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Vergiftung! - Aliud Pharma GmbH & Co. KG

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A<strong>Vergiftung</strong>enSYMPTOME UND SPEZIELLE THERAPIEMASSNAHMENVON A - ZABFLUSSREINIGERGefährliche Haushaltsprodukte, enthalten starke Laugen (Kaliumhydroxid,Natriumhydroxid).( Laugen)ACE-HEMMER (Captopril, Enalapril, Lisinopril, Ramipril)Toxisch ab 10-facher Tagesmaximaldosis.• Symptome: Bei Therapiebeginn unabhängig von der Dosisbedrohliche Hypotonie möglich. Hypotonie nach 1-2 Stunden,Hypotoniedauer bis 24 Stunden. Hyperkaliämie, beiKombinationsvergiftung mit Diuretika auch Hypokaliämie.Übelkeit, Erbrechen.• Therapie: Kohle innerhalb der ersten Stunde, intensivmedizinischeÜberwachung, symptomatische Therapie, ggf. Katecholamine.ACETALDEHYD-SYNDROMDisulfiram (Antabus ® ), Kalkstickstoffdünger und einige Pilze(<strong>Co</strong>prinus-Syndrom) hemmen den Alkoholabbau im Organismusauf der Stufe des Acetaldehyds.Letale Dosis: 400-500 mg/kg <strong>KG</strong>, bei Erwachsenen 30-40 g.• Symptome: Kopfschmerzen, Rötung von Gesicht und Thorax,Athorakales Engegefühl, Dyspnoe, Übelkeit, Erbrechen, Tachykardie.• Therapie: Alkoholabstinenz, symptomatische Maßnahmen.ACETON• Symptome: Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen;bei Einnahme größerer Mengen: Koma und respiratorischeInsuffizienz.• Therapie: Symptomatische Therapie.ACETYLSALICYLSÄURELetale Dosis: 400-500 mg/kg <strong>KG</strong>, bei Erwachsenen 30-40 g.• Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Schwindel,Ohrensausen. Bei hohen Dosen: Verwirrtheit, Erregungszustände,Hyperventilation, Schweißausbrüche,Hyperthermie, Azidose, Nierenversagen, cerebrale Krampfanfälle,Koma, respiratorische Insuffizienz, Kreislaufversagen.• Therapie: Primäre Giftentfernung, Aktivkohle. Wegen eineshäufig zu beobachtenden Pylorospasmus auch dann, wenndie Giftaufnahme (> 30 g) schon längere Zeit zurückliegt(Ausnahme von der 1-Stunden-Regel); bei Azidose Natriumhydrogencarbonati. v., intensivmedizinische Überwachung.Bei Erregungszuständen und Krämpfen Diazepam.Sekundäre Giftelimination: Bei mittelschwerer <strong>Vergiftung</strong> alkalischeDiurese, bei schwerer <strong>Vergiftung</strong> Hämodialyse.ACONITIN (Aconitum napellus, Blauer Eisenhut)Letale Dosis:1-2 mg.• Symptome: Übelkeit, Erbrechen; Parästhesien, Anästhesie vonZunge und Mundhöhle; Atmung zuerst beschleunigt, späterverlangsamt, Erregungszustände, Herzrhythmusstörungen,insbesondere Verlängerung der QT-Zeit mit Kammertachykardien;cerebrale Krampfanfälle, Schock.• Therapie: Giftentfernung, Aktivkohle, intensivmedizinischeÜberwachung, bei Krämpfen Diazepam; bei QT-Zeitverlängerungmit Kammertachykardien Magnesium als Bolus8-16 mval Mg in 1-2 Minuten i. v., dann 24-40 mval Mgin 24 Stunden als Dauerinfusion und evtl. Schrittmacherstimulation.ALKOHOL (Ethanol, Ethylalkohol)• Symptome: Akute <strong>Vergiftung</strong>en: Euphorie, AEnthemmung, Rauschzustände,Koordinationsstörungen, in schweren FällenBewusstlosigkeit und respiratorische Insuffizienz.Chronische <strong>Vergiftung</strong>: Entzugssyndrom mit vegetativen Beschwerden,cerebralen Krampfanfällen und Delirium tremens; Leberzirrhose,Pankreatitis, Kardiomyopathie, Persönlichkeitsveränderung.• Therapie: Akute <strong>Vergiftung</strong>en: Symptomatische Therapie; Hämodialysebei areaktivem Koma mit beatmungspflichtiger respiratorischerInsuffizienz und instabilen Kreislaufverhältnissen.Chronischer Alkoholismus: Entzugs- und Entwöhnungsbehandlung.ALKYLPHOSPHATE( Pflanzenschutzmittel)18 19


A<strong>Vergiftung</strong>enAMMONIAK (NH 3 )Farbloses, leicht kondensierbares Gas mit stechendem Geruch.• Symptome: Hustenreiz, Dyspnoe mit den Zeichen einer Atemwegsobstruktion,Glottisödem, Lungenödem.• Therapie: Entfernen aus dem Gefahrenbereich, Gabe vonSauerstoff; bei Zeichen einer Atemwegsobstruktion inhalative 2 -Sympathomimetika, bei starkem Hustenreiz Antitussiva;nur in Ausnahmefällen sind Glucocorticoide i. v.,Intubation und Beatmung erforderlich.AMPHETAMINE( Designerdrogen)AMYLNITRIT( Methämoglobinbildner)ANILIN( Methämoglobinbildner)ANTIDEPRESSIVA (Trizykl. und Tetrazykl. Antidepressiva:Amitriptylin, Clomipramin, Doxepin, Maprotilin, Imipramin, Mianserin,Trimipramin u. a.)Letale Dosis: Bei Erwachsenen ab 1 g.• Symptome: Zentralnervöse Symptome: Bewusstseinstrübung undAtemdepression bis hin zum areaktiven Koma mit Atemstillstand.AKardiale Symptome: Blutdruckabfall und QRS-Verbreiterung mitHerzrhythmusstörungen verschiedenster Art wie z. B. Kammertachykardien,Kammerflimmern und Asystolie. Auch AV-Blockierungen und Bradykardien sind möglich.Anticholinerge Symptome: Mundtrockenheit, Mydriasis, Blasensperre,Fieber, Tachykardie, Agitation, cerebrale Krampfanfälle.• Therapie: Magenspülung, repetitive Gabe von Aktivkohle;intensivmedizinische Überwachung. Bei Herzrhythmusstörungen,vor allem bei QRS-Verbreiterung, Antidottherapiemit Natriumhydrogencarbonat in einer Dosierung von 1-2 mmol/kg<strong>KG</strong> i. v.; als Antiarrhythmikum allenfalls Lidocain (Xylocain ® )initial 1 mg/kg <strong>KG</strong> langsam i. v.; evtl. Defibrillation.Antiarrhythmika der Klasse IA und IC sind absolut kontraindiziert.Bei ausgeprägtem anticholinergem Syndrom Physostigminsalicylat(Anticholium ® Amp.), nicht bei Bradykardie: Erwachseneinitial 2 mg, ggf. Wiederholung nach 30-40 Minuten;Kinder 0,02-0,06 mg/kg <strong>KG</strong>.Sekundäre Giftentfernungsmaßnahmen wie forcierte Diurese,Hämodialyse, Hämoperfusion sind nicht wirksam.ANTIHISTAMINIKA (Astemizol, Dimenhydrinat,Diphenhydramin, Doxylaminsuccinat, Loratadin u. a.)• Symptome: Somnolenz, verwaschene Sprache, Agitiertheit,Halluzinationen, delirante Bewusstseinsstörung, Krampfanfall,Koma, anticholinerge Wirkung mit Mundtrockenheit,Mydriasis, Harnverhalt, Tachykardie, Rhabdomyolyse. Kindersind durch frühzeitige cerebrale Krampfanfälle gefährdet.• Therapie: Primäre Giftentfernung, Kohle. Wegen antiemetischerWirkung kein induziertes Erbrechen. Bei anticholinergerSymptomatik Physostigminsalicylat (Anticholium ® ) nicht beiBradykardie; Erwachsene initial 2 mg i. v., ggf. Wiederholungnach 30 - 40 Minuten; Kinder 0,02- 0,06 mg/kg<strong>KG</strong>. Bei Krämpfen Diazepam. Intensivmedizinische Überwachung.ANTIRHEUMATIKA (NSAR: Mefenaminsäure,Diclofenac, Indometacin, Ibuprofen, Naproxen, Piroxicam)• Symptome: Gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen,Oberbauchschmerzen, ADurchfall und GIT-Blutung.Zentralnervöse Wirkung mit Kopfschmerzen, Schwindel,Tinnitus, Nystagmus, Somnolenz, Halluzinationen, Muskelzuckungen,Bewusstlosigkeit, Atemdepression und cerebralenKrampfanfällen. Selten Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungenund allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischenSchock. Tubuläre Nephropathien nach einerLatenz von 1-3 Tagen.• Therapie: Primäre Giftentfernung bei hohen Dosen, Aktivkohle,Kontrolle und Ausgleich des Wasser-Elektrolyt-Haushalts.20 21


B|C<strong>Vergiftung</strong>endie Antidottherapie mit Hydroxocobalamin in einer Dosierung von70 mg/kg <strong>KG</strong> bzw. 5 g Hydroxocobalamin für denErwachsenen; 4-DMAP darf in diesen Fällen nicht eingesetztwerden.BLEI <strong>Vergiftung</strong>en mit anorganischen Bleiverbindungen• Symptome: Akute <strong>Vergiftung</strong>: Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe,Obstipation, Proteinurie, Leberschädigung, Kreislaufkollaps.Chronische <strong>Vergiftung</strong>: Entwicklungsstörungen im Kindesalter, tubuläreNephropathie, periphere Neuropathie, Anämie mitbasophiler Tüpfelung der Erythrozyten, abdominelle Schmerzenmit Obstipation (Bleikoliken), graue Hautfarbe im Gesicht(Bleikolorit), dunkle Verfärbung der BGingiva (Bleisaum),Paresen an Beinen und Armen (N. radialis), Enzephalopathiemit Kopfschmerzen, psychischer Erschöpfungszustand,Affektlabilität, Ataxie, Tremor, cerebrale Krampfanfälle,Verwirrtheit, Delir und Koma (Encephalopathia saturnina).• Therapie: Primäre Giftentfernung, Antidottherapie mit DMSA (Dimercaptosuccinicacid). Dosierungsschema: ein Behandlungszyklusmit DMSA dauert 19 Tage. Die Einzeldosis beträgt10 mg/kg <strong>KG</strong> per os. Diese Dosis wird die ersten 5 Tage8-stündlich und die darauffolgenden 14 Tage 12-stündlichverabreicht. Zwischen 2 Behandlungszyklen sollte ein zeitlicherAbstand von 2 Wochen liegen.DMSA ist in Deutschland nicht im Handel, aber über internationaleApotheken erhältlich. Antidot der 2. Wahl ist DMPSin einer Dosierung von 3-5 mg/kg <strong>KG</strong> i. v. alle 4 Stundenam 1. Tag, alle 6 Stunden am 2. Tag und alle 8 Stundenab dem 3. Tag. Nach Abklingen der gastrointestinalenSymptomatik Fortführung der Antidottherapie mit 3 x 100 mgDMPS per os. <strong>Vergiftung</strong> mit organischen Bleiverbindungen(Tetraethylblei, Tetramethylblei)Verwendung als Antiklopfmittel in Motorenbenzin.Letale Dosis: ab 100 mg.• Symptome: Im Vordergrund stehen ZNS-Symptome, die miteiner Latenz von mehreren Stunden auftreten: Kopfschmerzen,Schlaflosigkeit, Unruhe, Reizbarkeit, Ataxie, Nystagmus,Tremor, cerebrale Krampfanfälle, Verwirrtheit, Delir, Komaund Hypotonie.• Therapie: Primäre Giftentfernung; symptomatische Therapie;kein Antidot bekannt.BROM• Symptome: An der Haut: Lokale Verätzung.Nach Inhalation: Hustenreiz, Dyspnoe mit den Zeichen einerAtemwegsobstruktion, Lungenödem mit Latenz.• Therapie: Nach Inhalation: Bettruhe, Gabe von Sauerstoff, beistarker Bronchospastik inhalative 2 -Sympathomimetika,bei starkem Hustenreiz Antitussiva; nur in Ausnahmefällen(toxisches Lungenödem) ist eine Behandlung mit Glucocorticoideni. v., Intubation und Beatmung erforderlich.BROMIDE, BROMCARBAMIDECarbromal, Acetylcarbromal und Bromisoval gehören zu denältesten synthetischen Schlafmitteln. Wegen schwerer Nebenwirkungenmittlerweile obsolet. Letale Dosis: 10 - 40 g.• Symptome: Akute <strong>Vergiftung</strong>: Somnolenz bis Koma, respiratorischeInsuffizienz, Störung der Pupillenmotorik, Hypotonie,Herzrhythmusstörungen, Ileus, Leberschädigung, Gerinnungsstörungenund Schock.Chronische <strong>Vergiftung</strong>: Hautakne, Schwächegefühl, Delir, paranoidePsychose, Ataxie.• Therapie: Bei akuter <strong>Vergiftung</strong>: Magenspülung oder ggf. gastroskopischeEntfernung von verklumpten Medikamenten (Röntgenkontrastin der Abdomenleeraufnahme), Gabe von Aktivkohle.Intensivmedizinische Maßnahmen bei Atem- und Kreislaufinsuffizienz.Bei chronischer <strong>Vergiftung</strong>: Gabe von Natriumchlorid, um dieBromausscheidung zu fördern.CCADMIUM, CADMIUMOXIDLetale Dosis: Bei Inhalation 4 mg, bei Ingestion ab 100 mg.• Symptome: Bei oraler Aufnahme: Erbrechen, Durchfall, abdominelleSchmerzen, Nieren- und Kreislaufversagen.Bei Inhalation: Hustenreiz, Dyspnoe mit den Zeichen einer Atemwegsobstruktion,Lungenödem mit Latenz.Chronische <strong>Vergiftung</strong>: Chronischer Husten, Schnupfen, Emphysem,Anosmie, Anämie, Neuralgien, Nierenschädigung,Osteoporose.26 27


