12.07.2015 Aufrufe

Das islamische Gebetbuch - Ahmadiyya Muslim Jamaat Schweiz

Das islamische Gebetbuch - Ahmadiyya Muslim Jamaat Schweiz

Das islamische Gebetbuch - Ahmadiyya Muslim Jamaat Schweiz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

A n m e r k u n gMit der Zeit ergab sich die Notwendigkeit, imvorliegenden Werk einige Erweiterungen undVerbesserungen vorzunehmen, vor allem, seitdem derKalif 1 Hadhrat Mirza Tahir Ahmad rh , das VierteOberhaupt der <strong>Ahmadiyya</strong> <strong>Muslim</strong> <strong>Jamaat</strong> (AMJ), imgemeindeeigenen Fernsehsender MTA (<strong>Muslim</strong> Television<strong>Ahmadiyya</strong>) in einer Sendung über das Gebet aufdie Übersetzung des Gebets und dessen Verrichtungneues Licht geworfen hat.Durch die Gnade Allahs ist es dem Verlag DerIslam der AMJ Deutschland möglich, im Jahr des100jährigen Kalifat-Jubiläums der Gemeinde diese Neuauflagezu veröffentlichen.Folgende Personen waren neben Tariq HabibGuddat insbesondere bei den Übersetzungs-, KorrekturundTranskriptionsarbeiten behilflich: Frau Sadia TallatHübsch, die Herren Hasnaat Ahmad, Daud Majoka,Jounas Muhammad Mairhofer, Muhammad HammadHärter, Isa Musa Menzel sowie Manfred Worm-Schäfer.Möge Allah ihnen allen großen Lohn gewähren. Amien.Gemäß der Sunna 2 des Heiligen ProphetenMuhammad ßaw wird der Vers Bismillahir-rachmanirrahiem– „Im Namen Allahs, des Gnädigen, des immer1 Kalif; arab. für Nachfolger.2 Sunna, arab. für Praxis. Die S u n n a ist gleich nach dem Heiligen Qur’an diewichtigste Quelle, aus der sich die Lehren des Islam herleiten. Im Islam stehtS u n n a für die tatsächliche Verfahrensweise des Heiligen ProphetenMuhammad ßaw hinsichtlich einer religiösen Angelegenheit, die seine Anhängerzu seinen Lebzeiten und unter seiner persönlichen Leitung ausgeübt haben.3


V o r w o r t z u r z w e i t e n A u f l a g eMit diesem Werk liegt dem geneigten Leser undLernwilligen nun eine überarbeitete, erweiterte und neustrukturierteAusgabe eines deutschen Standardwerkesvor, das unzähligen <strong>Muslim</strong>en und Islaminteressiertenin den vergangenen mehr als zwei Jahrzehnten immerein treuer Begleiter und Wegweiser war.Der Versuch, dem aufmerksamen Leser mit derersten Auflage des <strong>islamische</strong>n <strong>Gebetbuch</strong>es eineTranskription der arabischen Gebetstexte anzubieten,war mit viel Lob gewürdigt worden, da dies sonst seltender Fall war.Insofern fand DAS ISLAMISCHE G EBETBUCH auchüber die Grenzen der <strong>Ahmadiyya</strong> <strong>Muslim</strong> <strong>Jamaat</strong>hinaus weite Verbreitung in viele andere <strong>islamische</strong>Gemeinden und Gruppierungen hinein. Allerdingserwies sich die damals verwendete Transkriptions-Systematik in dem einen oder anderen Detail doch alszu uneinheitlich.Die Verwendung der Transkriptionstabelle derDeutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG) solldie geforderte Einheit innerhalb der Transkriptiongewährleisten und auch dem einen oder anderen eherwissenschaftlich geprägten Leser zufriedenstellen.Derjenige also, der sich der Mühe unterzieht, dasSystem der DMG-Lautschrift zu erlernen, sollte in derLage sein, sich dem arabischen Wortlaut der Gebeteschnell anzunähern und sich mit deren Klang vertrautzu machen.5


ein wahrer Glücksfall. Dieser neue Buchstabe erlaubtdie Darstellung eines sogenannt en scharfen „s“ auch amWortbeginn, was zuvor unmöglich war. Von dieserMöglichkeit wurde in diesem Buch immer dannGebrauch gemacht, wenn die arabische Schreib- beziehungsweiseSprechweise es so vorgibt.Im Zuge der vorstehenden Arbeit sind gleichzeitigdie deutschen Übersetzungen der aufgeführtenGebete überprüft worden. Auch hier hat sich zwecksbesserer Verständlichkeit und Textzugänglichkeit dereine oder andere Übersetzungstext etwas geändert.Vollkommen neu ist die Gliederung des vorliegendenWerkes. Beispielsweise stehen jetzt viele Beiträgezu inhaltlichen Fragen des ẞ alat 4 , des <strong>islamische</strong>nRitualgebets, vor den Anleitungen zur Durchführungder verschiedenen Gebete.Es gibt neue Beiträge, die die Bedeutung des ẞ alatdurch weitere Gesichtspunkte vertiefen oder diePhilosophie desselben erweitern und ergänzen, beispielsweise,wenn im Kapitel „<strong>Das</strong> Verrichten des ẞ alat und dieErziehung der Kinder“ auf die Wichtigkeit vonAnleitung, Unterrichtung und Aufklärung dernachkommenden Generationen eingegangen wird, oderim Kapitel „Istighfaar“ ausführlich die Philosophie überStandard Published“) erreicht und ist damit gültig. Bereits am 4. April 2008trat die Unicode-Version 5.1 in Kraft, die das versale ẞ als Zeichen U+1E9Eenthält. Somit wurden nun die maschinellen Voraussetzungen dafürgeschaffen, dass das große ẞ im Schriftdeutschen Einzug halten kann.4 ÑalÁh; arabisch für das <strong>islamische</strong> Ritualgebet.7


die Reue und über das Bitten um Vergebungbesprochen wird.Die Erklärungen, die in der vorangegangenenAusgabe noch als separate Auflistung am Ende zufinden waren, sind dieses Mal jeweils per Fußnote inden laufenden Text eingearbeitet worden.Möge dieses Büchlein sich daher genauso viele, janoch mehr Freunde erwerben wie die vorangegangeneAuflage und auch zukünftig dazu beitragen, möglicherweiseTrennendes zwischen den Menschen zuüberwinden.Und möge Allah, der Erhabene, Allmächtige undAllweise es den Lesern und Anwendern ermöglichen, inihrem Glauben und ihrem Wissen fortzuschreiten undden größtmöglichen Nutzen und Segen daraus zuziehen. Amien.Ansonsten gilt gleichermaßen das im Vorwort zurersten Ausgabe Gesagte.Neumarkt St. Veit, im September 2008Der Herausgeber8


V o r w o r t z u r e r s t e n A u f l a g e„Du siehst sie sich beugen, sich niederwerfen im Gebet, Hulderstrebend von Allah und Sein Wohlgefallen. Ihre Merkmalesind auf ihren Gesichtern: die Spuren der Niederwerfungen.“(Sure 48 AL -FATH, Vers 30)Die Frage nach dem Zweck der Erschaffung desMenschen dürfte wohl eine der ältesten, wenn nichtsogar die älteste aller Fragen sein, die sich dieMenschheit immer und immer wieder gestellt hat.Millionen und Abermillionen von Denkern, Philosophenund vor allen Dingen auch gläubigen undtiefreligiösen Menschen haben darüber nachgedachtund versucht, dieses Gedankengut in ihrer jeweiligenZeit zu verbreiten.Nun, es ist wohl müßig, sich hier und an dieserStelle einer philosophischen Diskussion stellen zuwollen, ist es doch der Schöpfer aller Dinge Selbst, Deruns im Heiligen Qur’an, Seinem dem Menschen offenbartenWort, mit dem Er den Islam als die abschliessendeEntwicklung der Religion einführte, sagt: „Ichhabe die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen,daß sie Mir dienen.“ (Sure 51 AL -DHARIYAT, Vers 57)„Dienen“, wie es in der obigen Sure heißt, bedeutethier soviel wie, sich einer rigorosen spirituellen Disziplinzu unterwerfen, und all seine innewohnendenKräfte und Fähigkeiten in perfekter Harmonie mit undin Gehorsamkeit der Absicht Gottes gegenüber in vollstemMaße zu entwickeln, um so den göttlichen9


Stempel zu erhalten, der einen dann in die Lage versetzt,die Attribute Gottes in sich selbst zumanifestieren. <strong>Das</strong> ist das adlige Ziel und der edleZweck der menschlichen Schöpfung, und somit genaudas, was mit dem „Dienen Gottes“ gemeint ist.Spätestens also hier und an dieser Stelle findetder aufrichtig Suchende die Antwort auf die innerenund äußeren Instinkte der Natur, daß nämlich von denGaben unseres Schöpfers diejenige die Höchste ist, dieim Menschen jenes Drängen wachruft, nach Gott zusuchen, und in ihm jenes noble Verlangen anspornt,sich Seinem Willen zu unterwerfen.Und da ist es dann, neben dem grundsätzlichenGlauben an den lebendigen Gott sowie der Erkenntnisund Vergegenwärtigung Seiner Schönheit und Güte, dasGebet, welches es dem Menschen ermöglicht, seinemZweck zu gehorchen – kann er Gott doch nur mitgöttlicher Hilfe und Unterstützung erreichen. „Betet zuMir; Ich will euer Gebet erhören“ (Sure 40 A L -MO ’ MIN,Vers 61). „Und wenn Meine Diener dich nach Mir fragen,sprich: ‚Ich bin nahe. Ich antworte dem Gebet des Bittenden,wenn er zu Mir betet.’ So sollten sie auf Mich hören und anMich glauben, auf daß sie den rechten Weg wandelnmögen.“ (Sure 2 AL -BAQARAH, Vers 187)Gott zu dienen bedeutet also, Seine Attribute inuns zu verwirklichen suchen, wobei uns erst das Gebetjenen Weg eröffnet, uns als Schöpfung Gottes zuvervollkommnen.Haben wir diese herausragende Außerordentlichkeitdes Werkzeugs „Gebet“ erst einmal verstanden,10


kann es ebenso und gleichermaßen auch keine Unklarheitüber die Wichtigkeit desselben geben. Denn wennunser Schöpfer Selbst das Gebet auferlegt hat – in seinerinneren wie auch in seiner äußeren Form – dürfen wirunser Leben nicht mehr vergeuden und müssen lernen,zu Ihm zubeten. Denn genau das, und nur das allein,beinhaltet den Fortschritt und damit die Möglichkeit,unser Lebensziel zu erreichen.<strong>Das</strong> vorliegende Buch umfaßt in den erstenbeiden Teilen eine überarbeitete und ergänzteÜbersetzung der englischen Bücher Gebet im Islam vonNaseem Saifi und Gebetsbuch für <strong>Muslim</strong>e von BashirAhmad Rafiq. So wurden z.B. alle die Gebetehinzugefügt, die während der rituellen Waschungrezitiert werden können. Außerdem hinzugekommensind 55 Gebete des Heiligen Propheten Muhammad(möge der Friede und der Segen Gottes auf ihm sein)sowie einige Gebete des Verheißenen Messias, HadhratMirza Ghulam Ahmad von Qadian (Friede sei auf ihm),die in den Teilen drei und vier nachzulesen sind. Ganzbesonders die Gebete des Heiligen ProphetenMuhammad (möge der Friede und der Segen Gottes aufihm sein) spiegeln trotz des hier präsentierten sehrkleinen Querschnitts sehr deutlich die einzigartigeMannigfaltigkeit und Überlegenheit eines Kodexeswieder, der den Menschen auf seiner Suche nachVervollkommnung nicht nur nie allein läßt, sondernihm gleichzeitig auch immer die perfekte Möglichkeitzu dieser Entwicklung offenbart. Großer Wert wurdeebenfalls auf eine möglichst umfassende und der11


deutschen Sprache angeglichene Transkription derGebete gelegt, um so einer ständigen Wissenserweiterungeinen kleinen Ausgangspunkt zu geben. EinAnhang mit Erklärungen schließlich rundet das<strong>Gebetbuch</strong> ab.Dank sagen möchte ich an dieser Stelle ganzbesonders dem derzeitigen Imam der Nuur-Moschee inFrankfurt, Maulana Ataullah Kaleem, sowie auchmeinem Freund Hadayatullah Jamil-Hübsch, die mirbeide bei der Arbeit zu diesem Buch sehr geholfenhaben. Möge der Allmächtige Gott, der Gnadenreicheund Barmherzige, sie dafür belohnen.Ich hoffe aufrichtig, daß dieses kleine Buchmöglichst viele Menschen erreichen wird, und daßAllah, der Erhabene, auch all jene segnen, rechtleitenund mit den Mitteln zum Fortschritt ausstatten möge,die sich darum bemühen, die Gebete des Islam zu erlernenund anzuwenden. Amien.Frankfurt im August 1987Tariq Habib Guddat12


E r k l ä r u n g u n b e k a n n t e r B u c h s t a b e n i n d e rT r a n s k r i p t i o n d e r a r a b i s c h e n S p r a c h e 5<strong>Das</strong> arabische Alphabet enthält gegenüber demlateinischen zusätzliche Buchstaben mit einer teilweisesehr fremd erscheinenden Phonetik. Die folgendeTabelle soll dem Leser das Erlernen der arabischenAussprache erleichtern und ermöglichen.’ ١’alif;, dieser Buchstabe entsteht durch einenNeuansatz im Lautgeben, wie bei beachten‘ع ‘ayn; dieser Buchstabe entsteht durch einenÔط Ûظ Ãض Òص Îح Èغ ×ت Æد kurzen KehlkopfverschlußÔa; ein volles, stumpfes tÛa; ein gelispeltes, volles, stumpfes tÃad; dieser Buchstabe entsteht bei dem Versuchein dohne Zungenkontakt zu den Zähnen zusprechen.Òad; ein volles, stumpfes sÎa; dieses h kommt aus dem KehlkopfÈayn; dieser Buchstabe entspricht etwa demdeutschen r, wie bei Rhein, während das rinden folgenden Transkriptionen ein Zungenroller-Rist×a; Lispellaut von t, wie im Englischen thingÆal; Lispellaut von d, wie im Englischen the5 Tabelle gemäß Vorgabe der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.13


Êج Šس Ìخ ÁÐÙÊim; Quetschlaut, wie dsch im Deutschen(Dschungel), oder j im Englischen (jungle)šin; Zischlaut, wie sch im Deutschen (z.B.schön), oder sh im Englischen (shoe)Ìa; Fauchlaut, wie ch im Deutschen (z.B. Dach)Langes aLanges iLanges uAußerdem werden einige bekannte Buchstaben andersausgesprochen wie gewöhnlich. So wird das r über dieZunge gerollt, wie etwa in der spanischen Aussprache;das h kommt tiefer aus der Brust und klingt etwas mehrnach, umesgegen das Kehlkopf-Î abzugrenzen; unddas z ist ein messerscharfes s (ß).14


Ü b e r d a s ẞ a l a t ( R i t u a l g e b e t ) i m I s l a m„Und wenn meine Diener dich nach Mir fragen, sprich: ‚Ichbin nahe. Ich antworte dem Gebet des Bittenden, wenn er zuMir betet. So sollten sie auf Mich hören und an Michglauben, auf daß sie auf den rechten Weg wandeln mögen’.“(Sure 2 AL -BAQARAH, Vers 187)Unter den hauptsächlichen Reformen desVerheißenen Messias as6 befindet sich die Klarstellungder Tatsache, daß Gott Gebete nicht nur annimmt,sondern sie auch beantwortet.Es war verbreiteter Glaube unter gebildeten<strong>Muslim</strong>en zur Zeit des Verheißenen Messias as , daßGebete nicht wirklich dabei halfen, das zu erreichen,was angestrebt wurde. Und zwar deshalb, weil Gottnicht in die Naturgesetze eingreife, und so erschien ausdiesem Grund alles vorherbestimmt zu sein. Sir SayedAhmad Khan war der Hauptbefürworter diesesGlaubens. Er schrieb zwei Bücher darüber, in denen erverneinte, daß Gebete in exakt der vorgebrachten Formvon Gott erhört würden.Der Verheißene Messias as verfaßte daraufhin imJahre 1893 ein Buch namens B ARKAT- I -DU ’ A , in welchemer diesen falschen Glauben Sir Sayeds und seiner6 Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad as (1835-1908) aus dem indischen Ort Qadian(Pandschab), nahm aufgrund göttlicher Offenbarung für sich inAnspruch,der Verheißene Messias und Imam Mahdi zu sein, also der von allenReligionen prophezeite Reformer der sogenannten Endzeit, der die Religionenwieder vereinen und den Menschen den Weg zu Gott und zur Erlösungaufzeigen würde.15


Anhänger widerlegte. Er erklärte in seinem Buch, daßGebete wie Medizin wären – benötigt für schmerzendeKrankheiten. Denn wenn Krankheit und ihreKonsequenzen vorbestimmt waren, warum sollten wirdann als heilende Maßnahme überhaupt Medizin zuuns nehmen? Gebete sind Medizin, mit denen wirunsere spirituellen, physischen und materiellenSchmerzen heilen können.In diesem Buch forderte der Verheißene Messias asSir Sayed und dessen Anhänger heraus und sagte:„Gott hat mich als den Reformer diesesJahrhunderts gesandt, so daß solche Fehler, die nichtohne spezielle göttliche Unterstützung berichtigtwerden konnten, nun aus dem Geist der <strong>Muslim</strong>eentfernt werden mögen, und daß den Nichtgläubigender Beweis für einen wahrhaftigen und lebendigen Gotterbracht wird, Der Gebete erhört und beantwortet undsomit durch neue Zeichen die Größe des wahren Islambeweist. Zu sagen, daß die Tür der Offenbarungen, dieüber Jahrhunderte hinweg die muslimischen Heiligencharakterisierte, nun geschlossen sei, und Zeichen nichtlänger mehr gezeigt werden könnten und Gebete nichtlänger angenommen würden, bedeutet den Weg derZerstörung und nicht den des Friedens. Weiset nichtdie Gnade Gottes zurück. Es würde besser sein, SirSayed käme – ohne den Tag seines Todes zu vergessen –und lebte für einige Monate in meiner Gemeinschaft.Da ich bevollmächtigt bin (von Gott) und ein Bringerfroher Botschaften, verspreche ich, für seineBefriedigung zu beten, und hoffe, daß Gott ein Zeichen16


zeigen wird, das daß von Sir Sayed erfundeneNaturgesetz innerhalb eines Wimpernschlags zunichtemachen wird.“Der Verheißene Messias as pflegte selbst für andereMenschen zu beten, und teilte ihnen schon vorher mit,daß seine Gebete erhört werden würden. Hier soll nurein Beispiel angeführt werden, wie Gebete unter denaußergewöhnlichsten Umständen angenommen wurden.Zu Lebzeiten des Verheißenen Messias as geschahes, daß ein an der T.I. H IGH S CHOOL in Qadianstudierender Schüler namens Abdul Karim von einemherumstreunenden und von Tollwut (Hydrophobie)befallenen Hund gebissen wurde. Der Student wurdezur sofortigen Weiterbehandlung in das P ASTEUR-I NSTITUT nach Kisauli 7 gebracht. Nach entsprechenderBehandlung und Spritzen kehrte er nach Qadianzurück, um seine Studien fortzusetzen. Kurz daraufjedoch zeigte er Anzeichen von Hydrophobie und seinZustand gab Anlaß zu größter Besorgnis, nachdem sichdie tödlichen Symptome entwickelten und er unter denQualen dieser lebenszerstörenden Krankheit litt. Sofortwurde ein Telegramm über seinen Zustand an denentsprechenden Spezialisten in Kisauli gesandt. DieAntwort war niederschmetternd, da sie aussagte, daßunter solchen Umständen keinerlei Behandlung vonWirkung wäre. Hadhrat 8 Ahmad, der VerheißeneMessias as , fühlte sich über den Zustand von Abdul7 Stadt in Indien in der Provinz Punjab.8 Hadhrat; Ehrentitel und Anrede (Ihre Heiligkeit).17


Karim zutiefst besorgt, weil dieser keinerlei Verwandtein Qadian hatte und aus einem sehr abgelegenen Dorfstammte, wo seine Eltern größter Beunruhigung ausgesetztwären. Er betete für Abdul Karims Gesundheit zuGott, und es wurde ihm offenbart, daß seine Gebeteerhört worden wären. Abdul Karim erholte sich nachein paar Tagen von seiner Krankheit und wurde wiedervollständig gesund. Die Spezialisten waren sehr überraschtund schrieben: „Dies ist ein einzigartiger Fall in derGeschichte der Medizin, daß solch ein Patient wieder gesundgeworden ist.“Es gibt tausende von Beispielen aus dem Lebendes Verheißenen Messias as , daß Gott seine Gebeteerhörte. Und es sollte immer daran gedacht werden, daßdiese Erhörung von Gebeten nicht mit dem VerheißenenMessias as endete. Sie ist immer noch mit uns.Jeder von uns sollte ein lebender Zeuge dafür sein, daßGott Gebete erhört und beantwortet.Hadhrat Mirza Bashir Ahmad ra schreibt in einemseiner Artikel über das Gebet:„<strong>Das</strong> zweite Element, welches die Essenz derSpiritualität bildet, ist das Du’a 9 ,d.h. die Gewohnheitder Liebe zum Gebet. Die Liebe zum Gebet ist einnotwendiges Produkt des Geistes der Rechtschaffenheit,denn eine aufrichtige Person, deren Herz durchdrungenund gesättigt ist mit der Liebe zu und Furcht vor Gott,wird andauernd und kraftvoll zum Gebet hingezogenwerden.9 Du’Á; arab. für Bittgebet.18


Andererseits bedeutet Gebet auch, den Geist derRechtschaffenheit zu stützen und aufrechtzuerhalten.Demzufolge ist das Gebet beides, Ursache und Wirkungdes Geistes der Rechtschaffenheit. In Wahrheit ist dasGebet die wahre Essenz des Islam, denn es geschiehtdurch das Gebet, daß ein menschliches Wesen einedirekte Verbindung mit seinem göttlichen Meister undSchöpfer herstellen kann. Ein Glaube, der keinepersönliche Beziehung zwischen Menschen und ihremSchöpfer herstellen kann, ist de facto kein Glaube imursprünglichen Sinn. Er ist ein Ding ohne Leben oderein ausgetrockneter Zweig ohne jegliche Bedeutung. <strong>Das</strong>ist der Grund, warum Gott im Heiligen Qur’anwiederholt auf die Notwendigkeit und die Segnungenvon Gebeten hingewiesen hat, und ebenso der HeiligeProphet Muhammad ßaw großen Nachdruck darauf legte.“Der Verheißene Messias as hat gesagt:„Gott hat das Gebet zu einem höchst wirksamenInstrument gemacht. Gott hat mir wiederholt offenbart,daß durch Gebete jeglicher Erfolg erreicht werden wird.Wahrlich, das Gebet ist unser einziges Instrument. Wirbesitzen kein anderes Instrument für das Erreichenunseres Zwecks. Um was auch immer wir Gott imVerborgenen bitten, Gott bringt es hervor und macht esoffenkundig. Indes sind sich die meisten Leute über diewahre Bedeutung und richtige Philosophie des Gebetsnicht im Klaren. Sie wissen nicht, wieviel Aufmerksamkeit,Ernsthaftigkeit, Hingabe und Standhaftigkeites erfordert, um seinen Zweck durch das Gebet zu19


erreichen. Wahrhaftig, wahres Gebet bedeutet, eine Artvon Tod zu erfahren.“Wir sollten die Angewohnheit der Hingabe zumGebet pflegen, so daß jeder von uns eine persönlicheBeziehung zu Gott entwickelt. Ohne persönlichenKontakt zu Gott wird der Glaube zu einem Ding ohneLeben. Außerdem sollten wir Gott um wirklich allesund jedes bitten. Der Heilige Prophet Muhammad ßawhat gesagt, daß ein <strong>Muslim</strong> sogar um einenSchnürsenkel bitten sollte, so er ihn benötigt. Wirsollten uns für alle unsere Erfordernisse und Wünscheimmer an Ihn wenden.Es gibt bestimmte Bedingungen, an die eineErhörung von Gebeten geknüpft wird. Wenn wir diesenBedingungen folgen und dann beten, mögen wirversichert sein, daß Gott das Gebet gewiß annimmt.Die erste und auch die wichtigste Bedingung istdie, daß wir niemals ungeduldig sein dürfen. Es gibtbestimmte Menschen, die eine Zeitlang beten und dannanfangen, herumzunörgeln, wenn sie innerhalb derZeitspanne, die sie dafür festgesetzt hatten, keineAntwort erhalten. Der Heilige Prophet Muhammad ßawhat gesagt: „Gott würde die Gebete einer Person annehmen,wenn man nicht dadurch seine Ungeduld offenbarte, indemman sagt: „Ich habe gebetet, und ich habe keine Antworterhalten“ .“ (MUSLIM, Hadies Nr. 4916)So lautet die Hauptbedingung für die Erhörungvon Gebeten also Geduld, wie auch der feste Glaubedaran, daß Gott die Gebete erhört und tatsächlichannimmt.20


Hadhrat Mirza Bashir Ahmad ra sagte:„Und wiederum muß daran erinnert werden, daßdas Gebet nicht bedeutet, uns damit zufriedenzugeben,einmal oder zweimal oder dreimal zu beten. <strong>Das</strong> Gebetmuß eine konstante und sich wiederholende Erfahrungsein. Es ist wahr, daß Gott, wenn Er es so will, auf denersten Ruf eines aufrichtigen Dieners von Ihmantworten mag. Meistens ist dies jedoch nicht der Fall.Es ist Gottes Wunsch, daß ein Diener sich in Geduldund Standhaftigkeit übt. Manchmal kommt es vor, daßeinige Gebete über lange Zeiträume hinweg wiederholtwerden müssen, bevor Gott sie in Seiner gnädigenAnnahme beantwortet. So wird von einigen frommenPersönlichkeiten berichtet, daß sie ihre Gebete übereinen Zeitraum von mehreren Jahren aufrechterhielten,bevor sie mit der Annahme ihrer Gebete gesegnetwurden. Andererseits sagt der Heilige Qur’an aber auch,daß das Paradies den Gläubigen in den letzten Tagendieser Welt nähergebracht werden würde.Dies mag bedeuten, daß in diesem Zeitalter, indem der Mensch vollkommen von Materialismusumgeben ist, ein aufrichtiges und ernsthaftes Gebetvielleicht eher eine Antwort erhalten mag. Wie demauch sei, Geduld und Standhaftigkeit bilden die Essenzdes Gebets als dem tatsächlichen Konzept derVerbindung zwischen Gott und den Menschen.“Wir sollten in unseren Gebeten immer Geduldund Standhaftigkeit zeigen und immer sicher sein, daßGott unsere Gebete letzten Endes erhören wird.Die zweite Bedingung ist die, daß wir den festen21


Glauben an die Tatsache haben, daß Gott unsere Gebeteselbstverständlich auf die eine oder andere Art undWeise akzeptieren wird.Eine Überlieferung des Heiligen ProphetenMuhammad ßaw erklärt auf sehr schöne Weise diePhilosophie der Annahme des Gebets. Von ihm wirdberichtet, daß er gesagt hat:„Jeder <strong>Muslim</strong>, der zu Gott betet, und dessenGebet nichts enthält, was Sünde bedeutet, d.h.irgendetwas, das gegen den Willen Gottes gerichtet istoder gegen Seine Befehle oder gegen Seinen Weg oderirgendetwas, das Ungerechtigkeit oder Unfreundlichkeitgegenüber einem Angehörigen in sich trägt, wird seinGebet erhört bekommen. Die Annahme eines Gebetsmag sich auf drei verschiedene Arten ausdrücken.Erstens, daß Gott dem Bittenden seine Bitte entweder indiesem Leben erfüllt, oder zweitens, daß Er diese Sachefür ihn bis zum nächsten Leben aufheben wird, oderdaß Er drittens ein entsprechendes Übel von ihmabwenden wird.“ (BUKHARI)Aus diesem Grund müssen wir beten und Gottdie Annahme des Gebets überlassen. Wir wissen nicht,was die Zukunft für uns bereithält. Und so mag esmanchmal sein, daß wir für etwas beten, das Übles füruns hervorbringen kann. Gott allein kennt die Zukunft.Manchmal akzeptiert Er unsere Gebete in der exaktvorgebrachten Form nicht, weil Er der Allwissende istund um das zukünftige Übel weiß.Ein Beispiel der Gebete, die von Gott nicht inexakt der vorgebrachten Form angenommen werden, ist22


das eines Kindes, das unbedingt Feuer ergreifen will –natürlich ohne dabei die wahre Natur des Feuers zukennen – und seine Eltern darum bittet, ihm bei derErgreifung des Feuers zu helfen. Nun, würden dieEltern dem Kind dabei behilflich sein, das Feuer zuergreifen? Sicherlich nicht. Wissen sie doch, daß es demKind schadete, wenn sie seinem Wunsch nachgäben.Und ganz genauso verhält es sich mit unserem Gott. Erweiß, was gut für uns ist und was schlecht. Er siehtmanchmal, daß das Gebet eines Seiner Diener, nähmeEr es an, denselben ruinieren würde, weil jener ebendessen zukünftigen Effekt nicht kennt. Liebevoller alsjedes Elternpaar weist Gott sein Gebet deshalb in desseneigenem Interesse zurück.Daher sollte das Band der Liebe und der Treue,welches einen ernsthaften Diener an Gott bindet, nichtgeschwächt werden, wenn ein bestimmtes Gebet nichtauf die erwünschte Art und Weise beantwortet wird,sondern es sollte ganz im Gegenteil dazu verhelfen, eszu festigen. Denn es ist Gott, Der weiß, und nicht wir.Die dritte Bedingung ist die, daß wir unser Gebetmit dem Duruud-Scharief 10 für den Heiligen ProphetenMuhammad ßaw sowohl beginnen als auch beenden, weildas Duruud-Scharief für den Heiligen Propheten ßawimmer erhört, und ein Gebet innerhalb dieses Gebetsebenso angenommen wird – mehr noch, das Duruud-Scharief an sich ist ein Gebet.10 Ein Abschnitt des <strong>islamische</strong>n Ritualgebets, in dem speziell für den HeiligenPropheten Muhammad ßaw und seine Anhänger gebetet wird.23


Vom Heiligen Propheten Muhammad ßaw wirdberichtet, daß einstmals einer der Gläubigen zu ihmkam und sagte: „Ich habe mich dazu entschlossen, einViertel meiner Gebete Dir zu weihen.“ Der HeiligeProphet ßaw pries den Mann und sagte: „<strong>Das</strong> ist eine sehrgute Sache, aber könntest Du nicht noch mehr Deiner Gebetefür mich weihen?“ Der Gläubige sage: „O Prophet Gottes,ich verspreche, Dir die Hälfte meiner Gebete zu weihen.“Wiederum pries der Heilige Prophet ßaw ihn und fragte,ob er denn noch mehr als das weihen könnte. DerGläubige erwiderte: „O Prophet, von heute an werde ichnicht mehr für mich selbst beten, alle meine Gebete werdennur noch für Dich sein.“ Der Heilige Prophet Muhammadßaw sagte ihm daraufhin, daß Gott ihm alle seineWünsche und Bedürfnisse erfüllen würde, wenn er fürihn, den Heiligen Propheten ßaw , betete. (TIRMIDHI)Eine der für die Annahme von Gebeten sicherenBedingungen ist also die, für den Heiligen Propheten ßawdes Islam und jene, die von Gott geliebt werden, zubeten.Die vierte Bedingung lautet, daß wir jeneEigenschaften Gottes anrufen, auf die sich unsere Bittenbeziehen. Wollen wir zum Beispiel für unsere Gesundheitbeten, sollten wir Ihn bei seinem Namen„Asch’schafi 11 “, d.h. Der, Der Krankheit heilt, anrufen.Wir müssen über sämtliche Eigenschaften Gottesnachdenken. Vom Heiligen Propheten Muhammad ßaw11 Aš-šÁf’i24


wird erzählt, daß er gesagt habe, daß, wenn ein DienerGottes Ihn (d.h. Gott), in seinen Gebeten mit SeinerEigenschaft anredet, Gott Seine Engel damit beauftragt,dieser Person soviel zu bewilligen, daß er die wahreBedeutung dieser Eigenschaft erkennen kann. Auf dieseWeise kommt dem Bittenden ein hundertfaches seinerGebete zu, und deshalb sollten wir Ihn immer mit derEigenschaft anreden, die zu unserem Gebet paßt.Der fünfte Punkt, der in Erinnerung bleibensollte, ist der, daß wir daran glauben müssen, daß Gottallmächtig ist, sowie daran, daß uns ein tiefgreifenderGlaube zu eigen ist, daß Er unsere Gebete annimmt. Inuns sollte auch nicht der allergeringste Zweifel über dieAnnahme von Gebeten zurückbleiben. Wir solltenuneingeschränkt daran glauben, daß Gott uns näher istals alles andere in dieser Welt. Und daß Er alle Machtbesitzt und alle Schätze dieser Erde, und daß Ihm allesgehört. Er wird unsere Gebete erhören und uns dasgeben, was wir von Ihm erwünschen.Der Verheißene Messias as hat gesagt: „Wie kanndas Gebet eines Menschen erhört werden, der nichtdaran glaubt, daß Gott allmächtig ist, und wodurchkann er dazu angeregt werden, während einer Zeitgroßer Schwierigkeiten zu beten, wenn er denkt, daß dieLösung doch gegen die Naturgesetze sei? Aber Du, derDu es an Glauben fehlen läßt, Dein Gott ist Der Eine,Der unzählige Sterne ohne Pfeiler gestützt hat, und Derdie Himmel und die Erde aus dem Nichts erschaffenhat. Du mißtraust, daß Dein Gott darin versagt, DeinenWunsch zu erfüllen. Doch verzweifle nicht angesichts25


der Verspätung, die durch die Annahme Deines Gebetshervorgerufen wird, denn je länger es sich verzögert,desto größer wird der Preis sein. Die Annahme vonGebeten wird oft verzögert, und Gott bewilligt solcheinem Bittenden eine größere Belohnung oder einedleres Geschenk. Daher sei nicht ungeduldig auf dasErgebnis, sondern fahre vielmehr damit fort (zu beten),und erwarte in vollem Wissen, daß das Ergebnis zuDeinen Gunsten ausfällt.“ (KISHTI- E -NUUH , Seite 19,Roohani Khasain, Band 19)Hadhrat A’mierull-Mu’minien 12 , Mirza MasroorAhmad atba , Fünfter Kalif des Verheißenen Messias as , hatgesagt:„Letztendlich sind es Gebete, die sowohl einenEinfluß auf den Körper als auch auf den Geist haben.Erst wenn wir unsere Aufmerksamkeit hierauf richten,wird unser Verhalten vorbildlich werden. Unsere Seelewird gereinigt, was uns wiederum vor Boshaftigkeitenund vor den Angriffen des Teufels beschützen wird.Gebete sind es, die eine Revolution im Körper und imGeist auslösen ...Allah hat jeden Ahmadi-<strong>Muslim</strong> dazu erschaffen,daß er den Zweck des Erscheinens von Al-Masieh-al-Mau’ud as13 versteht und von dem Wissen Gebrauchmacht, das die <strong>Jamaat</strong> 14 besitzt. Damit wir aus diesem12 A’mierull-Mu’minien; arab. für spiritueller und geistlicher Führer allerGläubigen (mit Gläubigen sind die <strong>Muslim</strong>e gemeint).13 al-MasiÎ al-MauÝÙd; arabisch für „Der Verheißene Messias“.14 Sprich: Dschamaah; ÉamÁÝat; arabisch für Gemeinde, Gemeinschaft. Hier:Kurzform für Ahmadija <strong>Muslim</strong> <strong>Jamaat</strong>.26


