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Das Geschichtsbild ist lückenhaft - Sudetenpost

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Erscheinungsort Linz<br />

mz<br />

E?nzeipreîss 7.-<br />

P. b. b.<br />

Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)<br />

Folge 20 Wien - Linz, 18. Oktober 1984 30. Jahrgang<br />

Böhmerwald-<br />

Volkstanzgruppe<br />

jubilierte<br />

(Seite 2)<br />

Die Südmährer<br />

feiern<br />

(Seite 3)<br />

Keine Fr<strong>ist</strong> für die<br />

Vertriebenenausweise<br />

Interessante Nachricht vom Honorarkonsul<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

in Klagenfurt, Marte, an die Sudetendeutsche<br />

Landsmannschaft und an andere<br />

Landsmannschaften zum Thema Vertriebenenausweise.<br />

Im Gegensatz zur Auffassung mancher<br />

Landsmannschaften, daß die Antragsfr<strong>ist</strong><br />

für einen Vertriebenenausweis mit 31. Dezember<br />

1984 endet, wird vom Deutschen<br />

Vizekonsul festgehalten, daß es keine<br />

Fr<strong>ist</strong> gibt, bis wann Anträge auf Ausstellung<br />

von Vertriebenenausweisen gestellt<br />

werden müssen. , V<br />

<strong>Das</strong> <strong>Geschichtsbild</strong><br />

<strong>ist</strong> <strong>lückenhaft</strong><br />

<strong>Das</strong> Jahrestreffen des Witikobundes 1984 in<br />

Landshut war deshalb besonders bedeutungsvoll,<br />

weil der bisherige verdienstvolle Vorsitzende,<br />

Dr. Heinz Lange, nach 25jähriger Tätigkeit<br />

mit Vollendung des 70. Lebensjahres sich<br />

nicht mehr der Wiederwahl stellte.<br />

<strong>Das</strong> Treffen begann bereits am Freitag,<br />

5. Oktober, mit der Eröffnung der von Kam.<br />

Heinz Wamser, Wien, in der Galerie des Rathauses<br />

mit viel Idealismus, Sachverstand und<br />

Liebe zusammengestellten Ausstellung „Sudetenland-Baiern",<br />

wofür ihm ein besonders herzlicher<br />

Dank gebührt. Abends war dann im Festsaal<br />

des Kolpinghauses der Kultur- und Begrüßungsabend<br />

mit Vortrag von Dr. Georg Spitzlberger,<br />

Landshut, über das Thema: „Landshut<br />

— Böhmerwald — Prag". Im gleichen Saal wurde<br />

am Samstag, 6. Oktober, die Jahreshauptversammlung<br />

abgehalten.<br />

Zum neuen Obmann des Witikobundes wurde<br />

Dr. Reinfried Vogler gewählt, seine zwei<br />

Stellvertreter sind Siegfried Zoglmann und Dr.<br />

Wolfgang Egerter, dem Vorstand gehören weiters<br />

an die Km. Schnürch, Dr. Kudlich, Dr. Hueber,<br />

Löffler, Herget, Kailina, Fleißner und Böse.<br />

Dr. Heinz Lange wurde zum Ehrenvorsitzenden<br />

gewählt. Somit sind mehrere Vorstandsmitglieder<br />

Angehörige der mittleren und jüngeren Generation.<br />

Die Veranstaltungen wurden um 15<br />

Uhr mit der Vollversammlung mit Gästen fortgesetzt.<br />

Neben Präs. Dr. Stingi, dem Vorsitzenden<br />

der Ackermänngemeinde, dem jüngsten<br />

bayerischen CSU-Bundestagsabgeordneten<br />

Dr. Schmölzer, waren auch mehrere Landtagsabgeordnete<br />

und Stadträte sowie andere Persönlichkeiten<br />

gekommen.<br />

Ein bedeutungsvolles und mit Bege<strong>ist</strong>erung<br />

aufgenommenes Referat hielt Min<strong>ist</strong>erialrat<br />

Prof. Emil Schlee, Kiel, Landesbeauftragter für<br />

Vertriebene und Flüchtlinge. Der brillante Redner<br />

führte aus, daß fast die Hälfte aller jungen<br />

Deutschen nicht wisse, was Deutschland <strong>ist</strong>,<br />

da diese präge verdrängt werde. Die junge Generation<br />

sei nicht uninteressiert, sondern fehlinformiert.<br />

Als Gründe nannte er folgende<br />

Punkte:<br />

<strong>Das</strong> deutsche Volk hat 39 Jahre nach<br />

Kriegsende noch immer keinen Friedensvertrag,<br />

daher <strong>ist</strong> alles noch offen. Deutschland<br />

gilt immer noch als Feindstaat. <strong>Das</strong> Sagen in<br />

Deutschland haben nach wie vor die vier Siegermächte<br />

und nicht die Bundesregierung<br />

oder der Bundestag. Durch die Ortsverträge<br />

werden alle Verträge mit den vier Mächten<br />

nicht berührt. Die wichtigsten Akten und Archive<br />

sind nicht in deutscher Hand bzw. Verwahrung<br />

und daher von deutscher Seite nicht einsehbar.<br />

Wenn die Menschenrechte in Deutschland<br />

wieder Geltung haben sollen, hat jeder<br />

Deutsche dafür zu arbeiten und darf nicht die<br />

Hände in den Schoß legen, denn sie gehen alle<br />

Deutschen an. Die Ostverträge sind keine<br />

Grenzverträge, es wurde in ihnen über den<br />

Staats- und völkerrechtlichen Status der deutschen<br />

Ostgebiete nichts ausgesagt und kein<br />

Verzicht auf diese gele<strong>ist</strong>et. Es werden zwar oft<br />

Falschmeldungen lanciert in der Hoffnung,<br />

daß sie im Laufe der Zeit geschluckt und ge-<br />

glaubt werden. Doch es wird nur durch die<br />

Macht der Sieger so getan, als ob... Man<br />

muß aber den Mut haben die Wahrheit zu sagen,<br />

und zwar muß sie so gesagt werden, daß<br />

sie alle, vor allem die Jugend, verstehen.<br />

Deutschland hat zwar den Krieg verloren, aber<br />

die Siegermächte haben den Frieden verloren.<br />

Es <strong>ist</strong> nicht möglich, gleichzeitig Bundesgenossen<br />

von heute und Besiegte von gestern zu<br />

sein. <strong>Das</strong> deutsche Volk <strong>ist</strong> nicht schlechter als<br />

die übrigen Völker, ein einseitiger Schuldvorwurf<br />

an die Deutschen <strong>ist</strong> zurückzuweisen. Als<br />

heimatverbundene Menschen dürfen wir uns<br />

nicht zu Lumpen machen lassen. Wer ein guter<br />

Europäer sein will, muß zuerst ein guter Deutscher<br />

sein.<br />

Beim anschließenden Podiumsgespräch, an<br />

dem Dr. Becher, Zoglmann, Bundestagsabgeordneter<br />

Dr. Mölzer und Stadtrat Dr. Streinz teilnahmen,<br />

wurde auch darauf hingewiesen, daß<br />

man, wenn man von Deutschland in den Grenzen<br />

von 1937 spreche, von einer Schandgrenze<br />

des Versailler Diktates spreche. Die Deutschen<br />

in der Bundesrepublik Deutschland sind<br />

nicht das ganze deutsche Volk, sondern nur<br />

ein Teil desselben, die territoriale Souveränität<br />

des Deutschen Reiches <strong>ist</strong> unverändert. Nicht<br />

nur die Vertreibung <strong>ist</strong> völkerrechtswidrig, sondern<br />

auch die Benutzung der Ortsgebiete<br />

durch die Vertreiberstaaten. Die Menschen-<br />

rechte müssen für alle Menschen gelten. Der<br />

Verzicht der Sudetendeutschen auf Rache und<br />

Vergeltung im Jahre 1950 <strong>ist</strong> durchaus nichts<br />

Selbstverständliches, da andere vertriebene<br />

Völker und Volksgruppen keinen solchen Verzicht<br />

gele<strong>ist</strong>et haben. Außerdem <strong>ist</strong> er kein Verzicht<br />

auf das Recht auf Heimat und Selbstbestimmung.<br />

<strong>Das</strong> Volksgruppenrecht <strong>ist</strong> nämlich<br />

nicht nur auf Befreiungsbewegungen anwendbar.<br />

Schließlich muß nicht alles immer so bleiben,<br />

wie es <strong>ist</strong>, es hat oft auch friedliche Umwälzungen<br />

gegeben. Wäre nämlich ein<br />

Rechtsanspruch mit friedlichen Mitteln nicht<br />

mehr durchsetzbar, wäre das eine Rückentwicklung<br />

des Rechts.<br />

Der festliche Abend wurde mit dem Auftreten<br />

der Hohnsteiner Puppenbühne des Kam. Harald<br />

Schwarz eingeleitet, welche lebhaft beklatscht<br />

wurde, mit Tanz und Tombola ging<br />

dieser Abend zu Ende.<br />

Der Höhepunkt des Treffens war der großangelegte<br />

Festvortrag des jungen Südtiroler<br />

Landtagsabgeordneten Dr. Franz Pahl beim<br />

festlichen Abschluß mit musikalischer Umrahmung<br />

im herrlichen Rathaus-Prunksaal, zu<br />

dem sich unter zahlreichen Ehrengästen auch<br />

der Sprecher der SL, Staatsmin<strong>ist</strong>er Dr. Neubauer,<br />

eingefunden hatte. Dieser wies auf die<br />

großen Verdienste des nunmehrigen Ehrenvor-<br />

Fortsetzung auf Seite 2<br />

<strong>Das</strong> schöne Bild der Heimat...<br />

Tage der Besinnung<br />

VON WOLFGANG SPERNER<br />

Der Oktober läßt uns besinnlich werden.<br />

Für Österreich <strong>ist</strong> es der Monat mit dem.<br />

Staatsfeiertag, den wir nun begehen, für<br />

die DDR war es der Jahrestag des<br />

35jährigen Bestandes. Sicher, zwei recht<br />

verschiedene Anlässe zum Nachdenken<br />

— und doch führen sie uns hier in Österreich<br />

gedanklich zusammen. Denn während<br />

man bei den pompösen Feiern in der<br />

DDR von offizieller Seite nicht genug betonen<br />

konnte, daß „im Geschützdonner des<br />

Zweiten Weltkriegs das Deutsche Reich zu<br />

Ende ging" und sich alle unvoreingenommenen<br />

Menschen deutscher Zunge gerade<br />

in diesen Tagen die Widernatürlichkeit<br />

dieser Trennung zweier deutscher Staaten<br />

bewußt wurden, feiert Österreich als erfreulich<br />

gut entwickelter eigener Staat seinen<br />

Nationalfeiertag.<br />

Wer die Zeit nach 1945 bewußt in Österreich<br />

erlebt hat, wird nicht vergessen haben,<br />

daß auch Österreich nahe daran war,<br />

in ein Westösterreich (unter sowjetischer<br />

Besatzungsmacht) zu zersplittern. Daß,<br />

um es einfach zu erklären, Linz das Schicksal<br />

von Berlin erspart blieb. So aber <strong>ist</strong> es<br />

dem Geschick österreichischer Politiker —<br />

und sicher auch hintergründigen Plänen<br />

der Großmächte — zu verdanken, daß wir<br />

im kommenden Jahr den 30jährigen Bestand<br />

des freien Österreich werden feiern<br />

können.<br />

Wir hier leben in einem selbst erarbeiteten<br />

relativen Wohlstand und vor allem in<br />

größtmöglicher persönlicher Freiheit Wir<br />

können hier nahezu alles kaufen, was das<br />

Herz begehrt und wir können reisen, wohin<br />

wir wollen. Bis auf die Oststaaten und in<br />

die DDR. Drüben aber, sowohl in der heutigen<br />

CSSR wie in der Deutschen Demokratischen<br />

Republik, hat man Mauern und<br />

Stacheldraht um das Land hochgezogen<br />

und die Deutschen in der CSSR, aber auch<br />

die Deutschen im „anderen Deutschland",<br />

sie sind nicht frei. Reisen in den Westen<br />

müssen sie sich erbetteln, wenn sie überhaupt<br />

bewilligt werden.<br />

Daß unter solchen Gesichtspunkten jedes<br />

freien Deutschen Herz gerade in<br />

diesen Wochen voll Wehmut erfüllt <strong>ist</strong>, <strong>ist</strong><br />

verständlich. Denn über die hohlen Phrasen<br />

der Parteibonzen in der DDR hinweg,<br />

die auf der Trennung der Deutschen in<br />

West und Ost beharren, kann es nur eine<br />

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SUDETENPOST FOLGE 20 VOM 18. OKTOBER 1984<br />

Witikobund unter neuem Vorsitz<br />

<strong>Geschichtsbild</strong> <strong>ist</strong> <strong>lückenhaft</strong><br />

vernünftige Sehnsucht geben: Daß wieder<br />

einmal aile Deutschen in einem Staat vereint<br />

sind und daß dieses große Deutschland<br />

ein freies Land <strong>ist</strong>, ein Land wirklich<br />

freier Bürger.<br />

In dieser traditionsgeladenen Phase derFortsetzung<br />

von Seite 1<br />

deutschen Politik mußte es besonders<br />

sitzenden Dr. Heinz Lange (der leider wegen<br />

überraschen, daß sich vor einiger Zeit völ- Krankenhausbehandlung nicht anwesend sein<br />

lig unbedarít der italienische Außenmini- konnte) während seiner 25jährigen Tätigkeit<br />

sen werden können. Weiters wies er auf die<br />

Zwiespältigkeit und Unehrlichkeit der offiziellen<br />

Einstellung der „DDR" hin, welche zu ihren<br />

Feierlichkeiten zwar PLO-Chef Arafat einlud,<br />

ster Andreotti bei einer Kundgebung der als Vorsitzender des Witikobundes, aber auch um sich für das Selbstbestimmungsrecht der<br />

KPI zur Deutschlandpolitik äußerte. Andre- in der SL und in anderen Organisationen hin. Palästinenser einzusetzen, wie das ja auch<br />

otti ereiferte sich vor den italienischen In seinem anschließenden Festvortrag ver- schon bei afrikanischen Völkern getan wurde,<br />

Kommun<strong>ist</strong>en zu der Feststellung: „Es gibtglich<br />

dann Dr. Pahl das Schicksal der Südtiro-<br />

zwei deutsche Staaten — und so soll es<br />

ler mit dem der Sudetendeutschen, ausgehend<br />

vom gleichen ungerechten Friedensdik-<br />

auch bleiben." Der Beifall der Unken war<br />

tat von St. Germain im Jahre 1919. Er erklärte,<br />

ihm gewiß. Er sonnte sich darin.<br />

daß sich die deutsche Volksgruppe in Südtirol<br />

Die westliche Welt rätselte zunächst zum gleichen deutschen Volke bekenne, dem<br />

nach dem ersten Schock. War das der ein- auch die Sudetendeutschen ebenso wie die<br />

das Selbstbestimmungsrecht der Deutschen<br />

und das Recht auf Wiedervereinigung jedoch<br />

ablehnt. Die große Dornenkrone, die beim<br />

Innsbrucker Jubiläumsfestzug von Südtiroler<br />

Schützen mitgetragen wurde, <strong>ist</strong> ein Symbol<br />

der Trauer und des Schmerzes wegen der Zerreißung<br />

Tirols. Die darauffolgende Hetze des<br />

fältige Lapsus einer diplomatischen Plau- West- und Mitteldeutschen, Ost- und Südost- ital. Außenmin<strong>ist</strong>ers vor Kommun<strong>ist</strong>en und<br />

dertasche? Wie konnte ein so altgedienter deutschen sowie der Großteil der Österreicher mancher ital. Massenmedien auch hinsichtlich<br />

Diplomat solch eine Beleidigung für den angehören. Er wies auch darauf hin, daß die der Befürwortung der Teilung Deutschlands<br />

Nato-Partner Bundesrepublik Deutschland<br />

Autonomie auf Grund des „Paketes", fast 40<br />

Jahre nach dem Gruber-Degasperiherauslassen?<br />

Mag er in einer Trattoria in<br />

Abkommen, noch immer nicht voll verwirklicht<br />

Rom in weinseliger Laune seinen privaten<br />

<strong>ist</strong> und daß auch die Südtiroler Deutschen vom<br />

Gedanken freien Lauf lassen, als Außenmi- Selbstbestimmungsrecht nicht ausgeschlosn<strong>ist</strong>er<br />

mußte er doch wissen, was er mit<br />

seiner Erklärung gerade zu diesem Zeitpunkt<br />

auslösen würde.<br />

Wenn Andreotti indes seine Deutschlandthese<br />

bewußt in den politischen Raum<br />

gestellt hat — und jüngste Entwicklungen<br />

war bezeichnend. Der überwiegende Teil der<br />

Deutschen in Südtirol wünscht auch heute<br />

noch eine Wiedervereinigung Tirols und eine<br />

Rückgliederung Südtirols an Österreich. Dr.<br />

Pahl verurteilte auch die Einstellung eines Teilassen<br />

dies vermuten, dann hat er seiner<br />

Die herrliche Kulisse des mit Blumen festlich<br />

bisherigen trüben Karriere einen neuen<br />

geschmückten großen Saales im Landeskul-<br />

Negativpunkt hinzugefügt. Andreotti hat<br />

turzentrum Ursulinenhof in Linz und das flotte<br />

sich bisher recht clever durch extreme Par- Spiel der „Linzer Tanzlmusi" waren zusätzliche<br />

teien nach oben geboxt. Wenn ihm die Voraussetzungen für das gelungene Volks-<br />

Koplinger und Anni Ecker, die Abordnung des<br />

Witikobundes mit Hofrat Dr. Scheiter und Rudolf<br />

Alliger samt Gattinnen, die Kaplitzer Gruppe<br />

und die Mitglieder vieler sudetendeutscher<br />

Heimatgruppen. Sehr erfreulich war auch die<br />

Chr<strong>ist</strong>demokraten nützlich sind, <strong>ist</strong> er ihr tanzfest der Volkstanzgruppe Böhmerwald in zahlreiche Teilnahme der Jugend. Vor der Pau-<br />

Mann, wenn er mehr von den Kommuni- Linz anläßlich des zehnjährigen Bestehens. se wurde von den Männern der Volkstanzgrupsten<br />

erwarten kann, <strong>ist</strong> er auf ihrer Seite. Viele Volkstanzgruppen waren aus nah und pe Böhmerwald unter der Leitung von Tanzlei-<br />

Die KPI war auch zunächst sein Steigbü- fern gekommen, so aus Rohrbach, Ulrichsberg,<br />

Schwertberg, St. Oswald b. Fr, Grüngelhalter,<br />

aber nun hat sich sogar die KPI<br />

bach, Gramastetten, Bad Hall, aus Wels die<br />

von Andreotti d<strong>ist</strong>anziert, von jenem zwei-<br />

Siebenbürger Sachsen und sogar Volkstänzer<br />

felhaften Diplomaten, der es schaffte, so- aus München! Besonders stark war die Linzer<br />

gar mit der Mafia ins Gerede zu kommen. Volkshochschule mit ihren Gruppen samt den<br />

ter Franz Böhm in alten Kostümen der Böhmerwäldler<br />

„Schwerttanz" und in der Pause von<br />

Und solch ein Mensch dienerte sich mit drei Tanzleitern Oberamtsrat Ing. Luger, Otto<br />

seiner Zwei-Deutschland-These der DDR Holzer und Karl Schuster vertreten, aber auch<br />

an. Dies gerade zu jenem Zeitpunkt, da die der Volksgesangsverein Linz und Vertreter wei-<br />

DDR ihren 35jährigen Bestand feiert. Aberterer<br />

Gruppen nahmen am Tanzfest teil.<br />

während am Jahrestag der DDR die große Gründungs- und Ehrenobmann der Volks-<br />

Der erste Besuch eines tschechoslowakischen<br />

Landwirtschaftsmin<strong>ist</strong>ers in Österreich,<br />

der am 10. Oktober zu Ende ging, eröffnete<br />

neue Exportchancen für die heimische Landwirtschaft.<br />

Wie Sektionschef Dipl.-Ing. Robert<br />

Militärparade über die Straßen Ostberlins tanzgruppe Böhmerwaid, Dir. Franz Zahorka, Steiner vom Landwirtschaftsmin<strong>ist</strong>erium der<br />

stampfte, harrten mehr als hundert Bürger konnte auch viele Ehrengäste begrüßen, so als apa mitteilte, <strong>ist</strong> die CSSR interessiert, aus der<br />

der DDR in der Deutschen Botschaft in persönliche Vertreter von Landeshauptmann heurigen Ernte 100.000 Tonnen Futtermais zu<br />

Prag auf ihre Ausreisebewilligung nach Dr. Ratzenböck und Bürgerme<strong>ist</strong>er Prof. Scha-<br />

Westdeutschland. Eine menschliche Tranovsky,<br />

welche den Ehrenschutz über die Veranstaltung<br />

übernommen hatten, Bundesrat<br />

gödie, ein Mitgefühl für alle und zweifellos<br />

Dir. Paul Raab und Stadtrat Edeltraud Hofer,<br />

ein Mißton in den Jubelklängen zur DDR.<br />

weiters FPÖ-Landtagsabgeordneten Horst<br />

Auch uns hier geht diese Entwicklung Sehender und ÖVP-Landtagsabgeordneten<br />

nahe. Nicht nur, weil wir räumlich eng mit a. D. Karl Blaimschein, den Vorsitzenden der<br />

kaufen.<br />

Ob das Geschäft zustande kommen wird,<br />

läßt sich aber noch nicht sagen, da die Ernte<br />

bei Futtermais von der Wetterlage abhängt und<br />

auch der Getreidewirtschaftsfonds, so Steiner,<br />

noch keine verläßliche Zahl nennen kann.<br />

Prag, der DDR und der Bundesrepublik Bundeshauptversammlung der Sudetendeut- Wenn es nämlich bis zur Ernte feuchtes Wetter<br />

verbunden sind, für uns hier hat sich mit schen Landsmannschaft in Österreich und Ob- gibt, verwenden die Landwirte den Mais in der<br />

der menschlichen Tragödie und Pomphafmann der Heimatgruppe der Riesen- und Iser- Hauptsache für Silofutter anstatt die Körner<br />

tigkeit von DDR-Jubiläum und Notlage der gebirgler, Kommerzialrat Erwin Friedrich mit<br />

DDR-Flüchtlinge einmal mehr gezeigt, wie Gattin, den Landesobmann und stellvertreten-<br />

erschreckend leicht Menschen einer Naden<br />

Bundesobmann der SL sowie Obmann<br />

des Verbandes der Böhmerwäldler in OÖ.,<br />

tion durch Jahrzehnte hindurch trotz aller<br />

Konsulent Hans Hager, seinen Stellvertreter im<br />

sonstigen Entwicklung persönlich unfrei<br />

Verb. d. Böhmerwäldler, Karl Hoffeiner mit Gat-<br />

und unglücklich durch den Staat gemacht tin, den Obmann des Verbandes der Südmäh-<br />

werden können, in dem sie leben. Unsere rer in OÖ. und stellvertretenden Landesob-<br />