C<strong>Vergiftung</strong>en• Therapie: Primäre Giftentfernung. Als Antidot kann versuchsweiseDMSA (Dimercaptosuccinic acid) eingesetzt werden.Ein Behandlungszyklus mit DMSA dauert 19 Tage. Die Einzeldosisbeträgt 10 mg/kg <strong>KG</strong> per os. Diese Dosis wird dieersten 5 Tage 8-stündlich und die darauffolgenden 14 Tage12-stündlich verabreicht. Zwischen 2 Behandlungszyklensollte ein zeitlicher Abstand von 2 Wochen liegen. DMSAist in Deutschland nicht im Handel, aber über internationaleApotheken erhältlich.Nach Inhalation: Inhalative Glucocorticoide zur Prophylaxe einestoxischen Lungenödems (Effizienz umstritten), Bettruhe, Sauerstoffgabe,inhalative 2 -Sympathomimetika, Antitussiva,nur in Ausnahmefällen Glucocorticoide i. v., Intubation undBeatmung.CALCIUMANTAGONISTENHemmung des Calciumeinstroms an der Zellmembran. Bei denCalciumantagonisten vom Nifedipin-Typ (Nifedipin, Felodipin,Nisoldipin u. a.) steht die gefäßerweiternde Wirkung im Vordergrund.Calciumantagonisten vom Verapamil-Typ (Verapamil,Diltiazem, Gallopamil) führen zusätzlich zu einer Abnahmeder myokardialen Kontraktilität sowie zu einer reduzierten elektrischenAktivität im Erregungs- und Reizleitungssystem.• Symptome: Hypotonie, Bradykardie, atrioventrikuläre undintraventrikuläre Blockbildung, kardiogener Schock, Herzstillstand.Darmnekrosen sind v. a. bei Retardpräparaten vomVerapamil-Typ möglich.• Therapie: Primäre Giftentfernung, Aktivkohle, kontrollierte Gabevon Flüssigkeit, Katecholamine (Dopamin, Dobutamin, Noradrenalin,Adrenalin), Elektrostimulation mit einem passagerenSchrittmacher. Hoch dosierte Insulintherapie (i. v. Bolusvon 20 IE Altinsulin mit anschließender Dauerinfusion von35 IE Altinsulin/h) zusammen mit einer Glucoseinfusion.Versuchsweise können auch 20-40 ml Calciumgluconat10% oder Glucagon mit zunächst einem Bolus von 10 mgund einer anschließenden Dauerinfusion von 10 mg/h gegebenwerden.CANNABIS (Haschisch, Marihuana)• Symptome (insbesondere nach oraler Aufnahme): Euphorische Stimmung,Tachykardie, Blutdruckanstieg, Störung des ZeitundRaumgefühls. Hohe Dosen oder erhöhte Empfindlichkeitkönnen Angst- und Panikzustände, Halluzinationen und eindelirantes Syndrom verursachen.• Therapie: Bei Erregungszuständen Diazepam.CARBAMAZEPINSchwere <strong>Vergiftung</strong> ab 10 g.• Symptome: Bewusstseinsstörungen, dystone Bewegungen,Verwirrtheit, Koma, Störung der Pupillenmotorik, initialHyper- später Hyporeflexie, cerebrale Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen,Hypotonie.• Therapie: Giftentfernung, wegen möglicher Bezoarbildungevtl. Gastroskopie mit gastroskopischer Magenspülung.Kohlegabe alle 4-6 Stunden (Verkürzung der Halbwertszeitum 50%). Bei Krämpfen Diazepam.Sekundäre Giftentfernung mit Hämoperfusion bei Serumkonzentrationenüber 45 mg/l und tiefem Koma zu erwägen.CHLORReizgas vom „Sofort-Typ”.• Symptome: Brennen der Augen, quälender Hustenreiz, retrosternaleSchmerzen, Dyspnoe mit Bronchospastik, z. T.blutiger Auswurf, Lungenödem, plötzlicher Erstickungstoddurch Laryngospasmus möglich.• Therapie: Frischluft, strenge Bettruhe für einige Stunden, inhalative 2 -Sympathomimetika, Antitussiva, nur in AusnahmefällenGlucocorticoide i. v., Intubation und Beatmung.CCHLORALHYDRATLetale Dosis: 5-10 g.• Symptome: Reizung der Magenschleimhaut mit Übelkeit,Erbrechen, Bauchschmerzen, Somnolenz bis Koma,Atemdepression, Herzrhythmusstörungen. Ethanol steigertdie kardiotoxische Wirkung; als Komplikation Leber- undNierenschädigung möglich.Bei chronischer Einnahme Toleranzentwicklung mit Dosissteigerungmöglich. Entzug: Halluzinationen, Delir, cerebraleKrampfanfälle.• Therapie: Primäre Giftentfernung, Aktivkohle, intensivmedizinischeÜberwachung, Behandlung der Herzrhythmusstörungenmit Betablocker; Hämodialyse ist effektiv undbei großer Giftmenge und tiefem Koma indiziert.C28 29


C<strong>Vergiftung</strong>enCHLOROQUINLetale Dosis: Ca. 3 g.• Symptome: Rasche Entwicklung eines kardiogenen Schocksmit Hypotonie, Herzrhythmusstörungen, Bewusstseinsstörungenund cerebralen Krampfanfällen. Charakteristischist eine frühzeitige Hypokaliämie.• Therapie: In schweren Fällen (Herzrhythmusstörungen) sofortigeAntidottherapie mit Diazepam als Bolus in einer Dosierung von1-2,5 mg/kg <strong>KG</strong>; ggf. Intubation, Beatmung, Katecholamineund vorsichtige Kaliumsubstitution. Magenspülung innerhalbder ersten Stunde nach Einnahme, jedoch erst nachAntidottherapie und Stabilisierung der Vitalparameter. Fortführungder Antidottherapie mit Diazepam in einer Dosierungvon 0,1-0,4 mg/kg <strong>KG</strong> pro Stunde, evtl. über Tage.Sekundäre Gifteliminationsverfahren sind nicht wirksam.CHROM (Chromate, Chromsäure)6-wertige Chromverbindungen sind ca. 100-mal toxischer als3-wertige Chromverbindungen.• Symptome: Nach oraler Giftaufnahme: Erbrechen gelblich-grünenMageninhalts, hämorrhagische Gastroenteritis, Nierenversagen,Gerinnungsstörungen, Leberversagen, respiratorischeInsuffizienz, Herz-Kreislauf-Insuffizienz.Nach Hautkontakt: Verätzungen mit resorptiver Giftwirkung.• Therapie: Verdünnungstherapie mit Wasser oder alkoholischenGetränken, orale Gabe von Ascorbinsäure.Intravenöse Antidottherapie mit Ascorbinsäure (nur in den ersten2 Stunden) und N-Acetylcystein. Die Dosierung für N-Acetylcysteinbeträgt 150 mg/kg <strong>KG</strong> i. v. in 200 ml 5%igerGlucoselösung in 15 Minuten, anschließend 50 mg/kg <strong>KG</strong>i. v. in 500 ml 5%iger Glucoselösung über 4 Stunden, dann100 mg/kg <strong>KG</strong> in 1.000 ml 5%iger Glucoselösung über16 Stunden. Gesamtdosis: 300 mg/kg <strong>KG</strong> in 20 Stunden.Symptomatische Therapie mit Flüssigkeits- und Elektrolytersatzsowie mit Substitution von Gerinnungsfaktoren. Bei Leberversagenevtl. Lebertransplantation.Sekundäre Giftelimination mittels gesteigerter Diurese, Hämodialyseund Hämofiltration, evtl. in Kombination mit einemBlutaustausch.CODEIN( Opiate)COLCHICIN (<strong>Co</strong>lchicum autumnale, Herbstzeitlose)Alkaloid mit zytotoxischer Wirkung; enthalten in der Herbstzeitlose(<strong>Co</strong>lchicum autumnale), wird auch therapeutisch eingesetzt(z. B. Behandlung des akuten Gichtanfalls). Letale Dosis:20-40 mg.• Symptome: Die Beschwerden zeigen einen phasenhaftenVerlauf.1. Phase der gastrointestinalen Beschwerden (nach 1-12 Stunden):Brennen und Kratzen in Mund und Rachen, Übelkeit,Erbrechen, Durchfall, abdominelle Schmerzen, Exsikkose.2. Phase der systemischen Giftwirkung (nach 24-72 Stunden):Somnolenz, Verwirrtheit, Koma, cerebrale Krampfanfälle,Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen, Dyspnoe, Zyanose,Lungenödem, Hämaturie, akutes Nierenversagen, Verbrauchskoagulopathie.Bei Überleben Haarausfall nach1 Woche und Polyneuropathie möglich.• Therapie: Primäre Giftentfernung, repetitive Gabe von Aktivkohle.Stabilisieren der Vitalparameter mit Flüssigkeitssubstitution,Katecholaminen sowie ggf. Intubation und Beatmung.Sekundäre Gifteliminationsverfahren sind ineffektiv, Hämodialysenur bei akutem Nierenversagen.CCONIIN (<strong>Co</strong>nium maculatum, Gefleckter Schierling)Hauptalkaloid des Gefleckten Schierlings, höchste Konzentration(bis 3,5%) in der Fruchtinnenwand. Letale Dosis: 0,5-1 g.• Symptome: Bei Hautkontakt: Haut- und Schleimhautreizung.Bei Ingestion: Brennen und Kratzen in Mund und Rachen, starkerSpeichelfluss, Gastroenteritis, Schwindel, Mydriasis,Tachykardie, Bewusstseinstrübung, aufsteigende Lähmung,cerebrale Krampfanfälle, Tod.• Therapie: Primäre Giftentfernung, Aktivkohle, ggf. intensivmedizinischeMaßnahmen.CS-GAS( Tränengas)C30 31


