat."<br />
In <strong>der</strong> anschließenden Kundgebung begrüßte<br />
Erwin Zajicek zunächst unsere Geistlichen,<br />
ferner die Herren Brunner und Görich<br />
vom Südmährischen Landschaftsrat (Geîslingen),<br />
Dr. Emil Schembera (Obmann <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft Österreichs),<br />
die Herren Abg. ÖR Georg Gindl,<br />
Dr. Proissl (Bezirkshauptmannschaft), Bürgermeister<br />
Josef Wallner, die zahlreichen, mit<br />
Fahnen erschienenen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> „Thaya"<br />
(Hans Wagner), des Verbandes <strong>der</strong> Südmährer<br />
in Oberösterreich (Josef Genstorfer) und<br />
<strong>der</strong> Neubistritzer (Ing. Franz Macho), endlich<br />
die stattliche Zahl von Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Kameradschaft des Inf.-Regiments 99 (Hans<br />
Wysoudil) und des Kameradschaftsbundes für<br />
den Verw.-Bezirk Mistelbach (Heinrich Hawel,<br />
Mistelbach). Einen beson<strong>der</strong>en Willkommgruß<br />
entbot er zwei über 90 Jahre alten Lands-<br />
leuten: Frau Koch (Saitz) und Herrn Länger<br />
(Nikolsburg).<br />
Herr Brunner überbrachte Gruße des Südmährischen<br />
Landschartsrates, Dr. Proissl<br />
sprach in Vertretung des Bezirkshauptmannes.<br />
In seiner Festansprache führte Erwin<br />
Zajicek u. a. aus: „Gestern hat Nixon im<br />
Nahen Osten erklärt, ohne gerechte Grenzen<br />
werde es dort keinen dauerhaften Frieden<br />
geben. Dasselbe gelte", erklärte <strong>der</strong> Redner,<br />
„auch für Mitteleuropa. Zwischen den deutschen<br />
und dem französischen Volke kam es<br />
zu einer Völkerfreundschaft. Da müsse es<br />
doch im L<strong>auf</strong>e <strong>der</strong> Zeit auch möglich sein,<br />
das Verhältnis <strong>der</strong> Sudetendeutschen zu den<br />
Tschechen grundlegend zu än<strong>der</strong>n." Zajicek<br />
schloß mit einem Bekenntnis zu unserer Heimat,<br />
die unsere Heimat bleibt, wenn man uns<br />
auch von dort vertrieben hat.<br />
Während vor dem Feldaltar ein Kranz nie<strong>der</strong>gelegt<br />
wurde, gedachte Hans Wysoudil<br />
unserer Toten. Das Lied vom guten Kameraden,<br />
gespielt von <strong>der</strong> dreißig Mann starken<br />
Weinviertier Grenzlandkapelle unter de. Leitung<br />
Ludwig Neustifters, machte <strong>auf</strong> alle<br />
Teilnehmer einen tiefen Eindruck. Mit dem<br />
Lied „Nach <strong>der</strong> Heimat möcht ich wie<strong>der</strong>!"<br />
wurde die Kundgebung geschlossen.<br />
Im Klein Schweinbarther Südmährerhaus<br />
wurden am Festtag zahlreiche Werke des<br />
südmährischen Dichters Dr. Karl Bacher gezeigt;<br />
Herr Hawef (Mistelbach) stellte neun<br />
Gemälde des südmährischen Malers Othmar<br />
Ruschitzka aus. — Der Rettungswagen des<br />
Roten Kreuzes Drasenhofen wurde Gott sei<br />
Dank nicht in Anspruch genommen.<br />
Die Egerlan<strong>der</strong> Trachtenkapelle spielt in Hollabrunn<br />
Innerhalb des Hollabrunner Volksfestes wird<br />
die Egerlän<strong>der</strong> Trachtenkapelle erstmalig in<br />
Österreich <strong>auf</strong>treten, und zwar Samstag, den<br />
17., und Sonntag, den 18. August 1974. Für diese<br />
beiden Tage ist folgende Gestaltung vorgesehen:<br />
Samstag, 17. August, 16 Uhr: Egerlän<strong>der</strong> Trachtenkapelle<br />
im Bierzelt. Sonntag, 18. August,<br />
9 Uhr: LKW-Geschicklichkeitsfahren, 10 Uhr:<br />
Frühschoppen mit <strong>der</strong> Egerlän<strong>der</strong> Trachtenkapelle,<br />
Treffen <strong>der</strong> Sudetendeutschen im Bierzelt,<br />
13.30 Uhr: Großer Festzjug durch die Stadt<br />
Hollabrunn, anschließend Sudetendeutsdier<br />
Nachmittag „Bei uns daheim" <strong>auf</strong> dem Volksfestgelände<br />
mit <strong>der</strong> Egerlän<strong>der</strong> Trachtenkapelle.<br />
Es ist ungemein erfreulich, daß innerhalb des<br />
Hollabrunner Volksfestes die Egerlän<strong>der</strong> Trachtenkapelle<br />
<strong>auf</strong>treten und beim Treffen im Bierzelt<br />
und auch im Festzuge den sudetendeutschen<br />
Landsleuten Gelegenheit gegeben wird, innerhalb<br />
einer österreichischen Gemeinschaftsveranstaltung<br />
deutlich <strong>auf</strong>zuscheinen. Dasselbe gilt für<br />
den angesetzen Sudetendeutschen Nachmittag<br />
„Bei uns daheim". Diese in Österreich nicht gerade<br />
häufig gefundene Anteilnahme verpflichtet<br />
alle sudetendeutschen Landsleute, nach Möglichkeit<br />
das Hollabrunner Volksfest zu besuchen und<br />
an den sudetendeutschen Veranstaltungen teilzunehmen.<br />
Teilnehmer in Trachten werden dabei<br />
beson<strong>der</strong>s willkommen sein. Die Hollabrunner<br />
Volksfest Gesellschaft gewährt sudetendeutschen<br />
Besuchern folgende Begünstigungen: Trachtenträger<br />
haben freien Eintritt zur Ausstellung und<br />
<strong>zum</strong> Volksfest, die übrigen sudetendeutschen Besucher<br />
bezahlen nur den halben Eintrittspreis<br />
und zwar S 10.—, Kin<strong>der</strong> S 2.—. Für die angeführten<br />
Besucher werden Bier, Wein, alkoholfreie<br />
Getränke und Brathendel zu einem er-<br />
Adalbert-Stifter-Medaille<br />
für Direktor Lachmayer<br />
Anläßlich <strong>der</strong> Jahreshauptversammlung <strong>der</strong><br />
Landesgruppe Kärnten am 11. Mai in Villach<br />
wurde Landsmann Dir. Lachmayer eine<br />
hohe Ehrung zuteil. Aus <strong>der</strong> Hand des bei <strong>der</strong><br />
Versammlung anwesenden Vorsitzenden <strong>der</strong><br />
Bundesversammlung <strong>der</strong> SL, Dr. Franz Böhm,<br />
erhielt er in Anerkennung seiner großen Verdienste<br />
um das heimatliche Schrifttum die<br />
Adalbert-Stifter-Medaille, die ihm von <strong>der</strong> SL<br />
München verliehen worden war. Lm. Dir. Lachmayer<br />
wurde im Jahre 1899 in Groß-Tayax<br />
bei Znaim in Südmähren geboren. Im Jahre<br />
1920 maturierte er am Gymnasium von Nikolsburg<br />
und absolvierte dann die LBA in<br />
Trautenau/Böhmen. Ab 1924 war er im Staatsdienst<br />
als Fachlehrer in verschiedenen Orten<br />
Mährens tätig. In den Jahren 1938 bis 1945<br />
war er als Bezirksschulinspektor in Znaim<br />
tätig. Nach seiner Ausweisung war er ab<br />
1945 zehn Jahre als Gelegenheitsarbeiter und<br />
Vertreter beschäftigt. Erst das Jahr 1955<br />
brachte ihm die Wie<strong>der</strong>einstellung in den<br />
Schuldienst als Hauptschullehrer und später<br />
Direktor, aus dem er 1963 in den Ruhestand<br />
trat. Seine dichterische Tätigkeit, die neben<br />
mannigfachen Veröffentlichungen in den mährischen<br />
deutschen Zeitungen und Zeitschriften<br />
erfolgte und die vorwiegend heimatkundlich-geschichtlichen<br />
Inhaltes waren, galt ihm<br />
als innerliche Berufung. Daneben war er auch<br />
recht fruchtbar <strong>auf</strong> schöngeistigem Gebiet tätig,<br />
was vor allem seine in Buchform herausgebrachten<br />
Gedichte und Balladen und eine<br />
Erzählung, „Sein letzter Ritt", aus <strong>der</strong> sudetendeutschen<br />
Passion 1945 (erschienen 1963<br />
bei Bornemann in Stuttgart) bezeugen. — Als<br />
Erzieher und Lehrer befaßte er sich auch<br />
mit pädagogisch-didaktischen Problemen.<br />
Trotz vorgeschrittenem Alter hat er die Fe<strong>der</strong><br />
auch heute noch nicht aus <strong>der</strong> Hand gelegt,<br />
und es liegen bereits weitere Arbeiten im<br />
Manuskript vor. So ist wohl hier eine richtige<br />
Entscheidung getroffen worden, daß man Lm.<br />
Dir. Lachmayer diese Auszeichnung zuerkannte,<br />
und wir freuen uns mit ihm über diese<br />
wahrlich verdiente Ehrung im Dienste des Heimatschrifttums.<br />
Dir. Lachmayer wurde auch<br />
bei dieser Hauptversammlung als Kulturbeirat<br />
in den Landesausschuß bestellt.<br />
mäßigten Preis abgegeben. So wird für<br />
die sudetendeutschen Landsleute an den angegebenen<br />
Tagen die Losung gelten: „Auf nach<br />
Hollabrann!"<br />
Segen des Lichts<br />
heißt <strong>der</strong> neue Gedichtband des sudetendeutschen<br />
Dichters Alexan<strong>der</strong> H o y e r, erschienen<br />
im Verlag J. Heyn, Klagenfurt, 116 Seiten,<br />
Preis S 58.—, DM 8.—. Auch dieser<br />
Gedichtband ist wie<strong>der</strong> ein echter „Hoyer"<br />
geworden, erfüllt von Glauben und Hoffen,<br />
Ehre und Treue sowie Liebe zu Heimat und<br />
Volk. Unter dem Motto „Lustvolles Schenken"<br />
wölbt sich <strong>der</strong> erste Bogen von Gedichten:<br />
Er offenbart uns die Schönheit <strong>der</strong> Muttersprache,<br />
die im Munde unserer Dichter<br />
zur Fackel <strong>der</strong> Wahrheit und des Lichtes<br />
wird — kündet von <strong>der</strong> Perle, <strong>der</strong> königlichen<br />
Frucht <strong>der</strong> Meere, die selbst im Leid noch<br />
lachen kann —, preist die Zeit, da Treue noch<br />
die Freundschaft adelt — und schweigsam<br />
zeigt sich echte Güte, nie ist sie <strong>auf</strong> Lohn<br />
bedacht —, um nur einige Motive anklingen<br />
zu lassen. Im „Sonettenkranz" besingt <strong>der</strong><br />
Dichter das hohe Lied <strong>der</strong> Mutterliebe, denn<br />
<strong>der</strong> Mutter Wesensfülle ist die Liebe... Von<br />
<strong>der</strong> Mutterliebe ist <strong>der</strong> Weg nicht weit zur<br />
Heimatliebe; in <strong>der</strong> „Ballade vom Böhmischen<br />
Herbst" ist ihr ein ergreifendes Denkmal<br />