Lehre daraus muß gerade zum österreichimann der SL, Regierungsrat Ludwig Deutsch<br />

schen Staatsfeiertag der besondere Dank mit Gattin, den Kulturreferenten der SL in OÖ.<br />

an Österreich sein, diesem Staat, dem wir und Obmann der Eghalanda Gmoi, Konsulent<br />

freilich — und gerade auch durch unsere Oberstudienrat Prof. Dr. Zerlik, die Obfrau der<br />

Disziplin und unser positives bebensgefühlSudetendeutschen<br />

Frauengruppe in OÖ., Lilo<br />

sowie durch unsere Le<strong>ist</strong>ungen sein Ge-<br />

Sofka-Wollner mit Gatten Oberspielleiter Walter<br />

Sofka, die Vertreter der „<strong>Sudetenpost</strong>", Karl<br />

sicht und seinen Frieden mitbestimmt haben.<br />

kostspielig zu trocknen. Dies war z. B. 1983 der<br />

Fall, wo die Produktion zu niedrig war, um Exportchancen<br />

dieser Art nützen zu können.<br />

Der Besuch des CSSR-Min<strong>ist</strong>ers Dipl.-Ing.<br />

Mtroslaw Toman kam auf Einladung von Landwirtschaftsmin<strong>ist</strong>er<br />

Haiden zustande und soll<br />

den Ausbau der Zusammenarbeit der beiden<br />

Staaten auf dem Gebiet der Landwirtschaft dienen.<br />

Interesse von Seiten der CSSR besteht vor<br />

allem an der österreichischen Zuckerrübenwirtschaft,<br />

die wegen der hohen Erträge laut<br />

Steiner allgemein bewundert wird und am gesamten<br />

Saatgutsektor. Dadurch eröffnen sich<br />

Möglichkeiten für österreichische Unterneh-<br />

Volkstanzgruppe Böhmerwald<br />

jubilierte mit dem Tanzfest<br />

Schwungvoll« Tim» Her Tanzgruppe Bö*tm*fwald; rechts der Schwerttanz.<br />

les der deutschen Jugend, welche durch ihre<br />

Tätigkeit in der „Friedensbewegung" in ihrer<br />

Kurzsichtigkeit und ihrem Unverständnis dem<br />

kommun<strong>ist</strong>ischen Osten in die Hände arbeite.<br />

Ein langer Applaus der Zustimmung belohnte<br />

den Festredner für seine mitreißenden Worte.<br />

Mit den Schlußworten des neuen Vorsitzenden<br />

Dr. Reinfried Vogler, aus welchen gleichfalls<br />

zum Ausdruck kam, daß Südtiroler und<br />

Sudetendeutsche ihre Zusammenarbeit noch<br />

enger gestalten müssen, und der ersten und<br />

dritten Strophe der deutschen Nationalhymne<br />

endete dieses bedeutungsvolle Witikobund-<br />

Jahrestreffen 1984, zu dem auch fast alle<br />

Wit i ko Kam e rad en aus OÖ., teilweise sogar mit<br />

ihren Frauen, in dieses Juwel der deutschen<br />

Städte, Landshut, gekommen waren. Eine besondere<br />

Genugtuung <strong>ist</strong> es für die oö. Kameraden,<br />

daß es die Idee eines Linzer Witikonen<br />

war, den Südtiroler Abgeordneten Dr. Pahl für<br />

den Vortrag in Landshut vorzuschlagen und<br />

diese Idee auch verwirklicht werden konnte.<br />

Dir. Franz Zahorka<br />

der ganzen Gruppe der aus dem Kleinen Walsertal<br />

stammende „Webertanz" vorgeführt.<br />

Bundesrat Dir. Paul Raab hatte mit herzlichen<br />

Worten die Grüße des Landeshauptmannes<br />

überbracht und dem Obmann Rainer Ruprecht<br />

ein Buch über den Böhmerwald überreicht.<br />

Abschließend wird allen Landsleuten, die<br />

Spenden übergeben oder übersandt haben,<br />

auf diesem Wege herzlichst gedankt!<br />

CSSR-Landwirtschaftsmin<strong>ist</strong>er:<br />

Mehr Kontakte zu Österreich<br />

men. U. a. bauen die Bundesanstalten für<br />

Pflanzenbau und eine oberösterreichische Firma<br />

aufgrund dieser Kontakte ihre Geschäftsbeziehungen<br />

mit der CSSR aus. <strong>Das</strong> österreichische<br />

Interesse an den Kontakten konzentriert<br />

sich vor allem auf die tschechische Eiweißfutterproduktion,<br />

die als sehr weit fortgeschritten<br />

gilt. Steiner nannte hier vorrangig die<br />

tschechischen Futtererbsen und Pferdebohnen,<br />

wo es inzwischen Sorten gebe, die auch<br />

auf trockenem Gebiet gedeihen. Die Tschechoslowakei<br />

will weiters die Bodenanalysemethode<br />

der Tullner Zuckerfabrik anwenden.<br />

Fünf Atomkraftwerke<br />

in der CSSR<br />

Die Tschechoslowakei wird bis Mitte der<br />

neunziger Jahre fünf Atomkraftwerke besitzen.<br />

Gegenwärtig <strong>ist</strong> eines in Betrieb, ein zweites<br />

wird in Kürze in Betrieb genommen und zwei<br />

weitere sind im Bau. Anfang 1985 soll mit dem<br />

Bau eines fünften Kraftwerkes in der Ostslowakei<br />

begonnen werden. Die Baukosten sind in<br />

den letzten Jahren allerdings erheblich gestiegen.<br />

Sie betragen etwa 70 bis 80 Prozent mehr<br />

als bei dem ersten Atomkraftwerk in Jaslovske<br />

Bohunice. Die Produktionskosten werden auf<br />

das Vierfache der ursprünglich errechneten<br />

Kosten klettern. Der Grund hierfür sind strengere<br />

Maßnahmen für den Umweltschutz, hieß<br />

es am Dienstag von informierter Seite in Prag.


FOLGE 20 VOM 18. OKTOBER 1984 SUDETENPOST<br />

Südmährer-Tag 1984<br />

Sonntag, 21. Oktober 1984<br />

Zum traditionellen Südmährer-Tag 1984<br />

laden wir alie sudetendeutschen Landsleute<br />

— natürlich ganz besonders die<br />

Südmährer — recht herzlich ein!<br />

Kommen auch Sie zu unseren Veranstaltungen,<br />

zeigen wir der Öffentlichkeit<br />

die Geschlossenheit unserer Volksgruppe!<br />

Programm: 9 Uhr: Festmesse anläßlich<br />

des 30jährigen Bestehens des Arbeitskreises<br />

Südmähren.<br />

10.30 Uhr: Festveranstaltung des Arbeitskreises<br />

Südmähren (vormals Sudetendeutsche<br />

Jungmannschaft in der<br />

SDJÖ).<br />

15 Uhr: Beginn des Südmährer-Tages<br />

mit Kirtag (Einlaß ab 14 Uhr). Zum Tanz<br />

spielt unsere beliebte Heimatkapelle.<br />

Ort der Veranstaltung: Großer Festsaal<br />

des Kofpinghauses Zentral, Wien 6, Gumpendorferstraße<br />

39 (Eingang Stiegengasse<br />

12). Leicht mit der U 4 und der Autobuslinie<br />

57 A zu erreichen!<br />

Wir dürfen auch Sie und Ihre jungen<br />

Leute bei uns erwarten.<br />

Der Festausschuß<br />

Kinder für<br />

Adventfeier gesucht<br />

Der diesjährige Sudetendeutsche Advent<br />

mit dem Adventsingen in Wien findet<br />

heuer am Samstag, 1. Dezember,<br />

16 Uhr, im Haus der Begegnung, Wien 6,<br />

Königseggasse, statt.<br />

Schon jetzt dürfen wir alle Landsleute<br />

um Vormerkung dieses Termines bzw.<br />

dieser bestimmt sehr schönen Veranstaltung<br />

bitten. Die Heimatgruppen in Wien<br />

werden gebeten, ihre Heimatabende<br />

dementsprechend auszurichten, damit es<br />

nicht zu Terminüberschneidungen kommt<br />

und eine stattliche Anzahl von Landsleuten<br />

daran teilnehmen kann. Im Rahmen<br />

dieser vorweihnachtlichen Stunde sollen<br />

Kinder ein kleines Weihnachtsspiel aufführen.<br />

Da so bald als möglich mit den<br />

Proben begonnen werden soll und wir<br />

noch Kinder benötigen, werden die<br />

Landsleute dringend gebeten, Kinder im<br />

Alter von ca. acht bis zwölf Jahren für das<br />

Weihnachtsspiel anzumelden (mit Angabe<br />

der Telefonnummer, zwecks Erreichbarkeit).<br />

Meldungen bitte an die SLÖ-Bundesgeschäftsstelle,<br />

Hegelgasse 19/4, 1010<br />

Wien, bzw. an die Sudetendeutsche Jugend,<br />

Kreuzgasse 77/14, 1180 Wien, jeweils<br />

unter dem Kennwort: Weihnachtsspiel<br />

beim Adventsingen 1984, richten!<br />

Werte Landsleute, es geht um die Gestaltung<br />

Ihrer Adventstunde, gerade darum<br />

sollten auch Ihre Kinder bzw. Enkelkinder<br />

mitmachen!<br />

Alljährlich im Oktober ruft der „Humanitäre<br />

Verein von Österreichern aus Schlesien"<br />

alle Landsleute auf, in der schönen<br />

Kirche am Leopoldsberg bei einem Festgottesdienst<br />

der heiligen Hedwig zu gedenken.<br />

Dank der Initiative einiger rühriger<br />

Schlesier konnte im Jahre 1963 eine<br />

von Prof. Hammer geschnitzte Statue der<br />

Landespatronin von Schlesien aufgestellt<br />

und feierlich eingeweiht werden. Seither<br />

bildet die Kirche im Wienerwald Ersatz für<br />

die vielen Gnadenorte unserer Heimat<br />

und gar mancher holt sich dort wieder<br />

Kraft für das oft mühevolle tägliche Leben.<br />

Drum sei an dieser Stelle allen jenen<br />

gedankt, die sich um das Weiterleben des<br />

alten Brauches — der Hedwigsfeiern in<br />

unserer sudeten-schlesischen Heimat —<br />

bemüht haben.<br />

Gedenken wir aber der heiligen Hedwig,<br />

so müssen wir ein wenig ihr Leben<br />

und Wirken in Erinnerung rufen. Sie war<br />

nicht nur eine starke Frau und eine gute<br />

Chr<strong>ist</strong>in, sie war eine große politische Persönlichkeit.<br />

Im Jahre 1174 wurde Hedwig auf der<br />

Burg der Grafen Andechs, eines uralten<br />

bayerischen Adelsgeschlechtes, geboren.<br />

Nach einer sorgfältigen Ausbildung im<br />

Benediktinerkloster Kitzingen am Main<br />

wurde sie die Gemahlin des Piastenherzogs<br />

Heinrich von Schlesien.<br />

Hedwig kam durch diese Verbindung in<br />

ein Land, das am äußersten Rande des<br />

30 Jahre Arbeitskreis Südmähren<br />

Der Arbeitskreis Südmähren in Österreich<br />

(kurz ASÖ genannt) feiert heuer sein<br />

30jähriges Bestehen.<br />

Grund genug, ihn auch kurz vorzustellen:<br />

Der Sudetendeutsche Arbeitskreis Südmähren<br />

in Österreich (so lautet sein voller<br />

Name) <strong>ist</strong> ein selbständiger Verein, welcher<br />

aus der ehem. „Jugendgruppe<br />

Thaya" in Wien (einem der ersten sudetendeutschen<br />

Jugendverbände in Österreich)<br />

und der 1954 gegründeten „Sudetendeutschen<br />

Jungmannschaft" (diese<br />

wurde 1958 Mitglied der Sudetendeutschen<br />

Jugend Österreichs, und <strong>ist</strong> auch<br />

als ASÖ Mitglied geblieben!) hervorgegangen<br />

<strong>ist</strong>.<br />

Der ASÖ <strong>ist</strong> vor allem für die sogenannte<br />

„Mittiere Generation" gedacht, nimmt er<br />

die der Jugend Entwachsenen (vornehmlich<br />

südmährischer Herkunft) als Mitglieder<br />

nahtlos bei sich auf und bildet somit<br />

eine ideale Brückenfunktion zur älteren<br />

Generation.<br />

Der Vereinszweck <strong>ist</strong> unter anderem:<br />

Pflege der südmährischen Tracht, Pflege<br />

von Volks- und Brauchtum, Mitwirkung in<br />

allen Bereichen und Belangen der Sudetendeutschen,<br />

vornehmlich aber der Südmährer<br />

in Österreich und vieles andere<br />

mehr.<br />

Der Titel „Arbeitskreis Südmähren" <strong>ist</strong><br />

hier wörtlich zu nehmen, denn zusammen<br />

mit der Sudetendeutschen Jugend wurde<br />

und wird durch fleißiger Hände Arbeit sehr<br />

viel Arbeit gele<strong>ist</strong>et, was allen Südmährern<br />

und den anderen Sudetendeutschen<br />

sehr viel bedeutet, wie z. B. der „Kreuzberg"<br />

in Klein-Schweinbarth, der „Südmährische<br />

Hof" im Dorfmuseum Sulz<br />

oder der Ausbau eines Kellers zu unserem<br />

gemeinsamen „Heim oder Zentrum" in<br />

der Weidmanngasse 9 in Wien 17, um hier<br />

einiges anzuführen.<br />

Alljährlich werden auch eigene Veranstaltungen<br />

durchgeführt, wie die traditionelle<br />

Sonnwendfeier am Kreuzberg, die<br />

Internat. Thayaland-Rätselwanderung<br />

(Grenzlandwandertag) in Laa an der<br />

Thaya, die Gustav-Stolla-Gedächtnis-<br />

Autorätselfahrt mit „Thayaland-Pokal",<br />

Heimabende und sportliche Veranstaltungen.<br />

Die Heimabende finden jeweils jeden<br />

ersten Dienstag im Monat im Heim Weidmanngasse<br />

9,1170 Wien, ab 20 Uhr statt.<br />

Die verschiedenen Themen werden auch<br />

Vormals Sudetendeutsche Jungmannschaft in der<br />

Sudetendeutschen Jugend Österreichs<br />

in den großen Tageszeitungen unter „Veranstaltungen"<br />

entsprechend angekündigt.<br />

Selbstverständlich kommen hier<br />

auch die Mundart sowie Volkslied und<br />

Volkstanz nicht zu kurz, so daß für jeden<br />

etwas geboten wird.<br />

Noch in den fünfziger Jahren nahm die<br />

damalige „Thaya-Jugend" mit drei Fußballmannschaften<br />

erfolgreich in der Wiener<br />

Me<strong>ist</strong>erschaft teil, — zugleich wurde<br />

auch fleißig Tischtennis und regelmäßig<br />

Theater gespielt.<br />

Im Jahr 1964 wurde unter dem rührigen<br />

Obmann Gustav Stella und der fachmännischen<br />

Beratung von Lm. OSR Kurt Maderna<br />

die „Südmährische Trachtengruppe"<br />

gegründet. Sie stellt seither ein wesentliches<br />

Aushängeschild der Südmährer<br />

in der Öffentlichkeit dar. Die Trachtengruppe<br />

<strong>ist</strong> auch Mitglied des NÖ. Trachtenverbandes<br />

(NÖ. Heimatpflege) und<br />

nimmt regelmäßig an den diversen Veranstaltungen<br />

teil. Auch die Fahnen Südmährens<br />

werden bei vielen Veranstaltungen<br />

von uns vorangetragen.<br />

Die Trachtengruppe des Arbeitskreises<br />

Südmähren soll damit ein lebendiges<br />

Zeugnis unserer Volksgruppe bei den manigfaltigen<br />

Veranstaltungen nach außen<br />

hin ablegen!<br />

Durch den plötzlichen Tod des sehr beliebten<br />

Obmannes Gustav Stolta im Jahre<br />

1979 kam es in der Folge zu einer kurzfr<strong>ist</strong>igen<br />

„Atempause" im Vereinsleben.<br />

Dkfm. Richard Czujan übernahm als Obmannstellvertreter<br />

interimsmäßig die Vereinsgeschäfte<br />

und schuf die Grundlage<br />

zur Reorganisierung. Seither <strong>ist</strong> eine ständige<br />

Aufwärtsentwicklung zu beobachten.<br />

Bei der Neuwahl des Vorstandes 1982<br />

wurden mehrere Arbeitsgruppen gebildet,<br />

welche den Verein für die Zukunft auf eine<br />

breite Basis stellen sollen. Intensive Kontake<br />

haben dem ASÖ in den letzten Jahren<br />

einen breiten Bekanntheitsgrad gebracht.<br />

Dreimal jährlich findet auch ein<br />

Treffen von Mitgliedern und Freunden in<br />

Geislingen (Bundesrepbulik Deutschland),<br />

der südmährischen Patenstadt,<br />

statt.<br />

<strong>Das</strong> Jubiläumsjahr stand schwerpunktmäßig<br />

im Zeichen des Grenzlandes:<br />

Grenzland heute — „EisernerA/brhang"<br />

— Stacheldraht —- aus; tote Grenze.<br />

Die Folgen: wirtschaftliche Not, Abwanderung,<br />

oftmals Verarmung, Vereinsa-<br />

Brauchtum im Sudetenland<br />

St. Hedwig — Schutzpatronin von Schlesien<br />

damals bekannten und entwickelten Europas<br />

lag. Es war rückständig auf dem Gebiet<br />

der Staatskunst, der Wirtschaft, aber<br />

auch in kirchlicher Hinsicht.<br />

Durch den Einfluß Hedwigs entschloß<br />

sich Herzog Heinrich, deutsche Siedler<br />

ins Land zu rufen. Es waren vor allem<br />

Bauern, Mönche und Priester. Die Bauern<br />

vermittelten die damals modernen landwirtschaftlichen<br />

Techniken des Westens<br />

— die Mönche aber brachten Glaube,<br />

Kunst und Wissen. Bauern und Priester<br />

gemeinsam eröffneten einen Weg zu harmonischem<br />

Fortschritt.<br />

Die treibende, ge<strong>ist</strong>ige Kraft dieser<br />

„Entwicklungspolitik", wie man heute sagen<br />

würde, war aber die Herzogin, die ihre<br />

Aufgabe als Landesmutter sehr ernst<br />

nahm.<br />

Sie wirkte nicht durch Worte, sondern<br />

durch lebendiges Beispiel. Eines ihrer<br />

vornehmlichsten Ziele war die soziale und<br />

völkische Integration ihres Landes.<br />

Neben der Sorge um die Siedler nahm<br />

sie sich der Armen des Landes an und<br />

kümmerte sich um Witwen und Waisen.<br />

Durch persönliche Kontrolle der Gefäng-<br />

nisse konnte sie oftmals das elende Los<br />

der Gefangenen verbessern. Es stand ihr<br />

aber auch das Recht zu, bei Gerichtsverhandlungen<br />

teilzunehmen, um das Element<br />

der sozialen Gerechtigkeit und der<br />

Milde gegenüber der damals allzu robusten<br />

Justiz zu vertreten.<br />

Die Integration der Stämme leitete sie<br />

aber am eigenen Hof ein. Hier hatte es immer<br />

schon Deutsche und Polen nebeneinander<br />

gegeben. Auch ein preußisches<br />

Heidenmädchen zog sie groß, machte es<br />

zur Chr<strong>ist</strong>in und vermählte es mit einem<br />

angesehenen Ritter des Herzogtums.<br />

Wenn man weiß, in welch geringer Wertschätzung<br />

damals die heidnischen Preußen<br />

standen, kann man ermessen, was<br />

gerade diese Vermählung für die Völkerverständigung<br />

bedeutet hat.<br />

Durch die Gründung von Klöstern und<br />

Pfarreien setzte sie sich aber auch für religiöse<br />

Organisation Schlesiens ein.<br />

Religiös-kultureller Mittelpunkt war das<br />

Stift Trebnitz, wo erste Äbtissin jene Nonne<br />

Petrussa aus Kitzingen war, die der jugendlichen<br />

Hedwig einst jene Grundsätze<br />

mung der (alten) Restbevölkerung und<br />

mehr. Und gerade hier im Grenzland zu<br />

Südmähren leben naturgemäß viele unserer<br />

Landsleute!<br />

In einer Vielzahl von Veranstaltungen<br />

(jeden Monat zumindest eine), wie<br />

Heimatabende, Rätselwanderungen, Zeltlager,<br />

Film- und Diavorträge, Heimattreffen,<br />

Festwagen und anderes mehr, versuchen<br />

wir „lebendiges Südmähren" vor<br />

allem unserer Jugend zu vermitteln und<br />

miterleben zu lassen.<br />

An der Grenze sollten wir aber auch<br />

kein Vakuum entstehen lassen, sondern<br />

entsprechend „die Zähne zeigen".<br />

Die Jugend <strong>ist</strong> dem Vereinsleben abgeneigt,<br />

aber sie <strong>ist</strong> bege<strong>ist</strong>erungsfähig.<br />

Wenn man ihr klarmacht, daß man sie<br />

braucht, ihr eine verantwortungsvolle Aufgabe<br />

zuwe<strong>ist</strong>, dann <strong>ist</strong> sie da. In der Jugendzeit<br />

erkennt man nicht immer, wie<br />

sehr eines auf den anderen angewiesen<br />

<strong>ist</strong>. — Arbeit für die Gemeinschaft erzieht<br />

einen Menschen besser, als viele gute<br />

Lehren.<br />

Als Volkstums- und Trachtengruppe dürfen<br />

wir nicht in der Vergangenheit leben<br />

und damit isoliert werden, sondern wir<br />

müssen aus ihr schöpfen und damit den<br />

Anschluß an das Heute für das Morgen,<br />

auch im Hinblick auf geänderte soziale<br />

Strukturen, finden.<br />

Ganz in diesem Sinne wollen wir auch<br />

die Zukunft me<strong>ist</strong>ern, für unsere Volksgruppe<br />

und damit auch Südmähren weiterlebt!<br />

Am Sonntag, dem 21. Oktober, wollen<br />

wir unser Jubiläum festlich begehen.<br />

Alle Landsleute, Freunde und vor allem<br />

alle ehemaligen Kameraden der Jungmannschaft,<br />

der Trachtengruppe und dem<br />

Arbeitskreis Südmähren sind dazu recht<br />

herzlich eingeladen.<br />

Folgendes Programm <strong>ist</strong> dazu vorgesehen:<br />

9 Uhr: Festmesse.<br />

10.30 Uhr: Festliche Stunde.<br />

Ort der Veranstaltung <strong>ist</strong> der große Festsaal<br />

des Kolpinghauses Zentral, Wien 6,<br />

Gumpendorferstraße 39 (Eingang Stiegengasse<br />

12), wo auch ab 15 Uhr der<br />

Südmährer-Tag mit Kirtag stattfinden<br />

wird.<br />

Dazu dürfen wir auch Sie, werte Landsleute,<br />

bei uns erwarten!<br />

Josef Mord<br />

vermittelt hatte, auf denen die Heilige ein<br />

Leben lang weiterbauen konnte.<br />

Durch ihr unbegrenztes Gottvertrauen<br />

bekam sie wohl jene Sicherheit, die sie<br />

befähigte, alle Rückschläge eines an Prüfungen<br />

reichen Lebens zu ertragen. Am<br />

schwersten traf sie wohl der Tod ihres Sohnes,<br />

von dem sie sich die Weiterführung<br />

ihres Lebenswerkes erhofft hatte. Heinrich<br />

war 1241 in der Schlacht bei Liegnitz<br />

mit Zehntausenden Deutschen und Polen<br />

bei der gemeinsamen Verteidigung des<br />

Abendlandes gegen die Tartaren gefallen.<br />

Städte, Dörfer und Klöster — während der<br />

letzten Jahrzehnte aufgebaut — lagen in<br />

Trümmern. Doch die Mongolen zogen<br />

sich — für viele unverständlich — wieder<br />

nach Asien zurück und die Fürstin begann<br />

mit dem Wiederaufbau. Nur die ersten Anzeichen<br />

des neuen Anfangs konnte sie sehen.<br />

Sie starb am 16. Oktober 1243.<br />

Doch ihre Saat war aufgegangen. Der<br />

wahre Aufschwung Schlesiens begann.<br />

Hedwig blieb auch nach ihrem Tode durch<br />

die Wunder, die an ihrem Grabe geschahen,<br />

im Lande anwesend. 1267 wurde sie<br />

von Papst Clemens VI. heilig gesprochen.<br />

Möge die heilige Hedwig auch weiterhin<br />

ihre schützende Hand über diesem Land<br />

halten und über allen jenen, die heute im<br />

Osten und in der Mitte unseres Erdteiles<br />

in Unterdrückung leben oder gezwungen<br />

worden sind, ihre Heimat zu verlassen!<br />

(Anneliese Oibrich)