C|D|E<strong>Vergiftung</strong>enCCUMARINE, CUMARINDERIVATEZ. B. enthalten in Rattengiften, Antikoagulanzien wie Marcumar.• Symptome: Durch kompetitiven Vit.-K 1 -Antagonismus wird dieSynthese der Vit.-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren II, VII,IX und X gehemmt. Wenn die im Plasma zirkulierendenFaktoren abgebaut sind (zuerst Faktor VII mit einer Halbwertszeitvon 6 Stunden), kommt es zu einer allgemeinen Blutungsneigung.• Therapie: Primäre Giftentfernung, Kohle.Antidottherapie mit Phytomenadion (Konakion ® ), Dosierung: Erwachsene10 mg i. v. oder 25 mg p. o., Kinder 0,3 mg/kg <strong>KG</strong>i. v. oder 5 mg p. o. Bei schweren <strong>Vergiftung</strong>en Antidottherapiemit einem Prothrombinkomplex-Präparat, z. B. PPSB-Komplex.DATURA STRAMONIUM, DATURA SUAVEOLENS( Atropin und Hyoscyamin)DESIGNERDROGENHalluzinogen wirkende Amphetamine wie Ecstasy (MDMA,Phenylpiperazin, MCPP etc.)• Symptome: Unruhe, Angstgefühl, Tremor, Tachykardie, Extrasystolie,Hypertonie, Mydriasis, Schwitzen, Schlaflosigkeit,Exzitation, Fieber, Exsikkose, Halluzinationen, Delir,cerebrale Krampfanfälle, Hypotonie, Schock, serotonergeSymptomatik.• Therapie: Primäre Giftentfernung, Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution,externe Kühlung, symptomatische Therapie mitDiazepam, Haloperidol und Betarezeptorenblockern.DIGITALIS (Digoxin, Digitoxin, Digitalis purpurea, Digitalis lanata,Acetyldigoxin, <strong>Co</strong>nvallaria majalis, Herzglykoside, Lanatosid, Neriumoleander)• Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Halluzinationen,Delir. Große Vielfalt kardialer Rhythmusstörungen:Bradykardie, AV-Block I.° – III.°, Vorhoftachykardie mit intermittierenderAV-Blockierung, ventrikuläre Arrhythmien, Asystolie,Hyperkaliämie. Bei vordigitalisierten Patienten sindbereits geringere Dosen gefährlich. Digoxin-/Digitoxinspiegelim Serum bestimmen!• Therapie: Sicherung der Vitalfunktionen, primäre Giftentfernung,repetitive Gabe von Kohle alle 4 Stunden (enterohepatischerKreislauf).Antidottherapie mit Digitalis-Antitoxin (Digitalis-Antidot ® ). Dosierung:Nach Allergietestung 160 mg als Kurzinfusion. DanachDauerinfusion mit 30 mg Digitalisantidot/h über einen Zeitraumvon 7-8 Stunden. Vor Antidotgabe Blutabnahme zurSerumspiegelbestimmung!Bis zur Antidotwirkung (0,5-1 h) symptomatische Therapie:bei Bradykardie und AV-Block Atropin oder passagerer Schrittmacher;bei Kammerflattern und Kammerflimmern CPR mitDefibrillation, Adrenalin und Lidocain. Azidoseausgleich,Ausgleich der Elektrolyte (K + Mg im oberen, Ca im unterenNormbereich).E 605 (Parathion)( Pflanzenschutzmittel)ECSTASY( Designerdrogen)EIBE (Taxus baccata)Giftig ist die ganze Pflanze, ausgenommen das Fruchtfleisch derroten Beeren.• Symptome: Mundtrockenheit, Mydriasis, Blässe, Schwindel, Übelkeit,abdominelle Schmerzen, Durchfall, QRS-Verbreiterung undHerzrhythmusstörungen, Leber- und Nierenschädigung.• Therapie: Nach oraler Aufnahme von Nadeln oder von mehrals 3 zerkauten Samen: Giftentfernung, Aktivkohle, Überwachenam Monitor. Bei QRS-Verbreiterung und HerzrhythmusstörungenAntidottherapie mit Natriumhydrogencarbonat in einerDosierung von 1-2 mmol/kg <strong>KG</strong> i. v.; als Antiarrhythmikumallenfalls Lidocain (Xylocain ® ) initial 1 mg/kg <strong>KG</strong>langsam i. v.; evtl. Defibrillation.Antiarrhythmika der Klasse IA und IC sind absolut kontraindiziert.EISENHUT, BLAUER (Aconitum napellus)( Aconitin)E32 33


E<strong>Vergiftung</strong>enEISENSALZEBei Kindern besonders gefährlich.• Symptome: Hämorrhagische Gastroenteritis, Gerinnungsstörungen,Dyspnoe, Zyanose, metabolische Azidose, Hypotonie,Schock, Koma, Nierenversagen, Leberschädigung.Spätfolge: narbige Pylorusstenose.• Therapie bei Ingestion: Im Rahmen der Laienhilfe: Reichlich Milchtrinken lassen (Eisenproteinkomplex). Keine orale Gabevon Deferoxamin.Eine intravenöse Antidottherapie mit Deferoxamin ist indiziert beiAufnahme von > 100 mg Fe 2+ /kg <strong>KG</strong>, bei symptomatischenPatienten mit einer Serumkonzentration von > 300 µg/dl,bei allen Patienten mit einer Serumkonzentration von> 500 µg/dl, bei allen Patienten mit einem Bicarbonat imSerum < 15 mval/l sowie beim Auftreten einer Schocksymptomatik.Dosierung: initial maximal 15 mg/kg <strong>KG</strong>pro Stunde über 4-5 Stunden, danach bis zu 5 mg/kg<strong>KG</strong> pro Stunde, wobei eine Tagesmaximalmenge von80 mg/kg <strong>KG</strong> allerdings nicht überschritten werden darf.Wiederholte Bestimmungen der Eisen- und Transferrinkonzentration.ENGELSTROMPETE (Datura suaveolens)( Atropin und Hyoscyamin)ERGOTAMINAlkaloid des Mutterkorns (Secale cornutum).• Symptome: Arterielle Spasmen, Schmerzen, Parästhesien,Gangrän, Angina pectoris, Claudicatio, Erbrechen, abdominelleKrämpfe, Angstgefühl, Kopfschmerzen, Schwindel,cerebrale Krampfanfälle, Koma, Zyanose, Blutdruckschwankungen,Bradykardie oder Tachykardie. Zeichen der Ischämiehäufig erst nach 12-24 Stunden.• Therapie: Giftentfernung, Aktivkohle, Gabe von gefäßerweiterndenMitteln (Nitroglycerin, Nifedipin), bei Krämpfen Diazepam,Thromboseprophylaxe mit Heparin, Sauerstoffgabe.ETHERISCHE ÖLE, ÄTHERISCHE ÖLE, DUFTÖLE(Eukalyptusöl, Menthol, Pfefferminzöl, Campher, Terpentinöl)• Symptome: Typischer Foetor ex ore, Schleimhautreizung,Schmerzen in Mund, Speiseröhre und Magen, Übelkeit,Erbrechen, Diarrhoe. Bei Säuglingen Laryngospasmus mitApnoe möglich. Bei schweren Intoxikationen zentralnervöseSymptome wie Unruhe, Tremor, Nystagmus, Rauschzustände,Halluzinationen, cerebrale Krampfanfälle, Koma, respiratorischeInsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und Nierenversagen.Allergische Reaktionen von Urtikaria bis Asthmaund Anaphylaxie sind möglich.• Therapie bei oraler Aufnahme: Säuglinge ≤ 0,5 ml/kg <strong>KG</strong> und Kleinkinder≤ 5 ml: Flüssigkeitsgabe, stationäre Überwachung nurbeim Auftreten von Symptomen.Säuglinge > 0,5 ml/kg <strong>KG</strong> und Kleinkinder > 5 ml: Primäre Giftentfernung,symptomatische Therapie, bei Krämpfen Diazepam.ETHYLENGLYKOLIn Verwendung als Lösemittel, in Bremsflüssigkeiten, als Frostschutzmittel.Letale Dosis: 1,5 g/kg <strong>KG</strong>.• Symptome: Initial durch direkte Glykolwirkung osmotischeReizung des Magen-Darm-Trakts mit abdominellen Schmerzen,Erbrechen und Durchfall.Resorptive Symptome nach 30 Minuten-12 Stunden: Kopfschmerzen,Schwindel, Somnolenz, Rausch ohne Foetor alcoholicus,bei großen Mengen Bewusstlosigkeit.Später, durch Metaboliten bedingte schwere metabolischeAzidose mit erhöhter Anion- und Osmollücke, tubuläre Nierenschädigungmit Oxalatkristallen im Urin, Hämaturie, Albuminurieund Anurie.• Therapie: Bei oraler Giftaufnahme: Schnelle primäre Giftentfernung;Azidoseausgleich mit Natriumhydrogencarbonat.EBei Hautkontakt: Sofort mit Wasser abwaschen, bei größerenKontaktflächen Kliniküberwachung, da eine Resorptiontoxischer Mengen möglich ist.Antidottherapie mit Ethanol: Intravenöse Gabe von 0,6 g Ethanol/kg<strong>KG</strong> (entspr. 6,3 ml/kg <strong>KG</strong> einer Infusionslösung aus 450 ml5%ige Glucose und 50 ml 95%iger Ethanol). Erhaltungsdosis:0,1 g Ethanol/kg <strong>KG</strong>/h (entspr. 1 ml/kg <strong>KG</strong>/h deroben genannten Lösung). Die Ethanolkonzentration im Serumsollte zwischen 0,5und1,0 g/l liegen. Bei bewusstseinsklarenPatienten kann die Initialdosis auch oral verabreicht werden,sie beträgt 1,5 ml/kg <strong>KG</strong> eines 40%igen Schnapses.Eine bessere, aber teurere Alternative zum Ethanol ist die Therapiemit dem Antidot 4-Methylpyrazol (Fomepizol OPi ® ). Dosierungim 12-Stunden-Intervall: 1. Dosis 15 mg/kg <strong>KG</strong>, 2.-4. Dosis10 mg/kg <strong>KG</strong>, 5.-6. Dosis wieder 15 mg/kg <strong>KG</strong>.34 35


E|F|G<strong>Vergiftung</strong>EDie weitere Dosierung ist dann sowohl von der Ethylenglykolkonzentrationim Serum als auch von der Nierenfunktionabhängig.Bei schweren Intoxikationen ist eine sekundäre Gifteliminationmittels Hämodialyse (HD) möglich. Die HD ist indiziert:· bei Ethylenglykolkonzentration im Serum > 500 mg/l,· bei der Entwicklung einer schweren therapierefraktären metabolischenAzidose,· bei den ersten Anzeichen einer beginnenden Nierenfunktionsstörung.Bei einer schweren metabolischen Azidose darf mit dem Beginnder HD-Behandlung nicht auf das Ergebnis der Ethylenglykolbestimmunggewartet werden.FLUORIDEDie orale Aufnahme von Natriumfluoridtabletten zur Kariesprophylaxeführt in der Regel wegen der relativ geringen Fluoridmengenicht zu <strong>Vergiftung</strong>serscheinungen.• Therapie: Bei weniger als 10 mg Fluorid/kg <strong>KG</strong>: Gabe vonMilch oder orale Gabe von Calcium. Bei mehr als 10 mgFluorid/kg <strong>KG</strong>: Primäre Giftentfernung, orale oder auch parenteraleGabe von Calcium unter Kontrolle des Serumcalciums.FLUPIRTIN (Katadolon)Nichtopioidanalgetikum mit zentralem Angriffspunkt, keineatemdepressive Wirkung, keine Abhängigkeit bei chronischerEinnahme.• Symptome: Zittrigkeit, Schwindel, Ataxie, Verwirrtheit, Somnolenzbis Koma, Krampfanfall, Arrhythmie, Asystolie beiDosen > 2 g.• Therapie: Primäre Giftentfernung bis 1 Stunde nach Intoxikation,Kohlegabe, intensivmedizinische Überwachung, symptomatischeTherapie, kein Antidot bekannt.FFLUSSSÄURE (HF), FLUORWASSERSTOFF• Symptome: Nach Inhalation von Fluorwasserstoff: Schwere Reizerscheinungender Schleimhäute, Lungenödembildung.Bei Flusssäureverätzung: Anfangs keine Hautveränderung sichtbar.Leitsymptom ist der Schmerz.• Therapie: Bei inhalativer <strong>Vergiftung</strong>: Bettruhe, inhalative 2 -Sympathomimetika,Antitussiva, nur in Ausnahmefällen Glucocorticoidei. v., Intubation und Beatmung.Bei Verätzung der Haut: Sofortige Spülung mit Wasser. Wenn periphereExtremitäten betroffen: 10-20 ml 10%iges Calciumgluconatintraarteriell, bis die Schmerzen nachlassen. An anderenKörperpartien Unterspritzung mit einer Mischung aus10 ml 10 % Calciumgluconat und 5 ml 2%igen Xylocain ® .Wiederholung dieser Behandlung, falls erneut Schmerzenauftreten. Leichte Verätzung oder prophylaktisch: Calciumgluconat(HF-Antidotgel) lokal auf die Haut.Nach oraler Aufnahme: Hoch dosierte Calciumsubstitution. WeiteresVorgehen wie bei Verätzungen mit Säuren und Laugen.FORMALDEHYD• Symptome: Als Reizgas ohne Latenzwirkung verursacht Formaldehydbei inhalatorischer Aufnahme Schleimhautreizungen imBereich der Augen, der Nase sowie der oberen und tieferenLuftwege: Augenbrennen, Hustenreiz, Dyspnoe mit Zeichender Atemwegsobstruktion. Bei massiver Exposition evtl.Laryngospasmus oder Lungenödem.Bei oraler Aufnahme: Lokale Schleimhautreizung bis Verätzungwie bei Säuren, Azidose, akutes Nierenversagen. In schwerenFällen rasche Bewusstlosigkeit und Exitus.• Therapie: Nach Inhalation: Frischluft, Bettruhe, inhalative G2 -Sympathomimetika,Antitussiva, nur in Ausnahmefällen Glucocorticoidei. v., Intubation und Beatmung.Nach Ingestion: Verdünnungstherapie mit Wasser, diagnostischeNotfallendoskopie, Giftreste absaugen. Vorgehen wie beiSäureverätzung. Glucocorticoide nur bei Schwellung imLarynxbereich.Sekundäre Giftelimination: Die Hämodialyse ist ein effektivesVerfahren; sie ist indiziert bei schwerer metabolischerAzidose und eingeschränkter Nierenfunktion.GAMMAHYDROXYBUTTERSÄURE (GHB, Liquid Ecstasy;Pro-Drugs: 1,4-Butandiol, Gammabutyrolacton [GBL])• Symptome: Euphorie, Sedierung, bei höheren Dosen narkotisierendeWirkung mit Myoklonien, die als Krampfanfälleimponieren. Pupillenmotorikstörung, tiefes Koma von 4-6 StundenDauer, typischerweise abruptes Aufwachen mit retrograderAmnesie.• Therapie: Symptomatische Therapie, Überwachung.Symptome bei chronischer Einnahme: Entwicklung einer Abhängigkeit:36 37