Schatz einen Nutzen ziehen können, müssen wir vieleGebete verrichten und vor allem solche Gebete, dieGottes Liebe erwecken, die die Beine von Gottes Thronin Bewegung versetzen, solche Gebete, die die totenHerzen wieder lebendig machen. Verabschieden sie sichvon diesem Jahrhundert des Khilaafat 15 und treten sie indas neue Jahrhundert ein. Darin werden wir AllahsVersprechen mit großer Freude erfüllt sehen: „Sicherlichwerden wir obsiegen, Ich und meine Gesandten“Deshalb, Ihr Anhänger des Messias! Bewahrt dieTreue, die der Masieh 16 Euch heute gegeben hat. Mitunseren Gebeten sollten wir diese bewahren und mitunseren Gebeten sollten wir ins neue Jahrhunderteintreten, damit die Opfer, die Eure Vorfahren und Ihrerbracht habt, Früchte tragen mögen. Die Samen, dieunsere Vorfahren gesät haben –deren Früchte erntenwir heute. Und jetzt sollt Ihr einen Boden vorbereitenund ihn bewässern, damit unsere nächsten Generationendie süßen Früchte ernten können.“ (Abschlußrededes Fünften Khaliefa 17 des Verheißenen Messias as undderzeitigen Oberhauptes der <strong>Ahmadiyya</strong> <strong>Muslim</strong><strong>Jamaat</strong>, Hadhrat Mirza Masroor Ahmad atba , anläßlichder Dschalsa Salaanah 18 in Großbritannien 2007).15 ËilÁfah; arabisch für Kalifat, Kalifentum; das „Kh“ wird wie das „ch“ indem Wort „Dach“ gesprochen.16 arabisch für Messias.17 ËÁlifah; arabisch für Kalif. „Kh“ wird hier wie das „ch“ beispielsweise indem Wort „Dach“ gesprochen.18 Éalsah SÁlÁnah; Urdu für Jahresversammlung.27


E i n i g e U n t e r w e i s u n g e n d e s H e i l i g e n Q u r ’a nz u m ẞ a l a tDer Heilige Qur’an rät dem Gläubigen, diefolgenden Lehren zu beachten und zu befolgen:1. „... Und wenn ihr in Sicherheit seid, dann verrichtetdas Gebet (in der vorgeschriebenen Form); denn dasGebet zu bestimmten Zeiten ist den Gläubigen einePflicht.“ (Sure 4 AL -NISA, Vers 104)2. „Die Heuchler suchen Allah zu täuschen, doch er wirdsie strafen für ihren Betrug. Und wenn sie sich zumGebet hinstellen, dann stehen sie nachlässig da, zeigensich den Leuten, und sie gedenken Allahs nur wenig.“(Sure 4 AL -NISA, Vers 143)3. „Wacht über die Gebete und das mittlere Gebet, undsteht demütig vor Allah.“ (Sure 2 AL -BAQARAH,Vers 239)4. „O die ihr glaubt, nahet nicht dem Gebet, wenn ihrnicht bei Sinnen seid, bis ihr versteht, was ihr sprecht,noch im Zustande der Unreinheit 19 – ausgenommenals Reisende unterwegs –, bis ihr gebadet habt. Undwenn ihr krank seid oder auf einer Reise (imZustande der Unreinheit) oder einer von euch kommtvom Abtritt und wenn ihr Frauen berührt habt und19 Bezieht sich hier auf den Zustand nach dem Geschlechtsverkehr.28


findet kein Wasser, dann nehmt reinen Sand undreibt euch damit Gesicht und Hände. Wahrlich, Allahist nachsichtig, allverzeihend.“ (Sure 4AL -NISA, Vers44)5. „O die ihr glaubt! Wenn ihr zum Gebet hintretet,waschet euer Gesicht und eure Hände bis zu denEllbogen, und fahrt euch über den Kopf und wascheteure Füße bis zu den Knöcheln. Und wenn ihr imZustande der Unreinheit 20 seid, reinigt euch durch einBad. Und wenn ihr krank oder auf einer Reise seid(und dabei unrein) oder wenn einer von euch vomAbtritt kommt oder wenn ihr Frauen berührt habtund ihr findet kein Wasser, so nehmt reinen Sandund reibt euch damit Gesicht und Hände. Allah willeuch nicht in Schwierigkeiten bringen, sondern Er willeuch nur reinigen und Seine Gnade an euch erfüllen,auf daß ihr dankbar seiet.“ (Sure 5AL -MA ’ EDAH,Vers 7)6. „Und verrichte das Gebet an den beiden Enden desTages und in den Stunden der Nacht, die dem Tagenäher sind.“ (Sure 11 HUD, Vers 115)7. „Verrichte das Gebet beim Neigen der Sonne bis zumDunkel der Nacht und das Lesen des Qur’an beiTagesanbruch.“ (Sure 17 B ANI -ISRA’ IL, Vers 79)20 Siehe vorherige Fußnote.29


8. „O die ihr glaubt, wenn der Ruf zum Gebet amFreitag erschallt, dann eilet zum Gedenken Allahsund lasset den Handel ruhn. <strong>Das</strong> ist besser für euch,wenn ihr es nur wüßtet. Und wenn das Gebet beendetist, dann zerstreut euch im Land und trachtet nachAllahs Gnadenfülle und gedenket Allahs häufig, aufdaß ihr Erfolg habt.“ (Sure 62 A L -DSCHUMU ’ AH,Verse 10 und 11)9. „Und wenn ihr durch das Land zieht, dann soll eskeine Sünde für euch sein, wenn ihr das Gebetverkürzt, so ihr fürchtet, die Nichtgläubigen würdeneuch bedrängen. Wahrlich, die Nichtgläubigen sindeuch ein offenkundiger Feind. Und wenn du unterihnen bist und für sie das Gebet anführst, soll ein Teilvon ihnen bei dir stehen, doch sollen sie ihre Waffenaufnehmen. Und wenn sie ihre Niederwerfungenvollführt haben, so sollen sie hinter euch treten, undeine andere Abteilung, die noch nicht gebetet hat, sollvortreten und mit dir beten; doch sollen sie auf derHut sein und ihre Waffen bei sich haben.“ Sure 4AL -N ISA, Verse 102 und 103)30D e r V e r h e i ß e n e M e s s i a s a s ü b e r d a s ẞ a l a t„In den Ritualgebeten, die Ihr täglich vollzieht,sollte eine Verwandlung stattfinden. Ich beobachte, daßdie Ritualgebete der meisten Menschen nur nichtssagendeBewegungen des Körpers sind. Ihre Ritualgebetewerden noch nicht einmal von der Furchtsam-


keit und Demut des Herzens begleitet, die bei ihrenflehentlichen Bitten beobachtet werden kann, nachdemdas Ritualgebet zu Ende ist. Es wäre wahrhaftig bessergewesen, ihre Gesuche während ihrer Ritualgebete anGott zu richten, weil sie in dem Fall Entzücken undwahre Freude in ihren Gebeten gefunden hätten. Ichsage deshalb, daß Ihr die Gewohnheit, Eure Hände nachEuren Gebeten zu erheben, für eine Zeitlang aufgebensollt, und daß Ihr Euren göttlichen Meister währenddes Gebets um das bitten sollt, um was Ihr Ihn auchimmer bitten wolltet, so daß Ihr in Euren GebetenSeligkeit finden möget.Weitergehend solltet Ihr Eure Bittgesuche anGott in Eurer eigenen Sprache richten, weil Inbrunstund Begeisterung in Euren flehentlichen Bitten indiesem Falle wesentlich größer wären. Nachdem Ihr denHeiligen Qur’an sowie die Formen des Gebets, wie esvom Heiligen Propheten Muhammad ßaw berichtet wird,rezitiert habt, betet deshalb zu Gott in Eurer Muttersprache,weil Eure flehentlichen Bitten zu Gott ambesten und innigsten in dieser Sprache ausgedrücktwerden können. Von essentieller Bedeutung für Euch istes, Gott zu bitten, daß Ihr von Euren Sünden befreitwerdet, und daß Er mit Euch zufrieden sein möge, denndurch Sünde verhärtet das Herz und der sündigeMensch ist wahrlich ein Wurm. Aus diesem Grundsollte unser immerwährendes Gebet zu Gott, Der alleMacht in Händen hält, jenes sein, daß Er uns vonSünden befreien und uns den Weg Seines Wohlgefallenszeigen möge.31


Man muß dessen eingedenk sein, daß es vierGründe sind, warum Gott, der Allmächtige, dieRitualgebete für <strong>Muslim</strong>e zur Pflicht gemacht hat.Erstens: Dadurch, daß wir uns in allen Zeiten undunter allen Bedingungen an Gott wenden, wird unserGlaube an die Einzigartigkeit Gottes gestärkt, weilunsere Gesuche an Gott gleichbedeutend damit sind,daß Er der alleinige Geber aller Geschenke ist.Zweitens wird unser Glaube an Gott durch dieAnnahme der Gebete und des Erreichen dessen, um waswir gebeten haben, gestärkt.Drittens vergrößern sich unser Wissen und unsereWeisheit, sollte die göttliche Unterstützung in eineranderen Form auftreten.Viertens: Falls uns die Erfüllung unserer Gebeteversprochen wird, sei es durch Inspiration oder eineVision, und wenn es dann genauso geschieht, wird dasunser Wissen um Gott vergrößern und wir werden sovom sicheren Wissen zur Liebe und von der Liebe zurabsoluten Freiheit von Sünde sowie der gänzlichenTrennung aller Beziehungen außer unserer Beziehungzu Gott geführt, und wir erreichen auf diese Weise dieFrucht wahrer Erlösung.Es wurde gesagt, daß die Gefährten des HeiligenPropheten ßaw so vertieft inihre Ritualgebete waren, daßsie nach deren Beendigung kaum in der Lage waren, einanderwiederzuerkennen. In der Tat, jeder wahre Gläubigesollte auf diese Weise in seine Ritualgebete vertieftsein. <strong>Muslim</strong>ischer Gesetzgebung zufolge muß jemand,der seinen Gefährten nach einer Trennung wiedertrifft,32


diesen mit „assalam-o-aläikum“ – „Friede sei mit Dir“ –begrüßen. Hierin liegt das Geheimnis, warum dasRitualgebet mit „assalam-o-aläikum wa Rahmatullah“ –„Friede sei mit Dir und die Gnade Allahs“ – endet.Wenn ein Mensch zum Gebet aufsteht und denGottesdienst mit den Worten „Allahu Akbar“ – „Allahist der Größte“ – beginnt, steht er in der GegenwartGottes und ist sozusagen in eine andere Welt versetztworden, völlig aufgesogen in der Betrachtung der göttlichenGlorie und Majestät. Wenn das Ritualgebet zuEnde ist, kommt er zurück in diese Welt und sprichtdeshalb zum Gebetsschluß „assalam-o-aläikum wa Rahmatullah“– „Friede sei mit Dir und die Gnade Allahs“,auf diese Weise seine Freunde nach einer Trennungwiederbegrüßend. Doch wenn nur stumpfsinnigen Zeremonien– ohne ihre tiefere Bedeutung zu erkennen –nachgekommen wird, kann daraus nichts Gutes entstehen.Zeremonien bedeuten Schalen, in denen keinKern enthalten ist, und wenn die darin liegenden tiefenWahrheiten nicht verwirklicht werden können, könnensich jene durchaus als ein Weg der Zerstörungerweisen.“ (MALFUSAAT, Band III)D i e W i c h t i g k e i t d e s g e m e i n s a m e n ẞ a l a tDer Heilige Qur’an sowie der Heilige ProphetMuhammad ßaw haben die Aufmerksamkeit der Gläubigenwiederholt darauf gerichtet, daß sie ihr ẞ alat gemeinsambeten sollen.33


Der Heilige Qur’an hat die Worte Yuqiemun-ẞ alatbenutzt, was ebenfalls bedeutet, daß die Gläubigen ihreRitualgebete in der Gemeinschaft verrichten. Es sindzahlreiche spirituelle wie auch weltliche Wohltaten, diedaraus entstehen, daß die <strong>Muslim</strong>e ihre Ritualgebetegemeinsam beten. Den Geist der Brüderschaft festigt esgenauso wie es die Idee von der Gleichheit allerMenschen einprägt, wenn wir Schulter an Schulternebeneinanderstehen.Der Heilige Prophet ßaw hat gesagt: „Ein gemeinsamesẞ alat ist siebenundzwanzigmal hochwertiger als jenesẞ alat, das alleine gebetet wird.“ (M USLIM)Ein weiteres Mal wird berichtet, daß der HeiligeProphet Muhammad ßaw gesagt hat: „Die Person, dieregelmäßig vierzig Tage lang – ohne das erste Takbir zuversäumen – am gemeinsamen ẞ alat teilnimmt, erhält zweiErlasse: einmal die Befreiung von der Hölle und zumanderen Freiheit von Heuchelei.“ (TIRMIDHI )Der Heilige Prophet ßaw machte in den folgendenWorten denjenigen Vorwürfe, die nicht zu den Gebetenin die Moscheen kamen. „Bei Allah, in Dessen Handmein Leben liegt, ich habe die Vorstellung, daß ich dasHerbeischaffen von Feuerholz befehlen und dann erst zumRitualgebet aufrufen sollte. Nach dem Gebetsaufruf sollte ichjemanden bitten, das gemeinsame Ritualgebet zu leiten, undmich dann jenen Leuten zuwenden, die nicht zumgemeinsamen Ritualgebet erschienen sind, und ihre Häuserin Brand setzen.“ (BUKHARI und M USLIM)Aus diesem Grund legt der Islam großen Wert aufdas gemeinsame Ritualgebet. Es sollte ein sehr guter34


Entschuldigungsgrund, wie zum Beispiel Krankheitoder eine bestimmte Furcht dafür vorliegen, daß dasẞ alat zu Hause gebetet wird.<strong>Das</strong> freiwillige Gebet (Nawaafill) sollte imeigenen Haus gebetet werden. Der Heilige ProphetMuhammad ßaw hat gesagt: „Laßt aus euren Häusern keineFriedhöfe werden. Betet also auch in ihnen.“ (B UKHARI )Hadhrat Abdullah bin Saad ra überlieferte: „Icherkundigte mich beim Gesandten Allahs: ‚Ist es besser, dasfreiwillige Gebet in der Moschee oder zu Hause zu beten?’Jener antwortete: ‚Du weißt, wie nahe mein Haus zurMoschee ist, und doch, abgesehen von den vorgeschriebenenGebetsgottesdiensten, bevorzuge ich es, meine Nawaafill inmeinem Haus anstatt in der Moschee zu beten’.“ (IBNEM AJAH, Hadis Nr. 1368)Die folgenden Gebete sollten in Gemeinschaftverrichtet werden:1) alle Fardh 21 (Pflichtteile) der fünfvorgeschriebenen Gebete (ẞ alat);2) die Fardh des Freitagsgebets (Dschumu’ah);3) beide Ihd-Gebete;4) das Tarawih-Gebet während des Ramadhan;5) das Totengebet (Dschenasa);6) das ẞ alatull-Chussuf anläßlich einer Mondfinsternis;7) das ẞ alatull-Kussuf anläßlich einer Sonnenfinsternis.21 Fardh; arab. für Pflicht. Gemeint sind die Pflichtteile der Gebete.35


36E i n i g e P u n k t e ü b e r d i e M o s c h e eEine Moschee ist ein Ort der Anbetung Gottes.Daher ist es zutiefst unerwünscht, weder in noch außerhalbder Moschee irgendeinen Lärm zu machen, derandere in ihren Gebeten stören könnte.Eine Moschee muß immer saubergehaltenwerden. Und da während der Niederwerfung der Bodenberührt wird, ist es notwendig, daß wir vor demBetreten der Moschee die Schuhe ausziehen.Allen, die eine Moschee besuchen wird geraten,sauber zu sein, und wenn möglich Parfüm zu benutzen.Es ist auch hier zutiefst unerwünscht, daßjemand, der beispielsweise gerade Knoblauch gegessenhat, die Moschee in einem solchen Zustand betritt, essei denn, er hat ein Mittel genommen, das den Geruchunterdrückt.Spucken ist in der Moschee verboten.In einer Moschee soll es weder Bilder, Gemälde,Statuen oder Musikinstrumente geben, weil dies dieKonzentration der Gläubigen während des Gebetsablenken könnte. Gleiches gilt in der heutigen Zeit fürelektronisches Spielzeug wie z.B. MP3-Player oder auchMobilfunkgeräte, die vor dem Eintritt in die Moscheeausgeschaltet werden müssen.In einer Moschee ist es verboten, verlorengegangeneDinge auszurufen.Da eine Moschee ein Ort ist, der ausschließlichder Anbetung Gottes geweiht ist, sind dort jegliche


(Werbe-) Anzeigen sowie jeglicher Handel auf dasStrengste verboten.Eine Moschee sollte immer mit dem rechten Fußbetreten und mit dem linken Fuß zuerst wiederverlassen werden.D a s V e r r i c h t e n d e s ẞ a l a tu n d d i e E r z i e h u n g d e r K i n d e rIm Heiligen Qur’an sagt Allah:„Und fordere die Deinen zum Gebet auf und sei(selbst) ausdauernd darin.“ (Sure 20 TA -HA , Vers 133)Bezugnehmend auf diesen Vers, sagte der HeiligeProphet ßaw :„Fordern Sie Ihre Kinder zum ẞ alat auf, wenn siedas siebente Lebensjahr vollendet haben. Und wenn sie daszehnte Lebensjahr vollendet haben, so können Sie sie beiUnterlassung des Gebets auch streng ermahnen.“ (SUNAN A BID AUD, Buch des Gebets, Hadies 418)Der Verheißene Messias as sagte:37


„Verrichtet das ẞ alat nicht so wie eine Henne, dieKorn pickt. Verrichtet es vielmehr mit Leidenschaftund aufgewühltem Herzen und betet viel. <strong>Das</strong> ẞ alat istder Schlüssel zu jeder Schwierigkeit. Betet neben Du’asund Gebetstextvorgaben auch in Eurer Muttersprache,damit Ihr Leidenschaft entwickelt und Ergriffenheit.Und laßt davon nicht ab, auch wenn Ihr Leidenschaftund Ergriffenheit nicht entwickeln könnt, denn es heiltund reinigt Euer Wesen und Ihr erreicht alles damit. Esist wichtig, daß Euer Herz dieselbe Stellung annimmtwie euer Körper während der verschiedenen KörperhaltungenimGebet. Wenn Euer Körper aufrechtsteht, sosollte auch Euer Herz aus Ehrfurcht vor Gott aufrechtstehen.Wenn Ihr Euch beugt, so sollte sich das Herzgleichermaßen beugen. Wenn Ihr in der Sadschda 22kniet, so sollte Euer Herz ebenso in der Sadschda knien.<strong>Das</strong> Knien des Herzens bedeutet, daß es Gott nieverläßt. Wenn dieser Zustand erreicht ist, dann beginntder stetige Prozeß des Rückgangs der Sünden.“ (MALFU-SAAT, Band 6, Seite 367-368, Ausgabe London, 1984)Hadhrat Muslih-al-Mau’ud ra ,der Zweite Kalif desVerheißenen Messias as , sagte:„<strong>Das</strong> ẞ alat ist der Weg zur Verbesserung des seelischenKörpers. Macht es Euch zu Eurer Gewohnheit,das gemeinsame Gebet zu verrichten, und ermahnt auchEure Kinder dazu. Denn in meinen Augen ist das Verrichtendes gemeinsamen Gebets das wichtigste Mittelfür die Verbesserung der Moral und des Verhaltens der22 Sadschda; arabisch für Niederwerfung (im Ritualgebet).38


Kinder... Wenn ein erwachsener Mensch selbst nichtbetet, so ist er ein Heuchler. Wenn aber jemand seinenKindern nicht das Verrichten des gemeinsamen Gebetszur Gewohnheit macht, so ist er deren blutrünstigerMörder!“ ( At-tafßier-rull-Kabier, Band 7, Seiten 651-653,Ausgabe London, April 1986)Hadhrat Mirza Tahir Ahmad rh , der Vierte Kalifdes Verheißenen Messias as ,hat gesagt:„<strong>Das</strong> ẞ alat ist das Minimum an Dhikre-Ilaahi 23 ,ohne welches der Mensch nicht leben kann. Wenn dieNachkommen derjenigen, die heute beten, nicht zuBetenden werden, können wir eine Zukunft derGemeinde nicht garantieren. Deswegen bitte ich jedenerwachsenen Mann und jede erwachsene Frau austiefstem Herzen: Bitte schauen Sie mit ehrlichem Blickauf den Zustand der Gebete ihrer Kinder. Ich habe dieBefürchtung, daß das Ergebnis unsere Herzenaufwühlen wird, denn der Zustand, in dem wir unsereKinder heute finden, ist keineswegs beruhigend.“(Freitagsansprache vom 22. Juli 1988)D i e W i c h t i g k e i t d e s ẞ a l a tDen Lehren des Islam zufolge besteht der Sinnder Erschaffung des Menschen darin, daß er Gottanbetet. Im Heiligen Qur’an sagt Gott:23 Åikr-i-IlÁhi; arabisch für Gottesgedenken.39


„Und Ich habe die Dschinn 24 und die Menschen nurdarum erschaffen, daß sie Mir dienen.“ (Sure 51 AL -D HARIYAT, Vers 57)Ibaadatt 25 bedeutet, die vollständige Hingabe andie Gebote Gottes. Der Heilige Prophet ßaw brachte dieBotschaft Gottes für die gesamte Menschheit und legtedie Gebote Gottes für alle Menschen offen.Dementsprechend gibt es fünf Artikel, derenEinhaltung für jeden <strong>Muslim</strong> Pflicht ist. Diese Artikelbilden das Fundament des Islam, und sein Dach stehtauf diesen fünf Säulen. Diese fünf Säulen bezeichnetman als Irkan-e-Islam.E r s t e S ä u l e , A s c h a h a d a 26 : Die Bezeugung, daßniemand anbetungswürdig ist außer Allah, und daß derHeilige Prophet Muhammad ßaw der Auserwählte, SeinBotschafter und Gesandter ist.Z w e i t e S ä u l e : ẞ a l a t : <strong>Das</strong> Anbeten Allahs auf einebestimmte Art und Weise und unter Einhaltung bestimmterBedingungen.D r i t t e S ä u l e : ẞ a u m ( F a s t e n ) : <strong>Das</strong> GedenkenAllahs unter Versagung von Essen, Trinken, sexueller24 <strong>Das</strong> Wort Dschinn stammt von „Êanna“ ab, was bedeutet: bedeckt sein oderverborgen, versteckt oder geschützt. Der allgemeinen Auffassung zufolge sindDschinn u.a. solche Wesen, die für uns unsichtbar sind, und wir sind nurdann in der Lage, sie zu sehen, wenn sie selbst sich uns enthüllen. So bedeutetDschinn hier und in diesem Zusammenhang hochgestellte und mächtigeMenschen, die den schwachen und armen Klassen entgegengesetzt sind. SolcheMenschen werden auch Dschinn genannt, weil sie sich sehr selten mit derallgemeinen Öffentlichkeit mischen und zurückgezogen leben.25 ‘IbÁdat; arabisch für: vollständige Hingabe an Gottes Gebote.26 Glaubensbekenntnis des Islam (Bedeutung s.o.).40


Beziehungen, unangemessener Sprache, Taten und Sinnlosigkeitenim gesegneten (Fasten-) Monat Ramadhanvon Beginn der Morgendämmerung an bis zumSonnenuntergang.V i e r t e S ä u l e : S a k a t 27 : Jährlich zu entrichtendeSteuer auf jenes Vermögen, das sich unbewegt für zwölfMonate im Besitz eines <strong>Muslim</strong>s befindet.F ü n f t e S ä u l e : H a d s c h 28 : Die Pilgerfahrt nachMekka zur Kaaba 29 ist einmal im Leben Pflicht fürjeden dazu fähigen <strong>Muslim</strong>.Von diesen fünf Säulen spielt das ẞ alat im Islamdie bedeutendste Rolle. Jeder <strong>Muslim</strong>, ob Mann, Frauoder Kind (sobald esdas zehnte Lebensjahr vollendethat), ist verpflichtet, die fünf täglichen Gebete zuverrichten. Neben diesen fünf Pflichtgebeten gibt esweitere Gebete, die freiwilliger Natur sind. Sie werdenNawaafill 30 genannt.Ein <strong>Muslim</strong> ist um seine spirituelle Entwicklungbesorgter als ein Weltlicher um seinen Materialismus.Die Bedeutung des ẞ alat zu bestimmten Zeiten ist fürunsere seelische Entwicklung so wichtig wie Wasser undLuft für unseren Körper. Im Heiligen Qur’an wird dasẞ alat zu einem wichtigen Kennzeichen eines Gläubigenerklärt. Gott der Allmächtige sagt:27 ÅakÁt28 ÍaÊÊ29 Die Kaaba ist das älteste bekannte Gotteshaus der Welt. Es ist das größteHeiligtum des Islam und wurde vom Propheten Abraham as und seinem Sohn,dem Propheten Ismael as ,wiedererrichtet. Seit Jahrtausenden ist die Kaaba derMittelpunkt der Stadt Mekka (heute: Saudi-Arabien).30 NawwÁfil41


„Dies ist ein vollkommenes Buch; es ist kein Zweifeldarin: eine Richtschnur für die Rechtschaffenen; die daglauben an das Ungesehene und das Gebet verrichten undspenden von dem, was Wir ihnen gegeben haben.“ (Sure 2A L -BAQARAH , Verse 3-4)<strong>Das</strong> ẞ alat hilft uns, uns von der Sünde zubefreien. Es leitet uns zur Rechtschaffenheit und sorgtfür die Läuterung unseres Wesens. Doch viel wichtiger:es bringt uns näher zu unserem Gott. Ein wahrerBetender lernt durch das ẞ alat die schönen EigenschaftenGottes kennen. Und durch ein ernsthaftdargebrachtes Gebet gelingt es ihm, Gott immernäherzukommen und so seine moralischen Eigenschaftenzuentfalten und sich zu einem wahren Abd (SklaveGottes, Betender) zu entwickeln.Der Heilige Qur’ân erklärt diese Tatsache:„Verlies, was dir von dem Buche offenbart ward, undverrichte das Gebet. Wahrlich, das Gebet hält ab vonSchändlichkeiten und Unrecht; und an Allah denken ist42


gewiß die höchste (Tugend). Und Allah weiß, was ihr tut.“(Sure 29 AL -ANKABUT, Vers 46)Durch Allahs Gnade können wir dank des Gebetsin einen lebendigen Kontakt mit unserem Schöpfer undKönig treten. In Seinem Heiligen Buch sagt Gott, derAllmächtige:„Diejenigen, die Allahs Buch vortragen und dasGebet verrichten und von dem, was Wir ihnen gegebenhaben, insgeheim und öffentlich spenden, hoffen auf einenHandel, der nie fehlschlagen wird; darum wird Er ihnenihren vollen Lohn geben und ihnen Mehrung hinzugeben ausSeiner Huld; Er ist fürwahr allverzeihend, erkenntlich.“(Sure 35 AL -FÁTIR, Verse 30-31)Der Heilige Prophet ßaw bezeichnete das Gebet alsHöhepunkt des Gläubigen. <strong>Das</strong> ẞ alat ist das vollkommensteGebet. Es leitet den Menschen zuseinem Schöpfer.<strong>Das</strong> ẞ alat geht nie verloren, solange es mit aufrichtigemHerzen verrichtet wird. Zuweilen kommen ausLiebe zu Allah Tränen in den Augen, zuweilen erfährt43


das Herz Ruhe und Frieden durch die Liebe zu Ihm.Diese Anzeichen deuten darauf hin, daß das ẞ alatwirklich lebendig und sinnvoll ist. Wenn man dieseGefühle nicht spürt, dann hat das ẞ alat keine Bedeutungaußer der eines Rituals. In diesem Fall würden wiralso nur das äußere Gebot des Betens erfüllen, unserHerz aber würde daran nicht beteiligt sein. Aus diesemGrund ist es sehr wichtig, daß während des Betens auchder Sinn des ẞ alat angestrebt wird, nämlich die NäheGottes zu erlangen.<strong>Das</strong> ẞ alat ist die vollkommene Verkörperung vonUntertänigkeit und Gehorsam. Die Betenden gehorchendem Imam 31 . Sie müssen jeder Bewegung des Imamfolgen. Bei jeder zu vollziehenden Bewegung im ẞ alat,außer beim Aufrechtstehen nach der Rukuua 32 , wirdAllahu Akbar (Allah ist der Größte) gesprochen. Imletzteren Fall spricht man: Sam’i Allaahu li man hamidah(Allah hört das Gebet dessen, der Ihn preist).Reinheit und Selbstlosigkeit sind dasSchmuckwerk des ẞ alat. Gott der Allmächtige sagt imHeiligen Qur’an:„Erfolg fürwahr krönt die Gläubigen, die sich demütigenin ihren Gebeten.“ (Sure 23 AL -MO ’ MINÙ N , Verse 2-3)31 hier: Vorbeter.32 RukÙÝ; arab., bezeichnet die verbeugende Haltung während des Ritualgebets.44


Der Heilige Prophet ßaw sagte, wer um GottesWohlgefallen wegen selbstlos wird, dessen Rang wirddurch Gott erhöht. Selbstlosigkeit erreicht man, wennman sich der Eigenschaften Gottes bewußt wird undsich mit diesen einkleidet. Sobald ein Mensch sich derGröße Gottes bewußt wird, bleibt ihm nichts anderesmehr übrig, als selbstlos dazustehen. <strong>Das</strong> ẞ alat ist dasbeste Mittel auf diesem Wege.<strong>Das</strong> ẞ alat besteht aus verschiedenen Positionen.<strong>Das</strong> Aufrechtstehen im Gebet beispielsweise wirdQiyyaam genannt. Die gebückte Haltung wird alsRukuua bezeichnet. Der Höhepunkt der Selbstlosigkeitist erreicht, wenn man sich in der Sadschda niederwirftund die Stirn auf dem Boden ruht. Die sitzendePosition im ẞ alat hat den Namen Qadaa. In jederPosition werden verschiedene arabische Gebete rezitiert.Es ist Pflicht für jeden Mann und jede Frau, dieseGebete auswendig zulernen und sie richtig anzuwenden.Ebenso ist es wichtig, daß wir die Bedeutung dieserGebete kennen, damit wir uns darüber im Klaren sind,was wir von unserem Herrn erbitten.D a s ẞ a l a t a l s P f l i c h t g e b o t<strong>Das</strong> Verrichten des ẞ alat ist Pflicht für jedenerwachsenen und religionsfähigen <strong>Muslim</strong>. Kinder biszu einem bestimmten Alter sind von der Pflicht desẞ alat befreit. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, daß denKindern schon von frühester Kindheit an das Verrichtendes Gebets angewöhnt wird, damit sie später selb-45


ständig beten. In der Sammlung S UNAN A BI D AUD, diezu den sechs wichtigsten Büchern der Hadies (Sammlungvon Aussagen des Heiligen Propheten Muhammad ßaw )zählt, ist die Aussage des Heiligen Propheten Muhammadßaw im Buch A S -ẞ ALAT (<strong>Das</strong> Ritualgebet) niedergeschrieben,daß man die Kinder ab einem Alter vonsieben Jahren zum Gebet aufrufen soll. Falls sie nachVollendung des zehnten Lebensjahres das Gebet nichtverrichten, soll man sie streng ermahnen. Es ist indeskeiner Person oder Autorität gestattet, Zwang auszuüben.Denn ein durch Zwang verrichtetes Gebet hatkeinerlei Bedeutung. Also ist es die Pflicht eines jedenVaters und einer jeden Mutter, daß sie ihre Kinderschon in deren Kindheit an das Gebet gewöhnen. <strong>Das</strong>eigene Vorbild spielt hierbei eine wichtige Rolle.Im Heiligen Qur’an erfahren wir, daß derProphet Ismael as seine Familie stets zum Verrichten desẞ alat aufforderte. Im Allgemeinen kann man beobachten,daß Kinder stets an das Gebet gewöhnt sind, wenndie Eltern selbst das Gebet verrichten. Nach Vollendungdes siebenten Lebensjahres sollen Eltern dem Kind dierichtige Art und Weise des Gebets nahelegen und dasKind zum Verrichten des Gebets auffordern. Verrichtetdas Kind das Gebet auf die rechte Art und Weise, soll esgelobt werden. Die Eltern sollten das Kind nachMöglichkeit in die Moschee mitnehmen. Dadurch kannes uns gelingen, in unseren nächsten Generationen dieVerrichtung des ẞ alat zu sichern. Wenn das Kind zueinem vernünftigen und mündigen jungen Menschenheranwächst, können die Eltern ihrem Kind nur noch46


deutlich machen, daß sie ihre Pflicht erfüllt haben unddas Gebet von nun an eine Angelegenheit zwischen ihmund Gott ist. Nun ist es seine Aufgabe, sich stets zuvergegenwärtigen, daß es, im Falle eines Fernbleibensvom ẞ alat, Gott Rede und Antwort stehen muß. Es istindes nicht zulässig, das Kind ab dem Alter von zwölfJahren vollständig sich selbst zu überlassen. Ermahnungund Belehrung müssen das gesamte Leben hindurchweitergeführt werden.Wie oben bereits erwähnt, gehörte es zur Angewohnheitdes Propheten Ismael as , seine Familie mitLiebe und Mitgefühl zum Gebet aufzurufen. Ebensoliebevoll und herzlich ermahnte unser Heiliger ProphetMuhammad ßaw seine Angehörigen zur Verrichtung desPflichtgebets. Eine Überlieferung berichtet, daß er auchseine Tochter Hadhrat FaÔima ra und seinen SchwiegersohnHadhrat Ali ra zum Fadschr 33 -Gebet weckte.D i e G e b e t s z e i t e nDie Gebetszeiten richten sich nach dem Stand derSonne am Himmel. Es ist besonders angebracht, dasẞ alat jeweils zu Beginn der festgelegten Zeit zuverrichten:F a d s c h r : von Beginn der Morgendämmerung biszum Sonnenaufgang;33 Fadschr; arab. Morgen. ẞ alatull-Fadschr ist das Morgengebet.47