gesetzt... Und wurden die Menschen<br />
auch schändlich vertrieben, die Zeugen des<br />
Deutschtums sind dort geblieben! — Gott<br />
behüte...: „Wenn einmal die Tränen um<br />
unsere verlorene Heimat vertrocknet wären,<br />
verdorrte die Pflanze <strong>der</strong> Liebe, die diese<br />
Zähren mit ihrem Wasser ernährte!" „Gegen<br />
die Brandung" von Unrecht und Lüge, von<br />
Schande und Schmach kämpft <strong>der</strong> Dichter<br />
für Ehre und Freiheit, Einigkeit und Recht;<br />
denn nur das göttliche Recht hat Dauer,<br />
Unrecht ist <strong>auf</strong> Sand gebaut, Einigkeit bricht<br />
jede Mauer, künde Wort, dies künde laut!<br />
Sprüche, Epigramme, Aphorismen und Haiku<br />
bilden den Abschluß dieses neuen Werkes<br />
von Alexan<strong>der</strong> Hoyer, <strong>der</strong> selbst sich <strong>zum</strong><br />
Schicksal erwählt, sich nie nach dem Winde<br />
zu drehen, son<strong>der</strong>n vor Liebe <strong>zum</strong> Volke<br />
in Flammen zu stehn! Mögen diese Gedichte<br />
vom Herzen des Dichters in die Herzen<br />
unserer Landsleute dringen! Das Buch<br />
ist zu beziehen über den Verfasser: Alexan<strong>der</strong><br />
Hoyer, A 8010 Graz, Lenaugasse 7.<br />
Dr. Alfred Zerlîk<br />
85. Geburtstag von Paula Neubauer<br />
Im Altersheim Haid vollendete am 23. Juni<br />
Frau Paula Neubauer, Witwe nach Lorenz Neubauer,<br />
das 85. Lebensjahr. Ihr gelten herzliche<br />
Glückwünsche <strong>der</strong> Landsmannschaft, <strong>der</strong> sie mit<br />
Ihrem verstorbenen Gatten seit <strong>der</strong> Gründung<br />
angehört.<br />
Wien<br />
Bruno<br />
Gräberpilgerfahrt <strong>der</strong> „Bruna" Wien sn den<br />
Massengräbern ihrer Toten am Fronleichnamstag,<br />
dem 13. Juni 1974<br />
Um es gleich vorwegzunehmen: Der Wettergott<br />
hatte diesmal mit uns aber schon gar kein<br />
Einsehen! Es goß in Strömen, ein orkanartiger<br />
Sturm fegte und tobte durchs Land, es gab ein<br />
Unwetter wie schon lange nicht. Um so höher<br />
ist <strong>der</strong> Idealismus jener zu werten, die an dieser<br />
Fahrt teilnahmen. Das Thermometer zeigte<br />
sieben Grad, eine frostige Temperatur wie zu<br />
Allerheiligen.<br />
Wir besuchten dennoch <strong>der</strong> Reihe nach die<br />
Friedhöfe in Stammersdorf, Wolkersdorf, Wilfersdorf<br />
in Erdberg, Wetzeisdorf, Poysdorf,<br />
Steinbrunn, Drasenhofen und Mistelbach. Überall<br />
wurden Kerzen entzündet; nach einer Kranznie<strong>der</strong>legung<br />
fand unser Obmann stets zu Her-<br />
SUDETENPOST<br />
zen gehende, <strong>auf</strong>wühlende Worte, die jeden von<br />
uns zutiefst beeindruckten! Die Hauptfeier fand<br />
nach einer Segenandacht in Drasenhofen statt,<br />
wor<strong>auf</strong> wir uns zu einem Prozessionszug formierten<br />
und mit dem Bürgermeister an <strong>der</strong><br />
Spitze und <strong>der</strong> Bevölkerung uns <strong>zum</strong> Massengrab<br />
begaben. Hier nahm Hochw. Neubauer die<br />
feierliche Einsegnung vor. Ein Vortrag inniger<br />
Trauerchöre umrahmte ergreifend die Feier.<br />
Obmann Ing. Oplusstil fesselte durch seine gefühlstiefe<br />
Ansprache alle Zuhörer, so daß kein<br />
Auge trocken blieb. Wir alle konnten uns davon<br />
überzeugen, daß alle Massengräber gärtnerisch<br />
<strong>auf</strong> das schönste gestaltet waren, so daß alle<br />
Friedhofsverwaltungen <strong>auf</strong>richtigen Dank verdienen,<br />
genauso haben wir <strong>der</strong> Führung unserer<br />
„Bruna" Wien unter Ing. Oplusstil, ihm, dem<br />
Unermüdlichen und seinen braven Mitarbeitern<br />
herzlichst Dank zu sagen. In Drasenhofen wurden<br />
überdies ein herrlicher Kranz <strong>der</strong> nö. Landesregierung<br />
und von Ehrenobmann Hennemann<br />
ein Kranz <strong>der</strong> „Bruna" Linz nie<strong>der</strong>gelegt. Auch<br />
das Massengrab in Purkersdorf schmückt ein<br />
schöner Kranz unserer „Bruna" Wien. Lm. Ernst<br />
Wolf (Drogerie Krapfengasse) beteiligt sich alljährlich<br />
an unserer Gräberpilgerfahrt, scheut<br />
nicht die Strapazen <strong>der</strong> Anreise, einmal von<br />
Südtirol, einmal von München o<strong>der</strong> Innsbruck.<br />
Ihm gebührt vollstes Lob und Anerkennung,<br />
dem wir unsere herzlichste Gratulation zu seinem<br />
Geburtstag anschließen! Dr. St.<br />
Am Samstag, dem 22. Juni, fand unser Juni-<br />
Heimatabend statt. Trotz <strong>der</strong> anbrechenden Urlaubszeit<br />
und trotz des labilen Wetters war <strong>der</strong><br />
Speisesaal wie<strong>der</strong> vollbesetzt, als unser Obmann<br />
allen Erschienenen einen herzlichen Willkommgruß<br />
entbot. Die stets erfreulich hohen Besucherzahlen<br />
beweisen eindeutig, welche Ausstrahlung<br />
unsere Bruna <strong>auf</strong> ihre Mitglie<strong>der</strong> ausübt.<br />
Jedenfalls versteht es unser Obmann ausgezeichnet,<br />
die Programme sinnvoll zu gestalten<br />
und mit schönen Rezitationen von lyrischen<br />
Schöpfungen zu untermalen.<br />
Nach dem Totengedenken referierte Ing.<br />
Oplusstil über unsere Gräberpilgerfahrt und gab<br />
seiner Freude Ausdruck, daß eine Grabeinheit<br />
schöner als die an<strong>der</strong>e gestaltet war und auch<br />
die gärtnerische Ausschmückung nichts zu wünschen<br />
übrig ließ. Lei<strong>der</strong>, so stellte er fest, muß<br />
unsere Bruna-Wien alle Ausgaben und Unkosten<br />
allein tragen. Denn aus <strong>der</strong> Bundesrepublik erhielten<br />
wir am 8. Mai 1966 den letzten Beitrag.<br />
Somit sind 8 Jahre verstrichen und konsequent<br />
verhält sich die dortige Führung passiv. Jedenfalls<br />
ist eine solche Einstellung kein Beweis<br />
einer Verbundenheit, denn die Toten in den<br />
Massengräbern Nie<strong>der</strong>österreichs sind letzten<br />
Fntf^s T r^H^leute "on vn«s a!Vn, Opfer des<br />
Brünner Todesmarsches. Weiters klärte <strong>der</strong> Redner<br />
die Anwesenden über die verheerenden Folgen<br />
<strong>der</strong> Inflation <strong>auf</strong> und <strong>der</strong>en Auswirkungen<br />
in einer exorbitant hohen Teuerung. Unsere Regierung<br />
verhält sich praktisch gleichfalls uninteressiert.<br />
Es werden monströse Gebäudekomplexe<br />
für die „Unido" <strong>auf</strong>geführt, eine kilometerlange<br />
Donauinsel angelegt, gegen die Teuerung<br />
und Inflation, aber auch für uns Vertriebene<br />
hat niemand von den Verantwortlichen<br />
auch das leiseste Interesse.<br />
Schließlich berichtete <strong>der</strong> Obmann über seine<br />
Eindrücke beim Festabend des DSV und bewun<strong>der</strong>te<br />
rückhaltlos die so herzliche Kameradschaft<br />
<strong>der</strong> ehemaligen DSV-Mitglie<strong>der</strong>, die heute in<br />
allen Gegenden verstreut sind, die dennoch eine<br />
beispielhaft herzliche Kameradschaft über Meilen<br />
und Grenzen verbindet.<br />
Es war wie<strong>der</strong> ein Heimabend, von echter<br />
Brünner Atmosphäre getragen.<br />
Dr. S.<br />
Erzgebirge<br />
Unsere traditionelle Mnttertagsfeier am 4. Mai<br />
in Greifenstein war wie<strong>der</strong> sehr schön. Ein vollbesetzter<br />
Autobus brachte die Teilnehmer<br />
pünktlich nach Greifenstein. In einer würdevoll<br />
abgehaltenen Maiandacht würdigte unser Hochw.<br />
Herr Pfarrer K*-ondorfer unsere Frauen und Mütter<br />
und gedachte dabei auch <strong>der</strong> verstorbenen<br />
Mütter. Bei <strong>der</strong> gemütlichen Jause und guter<br />
Unterhaltungsmusik im Gasthof Frummel verbrachten<br />
alle Teilnehmer ein paar nette Stunden,<br />
die unsere Zusammengehörigkeit wie<strong>der</strong><br />
einmal bekundeten. Wegen neuester Informationen<br />
über Entschädignngsangelegenheiten wäre es<br />
im Intervie aîlrr Mitglie<strong>der</strong>, den nächsten Monatspbend<br />
im Vprei^lokal zu besuchen. Unser<br />
Vorstand w*rd über den Stand dieser Verhandlungen<br />
berichten.<br />
Londskron<br />
Die Wiener Heimatgruppe Landskron verlor<br />
am 30. Mai durch das Ableben von Karl Beschorner<br />
einen tatkräftigen Mitarbeiter im Vereinsvorstand<br />
und im Schönhengster Landschaftsrat.<br />
Die Beisetzung seiner sterblichen Hülle fand am<br />
6. Juni <strong>auf</strong> dem Zentralfriedhof statt. Viele<br />
Landsleute nahmen daran teil. Vor allem die<br />
Vorstandsmitglie<strong>der</strong> mit Ehrenobmann Gustav<br />
Müller, <strong>der</strong> in Stellvertretung des von Wien abwesenden<br />
Obmannes, Dkfm. Steffan, als letzten<br />
Gruß <strong>der</strong> Heimatgruppe einen Kranz nie<strong>der</strong>legte.<br />
In seiner Abschiedsrede gedachte er des<br />
Verstorbenen als eines <strong>auf</strong>richtigen, beispielhaft<br />
gesinnungstreuen Heimat- und Arbeitskameraden.<br />
Die Achtung und das Vertrauen, die dem<br />
Verstorbenen als einen <strong>auf</strong>richtigen, beispielhaft<br />
sensart entgegengebracht wurde, war auch <strong>auf</strong><br />
seinem letzten Erdenweg, geschmückt von vielen<br />
Blumen und Kränzen, wie<strong>der</strong> ersichtlich. Der<br />
Schönhengster Landschaftsrat in Göppingen und<br />
in Wien sandten Beileidsschreiben, von letzteren<br />
sah man eine Kranzwidmung.<br />
Die Nachricht vom Hinscheiden des langjährigen<br />
Obmannstellvertreters traf die Landsleute<br />
überraschend. Im Februar-Heimattreffen war<br />