G|H|I<strong>Vergiftung</strong>enGEntzugssyndrom ähnlich dem Alkoholentzug ohne Krampfanfälle,aber häufig mit Delir bereits 2-6 Stunden nach der letztenGHB-Einnahme; Dauer der Entzugssymptome 5-15 Tage.• Therapie: Benzodiazepine, Chlomethiazol, Haloperidol.GESCHIRRSPÜLMITTEL (Handgeschirrspülmittel)• Symptome: Schleimhautreizende Wirkung mit Erbrechen,Schaumbildung mit Aspirationsgefahr, Husten, Blähungen,abdominelle Krämpfe.• Therapie: Gabe von Entschäumer: Dimeticon (Sab simplex ® ) 2 TL p. o.GESCHIRRSPÜLMITTEL (Gewerbliche Geschirrspülmittel,Maschinengeschirrspülmittel)Können ätzende Wirkstoffe enthalten.( Laugen und Tenside)HERBSTZEITLOSE (<strong>Co</strong>lchicum autumnale)Im Frühjahr Gefahr der Verwechslung mit dem essbarenBärlauch (Allium ursinum).( <strong>Co</strong>lchicin)HEROIN( Opiate)HERZGLYKOSIDE( Digitalis)HHYOSCYAMINBelladonnaalkaloid, Bestandteil verschiedener Pflanzen, z. B.Datura species (Stechapfel, Engelstrompete) und Hyoscyamusniger (Bilsenkraut).• Symptome: Anticholinerge Symptome wie gerötete trockeneHaut, Hyperthermie, Mydriasis, Tachykardie, motorischeUnruhe, optische und akustische Halluzinationen, Angst,Erregungszustände, cerebrale Krampfanfälle, Somnolenzbis Koma, Atemdepression.• Therapie: Primäre Giftentfernung wegen <strong>Vergiftung</strong>sbild ofterschwert. Aktivkohle.Antidottherapie mit Physostigminsalicylat (Anticholium ® ), Dosierung:Erwachsene erhalten initial 2 mg i. v.; Kinder 0,02-0,06 mg/kg <strong>KG</strong>; ggf. Nachinjektion nach 30-40 Minuten, beilänger dauernder Symptomatik Dauerinfusion 1-4 mg/h fürErwachsene. Mydriasis kann mehrere Tage bestehen bleiben,ist aber keine Indikation für Physostigminsalicylat.HYPOCHLORITLÖSUNG (Natriumhypochlorit und Kaliumhypochloritals Bleichlauge)Meist 3-5%ig.• Symptome: Verursacht nur Schleimhautreizungen; bei Mischungenmit Säuren und Peroxiden kann Chlorgas frei werdenund eine entsprechende Reizgassymptomatik auslösen.• Therapie: Nach Verschlucken ausreichend Flüssigkeit nachtrinkenlassen.INSEKTENGIFTE (Bienen, Hornissen, Hummeln, Wespen)• Symptome: Insektenstiche verursachen meistens lokale Reaktionenmit Schmerzen, Schwellung und Rötung an der Einstichstelle.Gefahr eines allergisch-anaphylaktischen Schocksmit Kreislaufkollaps nach wiederholten Stichen. Bei Massenstichenzentrale Atemlähmung möglich.• Therapie: Bei lokaler Reaktion: Kühlende Umschläge, antihistaminikahaltigeSalben oder Gels. Für Patienten mit bekannterInsektenstichallergie empfiehlt sich für die Erste Hilfe dasMitführen eines sog. „Bienenpäckchens“.Entsprechend den Empfehlungen der toxikologischen Abteilungder II. Med. Klinik der Technischen Universität Münchenenthält dieses Päckchen: 30 Tbl. DECORTIN H 5 mg und 1 Adrenalin-Dosieraerosol (PRIMATENE MIST ® ). Im Falle eines Insektenstiches sollder Allergiker sofort alle 30 Tbl. Decortin H sowie 2 Hübevon dem Adrenalin-Dosieraerosol einnehmen.Bei allergischem Schock: Adrenalin i. v. und allgemeine intensivmedizinischeMaßnahmen. Bei Larynx- oder Glottisödem Intubationoder ggf. Tracheotomie.IINSULIN1 ml Insulin enthält 40 oder 100 I.E.• Symptome: Bei oraler Einnahme untoxisch, wird enzymatischabgebaut. Symptome der Hypoglykämie bei Blutzucker unter45 mg/dl: Schwitzen, Zittern, Heißhunger, Nervosität,Verwirrtheit, cerebrale Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit. Beilang wirkenden Insulinen kann Hypoglykämie verzögert (nach24 Stunden) auftreten.38 39


I|J|K<strong>Vergiftung</strong>enI• Therapie: Bei Koma durch Hypoglykämie, nach venöser Blutentnahme,Gabe von 20-50 ml Glucose 40-50%ig i. v.; Blutzuckerbestimmunganfangs stündlich, später alle 4 Stunden.Kontinuierliche Infusion von Glucose 10% bis Blutzuckerkonstant über 100 mg/dl. Bei insulinpflichtigen Diabetikernsind wegen einer Insulinresistenz meist 50 ml 50%ige Glucosei. v. ausreichend. Wenn Glucosegabe nicht möglich, dannAntidottherapie mit Glucagon 1-2 mg i. m. (wirkt nach 20-30Minuten).ISONIAZID (INH)Tuberkulostatikum. Toxisch > 2-3 g.• Symptome nach 30 Minuten-3 Stunden: Übelkeit, Erbrechen,Schwindel, Tinnitus, Sehstörungen, Nystagmus, Desorientierung,Krampfanfall, Koma, Atemdepression, Hirnödem,Laktatazidose, Elektrolytstörungen, Tachykardie, Kollaps.Krampfanfälle oft benzodiazepinrefraktär.• Therapie: Giftentfernung, Kohle, Intensivüberwachung, symptomatischeTherapie.Antidot: Pyridoxinhydrochlorid (Vit. B 6 ) 1 g i. v. als Bolus/1 g Isoniazid.Bei unbekannter INH-Dosis 5 g initial. Hämodialyse bei sehrschwerer Intoxikation (Serumspiegel > 45 mg/l) und nichtkompensierbarer Laktatazidose.JAUCHEGASE( Schwefelwasserstoff)KALIUMPERMANGANAT (KMnO 4 )• Symptome: Beim Verschlucken einer 1%igen Lösung Braunfärbungder Mundschleimhaut; konzentrierte Lösungen > 6%und Kristalle führen zu Verätzungen.• Therapie: Bei oraler Aufnahme: Verdünnungstherapie mit Wasser.Therapie der Verätzungen wie bei Säuren und Laugen.Bei Haut- und Augenkontakt: Gründliche Spülung mit Wasser,chirurgische bzw. augenärztliche Nachbehandlung.KAMPFSTOFFE (z. B. Lost, Sarin, Soman, Tabun u. a.)• Symptome: Je nach Art des Kampfstoffs lokale Verätzungenoder Symptome einer Reizgas-, Alkylphospat-, Cyanid- oderArsenvergiftung.• Therapie: Je nach Art des Kampfstoffs.KNOPFZELLBATTERIEN• Symptome: Schluckstörungen bei Lokalisation der Batterie inder Speiseröhre. Magen-Darm-Beschwerden, wenn sichdie Batterie öffnet; dabei kann es sowohl zu Verätzungen(natrium- und kaliumhydroxidhaltig) als auch zu resorptiven<strong>Vergiftung</strong>en kommen (Quecksilber, Nickel, Cadmium).• Therapie: Röntgenaufnahme des Thorax und des Abdomenszur Lokalisationsdiagnostik. Im Ösophagus festsitzendeBatterien sofort endoskopisch entfernen. In allen anderenFällen beschränkt sich die Therapie auf ballaststoffreiche Kostund die Gabe von Antazida. Nach 24 Stunden wird eine2. Röntgenaufnahme des Abdomens angefertigt. Befindetsich dann die Knopfzellbatterie noch immer im Magen, soist ebenfalls eine rasche endoskopische Entfernung anzustreben.Regelmäßige Stuhlkontrollen.KOHLENDIOXIDEntsteht bei Bränden oder Explosionen als Rauchgas, in Abwasserkanälen,Gärkellern sowie in Getreide- und Heusilos.• Symptome: CO 2 -Konzentration 4-6%: Kopfschmerzen, Schwindel,Ohrensausen, Herzklopfen, erhöhter Blutdruck, Erregung,Benommenheit.CO 2 -Konzentration 8-10%: Atemnot, Tachykardie, Hypertonie,cerebrale Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit, Atemstillstand.CO 2 -Konzentration > 12%: Sofortige tödliche Wirkung.• Therapie: Entfernung aus der CO 2 -Atmosphäre (Atemschutzund Eigenschutz); Gabe von Sauerstoff, Kggf. Intubationund Beatmung mit FIO 2 von 1,0.KOHLENMONOXID• Symptome: Die Beschwerden sind abhängig von der Konzentrationdes Kohlenmonoxid-Hämoglobins (COHb):COHb < 30%: Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit.COHb 30-40%: Müdigkeit, Verwirrtheit.COHb 40-60%: Bewusstlosigkeit, Hypotonie.COHb > 60%: Rascher Tod.Bei der Pulsoxymetrie wird fälschlicherweise eine zu hoheSauerstoffsättigung angezeigt, da der COHb-Anteil mit indie HbO 2 -Messung eingeht.• Therapie: Entfernen aus dem toxischen Gefahrenbereich (Atemschutz).Antidottherapie mit Sauerstoff: Bei leichten <strong>Vergiftung</strong>enJ40 41


K|L<strong>Vergiftung</strong>enApplikation von Sauerstoff über eine Nasensonde, bei schweren<strong>Vergiftung</strong>en Intubation und Beatmung mit FIO 2 von 1,0,evtl. hyperbare Sauerstofftherapie (Druckkammer).Spätsyndrom mit neuropsychologischer Symptomatik2 - 6 Wochen nach schwerer Intoxikation möglich.KOHLENWASSERSTOFFE, ALIPHATISCHE(z. B. Benzin, Terpentinersatz, Petroleum, Dieselöl)( Benzin)KOHLENWASSERSTOFFE, AROMATISCHE(z. B. Benzol, Toluol, Xylol, Naphthalin, Styrol)• Symptome: Nach längerem Hautkontakt: Schmerzhafte Rötung, evtl.mit Blasenbildung.Nach Inhalation: Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel,Tachykardie, Arrhythmie, Hypotonie, Erregungszustände,cerebrale Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit.Nach oraler Aufnahme: Abdominelle Schmerzen, Erbrechen mitAspirationsgefahr, Diarrhoe, resorptive Giftwirkung wiebei Inhalation.• Therapie: Kontaminierte Haut: Mit Wasser, Seife und ggf. mitPolyethylenglycol (z. B. Macrogol 400) abwaschen.Bei Inhalation: Entfernung aus dem toxischen Gefahrenbereich(Atemschutz), Gabe von Sauerstoff, ggf. Beatmung.Nach oraler Giftaufnahme: Kein Erbrechen auslösen (Aspirationsgefahr),ggf. Magenspülung unter Intubationsschutz; intensivmedizinischeMaßnahmen.KOHLENWASSERSTOFFE, HALOGENIERTE (Tetrachlorkohlenstoff,Trichlorethylen, Tetrachlorethylen, Chloroform etc.)• Symptome: Bei längerem Hautkontakt: Schmerzhafte Rötung undBlasenbildung.Bei Inhalation: Schwindel, Kopfschmerzen, Reizung von Augenund Atemwegen, Übelkeit, Rauschzustand, Koma, Atemdepression,Herz-Kreislaufversagen. Wenn das Akutstadiumüberlebt wird, kann es nach einem 1- bis 3-tägigen Intervallder relativen Besserung zu einer Nieren- und Leberschädigungkommen (insbesondere nach Tetrachlorkohlenstoff).Bei oraler Aufnahme: Abdominelle Schmerzen, hämorrhagischeGastroenteritis, Bewusstseinsstörung mit Somnolenz bis Koma,Hypotonie, Niereninsuffizienz, Leberschädigung (insbesonderenach Tetrachlorkohlenstoff) und Herz-Kreislauf-Versagen.• Therapie: Wie bei aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen.BeiNierenversagen Hämodialyse; bei LeberversagenN-Acetylcystein und evtl. Lebertransplantation.KOKAIN• Symptome: ZNS: Euphorie, Unruhe, Angst, Verwirrtheit, cerebraleKrampfanfälle, Bewusstlosigkeit, Atemstillstand.HKS: Tachykardie, Herzrhythmusstörungen, Hypertonie, Anginapectoris, Myokardinfarkt, kardiogener Schock.• Therapie: Stabilisieren der Vitalparameter. Antidottherapie mitDiazepam. Symptomatische Therapie mit Nitraten, Urapidil, Carvedilol.Keine Betablocker, da hierdurch die kokaininduzierteKoronarkonstriktion verstärkt werden soll. Bei Bodypackernsicherheitshalber Nachweis per CT; so lange stationär überwachen,bis keine Päckchen mehr nachweisbar sind.KUPFERMetallisches Kupfer, z. B. als Münze verschluckt, ist ungiftig.• Symptome: Inhalation von Kupferstaub: Metalldampffieber.Orale Aufnahmevon Kupfersalzen, z. B. Kupfersulfat: Anfangs metallischerGeschmack und Trockenheitsgefühl im Rachen, dannÜbelkeit, Speichelfluss, schmerzhafte Gastroenteritis, Kreislaufschockmit Blutdruckabfall und Tachykardie. Bei höherer Konzentrationsind Verätzungen möglich. Seltener kommt es zu Hämolyse,Ikterus und cerebralen Krampfanfällen. Häufig ist eine blaugrüneVerfärbung des Magen- und Darminhalts zu beobachten.Kupferacetat (Grünspan) ist weniger giftig und Lweniger ätzendals Kupfersulfat.• Therapie: Primäre Giftentfernung, Stabilisieren der Kreislaufparameter.Antidottherapie mit Penicillamin (Metalcaptase ® Tbl.), Dosierung: 25 mg/kg<strong>KG</strong> pro Tag auf 3-4 Einzeldosen verteilt. Alternativ kannauch DMPS i. v. gegeben werden, Dosierung: 3-5 mg/kg<strong>KG</strong> alle 4 Stunden am 1. Tag, alle 6 Stunden am 2. Tag undalle 8 Stunden ab dem 3. Tag. Nach Abklingen der gastrointestinalenSymptomatik Fortführung der Antidottherapie mit3x100 mg DMPS per os.LAMPENÖLE (Duftlampenöl, Duftpetroleum)Zusammensetzung: Aliphatische Kohlenwasserstoffe (Isoparaffineder Kettenlänge C 10 bis C 16 ), niedere Alkohole, z. B.Isopropanol, Duft- und Farbstoffe.K42 43