S u h r : sobald die Sonne ihren Zenit durchlaufenhat und bis sie den halben Weg zwischen Zenit undSonnenuntergang erreicht hat;A ß r : unmittelbar nach Ende der Suhr-Zeit undbis kurz vor Sonnenuntergang;M a g h r i b : ab dem Sonnenuntergang und bis Endeder Abenddämmerung;I ’s c h a ’a : ab Ende der Abenddämmerung bisMitternacht. Bei Verhinderungsfällen ist es gestattet, dasI’scha’a-Gebet nach Mitternacht aber noch vor demFadschr-Gebet zu verrichten.V e r b o t e n e Z e i t e n : Zu folgenden Zeiten ist es nichtgestattet, das Gebet zu verrichten:während des Sonnenauf- oder Sonnenuntergangs;wenn die Sonne genau im Zenit (Höchststand)steht;zwischen Fadschr-Gebet und Sonnenaufgang;zwischen Aßr-Gebet und Sonnenuntergang.Die letzten beiden Zeitspannen werden als „Auqat-e-Makruha“ (unerwünschte Zeiten) bezeichnet. Zu diesenZeiten darf nur ein vergessenes Pflichtgebet nachgeholtund verrichtet werden.48


D a s i s l a m i s c h e R i t u a l g e b e t m i t Ü b e r s e t z u n gD i e B e d i n g u n g e n d e s ẞ a l a t<strong>Das</strong> Verrichten des ẞ alat unterliegt einigenVoraussetzungen:1. Absicht (Niyyat) zum ẞ alat.2. Einhaltung der Zeit:Es ist von großer Bedeutung, daß das ẞ alatinnerhalb der vorgeschriebenen Zeiten verrichtet wird.Falls man aufgrund eines Notfalls, sei es Vergeßlichkeit,Krankheit oder Bedrohung durch einen Feind nicht inder Lage ist, das ẞ alat rechtzeitig zu verrichten, ist esangebracht, das ẞ alat bei nächster Gelegenheit umgehendnachzuholen.Da sich die Zeiten des ẞ alat und Fastens nachdem Stand, dem Auf- und Untergang der Sonne bzw.des Mondes sowie nach der Bewegung der Erde richten,stellt sich die Frage nach den Gebetszeiten im äußerstenNorden und Süden der Erde, wo ein Tag und eineNacht mehr als 24 Stunden andauern. Auf diese Fragehat der Heilige Prophet ßaw geantwortet, daß dieGebetszeiten in diesen Gegenden dem Tagesablauf eines24-Stunden-Tages angepaßt werden sollten. (MUSLIM )3. Sauberkeit:Bei der körperlichen Hygiene müssen folgendeGesichtspunkte beachtet werden:a) Der Körper sollte rein und von jeglicher Art vonSchmutz frei sein.49


50b) Nach dem Besuch des Abtritts muß man sichgründlich mit Wasser waschen.c) Eine vollständige Waschung (Dusche, Bad) mußnach dem Geschlechtsverkehr sowie nach einemfeuchten Traum durchgeführt werden.d) Frauen müssen nach ihrer Menstruationsphasesowie nach Abschluß einer Geburtsphase einevollständige Waschung (s.o.) durchführen.Nach Reinigung und Waschung des Körpersnach diesen Situationen muß man zusätzlich dieWudhu ausführen. Die Vorgehensweise bei der Wudhuwird im folgenden Kapitel ausführlich beschrieben.e) Der Gebetsplatz muß sauber sein.4. Der Körper muß während des ẞ alat angemessenbedeckt sein.5. <strong>Das</strong> ẞ alat muß unter Beachtung der Qibla (Richtung),also in Richtung der Kaaba in Mekka,verrichtet werden. Falls man sich auf einer Reisebefindet oder krank ist oder die Einhaltung derQibla nicht möglich ist, kann die Gebetsrichtungaußer Acht gelassen werden.W u d h uUnter Wudhu versteht man die Säuberung undWaschung bestimmter Körperteile vor dem ẞ alatentsprechend der Sunna (Praxis) des Heiligen ProphetenMuhammad ßaw . Die Wudhu ist eine grundlegende


Voraussetzung für das ẞ alat, ohne welche das ẞ alat inder Regel nicht verrichtet werden sollte und auch nichtangenommen wird. (IBNE M AJAH, Hadies Nr. 394)W i e w i r d W u d h u g e m a c h t ?Zu Beginn der Wudhu spricht manBismi-llÁhi-r-raÎmÁni-r-raÎÐm.„Im Namen Allahs, des Gnädigen, desBarmherzigen.“Danach geht man wie folgt vor:51


1. dreimaliges Waschen der Hände bis zu denHandgelenken – zuerst die rechte und dann dielinke Hand;2. dreimaliges Reinigen des Mundes, indem manden Mund mit Wasser auswäscht und Zähne undZahnfleisch mit dem Zeigefinger der rechtenHand massiert;3. Reinigung der Nase; man läßt etwas Wasser in dieNase laufen, schnaubt sie kräftig aus und säubertsie ordentlich;4. dreimaliges Waschen des Gesichts einschließlichdes Teils unter dem Kinn;5. dreimaliges Waschen der Arme bis zu denEllbogen – zuerst der rechte und dann der linkeArm;6. Man nimmt etwas Wasser in die Hände und fährtdamit einmal über den Kopf – von der Stirn bisin den Nacken. Dann fährt man mit denDaumen hinter die Ohren und hält dabei dieZeigefinger im Ohr;7. dreimaliges Waschen der Füße bis zu denKnöcheln, auch zwischen den Zehen – zuerst denrechten und dann den linken Fuß.Anschließend spricht man die Bezeugung, d.h.das Taschahud:53


Ašhadu a-l-lÁ ilÁha illÁ-llÁh wa ašhadu annaMuhammadan ‘abduhÙ wa rasÙluhu.„Ich bezeuge, daß niemand anbetungswürdig istaußer Allah, und ich bezeuge, daß Muhammad Sein Dienerund Sein Gesandter ist.“sowie das folgende Gebet:AllÁhumma-Ê’alnÐ mina-t-tawwÁbÐna wa-Ê’alnÐmina-l-mutaÔahhirÐn.„O Allah, mache mich zu einem derjenigen, die ihreSünden bereuen, und zu einem derjenigen, die sich rein undsauber halten.“Vor dem ẞ alat ist die Wudhu Pflicht. Wenn dieWudhu jedoch erhalten bleibt (siehe unten), muß nichtvor jedem ẞ alat eine neue Wudhu gemacht werden.N a w a q i s -e -W u d h uNun werden die Ereignisse genannt, die eine neueWaschung, Nawakis-e-Wudhu genannt, erforderlichmachen:- Besuch des Abtritts;- Wind lassen;54


- Schlafen und dösen (liegend oder sitzend);- Ejakulation.Erbrechen oder Blutfluß aus einer Wunde, einekleine Blutung oder ein kleines Erbrechen führen nichtzum Verlust der Wudhu.Sollten nach der Wudhu Socken angezogenwerden, können die Füße höchstens 24 Stunden langungewaschen bleiben. Anstelle der Fußwaschung kannman dann mit feuchten Händen über die Füße(Strümpfe) streichen. Ist jemand auf einer Reise, kann erdiese Praxis (mit den feuchten Händen über die Füßehinwegstreichen) drei Tage lang beibehalten.T a y y a m u mFalls kein Wasser vorhanden ist oder das Wasserzwar vorhanden ist, aber seine Benutzung zu Krankheitführen könnte oder das Wasser sehr teuer ist oder nurin kleinen Mengen zum Trinken verfügbar, so kannanstatt der Wudhu Tayyamum gemacht werden.<strong>Das</strong> heißt, beide Hände zuerst über reine Erdeoder ein Tuch oder eine Wand streichen und mit diesenanschließend über das Gesicht fahren und dann beideHände aneinander reiben. Man kann auch zuerst mitden Händen über das Gesicht fahren und dannnochmals die Hände über die Erde etc. streichen unddann aneinander reiben.Falls eine Dusche nötig wäre, so kann man in denobengenannten Fällen stattdessen ebenso Tayyamum55


machen. Tayyamum ist eine Erinnerung daran, daß dieWudhu gemacht werden muß, sobald es möglich wird.Tayyamum wird aus denselben Anlässen ungültigwie die Wudhu. Außerdem verliert das Tayyamum seineGültigkeit, wenn es grundlos vollzogen wurde, d.h. dieerlaubten Gründe für dessen Anwendung nicht vorgelegenhaben.G h u s a l 34 ( D u s c h e , B a d )Der Islam legt großen Wert auf körperliche Hygiene,weswegen in diesem Zusammenhang das Duschen ansich bereits betont wird. In den folgenden Situationenindes wird die Ghusal zu einer Notwendigkeit.1) Für Frauen:a) Nach der monatlichen Periode.b) Nach der Geburt, wenn die Nachblutungenaufgehört haben. Die Zeitspanne (der möglichenNachblutungen) umfaßt 40 Tage und unterliegtden gleichen Geboten wie die Monatsblutung.<strong>Das</strong> heißt indes nicht, daß 40 Tage lang nichtgebetet werden darf, sondern nach Beendigungder Blutung unverzüglich die Ghusal vollzogenwird und die Gebete wieder aufgenommenwerden.2) Für Frauen und Männer:a) Nach dem Geschlechtsverkehr;b) Nach einem Samenerguß.34 Çuzzal56


3) <strong>Das</strong> Duschen in folgenden Situationen entsprichtder Sunna des Heiligen Propheten ßaw :a) Jedes Neugeborene soll gebadet werden.b) Verstorbene kurz vor der Beerdigung. Jedochbilden Märtyrer, im Krieg Gefallene und beiUnfällen Verstorbene eine Ausnahme. In solchenFällen mag es sein, daß der Leichnam aufgrundder Verletzungen nicht geduscht werden kann.c) Am Tag des Dschumu’ah 35 , an beiden Ihd 36 -Feiertagen und vor dem Anlegen des AÎram 37 fürdie Hadsch 38 ist die Ghusal vom HeiligenPropheten ßaw empfohlen worden.d) Vor dem Übertritt zum Islam wird Duschengutgeheißen.e)D i e S u n n a d e s G h u s a lDer Heilige Prophet ßaw pflegte auf die folgendeArt zu duschen: Zuerst säuberte er sich von allenVerunreinigungen (z.B. von Samenrückständen) undmachte dann Wudhu. Dann goß er drei Mal Wasserüber sein Haupt und wusch anschließend gründlichden Rest des Körpers (als letztes die Füße). Auch beimDuschen soll zuerst die rechte Seite des Körpers35 Éumu’a; arab. für Freitag.36 Ihdull-Fittr (das Ihd nach dem Fastenmonat Ramadhan) und Ihdull-Ad’hah(das sogenannte Ihd des Schlachtes in Erinnerung an den ProphetenAbraham as und seinen Sohn, den Propheten Ismael as ) sind beides hohe<strong>islamische</strong> Festtage.37 <strong>Das</strong> Pilgergewand, das während der Hadsch getragen wird.38 ÍaÊÊ; arab., Pilgerfahrt nach Mekka.57


gewaschen werden und dann die linke. (BUKHARI,Hadies Nr. 240)W a s s e rWasser zum Duschen und für die Wudhu sollteklar und rein sein. Unklares oder schlechtes Wasser sollhierfür nicht verwendet werden, außer in einer Notsituation.S a t t r ( T e i l d e s K ö r p e r s , d e r b e d e c k t s e i n m u ß )Beim Verrichten des Gebets soll man sauber undanständig gekleidet sein. Man darf nicht nackt beten.Für die Männer ist es notwendig, daß siemindestens von unterhalb des Nabels bis zu den Knienbedeckt sind. Dies ist jedoch nur erlaubt, wenn dievollständige Bekleidung nicht vorhanden ist, ansonstensollte man vollständig bekleidet sein.Frauen sollen ihren ganzen Körper bedecken,wobei Hände und Füße unbedeckt bleiben können.Wenn sie zuhause oder unter anderen Frauen beten, sokönnen sie das Gesicht unverhüllt lassen.D i e K o p f b e d e c k u n g d e r M ä n n e rFast alle Rechtsschulen sind sich einig, daß dieMänner beim Gebet den Kopf bedeckt halten sollen.58


A s a n 39In den Anfängen des Islam gab es keine bestimmteArt, die Gläubigen zum Gebet zu rufen. Die Judenund Christen pflegten auf ihre Weise zum Gottesdienstzu rufen. Als sich der Heilige Prophet ßaw in dieser Hinsichtmit seinen Gefährten beriet, erzählte ein Gefährtenamens Abdullah bin Zaid Anßari ra ,daß er im Traumjemanden mit lauter Stimme zum Gebet aufrufengehört hatte. Jene Worte, die dieser Gefährte im Traumgehört hatte, wurden dann vom Heiligen Propheten ßawfür den Asan bestimmt. Später erzählte HadhratUmar ra ,daß auch er die gleichen Worte zum Gebetsrufim Traum gehört hat. Der Gebetsruf heißt Asan.Er lautet wie folgt:AllÁhu akbar. AllÁhu akbar. AllÁhu akbar. AllÁhuakbar.„Allah ist der Größte. Allah ist der Größte. Allah istder Größte. Allah ist der Größte.“Ašhadu a-l-lÁ ilÁha illa-llÁh. Ašhadu a-l-la ilÁhailla-llÁh.39 AÆÁn; arab. für den Aufruf zum Gebet.59


„Ich bezeuge, daß niemand anbetungswürdig ist ausserAllah. Ich bezeuge, daß niemand anbetungswürdig istaußer Allah.“Ašhadu anna Muhammada-r-rasÙlu-llÁh. Ašhaduanna Muhammada-r-rasÙlu-llÁh.„Ich bezeuge, daß Muhammad Allahs Gesandter ist.Ich bezeuge, daß Muhammad Allahs Gesandter ist.“Íayya ‘ala-Ò-ÒalÁh. Íayya ‘ala-Ò-ÒalÁh.„Kommt her zum Gebet. Kommt her zum Gebet.“Íayya ‘ala-l-falÁÎ. Íayya’ala-l-falÁÎ.„Kommt her zum Erfolg. Kommt her zum Erfolg.“60AllÁhu akbar, AllÁhu akbar. LÁ ilÁha illÁ-llÁh.„Allah ist der Größte, Allah ist der Größte. Niemandist anbetungswürdig außer Allah.“


W i e i s t d e r A s a n a u s z u r u f e n ?Der Mua’dhin 40 soll in Richtung der Qibla 41gewendet stehen und entweder mit dem rechten Zeigefingerdas rechte Ohr und mit dem linken Zeigefingerdas linke Ohr berühren, oder bei beiden Ohren denGehörgang bedecken. Er ruft die Worte des Asanlangsam und mit Pausen. Beim Ausrufen der WorteÍayya ‘ala-Ò-ÒalÁh:„Kommt her zum Gebet“ bzw. (Íayya’ala-l-falÁÎ):„Kommt her zum Erfolg“ dreht er sein Gesichtjeweils zur rechten bzw. zur linken Seite und wiederzurück.Beim Morgengebet ruft man nach den Worten(Íayya’ala-l-falÁÎ):„Kommt her zum Erfolg“ zusätzlich zweimal:AÒ-ÒalÁtu Ìayru-m-mina-n-naum.„<strong>Das</strong> Gebet ist besser als der Schlaf.“40 Mu’aÆÆin; arab. für Gebetsrufer, im dtn. falsch als Muezzin phonetisiert.41 Gebetsrichtung in Richtung Mekka, bzw. in Mekka in Richtung der Kaaba.61


Auch wenn das Pflichtgebet nicht in derMoschee, sondern im Freien stattfindet, ist der Asannotwendig. Der Heilige Prophet ßaw sagte sinngemäß:„Auch wenn ihr allein im Dschungel seid und beten wollt, soruft zum Gebet auf, die Engel werden mit euch beten.“(BUKHARI )Während des Asan spricht man die Worte desAsan für sich nach. Bei den Worten:und:soll man:LÁ Îaula wa lÁ quwwata illÁ bi-llÁh –„Es gibt keinen Beschützer und keinen Helfer außerAllah“beten. Bei den Worten:„<strong>Das</strong> Gebet ist besser als der Schlaf“,sollte man:62


Ñadaqta wa bararta –„Du hast die Wahrheit gesagt und etwas Gutesgetan“, beten.Wenn der Asan beendet ist, betet man dasfolgende Du’a:AllÁhumma Rabba hÁÆihi-d-da’wati-t-tÁmmatiwa-Ò-ÒalÁti-l-qÁ’imat. Àti Muhammada-nil-wasÐlata wa-lfaÃÐlatawa-d-daraÊata-r-rafБata wa-b‘a×ahu maqÁmÁ-mmaÎmÙda-nil-laÆÐwa’attahu. Innaka lÁ tuÌlifu-l-mÐ’Ád.„O mein Allah, der Du Herr bist dieses vollkommenenRufes und des aufrichtigen Gebets, gewähreMuhammad die Mittel und den Status und den hohen Rangund gewähre ihm den Maqaam Mahmud (höchster Rangvon Lobpreisung), den Du ihm versprochen hast, dennwahrlich, Du läßt Deine Versprechen nicht unerfüllt.“D a s G e b e t b e i m B e t r e t e n d e r M o s c h e e :Es ist für jeden <strong>Muslim</strong> verpflichtend, nachdemer den Asan gehört hat, sofern möglich in die Moschee63


NCHRP Project 8-36, Task 102Scenario 8: Prioritizing Agency Capital ProgramsDescription. The state DOT and MPOs use various subsets of the measuresdescribed above to help prioritize capital projects. Two deficiencies identified inthe process are: 1) use of inconsistent measures depending on the project; agencieswould like to standardize measures to the extent possible; and 2) measuresused for capital planning do not do a good job of incorporating reliability.Assumptions. Major urban freeways are monitored through an ITS systemusing detection and CCTV. There are several relatively sophisticated arterialmanagement systems that provide data adequate to estimate travel times. Forareas outside those covered by ITS, however, the DOT plans to rely on a recentlyexecuted probe data contract that will cover all freeways and major arterialsaround the state. Most of the larger transit systems are equipped with passengercounters and AVL data that can be used to estimate travel times and passengervolumes. In order to standardize measures, agencies also require a method ofextrapolating from facilities where good data sources exist to those where it doesnot.Recommended Measures. Vehicle delay and person delay appear to the bestmeasures to incorporate into capital planning efforts. VMT and PMT are alsohelpful companion measures in determining whether additional demand isbeing effectively accommodated. The OAI Accessibility measure would also beuseful in describing the overall impact of an agency’s capital investment program,particularly where economic development and access to jobs are importantgoals.Scenario 9: Measuring Performance of Adding Roadway CapacityDescription. The state DOT and the MPO have programmed adding lanes to anarterial road in the urban area. The agencies need to measure the performance ofthe project to determine the effectiveness of the money spent on the project.Additionally, the agencies plan to use the results to evaluate future roadwaycapacity projects at other locations in the region.Assumptions. The arterial roadway that will be widened by the capacity projectdid not have instrumentation in place to measure speed or travel time prior toproject implementation. In order to assess performance, a “before/after” studywill be conducted. The state DOT funded several portable Bluetooth readers andVideo Image Detection (VID) cameras to collect travel time and volume databefore the construction phase was initiated and during construction. The projectplans included permanent installation of VIDs throughout the corridor to collectspeed, travel time, and volume after the project is complete.Recommended Measures. Facility-based measures calculated along the corridorwould provide the most useful measures of effectiveness. The measures wouldinclude travel time, vehicle delay, space mean speed and the buffer index orplanning time index as a measures of reliability. Additionally, volumes are auseful measure to assess latent demand caused by the improvement. More5-14 Cambridge Systematics, Inc.


D a s V e r r i c h t e n d e s ẞ a l a t<strong>Das</strong> gemeinsame Gebet wird normalerweise in derMoschee verrichtet, kann in Ausnahmefällen indesüberall verrichtet werden. Die einzige Bedingung ist einsauberer und reiner Platz. Der Heilige Prophet ßaw sagte,für ihn sei die ganze Erde zu einer Moschee gemachtworden. (T IRMIDHI, Hadies Nr. 1474)Der Betende stellt sicher, daß seine Kleidung undsein Körper rein und sauber sind und daß er dieWudhu vollzogen hat.Während des Ritualgebets gibt es verschiedeneHaltungen, die ein <strong>Muslim</strong> einnehmen muß. Er hataufrecht zu stehen, sich zu verbeugen, danach niederzuwerfen,um schließlich das Gebet in einer vorgegebenen,sitzenden Haltung zu beenden.All diese Haltungen verkörpern eine bestimmtePhilosophie. Islam – und das ist eine unbestreitbareTatsache – hat all die unterschiedlichen Formen derDemut zu und in einem einzigen Gebet zusammengefaßt.So hat es Zeiten gegeben, da jemand sich vorKönigen verneigen mußte; und in einem muslimischenGebet verbeugt man sich vor dem Allmächtigen. Diebemerkenswerteste Demutsbezeugung bestand darin,sich vor Herrschern niederzuwerfen, wobei diese Art derHaltung sogar schon auf Bildern aus der Zeit derPharaonen zu sehen ist. Deshalb hat der Islam diesdurch Weisung Gottes ebenfalls in sein Gebetaufgenommen. Und so besteht das <strong>islamische</strong> Gebet ausden unterschiedlichsten Arten von Demutsbezeugungen65


gegenüber Gott, dem Allmächtigen und Allumfassenden.Wenn das Gebet verrichtet werden soll, stellensich alle Betenden hinter dem Imam (Vorbeter) inReihen auf. Alle schauen in die Richtung der Kaabaund die Reihen sind gerade ausgerichtet. Der HeiligeProphet ßaw hat zur Geradlinigkeit der Reihen ermahnt.Es sollten keine Lücken zwischen den Betenden seinund alle sollten so Schulter an Schulter stehen, daß sieeinander nicht behindern. (ABU D AUD )I q a m a hWenn der Imam seinen Platz eingenommen hat um dasGebet zu leiten, wird das Iqamah ausgerufen. <strong>Das</strong>Iqamah besteht zum Teil aus den Worten des Asan, nurein Satz:Qad qÁmati-Ò-ÒalÁh, wird zusätzlich zweimal ausgesprochen.Außerdem bestehen zwischen Asan undIqamah noch diese Unterschiede:1. Der Asan wird möglichst laut ausgesprochen,indes das Iqamah etwas leiser.2. Beim Iqamah berührt man die Ohren nicht mitden Händen wie beim Asan. Die Hände werdennicht erhoben.66


3. Im Iqamah des Fadschr-Gebets wird (AÒ-ÒalÁtu Ìayru-m-mina-n-naum – „ <strong>Das</strong> Gebet ist besserals der Schlaf“) nicht gesprochen.4. <strong>Das</strong> Iqamah wird etwas zügiger gesprochen.5. Beim Iqamah wendet man sein Gesicht bei denSätzen und nicht nach rechts bzw.links wie dies beim Asan der Fall ist.<strong>Das</strong> Iqamah lautet:AllÁhu akbar. AllÁhu akbar.Ašhadu a-l-lÁ-ilÁha illa-llÁh.Ašhadu anna Muhammada-r-rasÙlu-llÁh.Íayya ‘ala-Ò-ÒalÁh.Íayya ‘ala-l-falÁÎ.Qad qÁmati-Ò-ÒalÁh.Qad qÁmati-Ò-ÒalÁh.AllÁhu akbar. AllÁhu akbar. LÁ ilÁha illa-llÁh.„Allah ist der Größte. Allah ist der Größte.Ich bezeuge, daß niemand anbetungswürig ist außerAllah.Ich bezeuge, daß Muhammad Allahs Gesandter ist.67


Kommt her zum Gebet. Kommt her zum Erfolg.Jetzt beginnt das Gebet. Jetzt beginnt das Gebet.Allah ist der Größte. Allah ist der Größte.Niemand ist anbetungswürdig außer Allah.“Derjenige, der das Iqamah spricht, sollte in derersten Reihe rechtsseitig vom Imam stehen. Der HeiligeProphet ßaw hat gesagt, daß derjenige am ehesten dazuberechtigt ist, das Iqamah zu sprechen, der den Asangerufen hat (vgl. SUNAN T IRMIDHI , Abwab al-ẞ alat).N i y y a t u s -ẞ a l a t( D i e A b s i c h t k u n d t u n , d a s G e b e t v e r r i c h t e n z u w o l l e n )Niyyatus-ẞ alat bedeutet, daß der Betende seineganze Absicht auf das Gebet konzentriert. Der Betendesollte sich im Klaren darüber sein, welches Gebet (alsowieviele Raka’at) er gerade beten will, z.B. ob er dasFadschr oder Aßr, Pflicht- oder Sunna- oder Nawaafill-Gebet verrichten will. Vor der Niyya sollte er sich inRichtung Kaaba wenden. Dann spricht er:WaÊÊahtu waÊhiya li-llaÆÐ faÔara-s-samÁwÁti wa-larÃaÎanÐfan wa mÁ ana mina-l-mušrikÐn.68


„Ich habe mich allein Demjenigen zugewandt, Derdie Himmel und die Erde erschuf, und ich bin nicht derPolytheisten 42 einer.“T a k b i r -T a h r i m a u n d R a f a ‘-Y a d d a y n( D a s e r s t e T a k b i r u n d d a s H e b e n d e r H ä n d e )Nachdem man sich derKaaba zugewandt hat, hebt mandie Hände bis zu den Schulternoder bis zu den Ohren undspricht das Takbir, d.h. manspricht „Allahu Akbar“. Die beiden Hände bis zuden Ohren zu erheben, entspricht der Sunna desPropheten ßaw .Esgibt einige Richtungen im Islam, dieauch bei jedem weiteren Takbir das gleiche machen,eingeschlossen Rukuua oder Sadschda. Die Geschichtedes Islam, wie in den Ahadies bezeugt, zeigt, daß derHeilige Prophet ßaw anfangsauch mehrmals in einerRaka’h die Hände erhobenhat. Aber die Traditionenbelegen eben auch, daß diesnicht seine endgültige Sunnawar. Den meisten Traditionenzufolge, pflegte ernur beim Takbir-Tahrimadie Hände zu erheben.42 Polytheismus – Vielgötterei.69


Nach dem Takbir-Tahrima legt man die Händezusammengefaltet zwischen Bauchnabel und Brust, sodaß die rechte Hand auf der linken ruht. DieserZustand wird Qiyyaam (stehende Haltung) genannt.Verschiedene <strong>islamische</strong> Richtungen unterscheidensich auch in der Art der Verschränkung der Arme.Manche legen die Hände auf die Brust, manche unterden Bauchnabel, manche oberhalb. <strong>Das</strong> sind allesFormen des Respekts und niemand sollte deswegenandere kritisieren. Manche Richtungen falten ihreHände gar nicht, sondern lassen sie seitlich hängen.Dies ist zwar nicht als endgültige Sunna desPropheten ßaw belegt, aber dennoch hat niemand dasRecht, anderen deswegen Vorwürfe zu machen oder garzu behaupten, daß ihr Gebet ungültig sei.S a n a 43 ( L o b p r e i s u n g )Danach beginnt man das Gebet mit derLobpreisung Allahs:SubÎÁnaka-llÁhumma wa bi-Îamdika watabÁraka-smuka wa ta’ÁlÁ Êadduka wa lÁ ilÁha Èayruka.43 ÕanÁ70


„Heilig bist Du, o Allah, und segensreich ist DeinName und hocherhaben bist Du und es gibt keinen Anbetungswürdigenaußer Dir.“Sana spricht man nur in der ersten Raka’h.T a ’a ’u d h ( G e b e t u m S c h u t z )Anschließend spricht man das Ta’a’udh:A’ÙÆu bi-llÁhi mina-š-šayÔÁni-r-raÊÐm.„Ich suche Schutz bei Allah vor Satan, dem Verworfenen.“Ta’a’udh wird nur inder ersten Raka’h gesprochen.T a s m i y y a u n d S u r e A L -F A T E H AHiernach rezitiert man die Sure A L -FATEHA 44 ,dieein unverzichtbarer Teil des Gebets ist. Der HeiligeProphet ßaw betonte, daß das Gebet ohne die Rezitation44 A L -FATEHA, arab. „Die Eröffnende“. Erste Sure im Heiligen Qur’an. Siebesteht aus sieben Versen und wird in jeder Raka’h in jedem der fünf täglichenGebete rezitiert, insgesamt mehr als vierzigmal am Tag. Diese Sure wurde auch„der Qur’an im Kleinen“ genannt. Sie ist die wahre Schatztruhe der dann imHeiligen Qur’an weiter ausgeführten Weisheit und Philosophie des Islam.71


der Sure A L -FATEHA nicht verrichtet werden könne, wassogar beinhalte, daß selbst, wenn der Imam die Sure A L -F ATEHA laut rezitiert, sie auch von den Mitbetendenschweigend oder in Gedanken mitrezitiert werden soll.Den Traditionen zufolge hat der Heilige Prophet ßawdiese Sure sowohl mit laut gesprochener Tasmiyya(Bismillahi-raÎmanir-raÎiem – „Im Namen Allahs, desGnädigen, des immer Barmherzigen“) als auch mitschweigend gesprochener Tasmiyya rezitiert. (TIRMIDHI ,Hadies Nr. 227)Anschließend an das Tasmiyya wird der restlicheTeil der Sure AL -FATEHA gesprochen:72AlÎamdulillÁhi Rabbi-l-‘ÁlamÐn;ar-raÎmÁni-r-raÎÐm; mÁliki yaumi-d-dÐn.IyyÁka na’budu wa iyyÁka nasta’Ðn.IhdinÁ-Ò-ÒirÁÔa-l-mustaqÐm;ÒirÁÔa-l-laÆÐna an’amta ‘alayhim, Èayri-l-maÈÃÙbi‘alayhim wa lÁ-Ã-ÃÁllÐn.