er noch anwesend. Unmittelbar hernach <strong>auf</strong>tretende<br />
Beschwerden for<strong>der</strong>ten eine ärztliche Behandlung,<br />
um die Folgen einer übergangenen<br />
Lungenentzündung auszuheilen. Die Vollendung<br />
seines 71. Lebensjahres am 26. Februar erlebte<br />
er in <strong>der</strong> Lungenheilstätte <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Baumgartner<br />
Höhe in Wien. Für die Familie war dies ein<br />
schwerer Schicksalsschlag, beson<strong>der</strong>s seine Frau<br />
Rosa litt darunter, wissend, daß die Tage des<br />
geliebten Gatten nun gezählt waren. Die Schwester<br />
des Kranken, Frau Frieda Podroschka, half<br />
mit in <strong>der</strong> hingebungsvollen Pflege, dem<br />
sterbenden Bru<strong>der</strong> das Krankenlager erträglicher<br />
zu machen. Karl Beschorner wurde als zweitältestes<br />
Kind dem Ehepaar Bernhard und Josefa<br />
Beschorner am 26. Februar 1903 in Landskron<br />
geboren, besuchte die Pflichtschule, kam hernach<br />
als Lehrling in die Spulen- und Kartonagenfabrik<br />
Pam & Co. Der neue Besitzer nach dem<br />
Anschluß beschäftigte den inzwischen <strong>zum</strong> Meister<br />
gewordenen Karl Beschorner. Im November<br />
45 gelang es dem Ehepaar nach Wien zu kommen<br />
FOLGE 13/14 VOM 4. JUL11974<br />
und hier Arbeit zu finden. Der im Jahre 1927<br />
geschlossenen Ehe mit Rosa Watzek folgte die<br />
Geburt des einzigen Kindes, Kurt, <strong>der</strong> das<br />
Landskroner Gymnasium besuchte und mit<br />
Kriegsmatura <strong>zum</strong> Wehrdienst kam, hernach<br />
einige Zeit bei den Eltern in Wien lebte und<br />
nach Kanada auswan<strong>der</strong>te, von wo er 1956 zurückkehrte,<br />
um im väterlichen Betrieb mitzuarbeiten.<br />
Nach Ablegung seiner Meisterprüfung<br />
übernahm er den Werkstättenbetrieb, errichtete<br />
in Litschau/Nö. ganz nahe an <strong>der</strong> Grenze neuerlich<br />
eine Werkstätte.<br />
Möhrisch-Schönberg<br />
Da unser Ausflug in die WIG-Gartenschau<br />
verregnet war, haben wir uns nochmals in unserem<br />
Stammlokal „Zu den 3 Hackein" getroffen.<br />
Im kleineren Kreis als sonts begrüßte Obmann<br />
Bilbes alle Landsleute und Gäste. Herr<br />
Rudolf Mondi verlebte seinen 85. Geburtstag in<br />
unserer Runde und spendierte je<strong>der</strong> Dame eine<br />
Rose aus seinem Garten in Inzersdorf. Eine Minute<br />
des Gedenkens galt unseren jüngst verstorbenen<br />
Mitglie<strong>der</strong>n; <strong>der</strong> Obmann schil<strong>der</strong>te<br />
wie <strong>der</strong> Tod in Gr.-Gmain zwei Schönberger<br />
Heimatsöhne, Dr. Karl Wepschek und P. Dr.<br />
Leopold Miksch aus unseren Reihen holte. Auch<br />
Ldm. Alfons Hanker (früher Deutsch-Liebau)<br />
haben wir <strong>auf</strong> seinem letzten Weg begleitet, seine<br />
letzte Ruhestätte fand er <strong>auf</strong> dem Friedhof<br />
in Maur-Wien. Anschließend gab Obmann Bilbes<br />
einen Bericht über das Grenzland-Treffen in<br />
Gr.-Gmain und über die Erhaltung und Zukunft<br />
des Mahnmahles. Für den 22. September, zur<br />
10jährigen Patenschaft in Klosterneuburg, wurde<br />
geworben. Aus dem sonnigen Süden wurde ein<br />
Kartengruß von Ldm. Vöth und Frau verlesen.<br />
Am 7. Juli um 14 Uhr wird uns Ldm. Vöth durch<br />
die WIG-Gartenschau führen. Wir sammeln uns<br />
beim Südportal Kurzentrum, Endstation 167. Am<br />
14. Juli sind wir beim Heurigen bei Ldm. Willy<br />
Urban in Stammersdorf, und am 4. August ist ein<br />
Ausflug nach Lang-Enzersdorf zu Ldm. Willy<br />
Balla, Gasthaus „Ro<strong>der</strong>ich", Backhendel „Heurigen<br />
Station" geplant.<br />
Nun kam noch die Nachricht, daß unser Kassier,<br />
Ldm. Oskar Jerschabek nach langem,<br />
schwerem Leiden in die ewige Heimat abberufen,<br />
und am 25. Juni <strong>auf</strong> dem Penzinger Friedhof<br />
beerdigt wurde. Unsere Heimatgruppe verliert<br />
wie<strong>der</strong> einen unserer Besten, wir wollen<br />
ihm stets in Treue gedenken.<br />
Bund <strong>der</strong> Nordböhmen<br />
Unser an Jahren jüngstes Mitglied, Kristina<br />
Michel, Tochter unseres langjährigen Mitgliedes<br />
Antonia Michel und des verstorbenen Bundesobmannes<br />
<strong>der</strong> SLÖ, Major a. D. Emil Michel, hat<br />
sich am 25. Mai mit Diplomk<strong>auf</strong>mann Heinrich<br />
Weinlinger vermählt. Die feierliche Trauung<br />
fand in <strong>der</strong> Augustinerkirche statt und wurde<br />
von unserem Ehrenmitglied Pater Bernhard<br />
Tonko vollzogen. Unter den überaus vielen Gratulanten<br />
fanden sich auch eine stattliche Anzahl<br />
Landsleute aus unserer Heimatgruppe ein. Ihr<br />
Studienkollege aus dem Konservatorium, Staatsopernsänger<br />
Georg Tichy, verschönte die kirchliche<br />
Feier mit seinem prächtigen Gesang. Obzwar<br />
schon ausführlich schriftlich getan, wünschen<br />
wir dem jungen Ehebund auch noch <strong>auf</strong><br />
diesem Wege nicht nur inneres, son<strong>der</strong>n auch<br />
äußeres Glück sowie Gottes reichsten Segen.<br />
Am 9. Juni starteten wir zu einer Autobusfahrt<br />
in das nie<strong>der</strong>österreichische Waldviertel, um wie<strong>der</strong><br />
ein Stück unserer neuen Heimat kennenzulernen.<br />
Die Fahrt, trotz Regen, Wind und kühler<br />
Temperatur, führte uns zunächst nach Retz, wo<br />
vor allem die Begehung des unter dem Hauptplatz<br />
liegenden weitverzweigten Kellersystems<br />
mit <strong>der</strong> einstmaligen Weinlagerung beson<strong>der</strong>s<br />
fesselte. In Hardegg nützten wir die Kaiser-Maximilian-Ausstellung.<br />
Auch in Riegersburg besichtigten<br />
wir unter kundiger Führung das Schloß.<br />
Mittag wurde in Drosendorf gehalten. Dem Naturschutzpark<br />
in Geras mußten wir wegen des<br />
Regens entsagen. Nun ging es von Horn-Rosenburg<br />
nach Gobelsburg, wo wir den letzten Aufenthalt<br />
nahmen. Alles in allem wie<strong>der</strong>um eine<br />
vom Reiseleiter Lm. Kreibich gut durchgeführte<br />
Busfahrt, die jedem Teilnehmer in schöner Erinnerung<br />
bleiben wird. •<br />
Troppau<br />
Das Familienleben <strong>der</strong> Heimatgruppe gestaltete<br />
sich in den letzten Monaten in gewohnt harmonischer<br />
Weise. Erinnerungen an unser Troppau<br />
wechselten mit Berichten von Besuchsreisen,<br />
wie es heute dort aussieht, welche Verän<strong>der</strong>ungen<br />
baulicher Art vorgenommen wurden; wie es<br />
mit <strong>der</strong> Pflege des Friedhofes steht und wie es<br />
vor allem den Deutschen geht, die dort bleiben<br />
mußten, bzw. dort geblieben sind. Dies kam beson<strong>der</strong>s<br />
beim Muttertagsgedenken <strong>zum</strong> Ausdruck,<br />
wozu sich zahlreiche Landsleute eingefunden<br />
hatten. Oberstudienrat Dipl. Ing. Maschek<br />
gestaltete seine festliche Ansprache in einer<br />
Rückschau in die Zeiten vor dem 1. Weltkrieg,<br />
die Zwischenkriegszeit und das erbarmungslose<br />
Ende des 2. Weltkrieges mit <strong>der</strong>, jedem menschlichen<br />
Gefühl und jedem natürlichen Rechtsbewußtsein<br />
wi<strong>der</strong>strebenden, von purem Haß vollzogenen<br />
verbrecherischen Vertreibung, <strong>der</strong>en<br />
stumme Zeugen <strong>auf</strong> den Grenzfriedhöfen Nie<strong>der</strong>österreichs<br />
liegen. Diese furchtbare Zeit ließ<br />
<strong>der</strong> Redner in ergreifen<strong>der</strong> Weise in das hohe<br />
Lied <strong>auf</strong> die Mutter ausklingen. Wie im vergangenen<br />
Jahr hatten Herr Opernsänger Leo Heppe<br />
mit seiner Schwester, Frau Professor Margarita<br />
Heppe, in gewohnt einfühlen<strong>der</strong> Weise begleitet<br />
von Herrn Konzertpianisten Björn Maseng,<br />
einzeln die Lie<strong>der</strong> vorgetragen. Reicher<br />
Beifall war <strong>der</strong> Dank. — Im Gedenken an große<br />
Sudetendeutsche erinnerte P. Bernhard an den<br />
60. Todestag <strong>der</strong> Friedensnobelpreisträgerin<br />
Frau Bertha von Suttner und <strong>der</strong> Obmann an<br />
den kürzlich verstorbenen bedeutenden Dichter<br />
und Schriftsteller Bruno Brehm. Es wurde für<br />
den Besuch des Sommerlagers <strong>der</strong> SdJÖ mit Erfolg<br />
geworben und von <strong>der</strong> traditionellen „Fahrt<br />
ins Blaue", diesmal nach Schwarzau im Gebirge,<br />
mit viel Frohsinn und Humor erinnert. Der Sudetendeutsche<br />
Tag in Nürnberg, die Sonnwendfeier,<br />
<strong>der</strong> Troppauer Tag in Bamberg und das<br />
Heimattreffen in Klosterneuburg bildeten weitere<br />
Gesprächsthemen. Unter den inzwischen verstorbenen<br />
Mitglie<strong>der</strong>n beklagt die Heimatgruppe<br />
die Landsleute Stadtrat Ladislaus Korzer und<br />
Ing. Leopold Stanke. An runden Geburtstagen<br />
vollenden Frau Anna Schenk das 85., Hermine<br />
Fie<strong>der</strong> das 80., Anni Fritz und Marie Richter je<br />
das 75. sowie Karl Berdrich, Anna Gstöttner,<br />
Franz Stein und Otto Kanzler das 70. Lebensjahr.<br />
Direktor Anni Konecny feierte den 81. und<br />
<strong>der</strong> Sozialreferent Franz Zabloudil den 72. Geburtstag.<br />
Das nächste Troppauer Treffen nach<br />
den Ferien findet zusammen mit den Landsleuten<br />
aus Freudenthel am 8. September in Gumpoldskirchen<br />
statt. Obmann und Vorstand wünschen<br />
allen Troppauern erholsame Ferien.