L<strong>Vergiftung</strong>enGeringe Resorption aus dem Magen-Darm-Trakt, aber großesAspirationsrisiko! Durch eine direkte Kapillarschädigung kannes zu einer hämorrhagischen Bronchopneumonie und zumLungenödem kommen.• Symptome: Bei akzidenteller Ingestion sind vor allem Kinder gefährdet.Initial: Husten, Übelkeit, Erbrechen.Bei Aspiration: Husten, Dyspnoe und Zyanose; in schwerenFällen Lungenödem mit Hämoptoe sowie als HypoxiefolgeSomnolenz, Erregungszustände, cerebrale Krampfanfälleund Herzrhythmusstörungen.Bei Hautkontakt: Rötung und evtl. Blasenbildung.Röntgenologisch zeigen sich frühzeitig pneumonische Infiltrate,die bei massiver Aspiration bereits schon nach einerStunde auftreten können.• Therapie: Bei Ingestion von weniger als 1 ml/kg <strong>KG</strong> und fehlendeninitialen Symptomen Überwachung zu Hause. BeiAuftreten von Symptomen zum Kinderarzt oder in dieKinderklinik. Bei Ingestion von größeren Mengen immer Vorstellungin der Kinderklinik zum Ausschluss einer chemischenPneumonie. Die Pneumoniebehandlung ist symptomatisch.Bei Hautkontakt: Mit Wasser abspülen, benetzte Kleider entfernen.LAUGENZ. B. enthalten in Abflussreinigern, gewerblichen/maschinellenGeschirrspülmitteln.L• Symptome: Bei oraler Aufnahme verursachen Laugen Kolliquationsnekrosenvor allem in der Speiseröhre.Massive Schluckbeschwerden, Hypersalivation, Erbrechen,Schmerzen in Mund und Rachen sowie hinter dem Brustbein,Glottisödem, Gefahr der Ösophagus- und Magenperforation,Schock.Als Spätkomplikation sind häufig Ösophagusstrikturen zubeobachten.• Therapie: Die Verdünnungstherapie mit Wasser, schluckweisebis zu 500 ml, ist umstritten, kein Erbrechen auslösen, keineMagenspülung wegen Perforationsgefahr, keine Kohlegabe,da diese die endoskopische Beurteilung erschwert. BeiSchwellung im Rachenbereich evtl. rasche Intubation. Glucocorticoidebei Auftreten eines Glottisödems. Ösophagogastroduodenoskopie.Röntgenaufnahme von Thorax undAbdomen; zur Schmerz- und Infektionsbehandlung Gabevon Analgetika und Antibiotika, parenterale Ernährung.Bei beginnenden Strikturen Bougierung. Strikturprophylaxemit Glucocorticoiden wird in ihrem Wert kontrovers beurteilt.LEBENSMITTELVERGIFTUNGIm Gegensatz zu den infektiösen Durchfallerkrankungen, die z.T.auch über Lebensmittel übertragen werden, handelt es sich beider klassischen Lebensmittelvergiftung um die Ingestion von Enterotoxinen,die von bestimmten Bakterien in verdorbenen Lebensmittelnund damit bereits außerhalb des Körpers gebildet werden.Diese enterotoxinbildenden Bakterien sind: Staphylococcusaureus, Bacillus cereus, Clostridium perfringens und Clostridiumbotulinum. Staphylokokken-EnterotoxinHäufigste Nahrungsmittelvergiftung; meldepflichtig!• Symptome: Typisch sind Durchfälle mit gleichzeitigem Erbrechenohne Fieber, meist 2-4 Stunden nach der Mahlzeit.• Therapie: Gabe von Kohle, Elektrolyt- und Flüssigkeitssubstitution,Antiemetika. Antibiotika sind nicht erforderlich. Botulinus-ToxinExotoxin von Clostridium botulinum; letale Dosis ab 1 µg/kg<strong>KG</strong>; meldepflichtig! Vorkommen: in geräuchertem Fleisch ausHausschlachtungen, in hausgemachten Konserven. Die Toxinwirkungberuht auf einer Blockierung der AcetylcholinfreisetzungLan bestimmten Synapsen und im Bereich der motorischen Endplatte.• Symptome: Der Botulismus zeigt einen typischen phasenhaftenVerlauf:1. Phase der beschwerdefreien Latenz (12-36 Stunden).2. Phase der gastrointestinalen Symptomatik mit Übelkeit,Erbrechen, Durchfall.3. Phase der neurologischen Symptomatik mit primärem Befallder Hirnnerven (frühestens 24 Stunden nach der Giftaufnahme):· N. oculomotorius (N. III): Ptosis, Mydriasis, Akkommodationsstörungen.· N. abducens (N. VI): Strabismus convergens mit Doppelbildern.· N. glossopharyngeus (N. IX): Schluckstörungen, Mundtrockenheit.44 45


M|N<strong>Vergiftung</strong>enklaren Patienten kann die Initialdosis auch oral verabreicht werden,sie beträgt 1,5 ml/kg <strong>KG</strong> eines 40%igen Schnapses.MEine bessere, aber teurere Alternative zum Ethanol ist die Therapiemit dem Antidot 4-Methylpyrazol (Fomepizol OPi ® ). Dosierungim 12-Stunden-Intervall: 1. Dosis 15 mg/kg <strong>KG</strong>, 2.-4. Dosis10 mg/kg <strong>KG</strong>, 5.-6. Dosis wieder 15 mg/kg <strong>KG</strong>. Die weitereDosierung ist dann sowohl von der Methanolkonzentrationim Serum als auch von der Nierenfunktion abhängig.Zur besseren Ameisensäureelimination wird zusätzlich Folsäurein einer Dosierung von 2,5 mg/kg <strong>KG</strong> i. v. empfohlen.Bei schweren Intoxikationen ist eine sekundäre Gifteliminationmittels Hämodialyse möglich. Die HD ist indiziert:· bei Methanolkonzentration im Serum > 500 mg/l,· bei der Entwicklung einer schweren therapierefraktärenmetabolischen Azidose,· bei den ersten Anzeichen einer beginnenden Nierenfunktionsstörung.Bei einer schweren metabolischen Azidose darf mit demBeginn der HD-Behandlung nicht auf das Ergebnis derMethanolbestimmung gewartet werden.MORPHIN( Opiate)NNACHTSCHATTENGEWÄCHSE( Atropin und Hyoscyamin)MUSKATNUSS (Myristica fragrans)Toxische Dosis: 1-2 Nüsse (5-10 g Muskatnussmehl).• Symptome 1-7 Stunden nach Ingestion: Übelkeit, Erbrechen,Magenschmerzen, Ruhelosigkeit, Zittern, Flush, Mundtrockenheit,Tachykardie, Schwindel, Hypertonie, Halluzinationen,Delir, cerebrale Krampfanfälle. Bei schwerer IntoxikationLeberschädigung möglich.• Therapie: Primäre Giftentfernung, evtl. Sedierung mit Diazepam.Bei anticholinerger Symptomatik Versuch mit Physostigmin.NAGELLACKENTFERNEREnthalten Ethylacetat, seltener Aceton. Toxische Dosis: ab1 ml/kg <strong>KG</strong>.• Symptome: Übelkeit, Erbrechen, bei Aspiration: Hustenreiz,Heiserkeit, Bronchopneumonie. Bei schweren <strong>Vergiftung</strong>enSomnolenz bis Koma, cerebrale Krampfanfälle, Hypotonie.• Therapie: Giftentfernung (Cave Aspiration), Überwachungvon Atmung und Kreislauf.NEUROLEPTIKA (Chlorprothixen, Clozapin, Flupentixol, Haloperidol,Quetiapin, Sulpirid)Toxizität unterschiedlich je nach Substanz. Erwachsene ab1 g evtl. lebensbedrohlich, Kind ab 2-10 mg/kg <strong>KG</strong> schwereIntoxikation möglich.• Symptome: Sedierung bis Koma, Atemdepression, extrapyramidalemotorische Störungen (EPMS); anticholinerge Symptomewie Mydriasis, Tachykardie, Unruhe, Halluzinationen,Krampfanfälle, kardiale Symptome wie bei trizyklischen Antidepressiva:Blutdruckabfall und QRS-Verbreiterung mit Herzrhythmusstörungenverschiedenster Art wie z. B. Kammertachykardien,Kammerflimmern und Asystolie. Auch AV-Blockierungen und Bradykardien sind möglich.• Therapie: Magenspülung innerhalb der 1. Stunde, repetitiveGabe von Aktivkohle, intensivmedizinische Überwachung.Bei Herzrhythmusstörungen, vor allem bei QRS-Verbreiterung,Antidottherapie mit Natriumhydrogencarbonat in einer Dosierungvon 1-2 mmol/kg <strong>KG</strong> i. v.; als Antiarrhythmikum allenfallsLidocain (Xylocain ® ) initial 1 mg/kg <strong>KG</strong> langsam i. v.; evtl.Defibrillation. Antiarrhythmika der Klasse IA und IC sindabsolut kontraindiziert.NBei ausgeprägtem anticholinergem Syndrom Physostigminsalicylat(Anticholium ® Amp.) Erwachsene initial2 mg, ggf. Wiederholung nach 30-40 Minuten. Kinder0,02-0,06 mg/kg <strong>KG</strong>.Sekundäre Giftentfernungsmaßnahmen wie forcierte Diurese,Hämodialyse, Hämoperfusion sind nicht wirksam.Bei EPMS Biperiden (Akineton) Erwachsene 1 Amp (5 mg) i. v.,Kinder 0,04 mg/kg <strong>KG</strong> i. v. Malignes Neuroleptika-Syndrom• Symptome: Die Symptome entwickeln sich nach 24-72 Stundenund können 5-10 Tage anhalten.Vegetative Störungen: Fieber bis 42 °C, Hypertonie, Tachykardie,Schwitzen.50 51


