Wissenswertes über Verbundwerkstoffe - Modulor
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Allgemeines<br />
Kunststoff<br />
Gummi<br />
<strong>Verbundwerkstoffe</strong><br />
Holz<br />
Kork<br />
Papier<br />
Pappe<br />
Karton<br />
Metall<br />
Textilien<br />
Leder<br />
Kunstleder<br />
Bänder<br />
Ketten<br />
Schläuche<br />
Klein- und<br />
Formteile<br />
Zeichnen<br />
Grafik<br />
Büro<br />
Werkzeug<br />
Arbeitsschutz<br />
Klebstoff<br />
Klebeband<br />
Formen<br />
Abformen<br />
Gießen<br />
Farben<br />
Chemie<br />
Pinsel<br />
Basteln<br />
Werken<br />
Floristik<br />
Deko<br />
Display<br />
Event<br />
Modellbau<br />
Möbel<br />
Licht<br />
Systeme<br />
Behälter<br />
Taschen<br />
Verpackung<br />
Bücher<br />
Magazine<br />
Medien<br />
Karten<br />
Spielzeug<br />
Accessoires<br />
Anhang<br />
B · 2<br />
<strong>Wissenswertes</strong> Sandwichplatten<br />
mit Schaumkern<br />
<strong>Verbundwerkstoffe</strong><br />
Sandwichplatte<br />
Kern: Aluminiumwaben, Decklagen:<br />
aramidfaserverstärkter Kunststoff<br />
Sperrholz Buche (Industriebodenplatte)<br />
Sandwichplatte<br />
Kern: Pappwaben, Decklagen: Gipskarton<br />
Kohlefasergewebe<br />
Sandwichplatten<br />
mit Massivkern<br />
Faserverstärkte<br />
Kunststoffplatten<br />
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In den letzten Jahren sind die Anforderungen an moderne Werkstoffe durch veränderte<br />
gesetzliche Rahmenbedingungen, die Verknappung von Energie und durch<br />
individuelle Kundenwünsche enorm gestiegen. Vielfach wird ein Eigenschaftsprofil<br />
erwartet, das nicht mehr durch ein einziges Material abgedeckt werden kann, sondern<br />
die Kombination verschiedener Werkstoffcharakteristika notwendig macht. Für<br />
den Flugzeugbau werden beispielsweise Werkstoffe benötigt, die einerseits hochfest<br />
sein müssen, um die Belastungen bei Start und Landung aushalten zu können; andererseits<br />
sollen Materialien verbaut werden, die ein möglichst geringes Gewicht haben.<br />
Ähnliche Anforderungen gelten für Kraftfahrzeuge, die Raumfahrt oder die<br />
Sportgeräteentwicklung. Bei Lebensmittelverpackungen wird z. B. eine Konstruktion<br />
aus verschiedenen Materialschichten (Karton, Kunststoff, Aluminium) verwendet,<br />
um das Nahrungsmittel vor äußeren Einflüssen zu schützen und gleichzeitig einen<br />
effizienten Transport zu gewährleisten. Während eine Kunststofffolie den Flüssigkeitsaustritt<br />
verhindert, stellt die Aluminiumschicht eine gute Barriere gegen das<br />
Eintreten von Sauerstoff dar. Damit bleibt das Nahrungsmittel länger haltbar und<br />
verdirbt weniger schnell.<br />
Aus verschiedenen Materialien zusammengesetzte Werkstoffe werden in der Fachsprache<br />
als <strong>Verbundwerkstoffe</strong> bezeichnet. Da sich die Eigenschaften eines solchen<br />
Verbundes durch Kombination verschiedener Materialeigenheiten anwendungsspezifisch<br />
zusammenstellen lassen, werden in diesem Bereich in den nächsten Jahren<br />
die größten Entwicklungssprünge erwartet. Entsprechend des geometrischen Aufbaus<br />
eines Verbundwerkstoffs und der Anordnung der verschiedenen Materialkomponenten<br />
unterscheidet man Schichtverbunde, Faser- und Teilchenverbundwerkstoffe<br />
sowie Durchdringungsverbunde.<br />
Schichtverbunde bestehen aus mehreren Werkstoffschichten, die fest miteinander<br />
verbunden sind. Beispiele sind Sperrhölzer, bei denen die Neigung von Holz, sich<br />
unter Feuchtezunahme zu dehnen, durch die Anordnung der verschiedenen Furnierlagen<br />
verhindert wird. Sperrhölzer bestehen aus mindestens 3 kreuzweise verleimten<br />
Lagen, so dass die Fasern benachbarter Schichten jeweils im 90°-Winkel zueinander<br />
ausgerichtet sind. Ungewünschte Dimensionsänderungen werden „abgesperrt“ (siehe<br />
Holzkapitel).<br />
Bei Bimetallen dienen die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten zweier<br />
Metallstreifen dazu, bei Wärmezufuhr eine Biegung in Richtung der Seite mit der<br />
geringeren Dehnung zu erzeugen. Sie <strong>über</strong>nehmen in Elektrogeräten wie Bügeleisen<br />
zum Beispiel eine Schalterfunktion.<br />
Ein weiteres Beispiel eines Schichtverbundes ist das Verbundsicherheitsglas. Es besteht<br />
aus mehreren Glasplatten, die mit einer Kunststofffolie bei Hitze und unter<br />
Druck fest miteinander verbunden werden. Bei Bruch kleben die Glassplitter an der<br />
Folie, was schwerwiegende Verletzungen verhindert.<br />
Bestehen Schichtverbunde aus drei oder mehr Schichten mit zwei identischen Außenlagen,<br />
spricht man von einer Sandwichstruktur. Sandwichplatten mit Schaumkern<br />
sind wohl jedem Gestalter für Präsentationszwecke oder aus dem Modellbau<br />
bekannt. Für industrielle Anwendungen sind Sandwichverbunde mit Metallblechen<br />
als Deckmaterial und einem leichten Kunststoffkern besonders interessant. Zu diesen<br />