FOLGE 13/14 VOM 4. JUL11974 SUDETENPOST<br />
Oberösterreich<br />
Herzlichsten Dank<br />
sage ich <strong>auf</strong> diesem Wege allen Freunden<br />
und Landsleuten, welche mir zur<br />
Verleihung des Kommerzialratstitels<br />
und zur Vollendung meines 65. Lebensjahres<br />
schriftlich und telephonisch ihre<br />
Glückwünsche übermittelt haben.<br />
Im Juni 1974<br />
Komm.-Rat Erwin Friedrich<br />
Linz, Neue Heimat,<br />
Flötzerweg 141<br />
^Attnang-Puchheim<br />
Seewalchen<br />
Die Ortsgruppe Seewalchen <strong>der</strong> Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft traf sich am Samstag,<br />
dem 8. Juni, <strong>auf</strong> dem Lichtenberg. Wir verlebten<br />
nach einer kurzen Ansprache unseres Obmannes<br />
einige gemütliche Stunden. Hauptzweck des Beisammenseins<br />
war diesmal <strong>der</strong> Geburtstag unseres<br />
Ehrenobmanns <strong>auf</strong> Lebzeit, Ing. Alfred Reichel.<br />
Sechs Dutzend Jahre hat er abgeschlossen<br />
und davon über zwei Dutzend <strong>der</strong> sudetendeutschen<br />
Sache gewidmet. Unermüdlich und fleißig,<br />
den Landsleuten stets mit Rat und Tat zur Seite<br />
stehend, hat er sich unserer Ortsgruppe gewidmet.<br />
Kein Geburtstag wird vergessen, immer<br />
stellt er sich mit einer launigen Ansprache, einem<br />
Blumenstrauß und kleinen Überraschungen<br />
ein. Immer neue Ziele macht er für die Ausflüge<br />
ausfindig, keinen besseren Obmann könnte sich<br />
unsere Ortsgruppe wünschen und dafür sei ihm<br />
heute im Namen aller von Herzen gedankt. Wir<br />
wünschen ihm noch viele, viele gesunde Jahre<br />
als unser Oberhaupt. — Das nächste Treffen unserer<br />
Landsmannschaft findet am 6. Juli beim<br />
Stelzenessen in Wolfsegg statt.<br />
Böhmerwüldler in 00.<br />
Todesfall: Am 14. Juni d. J. wurde die Prof.-<br />
Witwe Frau Emilie Schimanko im St.-Barbara-<br />
Friedhof in Linz an <strong>der</strong> Seite ihres schon vor<br />
15 Jahren verstorbenen Mannes beerdigt. Neben<br />
den zahlreichen Verwandten beteiligten sich auch<br />
viele Böhmerwäldler am Begräbnis. Verbandsobmann<br />
Hans Hager würdigte am offenen Grabe<br />
den Lebensweg <strong>der</strong> Verstorbenen, die ein treues<br />
Mitglied des Verbandes war.<br />
Geburtstag im Juli haben: Johann Bayer,<br />
geb. 27. Juli 1886, Krummau, Linz-Urfahr, Obermüllnerweg<br />
11; Anna Nepokoj, geb. 17. Juli 1893,<br />
Kaplitz, Traun, Bahnhofstraße 39; Gustav Lak*<br />
kinger, geb. 12. Juli 1895, Kienberg, Linz, Siemensstraße<br />
9/2; Johann Eibl, geb. 3. Juli 1896,<br />
Martetschlag, Linz, Harrachstraße 20/11; Heinrich<br />
Schnei<strong>der</strong>, geb. 9. Juli 1897, Krummau, Linz,<br />
Werndlstraße 35; Fritz Ambrosch, geb. 18. Juli<br />
1897, Freyung, Wels, Kaiser-Josef-Platz 97; Barbara<br />
Mattosch, geb. 20. Juli 1898, Prag, Pöstlingberg,<br />
Schable<strong>der</strong>weg 54; Maria März, geb. 9, Juli<br />
1898, Wien, Hörsching, Siedlung 175; Franz Posset,<br />
geb. 4. Juli 1900, Glöcklberg, St. Georgen/<br />
Gusen, Abwinden 49; Paula Fleissner, geb. 9. Juli<br />
1900, Sarau, Linz, Negrelliweg 29/11; Maria<br />
Mayer, geb. 29. Juli 1901, Krummau, Urfahr-<br />
Steg, Aubrunnerweg 21; Margarethe Mudroch,<br />
geb. 6. Juli 1903, Schwarzbach, Kleinmünchen,<br />
Franz-Kurz-Straße 29; Fritz Langer, geb. 2. Juli<br />
1903, Grulich, Pasching, Josef-Gangl-Straße 5;<br />
Prok. August Ster, geb. 11. Juli 1903, Zistl,<br />
Traun, Neubauerstraße 90; Karl Schuster, geb.<br />
17. Juli 1903, Friedberg, Leonding, Ortmayrstraße<br />
39; Leopold Pochlatka, geb. 9. Juli 1902,<br />
Neufelden 44; Kajetan Wil<strong>der</strong>, geb. 19. Juli 1904,<br />
Brünnl, Linz, Müller-Guttenbrunn-Straße 11 ;<br />
Johanna Müller, geb. 22. Juli 1914, Krummau,<br />
Linz, Wimhölzelstraße 16/1; Josef Ranzinger,<br />
geb. 22. Juli 1914, Waldetschlag, Linz, Martinelligang<br />
6; Anna Ruhsam, geb. 25. Juli 1914,<br />
Obersteindörfl, Linz, Rudolf straße 58; Leopold<br />
Grill, geb. 23. Juli 1919, Kaplitz, Linz, Siemensstraße<br />
9/2. Wir gratulieren herzlich!<br />
Gradaierong<br />
Karl Hoffeiner, Sohn des Karl und <strong>der</strong> Maria<br />
Hoffeiner, Schottweg 4, 4020 Linz, früherer Heimatort<br />
Deutsch-Beneschau — Deutsch-Reichenau/<br />
Böhmerwald, wurde am 26. 6. 1974 an <strong>der</strong> Hochschule<br />
für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften<br />
<strong>zum</strong> Dipl.-Ing <strong>der</strong> Informatik graduiert<br />
Enns-Neugablonz<br />
Am 2. Juli feierte unsere Heimatdichterin<br />
Martha Scheffel, geborene Blaschek, aus Neudorf<br />
269 bei Gablonz, in Enns, Neugablonz 4a<br />
den 80. Geburtstag, zu dem wir herzlichst gratulieren<br />
und noch viele geruhsame und zufriedene<br />
Jahre wünschen.<br />
Wir danken <strong>der</strong> Jubilarin beson<strong>der</strong>s für die<br />
dichterischen Schöpfungen, mit denen sie unsere<br />
Kreise oft freudig überraschte. Außer allen Mitglie<strong>der</strong>n,<br />
welche diesen Monat Geburtstag feiern<br />
und gratulieren, beglückwünschen wir Ldm. Max<br />
Wenzel aus Kukan 440 in Enns, Gürtlerstraße 12<br />
<strong>zum</strong> 60. Geburtstag am 11. 7., Filomena Kasper<br />
aus Gablonz, Liliengasse 2a <strong>zum</strong> 70. Geburtstag<br />
am 18. 7., Ldm Hans Tannhäuser aus Reinowitz<br />
bei Gablonz, in Enns, Neugablonz 10 a <strong>zum</strong> 50.<br />
Geburtstag am 19.7., Klara Weber, geb. Sommer,<br />
aus Gablonz, Neissesteg 6, in Enns Neugablonz<br />
10 a <strong>zum</strong> 75. Geburtstag am 24. 7.<br />
Unserem im Tode vorangegangenen Gründungs-<br />
und Ehrenvorstandsmitglied Adolf<br />
Stracke aus Gablonz, Grüngasse 22, in Enns,<br />
Neugablonz 22, im Jahre 1969 ist nun seine Gattin,<br />
Landsmännin Walli Stracke, geborene Reckziegel,<br />
nach kurzem, schwerem Leiden Mittwoch<br />
den 5. Juni 1974 gefolgt. Die Beisetzung erfolgte<br />
Samstag, den 8. Juni nach <strong>der</strong> um 14 Uhr in <strong>der</strong><br />
Stadtpfarrkirche Enns-St. Laurenz abgehaltenen<br />
Seelenmesse. Eine große Trauergemeinde begleitete<br />
sie zur letzten Ruhestätte. Am offenen<br />
Grab sprach Obmann Ehmig Worte innigen Gedenkens<br />
<strong>der</strong> Verstorbenen und warf Heimaterde<br />
hinein. Unser Beileid gilt den Familien Heinz<br />
Stracke, Reckziegel und Schwarz. Am 6. Juni<br />
74 verstarb Ldmn. Maria Ambros, geb. Sigmeth,<br />
aus Unterfraun 12 in Linz-Urfahr, Haselgraben<br />
81 nach kurzem, schwerem Leiden unerwartet<br />
im 86. Lebensjahr. Die Verabschiedung erfolgte<br />
Mittwoch, den 12. Juni 1974 im Urnenhain<br />
Linz-Urfahr. Die Seelengedächtnismesse<br />
wurde Freitag den 14. Juni, um 16 Uhr in <strong>der</strong><br />
Pfarrkirche Enns-St. Laurenz gelesen. Die Urne<br />
wurde am Grabe des im Tode vorangegangenen<br />
Schwiegersohnes Ernst Zimak beigesetzt. Unser<br />
inniges Beileid gilt den Töchtern Adelheid Zimak,<br />
Hermine Mucha, sowie dem Sohn Hans<br />
Naßwetter, sowie den Enkeln und Urenkeln.<br />
= Kefermnrkt<br />
Unser langjähriges Mitglied, Lm. Pensionist<br />
Thurn, ist am 14. Juni nach längerer Krankheit<br />
im Krankenhaus Freistadt im 66. Lebensjahr unerwartet<br />
gestorben. Er hinterläßt seine Gattin<br />
und eine verheiratete Tochter. Josef Thurn war<br />
Gründungsmitglied und seit einigen Jahren<br />
Schriftführer unserer Ortsgrutroe. Er war allseits<br />
beliebt. Dies hatte sein Begräbnis bewiesen,<br />
von nah und fern gaben ihm Bekannte und<br />
Freunde das letzte Geleit. Am offenen Grab<br />
hielt Bezirksobmann, Schuldirektor i. R. Werassi<br />
aus Freistadt, einen ergreifenden Nachruf. Obmann<br />
Reichersdorfer gab ihm eine Hand voll<br />
Heimaterde mit ins Grab. Der Kameradschaftsbund<br />
mit Musik begleitete ihn bis <strong>zum</strong> Grab,<br />
wo <strong>zum</strong> Abschied mit Salutschüssen <strong>der</strong> gute Kamerad<br />
erklang. Als letztes Stück spielte die Musik<br />
das Böhmerwaldlied.<br />
Steyr<br />
Die letzte Monatszusammenkunft vor den Ferien<br />
fand am 8. Juni statt und war erfreulicherweise<br />
gut besucht. Nach Glückwünschen an unsere<br />
im Juni geborenen Landsleute wurde des<br />
sudetendeutschen Dichters Bruno Brehm ehrend<br />
gedacht, <strong>der</strong> am 5. 6. 1974 im Alter von 82 Jahren<br />
in Bad Aussee verstarb. Es folgte ein Bericht<br />
über den Sudetendeutschen Tag in Nürnberg,<br />
beson<strong>der</strong>s über die Festkundgebung mit den<br />
Ansprachen des Schirmherrn Minister Dr. Goppel<br />
und des Sprechers Dr. Becher. Der Artikel<br />
in <strong>der</strong> „<strong>Sudetenpost</strong>" 11/1974 „Und Wien schweigt<br />
weiter" fand Zustimmung. Die Anwesenden sind<br />
bereit, notfalls mit <strong>auf</strong> die Straße zu gehen, um<br />
unserer gerechten For<strong>der</strong>ungen Nachdruck zu<br />
geben. — Unser diesjähriger Ausflug findet am<br />
Samstag, dem 31. August, statt. Unter Führung<br />
von Lm. Schebesta werden wir Linz kennenlernen.<br />
Anschließend fahren wir nach Wilhering<br />
und Kefermarkt. Anmeldungen sind baldigst an<br />
Vergn.-Obmann Lm. E. Klein, Straße des 12. Februar,<br />
Steyr, zu richten. — Den Landsleuten<br />
Sattler, Leharstraße 3, danken wir bestens für<br />
die Spende von S 200.—. — Unseren im Juli und<br />
August geborenen Landsleuten, beson<strong>der</strong>s den<br />
älteren Jubilaren, entbieten wir die besten Wünsche<br />
für noch viele frohe und gesunde Lebens-<br />
BILANZ73<br />
ZENTRALKASSE DER VÜLKSBANKEN ÖSTERREICHS<br />
in Kürze noch stärker als<br />
ÛGlbHHbCHSCHE XAXKSBANKEN-AKTlENGESELLSCHAFr<br />
jähre. Es feiern im Juli: Am 8. Maria Bürde genfurt fing es zu regnen an. Unter <strong>der</strong> stet«<br />