N|O|P<strong>Vergiftung</strong>enNeuromuskuläre Störungen: Muskelrigidität, Akinesie, Dyskinesie,Dysarthrie, Tremor, Opisthotonus, Trismus, Bewusstseinsstörungen:Verwirrtheit, psychomotorische Unruhe, Mutismus,Stupor, Koma.Labor: Leukozytose, Erhöhung der CK und des pCO 2 , Myoglobinurie.Komplikationen: Dehydratation, hypovolämischer Schock, akutesNierenversagen, Aspirationspneumonie, Herzrhythmusstörungen,Verbrauchskoagulopathie.Hauptunterschied zum Serotonin-Syndrom: Keine Myoklonien,keine Hyperkinesie, Symptombeginn mit Latenz.• Therapie: Sofortiges Absetzen der neuroleptischen Medikation.Symptomatische Therapie: Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution,externe Kühlung.Spezifische Therapie: Dantrolen 2 mg/kg <strong>KG</strong> i. v. alle 10 Minutenbis zu einer Gesamtdosis von 10 mg/kg <strong>KG</strong>, Bromocriptin2,5-10 mg 3 x täglich.Ultima Ratio: Elektrokrampftherapie.NIKOTIN, TABAK, ZIGARETTELetale Dosis des Nikotins: 40-60 mg. Eine Zigarette enthält10 - 25 mg Nikotin.• Symptome: Leichte <strong>Vergiftung</strong>: Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen,Speichelfluss, Erbrechen, Tremor.Mittelschwere <strong>Vergiftung</strong>: Hypotonie, Tachykardie, kalter Schweiß,Muskelzuckungen, Leibschmerzen, Durchfälle.Schwere <strong>Vergiftung</strong>: Bewusstlosigkeit, cerebrale Krampfanfälle,Atemstillstand, Asystolie.• Therapie: Bei Ingestionsunfällen induziertes Erbrechen oder beigrößeren Mengen Magenspülung, Kohle. Bei KrampfanfällenDiazepam. Intensivmedizinische Überwachung.NITROBENZOL (C 6 H 5 NO 2 )Starker Methämoglobinbildner. Letale Dosis: 1-5 g.• Symptome: Kleine Mengen führen nach mehrstündiger Latenz zuZyanose, Übelkeit, Kopfschmerzen, Bewusstseinstrübung.Nach großen Mengen kommt es rasch zu Übelkeit, Erbrechen,Dyspnoe, cerebralen Krampfanfällen, motorischerUnruhe, Bewusstlosigkeit. Charakteristisch sind eine ausgeprägteZyanose mit Methämoglobinämie sowie ein Bittermandelgeruchder Ausatemluft.• Therapie: Bei Hautkontakt: Dekontamination.Bei Ingestion: Primäre Giftentfernung, Kohle. Bei MethämoglobinämieAntidottherapie mit Toluidinblau ® i. v. 2-4 mg/kg <strong>KG</strong>.Intensivmedizinische Überwachung.NITROSEGASEReizgase vom Latenz-Typ.• Symptome: Unmittelbar nach Inhalation nur leichte Symptomewie Konjunktivitis, Bronchitis, Hustenreiz, evtl. Erbrechen,Schwächegefühl und Schwindel. Nach einer Latenz von3 - 24 Stunden Entwicklung eines toxischen Lungenödems.• Therapie: Sofortige strenge Bettruhe für einige Stunden. Lungenödemprophylaxemit inhalativen Glucocorticoiden (Effizienzumstritten), Gabe von Sauerstoff, bei Zeichen einer Atemwegsobstruktioninhalative 2 -Sympathomimetika, bei starkemHustenreiz Antitussiva; nur in Ausnahmefällen sind Glucocorticoidei. v., Intubation und Beatmung erforderlich.OPOPIATE (<strong>Co</strong>dein, Heroin, Methadon, Morphin, Opium)• Symptome: Bewusstseinstrübung bis Koma, Atemdepression,Miosis; bei Kindern gelegentlich auch cerebrale Krampfanfälle.• Therapie: Intubation, Beatmung. Antidottherapie mit Naloxon (Narcanti® ) i. v., Dosierung bei Erwachsenen: 0,4 mg (1 Amp.)bis max. 2 mg i. v; bei Kindern: 0,03 mg/kg <strong>KG</strong>,intensivmedizinische Überwachung.OXYDEMETON-METHYL( Pflanzenschutzmittel)PARACETAMOLToxische Wirkung für Kinder ab 150 mg/kg <strong>KG</strong>, letale Dosisfür Erwachsene ab 15-25 g als Einzeldosis.Wenn bei hohen Dosen der toxische Metabolit N-Acetyl-pbenzochinonimin(NAPQI) nicht mehr durch Glutathion entgiftetwerden kann, kommt es zur Leberzellschädigung.• Symptome: Für schwere Paracetamolvergiftungen ist ein3-Phasen-Verlauf typisch.1. Phase (innerhalb der 1. Stunde): Übelkeit, Erbrechen,Schwitzen.52 53


P<strong>Vergiftung</strong>en2. Phase (24-48 Stunden nach Giftaufnahme): Nach kurzfristigerBesserung des Allgemeinbefindens Beginn der Leberundevtl. auch der Nierenschädigung.3. Phase (2-5 Tage nach Giftaufnahme): Manifeste toxischeLeberschädigung mit Transaminasenanstieg zwischen 1.000und 10.000 U/L, Bilirubinanstieg, Abfall des Quickwertsund Entwicklung einer hepatischen Enzephalopathie.• Therapie: Primäre Giftentfernung, Kohle. Bei hohen Dosen(ab 150 mg/kg <strong>KG</strong>) Antidottherapie mit N-Acetylcystein (Fluimucil ® )i. v. Dosierung: 150 mg/kg <strong>KG</strong> i. v. in 200 ml 5 %igerGlucoselösung in 15 Minuten, anschließend 50 mg/kg<strong>KG</strong> i. v. in 500 ml 5%iger Glucoselösung über 4 Stunden,dann 100 mg/kg <strong>KG</strong> in 1.000 ml 5%iger Glucoselösungüber 16 Stunden. Gesamtdosis: 300 mg/kg <strong>KG</strong> in 20 Stunden.Verlängerte N-Acetylcysteingabe: bei verspätetem Therapiebeginn(> 12 Stunden nach Giftaufnahme), bei initial sehrhoher Paracetamolkonzentration im Serum (> 500 mg/l)oder wenn nach 20-stündiger N-Acetylcysteintherapie dieParacetamolkonzentration im Serum > 30 mg/l ist. Dosierung:150 mg/kg <strong>KG</strong> N-Acetylcystein i. v. in 5%iger Glucoseüber weitere 24 Stunden. Symptomatische Therapiedes Leberversagens, evtl. Lebertransplantation.PARAQUATBipyridiniumderivat mit basischen Eigenschaften, das alsHerbizid Anwendung findet.• Symptome bei oraler Giftaufnahme: Ätzwirkung, Übelkeit, Erbrechen(der 10%igen Lösung von Paraquat ist ein Emetikumzugesetzt); Darmkoliken, hämorrhagische Durchfälle, LeberundNierenschädigung. Nach 4-7 Tagen Entwicklung einerin der Regel letal verlaufenden Lungenfibrose.• Therapie: Sofort reichlich Kohle (40-100 g) oder auch Erde(Gartenerde) per os. Primäre Giftentfernung vor Ort, dannrepetitive Gabe von Kohle.Sekundäre Giftentfernung: Gesteigerte Diurese (3-6 l/die),Hämoperfusion ist nur in den ersten 4-6 Stunden nach Giftaufnahmeeffektiv; Hämodialyse ist unwirksam. Behandlungder respiratorischen Insuffizienz mit Intubation und Beatmung.PPARATHION (E 605)( Pflanzenschutzmittel)PFLANZENSCHUTZMITTEL, SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNGSMITTELOrgano- oder Alkylphosphate: E 605 (Parathion), Metasystox R(Oxydemeton-Methyl), Dimethoat, Phosphorsäureester etc.Toxische Wirkung: Hemmung der enzymatischen Aktivität vonCholinesterasen (CHE) durch Phosphorylierung. Die Folge isteine „endogene Acetylcholinvergiftung“, da das Acetylcholinnicht mehr in seine inaktiven Komponenten Cholin und Essigsäuregespalten werden kann.• Symptome: Muskarinartige Wirkung: Miosis, Tränenfluss, vermehrteBronchialsekretion, Nausea, Erbrechen, Diarrhoe, Bradykardie.Nikotinartige Wirkung: Initiale passagere Tachykardie, Muskelschwäche,Muskelfaszikulieren, Muskelkrämpfe.Zentralnervöse Wirkung: Kopfschmerzen, Angstgefühl, Ataxie,cerebrale Krampfanfälle, Koma, Atemdepression.Bei schwerer <strong>Vergiftung</strong> typische Trias: Schnell auftretendes „krampfendesKoma“, Miosis und Bradykardie.• Therapie (richtet sich nach dem Schweregrad der <strong>Vergiftung</strong>):Bei respiratorischer Insuffizienz Intubation, Beatmung, Antidottherapiemit Atropin: Der Erwachsene erhält initial 5 mg i. v.,danach Wiederholung dieser Dosis alle 2-5 Minuten, bissich die Vitalparameter wieder stabilisiert haben. DannFortführung der Antidottherapie mit einer Dauerinfusion von1-2 mg Atropin/h, entsprechend Symptomatik, Kinder: Initialmax. 2 mg. Bei Krampfanfällen Diazepam. Primäre Giftentfernung,repetitive Gabe von Kohle.Nur bei der Parathionvergiftung zusätzliche Antidottherapiemit dem Cholinesterasereaktivator Obidoxim P(Toxogonin ® ) in einerDosierung von 4 mg/kg <strong>KG</strong> als Bolus und anschließenderDauerinfusion von 12 mg/kg <strong>KG</strong> über 24 Stunden.PHENOL (HYDROXYBENZOL, C 6 H 5 OH)• Symptome: Bei Hautkontakt: Verätzungen der Haut.Bei Inhalation: Reizung der oberen Atemwege.Bei oraler Giftaufnahme: Verätzungen mit Erbrechen und Durchfall.Resorptive Giftwirkung: Schwindel, Tinnitus, Azidose, Nierenschädigungmit dunklem braungrünem Urin, cerebrale Krampfanfälle,Koma, Atemdepression, Hypotonie, Herzrhythmusstörungen,Schock.• Therapie: Bei oraler Giftaufnahme: Im Rahmen der Ersten Hilfe Gabevon pflanzlichen Haushaltsölen oder Gabe von Aktivkohle;Behandlung der Verätzungen wie bei Säuren und Laugen,Schock- und Schmerzbehandlung.54 55


P<strong>Vergiftung</strong>enBei Hautkontakt: Kontaminierte Haut mit trockenem Tuch säubernund anschließend ein pflanzliches Haushaltsöl auftragen,sobald verfügbar Reinigung mit Polyethylenglykol (Macrogol 400).Nicht mit Wasser behandeln, da hierdurch die Resorptionverstärkt wird.PHENYTOINToxische Dosis: ab 1,4 g.• Symptome: Nystagmus, Doppelsehen, Tremor, Schwindel,Übelkeit, Ataxie, Erregungszustand, Halluzinationen, cerebraleKrampfanfälle, Koma, Herzrhythmusstörungen, Hypotonie,Schock.• Therapie: Primäre Giftentfernung, Gabe von Aktivkohle, intensivmedizinischeÜberwachung. Hämoperfusion (Kohleperfusion)bei Serumspiegel > 40 mg/l.PHOSGEN (COCl 2 )Reizgas vom Latenz-Typ; reagiert mit Wasser unter Bildung vonSalzsäure und Kohlendioxid.• Symptome: Bei Inhalation niedriger Konzentrationen: Reizung der Atemwege,Bildung eines toxischen Lungenödems nach einerLatenz von 3-24 Stunden.Bei Inhalation hoher Konzentrationen (> 200 ppm) kommt es innerhalbweniger Minuten zu einem tödlich verlaufenden Lungenversagen.• Therapie: Entfernung aus dem Gefahrenbereich (Atemschutz),Gabe von Sauerstoff, Inhalation topischer Glucocorticoide(Effizienz umstritten), bei Zeichen der Bronchialobstruktioninhalative 2 -Sympathomimetika, bei Husten Antitussiva, Bettruhe.Bei toxischem Lungenödem Glucocorticoide i. v. sowieggf. Intubation und Beatmung.PPHOSPHORSÄUREESTER( Pflanzenschutzmittel)PHOSPHORWASSERSTOFF (Phosphin [PH 3 ])Entsteht aus Calciumcarbid durch Wassereinwirkung oder ausZinkphosphid oder Aluminiumphospid (Mäusegift) unterEinwirkung von feuchter Luft. Geruch nach Knoblauch oderfaulem Fisch.• Symptome bei Einatmung des Gases oder nach oraler Aufnahme phosphinbildenderPräparate: Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfälle,Somnolenz bis Koma, cerebrale Krampfanfälle, Lungenödem.Nach hohen Dosen auch Methämoglobinämie.• Therapie: Bei Inhalation: Frischluft, Bettruhe, inhalative Glucocorticoide(Effizienz umstritten).Bei oraler Einnahme phosphinbildender Phosphide: Magenspülung, Aktivkohle,Sauerstoff, Atem- und Kreislaufhilfe. Bei MethämoglobinämieToluidinblau ® 2-4 mg/kg <strong>KG</strong> i. v.PILZEPilzanamnese: Pilze beschreiben lassen bezüglich Pilzgröße, Hutform,Hutfarbe, Lamellen, Lamellenfarbe, Röhren, Stiel, Knolle,Ring am Stiel, Fundort etc. <strong>Co</strong>prinus-SyndromLatenzzeit: 7 Stunden-2 Tage.Verursacht durch:· Faltentintling (<strong>Co</strong>prinus atramentarius)· Grünling (Tricholoma flavovirens)· Keulenfüßiger Trichterling (Clitocybe clavipes)• Symptome: Symptome treten nur dann auf, wenn zu der PilzmahlzeitAlkohol getrunken wird. Durch eine Hemmungder Aldehyddehydrogenase wird der Alkohol nur bis zumAcetaldehyd abgebaut. Es entsteht das sog. Acetaldehyd-Syndrom mit folgenden Beschwerden: Hitzegefühl, Gesichtsröte,gerötete Konjunktiven, Schweißausbrüche, PÜbelkeit,Erbrechen, Atemnot, Tachykardie, retrosternale Schmerzen,Hypotonie mit Kollaps.• Therapie: Versuch mit 500 mg Vit. C; symptomatische Maßnahmen. Fliegenpilz-SyndromLatenzzeit: 15 Minuten-2 Stunden.Verursacht durch Fliegenpilz (Amanita muscaria).• Symptome: Unruhe, Angst, Ataxie, agitierter Verwirrtheitszustand,Halluzinationen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe,Myoklonien, cerebrale Krampfanfälle, Koma, Hypotension,äußerst selten cholinerge oder anticholinerge Symptome.• Therapie: Primäre Giftentfernung; Kohle, Diazepam (CaveAtemdepression), symptomatische Maßnahmen.56 57