„Im Namen Allahs des Gnädigen, des Barmherzigen.Aller Preis gebührt Allah, dem Herrn der Welten. DemGnädigen, dem Barmherzigen. Dem Meister desGerichtstages. Dir allein dienen wir und zu Dir allein flehenwir um Hilfe. Führe uns auf den geraden Weg. Den Wegderer, denen Du Gnade erwiesen hast, die nicht (Dein)Mißfallen erregt haben und die nicht irregegangen sind.“(Sure 1 AL -FATEHA)Wenn die Sure A L -FATEHA zu Ende rezitiert ist,sagen die Betenden „Amien“ 45 , d.h. „O Allah, gewähremir diese Bitte“.Danach wird irgendein Teil aus dem HeiligenQur’an rezitiert. Hierzu finden sich im letzten Kapiteldieses Buches einige Beispiele.Die zusätzliche Rezitation aus dem HeiligenQur’an, nach der Sure A L -FATEHA, ist nur in den erstenzwei Raka’at vorgesehen. Falls der Imam laut rezitiert,so sollen die hinter ihm Betenden aufmerksam zuhörenund nicht, wie im Falle der Sure A L -FATEHA, mitrezitieren.Von Hadhrat Ubadah bin Samit ra wird erzählt,daß der Heilige Prophet ßaw einstmals das Fadschr-Gebetleitete und die hinter ihm Betenden schweigend dieVerse aus dem Heiligen Qur’an mitrezitierten. Nachdem Gebet fragte sie der Heilige Prophet ßaw , ob siehinter ihm auch rezitiert hätten? Sie sagten ja, wirhaben die Verse mitrezitiert. Der Heilige Prophet ßaw45 ÀmÐn in der arabischen Sprechweise.73


sagte daraufhin: „Hinter dem Imam soll außer der SureA L -FATEHA nichts wiederholt werden, denn die Sure A L -F ATEHA ist der wichtigste Teil des Gebets.“ (IBNE M AJAH,Hadies Nr. 839)R u k u u a ( V e r b e u g u n g )Anschließend dannspricht der Imam „AllahuAkbar“ und verbeugt sich.Diese Haltung wirdRukuua genannt. Dabeiverbeugt man sich so, daßbeide Hände auf denKnien ruhen, der Rückengerade und der Blickzwischen beide Füßegerichtet ist. Alle hinterdem Imam Betenden gehen mit dem Imam in dieVerbeugung. In der Rukuua werden die nachstehendenWorte mindestens dreimal wiederholt (Tasbih). Beimehr als dreimaliger Wiederholung sollte man daraufachten, daß diese Wiederholungen eine ungerade Anzahlergeben.74SubÎÁna Rabbiya-l-‘aÛÐm.„Heilig ist mein Herr, der Größte.“


Q i y y a a m -ẞ a a n i y a ( Z w e i t e s t e h e n d e H a l t u n g )Nach der Rukuua verweilt man kurz imaufrechten Stand. Dies wird Qiyyaam-ẞ aaniya genannt.Während des Aufrichten aus der Rukuua spricht derImam:Sami‘ AllÁhu li man Îamidah.„Allah hört das Gebet dessen, der Ihn lobpreist.“Die hinter ihm Betenden richten sich ebenfallsauf. Sie lassen ihre Hände seitlich hängen und sagen:RabbanÁ wa laka-l-Îamd, Îamdan ka×Ðran, Ôayyiban,mubÁrakan fÐh.„O unser Herr, Dir gebührt aller Preis, sehr viel Preis,reiner Preis, voller Segnungen.“75


S a d s c h d a ( N i e d e r w e r f u n g )Nachder Qiyyaam-ẞ aaniya wirftsich derImam nieder.Alle hinterihm Betendenfolgen ihm.In der Sadschdasprichtman eine ungeradeAnzahl,indesmindestensdreimal:76SubÎÁna Rabbiya-l-‘alÁ.„Heilig ist mein Herr, der Höchste.“Für die Sadschda berührt man zuerst mit denKnien, dann mit den Händen und dann mit Stirn undNase den Boden. Beide Ellbogen sollten weder denBoden, noch den Körper berühren. Auch sollte derBauch die Oberschenkel nicht berühren. In diesemZusammenhang ist die Anweisung des Heiligen


Propheten ßaw zu beachten, daß man in der Sadschda dieHände nicht nach außen ausbreiten solle, da so derHund säße (vgl. MUSNAD A HMAD BIN H ANBAL ).Weiterhin sollen auch die Finger nicht gespreiztwerdenIn der Sadschda ist es besonders empfehlenswert,nach den vorgeschriebenen Worten entsprechend derSunna des Heiligen Propheten ßaw , auch andere Du‘as inder Muttersprache, zu beten. Der Heilige Prophet ßaw hataber das Rezitieren von Qur’an-Versen während derRukuua und der Sadschda verboten (vgl. S AHIHM USLIM).D s c h i l s a ( Q u ’u u d -B a i n a s -S a d s c h d a t ä i n ,d .h . d i e s i t z e n d e H a l t u n g z w i s c h e n z w e i S a d s c h d a s )Dann spricht der Imam wieder„Allahu Akbar“ und setzt sichaufrecht hin. Beim Aufsitzen solltezuerst das Haupt vom Boden erhobenwerden und anschließend die Hände.Man sollte sich so hinsetzen,daß der rechte Fuß aufgerichtet istund die Zehen in Richtung der Kaabazeigen. Der linke Fuß sollte auf demBoden liegen. Während des Sitzenssollten die Hände auf den Oberschenkeln,nahe den Knien liegen. Dieses Sitzen wirdDschilsa genannt und in dieser Haltung betet man dasD u ‘a -e -M a t u r a :77


Rabbi-ÈfirlÐ wa-rÎamnÐ wa-hdinÐ wa ‘ÁfinÐ wa-ÊburnÐ wa-rzuqnÐ wa-rfa’nÐ.„O mein Herr, verzeih mir und sei mir gnädig undführe mich auf den geraden Weg. Bewahre mich und richtemich auf und bessere mich und beschenke mich und erhöhemich.“Danach sagt der Imam „Allahu Akbar“und macht die zweite Sadschda, dann spricht ererneut „Allahu Akbar“und erhebt sich zur zweiten Raka’h.Beim Aufstehen sollten zuerst die Hände unddann die Knie vom Boden abgehoben werden.78Q a d a a , A t t a h i y y a u n d T a s c h a h u d( P a u s e , E h r e r b i e t u n g u n d B e z e u g u n g )Nach jeder zweiten und nach der letzten (alsozweiten, dritten oder vierten) Raka’h sitzt man nach


den Sadschdas wie bei der Dschilsa für die Qadaa(Pause) und betet sowohl das Attahiyya (dieEhrerbietung) wie auch das Taschahud (die Bezeugung).Attahiyya und Taschahud lauten wie folgt:At-taÎiyyÁtu li-llÁhi wa-Ò-ÒalawÁtu wa-Ô-ÔayyibÁt. A-SalÁmu ‘alayku ayyuhÁ-n-nabiyyu wa raÎmatu-llÁhi wabarakÁtuhu. As-SalÁmu ‘alaynÁ wa ‘alÁ ‘ibÁdi-llÁhi-Ò-ÒÁliÎÐn. Ašhadu a-l-lÁ ilÁha illÁ-llÁh wa ašhadu annaMuhammadan ‘abduhÙ wa rasÙluhu.„Alles Zeugnis durch Wort, Tat und Spende gebührtAllah, und Ihm sind die Gebete und reinen Handlungen.Friede sei auf Dir, oProphet, und Allahs Segnungen undSeine Barmherzigkeit. Friede sei auf uns und auf Allahsrechtschaffenen Dienern. Ich bezeuge, daß niemandanbetungswürdig ist außer Allah, und ich bezeuge, daßMuhammad Sein Diener und Sein Gesandter ist.“Während des Taschahud den Zeigefinger zuerheben ist Sunna. In den Traditionen heißt es, daß derHeilige Prophet ßaw seine rechte Hand nahe ans Knie79


legte und alle Finger außer dem Zeigefinger und demDaumen schloß. Bei den Worten (Tauhied 46 -Teil):„Ich bezeuge, daß niemand anbetungswürdig istaußer Allah“erhob er den Zeigefinger. Die Finger der linkenHand blieben gerade auf dem Knie liegen. (TIRMIDHI,Hadies Nr. 271)Zur Verdeutlichung:Mit Taschahud wird ausschließlich jener Teil dero.a. Gebete bezeichnet, in dem es heißt: Ich bezeuge, daßniemand anbetungswürdig ist außer Allah, und ich bezeuge,daß MuÎammad Sein Diener und Sein Gesandter ist.“Daher auch die Bezeichnung „Bezeugung“ oder„Bekenntnis“.D u r u u d -S c h a r i e f ( G e b e t d e s P r o p h e t e n )Nach dem Taschahud rezitiert man das Duruud-Scharief. Falls man drei oder vier Raka’at zu beten hat,46 Tauhied ist das Prinzip der Einheit Gottes.80


so steht man nach dem Taschahud auf und beendet dierestlichen Raka’at und betet das Duruud-Scharief nachdem Taschahud in der letzten Raka’h. Es lautet wiefolgt:AllÁhumma Òalli ‘alÁ Muhammadin wa ‘alÁ ÁliMuhammadin kamÁ Òallayta ‘alÁ IbrÁhÐma wa ‘alÁ ÁliIbrÁhÐm. Innak ÎamÐdu-m-maÊÐd.AllÁhumma bÁrik ‘alÁ Muhammadin wa ‘alÁ ÁliMuhammadin kamÁ bÁrakta ‘alÁ IbrÁhÐma wa ‘alÁ ÁliIbrÁhÐm. Innaka ÎamÐdu-m-maÊÐd.„O Allah, schütte Deine Gnade aus über Muhammadund den Anhängern Muhammads, so wie Du Gnadeausschüttetest über Abraham und den Anhängern Abrahams;wahrlich, Du bist preiswürdig, erhaben.O Allah, gib Muhammad Deinen Segen und denAnhängern Muhammads, so wie Du Abraham und denAnhängern Abrahams Segen gabst; wahrlich, Du bistpreiswürdig, erhaben.“81


D u ’a s n a c h d e m D u r u u d -S c h a r i e fEs wird vom Heiligen Propheten ßaw berichtet, daßer in diesem letzten Teil des Gebets verschiedene Du‘as(Bittgebete) zu beten pflegte. Von diesen lauten einigewie folgt:RabbanÁ ÁtinÁ fi-d-dunyÁ Îasanatan wa fi-l-ÁÌirati Îasanatan wa qinÁ ‘aÆÁba-n-nÁr.„Unser Herr, gewähre uns Gutes in dieser Welt und inder künftigen und bewahre uns vor der Pein des Feuers.“(Sure 2 AL -BAQARAH, Vers 202)Und:Rabbi-Ê’alnÐ muqÐma-Ò-ÒalÁti wa min ÆurriyyatÐ.RabbanÁ wa taqbbal Du’a’.RabbanÁ-Èfir-lÐ wali-wÁlidayya wa li-l-mu’minÐnayauma yaqÙmu-l-ÎisÁb.82


„O mein Herr, mache, daß ich und meine Kinder dasGebet verrichten. Unser Herr! Nimm mein Gebet an. UnserHerr, vergib mir und meinen Eltern und den Gläubigen amTage, an dem die Abrechnung stattfinden wird.“ (Sure 14Ibrahim, Verse 41 und 42)Oder:AllÁhumma innÐ Ûalamtu nafsÐ Ûulman ka×Ðran,wa lÁ yaÈfiru-Æ-ÆunÙba illÁ Anta, fa-Èfir-lÐ maÈfirata-mmin‘indika, wa-rÎamnÐ. Innaka Anta-l-ÈafÙru-r-raÎÐm.„O Allah, ich habe meiner Seele großes Unrechtangetan, und niemand gewährt Vergebung für Sünden außerDir. Deshalb, gewähre mir Vergebung von Dir und seignädig mit mir. Wahrlich, Du bist der Allverzeihende, derimmer Barmherzige.“ (MUSLIM, Hadies Nr. 4876)Und ein weiteres:83


AllÁhumma innÐ a’ÙÆubika min ‘aÆÁbi-l-qabr, wa‘aÙÆubika min fitnati-l-masÐÎi-d-daÊÊÁl, wa ‘aÙÆubikamin fitnati-l-maÎya wa fitnati-l-mamÁt. AllÁhummainnÐ ‘aÙÆubika mina-l-ma’Á×imi wa-l-maÈram.„O Allah, ich erbitte Deinen Schutz vor derBestrafung des Grabes, und ich erbitte Deinen Schutz gegenden Daddschal 47 , den Urheber von Verwirrung undVersuchungen, und ich erbitte Zuflucht bei Dir vorBedrängnissen des Lebens und des Todes. O Allah, ich erbitteDeinen Schutz vor Sünden und davor, verschuldet zu sein.“(SUNAN N ISAI, Hadies Nr. 5382)T a s l i e m o d e r S a l a a m ( G e b e t s s c h l u ß )Nach den Du‘as wendet der Imam sein Gesichtnach rechts und spricht laut:As-SalÁmu ‘alaykum waraÎmatu-llÁh.„Friede sei auf euch und Allahs Gnade.“Dann wendet er sich unter Wiederholung dergleichen Worte auch nach links.47 DaÊÊÁl; arab. für Antichrist.84


D u ‘a s n a c h d e m R i t u a l g e b e t<strong>Das</strong> ẞ alat ist die Verkörperung des Erinnerns anAllah. Dennoch sollte das Erinnern an Allah in Formvon Lobpreisung und Du‘as auch außerhalb dieser Verkörperung,sprich des Ritualgebets, fortgesetzt werden.So heißt es im Heiligen Qur’an:Fa-iÆÁ qaÃaytumu-Ò-ÒalÁta fa-ÆkurÙ-llÁh.„Und wenn ihr das Gebet beendet habt, so erinnerteuch an Allah.“ (Sure 4 A L -NISA, Vers 104)Gemäß dieser Anweisung Allahs hat der HeiligeProphet Muhammad ßaw auch einige Du‘as nach demẞ alat gebetet. Hadhrat Aischa ra überliefert beispielsweisedas folgende Gebet:AllÁhumma Anta-s-SalÁmu wa minka-s-SalÁm.TabÁrakta yÁ Æa-l-ÊalÁli wa-l-ikrÁm.„Oh Allah, Du bist der Frieden, und Frieden kommtvon Dir, O Hocherhabener und Ehrwürdiger, Du bistsegensreich.“ (Sahih <strong>Muslim</strong>; Kitab-ul-Massadschid)85


Ein anderes von Hadhrat Aischa raDu‘a lautet wie folgt:überliefertesLÁ ilÁha illÁ-llÁhu waÎdahÙ lÁ šarÐka lahÙ, lahu-lmulkuwa lahu-l-Îamdu wa huwa ‘alÁ kulli šay’in qadÐr.AllÁhumma lÁ mÁni’a limÁ a’Ôayta wa lÁ mu’Ôiya limÁmana’ta wa lÁ yanfa’u ÆÁ-l-Êaddi minka-l-Êaddu.AllÁhumma a’inÐ ‘alÁ Æikrika wa šukrika wa Îusni‘ibÁdatika, subÎÁna Rabbika, Rabbi-l-‘izzati ‘ammÁyaÒifÙna wa salÁmun ‘alÁ-l-mursalÐna wa-l-ÎamdulillÁhiRabbi-l-‘ÁlamÐn.„Es gibt keinen Gott außer Allah, Er ist allein, es gibtkeine Partner neben Ihm. Alle Herrschaft gehört Ihm undalles Lob gebührt Ihm und Er ist mächtig über alle Dinge. OAllah, niemand kann das verhindern, was Du schenkenwillst, und niemand kann das gewähren, was Duverhindern willst, und die Erhabenheit eines Erhabenen86


kann gegen Deinen Willen nichts nützen. O Allah,unterstütze mich bei der Erinnerung an Dich und bei demDank Dir gegenüber und dabei, mich in der SchönheitDeiner Anbetung zu verbessern. Heilig ist mein Herr, Derehrwürdige Herr, weit über all dem, was sie Ihm zuschreiben.Und Friede sei auf den Gesandten und Lob für den Herrnder Welten.“ (TIRMIDHI , KitÁb-ul-ẞ alat)Es wird berichtet, daß der Heilige Prophet ßawmanchmal nach dem ẞ alat mit erhobenen Händen fürjene Du’a machte, die ihn darum baten. (Timirdhi, HadiesNr. 276) Diese von Hadhrat Aischa ra berichteteÜberlieferung verwendet das Wort „manchmal“, wasbelegt, daß dies nicht seine Gewohnheit war. Trotzdemhaben manche <strong>Muslim</strong>e dies zur Regelmäßigkeiterhoben. Man sollte indes diese Du’as mit erhobenenHänden als nicht der Sunna entsprechend betrachten.Sunna war es, nach dem ẞ alat einige Zeit langsitzenzubleiben und im Stillen zu beten und Allahs zugedenken.Den Bitten mancher Gefährten entsprechend,lehrte der Heilige Prophet ßaw sie außerdem die Wortefür Tasbieh .Auch hier gilt zu beachten, daß das Aufsagenderselben nicht zu den täglichen Gewohnheiten desHeiligen Propheten ßaw gehörte, es also nicht notwendigist, diese Worte nach einem Pflichtgebet zu rezitieren:33 mal Subhan-Allah33 mal Alhamdulillah34 mal Allahu Akbar87


88ẞ a l a t -t u l l -W i t r u n d d a s D u ’a Q u n u tWitr bedeutet „ungerade“. In der <strong>islamische</strong>nTerminologie heißen jene drei Raka’at Witr, die derPraxis des Heiligen Propheten ßaw entsprechend nachdem Tahadschud-Gebet verrichtet werden. D.h. eswerden erst zwei Raka’at gebetet, einschließlich Tasliem(wie z.B. beim Nawaafill), und anschließend eineweitere, einzelne Raka’h. Diese machen die Gesamtzahlder Sunna- und Nawaafill-Gebete ungerade.Wie gesagt, die beste Zeit für die Verrichtung desWitrgebets ist nach dem Tahadschud-Gebet. Denn derHeilige Prophet ßaw pflegte nach acht Raka’at Tahadschuddrei Raka’at Witr zu beten.Allerdings erlaubte es der Heilige ProphetMuhammad ßaw als Erleichterung für diejenigen, dieSchwierigkeiten mit dem Tahadschud-Gebet haben, daßman das Witrgebet auch bereits nach dem I’scha’a-Gebetverrichten darf.Im Witrgebet im ersten Raka’h (nach der Sure A L -F ATEHA) die Sure A L -‘ALA, im zweiten die Sure A L -K AFERUN und im dritten die Sure A L -ICHLAS zurezitieren, entspricht gängiger Praxis, ist aber nichtvorgeschrieben. Es kann eine beliebige Sure oder Versaus dem Heiligen Qur’an rezitiert werden. In derdritten Raka’h im Witrgebet sollte nach demAufrichten aus der Rukuua das nachstehende Du’aQunut rezitiert werden. Sollte man dessen Rezitationvergessen, so ist es nicht notwendig, diese nachzuholen:


AllÁhumma innÁ nasta’Ðnuka wa nastaÈfiruka wanu’minubika wanatawakkalu ‘alayka wa nu×nÐ ‘alayka-l-Ìayra wa naškuruka wa lÁ nakfuruka wa naÌla’u wanatRuku man ya Êuruk(a). AllÁhumma iyyÁka na’buduwa laka nuÒalli wa nasÊudu wa ilayka nas’Á wa naÎfiduwa narÊÙ raÎmataka wa naÌšÁ ‘aÆÁbaka. Inna ‘aÆÁbakabi-l-kuffÁri mulÎiq.„O Allah, wir erflehen Deine Hilfe und bitten Dichum Deinen Schutz und glauben an Dich und vertrauen aufDich und preisen Dich aufs Beste; und wir danken Dir undsind nicht undankbar Dir gegenüber und sagen uns los vonjenen und verlassen jene, die Dir nicht gehorchen. OAllah,Dir allein dienen wir, und zu Dir allein beten wir und Dirallein huldigen wir; und zu Dir fliehen wir und wir sindschnell darin und hoffen auf Deine Gnade und fürchtenDeine Züchtigung, denn wahrlich, Deine Züchtigungüberkommt die Nichtgläubigen.“ (SUNAN A BI D AUD, Kitab-ul-ẞalat).89


AllÁhumma-hdinÐ fÐ-man hadayta wa ‘ÁfinÐ fÐman‘Áfayta wa tawallanÐ fÐ-man tawallayta wa bÁrik-lÐ fÐmÁa’Ôayta wa qinÐ šarra mÁ qaÃayta, innaka taqÃÐ wa lÁyuqÃÁ ‘alayka wa innahÙ lÁ yaÆillu man wÁlayta wa lÁya’izzu man ‘Ádayta tabÁrakta RabbanÁ wa ta’Álayt.„O Allah, gewähre mir Leitung aus Deiner Leitungund gewähre mir Schutz aus Deinem Schutz; und nimmmich zum Freund unter Deinen Freunden und segne mich inallem, das Du mir geschenkt hast, und beschütze mich vorallem Übel, das Du bestimmt hast. Du bist es, Der entscheidetund es kann keine Entscheidung wider Dich getroffenwerden, und es kann nicht gedemütigt werden, wen Du zumFreund nimmst, und es kann nicht geehrt werden, wen Duanfeindest. Du bist segnungsreich, o unser Herr, und hocherhaben!“90D i e v e r s c h i e d e n e n A r t e n d e s G e b e t sDer Islam hat das ẞ alat in verschiedene Typenaufgeteilt, die je nach Anlaß verrichtet werden. So gibtes das Pflicht-, das Wadschib- und das Sunna-Gebet.


<strong>Das</strong> Auslassen des Pflichtgebets ist unter keinenUmständen erlaubt und gilt als Sünde. Wenn man dasVerrichten eines Pflichtgebets vergißt oder an derVerrichtung gehindert wird, dann ist es Pflicht, dasGebet zu verrichten sobald man sich daran erinnertbzw. sobald der Hinderungsfall beseitigt ist.Ein Wadschib 48 -Gebet steht an zweiter Stelle.Auch das bewußte Weglassen dieser Gebete ist eineSünde.Neben den Pflichtgebeten pflegte der HeiligeProphet ßaw auch andere Gebete zu verrichten, welcheSunna-Gebete genannt werden. Die Fuqaha (<strong>islamische</strong>Rechtsgelehrte) betrachten diese Gebete gleichfalls alsPflicht. Sie absichtlich auszulassen, gilt als Sünde.Außer den Pflichtgebeten und den Sunna-Gebeten verrichten die <strong>Muslim</strong>e auch Nawaafill(freiwillige Gebete). <strong>Das</strong> Verrichten dieser freiwilligenGebete gilt als besonders belohnenswert, das Weglassender Nawaafill ist jedoch keine Sünde. Die Anzahl dieserGebete ist nicht vorgeschrieben, der Betende kann jenach Wunsch die Anzahl festlegen. Allerdings ist esnicht gestattet, diese Gebete während der verbotenenZeiträume zu verrichten. Zwischen Aßr und Maghribwird beispielsweise kein Nawaafill gebetet. DieNawaafill sollten bevorzugt zu Hause verrichtet werden,es ist jedoch nichts dagegen einzuwenden, diese in der48 Wadschib; arab. für „verbindlich“. Esgibt zwei Katagorien von Wadschib-Gebeten, eine, derzufolge die verpaßten Gebete nachgeholt werden müssen,wenn man sich ihrer erinnert (z.B. das ẞ alat-tull-Witr), und die andere, in derdie verpaßten Gebete nicht nachgeholt werden brauchen (z.B. die Ihd-Gebete).91


Moschee zu beten. Im Folgenden wird über dieverschiedenen Arten des Gebets ausführlich berichtet,zunächst soll aber in einem Schaubild die Anzahl derverschiedenen Gebete dargestellt werden:92


S c h a u b i l d z u r A n z a h l d e r R a k a ’a tName des GebetsF a d s c h rS u h rA ß rM a g h r i bI ’s c h a ’aA n z a h l d e r R a k a ’a tPflicht Wadschib ẞ unna Nawaafill2Raka’at4Raka’at4Raka’at3Raka’at4Raka’at--2 Raka’atvor demPflicht -gebet4 Raka’atvor- und2 Raka’atnachdemPflichtgebet- --2 + 1Raka’at(Witr)2 Raka’atnachdemPflichtgebet2 Raka’atnachdemPflichtgebet-2 Raka’atzumSchlu ß4 Raka’atvor demPflicht -gebet2 Raka’atzumSchlu ß4 Raka’atvor demPflicht -gebetI h d u l l -F i t t r - 2 - -I h d u l l -A d 'h a h - 2 - -G e b e t b e i mT a w w a f d e r K a a b a- 2 - -T a h a d s c h u d - - - 8I s c h r a q - - - 2 oder 4ẞ a l a t u l l H a d s c h a t - - - 2I s t h i k a r a - - - 2I t a s q a -G e b e t - - - 293


D i e P f l i c h t t e i l e d e s G e b e t sDies sind jene Gebetsbestandteile, ohne die dasGebet nicht vollständig ist. Wenn jedoch der Betendeeinen dieser Teile vergißt, ist das Gebet in den AugenGottes nicht mangelhaft. Er muß diesen Pflichtteil desGebets wiederholen, wenn jemand ihn daraufaufmerksam macht oder ihm selbst einfällt, daß erdiesen Teil des Gebets vergessen hat. Zusätzlich ist nocheine Sadschda-Sahw nach dem Gebet erforderlich, d.h.der Betende muß in der letzten Raka’h vor demGebetsschluß zweimal eine Sadschda vollziehen.Diese Pflichtteile lauten wie folgt:1. Takbir-Tahrima: der Ausruf „Allahu Akbar“,um das Gebet zu beginnen.2. Qiyyaam: das Stehen während des Gebets.3. Die Rezitation der Sure A L -FATEHA: dies ist injeder Raka’h Pflicht.4. Rukuua: die Verbeugung nach dem Qiyyaam.5. Sadschda (zweimal in jeder Raka’h): Sadschdabedeutet Niederwerfung, so daß Stirn, Nase,Hände und Knie den Boden berühren.6. Die letzte Qadaa: sich in der jeweils letztenRaka’h hinzusetzen und die Bezeugung zu beten.7. Tasliem: <strong>Das</strong> Gebet mit dem Salaam zu beenden.94


W a d s c h b a t -e -ẞ a l a tBei diesen Gebetsteilen handelt es sich um jene,die bei einem Vergessen nicht wiederholt werdenmüssen und wodie Sadschda-Sahw genügt. Allerdingsgilt, daß das vorsätzliche Weglassen dieser Gebetsteileein Gebet ungültig macht.Zu diesen Wadschbat-e-ẞ alat gehören:1. In den ersten beiden Raka’at ist es Pflicht, nachder Sure A L -FATEHA andere beliebige Verse ausdem Heiligen Qur’an zu rezitieren.2. Aufstehen nach der Rukua, auch Qiyyaam-ẞ aaniya (zweite stehende Haltung) genannt.3. Zwischen den beiden Sadschdas zu sitzen(Dschilsa = sitzende Haltung zwischen zweiSadschdas).4. Sich in der zweiten, dritten oder vierten Raka’h –je nach Gebet – nach der zweiten Niederwerfungwieder in die sitzende Haltung zu begeben(Qadaa).5. <strong>Das</strong> Sprechen der Bezeugung in der Qadaa.6. Wenn die Gebete Fadschr, Maghrib, I’scha’a,Dschumu’ah 49 und das Ihd-Gebet durch einenImam geleitet werden, dann muß der Imam inden ersten beiden Raka’at laut die Sure A L -F ATEHA und einige AyÁt aus dem Qur’an49 Éumu’a; arab. für Freitag. In dieser Kurzform ist hier das Freitagsgebetgemeint, das <strong>islamische</strong> Pendant zur christlichen Sonntagspredigt.95


ezitieren. In den Gebeten Suhr und Aßr werdendiese Gebetsteile vom Imam still gebetet.7. Die Handlungen und Bewegungen während desGebets in der richtigen Reihenfolge zu verrichten.8. Jeden Teil des Gebets behutsam und aufmerksamauszuführen.9. <strong>Das</strong> Gebet sollte mit dem Salaam und mit demWenden des Gesichtes nach rechts und linksbeendet werden.10. Wenn ein Imam die Gebete leitet, muß er jedesTakbir laut ausrufen.Hinweis: Wie unter Punkt 7erwähnt, muß derImam bei den Gebeten Fadschr, Maghrib und I’scha’ain den ersten zwei Raka’at die Sure A L -FATEHA undandere Verse aus dem Heiligen Qur’an laut rezitieren.Wenn er dies vergißt, ist es nicht nötig das ganze Gebetzu wiederholen. Eine Sadschda-Sahw genügt auch hier.Wenn der Imam, bevor er in die Rukuua geht, daraufaufmerksam gemacht wird, daß er vergessen hat laut zurezitieren, dann kann er dies noch nachholen. DieSadschda-Sahw ist in diesem Fall nicht mehr notwendig.96S u n n a d e s ẞ a l a tDies betrifft Teile des Gebets, die zusätzlicheSegnungen bringen. Auf sie zu achten ist notwendig, siesollten nicht weggelassen werden. Wenn man sie abervergißt, dann ist eine Sadschda-Sahw nicht notwendig.Zur Sunna des ẞ alat gehören:


1. Beim Takbir-Tahrima das Heben der Hände biszu den Ohren.2. <strong>Das</strong> Verschränken der Unterarme beim Qiyyaam.3. <strong>Das</strong> Rezitieren von Thanaa in der ersten Raka’h.4. <strong>Das</strong> Rezitieren des Ta’a’udh vor Beginn der SureA L -FATEHA .5. Takbir vor der Rukuua.6. <strong>Das</strong> Sprechen der Tasbih in der Rukuua (mindestensdreimal).7. <strong>Das</strong> Sprechen von „RabbanÁ wa laka-l-Îamd“nach der Rukuua.8. <strong>Das</strong> Sprechen des Takbir vor und nach derSadschda.9. <strong>Das</strong> Sprechen von Tasbih in der Sadschda (mindestensdreimal).10. <strong>Das</strong> Du‘a-e-Matura zwischen den beidenSadschdas zu rezitieren.11. <strong>Das</strong> Heben des Zeigefingers während desTauhied-Teils im Taschahud.12. <strong>Das</strong> Rezitieren von Duruud-Scharief und anderenGebeten während der letzten Qadaa eines Gebetsdurchgangs.13. <strong>Das</strong> Takbir auszusprechen beim Aufstehen fürdie dritte Raka’h sowie für die Qiyyaam-ẞ aaniya(zweite stehende Haltung) nach der zweitenRaka’h.14. Während des Qiyyaam in der dritten und viertenRaka’h das ausschließliche Rezitieren der SureA L -FATEHA ohne weitere Verse.97


15. Beim gemeinsamen Gebet das laute Aussprechendes Takbir:16.„Sami‘ AllÁhu li man Îamidah“ –„Allah hört das Gebet dessen, der Ihn lobpreist,“durch den Imam.M u s t a h i b a t -e -ẞ a l a tJene Teile des Gebets, durch die das Gebet seineSchönheit erhält, indes sind diese weder Pflicht nochSunna. Hierzu zählen:1. Während des Qiyyaam den Blick auf dieSadschda-Stelle und während der Rukuua auf dieFüße zu richten.2. In der Rukuua die Finger der auf die Knie gesetztenHände auseinanderhalten.3. Während der Qiyyaam-ẞ aaniya die Arme nichtzu verschränken.4. Während der Sadschda zuerst mit den Knien,dann mit den Händen, dann mit der Nase unddann mit der Stirn den Boden berühren und sichbeim Aufstehen in umgekehrter Reihenfolgeerheben.98


5. Sich beim Aufstehen für die nächste Raka’h ohneabzustützen aufzurichten.6. Während des Sitzens und der Qadaa die Händeso auf die Knie legen, daß die Finger in RichtungQibla zeigen.7. Auf dem linken (untergeschlagenen) Fuß zu sitzenund den rechten Fuß so aufzustellen, daß dieZehen in Richtung Qiblah zeigen.8. Nach der Sure A L -FATEHA in der ersten Raka’heine lange Sure rezitieren und im Vergleich dazueine kürzere in der zweiten Raka’h.9. Beim Gebet in Gemeinschaft als Mitbetende das„Amien“ laut und „RabbanÁ wa laka-l-Îamd“ leise mitsprechen.10. Bei Frauen: das Heben der Hände beim Takbir-Tahrima nur bis zu den Schultern.11.M a k r u h a t 50 -e -ẞ a l a tDazu zählen Dinge, die beim ẞ alat unerwünscht undeines Gebets unwürdig sind. Beim Gebet sollte demBetenden bewußt sein, daß er vor seinem Herrn steht.Diese Dinge sind:1. Sich mit der Bekleidung zu beschäftigen.2. Die Blicke umherschweifen zu lassen oder nachoben zu schauen.3. <strong>Das</strong> Schließen der Augen.50 MaÌruhat (Plural); arab. für Unerwünschtes.99


4. Ohne Kopfbedeckung zu beten.5. Ohne Grund die Fußzehen während derSadschda nicht in Richtung der Qiblah auszurichtenoder die Füße vom Boden abzuheben.6. Die Verrichtung des ẞ alat, während man hungrigist und der Tisch außerdem bereits gedecktwurde.7. <strong>Das</strong> ẞ alat fortzuführen, während man dasBedürfnis verspürt, den Abtritt besuchen zu müssen.8. Auf dem Friedhof in Richtung eines Grabes zubeten.9. In derartig enger Kleidung zu beten, daß manweder Sadschda noch Rukuua mit Leichtigkeitausführen kann.10. <strong>Das</strong> Gebet in einer unangemessenen Umgebungzu verrichten. Beispiele hierfür wären Tierställeoder ein Marktplatz usw.11. Beim Gebet das Gewicht ungleichmäßig auf dieBeine zu verteilen oder sich unnötig zu bewegen.12. Im offenen Gelände zu beten, ohne eine Abgrenzungdes Gebetplatzes markiert zu haben (Sutra) .13. Während des Gebets auf die Frage oder den Grußeines anderen hin als Antwort zu nicken.14. Nach einer Mahlzeit zu beten, ohne vorher denMund gespült zu haben.15. Während der Rezitation die Reihenfolge desHeiligen Qur’an zu verändern, z.B. in der zweitenRaka’h eine im Qur’an vorhergehend niederge-100


schriebene Sure (oder Vers) als diejenige(n) ausder ersten Raka’h zu rezitieren.16. Während der Sadschda die Hände unter denKopf zu legen.17. Während der Sadschda mit dem Bauch die Oberschenkelzu berühren.18. Während der Sadschda mit den Ellbogen denBoden zu berühren.19. <strong>Das</strong> Rezitieren von Qur’an-Versen in der Rukuuaoder Sadschda.20. Beim Beten in Gemeinschaft die nächste Gebetshaltungbereits vor dem Imam einzunehmen.21. Sich ohne triftigen Grund andie Wand anzulehnenoder sich in sonstiger Form abzustützen.22. Nur zu einer Seite gerichtet „Salaam“ sagen.23. Trotz anderer Möglichkeit nur mit einem Tuchbekleidet zu sein.24. Beim Takbir-Tahrima die Hände höher als bis zuden Ohren zu heben.Falls ein schädliches Insekt in die Nähe kommt,so darf man es wegwedeln oder töten.Der Ort des Gebets soll soweit wie möglichsauber und rein sein. Es ist für jeden <strong>Muslim</strong>unumgänglich, das Gebet zu ehren und ein Betendersoll nicht gestört werden. Deshalb ist es auch verboten,vor einem Betenden vorbeizugehen, und auch kleineKinder sollten bereits davon abgehalten werden, voreinem Betenden umherzulaufen.101