den 90., am 9. Josef Prediger, K<strong>auf</strong>beuren, den bewährten Reiseleitung unseres Obmannes ging<br />
81., am 21. Engelbert Klein den 79. und am 30. die schöne, gesellig und harmonisch verl<strong>auf</strong>ene<br />
Heinz Jahn den 85. Geburtstag. Im August fei- Mutter- und Vatertagsfahrt zu Ende. Beim Abern<br />
den 75. Geburtstag: Am 3. Rosa Maschi und schiednehmen waren sich alle einig, bei <strong>der</strong><br />
Dr. Walter Streinz, am 12. Josef Langer und nächsten Fahrt, die voraussichtlich im Herbst<br />
am 27. Kurt Walzl, Bad Hall; den 76. Geburts- ins Burgenland führt, dabei zu sein. Wir wüntag:<br />
Am 5. Josef Spazierer und am 17. Anna schen <strong>auf</strong> diesem Wege allen im Monat Juli ge-<br />
Luft und den 78. Geburtstag Franz Karolus am borenen Landsleuten Gesundheit und Wohlerge-<br />
9. 8. — Unsere nächste Zusammenkunft findet hen <strong>auf</strong> ihrem weiten Lebensweg, und zwar An-<br />
erst am 7. September statt, wozu wir alle Lands<strong>der</strong>wald Maria, Dressel Hilda, Ho<strong>der</strong> Hilde, Kleileute<br />
recht herzlichst <strong>zum</strong> Besuche einladen.<br />
ner Hans, Kraus Hermine, Nettek Otto, Dipl.-<br />
Ing. Pirtzkall Rudolf, Pobisch Karoline, Pohl<br />
Hedda, Porti Franziska, Rott Willi (70), Rosei<br />
Anna (70), Rudolf Viktor, Schaar Marlene, Stopp<br />
Martha, Treffner Maria, Ullmann Anton, Walter<br />
Oskar (75) und Welzel Maria.<br />
YScklobruck:<br />
Wie alljährlich führten wir auch heuer vor<br />
Beginn <strong>der</strong> Sommerpause unseren schon zur<br />
Tradition gewordenen Ausflug durch. Wir fuhren<br />
am 8. Juni mit dem neuen, sehr bequemen<br />
Autobus <strong>der</strong> Firma Wintere<strong>der</strong> in Vöcklabruck<br />
Richtung Attnang ab, wo unsere Landsleute aus<br />
Attnang zustiegen. Alle Reiseteilnehmer waren<br />
guter Laune, das Wetter versprach, schön zu werden,<br />
und die Fahrt ging flott über Wels, Aschach,<br />
St. Martin, Neufelden, Rohrbach, Aigen-Schlägl<br />
nach Schwarzenberg; über die österreichischdeutsche<br />
Grenze ging es nach Frauenberg und<br />
von dort zu Fuß <strong>zum</strong> Dreisesselberg. Wir hatten<br />
ausgesprochen angenehmes Reise- und Wan<strong>der</strong>wetter,<br />
die Fernsicht war lei<strong>der</strong> nicht ganz klar.<br />
Nach kurzem Aufenthalt ging die Fahrt weiter<br />
<strong>zum</strong> Moldaublick, ein Teil <strong>der</strong> Landsleute bestieg<br />
den ca. 40 m hohen Aussichtsturm, von wo<br />
man einen sehr schönen Ausblick <strong>zum</strong> Böhmerwald<br />
und Moldaustausee hat. In luftiger Höhe<br />
verweilten wir längere Zeit und gedachten unserer<br />
verlorenen Heimat.<br />
In Ulrichsberg gab es ein gemeinsames Mittagessen.<br />
Anschließend besuchten wir kurz den<br />
Tierpark von Altenfelden. Den Abschluß bildete<br />
ein gemütliches Beisammensein in einem Gasthaus<br />
bei Aschach a. d. Donau, von wo dann die<br />
Heimfahrt wie<strong>der</strong> über Wels und Attnang nach<br />
Vöcklabruck angetreten wurde.<br />
Herzlicher Dank gebührt unserem Obmann<br />
Willi Stiedl sowie unserem Reiseleiter Thomas<br />
Slabschi und nicht zuletzt Herrn Schulrat Dir.<br />
Fröhlich, <strong>der</strong> uns während <strong>der</strong> Fahrt <strong>auf</strong> beson<strong>der</strong>s<br />
schöne Gegenden des Mühlviertels und<br />
geschichtlich interessante Gebäude <strong>auf</strong>merksam<br />
machte. Unser nächster Heimabend findet erst<br />
im September statt, wir wünschen daher allen<br />
im Juli/August geborenen Landsleuten zu ihrem<br />
Wiegenfeste alles erdenklich Gute! Geburtstage<br />
im Juli: 3. 7. Beck Christine, 12. 7. Helmich<br />
Walter, 18. 7. Gallina Elfriede, 20. 7. Unger<br />
Anna, 21. 7. Breinl Johanna. Geburtstage im<br />
August: 2. 8. Schottenberger Hans, 10. 8. Horwath<br />
Rosa, 11. 8. König Andreas, 14. 8. Ing.<br />
Gallina Fritz, 15. 8. Gotschi Annemarie, 23. 8.<br />
Richter Richard, 31. 8. Peisl Franz.<br />
Wels<br />
Unser Sommerfest findet am Sonntag, dem<br />
7. Juli, im Gasthof „Gösserbräu", Wels, Kaiser-<br />
Josef-Platz, statt. Beginn 14 Uhr. Es spielt die<br />
Bauernkapelle Kremsmünster mit 16 Mann. Ein<br />
Glückshafen mit <strong>zum</strong> Teil wertvollen Treffern<br />
wird auch dieses Jahr <strong>auf</strong>gebaut. Wir hoffen, alle<br />
unsere Landsleute, Freunde und Gönner bei unserem<br />
Sommerfest begrüßen zu können. Infolge<br />
des Sommerfestes entfällt <strong>der</strong> Landsmannschaftsabend<br />
am Freitag, dem 5. Juli. Geburtstage: Am<br />
1. Juli 71 Jahre: Otto Krätschmer aus Schima,<br />
wohnhaft in Buchkirchen; am 8. Juli 75 Jahre:<br />
Johann Schmidt aus Znaim, wohnhaft in Wels,<br />
Dr.-Schauer-Straße 22; am 9. Juli 71 Jahre: Raimund<br />
Schnoflak aus Urschitz, wohnhaft in Bad<br />
Neydharting-Wimsbach 143; am 9. Juli 80 Jahre:<br />
Dominik Harmach aus Krummau, wohnhaft in<br />
Grieskirchen, Tollet 2; am 10. Juli 78 Jahre:<br />
Anna Kunz aus Lobenstein, wohnhaft in Wels,<br />
Dr.-Breitwieser-Straße 6; am 17. Juli 75 Jahre:<br />
Ing. Heinrich Michl aus Deschnei, wohnhaft in<br />
Grieskirchen, Pfarrhof Siedlung 31; am 17. Juli<br />
74 Jahre: Anna Horak aus Kl. Kuchlitz, wohnhaft<br />
in Wels, Schmierndorfer Straße 9 a; am 12. Juli<br />
78 Jahre: Maria Hummer aus Alt Leskau, wohnhaft<br />
in Wels, Linzer Straße 83; am 18. Juli 77<br />
Jahre: Fritz Ambrosch aus Krummau, wohnhaft<br />
in Wels, Dr.-Salzmann-Straße 4; am 25. Juli 70<br />
Jahre: Elisabeth Schmid aus Znaim, wohnhaft<br />
in Wels, Dr.-Salzmann-Straße 8; am 2. August<br />
72 Jahre: Johann Nimmerrichter aus Südmähren,<br />
wohnhaft in Gunskirchen, Mostall 15. Wir<br />
wünschen allen Geburtstags jubilaren Gesundheit<br />
und Wohlergehen. Unsere Dienststelle bleibt in<br />
<strong>der</strong> Ferienzeit vom 10. bis 29. Juli 1974 geschlossen.<br />
Urlaub in <strong>der</strong> Geschäftsstelle: Die Geschäftsstelle<br />
<strong>der</strong> SLO in Kärnten ist vom 3. Juli bis<br />
24. Juli 1974 geschlossen. Nächster Sprechtag ab<br />
31. Juli, wie<strong>der</strong> jeden Mittwoch von 16.30 bis<br />
17.30 Uhr. Ferner machen wir alle Landsleute<br />
dar<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>merksam, daß sich die Geschäftsstelle<br />
noch bis <strong>auf</strong> weiteres in Klagenfurt, Adlergasse<br />
Nr. 17 (Baracke) befindet. Sämtlicher Schriftverkehr<br />
ist jedoch an die Anschrift, 9020 Klagenfurt,<br />
Nestroygasse 18/12, zu richten.<br />
Klagenfurt<br />
Kärnten —<br />
Fahrt in den Frühling: Da aus organisatorischen<br />
Gründen die geplante Muttertagsfahrt am<br />
12. Mai nicht stattfinden konnte, wurde diese <strong>auf</strong><br />
den 9. Juni verlegt. Es war daher naheliegend,<br />
die Feier des Vatertages in die Muttertagsfeier<br />
einzubeziehen. Und die Väter waren garnicht<br />
böse, diesmal nicht allein feiern zu können. Obmann<br />
Lm. Puff begrüßte die Teilnehmer, insbeson<strong>der</strong>e<br />
Landsleute aus <strong>der</strong> BRD und aus Schweden.<br />
Mit vollbesetztem Autobus ging die Fahrt<br />
über Völkermarkt, Griffen nach St. Andrä i. L.<br />
Hier wurde kurze Rast gemacht, um die schöne<br />
alte Stiftskirche besichtigen zu können. Weiter<br />
ging es über St. Stefan die Bergstraße hin<strong>auf</strong> <strong>auf</strong><br />
die Koralpe bis <strong>zum</strong> Gasthof „Waldrast" in<br />
1500 m Seehöhe. Hier hatten alle die Möglichkeit,<br />
in reiner Bergluft eine Wan<strong>der</strong>ung zu unternehmen,<br />
wovon auch reichlich Gebrauch gemacht<br />
wurde. Um die Mittagszeit fanden sich wie<strong>der</strong><br />
alle im Gasthof ein, wo das gemeinsame Mittagessen,<br />
das gut und reichlich war, eingenommen<br />
wurde. Anschließend war gemütliches Beisammensein.<br />
Einge Landsleute ließen es sich nicht<br />
nehmen und unternahmen auch noch nach dem<br />
Mittagessen einen kleinen Spaziergang, um die<br />
schöne Aussicht ins Tal und zur Saualpe zu genießen.<br />
Die Rückfahrt ging dann über Wolfsberg<br />
in Richtung Klippitzthörl (ca. 1600 m Seehöhe)<br />
und dann hinunter durch den Löllinger Graben<br />
über Brückl nach Pischeldorf. Beim Gasthof<br />
„Wieser" wurde endlich die — von den Damen<br />
schon heißersehnte — Kaffeepause eingeschaltet.<br />
Dabei wurde auch bei einem Glas Wein o<strong>der</strong> Bier<br />
des Vatertages gedacht. Das Wetter war den ganzen<br />
Tag über schön, nur bei <strong>der</strong> Ankunft in Kla-<br />
Salzburg<br />
Die A.-K.-Gauß-Stiftung hat eben den 1. Band<br />
einer <strong>auf</strong> vier Bände geplanten Dokumentation<br />
<strong>der</strong> Flüchtlings- und Vertriebenenfrage aus dem<br />
Gesichtswinkel <strong>der</strong> Behandlung dieses Problems<br />
im Wiener Parlament in <strong>der</strong> Bearbeitung des<br />
langjährigen Abgeordneten <strong>zum</strong> Nationalrat, des<br />
heimatvertriebenen Sudetendeutschen Erwin<br />
Machunze (geb. 1911 im schlesischen Breitenfurt),<br />
vorgelegt. 1. Band: „Vom Rechtlosen <strong>zum</strong> Gleichberechtigten"<br />
(72 Seiten, mehrere Bildtafeln,<br />
S 100.—), mit Vorworte von Otto Rösch, Bundesminister<br />
für Inneres, und Dipl.-Ing. DDr. Hans<br />
Lechner, Landeshauptmann von Salzburg. In<br />
diesem Vorwort sagt Landeshauptmann Lechner:<br />
„Für das Land Salzburg sind die Volksdeutschen<br />
heute zu Salzburgern geworden, die<br />
<strong>zum</strong> Aufbau unseres Landes wesentlichen Beitrag<br />
geleistet haben. Salzburg verdankt sein<br />
Werden, seine Bedeutung <strong>der</strong> Begegnung verschiedener<br />
Kulturen. Seine Heimatvertriebenen<br />