SUDETENPOST FOLGE 20 VOM 18. OKTOBER 1984<br />

Schäden und Schutz der Umwelt in der Slowakei<br />

Unser Ziel <strong>ist</strong> es, fair zu sein. Objektiv<br />

in der Berichterstattung, gerade auch<br />

aus den Gebieten der alten Heimat. Und<br />

so veröffentlichen wir hier im Auszug<br />

einen Bericht, der kürzlich in der kommun<strong>ist</strong>ischen<br />

österreichischen Zeitung<br />

»Neue Zeit" stand, und in dem Ulrich<br />

Perzinger einen, wie uns scheint,<br />

objektiven Bericht über die „Schäden<br />

und Schutz der Umwelt in der Slowakei"<br />

auf Grund eigener Beobachtungen<br />

gibt. Es <strong>ist</strong> ein Blick über die Grenzen —<br />

und gerade, wenn man liest, wie sich<br />

doch auch die CSSR um Umweltschutz<br />

bemüht, muß man sich umso mehr<br />

wundern, daß die CSSR sogar entgegen<br />

der UdSSR an der Absichtserklärung<br />

der kürzlichen Münchner Umweltschutzkonferenz<br />

nicht beteiligt hat. Indes,<br />

hier auszugsweise der Bericht aus<br />

der Slowakei:<br />

„Sterbendes Land, wohin man schaut. Tote<br />

Wälder, gestörte Dörfer, kranke Kinder. Und am<br />

Horizont die Zeichen vermeintlichen Fortschritts:<br />

unzählige Fabriksschlote, die Wolken<br />

giftigen Qualms ausstoßen" („Kurier", 5. Juni<br />

1984). Berichte bürgerlicher Blätter über das<br />

Waldsterben im tschechischen Erzgebirge<br />

gleichen Drehbüchern von Katastrophenfilmen.<br />

Sie sollen den Eindruck erwecken, unser<br />

nördliches Nachbarland stünde kurz vor dem<br />

ökologischen Zusammenbruch.<br />

Zwei Wochen nach Erscheinen dieses Berichtes<br />

über das „Land des Schwefelschreckens"<br />

(„Kurier") war ich dort. Zwar nicht<br />

im Erzgebirge, sondern in der Slowakei. Aber<br />

auch dort gibt es „schwefelschleudernde"<br />

Braunkohlekraftwerke und nicht unbeträchtliche<br />

Umweltprobleme. Nur — und das „vergessen"<br />

diejenigen, die mit Horrorvisionen aus<br />

einem sozial<strong>ist</strong>ischen Land die Umweltprobleme<br />

im kapital<strong>ist</strong>ischen Österreich geradezu als<br />

bloße Schönheitsfehler erscheinen lassen —,<br />

es gibt auch eine Umweltschutzpolitik in der<br />

CSSR. Von ihren Schwächen und Stärken soll<br />

hier die Rede sein.<br />

Natur statt Mensch?<br />

Angesichts des Ausmaßes, das die Verschmutzung<br />

von Boden, Wasser und Luft angenommen<br />

hat, machen manche Zeitgenossen<br />

„die Zeichen vermeintlichen Fortschritts"<br />

dafür verantwortlich. Sie verlangen, Schluß zu<br />

machen mit der Großindustrie und die Eingriffe<br />

in die Natur auf ein Minimum zu beschränken.<br />

Gewiß, hätte man die Slowakei nach der sozial<strong>ist</strong>ischen<br />

Revolution so belassen, wie sie<br />

sich in den vierziger Jahren präsentierte, hätte<br />

ich heuer ein unberührtes Stück Natur ohne<br />

größere Umweltschäden gesehen. Gesehen<br />

hätte ich jedoch auch viele Menschen, die<br />

ohne Arbeit sind oder als hart arbeitende, wenig<br />

verdienende wandernde Landarbeiter. Ich<br />

hätte eine Region bere<strong>ist</strong>, die, so wie 1945, zu<br />

den ärmsten und unterentwickeltsten Landstrichen<br />

Europas gehörte. Die Natur wäre geschützt<br />

— auf Kosten der Menschen, die in ihr<br />

Leben.<br />

Industrialisierung und Umweltsünden<br />

Solch eine unmenschliche Politik <strong>ist</strong> nicht<br />

Sache der Kommun<strong>ist</strong>en, in der Slowakei bestand<br />

vor 40 Jahren die wichtigste Aufgabe<br />

darin, die Armut zu beseitigen, den Menschen<br />

Essen, Kleidung und ein Dach über den Kopf<br />

zu verschaffen. <strong>Das</strong> geht nur auf der Grundlage<br />

der Industrialisierung. Heute werden 30<br />

Prozent aller Industriegüter und 33 Prozent aller<br />

landwirtschaftlichen Produkte der CSSR<br />

hier produziert. 1937 waren es sieben beziehungsweise<br />

17 Prozent. 75 Prozent aller Wohnungen<br />

wurden nach 1945 gebaut. Der Verbrauch<br />

an Fleisch pro Kopf stieg von 17 kg<br />

(1937) auf 75 kg.<br />

Meine Gesprächspartner machen kein Hehl<br />

daraus, daß die rasche wirtschaftliche und soziale<br />

Entwicklung des einstigen Entwicklungslandes<br />

zu einem Teil auf Kosten der Urnwelt<br />

ging-<br />

Die Schwierigkeiten im Bereich des Umweltschutzes<br />

ergaben sich nicht aus einem Überfluß,<br />

sondern aus dem Mangel an Wissenschaft,<br />

Technik und finanziellen Mitteln.<br />

Noch dazu, wo das Land mit eigenen Rohstoffquellen<br />

nicht gesegnet <strong>ist</strong>. Reichtum<br />

herrscht nur an Braunkohle — und die <strong>ist</strong> bis zu<br />

12 Prozent schwefelhaltig.<br />

3,5 Millionen Tonnen Schwefel jährlich<br />

<strong>Das</strong> mu8 man berücksichtigen, wenn der<br />

steilvertretende Direktor des Hydrometeorolo-<br />

gischen Instituts der Slowakei in aller Offenheit<br />

zugibt, daß heuer in der CSSR 7,4 Millionen<br />

Tonnen Schadstoffe in die Luft geblasen werden.<br />

Nahezu die Hälfte davon <strong>ist</strong> Schwefeldioxyd,<br />

einer der Hauptbestandteile des sauren<br />

Regens.<br />

Zu allem Überfluß <strong>ist</strong> die CSSR auf Grund<br />

der in Mitteleuropa vorherrschenden Nordwestströmung<br />

eines jener Länder, die am stärksten<br />

durch die Femübertragung von Schadstoffemissionen<br />

aus Westeuropa bedroht werden.<br />

Gegenwärtig gelten in der Slowakei 3,5 Prozent<br />

der insgesamt 900.000 ha Wald als geschädigt.<br />

<strong>Das</strong> <strong>ist</strong> wenig im Vergleich zu den<br />

Schäden im Erzgebirge. Wenngleich man jetzt<br />

mit dem Einbau von Entschwefelungsanlagen<br />

beginnt, die bis zu 98 Prozent der im Rauchgas<br />

vorhandenen Schwefeldioxyde zurückhalten,<br />

und obwohl man, wie Jan Janik, Mitglied des<br />

Präsidiums des ZK der KP der Slowakei, versichert,<br />

zielstrebig alternative Energie alier Art<br />

entwickelt und ausbaut, rechnen manche Wissenschafter,<br />

nicht zuletzt wegen der Fernübertragung,<br />

für die nächsten 20 Jahre noch mit<br />

einer Steigerung der ökologischen Schäden.<br />

„Warum so spät?"<br />

Solche pessim<strong>ist</strong>ischen Prognosen sind allerdings<br />

umstritten. Es hat sich gerade in den<br />

letzten zwei, drei Jahren einiges getan.<br />

„Warum so spät?" mag mancher fragen, der<br />

weiß, daß die theoretischen Erkenntnisse der<br />

Marx<strong>ist</strong>en über die Beziehungen von Mensch<br />

und Natur bis Marx und Engels zurückreichen.<br />

Die Theorie <strong>ist</strong> eine Sache, eine andere das<br />

richtige Verständnis, das häufig erst dann ausgelöst<br />

wird, wenn einem die Probleme auf den<br />

Nägeln brennen.<br />

Die Umweltschutzpolitik wird in der CSSR in<br />

einem Maß forciert, wie es in den Jahren davor<br />

nicht der Fall war. Für den kommenden<br />

5-Jahre-Plan <strong>ist</strong> ein aufwendiges und langfr<strong>ist</strong>iges<br />

Programm in Vorbereitung. Bereits vor<br />

zwei Jahren hat die slowakische Regierung ein<br />

Umweltdokument beschlossen, in dem die fünf<br />

am stärksten belasteten Regionen des Landes<br />

aufgel<strong>ist</strong>et und Gegenmaßnahmen formuliert<br />

sind. „Unser erstes Ziel haben wir in dieser Zeit<br />

bereits erreicht", resümiert der stellvertretende<br />

Min<strong>ist</strong>erpräsident der Slowakei: „Wir haben die<br />

weitere Verschmutzung der Umwelt gestoppt."<br />

Ein Bündel von Maßnahmen soll in den nächsten<br />

Jahren den Zustand spürbar verbessern.<br />

Alte Technologien noch unverzichtbar<br />

<strong>Das</strong> kostet auch im Sozialismus Geld: Trotz<br />

einer beachtlichen Wirtschaftsdynamik gibt es<br />

angesichts der Vielfalt wirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer<br />

Aufgaben finanzielle<br />

Grenzen. Ebensowenig wie die aufgezwungene<br />

Rüstungslast wird der Umweltschutz durch<br />

Sozialabbau finanziert. Im Gegenteil, der Lebensstandard<br />

soll weiter ausgebaut werden.<br />

<strong>Das</strong> bedeutet, daß die CSSR vorerst die alten,<br />

umweltverschmutzenden Technologien noch<br />

nicht zum alten Eisen werfen kann, sondern in<br />

der Regel auf den Einbau nachträglicher Entsorgungstechnologien<br />

zurückgreifen und sich<br />

dabei auf Schwerpunkte konzentrieren muß,<br />

um die größten Umweltsünden der Vergangenheit<br />

zu beseitigen.<br />

Auf der „Korninsel" bei Bratislava (Preßburg)<br />

habe ich gesehen, was passiert, wenn die Ökologie<br />

in der Produktion ungenügend beachtet<br />

wird, aber auch, wie konsequent unter sozial<strong>ist</strong>ischen<br />

Verhältnissen solche Umweltsünden<br />

aus der Welt geschafft werden können.<br />

Der Wald, in den man mich führte, gehört<br />

zum Naturpark Bratislava (Preßburg). Er erstreckt<br />

sich über 3200 Hektar. Der größte Teil<br />

davon <strong>ist</strong> Auwald. Mittlerweile jedoch <strong>ist</strong> der<br />

Boden so trocken wie in einer Steppe. „Vor acht<br />

Jahren haben wir zum erstenmal beobachtet",<br />

erzählen mir die Förster, „daß die Austrocknung<br />

des Bodens keine Einzelerscheinung<br />

war, wie hin und wieder in der Vergangenheit,<br />

sondern rasant voranschritt." Massenweise starben<br />

alte Baumbestände ab. Ihre Wurzeln fanden<br />

nicht mehr genug Wasser und ihre Blätter<br />

und Nadeln litten zudem unter der Luftverschmutzung,<br />

deren Quelle mir nicht verborgen<br />

blieb: Durch ausgetrocknete Baumkronen hindurch<br />

sah ich am Horizont den hohen Schornstein<br />

des Raffinerie- und Petrochemie-<br />

Kombinats Slovnaft.<br />

In kurzer Zeit wurden hier 360 Hektar Wald,<br />

etwa zwölf Prozent des Bestandes, geschädigt.<br />

Heute <strong>ist</strong> davon nur mehr wenig zu sehen,<br />

denn inzwischen wurden 214 Hektar mit widerstandsfähigeren,<br />

anderen Gehölzern für insgesamt<br />

120 Millionen Kronen erneuert. Auch die<br />

restlichen 150 Hektar werden wieder aufgeforstet.<br />

Natürlich beseitigt dieser „passive Umweltschutz"<br />

nicht die Ursachen, die den Wald<br />

krank gemacht haben. Der Schornstein in der<br />

Raffinerie hat inzwischen eine Entschwefelungsanlage<br />

bekommen. Doch das eigentliche<br />

Problem <strong>ist</strong> die Senkung des Grundwasserspiegels,<br />

zumal unter der „Kominsel" ein großes<br />

Trinkwasserreservoir für Bratislava liegt.<br />

Da sank der Wasserspiegel<br />

Die Senkung des Wasserspiegels wurde<br />

durch mehrere Eingriffe in die Natur hervorgerufen.<br />

Zum einen hat man den natürlichen<br />

Wasserfilter, Schotter und Sand, vor einigen<br />

Jahren in großen Mengen abgebaut, um ihn für<br />

die Errichtung einer Satellitenstadt mit 100.000<br />

Einwohnern zu verwenden. Außerdem wurde<br />

aus verschiedenen Gründen das Flußbett der<br />

Donau vertieft und Dämme sowohl gegen<br />

Überschwemmungen als auch zur Gewinnung<br />

einer 2000 Hektar großen Fläche für die Erweiterung<br />

der Raffinerie gebaut. Und schließlich<br />

mußte das Grundwasser lange Zeit abgepumpt<br />

werden, um es von Kohlenwasserstoffen und<br />

anderen Schadstoffen zu reinigen.<br />

Schuld daran war die Raffinerie. Als sie in<br />

den fünfziger Jahren errichtet wurde, war sie<br />

im Vergleich zu heute relativ klein, so daß keine<br />

ernsthafte Verschmutzung des Wassers befürchtet<br />

wurde. Damals wurden die Abwässer<br />

des Werks nur mechanisch gereinigt und dann<br />

in die Donau geleitet. Die wird das schon bewältigen,<br />

dachte man sich. Als das Unternehmen<br />

größer und größer wurde, schaffte es die<br />

Donau nicht mehr.<br />

Die neue Kläranlage, die wir jetzt besichtigen<br />

konnten und die seit kurzem in Betrieb <strong>ist</strong>,<br />

hat 1,3 Milliarden Kronen verschlungen. Eine<br />

Summe, die das Werk, der Verursacher des<br />

Schadens, selbst aufgebracht hat.<br />

Handstrickwolle<br />

SPERDIN, Klagenfurt, Paradeisergasse 3<br />

Volkstanz<br />

Mut 3t<br />

Volkstanzen für jedermann. Seit einiger<br />

Zeit veranstalten wir ein sogenanntes Volkstanzen<br />

für jedermann, also für Mädchen und Burschen,<br />

Damen und Herren jeden Alters (also<br />

auch für die älteren Landsleute und Freunde<br />

des Volkstanzens). Wir würden uns wirklich<br />

sehr freuen, wenn auch beim nächsten<br />

Übungsabend (und dieser <strong>ist</strong> sozusagen für<br />

das Volkstanzfest in Klosterneuburg am 11. November<br />

gedacht) wieder einige Landsleute den<br />

Weg zu uns finden könnten.<br />

Der nächste Übungsabend <strong>ist</strong> am Mittwoch,<br />

dem 7. November, um 18.45 Uhr in unserem<br />

Heim in Wien 17, Weidmanngasse 9! Wir laden<br />

dazu alle volkstanzbege<strong>ist</strong>erten Landsleute<br />

und Freunde—jedweden Alters! — recht herzlich<br />

dazu ein. Kommen auch Sie!<br />

<strong>Das</strong> <strong>ist</strong> keine leichte Aufgabe, denn Umwelttechnologien<br />

produzieren keine Werte, gleichzeitig<br />

werden die Kosten dafür nicht wie bei uns<br />

durch höhere Produktpreise oder durch steuerliche<br />

Belastungen der arbeitenden Menschen<br />

hereingeholt. Der einzige Weg besteht, wie der<br />

Werkdirektor betonte, in Maßnahmen zur Rationalisierung<br />

Qiid Intensivierung der Produktion.<br />

Natürlich können solche großen Investitionen<br />

nicht von jedem Unternehmen aus eigener<br />

Kraft bestritten werden. In solchen Fällen greift<br />

der Staat unter die Arme. Eine weitere Reserve<br />

<strong>ist</strong> der Umweltfonds, der im Gegensatz zum<br />

österreichischen nicht aus allgemeinen Steuermitteln<br />

gespe<strong>ist</strong> wird, sondern aus Strafgeldern<br />

von Umweltverschmutzern.<br />

Der teure „Saubermacher" von Slovnaft wurde<br />

auf einer 25 Hektar großen Fläche von japanischen<br />

Fachleuten aufgebaut und <strong>ist</strong> so groß,<br />

daß die Raffinerie derzeit nur 40 Prozent seiner<br />

Gesamtkapazität nutzt. Chemisch und biologisch<br />

wird das Wasser so hervorragend gereinigt,<br />

daß der verantwortliche Ingenieur sogar<br />

bereit war, einen Schluck davon zu trinken.<br />

Natürlich <strong>ist</strong> es noch nicht vergleichbar mit<br />

dem Wasser aus der Wasserleitung, doch sind<br />

die Abwässer der Raffinerie, nachdem sie die<br />

Kläranlage durchlaufen haben, „etwas besser<br />

als das Wasser, das wir vorher der Donau entnommen<br />

haben", versichert mir der Ingenieur.<br />

Gute Aussichten also für die Auwälder in der<br />

Nähe des Werks, denen eine weitere Maßnahme<br />

endgültig wieder „auf die Wurzeln" helfen<br />

soll. Im Zuge des Baus des ungarischtschechoslowakischen<br />

Wasserkraftwerks Gabcikovo<br />

entsteht ein Kanal, der durchsickerndes<br />

Grundwasser auffängt, über ein Verteilungssystem<br />

die Auwälder bewässert und mit Hilfe von<br />

Schleusen den Wasserspiegel ständig auf derselben<br />

Höhe hält.<br />

Kinder treffen Kinder<br />

Zu unserer letzten Kinderheimstunde<br />

hatten wir uns eigentlich einen größeren<br />

Besuch erwartet. Eigentlich muß man sich<br />

fragen, ob es denn überhaupt einen Sinn<br />

hat, solche Möglichkeiten anzukündigen,<br />

wenn dann die Landsleute überhaupt<br />

nicht reagieren. Unsere Mädchen mühen<br />

sich ab, bereiten ein Programm vor und<br />

werden dann ein wenig enttäuscht. Vielleicht<br />

denken einmal die in Frage kommenden<br />

Landsleute darüber nach, warum<br />

es eine Landsmannschaft gibt (wir meinen,<br />

daß diese nicht nur dazu da <strong>ist</strong> um finanzielle<br />

Probleme allein zu regeln!) und<br />

warum eine Sudetendeutsche Jugend!<br />

Unser nächster Treffpunkt <strong>ist</strong> am Freitag,<br />

dem 19. Oktober, um 17.30 Uhr im Heim<br />

in Wien 17, Weidmanngasse 9 (beim Elterleinplatz).<br />

Dazu sind alle Kinder von ca. 9<br />

bis 13 Jahren recht herzlich eingeladen.


