¨Ubungen zur Thermodynamik und Statistik
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Übungen <strong>zur</strong> <strong>Thermodynamik</strong> <strong>und</strong> <strong>Statistik</strong><br />
Prof. Dr. K. Fesser WS 06/07<br />
Blatt 3<br />
Abgabe: Mittwoch, 08.11.06 vor der Vorlesung<br />
Aufgabe 7<br />
Klassische Rotatoren<br />
Die Rotationsbewegung eines zweiatomigen Moleküls<br />
wird klassisch durch die Winkelvariablen θ <strong>und</strong> φ <strong>und</strong><br />
die dazugehörigen kanonischen Impulse p θ <strong>und</strong> p φ beschrieben.<br />
Die Hamiltonfunktion ergibt sich zu<br />
H rot = 1 ( ) 2 1<br />
pθ +<br />
2I 2I sin 2 θ<br />
z<br />
θ<br />
ϕ<br />
( ) 2<br />
x<br />
pφ .<br />
y<br />
a) Berechnen Sie die Zustandssumme Z <strong>und</strong> daraus die freie Energie U <strong>und</strong> die Entropie<br />
S eines kanonischen Ensembles von N klassischen Rotatoren.<br />
b) Bestimmen Sie daraus die spezifische Wärme C rot<br />
v<br />
pro Rotator.<br />
Aufgabe 8<br />
Quantenmechanischer Rotator<br />
(4 Punkte)<br />
Das Energiespektrum der Rotationsbewegung eines quantenmechanischen zweiatomigen Moleküls<br />
hat die Form<br />
E l = 2<br />
l(l + 1) ≡ Bl(l + 1) .<br />
2I<br />
Für ein heteronukleares Molekül ist der Eigenwert E l (2l + 1)-fach entartet.<br />
a) Schreiben Sie die quantenmechanische Zustandssumme für ein Molekül auf, das sich in<br />
Kontakt mit einem Wärmebad befindet.<br />
b) Berechnen Sie die Zustandssumme näherungsweise für hohe (B/k B T ≪ 1) <strong>und</strong> tiefe<br />
(B/k B T ≫ 1) Temperaturen <strong>und</strong> bestimmen Sie in den jeweiligen Grenzfällen die innere<br />
Energie U <strong>und</strong> die spezifische Wärme Cv<br />
rot eines Moleküls.<br />
Hinweis: Benutzen Sie für hohe Temperaturen die Euler-McLaurin-Formel,<br />
∞∑<br />
f(n) =<br />
n=0<br />
∫ ∞<br />
0<br />
f(x)dx + 1 2 f(0) − 1 12<br />
df<br />
dx (0) + 1 d 3 f<br />
720 dx 3 (0) ,<br />
um zunächst eine asymptotische Entwicklung der Zustandssumme für hohe T herzuleiten<br />
<strong>und</strong> entwickeln Sie dann U bzw. Cv<br />
rot nach Potenzen von B/k B T . Bei tiefen Temperaturen<br />
berücksichtigen Sie hingegen nur die ersten beiden Terme in der Zustandssumme.<br />
c) Skizzieren Sie die spezifische Wärme eines Moleküls. Was fällt Ihnen auf, wenn Sie das<br />
Ergebnis mit dem aus Aufgabe 7 vergleichen?<br />
Aufgabe 9<br />
Einstein Festkörper<br />
(8 Punkte)<br />
Der Einstein Festkörper ist ein Modell <strong>zur</strong> Beschreibung der thermodynamischen Eigenschaften<br />
dispersionsloser Phononen. Er besteht aus einem dreidimensionalen Gitter an dessen N<br />
Gitterplätzen sich jeweils drei harmonische Oszillatoren befinden, für jede Raumrichtung einer.
Die Oszillatoren schwingen mit der Frequenz ω <strong>und</strong> sind nicht gekoppelt. Die Gesamtenergie<br />
des Systems ist deshalb<br />
E = ω<br />
3N∑<br />
i=1<br />
n i + 3 2 Nω ,<br />
wobei n i die Anzahl der Energiequanten im i-ten Oszillator ist. Die Gesamtzahl der Energiequanten<br />
im Gitter M = ∑ 3N<br />
i=1 n i sei fest vorgegeben. Berechnen Sie unter der Annahme<br />
N ≫ 1 <strong>und</strong> M ≫ 1<br />
a) die Gesamtzahl der mikroskopischen Zustände mit der Energie E,<br />
b) die Entropie S als Funktion der Temperatur T <strong>und</strong> der Anzahl der Gitterplätze N,<br />
c) <strong>und</strong> schließlich die Wärmekapazität C N (T ) des Festkörpers.<br />
(6 Punkte)