wurden ein zusätzlicher Reichtum." Mit einer<br />
Feierstunde, <strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Autor Lm. Erwin<br />
Machunze beiwohnte, wurde die Herausgabe des<br />
ersten Bandes begrüßt. Bei dieser Feier war<br />
Buch- und Offsetdrucfcerel<br />
J. Genstorfer & Co. KG<br />
4020 Unz-Urfahr, KrauutraBa 4<br />
Wir Andruck« drucken für Sie Inkassoblocks von A bl» Z: Quittungen g<br />
Broschüren JJourl Rechnungen Rh<br />
Checklisten Kalen<strong>der</strong> Scheckhefte<br />
Dankkarten Lohnlisten Tabellen<br />
Etiketten<br />
Menükarten Urkunden<br />
Festschriften<br />
Vä<br />
Geschäftskarten<br />
32 3 54 Heiratsanzeigen Plakate<br />
unser Landesverband durch die Landesgeschäftsführerin<br />
Anni Leeb vertreten. — Drei Landsieute,<br />
langjährige Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> SLÖ, haben uns<br />
durch ihren Tod für immer verlassen. Es sind<br />
dies: Emilie Weber, Offizierswitwe, früher Aussig,<br />
die ganz unerwartet im 81. Lebensjahr starb.<br />
Sie war eine <strong>der</strong> eifrigsten Besucherinnen unserer<br />
Heimatnachmittage, bei denen sie künftig<br />
sehr fehlen wird. Dem im Vorjahre verstorbenen<br />
Lm. Karl Kappel, Rechtsanwalt, folgte nun<br />
seine Witwe, Lmn. Grete Kappel. Sie starb im<br />
Alter von 82 Jahren. Verspätet erreichte uns die<br />
traurige Nachricht, daß Lmn. Anna Jerabek,<br />
Lehrerin i. R., früher in Unterthemenau, in Bad<br />
Pirawarth, Nö., im 81. Lebensjahr verschied.<br />
Wir wollen ihnen in heimtlicher Verbundenheit<br />
ein ehrendes Gedenken bewahren. Für die Verstorbenen<br />
Harry Hagebeck, Emilie Weber und<br />
Greté Kappel überwies unsere Landesleitung<br />
eine Kranzablöse von je S 100.— an diese Zeitung.<br />
— Wir berichtigen einen Druckfehler in<br />
<strong>der</strong> Folge 12 <strong>der</strong> „SP": Es soll heißen: Unsere<br />
Geschäftsstelle bleibt in den Ferienmonaten<br />
vorerst vom 8. Juli bis 29. „Juli" geschlossen.<br />
Für den Monat August werden wir näheres noch<br />
rechtzeitig bekanntgeben. — Den Mitglie<strong>der</strong>n<br />
unserer Landsmannschaft, die im Juli ihren Geburtstag<br />
haben, senden wir <strong>auf</strong> diesem Wege die<br />
besten Glückwünsche; vorerst den Hochbetagten<br />
und Jubilaren: Dem namhaften sudetendeutschen<br />
Schriftsteller Prof. Dr. Hans Deißinger<br />
(84), Anna Neumann (81), Dipl.-Ing. Albert<br />
Lifka (75), Dr. Anton Sigi (75) und unserem<br />
rührigen Ausschußmitglied Lmn. Elisabeth Posselt.<br />
Weiters an unsere Landsleute: Hertha Bohusch<br />
in Badgastein, Leopold Gröger, Martha<br />
Hurdes in Kaprun, dem Ehepaar Fritz und Maria<br />
Kreibich, dem Direktor <strong>der</strong> Salzburger Volks-<br />
hochschule Prof. Dr. Wilhelm E. Mallmann,<br />
Luise Padelek, Anna Posch in Koppl, Martin<br />
Schreier, Edith Schutzbier, Dr. Edmund Sigmund,<br />
Annemarie Sperk, Dr. Franz Stradai und<br />
Hildegard Zacher in St. Jakob a. Th.<br />
Steiermark<br />
Am 16. Juni gab es eine fröhliche Frühlingsfahrt<br />
ins benachbarte Nie<strong>der</strong>österreich. Der vollbesetzte<br />
Autobus brachte unsere reiselustige<br />
Schar über den Semmering nach Maria-Schutz,<br />
wo sich während eines zweistündigen Aufenthaltes<br />
die Gelegenheit bot, die feierliche Fronleichnamsprozession<br />
zu erleben, die barocke Wallfahrtskirche<br />
zu besuchen und bei einem Frühschoppen<br />
sich geruhsam zu stärken. Nicht lange<br />
danach trug in Gloggnitz ein ebenso preiswertes<br />
wie schmackhaftes Mahl neuerdings zur Kräftigung<br />
des leiblichen Wohlbefindens bei. Hier war<br />
<strong>der</strong> Obmann <strong>der</strong> Bezirksgruppe Rottenmann-Liezen,<br />
Ing. Ernst Stradai, mit Gattin und Töchterchen<br />
eingetroffen, um in unserem Kreis die Mittagspause<br />
zu verbringen. Diese wurde teils mit<br />
kurzen Spaziergängen ausgefüllt, teils mit <strong>der</strong><br />
Vorführung des heimatlichen Films „Wallfahrt<br />
ins Sudetenland" seitens des Landesobmannes,<br />
Dir. Emil Schwab, bereichert. Mittlerweile hatte<br />
sich <strong>der</strong> am Vormittag noch recht freundliche<br />
Himmel bedrohlich bewölkt, so daß man dem<br />
plötzlich nie<strong>der</strong>prasselnden Regenguß nur zu<br />
gern mit dem Autobus in östlicher Richtung<br />
entfloh. Nach reizvoller Fahrt über bewaldete<br />
Höhen wurde das nächste Reiseziel, <strong>der</strong> Wallfahrtsort<br />
St. Corona am Wechsel, erreicht. Doch<br />
auch hier zeigte sich das Wetter wechselhaft,<br />
worüber nur ein ausgedehnter Kaffeegenuß hinwegzutrösten<br />
vermochte. Ähnlich erging es unserer<br />
Reisegesellschaft am dritten Rastplatz, dem<br />
Wallfahrtsort Fieberbründl. Auf <strong>der</strong> Flucht vor<br />
unwillkommenen bösen Regentropfen nahm<br />
manch einer seine Zuflucht zu einem willkommenen<br />
guten Tropfen. Die solcherart gewonnene<br />
beschwingte Heiterkeit konnte sich sodann <strong>auf</strong><br />
<strong>der</strong> letzten Wegstrecke in munteren Scherzworten<br />
und herzerfrischenden Lie<strong>der</strong>n entfalten, bis<br />
man schließlich, mit guten Urlaubswünschen von<br />
seiten des Bezirksgruppenobmannes, Ing. Franz<br />
Sabathil, bedacht, voneinan<strong>der</strong> schied.<br />
Sonstige Verbände<br />
Maturantentreffen <strong>der</strong> Deutschen Staatsgewerbeschule<br />
Pilsen<br />
Beim Treffen des Maturajahrganges 1922 <strong>der</strong><br />
Deutschen Staatsgewerbeschule Pilsen, mecha-
SUDETENPOST<br />
H IE EUROPA<br />
FOLGE 13/14 VOM 4. JUL11974<br />
niscfa-technische Abteilung, in Würzburg im Juni Gäste gehörten <strong>der</strong> einstige Handelsakademiker<br />
1972, also 50 Jahre nach <strong>der</strong> Matura, beschlossen in Pilsen, Herr Theodor Putzer mit Gattin und<br />
die neunzehn Teilnehmer, das nächste Treffen eine Verwandte von. Ing. Hruschka <strong>der</strong> frohen<br />
in Wien durchzuführen. So weilten von 13. bis Runde an. Dipl.-Ing. Hofmann Rudolf regte eine<br />
16. Juni 1974 zehn Angehörige jenes Jahrganges Sammlung für die am italienischen Südalpenrande<br />
in Wien — acht von ihnen waren aus <strong>der</strong>lebende<br />
Splittergruppe <strong>der</strong> Cimbern an, die S 430.-<br />
Deutschen Bundesrepublik gekommen. Der Beund DM 50.- ergab. Hofmann dankte auch dem<br />
such galt dem Wie<strong>der</strong>sehn und Beisammensein Verfasser dieses Berichtes für die Vorbereitung<br />
<strong>der</strong> „Mitschüler von einst" und zugleich dem Be- und Durchführung des Treffens. Am Samstagsuche<br />
<strong>der</strong> noch immer geliebten Kaiserstadt. Im abend ging das Wie<strong>der</strong>sehensfest zu Ende. Aber<br />
Piaristenkeller kam es in abendlicher Stunde zur es kehrten nur neun <strong>der</strong> zehn Teilnehmer heim.<br />
ersten Begegnung. Am nächsten Tag gab eine Der Bericht wird nun dunkel. Dipl.-Ing. Josef<br />
Rundfahrt den willkommenen Überblick über Schmidt hatte den Abend bei Smutny mit sei-<br />
die Stadt, das Schloß Schönbrunn wurde dabei nem Beitrag „Stoßseufzer eines alten Studenten"<br />
besucht. Die Habsburgersärge <strong>der</strong> Kaisergruft beendet. Beim Gang über die Stiege brach er<br />
und die Schauräume <strong>der</strong> Hofburg erinnerten an zusammen, bei <strong>der</strong> Einlieferung ins Kranken-<br />
die ferne Kindheit, da man in den Schulen Böhhaus starb er an Lungenembolie. Am 24. Juni<br />
mens noch das „Gott erhalte" lernte und sang. wurde <strong>der</strong> Tote in <strong>der</strong> Wiener Feuerhalle ein-<br />
Der Stephansdom bot seine Andacht und seine geäschert. Seine Asche wird in Heilbronn beige-<br />
Schönheit. Kahlenberg und Leopoldsberg ließen setzt werden. Vor dem Sarge sprach <strong>der</strong> Ver-<br />
die weite Schau über Wien und seine Donau gefasser Worte des Gedenkens aus den Erinnerunnießen.<br />
So erlebten die einstigen österreichischen gen an Pilsen, Würzburg und <strong>zum</strong> erschüttern-<br />
Studenten aus Böhmen unser Wien.<br />
den Geschehen in Wien. Zeitungsherausgeber<br />
Zum eigentlichen Treffen fanden sich die zehn Dr. Herbert Faber von <strong>der</strong> Akademischen Bur-<br />
Teilnehmer — vier mit ihren Gattinnen — in schenschaft Alemannia rühmte die Persönlich-<br />
<strong>der</strong> Gaststätte Smutny am späten Nachmittag keit des Verstorbenen, sein Wirken in <strong>der</strong> Bur-<br />
des 14. Juni ein. Man gedachte <strong>der</strong> fünfzehn verschenschaft Albia in Prag, in den Sudetenverstorbenen<br />
und <strong>der</strong> zwölf, meist durch Krankheit bänden und seine erfolgreiche Forschungsarbeit<br />
an <strong>der</strong> Teilnahme verhin<strong>der</strong>ten Kameraden. innerhalb <strong>der</strong> Studentengeschichte. Er hatte <strong>der</strong><br />
Dankbar und gern sprach man über den einzigen Losung gelebt: „Für Ehre, Freiheit und Vater-<br />
noch lebenden Professor Baudirektor i. R. Dipl.- land!"<br />
Ing. Karl Baumgartl in Bad Kissingen. Als liebe<br />
Dipl.-Ing. Karl Maschek<br />
Die JUGEND berichtet<br />
Jugendredaktion 1160 Wien Effingergasse 20<br />
Selbstbestimmungsrecht <strong>der</strong> Völker und das<br />
Bundesjugendführung<br />
Recht jedes einzelnen <strong>auf</strong> Heimat mißachten!<br />
daß in <strong>der</strong> SDJ <strong>auf</strong> Gemeinschaft und gute<br />
Liebe Landsleute und Kameraden, werte Amts- Kameradschaft großer Wert gelegt wird, was<br />
walter! Wie<strong>der</strong> ist ein Arbeitsjahr für uns zu bei den verschiedensten Veranstaltungen — sei<br />
Ende gegangen (bei uns geht ein Arbeitsjahr vom es bei Heimabenden, Lagern, gemeinsamen Fahr-<br />
September bis <strong>zum</strong> Juni, und im Sommer finten, Seminaren und Sportwochenenden — beden<br />