M u b t i l a t -e -ẞ a l a tDinge, bei deren Eintritt das ẞ alat ungültig wird.Hierzu zählen:1. Die Nichterfüllung einer für das Gebet obligatorischenBedingung bzw. das Weglassen einer solchen.2. <strong>Das</strong> Ungültigwerden der Wudhu.3. Während des ẞ alat mit jemanden zu sprechen,einen Gruß zu erwidern, in Lachen auszubrechen,zu essen (z.B. Kaugummi), zu trinken, zu schlafen,ein Ungültigwerden des Sattr 51 ,ein Unreinwerdender Kleider oder des Körpers.S a d s c h d a -S a h wFalls im Gebet ein Fehler begangen wird, der dasGebet gravierend verändert, z.B. wenn die Reihenfolgeder Teile des Gebets geändert wird oder ein notwendigerTeil vergessen wird oder man über die Zahl der Raka’atim Zweifel ist, so wird es notwendig zwei zusätzlicheSadschdas zuverrichten, die sogenannte Sadschda-Sahw,d.h. die Sadschda für das Vergessen. Diese beidenSadschdas werden gegen Ende des ẞ alat nach demDuruud-Scharief, aber noch vor dem Salaam verrichtet.Nachdem das Duruud-Scharief und die anderen Gebete51 Teil des Körpers, der bedeckt sein muß (siehe Seite 64).102


vollständig rezitiert wurden, werden in Begleitungdurch Takbir die beiden Sadschdas durchgeführt.Während dieser Sadschdas sollte das Tasbih rezitiertwerden. Anschließend wird, wieder in der normalenSitzhaltung, das Salaam ausgerufen.Die Sadschda-Sahw deutet eigentlich darauf hin,daß nur Allah frei von allen Fehlern und Vergeßlichkeitoder Nachlässigkeit ist. Der Mensch ist sehr schwach,also soll ihm verziehen und die Folgen seiner Fehlervon ihm abgewendet werden. Die Sadschda-Sahw wirdimmer dann notwendig, wenn ein Teil des Gebetsunrichtig oder unvollständig verrichtet wird, z.B. wennman die Rukuua oder eine Sadschda vergessen hat, sosollte man sie nachholen, sobald man sich daranerinnert, und am Ende dann wird eben die Sadschda-Sahw verrichtet. <strong>Das</strong> gleiche gilt, wenn ein notwendigerGebetsteil (Wadschibat) vergessen wird, z.B. wennvergessen wird, den Heiligen Qur’an laut zu rezitieren,wo dies vorgeschrieben gewesen wäre, oder vergessenwird, nach der Sure AL -FATEHA überhaupt noch etwasaus dem Heiligen Qur’an zu rezitieren, oder dieQiyyaam-ẞ aaniya (zweite stehende Haltung) vergessenwird oder mehr Raka’at verrichtet worden sind alsvorgesehen. Inall diesen Fällen ist die Sadschda-Sahwnotwendig und wird ausreichen, die Gültigkeit desGebets zu wahren – es wird nicht notwendig, diese Teilespäter zu wiederholen.Wenn man glaubt, man hat das Gebet richtigverrichtet und beendet es, und stellt dann fest, daß maneine Raka’h oder einen Teil einer Raka’h vergessen hat,103


so sollte man zuerst das Vergessene nachholen unddann die Sadschda-Sahw vollziehen, dies wird das Gebetvervollständigen. <strong>Das</strong> Gleiche gilt, wenn man imZweifel darüber ist, wieviele Raka’at man gebetet hat. Indiesen Fällen sollten – von der kleineren Zahl ausgegangen– entsprechend viele Raka’at nachgeholt und amEnde die Sadschda-Sahw verrichtet werden.Falls der Imam einen Fehler begeht, der eineSadschda-Sahw notwendig macht, so müssen auch diehinter ihm Betenden diese Sadschda-Sahw verrichten.Wenn aber einer der hinter dem Imam Betenden einenFehler macht, so gilt dieser Fehler wegen der Befolgungdes Imam nicht und er braucht keine Sadschda-Sahwauszuführen.Q a d h a a ’ d e s G e b e t sWenn ein Gebet nicht rechtzeitig verrichtetwerden kann, beispielsweise durch Vergessen, wegenSchlaf, Ohnmächtigkeit usw., muß ein solches Gebetsofort dann verrichtet werden, wenn man sich daranerinnert, aufwacht usw. Diese Gebete, die so nachgeholtwerden heißen ẞ alat-Qadhaa’. Der <strong>islamische</strong>n Fiqh 52zufolge gibt es kein Qadhaa’ für Gebete, die manabsichtlich nicht verrichtet hat, solch ein Gebet ist fürimmer verloren. Die letzte Entscheidung in solchenAngelegenheiten liegt aber in Allahs Hand.52 Fiqh; arab. für Rechtsprechung.104


D a s a l l e i n i g e G e b e tFalls das Gebet aus einem triftigen Grund nichtgemeinsam verrichtet werden kann, so wird es alleinverrichtet. In diesem Fall wird man genauso beten wiebeim gemeinsamen Gebet, mit dem Unterschied, daßdas gesamte Gebet verrichtet wird, ohne dabei zusprechen.D a s G e b e t i n G e m e i n s c h a f tEs ist eine Pflicht für jeden <strong>Muslim</strong>, daß er diePflichtgebete inGemeinschaft betet. Die Moscheen sinddafür der beste Ort. Einem Hadies zufolge beträgt dieBelohnung für das Gebet in Gemeinschaft das 27fachedes einzelnen Gebets (MUSLIM). Für das Gebet inGemeinschaft sollte derjenige als Imam ernannt werden,der gottesfürchtig ist und von allen Anwesenden denHeiligen Qur’an am besten kennt. Auch in Anwesenheitdes Kalifen der Zeit kann jemand anderes der Imamsein. Wenn jemand seitens der Verwaltung zum Imamernannt worden ist, so muß er dieser Ernennung Folgeleisten, auch wenn jemand denkt, daß er dieser Aufgabenicht würdig sei. Dafür sollte dieses Hadies desHeiligen Propheten ßaw ausreichend sein:105


„Abu Hurairah ra berichtet: Der Heilige Prophet ßawsagte: ‚<strong>Das</strong> Pflichtgebet hinter jedem <strong>Muslim</strong> ist Pflicht. Egal,ob er gottesfürchtig ist oder sündig, selbst dann, wenn er großeSünden begangen hat.’“ (ABU D AUD, Teil 1, Buch überẞ alah)Falls zwei Gläubige an einem Ort sind und sie dieMoschee nicht erreichen können und es kommt dieZeit für das Gebet, so soll einer Imam sein und siesollen das Gebet in Gemeinschaft verrichten. IndiesemFall stehen beide in einer Reihe, wobei der Imam linkssteht.Falls zuhause ein Mann das Gebet leitet und mitihm nur eine Frau des Hauses betet, so wird sie zuseiner Linken stehen. Falls es mehrere Frauen sind, sowerden sie hinter ihm in der zweiten Reihe stehen.Falls zwei Männer beten und es kommt eindritter hinzu, so wird er auf der linken Seite des Imamstehen, so daß der Imam zwischen beiden steht. Falls esmehr als drei sind, so werden sie hinter dem Imam inder zweiten Reihe stehen. In Ausnahmefällen kann derImam mit mehreren Leuten in ein und derselben Reihestehen.106W i c h t i g e s z u r B e a c h t u n g1) Einer Aussage des Heiligen Propheten ßaw zufolge hatdas Beten in der ersten Reihe mehr Belohnung zurFolge (B UKHARI). Denn wer zuerst kommt, wirdmehr Zeit in Gedenken an AllÁh verbringen als


andere. Der Heilige Prophet ßaw wies an, daß solangedie erste Reihe nicht voll ist, mit der Bildung einerzweiten nicht angefangen werden soll. (ABU D AUD )2) Wenn jemand während des Gebets hinzukommt, sosoll er sich dem Gebet sofort anschließen. NachBeendigung des Gebets soll er die verlorenen Teiledes Gebets dann nachholen. Solange der Imam beimGebetsschluß nicht „As-SalÁmu alaykum waraÎmatullÁh“in beide Richtungen gesprochen hat, soll mannicht aufstehen. Wenn jemand noch rechtzeitig biseinschließlich der Rukuua zum Gebet kommt, alsobevor sich aus der Rukuua aufgerichtet wird, so wirddiese Raka’h auch für ihn als vollständig erachtet.Kommt er später als zur Rukuua hinzu, so muß erauch diese Raka’h wiederholen.3) Nachdem das Gebet in Gemeinschaft begonnen hat,sollen keine Nawaafill- oder Sunna-Gebete mehrverrichtet werden. Falls jemand Nawaafill oderSunna betet, und das Gebet in Gemeinschaftbeginnt, und er kann sich der Gemeinschaft nichtvor der Rukuua der ersten Raka’h anschließen, weilsein Sunna oder Nawaafill länger dauerte, so soll ersein Gebet mit dem Aussprechen des Wortes„Salaam“ sofort unterbrechen und mit den anderenzusammen beten. Wenn jemand an einer Stelle betet,die die Reihe der in Gemeinschaft Betenden unterbrechenwürde, so soll auch er sofort unterbrechenund sich den anderen anschließen.4) Es ist verboten, zum Gebet hinzurennen. Hat dasGebet bereits angefangen, so sollte man sich107


würdevoll und gemessenen Schrittes zum Gebetbegeben und sich anschließen.5) Mit Hinblick auf die Würde, den Rang und denStatus der Frauen, beten diese getrennt von denMännern hinter ihnen. Falls die Frauen in einemanderen Raum, Halle usw. beten können, so ist diesbesser. Diese Praxis verbannt Frauen nicht in dieZweitrangigkeit, sondern soll allein der Förderungder Konzentration unter den Betenden dienen.6) Frauen können in Anwesenheit von Männern nichtdas Gebet leiten. Indes können sie andere Frauenund Kinder im Gebet leiten.7) Falls nur Frauen beten, so ist das Rufen des Asannicht notwendig. Eine Frau als Imam steht anderennicht vor, sondern mit ihnen zusammen in einerReihe.8) Falls der Imam während des Gebets einen Fehlerbegeht, so sollte folgendes getan werden:a) Falls der Fehler darin bestand, daß der Imam denHeiligen Qur’an falsch rezitiert oder während derRezitation etwas vergessen hat, so soll es jemandlaut wiederholen, der die Qur’an-Stelle kennt undnahe beim Imam steht.b) Falls der Imam einen anderen Fehler gemachthat, so sollen die hinter ihm Betenden„ Subhanallah 53 “ sagen, das bedeutet: „Nur Allahist makellos und fehlerfrei“. Dies ist ein Hinweis fürden Imam, daß er einen Fehler gemacht hat. Er53 SubÎÁn-Allah.108


sollte sich daraufhin korrigieren. Falls er diesnicht tut, so sollte ihm im Gebet trotzdemgefolgt werden. Nach Beendigung des Gebetssollte er auf den Fehler aufmerksam gemachtwerden. Dann sollte er die Sadschda-Sahw für dieGemeinde anführen und das Gebet mit „Salaam“beenden. Falls eine Frau den Imam auf einenFehler hinweisen möchte, so sollte sie anstatt„Subhanallah“ zu sagen, in ihre Hände klatschen.Sollte eine Frau Imam sein (d.h. es befinden sichkeine Männer dort), so können auch die Frauen„ Subhanallah“ sagen.9) Der Imam sollte darauf achten, daß er das Gebetnicht zu sehr in die Länge zieht, so daß es für anderebeschwerlich wird. Er sollte dessen eingedenk sein,daß auch Ältere, Kranke etc. anwesend sein können.G e b e t i m K r a n k h e i t s f a l l<strong>Das</strong> Verrichten des Gebets hat grundlegendeBedeutung im Islam und es bleibt immer bindend,selbst im Krankheitsfall. Falls ein Kranker nichtaufrecht stehen kann, sosoll er im Sitzen beten. Wennauch das Sitzen nicht möglich ist, so kann er auchliegend beten. Falls er Rukuua oder Sadschda nichtverrichten kann, so kann er diese auch nur andeuten.Wenn er diese nicht einmal andeuten kann, so reicht esaus, sie sich vorzustellen.109


110D a s Z u s a m m e n l e g e n v o n G e b e t e nIn folgenden Situationen können Suhr- und Aßr-Gebete bzw. Maghrib- und I’scha’a-Gebetezusammengelegt werden.1) In Krankheitsfällen;2) Während Reisen;3) Bei Unwettern;4) Falls sonstige Wettersituationen den wiederholtenGang zur Moschee erschweren;5) Außerordentliche religiöse oder weltliche Beschäftigungen.Beim Zusammenlegen der Gebete sollte beachtetwerden, daß das spätere Gebet mit dem früheren gebetetwird, d.h. das Suhr- mit dem Aßr-Gebet und dasMaghrib- mit dem I’scha’a-Gebet. Wenn anders nichtmöglich, so kann auch das Aßr-Gebet mit Suhr und dasI’scha’a- mit dem Maghribgebet zusammengelegtwerden. Beim Zusammenlegen von Gebeten entfallendie Sunna-Raka’at. Dies gilt indes nicht für dasDschumu’ah-Gebet (Freitagsgebet), wo in jedem Fall dievier oder zwei Sunna-Raka’at verrichtet werden.Sollte jemand zum Gebet kommen, während esbereits verrichtet wird, und er weiß nicht, um welchesGebet es sich handelt, und stellt nachher fest, daß es dasspätere der zusammengelegten war, so kann er daserstere Gebet nachholen. Weiß er aber, daß im Falleseines Hinzukommens gerade das spätere der


zusammengelegten Gebete verrichtet wird, so sollte erzuerst das erste Gebet verrichten und dann den Rest inGemeinschaft beten.Ein Beispiel: Wenn das Aßr-Gebet verrichtet wird,und der Spätkommende weiß dies nicht und denkt, essei das Suhr-Gebet und betet mit den anderen zusammen,so muß er anschließend an das gemeinsame Gebetnur das Suhr-Gebet nachholen. Weiß er indes, daß essich bereits um das Aßr-Gebet handelt, so soll er zuerstalleine das Suhr-Gebet verrichten und sich dann demgemeinsamen Gebet anschließen, sollte dieses nochnicht beendet sein.ẞ a l a t u l l D s c h u m u ’a h 5 4 ( F r e i t a g s g e b e t )Freitag heißt auf Arabisch Dschumu’ah. Andiesem Tag versammeln sich die <strong>Muslim</strong>e einer Stadtund ihrer Umgebung. Der Praxis des HeiligenPropheten ßaw entsprechend, reinigen und parfümierensie sich, ziehen saubere Kleidung an und betengemeinsam. Dschumu’ah ist sozusagen ein Festtag fürdie <strong>Muslim</strong>e. Im Heiligen Qur’an und in den Ahadiesist die Wichtigkeit und Besonderheit des Dschumu’ahbetont worden. Andiesem Tag zubeten und Allahs zugedenken, ist eine Möglichkeit, besondere Segnungen zuerhalten.54 Éumu‘a111


Die Zeit des Dschumu’ah-Gebets ist dieselbe wiedie des Suhr-Gebets. <strong>Das</strong> Dschumu’ah-Gebet ist Pflichtfür alle männlichen, erwachsenen <strong>Muslim</strong>e, selbst wennsie nur zu zweit sein sollten. Frauen, Kranke,Behinderte, Reisende und Kinder sind hiervon befreit,aber sie können freiwillig daran teilnehmen. Sonstverrichten diese ganz normal das Suhr-Gebet.W i e d a s D s c h u m u ’a h -G e b e t v e r r i c h t e t w i r dSobald die Sonne ihren höchsten Punkt am Himmelüberschritten hat, wird Asan (der erste von zweien, waseine Besonderheit des Dschmu’ah-Gebets ist) gerufen.Jetzt ist die Zeit, die zum Dschumu’ah gehörendenSunna-Gebete zu verrichten. Bevor der Imam dann zurKhuttba 55 (Predigt) aufsteht, wird der zweite Asangerufen. Anschließend erhebt sich der Imam undrezitiert das folgende Gebet sowie gleich darananschließend die Sure AL -FATEHA:55 ÌuÔba; arab. für Predigt, Ansprache. „Kh“ wird wie das „ch“ indem Wort„Dach“ gesprochen.112


Ašhadu allÁ ilÁha illallÁhÙ waÎdahÙ lÁ šarÐkalahÙ wa ašhadu anna muÎammadan ÝabduhÙ warasuluh(Ù). AmmÁ baÝdu faÝaÙÃu billÁhi minaššaÐÔÁnirraÊÐm,bismillÁhirraÎmÁnirrahÐm.AlÎamdu lillÁhi rabbil-ÝÁlamÐn. ArraÎmÁnirraÎÐm.mÁliki yaumiddÐn. iyyÁka naÝbudu wa iyyÁkanastaÝÐn. ihdinaÒÒirÁÔal-mustaqÐm. ÒirÁÔallaÆÐna anÝamtaÝalaÐhim, ÈaÐril maÈÃÙbi ÝalaÐhim walaÃÃÁllÐn.„Ich bezeuge, daß niemand anbetungswürdig istaußer Allah, dem Einzigartigen, Der keinen Partner hat,und ich bezeuge, daß Muhammad Sein Diener und SeinGesandter ist.Ich suche Zuflucht vor Satan, dem Verworfenen, undich beginne im Namen Allahs, des Gnädigen, des immerBarmherzigen.“Dann predigt er in der Sprache des Landes bzw.der Mehrheit. Es ist nicht erlaubt, während der Khuttbazu sprechen, denn die Khuttba ist ein Teil des Gebets.Der Heilige Prophet ßaw hat deshalb auch das Verbietenvon Sprechen (anderen gegenüber) während der Predigtstrengstens untersagt. (ABU D AUD) In Notfällen darfmit der Hand oder einem Finger zum Stillseinaufgefordert werden. Stellt der Imam während derAnsprache eine Frage, so darf darauf geantwortetwerden. Nach diesem Teil der Predigt setzt sich derImam für wenige Sekunden hin. Dann steht er wiederauf und rezitiert den zweiten Teil der Predigt (Khuttba-ẞ aaniya) , der wie folgt lautet:113


AlÎamdulillÁhi nAhmaduhÙ wa nasta’ÐnuhÙ wanastaÈfiruhÙ wa nu’minu bihÐ wa natawakkalu ‘alayhi,wa na’ÆÙbi-llÁhi min šurÙri anfusinÁ wa min sayyi’Átia’mÁlinÁ; man yahdihi-llÁhu fa-lÁ muÃilla lahÙ wa manyuÃlilhu fa-lÁ hÁdiya lahÙ. Wa našhadu a-l-lÁ ilÁha illÁllÁhuwaÎdahÙ lÁ šarÐka lahÙ wa našhadu annaMuhammadan ‘abduhÙ wa rasÙluhu. ‘IbÁda-llÁhiraÎimakumu-llÁh, inna-llÁhu ya’muru bi-l-‘adli wa-liÎsÁniwa itÁ’i Æi-l-qurbÁ wa yanhÁ ‘ani-l-faΚÁ’i wa-lmunkariwa-l-baÈyi ya’iÛukum la’allakum taÆakkarÙn;uÆkurÙ-llÁha yaÆkurkum wa-d’Ùhu yastaÊib-lakum walaÆikru-llÁhi akbar.„Aller Preis gebührt Allah. Wir preisen Ihn, wir114


flehen Ihn an um Hilfe und bitten Ihn um Verzeihung undglauben an Ihn und vertrauen auf Ihn und erbitten SeinenSchutz gegen das Böse und den Schaden an unseren Seelenund gegen die schlechten Folgen unserer Taten. Wen Allahauf den rechten Pfad leitet, der kann von niemandemmißgeleitet werden; und wen Er als mißgeleitet erklärt, kannvon niemandem rechtgeleitet werden. Und wir bezeugen, daßes keinen Gott gibt, außer Allah, Er ist einzigartig und hatkeinen Partner. Und wir bezeugen, daß Muhammad seinDiener und Sein Gesandter ist. Diener Allahs! Möge AllahSich eurer erbarmen! Wahrlich, Allah befiehlt euch, gerechtzu handeln, euch gegenseitig Wohltaten zu erweisen und denanderen Gutes zu tun, wie man es seinen Verwandtengegenüber tut; und Er verbietet das Böse, das sich gegen euchselbst richtet, sowie das Böse, das sich auf andere auswirkt,und Er verbietet das Schlechte und das Rebellische. Erermahnt euch, auf daß ihr es befolgt. Gedenket Allahs, Erwird eurer gedenken; betet zu Ihm, Er wird euch antworten.Und wahrlich, das Gedenken Gottes ist die höchste Tugend.“Nach der Ansprache wird das Dschumu’ah-Gebetverrichtet, das im Normalfall immer auch von derPerson geleitet wird, die die Predigt gehalten hat. Indeskann der Kalif der Zeit in dringenden Fällen auch einenanderen Imam für die Leitung der zwei gemeinsam zuverrichtenden Raka’at bestimmen.<strong>Das</strong> ẞ alatull Dschumu’ah besteht aus zweiFardh 56 -Raka’at. In jeder dieser Pflicht-Raka’at wird56 FarÃ; arab. für Pflicht, Verbindlichkeit.115


anschließend an die Sure A L -FATEHA laut aus demHeiligen Qur’an rezitiert. Der Heilige ProphetMuhammad ßaw pflegte in der ersten Raka’h die Sure A L -‘ALA und in der zweiten die Sure A L -DSCHATHIYAH zurezitieren. (BUKHARI , I BN M AJAH )Vor dem Pflichtgebetsteil des Dschumu’ah solltenvier Raka’at Sunna verrichtet werden und nach demPflichtgebetsteil zwei Raka’at Sunna. Vor den Fardh desDschmumu’ah Sunna zu beten, ist notwendig, selbstwenn man (aus Zeitgründen) nur zwei Raka’at betenkann. Sogar dann, wenn die Khuttba bereits angefangenhat, sollen zwei Raka’at Sunna gebetet werden. Kommtjemand zu spät zum Dschumu’ah bzw. erst zumgemeinsam zu betenden Teil, sokann er, nachdem derImam „Salaam“ gesagt hat, aufstehen und seinenfehlenden Teil nachholen. Verpaßt er das gesamteDschumu’ah-Gebet, so muß er stattdessen das Suhr-Gebet verrichten.Für das Dschumu’ah-Gebet früh in der Moscheezu erscheinen und die Zeit dahingehend zu nutzen,Allahs zu gedenken, führt zu großer Belohnung. Jene,die zuerst zum Gebet erscheinen, sollten die vorderenPlätze belegen, damit sich die Nachfolgenden keineUmstände machen müssen. Späterkommende solltennicht über die Schultern anderer steigen, sondern sichdort hinsetzen, wo sie gerade Platz finden. ( Sunan AbiDaud)116


I h d u l l -F i t t r u n d I h d u l l -A d ’h a h( Z u c k e r f e s t u n d O p f e r f e s t )Jedes Jahr gibt es zwei Ihd-Gebete.Ihdull-Fittr, auch Kleines Ihd genannt, wird jedesJahr nach Beendigung des Fastenmonats Ramadhan am1. Schawaal 57 gefeiert.Während des <strong>islamische</strong>n FastenmonatsRamadhan erstreckt sich die Fastenzeit jeden Tag vomersten Aufkommen der Morgendämmerung (ca. 11/4Stunden vor Sonnenaufgang) bis zumSonnenuntergang. Der Fastende enthält sich währenddieser Zeitspanne des Essens, Trinkens, Rauchens undsexueller Kontakte. Auch dürfen keine Medikamenteeingenommen werden noch andere Mittel, die in denKörper eingespritzt werden (Kranke dürfen nichtfasten). <strong>Das</strong> eigentliche Ziel des Fastens ist, dieMenschen näher zu ihrem Schöpfer zu bringen.Wenngleich die gewohnte Tätigkeit, der Beruf und dieArbeit weitergehen wie sonst auch, so wird doch derNachdruck auf moralische und geistige Werte gelegtund die Konzentration auf sie gerichtet. Erleichtert vonder Notwendigkeit, Nahrung zuzubereiten und zuessen, und dadurch mit mehr freier Zeit ausgestattet,wird größere Aufmerksamkeit auf spirituelleAngelegenheiten gelegt, und das Gedenken Gottesnimmt einen bevorzugten Rang ein. Der Menschunterwirft sich selbst mit all seinen Fähigkeiten und all57 ŠawÁl; arab. Der Monat des <strong>islamische</strong>n Mondjahreskalenders, der auf denMonat Ramadhan folgt.117


seinen Handlungen diesem Hauptzweck. <strong>Das</strong> Hören,das Sehen, die Zunge, die Glieder, sie alle stehen unterverstärkter Kontrolle.Die <strong>Muslim</strong>e feiern an diesem Tag des Ihd-Festes,daß Gott ihnen die Möglichkeit gewährt hat, währenddes Monats Ramadhan zu fasten und ihrediesbezüglichen Verpflichtungen zu erfüllen.Jederman steht frühmorgens auf zum Fadschr-Gebet, nimmt anschließend ein Bad und zieht sichsaubere Kleidung an, um dann alle anderen zubegrüßen. Der Heilige Prophet Muhammad ßaw legte sehrgroßen Wert darauf, am Tag des Ihd-Gebets sauber undreinlich zu sein und, wenn möglich, Parfüm zubenutzen. Neben allen vorgenannten Dingen, entsprichtauch das Frühstücken an diesem Tage derSunna. (IBNE M AJAH)Vor Beginn des Ihdull-Fittr-Gebets ist esnotwendig, die sogenannte ẞ adaqatull-Fittr zuentrichten. Diese ist von jederman zu erheben, ob kleinoder groß, einschließlich der Neugeborenen. Die Gelderaus dieser „Spende des Fastenbrechens“ ,sodie wörtlicheÜbersetzung, werden traditionell für die Armenverwendet.Wie das Dschumu’ah-Gebet werden auch dieIhdgebete als gemeinsames Gebet verrichtet, indes gibtes weder einen Asan, noch ein Iqamah oder einNiyyatus-ẞ alat.<strong>Das</strong> Ihd-Gebet besteht aus zwei Raka’at, die wiefolgt verrichtet werden.118


In der ersten Raka’h werden nach demeröffnenden Takbir (Takbir-Tahrima) ganz normal dieArme verschränkt, wie bei jedem anderen Gebet auch.In dieser Haltung wird das Sana-Gebet (dieLobpreisung) rezitiert. Dann, und noch vor demTa’a’udh (Gebet um Schutz), ruft der Imam siebenweitere Male mal laut das Takbir, also „Allahu Akbar“,aus und die hinter ihm Betenden wiederholen diesschweigend. Bei jedem dieser Takbir werden die Händebis an die Ohren gehoben und anschließendfallengelassen, so daß sie an den Seiten normalherunterhängen. Nach dem letzten Takbir dann(insgesamt also nach dem achten) werden die Armewieder wie gewohnt vor dem Oberkörper verschränkt,der Imam rezitiert nun Ta’a’udh und Tasmiyya unddann die Sure A L -FATEHA und einen Teil aus demHeiligen Qur’an. Danach wird die erste Raka’h zu Endegebetet. Die hinter ihm Betenden sprechen die Sure A L -F ATEHA schweigend nach und hören den weiterenVersen aus dem Heiligen Qur’an zu.In der zweiten Raka’h werden sofort nach demTakbir, das beim Aufstehen aus der ersten Raka’hgesprochen wird, fünf weitere Takbir gerufen. <strong>Das</strong>heißt, nach dem Aufstehen werden die Arme nicht wiegewohnt verschränkt, sondern man läßt sie an denSeiten normal herunterhängen. Nach dem wiederumletzten Takbir (insgesamt also nach dem sechsten)verschränkt man auch hier die Arme wieder wiegewohnt vor der Brust, und der Imam rezitiert die SureA L -FATEHA und einen Teil aus dem Heiligen Qur’an,119


und auch diese Raka’h wird zu Ende gebetet und dasGebet dann nach Taschahud und Duruud-Schariefsowie weiteren Sunna-Du‘as mit dem Tasliem beendet.Danach hält der Imam die Khuttba. Dies imGegensatz zum Dschumu’ah, wo die Khuttba vor demgemeinsamen Gebet gehalten wird. Indes besteht, wiebeim Dschumu’ah-Gebet auch, die Ihd-Predigt aus zweiTeilen, d.h. aus einem freien Redebeitrag sowie darauffolgend,als zweitem Teil, aus demselben arabischenRitualtext wie beim Dschumu’ah.Nach Beendigung der Predigt leitet der Imam dasgemeinsame Du’a.I h d u l l -A d ’h a h ( O p f e r f e s t )<strong>Das</strong> andere Ihdfest, das Ihdull-Ad’hah, wird am10. Tag des <strong>islamische</strong>n Monats Dul-Hidscha 58 gefeiert.Es wird auch das Große Ihd oder Opferfest genannt.Ihdull-Ad’hah wird gefeiert zum Gedenken anden Gehorsam des Propheten Abrahams as gegenüberdem Befehl Gottes, seinen Sohn, den Propheten Ismael aszu opfern. Der Prophet Abraham as hatte mehrereTräume, in denen er sah, wie er seinen Sohn, denPropheten Ismael ra , schlachtete. Erfolgerte daraus, daßes vielleicht der Wille Gottes sei, daß er das Leben seinesSohnes opfere. Der Prophet Abraham as , der Gottgegenüber den größten Gehorsam aufbrachte, nahmden Prophet Ismael as mit sich in den Wald. Gerade, als58 Åul-HiÊÊa120


er ihn opfern wollte, befahl Gott ihm einzuhalten undübermittelte ihm die frohe Botschaft, daß er Seinen(Gottes) Befehl bereits ausgeführt habe. Aufgrund seinesGehorsams war Gott so zufrieden mit dem ProphetenAbraham as , daß er die Zahl der Nachkommen desPropheten Abrahams as millionenfach vermehrte.Außerdem wurde dem Propheten Abraham as die großeEhre gewährt, einer der Vorväter des HeiligenPropheten ßaw des Islam zu sein.Deshalb und in Gedenken an den Gehorsam desPropheten Abraham as sind diejenigen <strong>Muslim</strong>e, die dieserbringen können, dazu aufgefordert, nach dem Ihdull-Ad’hah ein Tier zu opfern.An diesem Tag können eine Ziege, ein Schaf, eineKuh oder ein Kamel geopfert werden. Eine Ziege oderein Schaf entsprechen der Opferung für eine Personoder eine Familie, eine Kuh der für sieben Personenund die eines Kamels der für sieben oder zehnPersonen. Es sollte darauf geachtet werden, daß dieTiere, die als Opfer geschlachtet werden, gesund undohne Fehl sind. (TIMIRDHI ,Hadies Nr. 1421 und HadiesNr. 1422)Geopfert werden können die Tiere bis zu Beginndes Sonnenuntergangs am 12. Dul-Hidscha.Dieses Ihd wird genauso gebetet wie das Ihdull-Fittr, einschließlich des abschließenden gemeinsamenDu’a.Der Unterschied zwischen den beiden Ihd-Festenbesteht darin, daß anschließend an das Gebet desGroßen Ihd der Imam und die hinter ihm Betenden121


mindestens dreimal und vernehmbar die folgendenTakbir aussprechen:AllÁhu akbar, AllÁhu akbar, lÁ ilÁha illÁ-llÁh.AllÁhu akbar, AllÁhu akbar, wa li-llÁhi-l-Îamd.„Allah ist der Größte, Allah ist der Größte, niemandist anbetungswürdig außer Allah, und Allah ist der Größte,Allah ist der Größte und alles Lob gebührt Allah.“Diese Takbir werden während eines Zeitraumsvom Fadschr-Gebet des 9. Dul-Hidscha bis zum Aßr-Gebet des 13. Dul-Hidscha gesprochen, und zwar anschließendan jedes Gebet.Der Heilige Prophet ßaw pflegte die oben genanntenTakbir auch beim Hin- bzw. Rückweg vom Ihd zusprechen. Der Sunna folgend, benutzen <strong>Muslim</strong>e imAllgemeinen auch heute noch verschiedene Wege, umzum Ihd-Gebet zu gehen bzw. von dort zurückzukehren.(M USTADDRIK H AKIM)Die Gebetszeiten für beide Ihd-Feste sindvormittags. Allerdings wird das Ihdull-Ad’hah etwasfrüher gebetet, weil hier anschließend noch die Tieregeopfert werden sollten. Am Tage dieses Ihd pflegte derHeilige Prophet ßaw ohne zu frühstücken zum Ihd zu122


gehen und nahm erst dort etwas vom Fleisch einesgeopferten Tieres zu sich.Die Ihd-Gebete sind so außerordentlich wichtigeGebete, daß auch die Frauen daran teilnehmen müssen.Befinden diese sich in einem Zustand, in dem sie nichtbeten können, sollten sie getrennt von den anderenFrauen sitzen und von dort der Predigt zuhören.Manchmal pflegte der Heilige Prophet Muhammad ßawzu den Frauen hinüberzugehen, um sie anzusprechen,nachdem er zu der versammelten Gemeinde gesprochenhatte.Wenn möglich, sollte sich der Ort eines Ihd-Gebets außerhalb der Stadt oder des Dorfes befinden.ẞ a l a t u l l -S a f f a r b z w . -Q a ß r 59ẞ alatull-Saffar, das auch ẞ alatull-Qaßr genanntwird, findet für jene Personen Anwendung, die sich aufeiner Reise befinden. Für solche Personen sind dasSuhr-, Aßr- und I’scha’a-Gebet nur jeweils zwei, statt vierRaka’at lang.In diesem Fall braucht man auch die Sunna-Raka’at nicht zu beten, wobei als Ausnahme gilt, daßdie beiden Sunna-Raka’at beim Fadschr-Gebet sowie dieWitr-Raka’at beim I’scha’a-Gebet weiterhin verrichtetwerden müssen.Dieser Zustand des Saffar bzw. Qaßr gilt fürReisende, die weniger als 15 Tage an einem Ort bleiben.59 Qaßr; arab.für verkürzen.123