FOLGE 20 VOM 18. OKTOBER 1984 SUDETENPOST<br />

In der Patenstadt Wels finden Ende Oktober<br />

folgende Veranstaltungen unter<br />

dem Ehrenschutz von Landeshauptmann<br />

Dr. Josef Ratzenböck, Bürgerme<strong>ist</strong>er Karl<br />

Bregartner, Altbürgerme<strong>ist</strong>er RR Leopold<br />

Spitzer und Vizebürgerme<strong>ist</strong>er LA Mag.<br />

Eröffnung des<br />

Museums der<br />

Heimatvertriebenen<br />

in Wels<br />

Prof. Werner Wigelbeyer statt: Freitag, 2a,<br />

Okt., 14 Uhr Evang. Chr<strong>ist</strong>uskirche u. Cordatussaal,<br />

Bahnhofstr. 10, 35jähriges<br />

Gründungsfest und Fahnenweihe der<br />

Welser Nachbarschaft der Siebenbürger<br />

Sachsen. Samstag, 27. Okt., 10 Uhr Kulturzentrum<br />

Burg Wels, Wiedereröffnung<br />

des Museums der Heimatvertriebenen<br />

durch Bürgerme<strong>ist</strong>er Karl Bregartner.<br />

Samstag, 27. Okt. 1984,20 Uhr Stadthalle<br />

Wels, 15. Welser Heimatabend. Sonntag,<br />

28. Okt., 10 Uhr Sigmarkapelle, Am Zwinger,<br />

Totengedenkfeier der Heimatvertriebenen.<br />

Zu diesen Veranstaltungen werden alle<br />

Donauschwaben, Siebenbürgersachsen,<br />

Karpatendeutsche, Sudetendeutsche und<br />

deren Freunde herzlichst eingeladen.<br />

Wir haben gelesen<br />

Fremder Strand<br />

Ilse Tielsch, unsere Landmännin aus<br />

Südmähren, <strong>ist</strong> uns mit ihren Romanen<br />

„Heimatsuchen" und „Ahnenpyramide"<br />

längst vertraut. Mit ihrer neuen Erzählung<br />

„Fremder Strand" beschreitet sie einen<br />

neuen Weg, er <strong>ist</strong> zugleich ein neuer Aufbruch,<br />

eine andere Tielsch tritt uns entgegen,<br />

die auch einen neuen Leserkreis anspricht.<br />

Sie hat damit Anerkennung und<br />

Lob gefunden. Wir sudetendeutschen<br />

Landsleute freuen uns darüber und wünschen<br />

ihr weiterhin viel Erfolg.<br />

„Fremder Strand" <strong>ist</strong> eine ergreifende<br />

Erzählung, sie spielt an der Wattküste der<br />

Nordsee mit ihren schnell wechselnden<br />

Stimmungen von Ebbe und Flut, ein faszinierendes<br />

Naturdrama. — Irene, eine erfolgreiche<br />

Fotografin, <strong>ist</strong> als Künstlerin<br />

und Frau belastet sowie mit dem Problem<br />

des Älterwerdens. Aus dieser Situation<br />

unternimmt sie mit ihrem Mann eine Urlaubsreise<br />

an die ihr bereits bekannte<br />

Nordseeküste; sie plant dabei einen Bildband<br />

und erhofft sich auch eine Klärung<br />

ihrer eigenen Probleme. Ihr bisher vertrauter<br />

Strand aber <strong>ist</strong> ihr fremd geworden,<br />

sie treibt einer Situation entgegen,<br />

die sie nicht zu bewältigen glaubt. Im entscheidenden<br />

Augenblick aber wählt sie<br />

das Leben mit all seinen lösbaren und unlösbaren<br />

Problemen, denn eines Tages<br />

werden wir wissen, jeder Tag war ein Geschenk.<br />

Damit führt die Erzählung zu<br />

einem versöhnlichen Ausklang. Zwei<br />

Menschen gehen über das Watt, inmitten<br />

einer riesigen unendlichen Fläche sind<br />

sie zu sehen, weit draußen zwei winzige<br />

Punkte als zueinander gehörige Menschen<br />

erkennbar, einander nahe und<br />

doch voneinander getrennt, die Einsamkeit<br />

der Zweisamkeit inmitten einer endlosen<br />

Fläche aus Wasser und Sand.<br />

<strong>Das</strong> Leben <strong>ist</strong> ein „fremder Strand", auf<br />

dem wir herumirren, auf Erlösung durch<br />

Liebe hoffend, angewiesen auf Liebe.<br />

Vielleicht werden wir eines Tages wissen,<br />

daß es in Wahrheit das Paradies gewesen<br />

<strong>ist</strong> und wir haben es nicht erkannt. —<br />

„Fremder Strand" schließlich <strong>ist</strong> auch unser<br />

Leben, unser eigenes Ich mit unseren<br />

Wünschen, Träumen und Handlungen. —<br />

Ilse Tielsch: „Fremder Strand" — Erzählung<br />

—125 Seiten — Leinen, 148 S,<br />

Styria-Verlag.<br />

Dr. Alfred Zerlik<br />

Die Kommun<strong>ist</strong>en in der CSSR<br />

und die Deutschen<br />

Der namhafte deutsche Publiz<strong>ist</strong> Johann<br />

Georg Reißmüller hat in der „Frankfurter Allgemeinen"<br />

anläßlich des Besuches des CSSR-<br />

Außenmin<strong>ist</strong>ers Chnoupek in der Bundesrepublick<br />

zum Thema „Die tschechoslowakischen<br />

Kommun<strong>ist</strong>en und die Deutschen im Land"<br />

Stellung genommen. Georg Reißmüller<br />

schreibt:<br />

Als neulich der tschechoslowakische Außenmin<strong>ist</strong>er<br />

in Bonn war, machten sich deutsche<br />

Politiker und Publiz<strong>ist</strong>en Gedanken über<br />

viele Facetten des deutsch-tschechoslowakischen<br />

Verhältnisse — am wenigsten<br />

über Geschichte und Gegenwart der<br />

Deutschen in der Tschechoslowakei. <strong>Das</strong><br />

<strong>ist</strong> Ergebnis eines Verdrängungsprozesses,<br />

wie er zum schwankenden deutschen Nationalbewußtsein<br />

paßt: Erst wollten die Deutschen<br />

ganz Europa überschwemmen; heute<br />

ignorierten sie am liebsten alles Deutsche jenseits<br />

der in Potsdam festgelegten Grenzen.<br />

Aber auch die heute in der Tschechoslowakei<br />

Herrschenden sprechen nicht gern über<br />

das Schicksal der Deutschen in Böhmen, Mähren<br />

und der Slowakei, denn das <strong>ist</strong> für sie ein<br />

unangenehmes Thema. Die 1921 gegründete<br />

„Kommun<strong>ist</strong>ische Partei der Tschechoslowakei"<br />

(einst KPC" heute KPCÔ) hat ebenso wie<br />

ihre Vorläuferin, die linke Fraktion der tschechischen<br />

Sozialdemokraten, gegenüber den<br />

Deutschen im Staat von Anfang an ihre Prinzipien<br />

verletzt. Nach dem Zusammenbruch des<br />

Habsburgerreiches geriet die tschechische<br />

Nation (für die Slowaken galt anderes) in einen<br />

nationalen Taumel — sie besaß endlich einen<br />

eigenen Staat, den die Habsburger jahrelang<br />

verweigert hatten, und nicht länger waren<br />

Deutsche, Deutschsprechende ihre Herren.<br />

Die antideutsche Woge, die mit solchem<br />

Selbstgefühl verbunden war, riß auch die<br />

tschechischen Kommun<strong>ist</strong>en mit. Die deutschen<br />

Kommun<strong>ist</strong>en in der Tschechoslowakei<br />

aber, die in der Industriearbeiterschaft Westund<br />

Nordböhmens starke Positionen hatten,<br />

arbeiteten dem Nationalismus der tschechischen<br />

Kommun<strong>ist</strong>en zu, in einer Art nationaler<br />

Selbstentäußerung, wie sie für die deutschen<br />

Lenin<strong>ist</strong>en in Böhmen dann gekennzeichnet<br />

geblieben <strong>ist</strong>. Nur Moskauer Interventionen <strong>ist</strong><br />

es zuzuschreiben, daß die tschechischen Kommun<strong>ist</strong>en<br />

schließlich in den dreißiger Jahren<br />

die verkündeten Grundsätze der Nationalitätspolitik<br />

Lenins und Stalins übernahmen. Aber<br />

diese Wendung war nicht glaubwürdig und<br />

sollte es auch gar nicht sein. Die Parteiführung<br />

fürchtete, es könnte sie Mitglieder und Wähler<br />

kosten, wenn sie sich für die Gleichberechtigung<br />

der deutschen Minderheit im Staat —<br />

knapp ein Viertel der Bevölkerung — ernsthaft<br />

einsetzte.<br />

So war es vorgezeichnet, daß die tschechischen<br />

Kommun<strong>ist</strong>en nach der demütigen;<br />

Hitler-Okkupation, nach dem Zweiten Weltkrieg,<br />

in den allgemeinen Ruf ihrer Nation<br />

„Hinaus mit den Deutschenl" einstimmten. Sie<br />

hielten es sogar für nützlich, sich als die Hauptbetreiber<br />

der Ausweisung aller Deutschen aus<br />

der Tschechoslowakei hinzustellen. Diese<br />

Selbstdarstellung übertraf die Wirklichkeit; der<br />

aus dem Londoner Exil zurückkehrende Präsident<br />

BeneS, Repräsentant des nationalen<br />

tschechischen Bürgertums, ließ sich in dem tätigen<br />

Willen, die Deutschen zu vertreiben, von<br />

niemandem übertreffen. Aber selbst die katholische<br />

„Volkspartei" rühmte sich 1945, sie habe<br />

schon in den zwanziger Jahren gefordert, die<br />

Deutschen müßten alle fort. Hindernisse gegen<br />

die Deutschenvertreibung gab es nirgends.<br />

Die Westmächte, auf Bestrafung aller<br />

Deutschen bedacht, waren nicht weniger dafür<br />

als die Sowjetunion, der antideutsche Ausbrüche<br />

in Osteuropa ins damalige Konzept paßten<br />

und die sich außerdem in einem mit Flüchtlingen<br />

vollgestopften, amputierten Deutschland<br />

soziale Gärung versprach.<br />

Die KPÖ setzte sich nach Kriegsende nicht<br />

für eine Scheidung der Deutschen in Hitler-<br />

Anhänger und Hitler-Gegner ein. Nicht einmal<br />

das Gros der deutschen Kommun<strong>ist</strong>en bewahrte<br />

sie vor der Vertreibung. Nur eine Anzahl<br />

kommun<strong>ist</strong>ischer Funktionäre deutscher Herkunft<br />

durfte im Lande bleiben; die höchstrangigen,<br />

wie Karl Kreibich und Bruno Köhler, waren<br />

längst Tschechen geworden und wollten kaum<br />

mehr Deutsch sprechen. Im Verkehr mit der<br />

Bruderpartei SED fanden die tschechoslowakischen<br />

Kommun<strong>ist</strong>en später eine Sprachregelung<br />

für ihre Vertreibungspolitik: sie hätten sich<br />

in den ersten Nachkriegsjahren, als der Kampf<br />

um die Macht in Prag noch nicht entschieden<br />

gewesen sei, nicht gegen die national<strong>ist</strong>ischen<br />

Gefühle der Tschechen stellen können, die von<br />

den bürgerlichen Parteien, vor allem von der<br />

Partei Beneè', den „Nationalen Sozial<strong>ist</strong>en",<br />

hochgepeitscht worden seien.<br />

1947 lief die Vertreibung aus. Die Prager Regierung<br />

— bis zum Februar 1948<br />

kommun<strong>ist</strong>isch-bürgerlich, dann rein kommun<strong>ist</strong>isch<br />

— sah nun, was es bedeutete, daß die<br />

Wirtschaft Hunderttausende deutsche Fachkräfte<br />

verloren hatte, und wollte wenigstens<br />

den Rest, ungefähr eine Viertelmillion Deutsche,<br />

behalten. Aber nicht einmal den Zurückgehaltenen<br />

gewährte sie auch nur bescheidene<br />

Minderheitsrechte. Erst 1953 bekamen die<br />

Deutschen die Staatsbürgerschaft wieder —<br />

auch wenn sie sie gar nicht wollten —, aber<br />

nun waren sie Bürger dritter Klasse. Deutsche<br />

Schulen oder Schulklassen wurden nirgends<br />

eingerichtet. Es gab, von Ausnahmen abgesehen,<br />

nicht einmal deutschen Unterricht in der<br />

Schule, sondern nur Übungen in der Muttersprache<br />

in sogenannten Sprachzirkeln außerhalb<br />

der normalen Schulzeit. Die Begründung<br />

hieß (sofern überhaupt eine gegeben wurde),<br />

die Minderheit lebe zu verstreut. Aber das<br />

stimmte bis in die siebziger Jahre nicht. In einigen<br />

westböhmischen Kreisen, etwa Falkenau<br />

(Sokolov) und Karlsbad (Karlovy Vary), betrug<br />

der Anteil der Deutschen an der Bevölkerung<br />

noch 1970 ein Zehntel bis ein Viertel.<br />

Eine Wendung der Deutschen-Politik bahnte<br />

sich im Prager-Frühling an. Damals wurden<br />

den Deutschen Gleichberechtigung und Min-<br />

derheitenrechte versprochen, und die Zusicherung<br />

wurde dann, 1969, sogar in Verfassungs-<br />

Normen gegossen. Im selben Jahr bekamen<br />

die Deutschen eine Organisation zugestanden,<br />

den von der Partei gelenkten „Kulturverband<br />

der Bürger deutscher Nationalität". Diese<br />

Veränderungen gingen zurück auf einen Wandel<br />

der gesamten Nationalitätspolitik, die einzige<br />

Reform, die den sowjetischen Einmarsch<br />

von 1968 überdauerte. Aber bald zeigte sich,<br />

daß sie nur den Slowaken zugute kam, die mit<br />

dem neugeschaffenen Föderalismus zum erstenmal<br />

seit der Begründung der Tschechoslowakei<br />

den Tschechen gleichberechtigtes<br />

Staatsvolk wurden.<br />

Die deutsche Volksgruppe hingegen kam<br />

aus ihrer Misere nicht heraus. Immer ungeduldiger<br />

betrieb die Prager Führung die Einschmelzung<br />

der Deutschen in die tschechische<br />

Nation. Dabei kam ihr zustatten, daß die<br />

Minderheit durch Überalterung, Auswanderung<br />

in die Bundesrepublik und Einheirat in die<br />

tschechische Nation beständig abnahm —<br />

nach offiziellen Prager Angaben, von 85.000 im<br />

Jahr 1970 auf 62.000 zehn Jahre später. Wenn<br />

man auch diesen Zahlen mißtrauen muß und<br />

sicherlich einige zehntausend dazuschlagen<br />

darf—das Ende der deutschen Volksgruppe in<br />

der Tschechoslowakei <strong>ist</strong> nahe. Heute geht es<br />

nur noch darum, allen Deutschen zur Ausreise •<br />

zu verhelfen, die Ihre Heimat in der Tschechoslowakei<br />

verlassen und im westlichen Deutschland<br />

leben wollen.<br />

Sudetendeutsches Volkstanzfest<br />

am 11. November in Klosterneuburg<br />

<strong>Das</strong> diesjährige Volkstanzfest steht unter<br />

dem Zeichen 20 Jahre Klosterneuburg, Patenstadt<br />

der Sudetendeutschen!<br />

Grund und Anlaß, gerade dieses Volkstanzfest<br />

besonders festlich zu begehen. Dazu gehört<br />

auch ein sehr guter Besuch von Seiten der<br />

Patenkinder (= Sudetendeutsche) dieser traditionellen<br />

Veranstaltung.<br />

<strong>Das</strong> Fest findet am Sonntag, dem 11. November,<br />

von 17 bis 22 Uhr in der ßabenbergerhalle<br />

in Klosterneuburg statt, und <strong>ist</strong> für alle<br />

Brauchtums- und Volkstanzfreunde gedacht.<br />

<strong>Das</strong> Alter <strong>ist</strong> egal, teilnehmen kann jedermann!<br />

Die Tanzfolge <strong>ist</strong> so abgestimmt, daß jedermann<br />

sofort bei den Tänzen mitmachen kann.<br />

In den Pausen gibt es wieder besondere Vorführungen.<br />

Gemeinsam gestalten die Volkstanzgruppe<br />

Klosterneuburg und die Sudetendeutsche<br />

Jugend im Sinne der Patenschaft<br />

dieses Fest der Freude und der Trachten. Die<br />

Eintrittspreise sind seit nunmehr drei Jahren<br />

gleichbleibend (!): eine Eintrittskarte kostet im<br />

Vorverkauf S 70.—, an der Abendkasse S 80.—.<br />

Bei Abnahme von 10 Karten gibt es den Gruppenpreis<br />

von S 60.—je Karte. Für eine Platzreservierung<br />

im Großen Saal sind S10.— auszulegen.<br />

Alle Landsleute, die jungen Leute und alle<br />

Freunde sind recht herzlich zur Teilnahme aufgerufen<br />

und dazu eingeladen.<br />

Übrigens haben wir bereits an alle Heimatgruppen<br />

in Wien und Niederösterreich Einladungen<br />

versandt und die Obleute gebeten, dafür<br />

an den jeweiligen Heimatabenden Werbung<br />

zu machen und die Landsleute zu informieren!<br />

Wie immer herrscht eine große Nachfrage<br />

nach Karten und Tischplätzen. Bestellen Sie<br />

daher sofort, dann <strong>ist</strong> Ihnen ein Platz im Großen<br />

Saal sicher. Karten- und Tischbestellungen<br />

bitte sogleich an Farn. MALIK, Schulgasse 68,<br />

1180 Wien, Tel. 43 04 075 (17 bis 20 Uhr).<br />

Wir hoffen, daß gerade heuer recht viele<br />

Landsleute nach Klosterneuburg kommen werden.<br />

Hinweisen möchten wir noch auf die „Aktion<br />

Streuselkuchen", wobei wir für jede Mithilfe<br />

recht herzlich danken möchten!<br />

An die neuen Leser!<br />

Zahlreiche Landsleute erhalten heute zum<br />

ersten Mal die SUDETENPOST zugesandt.<br />

Diese Nummer <strong>ist</strong> sozusagen als „Probeexemplar"<br />

für Sie gedacht. Die SUDETEN-<br />

POST <strong>ist</strong> die einzige in Österreich erscheinende<br />

Zeitung der Sudetendeutschen und erscheint<br />

14tägig.<br />

Aus dieser Zeitung erfahren Sie alles, was<br />

dfe Sudetendeutschen (von Südmähren bis<br />

zum Böhmerwald und vom Egerland bis zu Sudetenschlesien)<br />

in Österreich betrifft. Wir sind<br />

immer aktuell und versuchen für jedermann<br />

eine Information zu geben.<br />

Sicher werden sehr viele Landsleute auch<br />

Ihre eigene Heimatzeitung (für Ihren Heimatort<br />

oder -kreis) beziehen; diese <strong>ist</strong> natürlich sehr<br />

wertvoll und informiert Sie über das Geschehen<br />

aus Ihrem nächsten Bereich.<br />

Aber allgemeine Informationen für Österreich<br />

(z. B. in Pensions- und Rentenangelegenheiten,<br />

interessante Artikel, Festveranstaltungen<br />

u. v. a. m.) können Sie eben nur der<br />

SUDETENPOST entnehmen!<br />

Darum dürfen wir Sie recht herzlich einladen,<br />

ebenfalls der großen Leserfamilie beizutreten.<br />

Je mehr Landsleute unsere Zeitung<br />

abonnieren, umso mehr Information können<br />

wir bieten.<br />

Jährlich erscheinen 24 Nummern (davon 2<br />

als Doppelnummer) und das Jahresabonnement<br />

kostet derzeit nur S 143.- (das sind<br />

S12.- im Monat). Und Hand aufs Herz: Ist das<br />

wirklich ein so großer Betrag, den man sich<br />

nicht le<strong>ist</strong>en könnte?<br />

Denken Sie einmal darüber nach, und Sie<br />

werden darauf kommen, daß es sich lohnt, SU-<br />

DETENPOST-LESER zu sein! Wir hoffen, auch<br />

Sie bald zu unseren ständigen Lesern zählen<br />

zu können! Ihre Redaktion<br />

BESTELLSCHEIN FÜR DIE<br />

Bestellschein bitte ausschneiden und einsenden an: „<strong>Sudetenpost</strong>",<br />

Postfach 405, 4010 Linz.<br />

Telefonische Bestellung: 0 73 2/27 36 69.<br />

Ich bestelle die „<strong>Sudetenpost</strong>":<br />

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Straße:<br />

Plz.: Ort:


6 SUDETENPOST FOLGE 20 VOM 18. OKTOBER 19B4<br />

Bowlingturnier zum Gedenken<br />

an Norbert Göbel!<br />

Zum Gedenken an unseren tödlich verunglückten<br />

Kameraden Norbert Göbel fand am<br />

Sonntag, dem 30. Spetember, in der<br />

Engelmann-Bowling-Halle in Wien 17. das 2.<br />

Gedächtnis-Bowling-Turnier statt.<br />

Dazu muB vorausgeschickt werden, daß unser<br />

Norbert ein sehr erfolgreicher Bowlingspieler<br />

war (u. a. spielte er auch Me<strong>ist</strong>erschaft) und<br />

zahlreiche Pokale errang.<br />

Und so fanden sich über 30 Spieler um 10<br />

Uhr vormittags in der Halle und ebenfalls — zu<br />

unserer großen Freude — auch die Eltern unseres<br />

Norberts, unsere Landsleute Familie Göbel,<br />

ein.<br />

In mehreren Gruppen und zu je drei Durchgängen<br />

wurde gespielt. Dabei wurden zum Teil<br />

sehr gute Le<strong>ist</strong>ungen geboten und es hat jedem<br />

Spaß gemacht, natürlich hatten auch die.<br />

jungen Damen eine eigene Klasse.<br />

Nach etwa drei Stunden war das Turnier<br />

beendet und die Sieger standen fest. Vor der<br />

Siegerehrung wurde in einer Trauerminute<br />

schweigend unseres toten Kameraden gedacht<br />

und gar mancher schämte sich nicht der<br />

Träne im Auge.<br />

Die Familie Göbel stiftete drei Pokale, die<br />

dereinst von Norbert errungen wurden, für<br />

dieses Turnier als Wanderpokale und jeweils<br />

Silbermünzen für die ersten Drei.<br />

Alles in allem wurde hier in sportlicher Art<br />

und Weise eine Ehrung durchgeführt. Jeder<br />

war ganz bei der Sache und gab sein Bestes.<br />

Danken möchten wir von hier aus nochmals<br />

unseren Landsleuten, Familie Göbel.<br />

Hier die Ergebnisse (jeweils die ersten<br />

Fünf): Damen: 1. Andrea Malik, 360 Punkte; 2.<br />

Lambería Malik, 333 Punkte; 3. Traude Jirasek,<br />

300 Punkte; 4. Helga Spazierer, 273 Punkte; 5.<br />

Heidi Stockinger, 248 Punkte. Herren: 1. Peter<br />

Erlinger, 467 Punkte; 2. Anton Dzikowski, 452<br />

Punkte; 3. Helmut Waldhauser, 445 Punkte; 4.<br />

Peter Kopfensteiner, 437 Punkte; 5. Maximilian<br />

Maurer, 424 Punkte.<br />

Erwähnt muß noch werden, daß zahlreiche<br />

ehemalige Kameraden, die Norbert gut kannten,<br />

und auch zwei Freunde vom Turnverein<br />

Traun dabei waren. Leider waren wir ein wenig<br />

enttäuscht, daß aus den Reihen der älteren<br />

Landsleute niemand dabei war. Dies mußte<br />

auch irgendwie erwähnt werden. Na — vielleicht<br />

kommen beim nächsten Bowling-Turnier<br />

auch einige ältere Landsleute aus den Reihen<br />

der Landsmannschaft, wir würden uns sehr<br />

darüber freuen!<br />

=z_ Tribüne der Meinungen<br />

Zur Kritik an der<br />

Arbeit der Landsmannschaft<br />

Bezugnehmend auf die „Ecke des Bundesobmannes<br />

— Folge 12 vom 22. 6.<br />

1984" „Kritik an der Arbeit der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft" muß ich<br />