die Sommermaßnahmen statt) und wir dürson<strong>der</strong>s <strong>zum</strong> Ausdruck kommt!<br />
fen wie<strong>der</strong> <strong>auf</strong> eine Fülle von Veranstaltungen ¿aß auch solche, die nicht von Sudetenzurückblicken:<br />
Heimattag, Rätselfahrt, Kongreß deutschen abstammen, sich mit uns aber solidajunger<br />
Sudetendeutscher in Wien (wohl die risch fühlen, in unserer Mitte herzlich willkomgroßte<br />
Veranstaltung in letzter Zeit), Winterte- men Sind!<br />
ger, Schimeisterschaften, Leichtathletikwett- daß - petzky, Ferdinand Maier, A. Schmied, Karl Soymann, Unterweißenbach — Maria Köhler, Salzka,<br />
Dkfm. Adolf Wolf, Linz — Hans Voit, Attburg — Hiltraud Wallner, Judenburg — Elisanang-Puchheim<br />
— Dipl.-Ing. Rudolf Heske, Bad beth Eiselt, Carl Hedanek, Klagenfurt.<br />
Ischi — Matthias Ringal, Braunau — Zita Stekker,<br />
Enns — Ferdinand Leitner, Freistadt —<br />
S 35.—: Elisabeth Birschkus, Leonding.<br />
Günter Wallek, Kirchdorf — Anton Schnabl, S 30.—: Viktor Gresch, Josefine Horn, Dipl.-<br />
Kremsmünster — Konrad und Walter Böß, Pa- Ing. Wilhelm Proksch, Alfred Regenermel, Bisching<br />
— Johann Gruber, St. Pantaleon — Aubiana Strutzenberger, Wien — Alois Kisling,<br />
gust Klinger, Stadl-Paura — Vinzenz Zifreund, Stockerau — Walter Felgenhauer, Margarete<br />
Steyr — Wilhelm Anger sen., Robert Granzer, Florian, Klaus Friedrich, Linz — Karl Grimm<br />
Traun — Karl Ruschak, Franz Sieber, Wels — sen., Pasching — Adolf Schnei<strong>der</strong>, Rohrbach —<br />
Beate Paletta, Elisabeth Siegmund, Brück an <strong>der</strong> Maria Glogar, Maria Pospischil, Gerhard Watzin-<br />
Mur — Dr. Herbert Tenschert, Trofaiach — ger, Wels — Emilie Weber, Adolf Zinner, Salz-<br />
Friedrich Kreibich, Salzburg — Ing. Oskar Gröburg — Oskar Pilch, Hedwig Schmidt, Lore<br />
ger, Klagenfurt.<br />
Weishuhn, Graz — Anna Rieger, Weiz — Fritz<br />
Antoni, Emma Kopetzky, Klagenfurt — Gustav<br />
S 70.—: Maximilian Burchartz, Wien — Stefa- Jarosch, Seeboden.<br />
nie Bittner, Salzburg.<br />
S 25.—: Karl Frey, Wien — Thomas Leisen,<br />
S 60.—: Auguste Witzany, Wien — Johann Linz — Hans Baschant, Enzenkirchen — Johann<br />
Krczal, Hilde Wenzel, Pasching — Emma Dwor- Stoiber, Freistadt, Thérèse Mischinger, Wels —<br />
schak, Klagenfurt.<br />
Marien Schaar, Klagenfurt.<br />
S 50.—: Maria Brückler, Julia Frömel, Josef S 20.—: Rudolf Beckert, Elisabeth Brünnich,<br />
Kirsch, Anton Lorenz, Wilhelm Reckziegel, Ida Dr. Heribert Heinrich, Hubert Heger, Emil<br />
Rotter, Hedwig Warda, Helene Winkler, Wien — Kleinsorge, Matthias Kosnopfel, Irmgard Mare-<br />
Johann Kappl, Bad Vöslau — Karl Weyrich, cek, Franz Oppelt, Franz Praxl, Wien — Karl<br />
Hollabrunn — Franz Pany, Schrems — Maria Andjel, Bernhardsthal — Dr. Erich Rochelt,<br />
Dörfl, Franz Kießl, Gustav Scholze, Ottilie Ull- Karlstetten — Maria Reith, Kleinneusiedl —<br />
mann, Linz — Johann Watzl, Ampflwang — Ing. Johann Fasching, Mönichshofen — Franz Mör-<br />
Otto Gahler, Bad Ischi — Alois Zecho, Berg bei schik, St. Valentin — Isolde Fritsch, Weißen-<br />
Rohrbach — Karl Kick, Desselbrunn — Maria kirchen — Loie Wurdak, Zwettl — Johann Gu-<br />
Bien, Freistadt — Stefanie Protschka, Gmunden serl, Rudolf Horsinka, Gerhard Knauer, Jakob<br />
Powischer, Karl Schink, Rudolf Schweiger, Jo-<br />
— Johann Nimmerrichter, Gunskirchen — Thehann Springer, Hans Wawrik, Linz — Ludwig<br />
rese Bruckner, Leopold Slawik, Max Wessely, Foschum, Ach — Thérèse Klinger, Altmünster —<br />
Kremsmünster — Katharina Mousek, Leonding Emma Sobotka, Ansfelden — Hans Landfried,<br />
— Ludmilla Weigl, Ottensheim — Hilde Kraus, Braunau — Ernst Hoffeiner, Hörsching — Maria<br />
Ried i. I. — Prohaska & Rudolf, Steyr-Gleink — Proschki, Katsdorf — Adolf Hille, Roitham —<br />
Maria Schnei<strong>der</strong>, Steyr — Johann Buchmaier, Franz Zierlinger, Stadl-Paura — Martha<br />
Dr. Alois Kosak, Traun — Maria Gödl, Vöckla- Schmiedl, Wels — Anton Krämling, Eduard Sigbruck<br />
— Elsa Habert, Annie Schreyer, Maria mund, Karl Stanzel, Eva Zlamal, Salzburg —<br />
Sitte, Wels — Jakob Deutsch, Wilhering — Franz Wilhelm Hofmann, Seekirchen — Hilde Zimp-<br />
Peller, Oberalm — Ernst Gerlich, Dr. Marianne rich, Schwarzach i. P. — Theo Skoficz, Inns-<br />
Hentel, Dr. Rudolf Jäger, Maria Spiegelfeld, bruck — Dr. Udo Schie<strong>der</strong>, Brück a. d. M. —<br />
Salzburg — Leopold Heinz, Zeil am See — Maria Reinhold Wildner, Kindberg — Agnes Grober,<br />
Paule, Graz — Maria Köppl, Dipl.-Ing. F. Manel, Kindberg-Aumühl — Anna Knirschek, Knittel-<br />
Kapfenberg — Max Bentivoglio, Franz Seidel, f eld — Elise Schubert, St. Nikolai i. S. — St. Du-<br />
Köflach — Anton Bönnisch, Leibnitz — Rudolf chaezek, Zeltweg — Franz Göttlicher, W. Her-<br />
Czermak, Leoben — Ing. Hans Laier, Liezen — mann, Klagenfurt.<br />
Johann Kopp, Weiz — Alois Peyker, Eugenie<br />
Rechny, Hermann Tschirch, Hermine Watzek, S 15.—: Anna Gerhard, Maria Moser, Linz —<br />
Klagenfurt — Dipl.-Ing. Viktor Link, Landskron. Alois Friedl, Freistadt — Dr. Johann Donat,<br />
Voitsberg — Ludwig Lux, Zeltweg — Dr. Ing.<br />
S 40.—: Rudolf Zierhut, Wien — Thérèse Döh- Heinrich Wegschei<strong>der</strong>, Villach.<br />
mer, Mödling — Florian Fischer, Pyhra — Her- S 12.—: Hansjörg Grohmann, St. Jakob am<br />
beson<strong>der</strong>s Jugendliche die Gemeinmann<br />
Müller, Wiener Neustadt — Maria Hoch- Thurn.<br />
kampfe, Sudetendeutscher Tag usw., usw. Der schaft suchen, viele aber nicht die beste finden!<br />
reiter, Kajetan Wil<strong>der</strong>, Linz — Wenzel Schmid, S 10.—: Paul Cousa, Hilde Eschner, Linz —<br />
Platz wurde hier gar nicht reichen fur alle Die SDJ hat daher auch erzieherische Aufgaben<br />
Breitenach — Ludwig Pilsz, Willy Schicho, Frei- Karl Harbich, Marchegg — Matthias Streicher,<br />
Veranstaltungen, wenn wir sie <strong>auf</strong>zahlen wur- zu bewältigen!<br />
stadt — Franz Hübl, Steyr — Eugenie Groh- Leo Wirkner, Innsbruck.<br />
den. Wenn Sie immer wie<strong>der</strong> die Jugendspalte daß wir gerne dazu bereit sind, Kontakte<br />
lesen, werden Sie über alle Veranstaltungen <strong>der</strong> zu knüpfen, auch mit an<strong>der</strong>en Jugendorganisatio-<br />
SDJÖ informiert und können so für sich selbst,<br />
für Ihr Kind und für Ihre Landsleute in <strong>der</strong><br />
nen, um ihnen unsere Anliegen darzulegen und<br />
gemeinsam eine Lösung <strong>der</strong> Probleme zu suchen!<br />
und daß wir es uns zur Aufgabe gemacht<br />
t<br />
bzw. können Sie Auskunft über die Tätigkeit<br />
<strong>der</strong> SDJÖ geben. Darum beachten Sie immer<br />
haben, sudetendeutsches Kulturgut und Brauch-<br />
wie<strong>der</strong> diese Spalte und schicken Sie die Kin<strong>der</strong><br />
tum, das vielleicht dem Vergessen preisgegeben<br />
und Jugendlichen zu uns, zur SDJÖ, Ihrer Ju-<br />
wäre, zu pflegen und weiterzuvermitteln! Mitgendorganisation,<br />
die Jugendorganisation unseglied<br />
<strong>der</strong> SDJ zu sein heißt also nicht nur,<br />
rer Volksgruppe! Wirken Sie <strong>auf</strong> Ihre Kin<strong>der</strong><br />
irgendeinem Verein anzugehören, um sich eines<br />
und <strong>auf</strong> die Landsleute in diesem Sinne ein, daß<br />
Programms für seine Freizeit sicher zu sein.<br />
diese zu uns kommen, auch die Enkelkin<strong>der</strong> sind<br />
Mitglied <strong>der</strong> SDJ zu sein bedeutet: interessiert<br />
noch sudetendeutscher Herkunft.' Da wir als<br />
sein an den Anliegen unserer Zeit, bereit sein,<br />
Hauptziel für den Herbst eine weitere Verstär-<br />
um sich für eine Aufgabe voll und ganz einzu-<br />
In tiefer Trauer gebe ich bekannt, daB meine liebe<br />
kung <strong>der</strong> Jugendarbeit im Sinn haben und um<br />
setzen zu können, und daran interessiert zu sein,<br />
die Aufnahme in den österreichischen Bundes-<br />
seine Freizeit mit Gleichgesinnten, die das selbe<br />
Schwiegermutter, Frau<br />
jugendring ersucht haben, bitten wir<br />
Ziel verfolgen, zu verbringen. - reg -<br />
a) alle Landsleute, Ihre Kin<strong>der</strong> und Enkelkin-<br />
Kommende Veranstaltungen: Sommerlager <strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> mit Namen, Geburtsdaten und Adresse be-<br />
SDJÖ: In zwei Wochen ist es soweit, darum<br />
kanntzugeben, auch wenn diese nicht in <strong>der</strong><br />
nützen auch Sie die Gelegenheit! Vom 20. bis<br />
SLÖ Mitglied sind, damit wir einen weiteren<br />
28. Jnli 1974 sind wir in Grünau im Almtal in<br />
ERNA HABL<br />
Überblick über unser Tätigkeitsfeld haben. Na-<br />
Oberösterreich. Teilnehmen können Kin<strong>der</strong> von<br />
türlich sollten diese Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />
9—16 Jahren. Lagerbeitrag S 520.—! Die Fahrt<br />
(von 8—28 Jahren) zu uns kommen!<br />
kosten werden ersetzt. Anmeldung bitte bis <strong>zum</strong><br />
geb. Riwenbach<br />
b) alle Amtswalter aus den diversen Glie<strong>der</strong>un-<br />
11. Juli an Hubert Rogelböck, Ettenreichgasse<br />
gen — und es gibt noch sehr viele, die die Kin-<br />
Nr. 26/12, 1100 Wien (spätere Anmeldungen nur<br />
<strong>der</strong> und Jugendlichen noch nicht, trotz mehrmali-<br />
in Ausnahmefällen an Rainer Ruprecht, Dr.Breit-<br />
am 16. Juni 1974, im 84. Lebensjahr, verschieden ist.<br />
ger Auffor<strong>der</strong>ung, gemeldet haben — uns sofort<br />
wieser-Straße 10, 4600 Wels, bis 16. Juli). Lesen<br />
die Namen und Daten zu nennen. Bitte verges-<br />
Sie noch weitere Angaben in <strong>der</strong> letzten Numsen<br />
Sie nicht dar<strong>auf</strong>; wir müßten Sie ansonsten<br />
mer <strong>der</strong> <strong>Sudetenpost</strong>! Winterlager <strong>der</strong> SDJÖ:<br />