Q|R|SQVerstimmungen, Delir und Koma.• Therapie: Nach oraler Aufnahme von elementarem Hg: Keine Therapieerforderlich.Nach intravenöser Applikation von elementarem Hg: SymptomatischeBehandlung der respiratorischen Insuffizienz sowie der Rechtsherzbelastung.Nach Inhalation von elementarem Hg-Dampf: Entfernen aus demGefahrenbereich, Gabe von Sauerstoff, Inhalation topischerGlucocorticoide (Effizienz umstritten), bei Zeichen einer Atemwegsobstruktioninhalative 2 -Sympathomimetika, bei starkemHustenreiz Antitussiva; bei toxischem Lungenödem Glucocorticoidei. v., Intubation und Beatmung. Antidottherapie mitDMPS (Dimercaptopropansulfonat).Nach oraler Aufnahme von anorganischen Hg-Verbindungen: PrimäreGiftentfernung, Verdünnungstherapie mit Wasser, frühzeitigeGastroskopie, Aktivkohle, intensivmedizinische Maßnahmen.Antidottherapie mit DMPS in einer Dosierung von 3-5 mg/kg<strong>KG</strong> i. v. alle 4 Stunden am 1. Tag, alle 6 Stunden am 2. Tagund alle 8 Stunden ab dem 3. Tag. Nach Abklingen dergastrointestinalen Symptomatik Fortführung der Antidottherapiemit 3x100 mg DMPS per os.Nach oraler Aufnahme von organischen Hg-Verbindungen: Primäre Giftentfernung,Aktivkohle. Antidottherapie mit DMSA (Dimercaptosuccinicacid), Dosierungsschema: Ein Behandlungszyklus mitDMSA dauert 19 Tage. Die Einzeldosis beträgt 10 mg/kg<strong>KG</strong> per os. Diese Dosis wird die ersten 5 Tage 8-stündlichRund die darauffolgenden 14 Tage 12-stündlich verabreicht.Zwischen 2 Behandlungszyklen sollte ein zeitlicher Abstandvon 2 Wochen liegen. DMSA ist in Deutschland nicht imHandel, aber über internationale Apotheken erhältlich.<strong>Vergiftung</strong>enRATTENGIFTE( Thallium und Cumarine)RAUCHGAS( Kohlenmonoxid und Blausäure)SÄURENBei oraler Aufnahme verursachen Säuren Koagulationsnekrosenvor allem im Magen.• Symptome: Erbrechen blutig-schwärzlichen Mageninhalts,brennende retrosternale und abdominelle Schmerzen, Glottisödem,Hypotonie und Schock. Als Spätfolgen Strikturen. Beiorganischen Säuren oft auch resorptive <strong>Vergiftung</strong>serscheinungenmit Hämolyse und Nierenversagen.• Therapie: Verdünnungstherapie mit Wasser, schluckweisebis zu 500 ml (umstritten), kein Erbrechen auslösen, keineMagenspülung wegen Perforationsgefahr, keine Kohlegabe,da diese die endoskopische Beurteilung erschwert. BeiSchwellung im Rachenbereich evtl. Intubation. Glucocorticoidebei Auftreten eines Glottisödems. Frühzeitige Ösophagogastroduodenoskopie.Röntgenaufnahme von Thorax undAbdomen; zur Schmerz- und Infektionsbehandlung Gabevon Analgetika und Antibiotika. Parenterale Ernährung. Beibeginnenden Strikturen Bougierung. Eine Strikturprophylaxemit Glucocorticoiden wird in ihrem Wert kontrovers beurteilt.SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNGSMITTEL( Pflanzenschutzmittel)SCHIERLING, GEFLECKTER (<strong>Co</strong>nium maculatum)( <strong>Co</strong>niin)SSCHILDDRÜSENHORMONE (Tyroxin [T4], Triiodthyronin [T3])Toxische Dosis: Kinder > 1 mg T4; Erwachsene > 4 mg T4.• Symptome: Beginn der Symptome nach 8-24 Stunden,maximale Wirkung innerhalb der ersten 72 Stunden: Tachykardie,Durchfälle, Schwitzen, Temperaturerhöhung, Hypertonie,Exzitation, Exsikkose, organisches Psycho-Syndrom.Eine thyreotoxische Krise bei Überdosierung von Schilddrüsenhormonpräparatenist eher selten.• Therapie: Erwachsene: Bei weniger als 40 Tbl. à 100 µg T4 istdie Gabe von Kohle ausreichend. Bei mehr als 40 Tbl.primäre Giftentfernung, Kohle, die weitere Behandlungrichtet sich nach der Symptomatik.Kinder: Bis 1 mg T4 (bis 10 Tbl. à 100 µg) keine Giftentfernung,Beobachtung durch den Hausarzt für 1 Woche. Bei62 63


S<strong>Vergiftung</strong>enund führt zu einer Inhibierung der Cytochromoxidase.• Symptome: Haut- und Schleimhautreizung mit Konjunktivitis,Hustenreiz, Dyspnoe und evtl. toxischem Lungenödem. Kopfschmerzen,Schwindel, Ataxie, cerebrale Krampfanfälle,Koma, Atemdepression, Hypotonie und Schock.• Therapie: Entfernen aus dem Gefahrenbereich (Atemschutzerforderlich); Stabilisieren der Vitalparameter, ggf. Intubationund Beatmung mit 100% Sauerstoff. Lungenödemprophylaxemit inhalativen Glucocorticoiden (Effizienz umstritten).Bei toxischem Lungenödem Glucocorticoide i. v.SEIDELBAST (Daphne mezereum)Nicht die Beeren, sondern nur zerbissene Samenkörner führenzu einer <strong>Vergiftung</strong>.• Symptome: Bei Hautkontakt: Rötung, Juckreiz, Schwellung, Blasenbildung.Bei Ingestion: Brennen im Mund, Schluckbeschwerden, abdominelleSchmerzen, Erbrechen, Diarrhoe, Krampfanfall.• Therapie: Nach Ingestion von Beeren ist bei ausbleibenderSymptomatik keine Therapie erforderlich.Bei Ingestion von mehr als einem zerbissenen Samenkorn:Primäre Giftentfernung, Aktivkohle.SEIFEN( Tenside)SEROTONIN-REUPTAKE-HEMMER (SSRI) NICHT SELEKTIVE SSRI (Bupropion, Mirtazapin, Venlafaxin) SELEKTIVE SSRI (Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin,Paroxetin, Sertralin)• Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Benommenheit, Schwindel,extrapyramidale motorische Störung (EPMS), Koma, Krampfanfälle,Hypotension, Tachykardie, QRS-Verbreiterung undQT-Verlängerungen sowie Herzrhythmusstörungen.• Therapie: Giftentfernung innerhalb der 1. Stunde, Kohlegabeüber nasogastrale Sonde, symptomatische Therapie.Bei Mischintoxikation mit anderen Antidepressiva, vor allem mitMAO-Hemmern, kann es zu einem Serotonin-Syndrom kommen.• Die Symptome des Serotonin-Syndroms entwickeln sich rasch.Vegetative Störungen: Hyperthermie, Schwitzen, Schüttelfrost,Diarrhoe, Mydriasis, Tachykardie.Neuromuskuläre Störungen: Myoklonien, Verwirrtheit, Hyperreflexie,Ruhelosigkeit, Tremor, Nystagmus. Bewusstseinsstörungen:Benommenheit, Agitiertheit, Verwirrtheit, Koma.Hauptunterschied zu Malignem Neuroleptika-Syndrom: KeineMuskelrigidität, keine Akinesie, rascher Symptombeginn.• Therapie: Symptomatisch: Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution,externe Kühlung, Sedierung mit Benzodiazepinen, Muskelrelaxierung,Intubation und Beatmung.Spezifisch: Therapie mit dem Serotonin-Antagonisten Cyproheptadin(Peritol ® ) 8 mg alle 8 Stunden per os bzw. über dieMagensonde.SKORPIONSTICH (Buthus sp., Leiurus quinquestriatus, Tityus sp.)Gefährliche Arten sind in Nordafrika und Südamerika beheimatet.• Symptome: Starke Schmerzen an der Stichstelle, Unruhe,Verwirrtheit, Erbrechen, abdominelle Schmerzen, Herzrhythmusstörungen,Dyspnoe, Lungenödem, cerebrale Krampfanfälle,Koma, Hypotonie und Schock.• Therapie: Wie bei Schlangenbissen. Antidottherapie mit Skorpiongift-Antiserum.SPINNENBISSE Einheimische Spinnen( Insektengifte)S Exotische Spinnen (z. B. Schwarze Witwe, Braune Spinne)• Symptome: Starke Schmerzen, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen,Tachykardie, Erbrechen, Hämolyse.• Therapie: Wie bei Schlangenbissen. Antidottherapie mit Spinnengift-Antiserum.STECHAPFEL (Datura stramonium)( Atropin und Hyoscyamin)S66 67


S|T<strong>Vergiftung</strong>enSSTRYCHNINLetale Dosis: Erwachsene 15-30 mg, Kinder unter 5 mg.Strychnin hemmt u. a. die Erregungsübertragung an inhibitorischwirkenden Synapsen im Bereich der motorischen Vorderhornzellendes Rückenmarks. Daraus resultiert eine überschießendeStimulation der Motoneurone bereits bei minimaler sensorischerStimulation.• Symptome: Erbrechen, Muskelkrämpfe, generalisierte Krampfanfällebereits bei geringsten akustischen, taktilen odervisuellen Reizen, Trismus, Opisthotonus, Spasmus der Atemmuskulatur,Koma, Rhabdomyolyse, Laktatazidose, Schock.• Therapie: Sichern der Vitalfunktionen, Behandlung der Krampfanfällemit Diazepam oder Barbituraten; nach Sistieren derKrampfanfälle Giftentfernung durch Magenspülung, Gabevon Kohle. In schweren Fällen kann eine Muskelrelaxation erforderlichwerden.SUBLIMAT (HgCl 2 )( Quecksilber)TABAK( Nikotin)TENSIDEVor allem in Spül- und Waschmitteln, maschinellen Geschirrspülmitteln,Geschirrspülmaschinenreinigern, Seifen.• Symptome: Übelkeit, Blähungen, abdominelle Krämpfe,Schaumbildung mit Aspirationsgefahr.• Therapie: Nicht erbrechen lassen, Gabe eines Entschäumers:Dimeticon (Sab simplex ® ) 1-2 TL.TETRACHLORKOHLENSTOFF( Kohlenwasserstoffe, halogenierte)THALLIUMZ. B. enthalten in Rattengiften. Letale Dosis: ca. 1 g.• Symptome: Initial Übelkeit und Erbrechen, danach symptomfreiesIntervall für 2-4 Tage, anschließend schmerzhafteObstipation, Schlaflosigkeit, schmerzhafte Polyneuropathiemit Hyperästhesien der Fußsohlen, Tachykardie, Hypertonie,Ophthalmoplegie, Nystagmus, Schädigung des N. opticus,trockene Haut, Widysches Haarwurzelphänomen, Haarausfall(3. Woche), Meessches Nagelband. In schwerenFällen Delir, aufsteigende motorische Lähmung, Koma.• Therapie: Primäre Giftentfernung; Gabe von Laxanzien. Antidottherapiemit Antidotum Thallii Heyl ® [Eisen(III)-hexacyanoferrat(II) =Berliner Blau], Dosierung p. o.: Initial Erwachsene 3,0 g,Kinder 1,5 g und Säuglinge 1,0 g, danach 200-250 mg/kg<strong>KG</strong> pro Tag. Dauer der Antidottherapie: bis die im 24-Stunden-Urin ausgeschiedene Thaliummenge < 0,5 mg ist.THEOPHYLLIN• Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Unruhe, Tremor,Tachykardie, Arrhythmien, cerebrale Krampfanfälle, Delir,Koma und Schock.• Therapie: Primäre Giftentfernung, Aktivkohle. Bei cerebralenKrampfanfällen Diazepam. Bei Herzrhythmusstörungen Betablocker.Eine sekundäre Giftelimination mittels Hämoperfusionist möglich und sollte ab einer Theophyllinkonzentration imSerum > 50 mg/l erwogen werden.TOLLKIRSCHE (Atropa belladonna)Enthält Belladonnaalkaloide (Atropin, Scopolamin, Hyoscyamin).• Periphere anticholinerge Symptome: Warme trockene rote Haut,Mundtrockenheit, Mydriasis, Tachykardie, Harnverhalt.• Zentrale anticholinerge Symptome: Motorische TUnruhe, Angst,Verwirrtheit, Exzitation, Halluzinationen, cerebrale Krampfanfälle,Somnolenz bis Koma, Atemdepression.• Therapie: Primäre Giftentfernung; Antidottherapie mit Physostigminsalicylat(Anticholium ® Amp.). Erwachsene: initial2 mg; ggf. Wiederholung nach 30-40 Minuten. Kinder:0,02 - 0,06 mg/kg <strong>KG</strong>. Bei Krämpfen Diazepam. IntensivmedizinischeÜberwachung, symptomatische Therapie.TRÄNENGAS (z. B. CS-Gas: 2-Chlorbenzylidenmalonsäuredinitril)• Symptome: Augenbrennen, Tränenfluss, Konjunktivitis, Blepharospasmus,Hautrötung; Reizung der oberen Atemwege, beihoher Konzentration können sich ein Laryngospasmus undT68 69