mich zu Wort melden, da auch die<br />

Jugendarbeit dabei angeschnitten wird.<br />

Es heißt da „die Jugend fehle und werde<br />

volkspolitisch nicht ausgebildet". Nun, so<br />

ganz unrecht hat der oder haben die Kritiker<br />

in Bezug auf das Fehlen vieler junger<br />

Menschen in unseren Reihen nicht. Leider<br />

<strong>ist</strong> dem so, denn viele junge Leute stehen<br />

noch abseits, darunter auch die<br />

Nachkommen etlicher Amtswalter, auch<br />

das muß hier einmal angeführt werden.<br />

Dennoch wird in der Sudetendeutschen<br />

Jugend eine aktive, überparteiliche und<br />

moderne Jugendarbeit betrieben. Gerade<br />

seit ca. 3 Jahren zeigt da allerorts ein Aufschwung,<br />

wie z. B. der Besuch bei den Sudetendeutschen<br />

Tagen usw. bewe<strong>ist</strong> (heuer<br />

waren etwa 40.000 der über 150.000 Besucher<br />

in München unter 38 Jahre alt,<br />

also nicht im Sudetenland Geborene sondern<br />

sog. Sudetendeutsche dem Bekenntnis<br />

nach!). All das dürfte der Kritiker<br />

übersehen oder nicht gelesen haben (mir<br />

scheint, daß dieser Kritiker oder die Kritiker<br />

auch keine Leser der <strong>Sudetenpost</strong><br />

sind, denn sonst müßten diese mehr über<br />

die Aktivitäten der Sudetendeutschen Jugend<br />

und der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

wissen!).<br />

Als Bundesjugendführer würde ich mir<br />

auch wünschen, daß alle jungen Leute unserer<br />

werten Landsleute bei der Sudetendeutschen<br />

Jugend sein sollten, wir rufen<br />

dazu ja immer wieder auf und sind hier in<br />

Österreich seit 36 Jahren mehr oder minder<br />

erfolgreich tätig. Daß eben die jungen<br />

Leute nicht gerade bei den Heimattreffen<br />

oder in den einzelnen Gliederungen so<br />

stark vertreten sind, <strong>ist</strong> eine eigene Sache.<br />

Vielleicht liegt es darin begründet,<br />

daß bei solchen Gelegenheiten für junge<br />

Menschen nicht allzuviel geboten wird.<br />

<strong>Das</strong> sollte vielleicht dem Verantwortlichen<br />

zu denken gegen.<br />

Was heißt „die Jugend werde volkspolitisch<br />

nicht ausgebildet"? Meint der Kritiker<br />

etwa eine Ausbildung nur in bezug auf<br />

die Vergangenheit ausgerichtet, besonders<br />

volksbezogen oder vielleicht gar im<br />

„ewig gestrigem Sinne" (da würde der Kritiker<br />

ganz besonders falsch liegen, denn<br />

diese Phase hat die heutige Gesellschaft<br />

bereits überwunden und da ganz besonders<br />

die Jugend).<br />

Uns liegt die Wahrheit am Herzen, das<br />

Bescheidwissen über die tatsächlichen<br />

Zusammenhänge, über die kulturellen,<br />

wirtschaftlichen und anderen Le<strong>ist</strong>ungen,<br />

über die Umwelt und die Ökologie im heutigen<br />

Sudetenland, das Hinarbeiten auf<br />

ein geeignetes Europa mit Menschen die<br />

guten Willens sind (auch mit jungen<br />

Tschechen, sofern nicht diese die Vertreibung<br />

für gut heißen, denn dann hätten<br />

diese jungen Menschen nichts dazugelernt<br />

und ein schlechtes Erbe übernommen),<br />

die bewußte Mitarbeit im Rahmen<br />

der außerschulischen Jugendarbeit in<br />

Österreich. Die Erziehung zu verantwortungsbewußten<br />

demokratischen Staatsbürgern<br />

(aber^auch kritischen Menschen)<br />

gehört hier ebenfalls dazu. Diese L<strong>ist</strong>e<br />

könnte man hier beliebig fortsetzen, doch<br />

fehlt mir dazu die Zeit und die Muße sowie<br />

auch der Raum.<br />

Möge der Kritiker doch einmal die Fragen<br />

des „Wissensnachweises" (Wettkampf<br />

im Rahmen des Pfingsttreffens der<br />

Sudetendeutschen Jugend, wo wir aus<br />

Österreich seit Jahren den Sieger stellen)<br />

sich ansehen und auch beantworten (heuer<br />

war das Geschehen rund um den 4.<br />

März 1919 an der Reihe — die Fragen können<br />

von mir zur Verfügung gestellt werden!),<br />

er würde sich bestimmt darüber<br />

sehr wundern, was da verlangt wird und<br />

zwar von jungen Leuten (von ca. 16 Jahren<br />

aufwärts!). Hoffentlich könnte er auch<br />

all die Fragen beantworten!<br />

Ebenso sollte er doch einmal aufs Sommerlager<br />

kommen, wo ein Abschlußquiz<br />

mit Fragen über Österreich, dem Sudetenland<br />

und Europa an Kinder im Alter von<br />

9 bis 16 Jahren gestellt v/erden.<br />

All das <strong>ist</strong> heimatpoiitische Arbeit, die<br />

selbstverständlich in den Heimabenden<br />

durchgeführt wird. Möge er sich aber<br />

auch unsere jeweiligen Entschließungen<br />

im Rahmen der Bundesjugendtage seit<br />

Jahren ansehen, dann würde er eines<br />

Besseren belehrt!<br />

Ich erteile dem Kritiker die „gelbe Karte",<br />

nicht die rote, da wir Kritik wirklich gerne<br />

vertragen. Aber man sollte Kritik nur dann<br />

anbringen, wenn sie zu mehr als 50 % gerechtfertigt<br />

<strong>ist</strong>!<br />

Daß leider sehr viele junge Leute unserer<br />

Landsleute relativ wenig über die Geschehnisse<br />

rund um die Sudetendeutschen<br />

wissen, <strong>ist</strong> dennoch eine Tatsache,<br />

die uns sehr zu scharfen macht. Da sollte<br />

der Hebel angesetzt werden, so meine<br />

ich. Dazu wären alle Landsleute (egal ob<br />

in der Landsmannschaft oder nicht) verpflichtet<br />

und zwar ohne Ressentiments<br />

oder Schönfärberei! Unsere Arbeit wäre<br />

um vieles leichter, werte Landsleute!<br />

Wien<br />

Böhmerwaldbund in Wien<br />

Viele Landsleute sahen einander nach der Sommerpause<br />

beim Sudetendeutschen Heimattag in Klosterneuburg<br />

wieder. Hunderte Landsleute nahmen am Heimattag,<br />

in dessen Rahmen die zwanzigjährige Patenschaft<br />

der Stadt Klosterneuburg über die Sudetendeutschen<br />

gefeiert wurde, teil. Leider waren, trotz des schönen<br />

Wetters wenige Landsleute aus Oberösterreich gekommen.<br />

Gerade bei einem Heimattag sollte man doch<br />

die Geschlossenheit der Sudetendeutschen Schicksalsgemeinschaft<br />

nach außen hin zeigen.<br />

Am 28. Oktober findet der erste Heimatabend des<br />

Böhmerwaldbundes statt. Wir wollen uns bei diesem<br />

Heimatabend des hundertjährigen Bestandes des Deutschen<br />

Böhmerwaldbundes besinnen. Kommt recht<br />

zahlreich und wenn möglich in trachtenmäßiger Kleidung.<br />

Der Heimatabend beginnt um 16 Uhr im Hotel<br />

Fuchs, Mariahilferstraße 138.<br />

Wilhelm Ehemayer<br />

= Böhmerwaldmuseum<br />

Wir suchen derzeit Gegenstände aus allen Lebensbereichen<br />

zum Ausbau des Museumsbestandes. Insbesondere<br />

suchen wir Bücher, Trachtenteile, Ansichtskarten,<br />

Fotos, Dokumente, Landkarten, Militaría und Haushaltsgegenstände.<br />

Jede Spende hilft uns den Dokumentationsbereich<br />

zu erweitern und dient der Vermittlung<br />

des kulturellen und volkstumspolitischen Erbes an die<br />

Jugend. Unser Museum <strong>ist</strong> jeden Sonn- und Feiertag<br />

von 9 bis 12 Uhr geöffnet.<br />

Wilhelm Ehemayer<br />

Was nun die Kritik an der „bayrischen<br />

Patronanz" (Schirmherrschaft), die Archive,<br />

Museen und das „Sudetendeutsche<br />

Zentrum" betrifft, so meine ich, daß dieser<br />

Kritiker eigentlich überhaupt keine Ahnung<br />

hat, denn so viel Blödsinn auf einmal<br />

zu verzapfen <strong>ist</strong> eigentlich unmöglich<br />

— gelinde gesagt. Man möge mir diesen<br />

Ausrutscher verzeihen, aber ich kann<br />

nicht anders!<br />

Ich wäre froh, hätten wir auch in Österreich<br />

diese Möglichkeiten so wie in Bayern,<br />

es wäre zu schön um wahr zu sein.<br />

Bayern hat sich aufgrund der über 1 Million<br />

aufgenommener vertriebener Sudetendeutscher<br />

viel mehr um die Sudetendeutschen<br />

bemüht, als es eigentlich<br />

Österreich zugekommen wäre, da unsere<br />

Ahnen seit mehr als 400 Jahren in einem<br />

gemeinsamen Staat ÖSTERREICH lebten.<br />

Mit viel Pathos wurden die Sudetendeutschen<br />

im September 1919 aus dem<br />

Verband Österreichs entlassen, wobei<br />

man versprach, für die Rechte der Sudetendeutschen<br />

usw. nach wie vor einzutreten.<br />

Dies sollte auch heute noch Geltung<br />

haben, daß auch Österreich sozusagen<br />

die Schutzmacht für die Sudetendeutschen<br />

<strong>ist</strong>. Bayern hat eben nun einmal<br />

diese Rolle irgendwie übernommen und<br />

unterstützt die Anliegen der Sudetendeutschen,<br />

wie es sich gerade mit dem Sudetendeutschen<br />

Zentrum bewe<strong>ist</strong>. Ohne<br />

eine geeignete Zentrale (auch in heimatpolitischer<br />

und kultureller Hinsicht) würde<br />

man uns zersplittern, sehr zum Wohlgefallen<br />

unserer Gegner, auch das ins Stammbuch<br />

des Kritikers! Seit Jahren sind nun<br />

unzählige Menschen in der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft, in der Sudetendeutschen<br />