Gertrude Habl<br />
wie<strong>der</strong> anschreiben, und das kostet Zeit (die<br />
Obwohl wir erst am Anfang <strong>der</strong> Ferien stehen,<br />
wir nicht haben, da wir ehrenamtlich tätig sind)<br />
müssen wir bereits <strong>auf</strong> dieses Lager hinweisen.<br />
1100 Wien, Kiurinagasse 12<br />
und Geld (auch das haben war nicht!). Es geht<br />
Wir sind vom 26. 12. 1974 bis 1. Jänner 1975<br />
um den Nachwuchs unserer Volksgruppe, das<br />
(o<strong>der</strong> auch länger) <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Edelraute-Hütte bei<br />
früher Reichenberg/Oberrosental<br />
muß sich bei Ihnen voll und ganz einprägen!<br />
Hohentauern, Trieben, in <strong>der</strong> Steiermark. Die<br />
Eichichterstraße 1<br />
Darum <strong>auf</strong> zur Mitarbeit! Wir bitten aber, daß<br />
Betten sind bereits alle vergeben, doch haben<br />
diese Adressen uns bis spätestens Mitte August<br />
wir am Lager, welches wirklich wun<strong>der</strong>schön<br />
übermittelt werden! Danke!<br />
und vollkommen neu ist, noch Platz. Die Hütte<br />
Und wenn wir schon vom lieben Geld sprechen:<br />
ist gänzlich zentralgeheizt und hat Warmwasser-<br />
In zwei Wochen beginnt wie<strong>der</strong> ein Sommerlager<br />
brausen! Bitte gleich vormerken lassen! An<br />
für Kin<strong>der</strong>, im Herbst haben wir einige Veran-<br />
SDJÖ, Effingergasse 20, 1160 Wien! Teilnehmerstaltungen<br />
zu machen, die Portos kosten viel<br />
kreis ab ca. 13 Jahre!<br />
Handstrickwolle, stets<br />
in besten Qualitäten,<br />
Geld usw., usw., ebenfalls auch die Heimmieten.<br />
Darum helfen Sie mit, daß es Ihrer Jugend- Landesgruppe Wien<br />
Auf 6000 Quadratmeter Fläche im alten und im neuen SPERDIN, Klagenfurt,<br />
organisation mit Ihrer Hilfe gelingt, den Nach- Der Heimabend geht über den Sommer, wenn<br />
Haus eine wahre Fundgrube für alles, was Ihrem Heim<br />
Paradeisergasse 3.<br />
wuchs <strong>der</strong> Volksgruppe voll und ganz zu be- auch nicht in <strong>der</strong>selben Form wie im normal-<br />
Atmosphäre gibt.<br />
treuen. Wir danken Ihnen schon jetzt für Ihre l<strong>auf</strong>enden Jahr, weiter. Wir treffen uns jeden<br />
werte Spende! Überweisungen bitte <strong>auf</strong> unser Mittwoch um 20 Uhr (bitte pünktlich sein) im<br />
Das ist es, was heute zählt: die totale Aus-<br />
Girokonto 002-31266 bei <strong>der</strong> 1. österr. Spar-Casse, Heim Wien 17, Weidmanngasse 9. Bei Schön-<br />
N<br />
wahl, <strong>der</strong> Preis, die Zahlungsbedingungen,<br />
Realitätenbüro<br />
Bundesjugendführung <strong>der</strong> SDJÖ, bitte unter wetter bitte Badesachen mitnehmen! Wir wer-<br />
die Lieferzeit und <strong>der</strong> Service.<br />
TRIEBELNIG<br />
Kennwort „Aufbauspende 1974". Besten Dank im den die Abende den Ferien entsprechend ge-<br />
voraus! Damit Sie es bei Ihrem Werben um die<br />
Wohnn ngen-Geschäftestalten.<br />
Wir möchten schon jetzt dar<strong>auf</strong> hinwei-<br />
Jugend leichter haben bzw. diese gezielt anspresen, daß wir vom 2. bis 7. August eine Gruppe<br />
Betriebe<br />
chen zu können, geben wir Ihnen einige Anre- aus dem Rheinland zu Gast haben werden und<br />
gungen mit, die Sie <strong>zum</strong> Nachdenken <strong>auf</strong>for<strong>der</strong>n wir ersuchen Euch, diese Tage freizuhalten!<br />
Inh. Ludmilla Zuschnig,<br />
Salzburger Straße 205, 4020 Linz MÖBEL*<br />
sollen! Hoffentlich hat damit unser Bemühen Im Herbst, das heißt Anfang September, geht<br />
Klagenfurt, 8.-Maiden<br />
Erfolg, den wir uns wünschen und wir freu- es wie<strong>der</strong> richtig an, da einige Veranstaltungen<br />
Straße 2/1, Ecke Beneen<br />
uns schon <strong>auf</strong> die Briefflut, die da (hoffent- <strong>auf</strong> dem Programm stehen, so das Heimattrefdiktinerplatz,<br />
Tel. 84 8 23<br />
lich) <strong>auf</strong> uns hereinbrechen wird! Wir wünschen fen in Klosterneuburg. Auch die Kin<strong>der</strong>gruppe<br />
Ihnen <strong>auf</strong> alle Fälle einen schönen Urlaub und beginnt wie<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Arbeit, wobei wir schon<br />
Die Zeitung erscheint zweimal monatlich.<br />
gute Erholung sowie ein Wie<strong>der</strong>sehen im Herbst, jetzt die Landsleute dar<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>merksam machen Erscheinungstermine 1974<br />
Bezugspreis einschließlich 8 o/o Mehrwertsteuer:<br />
wo wir gemeinsam und ausgeruht wie<strong>der</strong> ans wollen!<br />
Werk gehen können!<br />
im Jahr 60 S, im Halbjahr 30 S, Im Vierteljahr 15 S.<br />
Postsparkassenkonto 7734 939. Bankkonto Allgemeine<br />
Ihre Bundesjugendführung <strong>der</strong> SDJÖ Landesgruppe Tirol<br />
Die Zeitung erscheint jeweils mit dem Datum Sparkasse Linz. Konto 0000-028135.<br />
Am 19. Mai fand in Kufstein im Rahmen vom Donnerstag. Berichte müssen spätestens Anzeigenannahme Linz, Obere Donaulände 7. — Entgelt*<br />
Warum Mitglied bei <strong>der</strong> sudetendeutschen Ja-<br />
<strong>der</strong> Erstkommunion <strong>der</strong> Volksschule Kufstein- am Samstag vor dem Erscheinungstag <strong>der</strong> liehe Einschaltungen im Textteil sind durch PR gekenngend?<br />
Des öfteren hat <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Stadt eine Märchen<strong>auf</strong>führung „Hansel und Gre- Redaktion vorliegen. Än<strong>der</strong>ungen in den Terzeichnet. von uns schon diese Frage zu hören bekommen.<br />
tel" durch die SDJ-Gruppe Kufstein statt. Den minen werden geson<strong>der</strong>t bekanntgegeben.<br />
Vielleicht hat er sich dann selbst gefragt, warum<br />
Anwesenden (den Ehrengästen, den Erstkommu-<br />
er Mitglied bei <strong>der</strong> sudetendeutschen Jugend genikanten<br />
und <strong>der</strong>en Eltern) gefiel die Auffüh-<br />
SPORTGERÄTE — BEKLEIDUNG<br />
worden ist. Und warum er es noch immer ist.<br />
rung so gut, daß wir nicht nur Schluß-, son<strong>der</strong>n Folge 15/16: 8. August Folge 21:31. Oktober<br />
In einer Zeit, in <strong>der</strong> es mo<strong>der</strong>n ist, sich zu<br />
auch Szenenapplaus erhielten! Heuer durften Folge 17: 5. September Folge 22:14. November<br />
allem an<strong>der</strong>en, aber nur nicht zur Heimat zu<br />
wir <strong>zum</strong> fünften Mal bei <strong>der</strong> Erstkommunion<br />
Sporthaus WILLI RADER<br />
Folge 18:19. September Folge 23:28. November<br />
bekennen. 29 Jahre sind es nun schon seit <strong>der</strong><br />
ein Märchen <strong>auf</strong>führen, was uns sehr freut und Folge 19:3. Oktober Folge 24:12. Dezember<br />
Vertreibung her, und trotzdem gibt es heute<br />
ehrt. Am 7. Juni 1974 besuchten wir eine Auffüh-<br />
Klagenfurt, Kramergasse 8<br />
noch Jugendliche, die sich als Träger sudetenrung<br />
des „Hohnsteiner Puppentheaters" unter Folge 20:17. Oktober<br />
deutschen Erbgutes fühlen. Warum viele Jugend-<br />
<strong>der</strong> Leitung des Teplitzers Harald Schwarz, und<br />
liche — und dies nicht nur solche, die von Su-<br />
amüsierten uns. Selbstverständlich waren wir<br />
detendeutschen abstammen — sich zur SDJ be-<br />
auch beim Sudetendeutschen Tag in Nürnberg<br />
kennen und sich um eine Mitgliedschaft bewor-<br />
zahlreich anwesend! Am 6. Juli treffen wir uns<br />
ben haben, hat seine Gründe darin<br />
<strong>zum</strong> letzten Mal in diesem Schuljahr zur soge- 4010 Linz, Postfach 405, Obere Donaulände 7, Ruf 27 3 69.<br />
nannten „Belohnungsjause". Ab Mitte Septem-<br />
STUDI011<br />
daß wir als junge Sudetendeutsche und<br />
Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein.<br />
ber beginnt wie<strong>der</strong> unser neues Arbeitsjahr,<br />
Nachkommen Sudetendeutscher stolz dar<strong>auf</strong> sind,<br />
Obmann Ing Alired Rügen — Herausgeber Gustav Putz. —<br />
merkt Euch schon jetzt den Termin vor. Bitte Verantwortlicher Redakteur; Wolfgang Sperner Alle in<br />
Bodenbeläge<br />
einer Volksgruppe anzugehören, die sich nicht beachtet noch das Sommerlager <strong>der</strong> SDJÖ und Linz, Obere Donaulände 7. Druck: Druckerei und Zeitungs-<br />
Vorhänge<br />
nur mit leeren Worten um einen Frieden in macht rasch Eure Anmeldungen!<br />
haus J. Wimmer Ges. m. b. H. & Co.. Linz, Promenade 23.<br />
Europa und <strong>auf</strong> <strong>der</strong> ganzen Welt bemüht, son-<br />
Markisen Kunstböden<br />
<strong>der</strong>n wirklich bereit ist, aktiv dazu beizutragen!<br />
Jalousetten Karniesen<br />
daß es ja auch eigentlich ein Anliegen <strong>der</strong> SPENDENLISTE<br />
Roiladen Teppichböden<br />
Jugend sein sollte, für diesen Frieden zu sorgen, (Abgeschlossen am 19. Juni 1974)<br />
Teppiche für alle<br />
und daß die SDJ als solche diese Aufgabe wirk- S 500.— Karl Koplinger, Linz. FOTO-EXPRESS<br />
Räume<br />
lich ernst nimmt!<br />
S 300.— Alfred und Maria Christa, Steyr.<br />
daß wir gerne bei einer Jugendorganisa- S 250.— Eugen Porak, Bad Ischi — Egerlän<strong>der</strong><br />
Carl Hedanek<br />
tion dabei sind, die die Rechte jedes einzelnen Gmoi, Linz.<br />
PaBfotos sofort<br />
^^^ Ing. Th. Nedelko<br />
wahrt, und somit auch für die Rechte von Volks- S 200.— Anni Mihatsch, Wien.<br />
alle Foto-Arbeiten raschest. auch Color<br />
gruppen und ganzer Völker eintritt!<br />
S 140.— Julius Fischer, Steyr.<br />
daß gerade wir als junge Generation es S 100.— Annemarie Czerwenka, Franz Hof-<br />
Klagenfurt. Paulitschgasse 15<br />
Klagenfurt, 8.-Mai-StraBe 11, Tel. 83 0 87<br />
als Unrecht empfinden, wenn über unsere Köpfe richter, Theresia Kurmanski, Marianne Mark,<br />
Besucht den Landsmann!<br />
hinweg Dinge ausgehandelt werden, die dasEgon<br />
Thamm, Franz Vogl, Wien — Rudolf Ko-