zählt beispielsweise die Verbundplatte „Hylite“, die eine hohe Biegesteifigkeit bei<br />
gleichzeitig niedrigem Gewicht miteinander kombiniert und sich durch Tiefziehen<br />
verarbeiten lässt. Die Deckbleche bestehen aus Aluminium, der Kern aus Polypropy-<br />
len.<br />
Rohre Stäbe<br />
Eine solche Dreischichtstruktur ist auch für die Herstellung von Verbundrohren besonders<br />
geeignet. Ein Aluminiumrohr im Kern wird mit Kunststoffschichten innen<br />
und außen beschichtet. Auf diese Weise entsteht bei Rohrleitungen zur Trinkwasserversorgung<br />
oder zur Heizungsinstallation eine Alternative zu Kupferrohren, die<br />
wesentlich leichter ist und auf einfache Weise gebogen werden kann.<br />
Die Optimierung der Eigenschaften eines Werkstoffs durch Beimischen von Fasermaterial<br />
ist das wohl bekannteste Prinzip unter den Verbundstrukturen. Offensichtlich<br />
werden die Vorteile einer solchen Struktur bei faserverstärkten Kunststoffen. Glasfasern<br />
sind hier das am häufigsten eingesetzte Verstärkungsmaterial. Unter Verwen-
dung von Kohlefasern lassen sich mittlerweile <strong>über</strong>aus hochfeste Bauteile herstellen,<br />
die metallische Werkstoffe im Boots- und Fahrzeugbau mehr und mehr ersetzen.<br />
Eigenschaften, Anwendungsbereiche und Verarbeitungsmöglichkeiten von faserverstärkten<br />
Kunststoffen werden im Kunststoffkapitel näher erläutert.<br />
Das Thema Nachhaltigkeit hat auch in der Gruppe der faserverstärkten Werkstoffe<br />
in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. So versuchen Produzenten immer<br />
häufiger, natürliche Fasern einzusetzen, um die Ökobilanz moderner Mobilität zu<br />
verbessern. Die deutsche Fahrzeugindustrie hat in 2006 bereits 160.000 t Naturfasern<br />
verbaut, im Schnitt 4,2 kg pro Fahrzeug.<br />
Ein relativ neuartiger Verbundwerkstoff besteht aus einer Vielzahl miteinander ver-<br />
leimter, jeweils nur wenige Zehntel Millimeter dicker Schichten aus Aluminium und<br />
einem Glasfaseranteil. Der Werkstoff wurde unter der Bezeichnung GLARE (glassfibre<br />
reinforced alumnium) bekannt und ist speziell für die Flugzeugindustrie entwi-<br />
ckelt worden. Die Vorteile gegen<strong>über</strong> konventionellem Aluminium liegen in einem<br />
besonders guten Einschlag- und Brandverhalten. Risse werden durch die Glasfasern<br />
<strong>über</strong>brückt, so dass der Werkstoff höheren Belastungen ausgesetzt werden kann.<br />
Werden größere Teilchen zu einem Werkstoff zusammen geführt, spricht man nicht<br />
mehr von Faser- sondern von Teilchenverbunden. Beispiele sind Holzspanplatten<br />
oder harzgebundene Industriesteine. Spanplatten werden aus Holzresten und Sägespänen<br />
hergestellt und unter Hitze mit Hilfe von Kunstharz zu einem festen Werkstoff<br />
verklebt. Harzgebundene Industriesteine kommen zum Einsatz, wenn man die<br />
Eigenschaften von Gesteinswerkstoffen benötigt und gleichzeitig von einer einfachen<br />
gießtechnischen Verarbeitung profitieren will.<br />
Kork-Polymer-Komposite (CPC) sind neue Beispiele für den Bereich der Teilchenverbundwerkstoffe.<br />
Dieses Material besteht aus Naturkorkpartikeln und einem Bindemittel.<br />
Es wirkt dämpfend auf Stöße und Schwingungen, kann thermogeformt<br />
werden und hat eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit, was es insbesondere für<br />
Medizin- und Sportartikel prädestiniert.<br />
Durchdringungsverbunde bestehen aus einem porösen Ausgangsmaterial, das in<br />
eine aushärtbare Flüssigkeit getaucht wird. Ein Beispiel ist Kunstharzpressholz.<br />
Dr. Sascha Peters hat die Rubrik „<strong>Wissenswertes</strong>“<br />
für die Kapitel Kunststoffe, Metalle,<br />
Papier, Holz, Textilien und <strong>Verbundwerkstoffe</strong><br />
verfasst. Er ist Autor und<br />
Mitherausgeber unserer Empfehlung für<br />
weitergehende Materialinformationen:<br />
Handbuch für Technisches Produktdesign,<br />
Autor (Text) und inhaltliche Gliederung:<br />
Dr. Sascha Peters,<br />
Springer-Verlag Berlin / Heidelberg<br />
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<strong>Verbundwerkstoffe</strong><br />
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Kork<br />
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Textilien<br />
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Ketten<br />
Schläuche<br />
Klein- und<br />
Formteile<br />
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Grafik<br />
Büro<br />
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Arbeitsschutz<br />
Klebstoff<br />
Klebeband<br />
Formen<br />
Abformen<br />
Gießen<br />
Farben<br />
Chemie<br />
Pinsel<br />
Basteln<br />
Werken<br />
Floristik<br />
Deko<br />
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Event<br />
Modellbau<br />
Möbel<br />
Licht<br />
Systeme<br />
Behälter<br />
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