Jugend, bei der <strong>Sudetenpost</strong><br />

usw. ideell und völlig uneigennützig tätig,<br />

haben etliches erreicht (und zwar unter<br />

größten Mühen und zahlloser Anfeindung)<br />

und dann kommen so neunmalgescheite<br />

Leute daher, die vielleicht gar nicht in der<br />

Landsmannschaft Mitglied sind (eigentlich<br />

sollte es ganz selbstverständlich sein,<br />

daß alle Landsleute Mitglieder der SLÖ<br />

sein sollten, denn diese vertritt ja deren Interessen<br />

in allen Belangen; man sollte die<br />

Landsmannschaft nicht nur dann kennen,<br />

wenn es „vielleicht etwas zu holen gibt"!)<br />

oder gar nicht tätig sind! Kritiker werden<br />

gerne eingeladen, mitzuarbeiten (und ich<br />

meine hier wirklich: mitzuarbeiten; und<br />

nicht nur mitreden oder vorzuschlagen,<br />

sondern ganz einfach selbst die Armel<br />

hochkrempeln und an die Arbeit gehen!),<br />

es würde bestimmt sehr befruchtend auf<br />

unsere Arbeit wirken!<br />

Dies waren so einige Gedanken zu<br />

dieser wirklich nicht objektiven Kritik. Und<br />

wenn der Kritiker Mut hat, dann wendet er<br />

sich in cJer Öffentlichkeit an die <strong>Sudetenpost</strong><br />

oder persönlich auch an mich, ich bin<br />

für jedes Gespräch gerne bereit und nehme<br />

berechtigte Kritik gerne an!<br />

Hubert Rogelböck,<br />

Bundesjugendführer der SDJÖ<br />

= Erzgebirge in Wien = =<br />

Oktober-Nachmittag mit Kino-Atmosphäre. Im<br />

vollbesetzten Saal hieß unser Obmann das zahlreich erschienene<br />

Publikum herzlichst willkommen und gratulierte<br />

allen Weinmond-Geborenen (ein erzgebirgisches<br />

.Glückauf!" wieder allen runden Jubilaren): Ingeborg<br />

Hofrichter-Baar (55), Dr. Grete Urbansky (60), Johann<br />

Plescher (65). Leider mußte mit Betrübnis vermeldet<br />

werden, daß drei unserer treuen Mitglieder verstorben<br />

sind; (namentliche Nennung am Schluß dieses Berichtes)<br />

zu ihrem Gedenken wurde leise s'is Feierobnd" gesungen.<br />

Lm. Schmidl gab einen kurzen Situationsbericht<br />

— als Augenzeuge jüngsten Datums — vom »leisen<br />

Sterben des Erzgebirgswaldes". Gut vorbereitet zeigte<br />

dann Obmann Willi Voit seine Kunst — in Heimarbeit<br />

auf Bild und Ton abgestimmt — als Kinomatograph.<br />

Gelungene Aufnahmen aus vielen unserer diversen<br />

Begegnungen erquickten unser aufmerksames<br />

Auge, und unsere Gemüter schwelgten in freudvoller<br />

Erinnerung. Der letzte Teil der Filmvorführung — ein<br />

kleiner Bilderbogen aus dem Egertal und dem Erzgebirge<br />

— verdeutlichte uns dann die rauhe Wirklichkeit<br />

vom „leisen Sterben unserer Heimat". Bewegt — erfreut<br />

— gerührt dankte das Publikum für die gelungene Filmstunde.<br />

— Achtung! Beschlossen wurde: die Autobusfahrt<br />

ins Burgenland — nicht am 14., sondern am 21.<br />

Oktober, durchzuführen. (Treffpunkt und Abfahrt: 8<br />

Uhr früh bei der Votivkirche — nächst Station U 2<br />

Schottentor.) — nächster Heimatnachmittag: Samstag,<br />

dem 3. November, 15 Uhr — wie üblich jGolser Keller".<br />

— Gor monichs Harz hot ausgeschlogn. Kurz hintereinander<br />

wurden drei unserer Mitglieder ins Überirdische<br />

abberufen: Gisela Sirsawtzky (88 J.), Hedwig Nittner<br />

(93 J J, Marie Losert (79 J.). Leider erreichte uns die<br />

Nachricht vom Hinscheiden unserer Lmn. Sirsawetzky<br />

erst nach ihrer Beerdigung, so daß wir nur, per Schreiben,<br />

kondolieren konnten. Beim Begräbnis unserer<br />

Kaadner Lmn., Nittner, war unser Obmann zugegen.<br />

Eine große Abordnung der Erzgebirgsf amilie gab unserer<br />

Joachimsthaler Lmn., Losert, das letzte Geleit. Rührende<br />

Worte des Gedenkens sprach Obmann Willi<br />

Voigt. Mögen die treu-heimatverbundenen Verstorbenen<br />

in Frieden ruhen. Allen Angehörigen unser tiefstes<br />

Mitgefühl.<br />

= Freudenthal-Altvater in Wien ==<br />

Die Heimatgruppe unternahm vor der Sommerpause<br />

am 19. Juni mit einem vollen Autobus eine »Fahrt ins<br />

Grüne". Es war eine Fahrt entlang der südmährischen<br />

Grenze, die in Hardegg, der kleinsten Stadt Österreichs,<br />

begann. Dort besichtigten einige die mächtige<br />

Burg, andere wanderten durch den herrlichen Wald der<br />

Thaya entlang. Nach dem Mittagessen ging es frisch gestärkt<br />

durch das Pulkatal zum Kreuzberg, dem Mahnmal<br />

der Südmährer. Man hatte einen wunderbaren<br />

Ausblick auf Nikolsburg, die Pollauer Berge und das<br />

weite, fruchtbare Land. Aber die Fahrt sollte nicht nur<br />

wehmütige Erinnerungen wachrufen, sondern die Verbundenheit<br />

mit den anderen Gruppen unserer Schicksalsgemeinschaft<br />

bekunden. Daher besichtigten wir<br />

zum Abschluß noch den Südmährerhof in Niedersulz,<br />

Herr Czerny, der Initiator und Erbauer dieser Gedenkstätte<br />

führte uns persönlich durch das sehenswert gestaltete<br />

Museum. Bei einem netten Heurigen endete der<br />

schöne Tag. Dank des großen Verständnisses für die<br />

Wahrung der Traditionen, das uns von dem jungen Niederösterreicher,<br />

Pater Konrad Stix — dem Nachfolger<br />

unseres Landsmannes Pater Prior Hubalek — entgegengebracht<br />

wurde, fand am 9. September wieder unser<br />

traditionelles Köhlerbergtreffen in Gumpoldskirchen<br />

statt. Eine besondere Ehre war es, daß der Hochme<strong>ist</strong>er<br />

des Deutschen Ordens, Abt Ildefons Pauler, selbst die<br />

heilige Messe zelebrierte. In seiner Predigt schilderte er<br />

in kurzen Worten die geschichtliche Verbindung des<br />

Deutschen Ordens mit Freudenthal, erzählte seine persönliche<br />

Beziehung zum Köhlerberg und legte in Anknüpfung<br />

an das Evangelium des Tages allen Anwesenden<br />

ans Herz, das ge<strong>ist</strong>ige und religiöse Erbe zu wahren<br />

und weiterzugeben, aber auch die Erinnerung an unsere<br />

Vorfahren und unsere Heimat wachzuhalten. Unter den<br />

Klängen des „Guten Kameraden" wurde wie jedes Jahr<br />

ein Kranz im Gedenken an unsere Toten niedergelegt.<br />

Da dieser Tag einer der wenigen Sonnentage dieses<br />

Sommers war, saß man auf der Terrasse des Kremsmünsterhofes<br />

nach dem Mittagessen noch lange gemütlich<br />

beisammen. Ein besonderer Festtag für die ganze<br />

'Heimatgruppe war der 85. Geburtstag unseres Ehrenmitgliedes:<br />

der von allen verehrten, lieben Frau Hildegard<br />

Weinert. — Die nächsten Treffen finden wieder in<br />

unserem Vereinslokal statt. Samstag, 10. November:<br />

Totengedenken, Samstag, 15. Dezember: Adventfeier.<br />

A. O.<br />

= „Hochwald"-Wien = = =<br />

Liebe Mitglieder und Freunde vom Hochwald! Am<br />

Samstag den 6. Okt. zu unserem Heimabend, welcher<br />

wieder gut besucht war, kamen zu meiner großen Freude,<br />

die vielen Gratulanten und der schöne Geschenk-<br />

Korb, zu meinem siebzigsten Geburtstag. Will mich bei<br />

Euch allen recht herzlich bedanken. Auch unser Kultur-<br />

Referent Karl Baumann feierte zugleich seinen Zweiundsiebziger.<br />

Allen anderen Mitgliedern die im Oktober<br />

ihren Geburtstag haben, will ich alles Gute, besonders<br />

Gesundheit wünschen. Am Sonntag, den 7. Oktober<br />

nachmittags hatten wir unsere Feier zur Gottesmutter<br />

(Trösterin der Betrübten) in der Anna-Kapelle in<br />

Neuwaldegg, welche auch sehr gut besucht war. Ein<br />

Pfarrer von der Marienpfarre hielt uns eine hl. Messe<br />

mit Ansprache. Hernach hatten wir einen gemütlichen<br />

Abend, wo uns Herr Oberschulrat Direktor Hermann<br />

Proli Lichtbilder von Aufnahmen aus der Heimat auf<br />

der Leinwand zeigte. Somit ging der Abend mit verschiedener<br />

Diskussion dem Ende entgegen. Zu unserem<br />

nächsten Heimatabend, am Samstag, dem 3. November,<br />

feiern wir den fünfunddreißigjährigen Bestand,<br />

von unserem Hochwaldverein. Hiezu will ich<br />

Euch alle, Mitglieder und Freunde herzlich einladen.<br />

Unser Vereinslokal, Gasthaus Karl Girsch, 1180<br />

Wien, Antonigasse 33.<br />

Leopold Osen, Obmann<br />

Landskron<br />

Am 7. Oktober wurde in einer vor dem Beginn des<br />

Heimatabends anberaumten Ausschußsitzung Hauptkassier<br />

Eduard Müller mit der Funktion des Obmanns<br />

betraut, da Obmann Fiebiger infolge schwerer Erkrankung<br />

auf unbestimmte Zeit verhindert <strong>ist</strong>. Dkfm. Otto<br />

Steffan übernahm die Funktion des Obmannstellvertre-


FOLGE 20 VOM 18. OKTOBER 19B4 SUDETENPOST<br />

ters, nachdem Mag. Josef Leschinger aus beruflich bedingtem<br />

Zeitmangel diese Funktionsstelle zurückgelegt<br />

hatte. Die erwähnten Veränderungen wurden als Überbrückung<br />

bis zur nächsten Jahreshauptversammlung<br />

beschlossen. Der äußerst gut besuchte Heimatabend<br />

brachte allen Beteiligten frohe Geselligkeit und den<br />

Gruß beginnenden Herbstes mit Gartenblumen und<br />

buntfarbigem Laubschmuck auf den Tischen. Dkfm.<br />

Otto Steffan konnte mit großer Freude den Herrn Landesobmann<br />

und Vorsitzenden des Landschaftsrates,<br />

Min<strong>ist</strong>erialrat Dr. Hans Halva, begrüßen. Anschließend<br />

hielt Lm. Steffan ein kurzes Gedenken für das am<br />

25. September d. J. verstorbene Mitglied Berta Meixner,<br />

geb. Zohsl, aus Landskron. Lm. Steffan würdigte<br />

die Verstorbene nicht nur als treues Mitglied, sondern<br />

auch als Heimatdichterin, die aus ihren Werken über<br />

Land und Leute aus der alten Heimat oftmals Gedichte<br />

und Erzählungen in Landskroner Mundart vortrug und<br />

viele Heimatabende durch ihre Darbietungen mit heimatlicher<br />

Fröhlichkeit erfüllte, wofür ihr die Heimatgruppe<br />

immer ein dankbares, treues Andenken bewahren<br />

wird! Dr. Halva würdigte die großen Verdienste des<br />

Hauptkassiers und nunmehrigen Obmanns Eduard<br />

Müller um die Heimatgruppe und sein aufrechtes Bekennen<br />

zum Sudetendeutschtum. Daraufhin nahm Dr.<br />

Halva in seiner Eigenschaft als Landesobmann und<br />

Vorsitzender des Landschaftsrates die festliche Überreichung<br />

des Ehrenzeichens der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

an Obmann Müller vor. Im Anschluß daran<br />

beglückwünschte Lm. Pawlik die anwesenden Mitglieder,<br />

die im Monat Oktober ihren Geburtstag feiern:<br />

Frau Else Switil, geb. Wernisch, aus Rudelsdorf und<br />

Frau Irmtraut Springer, geb. Pfeifer, aus Michelsdorf!<br />

Die Heimatgruppe wünscht beiden Damen nochmals<br />

Glück und Gesundheit auf ihrem weiteren Lebensweg!<br />

Dem festlichen Anlaß dieses Abends folgend, trug Lm.<br />

Pawlik ein Gedicht über die „verlorene Heimat Sudetenland"<br />

und Gedichte an das alte und neue Österreich vor,<br />

bezugnehmend auf den bevorstehenden Staatsfeiertag.<br />

An dieser Stelle richten auch alle Landsleute der Heimatgruppe<br />

den herzlichsten Dank an Oskar Fiebiger<br />

für seine bisherige Tätigkeit als Obmann und wünschen<br />

ihm vom ganzen Herzen eine recht, recht gute<br />

baldige Genesung! Der nächste Heimatabend findet am<br />

Sonntag, dem 3. November, wie immer im Vereinslokal<br />

„Musil" Wien 6, Mollardgasse 3, statt.<br />

Walter Pawlik<br />

= Mährisch-Trübauer in Wien =<br />

Zum September-Heimatabend am 14. d, J. begrüßte<br />

unser Obmann Lm. Franz Grolig als besondere Gäste<br />

unseren ehemaligen Obmann Ernst Just, der mit seiner<br />

Frau Anni aus der Bundesrepbulik zu Besuch in Wien<br />

weilte, und Frau Erna Krosina, eine gebürtige Sternbergerin.<br />

Natürlich galt auch ein herzlicher Gruß allen<br />

treuen Heimatabendbesuchern, die nach der langen<br />

Sommerpause wieder zu unserem geselligen Beisammensein<br />

gekommen waren. — Geburtstag feierten: Lm.<br />

Heinrich Hickl (4. 9. 1905), Dr. Chr<strong>ist</strong>a Neubauer, die<br />

Tochter unserer Maria Neubauer, geb. Rauscher,<br />

(10. 9. 1944), Valerie Heger (12. 8. 1906), Dr. Herwig<br />

Tuppy (12.9.1925), Monika Olschanoky (17. 9. 1941),<br />

Bmst. Hubert Hedrich (20. 9. 1902), Herta Wagner,<br />

geb. Till aus Rehsdorf (28. 9. 1935), und nachträglich<br />

beglückwünschten wir das Ehepaar Schrömmer (Lmn.<br />

Gabriele, geb. am 24. 7. 1916 und Lm. Alfons, geb. am<br />

14. 8. 1914, er war 70!). — Goldene Hochzeit feierte in<br />

ungebrochener Frische und Rüstigkeit am 25. 8. 1984<br />

Lmn. Fanny und Dipl.-Ing. Otto Haschke aus Altstadt<br />

im großen Familienkreis in Wien 1140, Hernstorferstraße<br />

22—32/12. — Grüne Hochzeit: Am 8. September<br />

d. J. schlössen den Bund fürs Leben Chr<strong>ist</strong>ian Negrin,<br />

der jüngste Sohn des Ehepaares Ilse und Prof. Franz Negrin,<br />

und Frl. Erni Stangl, deren Eltern aus dem Böhmerwald<br />

stammen. Zur Hochzeitsfeier waren auch<br />

zahlreiche Familienangehörige aus der Bundesrepublik<br />

angere<strong>ist</strong>. — Auszeichnung: Wie wir erst jetzt erfahren,<br />

wurde bereits vor geraumer Zeit unserem liebenswerten<br />

Landsmann Dr. Herwig Tuppy, dem älteren Sohn des<br />

Trübauer Amtsarztes Med.-Rat. Dr. Franz Tuppy uns<br />

seiner Frau Auguste, der ehrenvolle Titel Medizinalrat<br />

verliehen. Der Ausgezeichnete <strong>ist</strong> Facharzt für Zahn-,<br />

Mund- und Kieferheilkunde in Wien 1030, Am Neumarkt<br />

7. — Todesfälle: Wir gedachten der in den letzten<br />

Wochen von uns gegangenen Landsleute Karl Merkl,<br />

gestorben am 19.8. d. J., er wohnte früher in<br />

Mährisch-Trübau in der Mühlgasse, Lm. Albin Ruth,<br />

letzter Landschaftsbetreuer in der Bundesrepublik, engagierter<br />

Bauernfunktionär und um die Belange unserer<br />

Heimat sehr verdient, gestorben am 26. 8. d. ].,<br />

Lmn. Elli Baumann, geb. Wagner, die in Bretten in der<br />

Bundesrepublik wohnhaft war und am 10. 8. dort beerdigt<br />

wurde, verstarb in Wien, wo sie anläßlich der Feier<br />

zum 90. Geburtstag ihrer Schwester weilte. Am 1. 9.<br />

d. J. verstarb plötzlich 58jährig Amtsrat Gerhard Keck,<br />

der Ehegatte unserer Edith, geb. Korkisch, die Tochter<br />

des bekannten Trübauer Baume<strong>ist</strong>ers August Korkisch<br />

und seiner Frau Charlotte aus der Undangsgasse. —<br />

Vereinsnachrichten: Der Obmann erinnerte an den Sudetendeutschen<br />

Tag in Klosterneuburg am 22723. 9.<br />

d. J. anläßlich der 20-Jahr-Feier der Patenstadt der Sudetendeutschen<br />

und warb um rege Teilnahme. Lmn.<br />

Katze Treytl legte L<strong>ist</strong>en zur Eintragung für unsere<br />

Herbstfahrt in die Wachau am 7. 10. 1984 auf und stellte<br />

mit Freude fest, daß der Autobus bereits ausgebucht<br />

erscheint. — Unser nächster Heimatabend findet am<br />

12. Oktober 1984 in unserem Vereinslokal Restaurant<br />

Blank, .Schwarzer Adler", 1050 Wien, Schönbrunnerstraße<br />

40, statt.<br />

Nikolsburg<br />

Bei unserem Oktober-Monatstreffen feierten wir den<br />

75. Geburtstag unseres beliebten Heimatfreundes Karl<br />

Rock. Er stammt aus einer alteingesessenen Nikolsburger<br />

Familie (der Name findet sich schon im Lichtenstein'schen<br />

Urbar von 1414). Karl Rock war schon in<br />

der Heimat in den völkischen Vereinen, besonders im<br />

Turnverein tätig. Im Jahre 1945, nach der Rückkehr aus<br />

der Kriegsgefangenschaft, blieb er mit seiner Frau,<br />

einer Wienerin, die leider früh verstarb, und seiner<br />

Tochter in Wien. Er war in der Landsmannschaft, wie<br />

Viktor Grech, ein Mann der ersten Stunde und immer<br />

an dessen Seite, wenn es galt, die Nikolsburger zu sammeln.<br />

Als unser verdienstvoller Heimatfreund Richard<br />

Czujan, die so beliebt gewordene Familienrunde gründete,<br />

war auch Karl Rock dabei und <strong>ist</strong> seither seine<br />

rechte Hand. Er empfängt bei jedem Treffen die Besucher,<br />

führt sie zu ihren Plätzen und sorgt für den klaglos<br />

sen Ablauf der Abende. Eines seiner Verdienste <strong>ist</strong> auch<br />

die Aufnahme unserer Heimatglocken auf Tonband<br />

und wir lauschen bei unserer Weihnachtsfeier wehmütig<br />

dem Klang unserer Bergglocke. — Lieber Karl! Wir<br />

danken Dir für Deine Heimattreue! Bleibe noch lange<br />

so fesch und gesund für uns!<br />

Hilda Elsinger-Horntrich<br />

=Sternberg und Umgebung =====<br />

Die Heimatgruppen Nordmährens, Sternberg —<br />

Schönberg — Mähr.-Neustadt, haben sich in gemeinsamer<br />

Zusammenarbeit gefunden. Zum herbstlichen<br />

Auftakt am 27. Oktober 1984, 16 Uhr, laden wir alle<br />

Landsleute und Freunde aus der Umgebung, unseren<br />

Städten und den Landgemeinden zu den monatlichen<br />

Heimatabenden herzlichst ein. Treffpunkt: jeden 4.<br />

Samstag im Monat ab 16 Uhr in der Hernalser Hauptstraße<br />

68, Rest. Nigischer-Smutny.<br />

= Zwittauer und Müglitzer .<br />

Nach den Ferien- und Urlaubswochen trafen wir einander<br />

wieder beim ersten Heimatnachmittag, am<br />

Samstag, 15. September, in unserem Vereinslokal, Restaurant<br />

„Schwarzer Adler", 1050 Wien, Schönbrunner<br />

Straße 40. Obmann Lm. Karl Fordinal konnte eine beachtliche<br />

Zahl Landsleute begrüßen und gab seiner<br />

Freude Ausdruck, daß alle wieder gesund, frisch und<br />

erholt, trotz des verregneten Sommers, aus dem Urlaub<br />

zurückgekehrt sind. Nach einem kurzen Rückblick auf<br />

den Verlauf des 27. Schönhengster Heimattages in<br />

Göppingen verwies Lm. Fordinal auf den Sudetendeutschen<br />

Heimattag 1984 in Wien und Klosterneuburg,<br />

vom 21. bis 23. September 1984, und überreichte allen<br />

Landsleuten gedruckte Einladungen mit dem Festprogramm<br />

zu diesem Jubiläumstreffen. (Klosterneuburg,<br />

20 Jahre Patenstadt der Sudetendeutschen; Klosterneuburg<br />

und Göppingen sind außerdem Patenstädte der<br />

Schönhengster.) Anschließend übermittelte der Obmann<br />

herzliche Glückwünsche unseren Geburtstagskindern:<br />

70 Jahre: Anton Bacovsky (4. 10. 1914), Neu Bielau,<br />

Marie Komar (11. 9. 1914), Jahnsdorf. Harald Donth<br />

(16. 10. 1897), Zwittau, Anna Kolisek (10. 10. 1907),<br />

Mohren, Grete Neugeborn (21.10.1908), Zwittau, Anton<br />

Eltschka (11. 10. 1915), Deutsch Bielau, Gertrude<br />

Langer (30.9.1915), Zwittau, Theresia Huschka (1.10.<br />

1918), Droß, NO., Ernst Metzner (7. 10. 1919), Zwittau,<br />

Edith Schulze (19.10.1921), Zwittau, Marie Frodi<br />

(22. 9. 1922), Triebitz.<br />

Oberösterreich<br />

= Bad Ischi - Bad Goisern<br />

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft, Ortsgruppe<br />

Bad Ischi, möchte Herrn Rudolf Finger zum siebzigsten<br />

Geburtstag am 23. Oktober herzlichst gratulieren und<br />

wünscht für die weiteren Lebensjahre noch beste Gesundheit.<br />

-— Verband der ============================<br />

Böhmerwäldler i. 00.<br />

Die Verbandsleitung der Böhmerwäldler gratuliert<br />

zu den Geburtstagen im Monat Oktober 1984: Leopold<br />

Pawel, 95 am 5.10., Franz Weber, 83 am 24.10., Theresia<br />

Pascher, 81 am 30.10., Karl Fiedler, 78 am 11.10.,<br />

Karl Plann, 78 am 28. 10., Dr. Heinrich Wicpalek, 78<br />

am 3.10., Johann Plach, 76 am 15. 10., Josef Herbst,<br />

75 am 23. 10., Katharina Buchinger, 75 am 25. 10.,<br />

Franz Blaha, 74 am 22. 10., Prof. Dr. Aemillian Kloiber,<br />

74 am 19.10., Maria Studener, 73 am 14.10., Simon<br />

Schinko, 73 am 21. 10., Karl Weber, 73 am<br />

24. 10., Katharina Leisch, 72 am 30.10., Leopold Brod,<br />

71 am 16. 10., Johann Schießer, 71 am 8. 10., Franz<br />

Jaksch, 70 am 7. 10., Karl Chrt, 65 am 23. 10., Anton<br />

Erhart, 65 am 7. 10., Maria Grill, 65 am 4. 10., Iiesl<br />

Peinbauer, 60 am 27. 10.<br />

===== Enns-Gablonz ,<br />

Allen unseren lieben Landsleuten die im Monat Oktober<br />

ihren Geburtstag feiern, gratulieren wir sehr herzlich<br />

und wünschen ihnen viel Glück, gute Gesundheit<br />

und Gottes reichsten Segen. Besonders herzlich gratulieren<br />

wir unseren Altersjubilaren. Am 7- Oktober feierte<br />

Frau Traudì Passig aus Gablonz a. N., Glasgasse<br />

22, ihren 60. Geburtstag in 4470 Enns, Neugablonz 18.<br />

Unsere Traudì <strong>ist</strong> seit vielen Jahren im Vorstand der<br />

Landsmannschaft und seit rund 20 Jahren im landsmannschaftlichen<br />

Sparverein tätig und immer da,<br />

wenn sie gebraucht wird. Wir wünschen der Jubilarin<br />

weiterhin gute Gesundheit und alles Liebe und Schöne.<br />

Und danken ihr für ihre Vereinstreue. — Am 14. Oktober<br />

vollendete Frau Hedwig Wanek aus Lobositz-<br />

Leitmeritz, Aussigerstraße 91, ihr 87. Lebensjahr, in<br />

4470 Enns, Bezirksaltenheim. — Lm. Alfred Rössler aus<br />

Stefansruh, Kreis Gablonz a. N., feiert am 17. Oktober<br />

seinen 81. Geburtstag in 4400 Steyr, Seifentruhe 5. —<br />

Am 27. Oktober feiert Lm. Reinhold Leiske aus Gablonz<br />

a. N., Steinberggasse 7, seinen 65. Geburtstag in<br />

4470 Enns, Neugablonz 12. — Und am 30. Oktober feiert<br />

Frau Hilde Rosier aus Gablonz a. N., Wustungergasse,<br />

ihren 80. Geburtstag in 4470 Enns, Neugablonz<br />

14. Herzlichen Glückwunsch! Am 28. September fand<br />

der diesjährige Ausflug unseres Sparvereines unter der<br />

Devise „Kirchen, Klöster, Keller" statt.<br />

Unser Obmann Lm. Artur Kretschmann mit seiner<br />

Frau Gusti, Tochter Gabi sowie unseren beiden bewährten<br />

Helferinnen und Kassiererinnen, Frau Elli Hartig<br />

und Frau Traudì Passig, hatten auch diesen Ausflug wie<br />

gewohnt vorbildlich organisiert und liebevoll durchgeführt.<br />

Die Fahrt führte uns über Seitenstetten auf den<br />

Sonntagberg. Vorbestellt kam auch prompt das herrliche<br />

Wetter, während im Bus bei dem berühmten Streuselkuchen<br />

unserer Frau Gusti, und Getränken beste<br />

Stimmung aufkam. Nach einer fachkundigen Führung<br />

durch die herrliche Kirche setzten wir die Fahrt über<br />

uns bislang unbekannte Straßen durch eine schöne, fast<br />

unberührte Natur fort nach St. Polten. Mit großem<br />

Spürsinn hatte unser Obmann einen wunderschönen<br />

Gasthof gefunden, wo bestens für unser leibliches Wohl<br />

gesorgt wurde. Am Nachmittag besuchten wir das Stift<br />

Göttweig, wo Kirche und Keller ausgiebig besichtigt<br />

wurden. Unsere letzte Station war der wunderschöne<br />

Weinort Langenlois, wo getreu dem Motto dieser Fahrt<br />

ein sehr einladender Keller für uns reserviert war. Nach<br />

einem guten Abendessen spendete nicht nur unsere<br />

Volksbank, sondern in spendabler Laune auch viele der<br />

Teilnehmer einige Liter des ausgezeichneten Rebensaf-<br />

tes, wodurch die Stimmung immer noch gesteigert wurde.<br />

Die Heimfahrt im Bus erfolgte singend und bei bester<br />

Unterhaltung. Alle Teilnehmer waren sich geschlossen<br />

einig, den wohl bisher schönsten Ausflug des<br />

Sparvereines miterlebt zu haben. Unserem Artur und<br />

seinem Team gebührt unser aller herzlicher Dank für<br />

diese schönen Stunden, wir freuen uns schon darauf,<br />

wie er nächstes Jahr noch eine Steigerung erreichen<br />

will. -<br />

Nach langem schwerem Leiden verschied am 24. September<br />

Lm. Franz Friedl, Graveur aus Gablonz a. N.,<br />

Wiener Straße 26, in A-4470 Enns, Perlenstraße 24, im<br />

64. Lebensjahr. Lm. Friedl war schon in Losensteinleiten<br />

dabei. Durch Fleiß und Tüchtigkeit hat auch er seinen<br />

Beitrag am Aufbau unserer Industrie gele<strong>ist</strong>et. Bescheidenheit,<br />

Fleiß und Heimattreue haben ihn ausgezeichnet.<br />

Unsere herzliche Anteilnahme gilt seiner Gattin<br />

Chr<strong>ist</strong>ine Friedl, geborene Vogt, sowie den trauernden<br />

Angehörigen, den Familien Friedl und Waniek. —<br />

Nachträglich sind für unseren verblichenen Lm. Dir.<br />

i. R. Karl Schubert Kranzablösespenden eingegangen.<br />

Lm. Kommerzialrat Erwin Friedrich, Linz, S 300.—;<br />

Familie Hans Pois, Enns, S 200.—; Familie Artur<br />

Kretschmann S 200.—, und je S 100.— von Frau Auguste<br />

Haak, Frau Hilde Hladik, Frau Herta Knorek, Lm.<br />

Josef Müller, Lm. Adolf Kratzert. S 100.— von Familie<br />

Pois für die verunglückte Gabi Bergs. Für den Lm.<br />

Franz Friedl spendete Lm. Karl Heinz Lehner und Frau<br />

Liesl, Pfarrkirchen, S 500.—; S 200.— Frau Hilde Rölz;<br />

je S 150.— Lm. Kurt Wunde und Frau Hilde Roskowetz,<br />

und je S 100.— Frau Auguste Haak, Lm. Josef<br />

Müller, Familie Artur Kretschmann und Hans Pois.<br />

Herzlichen Dank! <strong>Das</strong> Geld wird wie immer für soziale<br />

Zwecke verwendet!<br />

Fre<strong>ist</strong>adt<br />

Die Bezirksgruppe Fre<strong>ist</strong>adt der SLOÖ hielt am<br />

Sonntag, 7. Oktober, im Gasthof Jäger eine Mitgliederversammlung<br />

mit Lichtbildervortrag ab. Obmann Lm.<br />

Wilhelm Prückl begrüßte alle Landsleute sehr herzlich,<br />

diesmal ganz besonders Herrn Konsulent Werner Lehner<br />

aus Bad Leonfelden, Herrn Bürgerme<strong>ist</strong>er Regierungsrat<br />

Josef Knoll mit Gattin, den Obmann der Ortsgruppe<br />

Kefermarkt Lm. Wolfgang Tonko, die Berichterstatterin<br />

von der Presse Frau Helga Sitter und Gäste<br />

aus der BRD, früher Budweis.<br />

In einer Trauerminute gedachte man ehrend des verstorbenen<br />

Lm. Josef Stelzmüller, der Lmn. Laura Wacha<br />

sowie des Hausherrn unseres Gastlokales des verstorbenen<br />

Herrn Wilhelm Jäger.<br />

Der Obmann gab dann einen kurzen Bericht über die<br />

Sommermonate rund um die vielen Heimattreffen, an<br />

denen er teilgenommen hat: der Reigen der Treffen begann<br />

mit dem Pfarrtreffen der Deutsch-Reichenauer in<br />

St. Oswald bei Haslach, im feierlichen Rahmen wurde<br />

am 1. Mai die Heimatstube und die Adalbert-Stifter-<br />

Bibliothek eröffnet. Ein weiterer Höhepunkt war eine<br />

Wanderung zum Schwarzenberg'schen Schwemmkanal.<br />

Besonders hervorgehoben wurde auch das Rosenbergertreffen<br />

in ihrer Patenstadt Fre<strong>ist</strong>adt zu Fronleichnam<br />

und die Weihe der Gedenkstätte Maria Schnee am<br />

Hiltschnerberg, an der ja fast alle Anwesenden teilgenommen<br />

haben. In diesem Zusammenhang wurde<br />

Lmn. Käthe Pux Dank und Anerkennung ausgesprochen<br />

für ihren unermüdlichen Einsatz, viele Geldspenden<br />

konnte sie durch Spendenaufrufe und persönliche<br />

Vorsprachen einbringen. Auch auf der Baustelle des<br />

Kirchleins hat das Ehepaar Pux viele freiwillige Arbeitsstunden<br />

gele<strong>ist</strong>et.<br />

Dank der Aktivität unseres Obmannes wurde die<br />

Inseraten-Werbung für die Weihnachtsnummer der<br />

„<strong>Sudetenpost</strong>" mit 45 Inseraten Anfang September abgeschlossen.<br />