T-Z<strong>Vergiftung</strong>enein toxisches Lungenödem vom Latenz-Typ entwickeln.• Therapie: Frischluft, betroffene Hautpartien und Augen mitWasser spülen. Bei pulmonalen Symptomen und bei Asthmatikernist eine stationäre Überwachung erforderlich, zusätzlichwerden 2 -Sympathomimetika und inhalative Glucocorticoideempfohlen.VTRICHLORETHYLEN( Kohlenwasserstoffe, halogenierte)VALPROINSÄURELetale Dosis ab 14 g.• Symptome: Somnolenz, Verwirrtheit, Übelkeit, Erbrechen,Krampfanfälle, Koma, Atemdepression, Hypotonie, evtl.lebensbedrohliche Ammoniakerhöhung.• Therapie: Primäre Giftentfernung, Kohlegabe, Elektrolytsubstitution.Bei größerer Giftmenge, toxischen Valproinsäureserumspiegelnund Ammoniakwerten > 400 µg/dl Hämodialyse.WASCHMITTEL( Tenside)WASSERSTOFFPEROXID (HX2 O 2 )• Symptome: Konzentration > 5%: Haut- und Schleimhautreizung.Konzentration > 30%: Starke Ätzwirkung.Nach Ingestion konzentrierter Lösungen kann das freigesetzteGasvolumen zu einer Darmperforation führen.• Therapie: Ingestion einer 3-6%igen Lösung: Keine Therapie erforderlich.Ingestion höher konzentrierter Lösungen: Behandlung gemäß demVorgehen bei Laugen- und Säureningestionen.XYLOL( Kohlenwasserstoffe, aromatische)ZIGARETTE( Nikotin)ZOLPIDEMHypnotikum aus der Gruppe der Imidazopyridine, unterscheidetsich strukturell von den Benzodiazepinen und Barbituraten,bindet aber an den zentralen Benzodiazepin-GABA A -Chloridkanal-Rezeptorenkomplex.• Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Erregung, Halluzinationen,Benommenheit bis Koma, evtl. Atemdepression, Hypertonie.• Therapie: Bei Dosen >100 mg primäre Giftentfernung, sonstGabe von Aktivkohle, intensivmedizinische Überwachung,ggf. Beatmung.Antidot: Flumazenil (Anexate ® ).ZOPICLONHypnotikum der Gruppe der Cyclopyrrolone, unterscheidet sichstrukturell von den Benzodiazepinen und Barbituraten, bindetaber an den zentralen Benzodiazepin-GABAZA -Chloridkanal-Rezeptorenkomplex.• Symptome: Somnolenz, Verwirrtheit, selten Koma, Krampfanfall,Sinusbradykardie und -tachykardie, Reizleitungsstörungen.• Therapie: Beim Kleinkind immer in einer Kinderklinik überwachen.Bei Erwachsenen ab 50 mg mit Monitor überwachen,Kohlegabe, evtl. Antidot: Flumazenil (Anexate ® ).ZYANIDE( Blausäure)70 71


IndexAAbflussreiniger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18ACE-Hemmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Acetaldehyd-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Aceton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Acetylsalicylsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Aconitin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19Aconitum napellus ( Aconitin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19Alkohol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19Alkylphosphate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19Ammoniak (NH 3 ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Amphetamine ( Designerdrogen) . . . . . . . . . . . . . . . . .32Amylnitrit ( Methämoglobinbildner) . . . . . . . . . . . . . . . . .49Anilin ( Methämoglobinbildner) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49Antidepressiva . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Antihistaminika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21Antikoagulanzien ( Cumarine) . . . . . . . . . . . . . . . . . .32Antirheumatika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21Arsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22Arsenwasserstoff (Arsin, AsH 3 ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22Atropa belladonna ( Tollkirsche) . . . . . . . . . . . . . . . .69Atropin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22Ätherische Öle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23BBacillus cereus ( Lebensmittelvergiftung) . . . . . . . . . . . .45Barbiturate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23Bariumsalze (löslich) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23Benzin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23Benzodiazepine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24Benzol ( Kohlenwasserstoffe, aromatische) . . . . . . . . . . .42Betarezeptorenblocker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24Biguanide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25Blauer Eisenhut ( Aconitin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19Blausäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25Blei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26Bleichlauge ( Hypochloritlösung) . . . . . . . . . . . . . . . . .39Botulinus-Toxin ( Lebensmittelvergiftung) . . . . . . . . . . . . .45Brom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27Bromide, Bromcarbamide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .271,4-Butandiol ( Gammahydroxybuttersäure) . . . . . . . . . .37CCadmium, Cadmiumoxid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27Calciumantagonisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28Cannabis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28Carbamazepin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29Chlor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29Chloralhydrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29Chloroquin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30Chrom (Chromate, Chromsäure) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30Ciguateravergiftung ( Lebensmittelvergiftung) . . . . . . . . .46Clostridium botulinum ( Lebensmittelvergiftung) . . . . . . . .45Clostridium perfringens ( Lebensmittelvergiftung) . . . . . . .45<strong>Co</strong>dein ( Opiate) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53<strong>Co</strong>lchicin (<strong>Co</strong>lchicum autumnale) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31<strong>Co</strong>niin (<strong>Co</strong>nium maculatum) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31<strong>Co</strong>prinus-Syndrom ( Pilze) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57Crotalidae (Klapperschlangen, Grubenottern) . . . . . . . .65CS-Gas ( Tränengas) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .69Cumarine, Cumarinderivate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32DDaphne mezereum ( Seidelbast) . . . . . . . . . . . . . . . . .66Datura stramonium, Datura suaveolens( Atropin + Hyoscyamin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22/38Designerdrogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32Digitalis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32Duftöle ( Etherische Öle) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34EE 605 ( Pflanzenschutzmittel) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55Ecstasy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33Eibe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33Eisenhut, Blauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33Eisensalze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34Engelstrompete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34Elapidae (Giftnattern) ( Schlangen) . . . . . . . . . . . . . . . .64Ergotamin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34Ethanol, Ethylalkohol ( Alkohol) . . . . . . . . . . . . . . . . .19Etherische Öle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34Ethylacetat ( Nagellackentferner) . . . . . . . . . . . . . . . . .50Ethylenglykol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3572 73


IndexFFliegenpilz-Syndrom ( Pilze) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57Fluoride . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36Flupirtin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36Flusssäure (HF), Fluorwasserstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36Formaldehyd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37GGamma-Hexachlorcyclohexan ( Lindan) . . . . . . . . . . .47Gammahydroxybuttersäure (GHB), Gammabutyrolacton (GBL) . . .37Gastrointestinales Pilz-Syndrom ( Pilze) . . . . . . . . . . . .58Geschirrspülmittel (diverse) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38Gyromitrin-Syndrom ( Pilze) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58HHaschisch ( Cannabis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28Herbstzeitlose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38Heroin ( Opiate) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Herzglykoside ( Digitalis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32Hyoscyamin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38Hypochloritlösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39IInsektengifte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39Insulin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39Isoniazid (INR) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40JJauchegase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40KKaliumhypochlorit ( Hypochloritlösung) . . . . . . . . . . . . .39Kaliumpermanganat (KMnO 4 ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40Kaliumzyanid ( Blausäure) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25Kampfstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40Katadolon ( Flupiritin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36Knopfzellbatterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41Kohlendioxid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41Kohlenmonoxid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41Kohlenwasserstoffe (diverse) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42Kokain . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43Kupfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43LLampenöle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43Laugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44Lebensmittelvergiftung (diverse) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45Lindan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47Liquid Ecstasy ( Gammahydroxybuttersäure) . . . . . . . . . .37Lithiumsalze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47LSD (Lysergsäurediethylamid) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48MMagnesiumsalze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48Malignes Neuroleptika-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51Marihuana ( Cannabis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28Mäusegift ( Phosphorwasserstoff) . . . . . . . . . . . . . . . .56Metaldehyd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48Metalldampffieber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49Metasystox R ( Pflanzenschutzmittel) . . . . . . . . . . . . . . .55Methadon ( Opiate) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Methämoglobinbildner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49Methanol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49Morphin ( Opiate) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Muscarin-Syndrom ( Pilze) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58Muskatnuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50Myristica fragrans ( Muskatnuss) . . . . . . . . . . . . . . . .50NNachtschattengewächse ( Atropin + Hyoscyamin) . . .22/38Nagellackentferner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50Natriumhypochlorit ( Hypochloritlösung) . . . . . . . . . . . .39Natriumzyanid ( Blausäure) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25Neuroleptika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51Nikotin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52Nitrobenzol (C 6 H 5 NO 2 ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52Nitrosegase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53NSAR ( Antirheumatika) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21OOpiate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Opium ( Opiate) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Orellanus-Syndrom ( Pilze) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59Oxydemeton-Methyl ( Pflanzenschutzmittel) . . . . . . . . . .5574 75


IndexPPhalloides-Syndrom ( Pilze) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59Pantherpilz-Syndrom ( Pilze) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59Paracetamol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Paraquat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54Parathion ( Pflanzenschutzmittel) . . . . . . . . . . . . . . . . .55Paxillus-Syndrom ( Pilze) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59Pflanzenschutzmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55Phenobarbital ( Barbiturate) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23Phenol (Hydroxybenzol, C 6 H 5 OH) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55Phenytoin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56Phosgen (COCl 2 ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56Phosphorsäureester ( Pflanzenschutzmittel) . . . . . . . . . . .55Phosphorwasserstoff (Phosphin, PH 3 ) . . . . . . . . . . . . . . . .56Pilze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57Pro-Drugs ( Gammahydroxybuttersäure) . . . . . . . . . . . . .37Psilocybin-Syndrom ( Pilze) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60QQuecksilber (Hg), Quecksilbersalze . . . . . . . . . . . . . . . . . .61RRattengifte ( Thallium + Cumarine) . . . . . . . . . . . . . .32/68Rauchgas ( Kohlenmonoxid + Blausäure) . . . . . . . . . .25/41Rhabdomyolyse-Syndrom ( Pilze) . . . . . . . . . . . . . . . .61SSäuren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63Saxitoxinvergiftung ( Lebensmittelvergiftung) . . . . . . . . . .46Schädlingsbekämpfungsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63Schierling, Gefleckter ( <strong>Co</strong>niin) . . . . . . . . . . . . . . . . . .31Schilddrüsenhormone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63Schlafmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .64Schlangen (diverse) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .64Schneckenkorn ( Metaldehyd) . . . . . . . . . . . . . . . . . .48Schwefelwasserstoff (H 2 S) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .65Scombrotoxismus ( Lebensmittelvergiftung) . . . . . . . . . . .46Secale cornutum ( Ergotamin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34Seidelbast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66Seifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66Serotonin-Reuptake-Hemmer (SSRI) . . . . . . . . . . . . . . . . . .66Skorpionstich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .67Spinnenbisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .67Staphylococcus aureus ( Lebensmittelvergiftung) . . . . . . .45Staphylokokken-Enterotoxin ( Lebensmittelvergiftung) . . . .45Stechapfel ( Atropin + Hyoscyamin) . . . . . . . . . . . . .22/38Strychnin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .68Sublimat (HgCl 2 )( Quecksilber) . . . . . . . . . . . . . . . . .61TTabak ( Nikotin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52Taxus baccata ( Eibe) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33Tenside . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .68Tetrachlorkohlenstoff ( Kohlenwasserstoffe, halogenierte) . . .42Thallium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .68Theophyllin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .69Thyroxin, Triiodthyronin ( Schilddrüsenhormone) . . . . . . . .63Tollkirsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .69Tränengas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .69Trichlorethylen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70VValproinsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70Viperidae (Vipern) ( Schlangen) . . . . . . . . . . . . . . . . . .64WWaschmittel ( Tenside) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .68Wasserstoffperoxid (H 2 O 2 ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70XXylol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70ZZigarette ( Nikotin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52Zolpidem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .71Zopiclon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .71Zyanide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .71Zyankali ( Blausäure) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2576 77


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