Weiß man bereits im Voraus, daß man sich länger aneinem Ort aufhalten möchte, so sollen die Gebetevollständig verrichtet werden.Weiterhin muß beachtet werden, daß die hintereinem ansässigen Imam Betenden ihre Gebetevollständig verrichten sollen, unabhängig, ob sie aufReisen sind oder nicht. Ist der Imam hingegen selbst einReisender, so werden er und die anderen Reisenden dasẞ alatull-Qaßr beten, demgegenüber müssen die Ortsansässigenauch noch die verbleibenden Raka’at beten.ẞ a l a t u l l -T a h a d s c h u dNach dem I’scha’a-Gebet früh zu Bett zu gehenund nach Mitternacht für das Tahadschud-Gebetaufzustehen, ist ein Weg zur Erlangung unzähliger Segnungen.<strong>Das</strong> Tahadschud-Gebet ist zwar nicht Pflicht(Fardh), aber der Heilige Qur’an hat eszur Erlangungdes spirituellen Ranges eines Maqaam-i-Mahmuud 60 fürnotwendig erklärt.Die Zeit für das Tahadschud-Gebet endet, wenndie Zeit des Fadschr-Gebets beginnt.60 MaqÁm-i-MaÎmÙd; arab. Bezieht sich auf Sure 17 B ANI-ISRA’ IL, Vers 80:„Und wache auf dazu in der Nacht – ein weiteres für Dich. Mag sein, daß dichdein Herr zu einem löblichen Rang (= Maqaam-i-Mahmuud) erhebt.“124


<strong>Das</strong> Tahadschud-Gebet umfaßt acht Raka’at, diejeweils inPaaren gebetet werden. Der Heilige Prophet ßawpflegte während dieses Gebets ungewöhnlich langeSuren aus dem Heiligen Qur’an zu rezitieren, auchdauerten die Sadschdas und Rukuuas länger als normal.Nach den acht Raka’at Tahadschud betete erabschließend drei Raka’at Witr.ẞ a l a t u l l -T a r a w i hDieses Gebet wird im Ramadhan täglich nachdem I’scha’a-Gebet verrichtet.Die eigentliche Zeit hierfür ist die desTahadschud. Während des Khalifats von HadhratUmar ra indes begann man damit, es nach dem I’scha’azu beten, damit auch jene, die aus verschiedenenGründen am Tahadschud-Gebet verhindert waren, anden Segnungen des Ramadhan teilhaben konnten. <strong>Das</strong>Beten nach Mitternacht (also Tahadschud anstatt desTarawih) ist gleichwohl vorzuziehen und bedeutet mehrBelohnung und Segnungen.Der Imam versucht dabei, in den Tagen desRamadhan während der Tarawih-Gebete den gesamtenText des Heiligen Qur’an zu rezitieren, d.h. natürlichüber den ganzen Monat verteilt.<strong>Das</strong> Tarawihgebet ist acht Raka’at lang, aber eskönnen auch bis zu zwanzig Raka’at gebetet werden,jeweils in Paaren. Nach jeweils vier Raka’at kann maneine kurze Pause einlegen.125


ẞ a l a t u l l -C h a u f f 61 ( D a s F u r c h t g e b e t )Im Zustand von Angst und Furcht ist es erlaubt,das Gebet zu verkürzen. Im Heiligen Qur’an und denAhadies sind hierfür verschiedene Möglichkeiten genannt.Die Zusammenfassung dieser lautet, daß währendeines Krieges, im Falle der Gefahr eines kurz bevorstehendenfeindlichen Angriffs oder wenn, in Verteidigungsbereitschaft,gewartet wird, das Qaßr-Gebetverrichtet werden kann.In schwierigen Situationen kann das Gebet auchalleine verrichtet werden. Falls auch dies nicht möglichsein sollte, so darf es auch laufend oder auf einemGefährt verrichtet werden, selbst wenn das Gefährtnicht in Richtung der Kaaba ausgerichtet ist. Wennauch dies nicht möglich ist, ist es ausreichend, dieAbsicht des Gebets zu haben und einige Sätze desGebets zu sprechen und einige Gebetshaltungenanzudeuten.Weiterhin können im Kriegsfall Gebetegleichfalls zusammengelegt werden.ẞ a l a t u l l K u s s u f w a C h u s s u f 6 2 ( F i n s t e r n i s g e b e t )Die Sonnenfinsternis wird Kussuf und dieMondfinsternis wird Chussuf genannt. Die Verfinste-61 <strong>Das</strong> „ch“ wir hier hart, wie beispielsweise in dem Wort „Dach“ gesprochen.62 Chussuf. <strong>Das</strong> „ch“ wird hier hart gesprochen, wie beispielsweise in demWort „Dach“.126


ung der Sonne und des Mondes zeigt uns, daß auchdas Licht des Herzens aufgrund verschiedener Ursachenverfinstert werden kann und uns davor nur die GnadeAllahs schützen kann. Um seine Gnade zu erlangen undsich spirituell weiterzuentwickeln, beten wir zweiRaka’at bei Sonnen- und Mondfinsternis.Wenn die Bewohner der Stadt sich hierzu in einerMoschee oder an einem Ort versammeln, so erhält manmehr Belohnung. Die Rezitation im Gebet ist laut undlang. In jeder Raka’h wird zweimal eine Rukuuavollzogen (in manchen Traditionen wird auch von dreiRukuua gesprochen), d.h. nach der Rezitation machtman eine Rukuua, dann rezitiert man wieder undmacht anschließend wieder eine Rukuua, und dannfolgt die Sadschda. Die Rukuua und Sadschdas indiesem Gebet dauern länger als normalerweise. Nachdem Gebet hält der Imam eine kurze Khuttba, in der erzu Taubah und Istighfaar 63 aufruft.ẞ a l a t u l l -I s t i s q a aUm in Zeiten der Dürre und Trockenheit dieHuld Gottes zu erlangen und Sein Erbarmen zuerregen, versammeln sich die Menschen tagsüber aneinem offenen Platz. Der Imam hat ein Tuch alsUmhang umgelegt und rezitiert laut zwei Raka’at. Nachdem Gebet hebt der Imam beide Hände und sprichtdieses Sunna-Gebet:63 IstiÈfÁr; arab. für das Bitten bei Allah um Sündenvergebung und um Reue.127


AllÁhumma-sqinÁ Èayu×a-m-mariyya-m-murÐ’an,NÁfi’an Èayra ÃÁrr, ‘ÁÊilan Èayra ÁÊilin. AllÁhumma-sqi‘ibÁdaka wa bahÁ’imaka wa-nšur raÎmataka wa aÎyibaladaka-l-mayyiti. AllÁhumma-sqinÁ, AlÁhumma-sqinÁ,AllÁhum-ma-sqinÁ.„O Allah! Gib uns Regen, der sich als segensreicherweist, unsere Verwirrung verbannt und keinen Schadenanrichtet und keine Verzögerung hervorruft. O Allah! GibDeinen Menschen und Deinen Tieren Wasser zu trinken undverbreite Deine Freigiebigkeit und bringe Deine tote Stadtzum Leben. O Allah! Gib uns Regen, o Allah, gib unsRegen!“ (ABU D AUD )Daran anschließend betet der Imam, immer nochmit erhobenen Händen, laut das Duruud-Scharief sowiedas Istighfaar. Dann betet die versammelte Gemeindeein gemeinsames, stilles Du’a. Nach dem Du’a kehrt derImam den Tuchumhang um. Dies ist ein Zeichen undeine bildhafte Bitte an Allah, daß auch Er dieSituation –wie beim Tuch –ändern möge.<strong>Das</strong> Istiska wird ohne vorherigen Asan undIqamah verrichtet.128


ẞ a l a t u l l -I s t i k h a r a ( G e b e t z u r G e w ä h r u n g d e s B e s t e n )Istikhara bedeutet, Gott um Führung undSegnungen und um ein erfolgreiches Ergebnis derAngelegenheit zu bitten. Wegen der Bitte um das Gute( khäir) wird es ẞ alatull-Istikhara genannt.Dieses Gebet wird dargebracht, bevor wir uns aufwichtige Angelegenheiten einlassen, wie zum Beispielvor einer Reise, einer Heirat oder einer Geschäftseröffnungusw.Manchmal erhält man einen Traum, der dieguten und schlechten Ereignisse dessen aufzeigt, umwas man gebetet hat. Es ist jedoch nicht notwendig, daßwir auf einen Traum warten sollen. Da Istikharabedeutet, um Führung und Segnungen nachzusuchen,können wir mit dem Istikhara sogar während unsererArbeit fortfahren, obschon wir dabei natürlich nichtdem ganzen Vorgang des Gebets folgen.<strong>Das</strong> Istikhara wird folgendermaßen gebetet. Nachder Wudhu werden zwei Raka’at Nawaafill vor demSchlafen gebetet. Es entspricht der Sunna, dabei in derersten Raka’h die Sure A L -KAFERUN und in der zweitenRaka’h die Sure A L -ICHLAS zu beten.Im Qaadah wird nach Attahiyya, Taschahud,Duruud-Scharief und anderen Du’a-Gebeten in vollständigerDemut das folgende Sunna-Gebet dargebracht:129


AllÁhumma innÐ astaÌÐruka bi-‘ilmika waastaqdiruka bi-qudratika wa as’aluka min faÃlika-l-‘aÛÐm, fa innaka taqdiru wa lÁ aqdiru wa ta’lamu walÁa’lamu wa Anta ‘allÁmu-l-ÈuyÙb. AllÁhumma in kuntata’lamu anna hÁÆÁ-l-amra Ìayru-l-lÐ fÐ dÐnÐ wa ma’ÁšÐ wa‘Áqibati amrÐ fa-qdirhu-lÐ wa yassirhu-lÐ, ×umma bÁrik-lÐfÐhi wa in kunta ta’lamu anna hÁÆÁ-l-amra šarru-l-lÐ fÐdÐnÐ wa ma’ÁšÐ wa ‘Áqibati amrÐ fa-Òrifhu ‘annÐ wa-ÒrifnБanhu wa aqdir-liya-l-Ìayra Îay×u kÁna ×umma arÃinÐbihÐ.„O Allah, ich ersuche Gutes von Dir aus DeinemWissen, und ersuche um Kraft aus Deiner Kraft und erbittemir Deine große Huld. Denn Du hast Kraft und ich habe130


keine Kraft, und Du hast Wissen und ich habe kein Wissen,und Dein Wissen umfaßt das Unsichtbare. O Allah, es liegtin Deinem Wissen, obdiese Sache gut ist für mich und fürmeine Religion und für meine weltlichen Angelegenheitenund für mich in Bezug auf ihr Ergebnis; wenn sie also gutist, dann gewähre sie mir und mache die Angelegenheit leichtfür mich und segne sie für mich. Und es liegt in DeinemWissen, ob diese Sache schlecht ist für mich und für meineReligion und für meine weltlichen Angelegenheiten und fürmich in Bezug auf ihr Ergebnis; wenn sie also schlecht ist,dann veranlasse, daß sie mich verschont, und veranlassemich, von ihr abzulassen, und ermögliche es mir, Gutes zuerlangen, was immer es sein mag, und stelle mich danndamit zufrieden.“ (TIRMIDHI )<strong>Das</strong> Istikhara sollte für mindestens sieben Tage inFolge gebetet werden, direkt bevor man sich zu Bettbegibt. Nach dem Istikhara soll man sich, möglichstohne noch einmal zu sprechen, unverzüglich zumSchlafen begeben und bis man einschläft, das o.a. Du’awiederholen.ẞ a l a t u l l -H a ’a d s c h a ( d a s B e d ü r f n i s g e b e t )Befindet sich jemand in einer Notlage, überlieferndie Ahadies den nachfolgenden Weg, den derGläubige beschreiten kann, um aus dieser Notlageherauszukommen. Dieses Gebet wird „das Bedürfnisgebet“genannt. Er soll Wudhu machen und zweiRaka’at beten. Nach dem Gebet soll er Sana und das131


Duruud-Scharief rezitieren und das folgende Sunna-Gebet sprechen:LÁ ilÁha illÁ-llÁhu-l-ÎalÐmu-l-karÐm. SubÎÁna-llÁhiRabbi-l-‘arši-l-‘aÛÐm. AlÎamduli-llÁhi Rabbi-l-‘ÁlamÐn.As’aluka mÙÊibÁti raÎmatika wa ‘azÁ’ima maÈfiratika,wa-l-ÈanÐmata min kulli birrin wa-s-SalÁmata min kullii×mi lÁ tada‘-lÐ Æanban illÁ Èafartahu wa lÁ humman illÁfarraÊtahu wa lÁ ÎÁÊatan hiya laka riÃan illÁ qaÃaytaha,yÁ arÎama-r-rÁÎimÐn.„Niemand ist anbetungswürdig außer Allah, Er istsanftmütig und gnadenreich. Heilig ist Allah, der Herr desgroßen Throns. Alles Lob gehört Allah, dem Herrn derWelten. O Allah, ich bitte Dich, mir Taten zu gewähren, dieDeine Barmherzigkeit herbeiführen, und um Wege, DeineVergebung zu erlangen, und um Teilhabe anallen gutenTaten und um Schutz vor allen Sünden. Laß bei mir keineSünde, die Du nicht vergeben hast und keine Sorge, die Du132


nicht beseitigt hast, und kein Bedürfnis, das gemäß DeinesWillens ist, außer demjenigen, welches Duerfüllst hast. ODubist barmherziger als alle Barmherzigen.“ (TIRMIDHI)ẞ a l a t u l l -I s c h r a q , ẞ a l a t u l l -S u h a h u n dẞ a l a t u l l -A w w a b i e nẞ alatull-Ischrak ist ein Nawaafill-Gebet, das derHeilige Prophet Muhammad ßaw nach dem Sonnenaufgangzu beten pflegte. Dann werden zwei Raka’atverrichtet.ẞ alatull-Suhah ist ein weiteres Nawaafill-Gebet,das einige Zeit später als das Ischrak gebetet wird, wennsich das Sonnenlicht bereits überall verbreitet hat. Esbesteht aus vier oder acht Raka’at.ẞ alatull-Awwabien wird das ẞ alatull-Suhah danngenannt, wenn man es anstatt vormittags abends nachdem Maghrib verrichtet, wobei das Nawaafill dann aussechs Raka’at besteht.N i k a h ( d i e H e i r a t s p r e d i g t )Die Heirat im Islam ist ein gesegneter Vertragzwischen einem Mann und einer Frau. Die Zustimmungbeider Ehepartner ist dafür eine Notwendigkeit.Im folgenden nun die arabische Predigt, die derHeilige Prophet Muhammad ßaw anläßlich der Feiereiner Hochzeit zu halten pflegte. Heutzutage mag dieser133


Ansprache eine weitere in der jeweiligen Landessprachefolgen.Nach der Predigt folgt ein gemeinsames stillesBittgebet (Du’a) aller Anwesenden.134


AlÎamdulillÁhi nAhmaduhÙ wa nasta’ÐnuhÙ wanastaÈfiruhÙ wa nu’minu bihÐ wa natawakkalu ‘alayhi,wa na’ÆÙbi-llÁhi min šurÙri anfusinÁ wa min sayyi’Átia’mÁlinÁ; man yahdihi-llÁhu fa-lÁ muÃilla lahÙ wa manyuÃlilhu fa-lÁ hÁdiya lahÙ. Wa našhadu a-l-lÁ ilÁha illÁllÁhuwa našhadu anna Muhammadan ‘abduhÙ warasÙluhu.Amma ba’du fa-a’ÙÆu-bi-llÁhi mina-š-šayÔÁni-rraÊÐm.Bismi-llÁhi-r-raÎmÁni-r-raÎÐm.YÁ ayyuha-n-nÁsu-t-taqÙ Rabbukumu-l-laÆÐÌalaqakum-min nafsin wÁÎidatun wa Ìalaqa minhÁzawÊahÁ wa ba××a minhumÁ riÊÁlan ka×Ðran wa nisÁ’an.Wa-t-taqÙ-llÁha-l-laÆÐ tasÁ’alÙna bihÐ wa-l-arÎÁm. InnallÁhakÁna ‘alaykum raqÐba.YÁ ayyuhÁ-l-laÆÐna ÁmanÙ-t-taqÙ-llÁha wa qÙlÙqaulan sadÐda.YuÒliÎ-lakum a’mÁlakum wa yaÈfir-lakumÆunÙbakum, wa man yuÔi’i-llÁha wa rasÙlahÙ faqad fÁzafauzan ‘aÛÐma.YÁ ayyuhÁ-l-laÆÐna ÁmanÙ-t-taqÙ-llÁha wa-l-tanÛurnafsu-m-mÁ qaddamat liÈad; wa-t-taqÙ-llÁh, inna-llÁhaÌabÐrum bimÁ ta’malÙn.„Aller Preis gebührt Allah! Wir preisen Ihn, wirersuchen Ihn allein um Hilfe und bitten Ihn um Vergebungund Glauben an Ihn und vertrauen Ihm und suchen Seinen135


Schutz vor dem Schlechten in uns selbst und vor den Folgenunserer Taten. Wen Allah auf den rechten Pfad leitet, derkann von niemandem fehlgeleitet werden, und wen immerEr zum Fehlgeleiteten erklärt, der kann von niemandem aufden rechten Pfad geleitet werden. Und wir bezeugen, daßniemand anbetungswürdig ist außer Allah, Er ist derAlleinige und hat keinen Partner; und wir bezeugen, daßMuhammad Sein Diener und Sein Gesandter ist.Hiernach suche ich Zuflucht bei Allah vor Satan, demVerworfenen. Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.OMenschen, machet euren Herrn zu eurer Zuflucht,Der euch erschaffen hat aus einem einzigen Wesen und ausdiesem eure Gefährtin erschuf und so Männer und Frauenvermehrte. Und fürchtet Allah, mit Dessen Namen ihr Ihnanfleht, und rettet euch davor, euch über die Rechte derVerwandschaftsbande hinwegzusetzen. Wahrlich, Allahbeobachtet euch. O ihr Gläubigen! Machet Allah zu eurerZuflucht und machet ein feierliches Gelöbnis. Allah wirdeuer Tun in die rechte Bahn lenken und euch eure Sündenvergeben. Derjenige, der Allah und Seinem Gesandtengehorcht, wird wahrlich den größten Erfolg haben. O die ihrglaubt, fürchtet Allah! Und eine jede Seele schaue nach dem,was sie für morgen vorausschickt. Und fürchtet Allah! Allahist wohl kundig dessen, was ihr tut.“136


ẞ a l a t u l l -D s c h e n a s aWenn der Tod nahe erscheint, so wird in derNähe des Sterbenden die Sure 36 J A -SIN rezitiert. Ebensowerden Takbir und die Kälima-tusch-Schahaadarezitiert. Wenn der Tod dann eingetreten ist, so sprichtman:InnÁ li-llÁhi wa innÁ ilayhi rÁÊi’Ùn –„Sicherlich kommen wir von Allah, und sicherlichwerden wir zu Ihm zurückkehren,“und schließt die Augen des Toten. Kopf undKinn sollten mit einem Stück Stoff zusammengebundenwerden, damit der Mund nicht offen bleibt.Man sollte sich vor jeglichem Wehklagen hüten undstandhaft bleiben und sich um das Begräbnis kümmern.Der Leichnam sollte mit lauwarmem Wassergewaschen werden. Der Heilige Prophet ßaw pflegte demWasser einige Blätter des Jujuba-Baumes 64 hinzuzugeben.Beim Waschen sollte der Leichnam zuerst anden intimen Stellen mit Wasser begossen werden, dannsollten jene Körperteile, die beim Wudhu gewaschenwerden, gereinigt werden, wobei Mund und Nase nichtgespült werden zu brauchen, und die Füße gewaschen.64 Ziziphus zyziphus.137


Anschließend wird der ganze Körper gewaschen. BeimWaschen sollte zuerst der rechte Teil, dann der linkeTeil des Körpers gewaschen werden. Der Leichnam einesMannes wird von Männern, der einer Frau von Frauengewaschen. Wenn nötig, können Ehepartner denLeichnam des Partners waschen.Nach der Waschung wird der Leichnam in Stoffgehüllt. Für Männer enthält das Kafan (Leichentuch)drei Teile: 1. ein Tuch für die untere Körperhälfte, 2. einHemd für die obere Körperhälfte, 3. ein großes Tuch, inwelches der Leichnam als Ganzes gehüllt wird. FürFrauen werden zusätzlich zwei Tücher benutzt: 1. einTuch für den Oberkörper, 2. ein Tuch für dieKopfbedeckung.Märtyrer brauchen keine Waschung und keinKafan, sie können in ihrer eigenen Bekleidung, die sieanhatten, begraben werden.Nach der Waschung und dem Einschlagen inLeichentücher aber vor dem Begräbnis wird dasDschenasa-Gebet verrichtet. <strong>Das</strong> Dschenasa ist einsogenanntes Fardh-i-Kifaya-Gebet (von Kafaya = Ersatz),also Pflicht, was soviel bedeutet, daß, wenn niemanddas Totengebet für einen <strong>Muslim</strong> spricht, alle <strong>Muslim</strong>efür schuldig gefunden werden, doch daß, wenn auchnur einige wenige <strong>Muslim</strong>e das Dschenasa verrichten, esso wäre, als hätte die gesamte Gemeinschaft aller<strong>Muslim</strong>e ihre diesbezügliche Pflicht erfüllt.138


<strong>Das</strong> Dschenasa wird bevorzugterweise an einemoffenen Platz gebetet. Der Leichnam wird an der Frontaufgebahrt und das Gebet wird von einem Imamgeleitet. Dieser stellt sich hinter den Sarg und hinterdem Imam reihen sich dann die Gläubigen auf. Falls esmehr als eine Reihe Gläubiger aufzustellen gilt, istdarauf zu achten, daß die Zahl der Reihen hinter demImam jeweils eine ungerade ist, d.h. entweder eine Reiheoder drei oder fünf, usw. (Hadies I BNE M AJAH, Kitab-ul-Dschenäis).Es sei angemerkt, daß es im Dschenasa weder eineRukuua noch eine Sadschda gibt, und daß für diesesGebet auch kein Asan und Iqamah gerufen werden. DieWudhu muß selbstverständlich intakt sein.Zuerst spricht der Imam laut das Takbir und diehinter ihm Betenden wiederholen es schweigend. Dannrezitiert man schweigend Sana und die Sure A L -FATEHA.Anschließend ruft der Imam wieder ein lautes Takbirund die hinter ihm Betenden wiederholen esschweigend. Nun beten alle das Duruud-Scharief,woraufhin das dritte laute Takbir des Imam folgt unddas darauffolgende (je nachdem, wer verstorben ist)Du‘a für Dschenasa. Danach ruft der Imam zum viertenMal ein lautes Takbir und beendet das Dschenasa mitdem Salaam nach beiden Seiten.<strong>Das</strong> aus der Sunna bekannte Du‘a für Dschenasalautet wie folgt:139


AllÁhumma-Èfir li-ÎayyinÁ wa mayyatinÁ wašÁhidinÁ wa ÈÁ’ibinÁ wa ÒaÈÐrinÁ wa kabÐrinÁ waÆakarinÁ wa un×ÁnÁ. AllÁhumma man aÎyaytahu minnÁfa’aÎyihÐ ‘ala-l-islÁmi wa man tawaffaytahu minnÁfatawaffahu ‘ala-l-ÐmÁn. AllÁhumma lÁ taÎrimnÁ aÊrahuwa lÁ taftinnÁ ba’dahu.„O Allah, vergib unseren Lebenden und unserenToten, und denen von uns, die anwesend sind sowie denen,die abwesend sind, und unseren Kleinen und unseren Alten,und unseren Männern und unseren Frauen. O Allah, denenunter uns, denen Du Leben geschenkt hast, halte sie standfestim Islam, und laß die unter uns, die Du sterben lassen wirst,im richtigen Glauben sterben. Schließe uns nicht aus, oAllah, von den Wohltaten, die sich auf den Verstorbenenbeziehen, und unterwerfe uns nicht dem Gericht nach ihm.“(IBNE M AJAH)Falls es sich um eine Frau handelt, so heißt derletzte Satz:140


AllÁhumma lÁ taÎrimnÁ aÊrahÁ wa lÁ taftinnÁba’dahÁ.„ Schließe uns nicht aus, o Allah, von den Wohltaten,die sich auf die Verstorbene beziehen, und unterwerfe unsnicht dem Gericht nach ihr.“D s c h e n a s a f ü r K i n d e rFalls es sich bei dem Toten um einen Jungenhandelt, dann wird das Gebet wie oben verrichtet. Nurdas Dschenasa Du‘a wird wie folgt gebetet:AllÁhumma-Ê‘alhu lanÁ salafan wa faraÔan waÆuÌran wa aÊran wa šÁfi’an wa mušaffa‘an.„O Allah, mache ihn zum Vorboten für uns und zumTrost für uns und zu etwas Gutem für uns und zurBelohnung für uns und zum Fürsprecher für uns undakzeptiere seine Fürsprache.“ (BUKHARI)Falls es sich um ein Mädchen handelt, dann:141


AllÁhumma-Ê‘alhÁ lanÁ salafan wa faraÔan waÆuÌran wa aÊran wa šÁfi’atn wa mušaffa‘atan.„O Allah, mache eszum Vorboten für uns und zumTrost für uns und zu etwas Gutem für uns und zurBelohnung für uns und zum Fürsprecher für uns undakzeptiere seine Fürsprache.“ẞ a l a t u l l -D s c h e n a s a -G h ä i b ( T o t e n g e b e t i n a b s e n t i a )Wenn nötig, kann das Dschenasa-Gebet auch inAbwesenheit des Leichnams gebetet werden. Es wird genausogebetet wie das Dschenasa-Gebet bei Anwesenheitdes Leichnams.B e g r ä b n i sBei einem Begräbnis sollte folgendes beachtetwerden:1. Die baldmöglichste Verbringung des Leichnamszum Friedhof.2. Vor dem Absenken ins Grab sollten die Schnüregeöffnet werden, mit denen die Leichentücherfestgebunden worden waren. Beim Absenkensollte das folgende Gebet gesprochen werden:142


Bismi-llÁhi ‘alÁ millati rasÙli-llÁhi Òalla-llÁhu‘alayhi wa-s-Sallam.„Im Namen Allahs und gemäß der Praxis desGesandten Allahs, Friede und Segnungen Allahs seinen aufihm.“ (ABU D AUD )Dann wird das Gesicht des Toten etwas inRichtung Kaaba geneigt. Jeder Anwesende sollte etwasErde in das Grab schütten und dabei diesen Versrezitieren:MinhÁ ÌalaqnÁ-kum wa fÐhÁ nu’Ðdu-kum waminhÁ nuÌriÊu-kum tÁratan uÌrÁ.„Aus ihr (der Erde) haben Wir euch erschaffen, undin sie werden Wir euch zurückkehren lassen, und aus ihrbringen wir euch abermals hervor.“ (Sure 20TA -HA , Vers56)<strong>Das</strong> Grab etwas hügelartig aufzuschütten istSunna. Nach dem Begräbnis sollte gebetet werden:As-SalÁmu ‘alaykum wa innÁ inšÁ’a-llÁhu bikumlalÁ ÎiqÙna.143


D i e P h i l o s o p h i e d e s I s t i g h f a a rIm Heiligen Qur’an sagt Allah: „Suchet euresHerrn Verzeihung, denn Er ist allverzeihend.“ (Sure 71N UH, Vers 11) Oder: „Dann lobpreise du deinen Herrn undbitte Ihn um Vergebung. Wahrlich, Er wendet sich oft inGnade.“ (Sure 110 AL -NASR, Vers 4)<strong>Das</strong> Istighfaar-Gebet lautet wie folgt:ilaÐh.AstaÈfirullÁha rabbÐ min kulli Æanbinnwwa atÙbu„Ich ersuche Vergebung bei Allah, meinem Herrn, fürall meine Sünden und wende mich zu Ihm.“ (MUSLIM )Abu Musa ra berichtet, daß der Heilige ProphetMuhammad ßaw sagte: „Allah hat mir mittels Offenbarungzwei Dinge anvertraut, die ich meiner Ummah 65 weiterleitensoll. Diese sind: ‚Allah aber wollte sie nicht strafen, solangedu unter ihnen warst, noch wollte Allah sie strafen, währendsie Vergebung suchten’ (Sure 8 A L -ANFAL, Vers 34). Darumwerde ich ihnen, wenn ich sie verlasse, das Istighfaar bis zumJüngsten Tag hinterlassen.“ ( J AME’ TIRMIDHI, Kitabut-Tafsier-il-Qur’an, Tafsier-u-Suret-il-Anfal)65 Ummah; arab. für die Gemeinschaft aller Gläubigen.145


An anderer Stelle überliefert Hadhrat Ibn-e-Abbas ra , daß der Heilige Prophet ßaw sagte: „Derjenige, deram Istighfaar festhält (d.h. Gott regelmäßig um Vergebungbittet), für diesen wird Allah den Weg aus jeder Drangsalebnen und aus jeder schwierigen Lage Erleichterung für ihnherbeiführen, und Er wird ihm Gaben aus Richtungengewähren, die dieser niemals für möglich gehalten hätte.“(SUNAN A BI-DAUD , Kitabul Witr, Kapitel überIstighfaar)Der Verheißene Messias as schreibt: „Istighfaar,wodurch die Wurzeln des Glaubens gestärkt werden,wird im Heiligen Qur’an mit zweierlei Bedeutungengebraucht. Zum einen, das Herz mittels der Liebe zuGott zu stärken und dadurch das Aufbegehren vonSünden, die beim Alleinsein aufflackern, mithilfe derBindung zu Gott zu verhindern und eine feste Bindungmit Gott einzugehen und Ihn um Hilfe zu bitten. Diesist das Istighfaar der Gottnahen, die es als ihren Ruinbetrachten, auch nur für die Dauer eines Wimpernschlagsvon Gott getrennt zu sein. Sie bitten Ihndeshalb umVergebung, damit Gott sie in Seiner Liebegefesselt hält.Die zweite Form von Istighfaar ist jene, daß manvor der Sünde flieht und zu Gott eilt und versucht, daßdas Herz – genauso wie ein Baum tief in der Erdeverwurzelt ist – zu einem Gefangenen der Liebe Gotteswird, damit es durch eine (seelisch) reine Entwicklungvor der Trockenheit der Sünde und dem Verfall bewahrtwerde.146


Diese beiden Bedeutungen werden als Istighfaarbezeichnet. Denn ghafara, wovon das Wort Istighfaarabstammt, bedeutet „bedecken“ und „unterdrücken“.Istighfaar bedeutet also auch, daß Allah die Sündeneines Menschen, der sich aus Liebe zu Ihm aufrichtet,unterdrückt und verhindert, daß die Wurzeln desMenschlichen offengelegt werden. Stattdessen gewährtEr ihm Zuflucht unter dem göttlichen Mantel und läßtihn an Seiner Heiligkeit teilhaben. Oder daß dann,wenn eine Wurzel durch das Auftreten einer Sündeeinmal offenliegt, (Er) diese bedeckt und sie so vor denüblen Folgen einer Entblößung bewahrt bleibt.Weil mithin Gott die Quelle aller Segnungen istund Sein Licht jederzeit bereit ist, alle Arten vonDunkelheit zu beseitigen, ist für das Ziel der Erlangungeines lauteren Lebens der gerade Weg einzig derjenige,daß wir aus Furcht vor diesem grauenvollen Zustand(der Dunkelheit) unsere Hände in Richtung diesesBrunnens der Reinheit ausstrecken, damit dessenWasser rasch in unsere Richtung strömt und jedenSchmutz ein für allemal hinwegspült.“ (SIRAAJ - UD-DIN,V IER F RAGEN EINES C HRISTEN B EANTWORTET, RohaaniKhasain, Band XXII, Seiten 346 und 347)Der Verheißene Messias as führt weiter aus: „Wennman Allah um Kraft bittet, also Istighfaar übt, kann dieeigene Schwäche mithilfe des Heiligen Geistes 66 behobenwerden und man wird vor dem Begehen einer Sündebewahrt, genauso wie Propheten und Gesandte Gottes66 arab. Ruh-ul-Quddus.147


sich davor bewahren. Und wenn man zu jenenMenschen zählt, die bereits gesündigt haben, so nütztihnen das Istighfaar in der Weise, daß es sie vor denFolgen der Sünde – also der Strafe – schützt, denn beider Ankunft des Lichts kann die Finsternis nichtbestehen bleiben.“ (K ISHTI- E -NUUH , Rohaani Khasain,Band XIX, Seite 34)Der Verheißene Messias as sagte: „Es gibt Menschen,die sich einer Sünde bewußt sind, und es gibtMenschen, die sich einer Sünde nicht einmal bewußtwerden. Deshalb hat Allah für alle Zeiten das Istighfaareingeführt, damit der Mensch für jegliche Sünde umVergebung bittet, sei sie nun sichtbar oder versteckt,bekannt oder unbekannt, sei sie durch die Hand, denFuß, die Zunge, die Nase, das Ohr oder das Auge oderauf irgendeine andere Weise begangen worden. Indiesen Tagen sollte man besonders das Gebet desPropheten Adams as rezitieren: ‚Unser Herr, wir habenwider uns selbst gesündigt; und wenn Du uns nicht verzeihstund Dich unser erbarmst, dann werden wir gewiß unter denVerlorenen sein’.(Sure 7AL -A’RAF; Vers 24).“ (MALFU-SAAT, Band II, Seite 577, neue Auflage)Der Verheißene Messias as führt weiter aus: „ ‚Unddaß ihr Vergebung erfleht von eurem Herrn und euch dannzu ihm bekehrt’ (Sure 11 H UD, Vers 4). Denkt daran, daßdiese zwei Dinge der Ummah gegeben wurden: <strong>Das</strong> eine,um Stärke zu erlangen, und das andere, um die erlangteStärke tatsächlich zu bezeugen. Zur Erlangung vonStärke dient das Istighfaar, das auch als „Hilfegesuch“148


oder „Hilfeverlangen“ bezeichnet wird. ẞ uufis 67 habengeschrieben, daß genauso, wie durch Übungen mitHanteln und Gewichten körperliche Stärke und Fitneßtrainiert wird, die geistige Hantel das Istighfaar ist.Hierdurch gewinnt die Seele an Kraft und das Herzerlangt Standfestigkeit. Wer zur Stärke gelangen will,der sollte Istighfaar beten... Mithilfe des Istighfaarversucht der Mensch, die Gefühle und Gedanken zuunterdrücken, die ihn von Gott ablenken. Istighfaarheißt also nichts anderes, als daß man die giftigenElemente, die den Menschen angreifen und zerstörenwollen, besiegen möge, und die Hindernisse auf demWeg der Ausführung der göttlichen Gebote bewältigenund dies duch seine Taten bekunden möge.Man sollte sich auch vor Augen halten, daß Allahzwei Arten von Elementen im Menschen angelegt hat.Zum einen das giftige Element, daß benutzt wird, umden Mensch zu satanischen Handlungen zu verleiten,und zum anderen das Gegenmittel. Wenn der Menschhochmütig wird und sich für etwas Besonderes hält undkeine Hilfe von der Quelle des Heilmittels in Anspruchnimmt, so gewinnen die Kräfte des Giftes die Oberhand.Wenn er sich aber als wertlos und untauglichbetrachtet und von sich aus die Hilfe Gottes für nötighält, dann ensteht ein Born durch Gott, aus der seinezerschmolzene Seele nach außen fließt. Und das ist dieBedeutung von Istighfaar, nämlich diese Kräfte zuerlangen, vermöge derer man die giftigen Elemente67 Singular: ÑÙfÐ, arab; <strong>islamische</strong>r Mystiker.149


esiegt.“ (MALFUSAAT , Band I, Seite 348 ff., herausgegebenin Rabwah)W i c h t i g e A n w e i s u n g e nz u r R e z i t a t i o n d e s H e i l i g e n Q u r ’a n1. Erscheint während der Rezitation des HeiligenQur’an in einem Vers das Wort Sadschda (Niederwerfung),sollten sowohl der Rezitierende als auch dieZuhörer Sadschda machen, eine sogenannte Sadschda-Tilawat 68 . Dabei kann irgendeines der folgenden Gebetegesprochen werden:SaÊada waÊhiya li-l-laÆÐ ÌalaqahÙ wa šaqqasam‘ahÙ wa baÒarahÙ bi-ÎaulihÐ wa quwwatihÐ.„Mein Gesicht wirft sich nieder vor Dem, Der esgeschaffen hat, und Dessen Kraft und Macht ihm die Kraftzu sehen und hören geschenkt haben.“ (TIRMIDHI)68 D.h. dann, wenn im Heiligen Qur’an imlaufenen Text das Wort Sadschdah(Niederwerfung) erscheint.150