Die Provision davon kommt der Bezirksgruppe<br />

zugute. Es wurde darauf hingewiesen, daß beim<br />

Einkauf diese Inserenten beachtet werden sollen. Auch<br />

drei neue Mitglieder konnten während des Sommers ge<br />

wonnen werden. ,<br />

Es folgte die Lichtbilder-Vorführung „Im Böhmerwald,<br />

wo eure Wiege stand" mit geschichtlicher Untermalung<br />

von Konsulent Lehner, auf die sich schon alle<br />

freuten. Es war wieder ein ganz großartiges Erlebnis für<br />

uns, die vertrauten Orte der verlorenen Heimat an uns<br />

vorüberziehen zu sehen. Auch auf diesem Weg ein<br />

herzliches Dankeschön Herrn Konsulent Lehner, daß er<br />

den Sonntagnachmittag geopfert hat, um uns diese<br />

herrlichen Bilder zu zeigen. Zum Abschluß hörten wir<br />

noch ein Gedicht aus dem Böhmerwald von einem Arzt<br />

aus Buchers, sehr gut vorgetragen von Lmn. Margarete<br />

Prückl. Kons. Lehner überreichte der ältesten Landsmännin<br />

zu ihrem 90. Geburtstag einen Blumenstock.<br />

Diese nette Geste wurde mit kräftigem Applaus bedankt.<br />

Theresia Pils<br />

Zu den Geburtstagen unserer Landsleute im Oktober<br />

wünschen wir viel Glück, Gesundheit und Wohlergehen:<br />

Karl Raab (1913, Gollnetschlag), Anastasia Pirchenfellner<br />

(1920, Rosenberg), Theresia Wolf (Ziernetschlag),<br />

Käthe Göberndorfer (1900, Kaplitz), Leopold<br />

Pölderl (1906, D.-Beneschau), Theresia Stoiber (1919,<br />

Amesreith), Irma Schraml (1914, Wallern), Barbara<br />

Lackinger (1921, Nikolsburg), Anna Steinbichl (Oberhaid),<br />

Katharina Trümmer (1914, Hohenfurt), Margarete<br />

Neumeier (Fre<strong>ist</strong>adt), Katharina Burghardt (90 Jahre,<br />

Unterhaid), Gerlinde Tannich (1919, Krummau),<br />

Anna Lang (1902, Wien), Aloisia Fleischanderl (1919,<br />

Oppolz).<br />

Herbstausflug 1984. Die Bezirksgruppe Fre<strong>ist</strong>adt der<br />

SLOÖ. unternahm am 30. September 1984 eine Autobusfahrt<br />

ins Waldviertel. Der Bus war voll besetzt, und<br />

Obmann Wilhelm Prückl konnte 52 Landsleute und 2<br />

Gäste aus Linz begrüßen, und zwar Konsulent Karl<br />

Schebesta und Karl Wltschek, die auch die Leitung der<br />

Fahrt übernommen halten und immer wieder Erklärungen<br />

gaben. Die Stimmung war gut, da sich das Wetter<br />

gebessert hatte, Fre<strong>ist</strong>adt lag noch im Morgennebel,<br />

aber in Sandl konnten wir uns schon am strahlenden<br />

Sonnenschein erfreuen. Unsere erste Station war die<br />

neuerrichtete Bucherser Gedenkkapelle am Stadiberg<br />

im Waldviertel, diese steht nahe an der Grenze mit<br />

Blick zur Bucherser Kirche. Die Fahrt ging weiter über<br />

Großpertholz, Harbach zum Mandelstein, nach einem<br />

kurzen Fußmarsch oben angekommen, waren wir etwas<br />

enttäuscht, da über Gratzen, Strobnitz und weiter<br />

Deutsch Beneschau eine dicke Nebeldecke lag, nur der<br />

Kirchturm und die Dächer von Brünnl und Heilbrunn<br />

waren zu sehen, auch nach längerem Warten lichtete<br />

sich der Nebel nicht und wir mußten leider weiter. Unser<br />

nächstes Ziel war Weitra, die alte Burgstadt mit<br />

ihren schönen Sgrafitto-Häusern und dem schönen<br />

Rathaus, wo wir im Gasthaus Gottsbachner das Mittagessen<br />

einnahmen. Anschließend stand Gmünd, die<br />

Grenzstation gegen Böhmen, auf unserem Programm,<br />

wir fuhren oft ganz nahe der Grenze vorbei, auch der<br />

Schmalspurbahn begegneten wir unterwegs. In Gmünd<br />

gingen wir bis zum Zollhaus, lange standen wir am<br />

Grenzbalken, der uns von unserer ehemaligen Heimat<br />

trennt. Unsere letzte Station war das Stift Zwettl, leider<br />

wäre eine Führung erst später möglich gewesen, so<br />

konnten wir nur den schönen stilgerecht renovierten<br />

Stiftshof und die herrliche Kirche bewundern.<br />

Im Klosterkeller stärkten wir uns für die Heimfahrt,<br />

um 5 Uhr bestiegen wir den Bus und es ging wieder<br />

Richtung Fre<strong>ist</strong>adt. Landsmann Konsulent Karl Schebesta<br />

erzählte im Bus noch einige interessante Erlebnisse,<br />

die er als Fremdenführer in Linz hatte, dafür erntete<br />

er kräftigen Applaus. Mit dem Dank an die Reiseleiter<br />

aus Linz, an den Fahrer und allen Teilnehmern der<br />

Fahrt, ging ein schöner Herbstsonntag, in der Gemeinschaft<br />

verbracht, zu Ende, viele hatten diesmal einen<br />

Teil der alten Heimat gesehen. Über Fre<strong>ist</strong>adt lag dichter<br />

Nebel als wir gegen Vi 7 Uhr wohlbehalten ankamen.<br />

Wilhelm Prückl<br />

= Kaplitz ,<br />

Geburtstage: 25. 7. Anna Zimmermann (Hodinka,<br />

65), Gaggenau; 12. 9. Konkortia Kitzinger (Lausecker,<br />

60), Trebur; 3. 11. Cäcilie Fiedler (Lang, 77), Adelsheim;<br />

4. 11. Kath. Harmann (Handlos, 65), Lüdenscheidt;<br />

9. 11. Vallerie Schinko (Grimm, 70), Linz; 11.<br />

11. Elisabeth Schimanko (Syrowatka, 86), Linz; 12.11.<br />

Franz Ruschak (70), Thening; 13. 11. Maria Grabensteiner<br />

(75), Linz; 14.11. Hans Forstner (72), Hengersberg;<br />

15. 11. Josef Schwarz (76), Mosbach; 17. 11.<br />

Franziska Radlinger (78), Mannheim; 17. 11. Thomas<br />

Leitner (77), Fre<strong>ist</strong>adt; 22. 11. Hermine Grabensteiner<br />

(77); 27. 11. Friedrich J. Irsigler (80), Wynberg (Südafrika);<br />

30.11. Franziska Grabensteiner (82), Steyr; 30.<br />

11. Gertrude Wagner (65), Amorbach. Am 27.11. feiert<br />

die Tochter von Modi (Anni und Kurt Maier) in Büdingen<br />

silberne Hochzeit. Recht herzlichen Glückwunsch!<br />

Ein kurzer Rückblick auf Cilli Harts 90. Geburtstag:<br />

Vater Johann und Mutter Maria, geborene<br />

Forstner, hatten zehn Kinder. Alle Brüder von Cilli<br />

Hart fielen im Krieg. Sie kam 1945 nach ihrer Vertreibung<br />

nach Walldüren und arbeitete zunächst zehn Jahre<br />

lang als Hausgehilfin bei Dr. Keim. Nach dessen Tod<br />

fand sie eine Stelle als Stationsgehilfin im Krankenhaus<br />

Walldüren. Sie befindet sich im Altenwohnheim von<br />

Walldüren. Zu ihrem 90. Geburtstag überbrachte ich<br />

Rosen und Grüße von allen Kaplitzern, worüber sie<br />

sich sehr freute. Sokol<br />

= Karpatendeutsche<br />

Landsmannschaft Od.<br />

Am 3. Oktober um 15 Uhr hatten die Frauen wieder<br />

ihr monatliches Kränzchen im Ursulinenhof. Auf einige<br />

unserer Getreuen mußten wir diesmal wegen Krankheit<br />

leider verzichten. Wir wünschen gute Genesung und<br />

hoffen, daß wir uns am 7. November um 15 Uhr alle<br />

wieder sehen werden. Wir freuen uns, unserer ehrenwerten<br />

Landsmännin Frau Helene Berghuber zu ihrem<br />

82. Geburtstag gratulieren zu dürfen. Die Frauenrunde<br />

wünscht weiterhin gute Gesundheit. — Exponate für<br />

Heimatmuseum dringend gesucht! I ! T. M.<br />

=Vöcklabruck/Attnang ,<br />

Seinem ausdrücklichen Wunsche entsprechend,<br />

wurde unser Landsmann Dir. a. D. Josef Fröhlich am<br />

26. v. M. im engsten Familienkreise in seine letzte Ruhestätte<br />

gebracht. Fröhlich, ein aufrechter Egerländer,<br />

gehörte seit Beginn zu unserer Gemeinschaft in Vöcklabruck<br />

und sein Tod hinterläßt in unserem kleinen Kreis<br />

eine Lücke, die nicht mehr zu füllen sein wird. Wer erinnert<br />

sich nicht mehr seiner zahlreichen kulturwissenschaftlichen<br />

Vorträge, insbesondere aber auch seiner<br />

Erläuterungen und Erklärungen als Reiseleiter bei unseren<br />

alljährlichen Ausflügen. Ob Niederung oder Bergesland,<br />

sein Wissen war überall gleich beschlagen.<br />

Fröhlich war nicht nur begabter Schriftsteller, „Kuneschau",<br />

Erinnerungen an ein deutsches Dorf in der Slowakei,<br />

insbesondere aber sein großartiger Beitrag: »Die<br />

Sudetendeutschen" (Band 2/Seite 572/575) in der 1981<br />

erschienenen Großausgabe: „Der Bezirk Vöcklabruck"<br />

mögen hier nur als Beispiele erwähnt sein. Er verstand<br />

es auch, als begabter Maler großartig den Pinsel zu führen.<br />

Vielen unserer Landsleute, auch weit außerhalb<br />

der Grenzen Österreichs, hat er mit seinen rustikalen<br />

Bildnissen, mitunter doch auch irgendwie an sein geliebtes<br />

Egerland erinnernd, nicht nur sich, sondern<br />

auch seinen Landsleuten eine bleibende Erinnerung gesetzt.<br />

Uns wird Landsmann Dir. Fröhlich unvergessen<br />

bleiben. Er war wohl in letzter Zeit, immerhin im 83.<br />

stehend, etwas kränklich und so vermißten wir ihn etliche<br />

Male bei unseren letzten Zusammenkünften, daß er<br />

aber nie mehr in unserer Mitte weilen wird, damit müssen<br />

wir uns erst abfinden. „Ruhe sanft, lieber Josef."<br />

(AB)<br />

Völlig unerwartet erhielten wir die Nachricht, daß<br />

Lm. Dir. a. D. Josef Fröhlich in die ewige Heimat abberufen<br />

wurde. Lm. Fröhlich wurde am 26. 3. 1902 in<br />

Wierau im Egerland geboren. Nach dem Schulabschluß<br />

und der Matura besuchte er die Lehrerbildungsanstalt<br />

und nach Ablegung der Lehramtsprüfung fand er im<br />

heimatlichen Egerland keine Anstellung. Er begann<br />

seine Lehrtätigkeit in der Slowakei, wo deutsche Lehrer<br />

gesucht wurden, In Münichwies im Hauerland begann<br />

er als Junglehrer und Organ<strong>ist</strong>, wurde dann nach Kuneschau<br />

versetzt. Mehr als 20 Jahre dauerte sein Aufenthalt<br />

in der Slowakei, zuletzt war er Schulinspektor für<br />

die deutschen Schulen in Preßburg. Nach Kriegsende<br />

mußte auch er mit seiner Familie das Schicksal aller<br />

Deutschen teilen und das Land verlassen. In Vöcklabruck<br />

fand er eine neue Heimat und nach anfänglichen<br />

Schwierigkeiten wieder eine Anstellung in der Hauptschule<br />

Vöcklabruck. Bald war er auch im Kreise seiner<br />

Landsleute zu finden und war eifriger Mitarbeiter. Lm.<br />

Fröhlich erfreute sich in unserer Gruppe größter Beliebtheit,<br />

seine Beiträge anläßlich von Feierstunden und<br />

als Reiseleiter bei unseren Ausflügen werden wir sehr<br />

vermissen. Wir werden ihm ein ehrendes Angedenken<br />

bewahren, seiner Familie gilt unser Beileid. W. St.<br />

»i. »wBW ' i ' '"<br />

Wir machen unsere Mitglieder auf folgende Veranstaltungen<br />

ab 26. Oktober aufmerksam und bitten um<br />

rege Beteiligung: Am 26. Oktober (Nationalfeiertag)<br />

findet um 14 Uhr die Weihe der neuen Fahne der Siebenbürger<br />

Sachsen in der evangelischen Kirche in der<br />

Bahnhofstraße in Wels statt. Anschließend um 15 Uhr<br />

findet eine Feier aus diesem Anlaß im Cordatussaal neben<br />

der Kirche »tatt. Landsleute kommt!


8 SUDETENPOST FOLGE 20 VOM 18. OKTOBER 1984<br />

Am 27. Oktober (Samstag) vormittag um 10 Uhr:<br />

Feierliche Eröffnung des neuen Heimatmuseums der<br />

Vertriebenen um unsere Zusammengehörigkeit zu demonstrieren.<br />

Am gleichen Tag (27. 10., Samstag) findet<br />

am Abend der schon zur Tradition gewordene Heimatabend<br />

der Vertriebenen mit den Trachtenverbänden in<br />

der Stadthalle in Wels statt. Es finden Vorführungen<br />

der einzelnen Gruppen und der Jugend statt, im Anschluß<br />

an das offizielle Programm wieder ein Tanzabend.<br />

Auch hier hoffen wir wieder gut vertreten zu<br />

sein. — Die alljährliche Advent-Totenfeier der Vertriebenen<br />

und Trachtenverbände findet am Sonntag, dem<br />

28. Oktober, vormittag um 10 Uhr statt. Wie in den<br />

vergangenen Jahren <strong>ist</strong> diese würdige Totenfeier vor<br />

dem Denkmal der Donauschwaben an der Sigmarkapelle,<br />

die alljährliche Ansprache hält diesesmal unser<br />

Freund Grau von den Siebenbürger Sachsen.<br />

Steiermark<br />

Brack a. d. Mur<br />

Unser Monatstreffen am 7. Oktober stand wieder<br />

unter dem Motto „Kirmes". Saal- und Tischschmuck<br />

aus buntem Weinlaub, Maiskolben und Obst schufen<br />

eine gemütliche Atmosphäre und der herrliche selbstgebackene<br />

Pflaumenkuchen mit Streusel trug sicher dazu<br />

bei, daß sich die Stimmung der Landsleute bald auf<br />

dem Höhepunkt befand. Obfrau Maria Koppel konnte<br />

außer den zahlreich erschienenen Landsleuten auch<br />

wieder Gäste willkommen heißen und übermittelte uns<br />

sodann Grüße von den Leobner Freunden, aus Südtirol<br />

erreichten uns auch Urlaubsgrüße von den Geschw<strong>ist</strong>ern<br />

Blaschke. Unseren kranken Landsleuten Familie<br />

Rudi wünschen wir eine baldige gänzliche Wiederherstellung.<br />

Eine besondere Freude <strong>ist</strong> es, unserem Landsmann<br />

Dr. Heinrich Wenzel zur Verleihung des Titels<br />

»Hofrat" sowie zu seiner Ernennung zum Leiter des Finanzamtes<br />

Brück unsere herzlichsten Glückwünsche<br />

aussprechen zu dürfen.<br />

Nach einer Gedenkminute für unsere während der<br />

Ferienzeit verstorbenen Mitglieder verlas die Obfrau<br />

die Gedenktage berühmter Sudetendeutscher wie<br />

Prießnitz, Ressel, Stifter, Kudlik. Darnach wurden die<br />

Geburtstagskinder beglückwünscht. Es sind dies im<br />

Oktober: Ing. Waldemar Dieck (79), Prag, Hedwig<br />

Norden (61) Vierzighuben, Ursula Pothorn (41), Kapfenberg,<br />

Max Thenny (75), Politz, Anna Scholze (61),<br />

Reichenberg und Herta Staier (73), Freiwaldau. Nach<br />

dem Spruch des Monats hörten wir eine Geschichte von<br />

Hugo Scholz: „Heimkehr in der Ge<strong>ist</strong>erstunde", eine<br />

wahre Begebenheit in der Kirmeszeit, die den Landsleuten<br />

weiteren amüsanten Gesprächsstoff lieferte. — Am<br />

Samstag, 3. November um 15 Uhr, findet die Gedenkfeier<br />

für unsere Toten beim Mahnmal am Hohen Markt<br />

in Brück statt. Bei unserem Monatstreffen am Sonntag,<br />

4. November 4ird Herr Dr. Kubat von seiner Weltreise<br />

berichten. Diesen Lichtbildervortrag wird sich sicher<br />

niemand entgehen lassen, so daß wir wieder mit zahlreichem<br />

Besuch rechnen.<br />

= Graz = = = = =<br />

Herzliche Grüße an unsere Landsleute entboten<br />

Dipi .-Ing. Dr. August Nesitka aus Bad Hall, Dr. Jolande<br />

Zellner vom Heiligenhof, unserem sudetendeutschen<br />

Bildungs- und Kulturzentrum in Bad Kissingen,<br />

und Franz Muck vom Schloß Sommerau am Semmering.<br />

Glück und Segen den im Oktober geborenen Landsleuten:<br />

Adelheid Lorenz, Gisela Hornischer, Josef Pischel,<br />

Magda Schirmer, Frida Gassauer, Josef Hopf,<br />

Thérèse Me<strong>ist</strong>er, Susanne Czech, Hermann Palme,<br />

Franziska Lackner, Ilse Tronko, Univ.-Prof. Dr. Walter<br />

Thiel, Alois Pietsch, Gretel Stika, Dr. Theodora Berger,<br />

Hermine Schuster, Berta Raffler, Dipi-Ing. Ingo Hampel,<br />

Erika Mariacher, Eleonore, Gräfin Beaufort Spontin,<br />

Martha Böheim, Maria Kobza, Prof. Ernst Günthert,<br />

Iris Thiel, Elisabeth Wenzel, Franz Klinert, Elisabeth<br />

Seefried, Rudolf Schädel, Karl Uitz, Franz Dressler,<br />

Wilhelm Feklinghauer und Helene Klingatsch. —<br />

Unser Oktober-Monatstreffen findet am Sonntag, dem<br />

21. 10., mit Beginn um 15 Uhr im Cityhotel Erzherzog<br />

Johann als Erntedankfeier statt. Auch Gäste sind herzlich<br />

willkommen! Dr. Jolande Zellner<br />

Köflach<br />

Bezirksgruppenobmann Max Bentivoglio —<br />

75 Jahre.<br />

An Goethes Geburtstag, dem 28. 8., beging der Obmann<br />

der SL-Bezirksgruppe Köflach, Lm. Max Bentivoglio,<br />

sein 75. Wiegenfest. Sein Lebensweg begann in<br />

Kunnersdorf im Erzgebirge. Nach dem Besuch der<br />

Pflichtschule und dreijähriger Lehrzeit in einer Maschinenfabrik<br />

in Komotau arbeitete er als Schlosser, sodann<br />

seit 1927 bis zur Vertreibung am 15. 10. 1945 —<br />

mit kurzer Unterbrechung wegen Einberufung zur<br />

Wehrmacht — als Kesselwärter in den Grohmannschächten.<br />

In Oberösterreich fand unser Landsmann<br />

schon im November 1945 eine Arbeitsmöglichkeit in<br />

seinem erlernten Beruf, den er in A<strong>ist</strong>erheim bei Grieskirchen<br />

ausübte. Doch schon seit März 1947 bot sich<br />

ihm ein Daueraufenthalt in Köflach, wo er im Karlsschacht<br />

als Kessel- und Meßraumwärter bis zu seinem<br />

Eintritt in den Ruhestand, am 1. 9. 1969, tätig war. In<br />

der alten Heimat gehörte Max Bentivoglio von Jugend<br />

an dem deutschvölkischen Turnverein und dem Deutschen<br />

Kulturverband an, in der Steiermark war er von<br />

Anfang an unserer Landsmannschaft verbunden, seit<br />

1955 als Amtsträger, seit 1969 Obmannstellvertreter<br />

und seit 1980 Obmann unserer weststeirischen Bezirksgruppe,<br />

der seine ganze große Einsatzfreude gilt. Besondere<br />

Verdienste hat er sich auch um die Weihnachtsinseratenaktion<br />

für die <strong>Sudetenpost</strong> erworben und dies<br />

seit 1972 im Alleingang. Wir wünschen unserem Jubilar<br />

noch viele glückerfüllte Lebensjahre in Gesundheit<br />

und Arbeitsfreude! Dr. Jolande Zellner<br />

= Leoben = = = = = =<br />

Zu den vielen Ausfahrten der vergangenen Jahre,<br />

welche die Bezirksgruppe Leoben unternahm, reihte<br />

sich am vergangenen Mittwoch der bei herrlichstem<br />

Wetter unternommene Tagesausflug in das landschaftlich<br />

reizvolle Erholungsgebiet der Niederen Tauern.<br />

Über Judenburg, Scheifling, Murau ging's mit einem<br />

großen Autobus bis zum Etrachsee (über 1500 m), wo<br />

nach einer zünftigen »ge<strong>ist</strong>igen* Stärkung durch unsere<br />

.Marketenderinnen" bei einem erholsamen Spaziergang<br />

die Bergwelt mit ihren Almen bewundert werden konnte.<br />

Als fachkundiger Fremdenführer entpuppte sich unser<br />

Landsmann Bez.-Obm.-Stv. Erwin \fogel aus Grulich,<br />

der in der schweren Nachkriegszeit hier als Heimatvertriebener<br />

bei einem Bergbauern in der Landwirtschaft<br />

unterkam und dabei seine künftige Frau Elfriede<br />

fand. Da der Bezirksgruppenvorstand bereits eine Woche<br />

vorher mit zwei Pkw die Fahrt gut vorbereitete, gestaltete<br />

sich das Mittagessen und das anschließende gemütliche<br />

Beisammensein mit Musik, Tanz, Gesang und<br />

Mundartvorträgen zu einem schönen Heimatnachmittag,<br />

wozu sich auch die Gäste des Hauses »Schaller" in<br />

Krakauebene (Schulkameraden des Ehepaares Czermak<br />

aus Mähr.-Schönberg) gesellten und Lob und Anerkennung<br />

über den Zusammenhalt in Österreich zollten.<br />

Ein anschließender Spaziergang rund um den Prebersee<br />

im Lungau war für alle sehr eindrucksvoll. Über<br />

Krakauschatten, Etrach ging's zurück nach Murau, wo<br />

bereits Kaffee und Torte für alle in einem guten Restaurant<br />

warteten. Voll von imposanten Eindrücken unserer<br />

schönen Bergwelt dankten die 35 Teilnehmer für die erlebnisreiche<br />

und gut organisierte Herbstfahrt.<br />

Kernten<br />

=Klagenfurt ^ = = =<br />

Der Leiter der Klagenfurter Stadtplanung, unser<br />

Landsmann Arch. Dipl.-Ing. Eberhard Kraigher, wurde<br />

kürzlich zum Vizepräsidenten der Zentralvereinigung<br />

der Architekten, Landesgruppe Kärnten, gewählt. Wir<br />

gratulieren zu dieser ehrenden Berufung sehr herzlich!<br />

— Allerheiligen 1984: Nachdem es seitens der Volksdeutschen<br />

Landsmannschaften in Kärnten das Totengedenken<br />

am 1. November am hiesigen Zentralfriedhof<br />

seit 1983 nicht mehr gibt, beabsichtigt die Bezirksgruppe<br />

Klagenfurt bei der Gedenkstätte für die Vertriebenen<br />

in Ebenthal b. Klagenfurt der Toten zu gedenken. Wir<br />

laden Sie daher ein, am 1. November um 15 Uhr bei<br />

der Kirche in Ebenthal anwesend zu sein. Direkte Busverbindung<br />

nach dort vom Heil .-Ge<strong>ist</strong>platz <strong>ist</strong> vorhanden.<br />