„O unser Herr, wir leugnen keine Deiner Gnaden.“b) Sure 56 A L -WAQE’ AH, Verse 75 und 97, und Sure69 A L -HAQQAH, Vers 53:FasabbiÎ bismi Rabbika-l-‘aÛÐm,„Darum preise den Namen deines Herrn, desGr0ßen“,so sollte man anschließend an sie die folgendenWorte aussprechen:SubÎÁna Rabbiya-l-‘aÛÐm,„Heilig ist mein Herr, der Größte.“c) Sure 75 A L -QIYAMAH , Vers 41:Alaysa ÆÁlika biqÁdirin ‘alÁ an yuÎyi al-mawtÁ,„Und da sollte Er (Gott) nicht imstande sein, dieToten ins Leben zu rufen?“152


so sollte man anschließend an sie die folgendenWorte aussprechen:BalÁ innahÙ ‘alÁ kulli šay’in qadÐr,„Doch! Er hat Macht über alle Dinge.“sowie:SubÎÁnaka-llÁhumma balÁ,„Heilig bist Du, O Allah, doch!“d) Sure 77 AL-MURSALAT , Vers 51:Fa-bi’ayyi ÎadÐ×in ba’dahÙ, yu’minÙna,„An welches Wort, nach diesem, wollen sie dennglauben?“so sollte man anschließend an sie die folgendenWorte aussprechen:ا153


Àmantu bi-llÁhi wa bimÁ anzala,„Ich glaube an Allah und das, was Er herabgesandt.“e) S URE A L -A’LA, Vers 2:SabbiÎi-sma Rabbika-l-‘alÁ,„Preise den Namen deines Herrn, des Höchsten.“so sollte man anschließend an sie die folgendenWorte aussprechen:SubÎÁna Rabbiyal-‘alÁ,„Heilig ist mein Herr, der Höchste.“f) Sure 88 A L -GHASCHIYAH, Vers 27:Õumma inna ‘alaynÁ ÎisÁbahum,„Alsdann obliegt Uns ihre Rechenschaft.“154


so sollte man anschließend an sie die folgendenWorte aussprechen:AllÁhumma ÎÁsibbnÁ ÎisÁban yasÐrÁ,„O Allah, fordere von uns eine leichte Rechenschaft.“g) Sure 95 AL -TIN, Vers 9:Alaysa-llÁhu bi-aÎkami-l-ÎÁkimÐn.„Ist Allah nicht der Größte der Richter?“so sollte man anschließend an sie die folgendenWorte aussprechen:BalÁ wa ana ‘alÁ ÆÁlika mina-š-šÁ-hidÐn,„Doch! Und ich gehöre auch zu den Zeugen dafür!“155


G e b e t e a u s d e m H e i l i g e n Q u r ’a nT E I L 1Der Heilige Qur’an bietet eine Fülle von Gebetenjeglicher Art, und sie sind es auch, die am häufigstenbenutzt werden. Dies aus dem einleuchtenden Grund,daß ein von Allah gelehrtes Gebet seinen Zweck auf dasVollständigste erfüllt und es gleichermaßen in vollerÜbereinstimmung mit den Sehnsüchten der Seele steht.Weiterhin sind diese Gebete gleichzeitig eine großzügigbelohnende Quelle des Wissens um die Philosophie desGebets und die Wirksamkeit göttlicher Eigenschaften.Einige von ihnen werden im Folgenden angeführt.Der erste Teil der Gebete aus dem HeiligenQur’an besteht aus Gebeten bestimmter Personen zubesonderen Gelegenheiten, der zweite Teil beinhaltetallgemeine Gebete aus dem Heiligen Qur’an.D a s G e b e t , w e l c h e s d i e P r o p h e t e n A b r a h a m a s u n d I s m a e l a sr e z i t i e r t e n , w ä h r e n d s i e d a s H a u s A l l a h s ( d i e K a a b a )w i e d e r a u f b a u t e n156


RabbanÁ taqabbal minnÁ. Innaka Anta-s-samБu-l-‘alÐm. RabbanÁ wa-ÊÝalnÁ Mußlimaini laka wa minÆurriyyatinÁ ummata-m-Mußlimata-l-laka, wa arinÁmanÁsikanÁ wa tub ÝalainÁ. Innaka Anta-t-tauwÁbu-rraÎÐm.„Unser Herr, nimm dies von uns an; denn Du bistder Allhörende, Allwissende. Unser Herr, mache uns beideDir ergeben und mache aus unserer Nachkommenschaft eineSchar, die Dir ergeben sei. Und weise uns unsere Wege derVerehrung, und kehre Dich gnädig zu uns; denn Du bist deroft gnädig Sich Wendende, der Barmherzige.“ (Sure 2AL -B AQARAH, Verse 128 und 129)G e b e t d e r K i n d e r I s r a e l s , a l s s i e d e m F e i n d g e g e n ü b e r s t a n d e nRabbanÁ afriÈ ÝalainÁ Òabran wa ×abbit aqdÁmanÁwa-nÒurnÁ Ýala-l-qaumi-l-kÁfirÐn.„O unser Herr, gieße Standhaftigkeit über uns ausund festige unsere Schritte und hilf uns wider das ungläubigeVolk.“ (Sure 2 AL -BAQARAH, Vers 251)157


G e b e t d e s P r o p h e t e n Z a c h a r i a s a s u m N a c h w u c h sRabbi hab-lÐ mi-l-ladunka Æurriyatan Ôayyibatan.Innaka samÐÝu-d-duÝÁÞi.„Mein Herr, gewähre mir Du einen reinen Sprößling;wahrlich, Du bist der Erhörer des Gebets.“ (Sure 3 A L -I MRAN, Vers 39)G e b e t d e r J ü n g e r J e s u a sRabbanÁ ÁmannÁ bimÁ anzalta wa-t-tabaÝnÁ-rrasÙlafa-ktubnÁ maÝa-¢-¢ÁhidÐn.„Unser Herr, wir glauben an das, was Duherabgesandt hast, und wir folgen diesem Gesandten. Soschreibe uns ein unter die Bezeugenden.“ (Sure 3 A L -IMRAN,Vers 54)158


D e m ü t i g e B i t t e d e r j e n i g e n u n t e r d e n M e n s c h e n d e s B u c h e s ,d i e g l ä u b i g w a r e nRabbanÁ ÁmannÁ fa-ktubnÁ maÝa-š-šÁhidÐn; wamÁ lanÁ lÁ nuÞminu bi-llÁhi wa mÁ ÊÁÞanÁ mina-l-Îaqq;wa naÔmaÝu Þan yudÌilanÁ rabbunÁ maÝa-l-qaumi-Ò-ÒÁliÎÐn.„Unser Herr, wir glauben, so schreibe uns unter dieBezeugenden. Und weshalb sollten wir nicht an Allahglauben und an die Wahrheit, die zu uns gekommen ist, wowir innig wünschen, daß unser Herr uns zu denRechtgesinnten zählen möge.“ (Sure 5 A L -MA ’ EDAH, Verse84 und 85)G e b e t d e s P r o p h e t e n A d a m a s u n d d e s s e n F r a u u m V e r g e b u n gRabbanÁ ÛalamnÁ anfusanÁ; wa i-l-lam taÈfirlanÁwa tarÎamnÁ lanakÙnanna mina-l-ÌÁsirÐn.159


„Unser Herr, wir haben wider uns selbst gesündigt;und wenn Du uns nicht verzeihst und Dich unser erbarmst,dann werden wir gewiß unter den Verlorenen sein.“ (Sure 7A L -A’RAF, Vers 24)D e m ü t i g e B i t t e d e r Z a u b e r e r P h a r a o s , n a c h d e m s i e g l a u b t e nRabbanÁ afriÈ ÝalainÁ Òabran wa tawaffanÁMußlimÐn.„Unser Herr, gieße Standhaftigkeit in uns und laßuns sterben als Gottergebene.“ (Sure 7AL -A’RAF , Vers 127)G e b e t d e s P r o p h e t e n N o a h a s b e i m B e t r e t e n d e r A r c h eBismi-llÁhi maÊrÐhÁ wa mursÁhÁ. Inna RabbilaÈafÙru-r-raÎÐm.„Im Namen Allahs ist ihre Ausfahrt und ihreLandung. Mein Herr ist wahrlich allverzeihend,barmherzig.“ (Sure 11 HUD, Vers 42)160


G e b e t d e s P r o p h e t e n J o s e f a s u m R e c h t s c h a f f e n h e i tFÁÔira-s-samÁwÁti wa-l-ÞarÃ. ÞAnta waliyyÐ fi-ddunyÁwa-l-ÞÁÌirah. TawaffanÐ Mußliman wa-l-ÎiqnÐ bi-Ò-ÒÁliÎÐn.„Oh Schöpfer der Himmel und der Erde, Du bistmein Beschützer in dieser Welt und in der künftigen. Laßmich sterben in Ergebenheit und vereine mich mit denRechtschaffenen. (Sure 12 YUSUF, Vers 102)G e b e t d e s H e i l i g e n P r o p h e t e n ß a w u m e i n e ne r f o l g r e i c h e n A b s c h l u ß i n e i n e r A n g e l e g e n h e i tRabbi adÌilnÐ mudÌala Òidqin wa aÌriÊnÐmuÌraÊa Òidqin wa-ÊÝal mi-l-ladunka sulÔÁnan-n-naÒÐra.161


„O mein Herr, laß meinen Eingang 69 einen gutenEingang sein, und laß meinen Ausgang einen guten Ausgangsein. Und gewähre mir von Dir aus eine helfende Kraft.“(Sure 17 BANI-ISRA’ IL, Vers 81)G e b e t d e r j e n i g e n , d i e i n d e n K a t a k o m b e n h a u s t e nRabbanÁ ÁtinÁ mi-l-ladunka raÎmatan wa hayyiÞlana min amrinÁ rašada.„Unser Herr, gewähre uns Barmherzigkeit von Diraus und bereite uns einen Weg in unserer Sache.“ (Sure 18A L -KAHF, Vers 11)G e b e t d e s P r o p h e t e n M o s e a s u m R e d e s i c h e r h e i tRabbi-šraÎlÐ Òadri wa yassirlÐ ’amri wa-Îlul‘uqdata-m-mi-l-lisÁni, yafqahÙ qauli.69 Hier ist die Rede vom triumphalen Einzug des Propheten ßaw in Mekka undvon seinem Auszug nach Medina. Der Vers, offenbart vor der Flucht nachMedina (Hidschra), teilte dem Propheten ßaw seine siegreiche Rückkehr nachMekka mit.162


„Mein Herr, öffne mir meine Brust, und erleichteremir meine Aufgabe, und löse die Knoten meiner Zunge, daßsie meine Rede verstehen.“ (Sure 20 TA -HA , Verse 26-29)G e b e t d e s H e i l i g e n P r o p h e t e n ß a w u m W i s s e n s v e r m e h r u n gRabbi zidni ‘ilmÁ.„O mein Herr, mehre mich an Wissen.“ (Sure 20TA -H A , Vers 115)G e b e t d e s P r o p h e t e n H i o b a s i n N o tarÎamu-r-Anni massaniya-Ã-Ãurru wa AntarÁÎimÐn.„(O Herr,) Unheil hat mich geschlagen, und Du bistder Barmherzigste aller Barmherzigen.“ (Sure 21 A L -ANBI-YA, Vers 84)163


G e b e t d e s P r o p h e t e n J o n a h a s ,n a c h d e m e r s e i n e n F r e v e l e r k a n n t h a t t eLÁ ilÁha illÁ Anta, subÎÁnaka; innÐ kuntu mina-Û-ÛÁlimÐn.„Es gibt keinen Gott außer Dir. Heilig bist Du! Ichbin fürwahr einer der Frevler gewesen.“ (Sure 21 A L -ANBIYA,Vers 88)G e b e t d e s P r o p h e t e n Z a c h a r i a s a s u m N a c h k o m m e n s c h a f tRabbi lÁ taÆarnÐ fardan wa Anta Ìayru-l-wÁri×Ðn.„Mein Herr, lasse mich nicht einsam, und Du bist derBeste der Erben.“ (Sure 21 AL -ANBIYA, Vers 90)G e b e t d e s P r o p h e t e n N o a h a s u m s i c h e r e s A n k o m m e n164


Rabbi anzalnÐ munzala-m-mubÁrakan wa AntaÌayru-l-munzilÐn.„Mein Herr, gewähre mir eine gesegnete Landung,denn Du bist der beste Lotse.“ (Sure 23 A L -MO ’ MINUN, Vers30)G e b e t d e s H e i l i g e n P r o p h e t e n ß a wu m S c h u t z v o r t e u f l i s c h e n E i n f l ü s t e r u n g e nRabbi a’ÙÆubika min hamazÁti-š-šayÁÔÐni waa’ÙÆubika Rabbi a-y-yaÎÃurÙn.„Mein Herr, ich nehme Zuflucht bei Dir vor denEinflüsterungen der Teufel, Und ich nehme meine Zufluchtbei Dir, mein Herr, daß sie sich mir nicht nähern.“ (Sure 23A L -MO ’ MINUN, Verse 98 und 99)G e b e t d e s P r o p h e t e n A b r a h a m a s u m W e i s h e i t165


Rabbi hab lÐ Îukman wa-l-ÎiqnÐ bi-Ò-ÒÁliÎÐn, wa-Ê‘al-lÐ lisÁna Òidqin fi-l-ÁÌirÐn, wa-Ê‘alnÐ mi-w-wara×atiÊannati-na‘Ðm.„Mein Herr, schenke mir Weisheit und füge mich zuden Rechtschaffenen; und gewähre mir einen bleibenden Rufbei den künftigen Geschlechtern. Und mache mich zu einemErben des Gartens der Glückseligkeit.“ (Sure 26 AL -S CHU’ ARA , Verse 84 bis 87)G e b e t d e s P r o p h e t e n S a l o m o n a s u m D a n k b a r k e i tRabbi auziÝnÐ an aškura niÝmataka-llatÐ anÝamtaÝalayya wa ÝalÁ wÁlidayya wa an aÝmala ÒÁliÎan tarÃÁhuwa adÌilnÐ biraÎmatika fÐ Ýibadika-ÒÒÁlihÐn„Mein Herr, gib mir ein, dankbar zu sein für DeineGnade, die Du mir und meinen Eltern gewährt hast, undGutes zutun, das Dir wohlgefällig sei, und nimm mich,durch Deine Barmherzigkeit, unter Deine rechtschaffenenDiener auf.“ (Sure 27 AL -NAML, Vers 20)166


G e b e t d e s P r o p h e t e n A b r a h a m a s u m e i n e n S o h nRabbi hab lÐ mina-Ò-ÒÁliÎÐn.„Mein Herr, gewähre mir einen rechtschaffenenSohn.“ (Sure 37 AL -SAFFAT, Vers 101)D e m ü t i g e B i t t e d e r E n g e l i m N a m e n d e r R e c h t s c h a f f e n e nRabbanÁ wasi‘ta kulla šay’i-r-raÎmatan wa ‘ilmanfa-Èfir li-l-laÆÐna tÁbÙ wa-t-taba‘Ù sabÐlaka waqihimaÆÁba-l-ÊaÎÐm. RabbanÁ wa adÌilhum ÊannÁti ‘adni-l-167


latÐ wa‘attahum wa man ÒalaÎa min ÁbÁ’ihim waazwÁÊihim wa ÆurriyyÁtihim. Innaka Anta-l-‘azÐzu-l-ÎakÐm. Waqihimu-s-sayyi’Át, wa man taqi-s-sayyi’Átiyauma’iÆin faqad raÎimtahÙ, wa ÆÁlika huwa-l-fauzu-l-‘aÛÐm.„Unser Herr, Du umfassest alle Dinge mitBarmherzigkeit und Wissen. Vergib darum denen, diebereuen und Deinem Weg folgen; und bewahre sie vor derStrafe der Hölle. Unser Herr, lasse sie eintreten in die Gärtender Ewigkeit, die Du ihnen verheißen hast, wie auch jeneihrer Väter und ihrer Frauen und ihrer Kinder, dierechtschaffen sind. Gewiß, Du bist der Allmächtige, derAllweise. Und bewahre sie vor Übel, denn: wen Du vor Übelbewahrst an jenem Tage – ihm hast Du wahrlichBarmherzigkeit erwiesen. Und das ist die höchsteGlückseligkeit.“ (Sure 40 AL -MO ’ MIN, Verse 8 bis 10)G e b e t d e s P r o p h e t e n N o a h a s u m H i l f eAnnÐ maÈlÙbun fantaÒir.„(O Herr,) ich bin überwältigt, so hilf Du mir.“ (Sure54 AL -QAMAR , Vers 11)168


G e b e t d e r G e f ä h r t e n d e s P r o p h e t e n A b r a h a m a su m R e c h t l e i t u n gRabbanÁ ‘alayka tawakkalnÁ wa ilayka anabnÁ wailayka-l-maÒÐr. RabbanÁ lÁ taÊ’alnÁ fitnata-l-li-l-laÆÐnakafarÙ wa-ÈfirlanÁ RabbanÁ. Innaka Anta-l-‘azÐzu-l-ÎakÐm.„Unser Herr, in Dich setzen wir unser Vertrauen undzu Dir kehren wir reuig um, und zu Dir ist zuletzt dieEinkehr. Unser Herr, mache uns nicht zum Stein desAnstoßes für die Nichtgläubigen, und vergib uns, unser Herr,denn Du, und Du allein, bist der Allmächtige, der Allweise.“(Sure 60 AL -MUMTAHANAH, Verse 5und 6)G e b e t d e r G l ä u b i g e n ,d i e a n d e n T a g d e s J ü n g s t e n G e r i c h t s g l a u b e nRabbanÁ atmim lanÁ nÙranÁ wa-ÈfirlanÁ. Innaka‘alÁ kulli šay’in qadÐr.169


„Unser Herr, mache unser Licht für uns vollkommenund vergib uns, denn Du vermagst alle Dinge zu tun.“ (Sure66 A L -TAHRIM, Vers 9)170


G e b e t e a u s d e m H e i l i g e n Q u r ’a nT E I L 2Im Folgenden nun einige allgemeine Gebete ausdem Heiligen Qur’an.ÇufrÁnaka RabbanÁ wa ilayka-l-maÒÐr.„Uns Deine Vergebung, ounser Herr! und zu Dir istdie Heimkehr.“ (Sure 2 A L -BAQARAH, Vers 286)RabbanÁ lÁ tu’ÁÌiÆnÁ in-nasÐnÁ au aÌÔanÁ.RabbanÁ wa lÁ taÎmil ‘alayna iÒran kama ÎamaltahÙ‘ala-l-laÆÐna min qablinÁ. RabbanÁ wa lÁ tuÎammilnÁ171


mÁ lÁ tÁqata lanÁ bih, wa a‘fu ‘annÁ waÈfir lanÁ, warÎamnÁ,Anta MaulanÁ fa-nÒurnÁ ‘ala-l-qaumil-kÁfirÐn.„Unser Herr, strafe uns nicht, wenn wir uns vergessenoder vergangen haben; unser Herr, lege uns nicht eineVerantwortung auf, wie Du sie denen auferlegtest, die voruns waren. Unser Herr, bürde uns nicht auf, wozu wir nichtdie Kraft haben, und lösche unsere Sünden aus und gewähreuns Vergebung und habe Erbarmen mit uns; Du bist unserMeister; also hilf uns wider das ungläubige Volk.“ (Sure 2A L -BAQARAH , Vers 287)RabbanÁ lÁ tuziÈ qulÙbanÁ ba‘da iÆ hadaytanÁ wahab lanÁ mi-l-ladunka raÎmatan. Innaka Anta-l-wahhÁb.„Unser Herr, laß unsere Herzen nicht verderbtwerden, nachdem Du uns geleitet hast, und gewähre unsGnade von Dir; gewiß, Du allein bist der Gewährende.“(Sure 3 AL -IMRAN, Vers 9)172


RabbanÁ innanÁ ÁmannÁ fa-Èfir lana ÆunÙbanÁwa qina ‘aÆÁba-n-nÁr.„Unser Herr, siehe, wir glauben, vergib uns darumunsere Sünden und bewahre uns vor der Strafe des Feuers.“(Sure 3 A L -IMRAN, Vers 17)AllÁhumma MÁlika-l-mulki tu’ti-l-mulka mantašÁ’u wa tanzi‘u-l-mulka mi-m-man tašÁ’u wa tu‘izzuman tašÁ’u wa tuÆillu man tašÁ’u. Bi-yadika-l-Ìayr.Innaka ‘alÁ kulli šay’in qadÐr. TÙliÊu-l-laila fi-n-nahÁriwa tÙliÊu-n-nahÁra fi-l-lail; wa tuÌriÊu-l-Îayya mina-l-173


mayyiti wa tuÌriÊu-l-mayyita mina-l-Îayy; wa turzuquman tašÁ’u bi-Èayri ÎisÁb.„O Allah, Herr der Herrschaft. Du gibst dieHerrschaft, wem Du willst, und Du nimmst die Herrschaft,wem Du willst. Du erhöhst, wen Du willst, und erniedrigst,wen Du willst. In Deiner Hand ist alles Gute. Wahrlich, Duhast Macht über alle Dinge. Du lässest die Nacht übergehenin den Tag und lässest den Tag übergehen indie Nacht. Dulässest das Lebendige hervorgehen aus dem Toten und lässestdas Tote hervorgehen aus dem Lebendigen. Und du gibst,wem Du willst, ohne zu rechnen.“ (Sure 3 A L -IMRAN, Verse27 und 28)174


RabbanÁ mÁ Ìalaqta hÁÆÁ bÁÔilan subÎÁnakafaqinÁ ‘aÆÁba-n-nÁr. RabbanÁ innaka man tudÌili-nnÁrafaqad aÌzaytahu; wa mÁ li-Û-ÛÁlimÐna min anÒÁr.RabbanÁ innanÁ sam’inÁ munÁdiyan yunÁdi li-l-ÐmÁnian ÁminÙ bi-rabbikum fa ÁmannÁ. RabbanÁ fa-Èfir lanÁÆunÙbanÁ wa kafir ‘anna sayyi’ÁtinÁ wa tawaffanÁ mÁ’al-abrÁr.RabbanÁ waÁtinÁ mÁ wa’atanÁ ‘alÁ rusulika walÁ tuÌzinÁ yaumi-l-qiyyÁmah. Innaka lÁ tuÌlifu-l-mÐ’Ád.„Unser Herr, Du hast dies nicht vergebens erschaffen;heilig bist Du; errette uns denn vor der Strafe des Feuers.Unser Herr, wir hörten einen Rufer, der zum Glaubenaufruft: „Glaubet an euren Herrn!“ und wir haben geglaubt.Unser Herr, vergib uns darum unsere Vergehen und nimmhinweg von uns unsere Übel und zähle uns im Tode zu denRechtschaffenen. Unser Herr, gib uns, was Du uns verheißendurch Deine Gesandten; und stürze uns nicht in Schande amTage der Auferstehung. Wahrlich, Du brichst das Versprechennicht.“ (Sure 3 AL -IMRAN, Verse 192, 194 und 195)Rabbi-Èfir wa-rÎam wa Anta Ìayru-r-rÁÎimÐn„Mein Herr, vergib und habe Erbarmen, denn Dubist der beste Erbarmer.“ (Sure 23 AL -MO ’ MINUN, Vers 119)175


RabbanÁ-Òrif ‘annÁ‘aÆÁbahÁ kÁna ÈarÁmÁ.‘aÆÁba Êahannam. Inna„Unser Herr, wende von uns die Strafe der Hölle;denn wahrlich, ihre Strafe ist langwährende Pein. Sie istfürwahr schlimm als Ruhestatt und als Aufenthalt.“ (Sure25 AL -FURQAN, Verse 66 und 67)RabbanÁ hab lanÁ min azwÁÊinÁ wa ÆurriyyÁtinÁqurrata a’yunin wa-Ê’alnÁ li-l-muttaqÐna imÁmÁ.*„Unser Herr, gewähre uns an unseren Frauen und KindernAugentrost, und mache uns zu einem Vorbild für dieRechtschaffenen.“ (Sure 25 AL -FURQAN, Vers 75)176


Rabbi au zi‘nÐ an aškura ni‘mataka-l-latÐ an‘amta‘alayya wa‘alÁ wÁlidayya wa an a‘mala ÒÁliÎan tarÃÁhuwa aÒliÎ-lÐ fÐ ÆurriyyatÐ. InnÐ tubdu ilayka wa innÐ minal-MußlimÐn.„Mein Herr, sporne mich an, dankbar zu sein fürDeine Gnade, die Du mir und meinen Eltern erwiesen hast,und Rechtes zu wirken, das Dir wohlgefallen mag. Und laßmir meine Nachkommenschaft rechtschaffen sein. Siehe, ichwende mich zu Dir; und ich bin einer der Gottergebenen.“(Sure 46 AL -AHQAF, Vers 16)177


G e b e t ed e s H e i l i g e n P r o p h e t e n M u h a m m a d ß a wN a c h d e m A u f w a c h e nAlÎamdulillÁhi-l-laÆÐ aÎyÁnÁ ba’da mÁamÁtanÁwa ilayhi-n-nušÙr.„Alle Lobpreisung gebührt Allah, Der uns wieder zumLeben gebracht hat, nachdem Er uns in einem Zustand desTodes (im Schlaf) hielt, und zu Ihm ist die letzteAuferstehung.“ (TIRMIDHI)A u f d e m W e g z u m A b t r i t tAllÁhumma innÐ a’ÙÆubika mina-l-Ìubu×i wa-l-ÌabÁ’i×.„O Allah, ich suche Schutz bei Dir vor jeglicherUnreinheit.“ (BUKHARI)B e i m V e r l a s s e n d e s A b t r i t t s179


Bismi-llÁhi ÈufrÁnaka. AlÎamdulillÁhi-l-laÆÐaÆhaba ‘annÐ-l-iÆÁ wa ‘ÁfÁnÐ.„Im Namen Allahs, ich erflehe Deine Vergebung.Aller Preis gebührt Allah, Der alles Krankmachende von mirentfernt und mich wieder in meinen Normalzustand versetzthat.“ (ABU D AUD, T IRMIDHI)B e i m V e r l a s s e n d e s e i g e n e n H a u s e sBismi-llÁhi tawakalltu ‘ala-llÁh. AllÁhumma innÐa’ÙÆubika an aÃilla au uÃalla au azilla au uzilla auaÛlama au uÛlama au aÊhala au yuÊhalu ‘alayya.„Ich gehe fort im Namen Allahs und setze meinVertrauen in Allah. Es gibt keine Kraft, Gutes zu tun oderStärke, dem Üblen zu widerstehen, denn durch Allah. Ichflehe umDeinen Schutz, oAllah, um nicht irrezugehen oderirregeleitet zu werden, um nicht auszurutschen oderausrutschen zu lassen, um nicht Unrecht zuzufügen oder daßmir kein Unrecht zugefügt wird, um mich nicht irgendjemandemgegenüber mißzuverhalten, oder daß sichirgendjemand mir gegenüber mißverhält.“ (TIRMIDHI)180


B e i m H e i m k o m m e nAllÁhumma innÐ as’aluka Ìayra-l-maulaÊi waÌayra-l-maÌra bismi-llÁhi wa laÊnÁ wa ‘ala-llÁhi RabbanÁtawakkalnÁ.„O Allah, ich erbitte von Dir einen guten Eingangund daß das Gute anhält. Wir treten ein im Namen Allahsund setzen all unser Vertrauen in Allah, unseren Herrn.“(ABU D AUD)B e v o r m a n b e g i n n t z u e s s e nBismi-llÁhi wa ‘alÁ barakati-llÁhi.„Im Namen Allahs und mit Allahs Segnungen.“(TIRMIDHI)N a c h B e e n d i g u n g d e r M a h l z e i t181


AlÎamdulillÁhi-l-laÆÐ aÔ’amanÁ wa saqÁnÁ waÊa’alnÁ mina-l-MußlimÐn.„Aller Preis gebührt Allah, Der uns zu Essen und zu Trinkengegeben und uns zu <strong>Muslim</strong>en gemacht hat.“ (TIRMIDHI )A m E n d e e i n e s F e s t e sAllÁhumma bÁrik-lahum fÐmÁ razqtahum wa-Èfirlahumwa-rÎamhum.„O unser Herr, segne Du sie mit dem, mit dem Du sieversorgt hast, und vergib ihnen und erweise ihnen DeineBarmherzigkeit.“ (MUSLIM )B e i m A n z i e h e n e i n e s n e u e n K l e i d u n g s s t ü c k sAllÁhumma laka-l-Îamdu kamÁ kasautanÐhias‘aluka ÌayrahÙ wa Ìayra mÁ Òuni‘a lahÙ wa a‘ÙÆubikamin šarrihÐ wa šarri mÁ Òuni‘a lahÙ.„Aller Preis gebührt Dir, o Allah. Da Du diesesKleidungsstück für mich zum Tragen bestimmt hast, erbitteich diesbetreffend alles Gute von Dir und alles Gute bezüglich182


B e i m K r a n k e n b e s u c hAllÁhumma, Rabbi-n-nÁsi, aÆhibi-l-ba’sa, išfi,Anta-š-šÁfÐ lÁ šifÁ’a illÁ šifÁ’uka, šifÁ’an lÁ yuÈÁdirusaqamÁ.„O Herr der Menschheit, nimm dieses Leiden hinwegund schenke Heilung, denn Du bist der Heiler; es gibt keineHeilung außer Deiner Heilung, eine Heilung, die keineKrankheit zurückläßt.“ (BUKHARI)G e g e n S c h u l d e nAllÁhumma innÐ a‘ÙÆubika mina-l-hammi wa-l-Îuzni, wa a‘ÙÆubika mina-l-‘aÊzi wa-l-kasli, waa‘ÙÆubika mina-l-Êubni wa-l-buÌli, wa a‘ÙÆubika minÈalabati-d-dayni wa qahri-r-riÊÁl.„O Allah, ich suche Zuflucht bei Dir gegen denvergangenen und zukünftigen Kummer; ich trachte nach184


Schutz bei Dir gegen das Nichtvorhandensein von Mittelnund sein Nichtbenutzen durch Faulheit. Ich suche DeinenSchutz gegen moralische Feigheit und Geiz. Ich trachte nachDeinem Schutz gegen die Überwältigung durch Schulden unddagegen, von Menschen schlecht behandelt zu werden. (ABUD AUD)U n d :AllÁhumma-kfinÐ bi-ÎalÁlika ‘an ÎarÁmika waaÈninÐ bi-faÃlika ‘amman sawÁka.„O Allah, mache mich selbstgenügsam gegenüberunrechtmäßig Erworbenem durch das, was gesetzesmäßigverdient wurde, und mache mich durch Deine Gnade vonjedem anderen unabhängig denn von Dir.“ (ABU D AUD)B e i m E r r e i c h e n s e i n e s Z i e l sAlÎamdu lillÁhillaÆÐ biniÝmatihÐ tatimmuÒÒÁliÎÁt.„Aller Preis gebührt Allah, Dessen Gnade allein alle gutenDinge zur Erfüllung bringt.“ (MUSLIM )185


A m S a r gInnÁ li-llÁhi wa innÁ ilayhi raÊi’Ùn. AllÁhummaaÊirnÐ fÐ muÒÐbatÐ wa-Ìluf-lÐ Ìayra-m-minhÁ. AllÁhumma-Èfirli(Name der/des Verstorbenen) wa-rfa‘daraÊatahÙ fi-l-mahdiyyÐna wa-Ìlifhu fÐ ‘aqibihÐ fi-l-ÈÁbirÐna wa-Èfir-lanÁ wa lahÙ, yÁRabbi-l-‘ÁlamÐna waftaÎ-lahÙfÐ qabrihÐ wa nawwir-lahÙ fÐhi.„Von Allah kommen wir und zu Allah kehren wirzurück. O mein Herr, stütze Du mich in diesemschmerzlichen Verlust und ersetze Du diesen Verlust mit etwasBesserem an seiner Stelle. O mein Herr, vergib Du ... (Nameder/des Verstorbenen) und erhöhe sie/ihn unter dieRechtgeleiteten, und bringe Du einen unter uns dazu,ihre/seine Stelle einzunehmen. Vergib Du uns wie auchihr/ihm. O Herr der Welten, und mache Du ihre/seine Weltweit für sie/ihn in ihrem/seinem Grab und versieh sie/ihndort mit Deinem Licht.” (MUSLIM )186