= St. Veit a.d. Gian •<br />

Am 22. September 1984 unternahm eine kleine<br />

Gruppe der Bezirksgruppe der SLÖ St. Veit/Glan eine<br />

Zweitagesfahrt nach Klosterneuburg zum Heimattreffen<br />

der Mährer und Schlesier und zum 20jährigem Jubiläum<br />

der Partnerstadt Klosterneuburg-Göttingen.<br />

Obmann-Stv. Lmn. Thérèse Stonner begrüßte die frohgestimmte<br />

kleine Gruppe und flott ging es auf die Fahrt<br />

nach Niederösterreich. In Krieglach besichtigte die<br />

Gruppe das Peter-Rossegger-Museum. Nach dem vorzüglichen<br />

Mittagessen am Semmering ging es durch<br />

Wien nach Gerasdorf, wo das sehr nette Quartier bezogen<br />

wurde. Gegen Abend fuhr die Gesellschaft nach<br />

Stammersdorf zu Lm. Urban in sein sehr gemütliches<br />

Heurigenlokal, wo der Hausherr alle herzlichst begrüßte.<br />

Zur Gruppe gesellten sich noch Wiener Freunde von<br />

Fr. Stonner und es wurde ein unbeschreiblich netter<br />

Abend bei vorzüglichem Wein und Essen und viel Gesang<br />

und Humor. Am nächsten Tag ging es nach dem<br />

überreichlich gedeckten Frühstückstisch bei strahlend<br />

blauem Himmel über die Donau nach Klosterneuburg.<br />

Auch dort wurden alle im Heimatmuseum der Mährer<br />

und Schlesier herzlich begrüßt. Dann wurde in tiefer<br />

Ehrfurcht die Stiftskirche besichtigt und ringsum der<br />

Wienerwald bestaunt. Im Leopoldihof gab es dann den<br />

Frühschoppen und um 14 Uhr wurde der Festzug innigst<br />

beklatscht und bewundert. Dann ging es rasch<br />

nach Hause. Frau Stonner begrüßte am Heimweg den<br />

Obmann der Bezirksgruppe Ernst Katzer mit Gattin<br />

und bedankte sich bei den Teilnehmern für ihr Mithalten<br />

und vor allem für die finanzielle Unterstützung, damit<br />

dieser Ausflug zu einem sudetendeutschen Fest ermöglicht<br />

wurde. Lmn. Thérèse Stonner verabschiedete<br />

sich mit diesem Ausflug aus gesundheitlichen Gründen<br />

als Gestalterin von vielen Tages- und Zweitagesfahrten<br />

zu den schönsten Stätten Österreichs. Zurück bleibt die<br />

Erinnerung an viele frohe Stunden in Geselligkeit und<br />

treuer Freundschaft zur Bezirksgruppe. Allen herzlichsten<br />

Dank, die mitgeholfen haben, diese Fahrten zu ermöglichen,<br />

und viel Glück dem jungen Ausschuß, um<br />

diese Tradition weiter zu erhalten. Thérèse Stonner<br />

DIE JUGEND berichtet<br />

Jugendredaktion 1180 Wien Kreuzgasse 77/14<br />

= Bundesjugendführung =====<br />

Werte Landsleute, Freunde und Leser der <strong>Sudetenpost</strong>!<br />

Mit frischem Schwung gehen wir in den Herbst und<br />

zahlreiche sehr schöne Veranstaltungen liegen vor uns.<br />

Da wir versuchen, für jeden etwas zu bieten, haben wir<br />

ja eine bunte Palette von Veranstaltungen anzubieten.<br />

Man braucht eigentlich nur zuzugreifen und mitzumachen.<br />

Aber das <strong>ist</strong> eben so eine Sache mit dem Zugreifen.<br />

Man hat manchmal das Gefühl, als ob manche<br />

Landsleute gar nicht wissen, daß es eine Sudetendeutsche<br />

Jugend gibt und wofür diese da <strong>ist</strong>. Sicherlich wird<br />

die Jugend aushelfen, wo es nötig <strong>ist</strong>, aber das kann<br />

doch nicht alles sein, so meinen wir. Wir haben unsere<br />

bestimmten Aufgaben innerhalb unserer Volksgruppe<br />

und im Rahmen der demokratischen österreichischen<br />

Jugendorganisationen. Wir brauchen da nicht näher<br />

einzugehen, das haben wir bereits schon x-mal gesagt<br />

und betont und ähnliches mehr. Eigentlich müßte es jeder<br />

Landsmann, selbst wenn er noch in einem so kleinen<br />

Dorf wohnt, wissen. Leider <strong>ist</strong> aber das Wissen zuwenig,<br />

es geht ums Handeln, werte Landsleute. Und da<br />

gilt es noch einiges zu tun. Seit längerer Zeit erscheinen<br />

in dieser Spalte kritische Betrachtungen zur Lage, zur<br />

Situation, manchmal werden sogar die älteren Landsleute<br />

irgendwie direkt angegangen (und zwar mit Absicht),<br />

dennoch <strong>ist</strong> das Echo darauf mehr als gering.<br />

Hat man sich damit abgefunden, oder <strong>ist</strong> alles so richtig<br />

was hier gesagt wird, oder an was sonst mag es wohl<br />

liegen?<br />

Wir versuchen mit positiver Kritik (manchmal aber<br />

auch mit sehr negativer) unsere Landsleute in Kenntnis<br />

zu setzen, um was es uns geht und warum wir da sind.<br />

Dies sollte doch eigentlich Anlaß für eine große Diskussion<br />

sein. Meinen Sie nicht auch? Aber — wo bleiben<br />

da Ihre Leserbriefe?<br />

Wir nehmen unsere Arbeit für die Jugend und für die<br />

Volksgruppe sehr ernst, aber das kann nicht nur auf<br />

uns beschränkt sein, das sollte auch das Anliegen Ihrer<br />

jungen Leute, werte Landsleute sein und werden. Da<br />

sollte es keine Ausreden geben, denn dann wäre es vielleicht<br />

zu spät. Und das wollen doch auch Sie nicht,<br />

oder <strong>ist</strong> Ihnen dies egal?<br />

Wenn es dem so wäre, dann kommt unsere ganz bestimmte<br />

Frage: Warum sind Sie dann bei der großen<br />

Volksgruppenorganisation, der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft? Geht es hier nur ums Geld, das wir<br />

noch bekommen sollen (wer soll denn dieses Geld bezahlen,<br />

schauen Sie sich doch die leeren Staatskassen<br />

an!) oder um was geht es sonst?<br />

Verzeihen Sie uns, wenn wir das so geradewegs heraussagen,<br />

aber manchmal kommt man zu diesem<br />

Schluß. Überzeugen Sie uns vom Gegenteil, schicken<br />

Sie die jungen Leute und die Kinder zu uns, dann wird<br />

alles wieder ins rechte Lot gelangen!<br />

Kommende Veranstaltungen der Bundesjugendführung<br />

der Sudetendeutschen Jugend Österreichs — für<br />

junge Leute aus ganz Österreich: Sonntag, 11. November:<br />

österreichisch-sudetendeutsches Volkstanzrest in<br />

der Babenbergerhalle in Klosterneuburg. Von 17 bis 22<br />

Uhr können tanzbege<strong>ist</strong>erte Menschen, ob jung, ob älter,<br />

fröhlich das Tanzbein schwingen. Es wird bestimmt<br />

wieder ein großes Fest werden; und die Eintrittspreise<br />

sind seit drei Jahren gleichbleibend.<br />

Bitte beachtet unbedingt die Großankündigung im<br />

Inneren dieser <strong>Sudetenpost</strong>. Bitte um sofortige Tischreservierungen<br />

und Kartenbestellungen bei Familie<br />

MALIK, Schulgasse 68,1180 Wien, Tel. 43 04 075 (von<br />

17 bis 20 Uhr). Alle Landsleute und jungen Freunde sowie<br />

deren Bekannte sind recht herzlich zur Teilnahme<br />

eingeladen!<br />

Gustav-Stolla-Gedächtnis-Autorätselfahrt am 7. Oktober:<br />

Bei sehr schönem Herbstwetter — entgegen dem<br />

Wetterbericht herrschte teilweise Sonnenschein und<br />

kein Regen — trafen sich die Teilnehmer pünktlich um<br />

9 Uhr beim Donauturm. Auch diesmal waren wieder<br />

einige Freunde dabei. Nach einer kleinen technischen<br />

Prüfung (Licht, Apotheke usw.) ging es auf die große<br />

Fahrt. Die erste Etappe führte die Teilnehmer nach<br />

einem Rundgang durch den Donaupark, wo man sich<br />

einiges einprägen mußte, was dann auf einer anderen<br />

Etappe gefragt wurde, über Aspern nach Orth an der<br />

Donau. Aspern wurde deswegen gewählt, weil sich<br />

heuer zum 175. Male die Schlacht gegen Napoleon<br />

jährte (Napoleon verlor dort zum erstenmal). Rund um<br />

das Schloß Orth mit dem Fischerei- und dem Bienenmuseum<br />

gab es zahlreiche Fragen. Mitzubringen waren<br />

drei Stück Würfelzucker, Blumen und eine lange<br />

Schnur, was von allen Teilnehmern erfüllt wurde. Auch<br />

eine Frage, die speziell in letzter Zeit in allen Medien zu<br />

hören und zu lesen war, galt es zu beantworten. Weiter<br />

ging es nach Schloß Eckartsau (bekannt wegen der Abdankung<br />

Kaiser Karls) und nach Schloßhof, beide eine<br />

der schönsten Marchfeldschlösser. Auch eine Frage bezüglich<br />

Preßburg war zu beantworten. Marchegg war<br />

das zweite Etappenziel, welches ja von Ottokar II. von<br />

Przemysl gegründet wurde und eine Trutzburg, das<br />

heutige Schloß, errichtet wurde. Dort befindet sich das<br />

bekannte Jagdmuseum, da sich ja das Naturreservat<br />

Marchfeldauen in nächster Nähe befindet. Hiezu wurden<br />

einige naturgeschichtliche Fragen gestellt und gar<br />

manche Köpfe rauchten dabei ganz gewaltig. Mitzubringen<br />

war dem dort aufgestellten Kontrollposten ein<br />

2-Groschen-Stück sowie ein Gänsefußgewächs (Zukkerrübe,<br />

rote Rübe, Runkelrübe, Spinat u. a. m.).<br />

Nach Einnahme des Mittagessens ging es weiter nach<br />

Angern und Stillfried (urgeschichtliche Ausgrabungen)<br />

sowie Dürnkrut (Schlacht zwischen Ottokar und Rudolf<br />

von Habsburg 1278). Hier wurden auch angesichts<br />

der Grenze einige spezifische sudetendeutsche Fragen<br />

gestellt. Auch zwei Rätsel mußten gelöst werden. Am<br />

Beginn der Schlußetappe (die 4.) stand eine Frage zu<br />

Viktor Kaplan. Und in Niedersulz mußte das Weinviertler<br />

Dorfmuseum mit dem Südmährer-Hof aufgesucht<br />

werden, wo einige Fragen vom Kontrollposten gestellt<br />

wurden und einige Geschicklichkeitsaufgaben zu<br />

erfüllen waren.<br />

<strong>Das</strong> Ende der diesjährigen Autorätselfahrt war Wolkersdorf,<br />

die Patenstadt von Mödritz bei Brunn. Rund<br />

um diese Stadt gab es einige Fragen (z. B. über das<br />

größte Weinlager Mitteleuropas, über die Gedenkstätte<br />

für die Opfer des Brünner Todesmarsches u. v. a. m.).<br />

Ein selbstgebastelter Drachen mußte zum Steigen gebracht<br />

werden, was viel Spaß bereitete.<br />

Unser Kam. Josef Mord, der Obmann des Arbeitskreises<br />

Südmähren, hatte sich mit seiner Familie und<br />

seinen Helfern viel Mühe gegeben, um eine schöne, lustige<br />

und auch interessante Veranstaltung vorzubereiten,<br />

dafür gilt allen unser Dank. Vielen Dank aber auch<br />

der Stadtgemeinde Wolkersdorf, die durch den Herrn<br />

Bürgerme<strong>ist</strong>er und Herrn Vizebürgerme<strong>ist</strong>er Witzelsberger<br />

vertreten war und einen handgemachten Keramikkrug<br />

als Preis übergaben. Ebenso unserem Lm.<br />

Stadtrat Paul Lochmann für die Zurverfügungstellung<br />

eines wunderschönen Pokals — herzlichen Dank!<br />

Hier nun das Endergebnis (die ersten fünf Mannschaften):<br />

1. und Gewinner (zum erstenmal) des Wanderpokales<br />

unseres Sprechers, Min<strong>ist</strong>er Neubauer:<br />

Mannschaft Ing. Gerhard Richter, 122,5 Punkte; 2.<br />

Mannschaft Ing. Walter Brandi, 117,5 Punkte; 3.<br />

Mannschaft Helmut Leopold/Brigitte Slezak, 116<br />

Punkte; 4. Mannschaft Dr. Werner Leonhartsberger,<br />

115,5 Punkte; 5. Mannschaft Familie Beier/Budig, 114<br />

Punkte.<br />

Besonderer Dank gilt allen nachstehenden Firmen<br />

(darunter etliche Landsleute) für die Zurverfügungstellung<br />

der schönen Preise: Teroson (Waschartikel),<br />

Reifen-Tree, Mobil-Öl-Austria, Steyr-Daimler-Puch,<br />

Seidensticker (Hemdenfabrik), Verlag Buch und Welt<br />

(Ed.-Kaiser-Verlag), Freytag-Bemdt & Artaria (Karten),<br />

Fotohaus Kommerzialrat Helmut Niedermeyer, Österr.<br />

Milch-Informationsgesellschaft, Nö. Fremdenverkehrswerbung,<br />

Kuratorium für Verkehrssicherheit und<br />

dem ARBÖ!<br />

= Landesgruppe Wien<br />

Heimatabende für junge Leute ab 14 Jahre finden jeden<br />

Mittwoch ab 20 Uhr in unserem Heim in Wien 17,<br />

Weidmanngasse 9, statt. Alle jungen Leute sind dazu<br />

recht herzlich eingeladen — auch Ihre jungen Leute,<br />

werte Landsleute! Es sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit<br />

sein, daß so viele junge Leute sudetendeutscher<br />

Herkunft wie nur möglich zu uns kommen!<br />

Die nächste Kinderheimstunde findet an diesem Freitag,<br />

dem 19. Oktober, von 17.30 bis 19 Uhr in unserem<br />

Heim in Wien 17, Weidmanngasse 9, für Kinder von 9<br />

bis 13 Jahren statt. Alle Landsleute sind aufgerufen, mit<br />

ihren Kindern zu uns zu kommen — es wäre sehr<br />

schön, wenn dies einmal wahr werden würde! Am 30.<br />

September fand unser Bowling-Turnier statt, über das<br />

wir im Inneren dieser <strong>Sudetenpost</strong> berichten. Es hat<br />

allen Teilnehmern großen Spaß bereitet!<br />

Am kommenden Sonntag, dem 21. Oktober, nehmen<br />

wir am Südmährer-Tag mit Kirtag im Kolpinghaus<br />

Zentral, Wien 6, Gumpendorfer Straße 39 (Beginn<br />

15 Uhr), teil. Neben einem Trachteneinzug wird es auch<br />

eine sudetendeutsche Trachtenschau geben! Ganz besonders<br />

möchten wir auf das niederösterreichisch-sudetendeutsche<br />

Volkstanzfest am Sonntag, 11. November,<br />

in unserer Patenstadt Klosterneuburg hinweisen (bitte<br />

dazu die Ankündigung im Inneren dieser <strong>Sudetenpost</strong><br />

lesen!). Bitte um dringende Tischreservierungen und<br />

Kartenbestellungen an die Familie MALIK, Schulgasse<br />

68,1180 Wien! Am 1. November findet in der Augustinerkirche<br />

in Wien 1 wieder die Totenandacht der Heimatvertriebenen<br />

um 15 Uhr statt. Auch da sollten viele<br />

Landsleute mit deren jungen Leuten anwesend sein. Am<br />

Mittwoch, dem 7. November, machen wir wieder eine<br />

allgemeine Volkstanzübungsstunde für junge Leute und<br />

für alle tanzbege<strong>ist</strong>erten Landsleute jeden Alters, von<br />

18.45 bis 20 Uhr in unserem Heim in Wien 17, Weidmanngasse<br />

9! Dazu sind auch Sie recht herzlich eingeladen!<br />

Schon jetzt möchten wir darauf hinweisen, daß<br />

der Sudetendeutsche Ball 1985 am Samstag, dem 9. Februar,<br />

im Hotel Intercontinental stattfinden und durch<br />

die jungen Sudetendeutschen mit einer Festpolonaise<br />

eröffnet wird! Wir rufen alle jungen Leute (vornehmlich<br />

Paare) auf, die gerne bei der Polonaise mitmachen<br />

wollen, sich bei uns schriftlich (mit Angabe von Name,<br />

Alter, Anschrift und ev. Telefonnummer) zu melden<br />

(Sudetendeutsche Jugend, 1180 Wien, Kreuzgasse<br />

77/14, Kennwort: Ball 1985) oder im nächsten<br />

Mittwoch-Heimabend sich anzumelden. Wir müssen<br />

heuer sehr zeitig mit den Proben beginnen! Bitte um<br />

Weitergabe in den Heimatabenden!<br />

===== Landesgruppe Niederösterreich =<br />

Im Rahmen eines „Jugendparlaments" des Landesjugendreferates<br />

NÖ. in Wien 20, Haus NÖ. II, stellten wir<br />

uns mit einem Informationsstand den interessierten<br />

jungen Leuten vor und konnten so über uns und unsere<br />

Anliegen mit diesen sprechen. — Am kommenden<br />

Sonntag, 21. Oktober, treffen wir einander beim<br />

Südmährer-Kirtag in Wien 6, Gumpendorfer Straße 39<br />

(Kolpinghaus)! Alle jungen Freunde sind dazu recht<br />

herzlich eingeladen! — Ganz besonders möchten wir<br />

auf das Jubiiäumsvolkstanzfest am 11. November in<br />

der Babenbergerhalle in Klosterneuburg hinweisen. Bitte<br />

um sofortige Bestellungen an Farn. Malik (bitte die<br />

Ankündigung im Innern der <strong>Sudetenpost</strong> beachten!).<br />

== Arbeitskreis Südmähren ======<br />

Die Autorätselfahrt <strong>ist</strong> gut über die Runden gegangen<br />

und schon jetzt beginnen die Vorbereitungen für 1985.<br />

Lest dazu bitte den Bericht im Inneren der <strong>Sudetenpost</strong>!<br />

Ganz besonders möchten wir auf den Bericht im Inneren<br />

dieser <strong>Sudetenpost</strong> bezüglich 30 Jahre Arbeitskreis,<br />

20 Jahre Trachtengruppe und damit auf die Festveranstaltung<br />

am kommenden Sonntag, dem 21. Oktober,<br />

hinweisen. Um 9 Uhr findet eine Festmesse statt<br />

und anschließend eine Festveranstaltung. Um 15 Uhr<br />

beginnt dann der Kirtag mit Trachteneinzug und Trachtenmodenschau<br />

sudetendeutscher Trachten.<br />

Wir laden alle Freunde und Landsleute recht herzlich<br />

ein, diese Veranstaltung zu besuchen!<br />

Am 1. November findet in der Augustinerkirche in<br />

Wien 1,15 Uhr, die Totenandacht der Heimatvertriebenen<br />

statt.<br />

Im Rahmen des Heimatabends der Landsmannschaft<br />

Bruna (die Brünner Landsleute) wird ein Film zum Thema<br />

„Wir gedenken . . . Brünner Todesmarschfahrt<br />

1984" gezeigt. 18.30 Uhr, Restaurant Wienerwald, Wien<br />

15, Mariahilferstraße 156.<br />

Unser nächster Heimatabend findet am Dienstag,<br />

dem 6. November, um 20 Uhr in unserem Heimat in<br />

Wien 17, Weidmanngasse #, statt. Mit dem Film „Die<br />

Berge rufen! Unterwegs im Himalaja" entführt uns Herr<br />

Oberenzer in die faszinierende Welt der Achttausender.<br />

Dazu laden wir herzlichst ein (und wenn Du über 32<br />

Jahre alt b<strong>ist</strong>, dann b<strong>ist</strong> Du bei uns richtig!).<br />

Spenden<br />

für die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />

Spendenl<strong>ist</strong>e Nr. 23<br />

S 500.— Volkstanzgruppe Böhmerwald, Linz<br />

S 102.— Else Elstner, Linz<br />

S 100.— Prof. Otto Stöber, Moorbad Neydharting<br />

S 57.— Vera Pelikan, Wien; Dipl.-Kfm. Wilhelm<br />

Moraw, Wien; Prof. Eduard Arzt, Linz;<br />

Dr. Ernst Bauer, Linz; Karl Blaha, Linz;<br />

Gerti Hofer, Bad Ischi; Elisabeth Fränzel,<br />

Braunau; Ernst Friedl, Enns; Anna Plischke,<br />

Kremsmünster; Herta Merta, Lambach;<br />

Johann Waretzi, Traun; Wilhelm Schiffer,<br />

Traun; Margarethe Sturm, Traun; Dr. Ludwig<br />

Schönbauer, Wels; Anton Goblirsch,<br />

Tulln; HS-Dir. Karl Wetter, Wolkersdorf<br />

S 40.— Maria Kobinger, Traun<br />

Herzlichen Dank!<br />

Redaktionsschluß<br />

Redaktionsschluß <strong>ist</strong> Jeweils am Donnerstag,<br />

8 Tage vor dem Erscheinungstermin.<br />

Spätere Einsendungen können nicht berücksichtigt<br />

werden.<br />

Folge 21 8. November (Redaktionsschluß 2 11.)<br />

Folge 22 22. November (Redaktionsschluß 15.11.)<br />

Folge 23 6. Dezember (Redaktionsschluß 29.11.)<br />

Folge 24 20. Dezember (Redaktionsschluß 13 12.)<br />

Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein. 4010 Linz,<br />

Postfach 405. Obere Donaulande 7, Ruf 27 36 69. Obmann Ing. Alfred<br />

Rügen Geschäftsführer Karl Koplinger. Verantw. Redakteur Prof. Wolfgang<br />

Sperner. Alle in Linz. Obere Donaulande 7. Druck: Oberösterreichischer<br />

Landesverlag Ges.m.b.H., A-4020 Lira, Landstraße 41. Oie<br />

Zeitung erscheint zweimal monatlich.<br />

Jahresbezugspreis einschließlich 10% Mehrwertsteuer S 143.-. Einzelpreis<br />

S 7.-. Postsparkassenkonto 7734.939. Bankkonto Allg. Sparkasse<br />

Linz. Konto 0000-028.135.<br />

Anzeigenannahme Linz. Obere Donaulände 7. - Entgeltliche Einschaltungen<br />

im Textteil sind durch PR gekennzeichnet.

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