B e i m F r i e d h o f s b e s u c hAs-SalÁmu ‘alaykum dÁra qaumi-m-mu’minÐna wainnÁ in šÁ’a-llÁhu bikum lÁ ÎiqÙn. As-SalÁmu ‘alaykum,yÁ ahla-l-qubÙri yaÈfiru-llÁhu lana wa lakum antumsalafunÁ wa naÎnu bi-l-Á×ar.„Friede sei auf euch, o ihr Gläubigen unter denBewohnern dieser Gräber, Gläubige an und Unterwürfige zuAllah. Wir werden mit euch zusammentreffen gemäß AllahsWillen. Wir bitten Allah um Schutz für euch und für uns.“(MUSLIM)H e i r a t s g l ü c k w ü n s c h eBÁraka-llÁhu laka, bÁraka-llÁhu laka, bÁraka‘alaykumÁ wa Êama’a baynakumÁ fÐ ÌayrihÐ.„Möge Allah euch beiden Seinen Segen verleihen undEinklang zwischen euch hervorbringen in Wohltätigkeit.“(TIRMIDHI, Hadies Nr. 1011)187


G e b e t f ü r d i e n e u e B r a u tAllÁhumma innÐ as’aluka min ÌayrihÁ wa ÌayramÁ ÊabaltahÁ ‘alayhi wa a’ÙÆubika min šarrihÁ wa šarrimÁ ÊabaltahÁ ‘alayhi.„O mein Herr, ich erbitte von Dir das Gute an ihrund das Gute dessen, was ihr innewohnt, und ich sucheZuflucht bei Dir vor dem an ihr, das Kummer erregt unddem kummervollen Teil ihrer Natur.“ (ABU D AUD)B e i d e r V e r e i n i g u n g v o n M a n n u n d F r a uBismi-llÁh. AllÁhumma ÊannibnÁ-š-šayÔÁna waÊannibi-š-šayÔÁna mÁ razaqtanÁ.„Im Namen Allahs! Beschütze uns, oh Allah, vorallem Üblen, und halte alles Übel von dem fern, das Du unsschenken magst.“ (BUKHARI)188


W ä h r e n d d e s E i n k a u f e n sBismi-llÁh. AllÁhumma innÐ as’aluka Ìayra hÁÆÁs-sÙqiwa Ìayra mÁ fÐhÁ wa a‘ÙÆubika min šarrihÁ wašarri mÁ fÐhÁ. AllÁhumma innÐ a‘ÙÆubika an aÒÐba fÐhÁÒafqatan ÌÁsiratan.„Im Namen Allahs. O Allah, ich ersuche Dich umdas Beste dieses Marktes und um das Beste, was sich darinbefindet. Und ich suche Schutz bei Dir vor seinem Unrechtund dem Schädlichen in ihm. O Allah, ich ersuche DeinenSchutz vor einem schlechten Handel.“ (MUSTADDRIKH AKIM)U m L e i d e n o d e r B e t r ü b n i s z u e n t g e h e nAlÎamdulillÁhi-l-laÆÐ ‘ÁfÁnÐ mimmÁ-btalÁka bihÐwa faÃÃalanÐ ‘alÁ ka×Ðri-m-mimman Ìalaqa tafÃÐlÁ.189


„Aller Preis gebührt Allah, Der mich vor dembewahrt hat, mit was Er euch betrübt hat, und Der mir denVorzug gegeben hat vor vielen anderen Seiner Kreaturen.“(TIRMIDHI)S i c h d e m g ö t t l i c h e n W i l l e n e r g e b e n dAlÎamdulillÁhi ‘alÁ kulli ÎÁlin.„Aller Preis gebührt Allah – in jedem Zustand undin jeder Lage.“ (TIRMIDHI)A n g e s i c h t s e i n e r u n e r w ü n s c h t e n N a c h tAllÁhumma lÁ ya’tÐ bi-l-ÎasanÁti illÁ Anta wa lÁyadfa’u-s-sayyi’Áti illÁ Anta wa lÁ Îaula wa lÁ quwwataillÁ bi-llÁh.„O Allah, niemand kann Gutes bringen außer Dir,und niemand kann Übles verhindern außer Dir. Und es gibtweder Kraft noch Stärke denn bei Allah.“ (M USLIM)190


U m e i n e n V e r l u s t w e t t z u m a c h e n‘AsÁ RabbunÁ an yubdi-lanÁ Ìayran minhÁ innÁilÁ RabbanÁ rÁÈibÙn.„Mag sein, unser Herr wird es uns mit etwas Besseremvergelten; wir wenden uns zu Ihm allein (in unseremVerlust).“ (MUSLIM)G e g e n d i e ü b l e n F o l g e n g r o ß e n Z o r n sAllÁhumma-Èfir-lÐ ÆanbÐ wa-Æhib ÈayÛa qalbÐ waaÊirnÐ mina-š-šayÔÁni-r-raÊÐm.„O unser Herr, vergib Du mir meine Sünden undnimm den würgenden Zorn aus meinen Herzen undgewähre Du mir Zuflucht bei Dir vor Satan, demVerworfenen.“ (M USNAD A HMAD)I n V e r t e i d i g u n g g e g e n e i n e n F e i n d191


AllÁhumma innÁ naÊ’aluka fÐ nuÎÙrihim wana’ÙÆubika min šurÙrihim.„O Allah, wir setzen dich gegen sie, und ersuchenDeinen Schutz gegen ihr Unheil.“ (ABU D AUD)G e b e t u m S t ä r k e g e g e n d e n F e i n dAllÁhumma Anta ‘aÃudÐ wa naÒÐrÐ bika aÎÙlu wabika uqÁtila.„O Allah, Du allein bist mein starker Arm und meinHelfer. Es ist mit Deiner Stärke, daß ich umhergehe, und esist mit Deiner Hilfe, daß ich meine Schlacht kämpfe.“(TIRMIDHI)B e i R e i s e b e g i n n192


AllÁhu akbar, AllÁhu akbar, AllÁhu akbar.SubÎÁna-l-laÆÐ saÌÌara lanÁ hÁÆÁ wamÁkunnÁ lahÙmuqrinÐna wa innÁ ilÁ RabbinÁ lamunqalibÙn.AllÁhumma innÁ nas’aluka fÐ safarinÁ hÁÆÁ-l-birra wa-ttaqwÁwa mina-l-‘amali mÁ tarÃÁ. AllÁhumma hawwin‘alaynÁ safaranÁ hÁÆÁ wa-ÔwilnÁ bu’dahÙ.„Allah ist der Größte. Allah ist der Größte. Allah istder Größte. Alle Herrlichkeit gebührt Ihm, Der es (dasFortbewegungsmittel) uns dienlich gemacht hat, während wirdoch kein Vermögen hatten, es zu beherrschen. Wahrlich, wirwerden alle zu Ihm zurückkehren. O Allah, wir ersuchen vonDir auf dieser unserer Reise Tugend und Rechtschaffenheitund solche Taten, die in Deinen Augen gefällig sind. OAllah, erleichtere Dufür uns diese unsere Reise und verkürzeihre Dauer.“ (TIRMIDHI , Hadies Nr. 3369)B e i m A b s c h i e d n e h m e nAstaudi‘u-llÁha dÐnaka wa mÁ nataka wa ÁÌirar‘amalika zauwadaka-llÁhu-t-taqwÁ wa Èafara Æanbaka wayassara laka-l-Ìayra Îay×u mÁ kunta.193


„Ich übergebe an Allah Deinen Glauben und DeinVertrauen sowie die Höhepunkte Deiner Taten. Möge AllahDir Rechtschaffenheit geben als eine Vorsorge, möge Er DirDeine Sünden vergeben sowie es Dir leicht machen, Gutesund Tugend zu erreichen, wo immer Du auch sein magst.“(TIRMIDHI)B e i m H e r a u f g e h e n e i n e r A n h ö h eAllÁhumma laka-š-šarfu ‘alÁ kulli šarfin wa laka-l-Îamdu ‘alÁ kulli ÎÁlin.„O Allah, Dir gebührt Ehre über jeder anderen Ehre,und Dein ist alle Lobpreisung, in welchem Zustand auchimmer wir sind.“ (ABU Y A ’ ALA, TIRMIDHI)B e i m H e r a b g e h e n v o n e i n e r A n h ö h eÀ’ibÙna tÁ’ibÙna ‘ÁbidÙna li RabbinÁ ÎÁmidÙn.„Rückkehrend, bereuend, anbetend und die Lobpreisungunseres Herrn verherrlichend.“ (TIRMIDHI )194


G e b e t f ü r d i e K r a n k e nRabbunÁ-l-laÆÐ fi-s-samÁ’I taqaddasa ismuka.Amruka fi-s-samÁ’I wa-l-arà kamÁ raÎmatuka fi-s-samÁ’ifa-Ê‘al raÎmataka fi-l-arà iÈfir-lanÁ ÎÙban wa ÌaÔÁyÁnÁAnta Rabbu-Ô-ÔayyibÐna anzil raÎmatan-m-minraÎmatika wa šifÁ’an min šifÁ’ika ‘alÁ hÁÆÁ-l-waÊ‘i.„O unser Herr, Der Du bist im Himmel, verherrlichtsei Dein Name. Dein Wille geschieht im Himmel und aufErden. So wie Deine Gnade im Himmel vorherrscht, so lassesie auch auf der Erde wirken. Vergib uns unsere Sündensowie unsere Übertretungen. Du bist der Herr der Reinen.Sende Deine Gnade herab aus Deinen mannigfaltigenGnaden, und sende Deine Heilung aus Deiner Fülle zurHeilung dieser Krankheit.“ (A BU D AUD)195


F ü r d a s a l l g e m e i n e W o h l s e i nAlÎamdulillÁhi-l-laÆÐ kafÁnÐ wa ÁwÁnÐ wa-l-Îamdu-lillÁhi-l-laÆÐ aÔ’amanÐ wa saqÁnÐ wa-l-ÎamdulillÁhi-l-laÆÐmanna ‘alayya as’aluka an tuÊÐranÐ mina-nnÁr.„Aller Preis gebührt Allah, Der mich genügendausgerüstet hat für jedes Bedürfnis und Der mir Zufluchtgewährt hat. Und gepriesen sei Allah, Der mir zu Essen undzu Trinken gegeben hat. Und aller Preis gebührt Allah, Dergütig zu mir gewesen ist. Ich bitte dich, mich vor der Hölle zuretten.“ (AL -ASKAR AN-NAWWAWIYYA, Kapitel Ma’yaquuloIsa dachala Bäit-tahu; A BU D AUD)U m w ä h r e n d d e r R e i s e e i n e N a c h t v o l l e r S c h r e c k e na b z u w e h r e n196


YÁ arÃu, RabbÐ wa Rabbuki-llÁhu. A’ÙÆubi-llÁhimin šarriki wa šarri mÁ fÐka wa šarri mÁ Ìuliqa fÐka wašarri mÁ yadubbu ‘alayka. A‘ÙÆubi-llÁhi min šarri kulliasadin wa Îayyatin wa ‘aqrabin wa min šarri sÁkini-lbaladiwa min šarri wÁlidin wa mÁ walad.„O Erde. Allah ist mein Herr und dein Herr. Ichsuche Zuflucht bei Allah vor dem Bösen und dem Bösen, dasin dir ist sowie dem Bösen, das auf dir geschaffen wurde, undvor dem Bösen von allem, was auf dir herumschreitet. Ichsuche Zuflucht bei Allah vor Schaden durch jeden Tiger,durch jede Schlange und durch jeden Skorpion, wie auch vordem Schaden durch jeglichen Stadtbewohner und allem, wasNachkommenschaft hervorbringt.“ (ABU D AUD)A n m e r k u n g : Nach diesem Gebet werden dieHände vor das Gesicht gehalten und in dieser Haltungdie letzten drei Suren aus dem Heiligen Qur’anrezitiert.B e i g e i s t i g e r U n r u h e u n d E r r e g u n gAllÁhumma-stur ‘aurÁtinÁ wa Ámin rau’ÁtinÁ.„O Allah, bedecke Du unsere Nacktheit und sichereDu uns gegen unsere Aufregung.“ (MUSNAD A HMAD BINH ANBAL , Hadies Nr. 10573)197


U n d :AllÁhumma raÎmataka arÊÙ falÁ takilnÐ ilÁ nafsÐÔurfata ‘ainin wa ÒliÎ šÁnÐ kullahÙ lÁ ilÁha illÁ Anta.„O Allah, ich strebe nach Deiner Gnade, so lasse nichtdieses Selbst von mir mich auch nur für ein Augenzwinkernin Besitz nehmen, und richte alle meine Angelegenheit aufsrechte. Es gibt keinen Gott außer Dir.“ (ABU D AUD)U n d :YÁ Îayyu, yÁ qayyÙmu bi-raÎmatika astaÈÐ×u.„Oh Du, lebendiger und sich-selbsterhaltender Gott. Ich strebenach Deiner Gnade, daß sie mir in meiner Not helfenkann.“ (MUSTADDRIK H AKIM)U n d :198


LÁ ilÁha illÁ-llÁhu-l-‘aÛÐmu-l-ÎakÐm. LÁ ilÁha illÁllÁhuRabbu-‘arši-l-‘aÛÐm. LÁ ilÁha illÁ-llÁhu Rabbu-ssamÁwÁtiwa Rabbu-l-arÃi wa Rabbu-l-‘arši-l-karÐm.„Niemand ist anbetungswürdig außer Allah, demGroßen, dem Weisen. Es gibt keinen Gott außer Allah, demHerrn des mächtigen Throns. Es gibt keinen Gott außerAllah, Dem Herrn der Himmel und der Erde und demHerrn des prächtigen Throns.“ (BUKHARI )A n w e i s u n g : Sich zum Himmel wendend, sollman morgens und abends wiederholen: „Allah! Allah!Er ist mein Herr. Ich setze ihm keinen Partner bei. Heilig istAllah der Machtvolle. Heilig ist Allah, wert allen Preises.“M o r g e n g e b e t u n d A b e n d a n d a c h tBismi-llÁhi-l-laÆÐ lÁ yaÃurru ma‘a ismihÐ šay’in fil-arÃiwa lÁ fi-s-samÁ’I wa Huwa-s-samБu-l-‘alÐm.„Im Namen Allahs, mit der Hilfe Dessen Namensnichts auf der Erde oder im Himmel verletzen kann; und Erist der Allhörende, der Allwissende.“ (TIRMIDHI )199


B e i m Z u b e t t g e h e nBismika-llÁhumma amÙtu wa aÎyÁ. AllÁhummaaslamtu nafsÐ ilayka wa waÊÊahtu waÊhÐ ilayka wafawwaÃtu amrÐ ilayka wa-l-Êa’tu ÛahrÐ ilayka raÈbatan warahbatan ilayka lÁ malÊa’a wa lÁ manÊa’a minka illÁilayka Ámantu bi-kitÁbika-l-laÆÐ anzalta wa nabiyyika-llaÆÐarsalta.„O mein Herr, mit Deinem Namen will ich sterben,so wie ich mit ihm lebe. O mein Herr, ich anvertraue michselbst Deiner Obhut und ich wende mein Gesicht zu Dir undich gebe alle meine Angelegenheiten in Deine Hände. Undich ruhe meinen Rücken aus an Dir in Hoffnung und inFurcht vor Dir. Es gibt keine Zuflucht vor Dir und keinEntkommen von Dir außer in und zu Dir. Ich habe an dasBuch geglaubt, das Du herabgesandt hast, und an denPropheten, den Du erhoben hast.“ (TIRMIDHI )201


was auch immer dieser Tag an Schlechtem bereithalten magund dem Bösen, das dem folgt. O mein Herr, ich strebe nachSchutz bei Dir gegen den Mangel an Lebhaftigkeit, aus denvon ihm angebotenen Möglichkeiten das Richtige zu machen,wie auch gegen das Üble des Stolzes und des Unglaubens. Omein Herr, ich suche Schutz bei Dir vor der Bestrafung desFeuers und vor der Bestrafung des Grabes.“ (MUSLIM ,TIR-MIDHI )B e i m V e r l a s s e n e i n e r V e r s a m m l u n gSubÎÁnka-llÁhumma wa bi-Îamdika. Ašhadu a-llÁilÁha illÁ Anta. AstaÈfiruka wa atÙbu ilayyka.„Heilig bist Du, o Allah, und aller Preis gebührt Dir.Ich bezeuge, daß niemand anbetungswürdig ist außer Dir.Ich ersuche um Vergebung von Dir, und zu Dir wende ichmich (um Hilfe).“ (TIRMIDHI)B e i m E r b l i c k e n d e s M o n d e s i n d e s s e n e r s t e r N a c h t n a c h d e mN e u m o n d z u m M o n d -M o n a t s b e g i n n203


AllÁhumma ahillahÙ ‘alaynÁ bi-l-amni wa-l-ÐmÁniwa-s-salÁmati wa-l-islÁmi RabbÐ wa Rabbuka-llÁhu.„O unser Herr, laß diesen Mond in Frieden undGlauben, Sicherheit und Islam über uns aufgehen. MeinHerr und dein (der des Mondes) Herr ist Allah.“ (TIRMI-DHI)B e i m F a s t e n b e e n d e nAllÁhumma laka Òumtu wa ‘alÁ rizqika afÔartu.„O Allah, für Dich allein habe ich gefastet, und ichbreche das Fasten mit dem, womit Du mich versorgt hast.“(ABU D AUD)U n d :Åahaba-Û-Ûam’u wa-btallati-‘urÙqu wa ×abbata-laÊruinšÁ’a-llÁhu ta’ÁlÁ.„Verschwunden ist der Durst und erfrischt sind dieVenen, und – so Gott will – ist die Belohnung aufrichtigverdient.“ (A BU D AUD)204


U n d :AllÁhumma-Ê’alhu sababa raÎmatin wa lÁtaÊ’alhu sababa ‘aÆÁbin.„O unser Herr, mache es zu einer Quelle DeinerBarmherzigkeit, und mache es nicht zu einem Mittel derBestrafung.“ (BUKHARI)G e b e t u m r e i c h l i c h e n R e g e nAllÁhumma ÎawÁlaynÁ wa lÁ ‘alaynÁ. AllÁhumma‘ala-l-ÁkÁmi wa-Û-ÛirÁbi wa-l-ÊibÁli wa buÔÙni-l-awdiyatiwa manÁbiti-š-šaÊarati.„O unser Herr, lasse es regnen für uns und überall umuns herum, aber nicht zu unserem Nachteil. Ounser Herr,lasse es auf die Wälle und Hügel regnen, auf die Berge undin den Tiefen der Täler sowie inden Wäldern.“ (BUKHARI)206


W e n n e s d o n n e r tAllÁhumma lÁ taqtulnÁ bi-ÈaÃabika wa lÁtuhliknÁ bi-‘aÆÁbika wa ‘ÁfinÁ qabla ÆÁlika.„O unser Herr, töte uns nicht mit Deinem Zorn undlasse uns nicht zugrundegehen unter Deiner Bestrafung undrette uns, bevor es uns ereilt.“ (TIRMIDHI )U m d e m Ü b e l e i n e s S t u r m e s z u e n t g e h e nAllÁhumma innÐ as’aluka Ìayra hÁÆihi-r-rayÁÎiwa Ìayra mÁfÐhÁ wa Ìayra mÁ ursilat bihÐ wa a’ÙÆubikamin šarri mÁ fÐhÁ wa šarri mÁ ursilat bihÐ.„O unser Herr, ich bitte Dich um das Gute diesesWindes sowie um des Guten darin und um das Gute, mitdem ergeschickt wurde. Und ich suche Zuflucht bei Dir vorseinem Bösen und dem Bösen, das in ihm ist, und demBösen, mit dem er geschickt wurde.“ (M USLIM, T IRMIDHI)207


B e i m V e r z e h r e n e i n e r f r i s c h e n F r u c h tAllÁhumma bÁrik-lanÁ fÐ ×amarinÁ wa bÁrik-lanÁfÐ madÐnatinÁ wa bÁrik-lanÁ fÐ ÒÁ’inÁ wa bÁrik-lanÁ fÐmuddinÁ. AllÁhumma kamÁ araytanÁ awwalahÙ fa’arinÁÁÌirah.„O Allah, mache Du dies zu einer gesegneten Fruchtfür uns, und mache diese unsere (Stadt) zu einer gesegnetenStadt, und segne für uns unsere Sa'a (Handvoll) und segnefür uns unser Muddu (zwei Handvoll). O Allah, geradesowie Du uns mit der ersten Frucht der Jahreszeit versorgt hast,so versorge uns auch mit der letzten Frucht der Jahreszeit.“(TIRMIDHI)Z u B e g i n n d e r P i l g e r f a h r t( w e n n m a n d i e P i l g e r k l e i d u n g a n z i e h t )AllÁhumma labayka. AllÁhumma innÐ as’alukariÃÁka wa-l-Êannata wa as’aluka-‘afwa bi-raÎmatikamina-n-nÁr.208


„O Allah, hier bin ich, um Dir zu dienen. O Allah,ich trachte nach deinem Wohlgefallen, und nach DeinemParadies. Und ich trachte danach, durch DeineBarmherzigkeit vor dem Feuer verschont zu werden.“(TIRMIDHI , Khitabul-Hadsch)G e b e t a n d e r „ Y a m a n i 70 „ -E c k eAllÁhumma innÐ as’aluka-l-‘afwa wa-l-‘Áfiyata fi-ddunyÁwa-l-ÁÌirah. RabbanÁ ÁtinÁ fi-d-dunyÁ Îasanatanwa fi-l-ÁÌirati Îasanatan wa qinÁ ‘aÆÁba-n-nÁr.„O Allah, ich trachte nach Deiner Vergebung undSicherheit in diesem Leben hier wie auch im Leben nach demTod. O Allah, gib uns den Segen dieses Lebens wie auch dendes Lebens nach dem Tod und rette uns vor der Bestrafungdurch das Feuer.“ (TIRMIDHI , Khitabul-Hadsch)70 „Yamani“ bedeutet soviel wie „die rechte Seite der Kaaba“. Die Pilger fangenan dieser Ecke (an der südlichen Seite der Kaaba gelegen) mit dervorgeschriebenen Umwandlung der Kaaba an.209


Z u „ S a f a “ u n d „ M a r w a h 71 “Rabbi-Èfir wa-rÎam. Anta-l-a’azzu-l-akram.„O Allah, vergib mir und sei barmherzig mit mir. Dubist der Mächtigste und wert höchster Ehre und Lobpreisung.“(TIRMIDHI, Khitabul-Hadsch)I n A r a f a tAllÁhumma-hdinÁ bi-l-hudÁ wa zayyinÁ bi-t-taqwÁwa-Èfir-lanÁ fi-l-ÁÌirati wa-l-ÙlÁ. AllÁhumma innÐas’aluka rizqan ÎalÁlan, Ôayyiban, mubÁrakan.AllÁhumma mÁaÎbabta min Ìayrin faÎabbibhu ilaynÁ71 Dies sind zwei kleine Hügel in der Nähe Mekkas. <strong>Das</strong> Rennen zwischen Safaund Marwah ist eine andere wichtige Handlung der Pilgerfahrt, während dererder Pilger daran erinnert wird, daß es die Not der Mutter war, die, durch denbitteren Durst ihres Sohnes geängstigt, zwischen diesen beiden kleinen Hügelnhin und her rannte, um Wasser zu suchen. Es war die Ehefrau des ProphetenAbraham as ,Hadhrat Hagar, die auf diese Weise Abhilfe für den Durst ihresSohnes, des späteren Propheten Ismael as suchte.210


wa yassirhu-lanÁ wa mÁ karahta min šarrin fakarrihhuilaynÁ wa ÊannibnÁhu wa lÁ tanzi‘ minnÁ-l-islÁma ba‘daiÆ hadaytanÁ.„O Allah, führe Du uns mit Deiner Führung, undschmücke Du uns mit Rechtschaffenheit, und bedecke unsereUnzulänglichkeiten imLeben nach dem Tode genauso wie indiesem hiesigen Leben. O Allah, ich suche Versorgung fürmein Leben von Dir rechtmäßig erworben, rein und gesegnet.O Allah, was auch immer Du an Gutem liebst, mache Du esliebenswert für uns und erleichtere es für uns; und was anBösem Du widerwillig findest, mache es uns verhaßt undhalte Duuns so entfernt davon. Und beraube uns nicht desIslam, nachdem Du uns rechtgeleitet hast.“ (TIRMIDHI,Khitabul-Hadsch)Arafat ist ein Ort einige Kilometer außerhalbMekkas, an dem im Zusammenhang mit der PilgerfahrtGebetsgottesdienste stattfinden. Am betreffenden Tagder Pilgerfahrt versammeln sich die Pilger auf der Ebenevon Arafat, wo Hadhrat Muhammad ßaw , der HeiligeProphet Gottes, seine Abschiedsrede gehalten hatte. Indieser einzigartigen und riesigen Versammlung vonMenschen aus allen Enden der Erde werden die Pilgerwiederum von dem Bewußtsein bewegt, sich auf einemPlatz zu befinden, der Zeugenschaft leistet für dieTatsache, daß hier einst der Prophet zu jenengesprochen hatte, die als erste dem Ruf Allahs gefolgtwaren. Die Worte Hadhrat Muhammads ßaw am Arafat-Tag seiner „Abschiedswallfahrt“ lauteten:211


„Eure Habe, Eure Ehre und Euer Leben sind geheiligtund geschützt durch die Heiligkeit des Tals, dieses Monatsund dieser Stadt – Mekka und ihr Tal. Ihr werdet bald vorEurem Herrn erscheinen und Er wird Euch für alle EureTaten zur Rechenschaft ziehen. Seid bedacht, daß, nachdemich gegangen bin, Ihr nicht in die Irre geht...Erinnert Euch immer Eurer Pflichten gegenüber Allahim Hinblick auf Eure Ehegattinnen. Ihr habt sie unter demSchutz von Allahs Namen geheiratet und sie sind Euregesetzlichen Frauen im Einklang mit Allahs Wort geworden.Erinnert euch deshalb gut Eurer Verpflichtungen...O Menschen, Euer Gott ist einer und EureAbstammung ist eine, Ihr seid alle Brüder und alle gleich:ein Araber hat keinen Vorrang vor einem Nichtaraber undauch ein Nichtaraber kann keinen Vorrang vor einemAraber haben; ein weißer Mann hat keinen Vorranggegenüber einem Farbigen und ein Farbiger soll kein Privileggegenüber einem weißen Mann haben.Ich hinterlasse Euch etwas, das Euch gegen jedenIrrtum und jeden Fehler schützen wird, wenn Ihr Euchdanach richtet. Es ist Allahs Buch (der Heilige Qur’an)...Betet Euren Herrn an, verrichtet das Gebet, haltet dasFasten während des Monats Ramadhan ein, zahlt mitFreude die Armensteuer, vollzieht die Pilgerfahrt zum HausAllahs und gehorcht denen, die unter Euch die Befehlsgewaltbesitzen. Allah wird Euch in Sein Paradies eintretenlassen...“ (Übersetzung der Abschiedsrede aus: D ERI SLAM, Ausgabe 5/1972, Seiten 5-6).212


AllÁhumma aÊ’al Îubbaka aÎabba ilayya minnafsÐ wa mÁlÐ wa ahlÐ wa mina-l-mÁ’i-l-bÁrid.„O Allah, bringe mich dazu, die Liebe zu Dir allemvorzuziehen; eingeschlossen mich selbst, meinen Besitz, meineFamilie, ja sogar kühles Wasser.“ (TIRMIDHI )U n d :AllÁhumma Ôahhir qalbÐ min-n-nifÁqi wa ‘amalÐmina-r-riyÁ’i wa lisÁniÐ mina-l-kaÆibi wa ‘ainÐ mina-l-ÌiyÁnati fa’innaka ta’lamu ÌÁ’inata-l-a’yuni wa mÁtuÌfÐ-Ò-ÒudÙr.„O Allah, läutere Du mein Herz von Heuchelei undberaube mein Verhalten der Motive des Zurschaustellens undmeine Zunge der Lüge sowie mein Auge des unredlichenBlicks, denn Du weißt um den Betrug des Auges oder dessen,was auch immer in den tiefsten Winkeln des Herzensverborgen ist.“ (TIRMIDHI, Khitab Tarikh-lil-Khatib)214


‘alimtu minhÁ wa mÁ lam a‘lamu min šarri mÁ Ìalaqawa bada’a wa Æara’a min šarri mÁ yanzilu mina-s-samÁ’Iwa min šarri mÁ ya‘ruÊu fÐhÁ wa min šarri mÁ Æara’a fil-arÃiwa min šarri mÁ yaÌruÊu minhÁ wa min šarrifitani-l-layli wa-n-nahÁri wa min šarri ÔawÁriqi-l-layliyaÔruqu bi-Ìayrin, yÁ RaÎmÁn.„Ich suche Zuflucht in den vollkommenen göttlichenWorten, denen niemand entfliehen kann, sei er ein Guteroder ein Schlechter. Ich suche Zuflucht bei den göttlichenNamen, ob ich sie kenne oder ob ich sie nicht kenne, gegendas Böse, das Gott geschaffen, ins Leben gerufen undverbreitet hat. Ich suche Zuflucht bei den göttlichen Namengegen das Böse, das vom Himmel herabkommt oder in ihnaufsteigt. Und ich suche Zuflucht bei den göttlichen Namengegen das Böse, das sich auf der Erde verbreitet sowie gegendas Böse, das aus ihr hervorkommt. Ich suche Zuflucht beiden göttlichen Eigenschaften gegen die Prüfungen der Nachtund gegen die Prüfungen des Tages; gegen die Unglücksfälle,die einen in der Nacht überwältigen können, aber nichtgegen jenes, das mit Gutem verbunden ist, o barmherzigerHerr.“ (M UAWATTA I MAM M ALIK, Hadies Nr. 1497)216


G e b e t ed e s V e r h e i ß e n e n M e s s i a s a sI n S c h w i e r i g k e i t e n„Mein Wohltäter und mein Gott, ich bin einnichtsnutziger Diener von Dir, sündig und unbedachtsam.Du hast mich Unrecht nach Unrecht begehensehen und hast mir immer wieder Deine Gunst gewährt.Du bist Zeuge meiner immer wiederkehrenden Sündeund hast mich wieder und immer wieder mit Großmutüberschüttet. Duhast meine Säumnisse immer bedecktund hast mich mit Deinen unzählbaren Geschenkenbereichert. Soerbarme Dich nochmals dieses unwürdigenSündigen und vergib mir meine Unverschämtheitund Undankbarkeit und befreie mich von diesenSorgen, denn es gibt niemanden außer Dir, den ich umHilfe ersuchen kann. Amien.“ (MAKTUBAT- E -AHMAD,Band V, Seite 3)A l l e i n g e l a s s e n„Mein Gott, erhöre meine demütige Bitte, dennich bin alleingelassen worden. Meine Zuflucht undmein Schild, antworte Du mir, denn ich bin verlassen.Mein Geliebter, mein liebster Geliebter, verlasse michnicht; ich bin mit Dir, und meine Seele wirft sichnieder vor Dir.“ (SIERAT H ADHRAT M ASIEH- AL-M AU' UD AS von Yaqub Ali Irfani)217


218A u f d e r S u c h e n a c h E i n h e i t m i t G o t t„Gebieter des Universums, ich kann Dir nichtgenug für Deine Gaben danken. Du bist gnädig undbarmherzig, und unzählig sind die Gunstbezeugungen,die Du mir geschenkt hast. Vergib mir meine Sünden,so daß ich nicht zugrunde gehe; fülle Du mein Herzmit Deiner reinen Liebe, so daß ich leben mag. BedeckeDu meine Versäumnisse und ermögliche es mir, michso zu verhalten, daß Du mit mir zufrieden sein magst.Ich suche Zuflucht bei Dir vor der Gefahr, mir DeinenZorn zuzuziehen. Erbarme Dich meiner. Erbarme Dichmeiner. Erbarme Dich meiner. Und schütze Du michvor dem Unheil in dieser Welt und im Leben nach demTod, denn alle Gnade und Gunst sind in DeinenHänden. Amien.“ (M AKTUBAT- E -AHMAD , Band V, S. 5)A n d e r K a a b aDer Verheißene Messias wies Sufi Ahmad Jan raan, für ihn an der Kaaba das folgende Gebet in seinemNamen darzubringen:„O Du Allerbarmherzigster, ein demütiger Dienervon Dir, nichtsnützig und voller Fehler und unwürdig,mit Namen Ghulam Ahmad, aus dem Land Indien,fleht Dich an: Allerbarmherzigster, gewähre Du es mir,daß Du mit mir zufrieden bist und vergib (mir) meineSäumigkeiten und Sünden, denn Du bist der Meistvergebende,immer Barmherzige. Ermögliche Du mirein solches Verhalten, daß Du sehr zufrieden mit mir


sein magst. Trenne mich von meinem Ego, wie dieTrennung zwischen dem Osten und dem Westen. Lassemein Leben und meinen Tod und jede meinerFähigkeiten Deiner Sache auf das Vollkommenstegeweiht sein; lasse es geschehen, daß ich in Deiner Liebelebe und in Deiner Liebe sterbe, und laß michauferstehen unter jenen, die Dich vollkommen lieben.Allerbarmherzigster, bringe Du aus Deiner Gnadezur Erfüllung den Zweck, für dessen Verbreitung Dumich beauftragt hast, und auch den Dienst, durch denDu mein Herz inspiriert hast, und veranlasse, daß dieBotschaft des Islam seinen Gegnern durch diesenDemütigen triumphierend überbracht wird, wie auchjenen, die von seiner Vortrefflichkeit keine Kenntnisbesitzen. Behalte Du diesen Demütigen und jene, dieihn lieben und ihm folgen, in dem Schatten und derSicherheit Deiner Vergebung und Deines Mitleids, undsorge für sie in diesem Leben und im Leben nach demTod materiell wie auch spirituell, und lasse Du sie dasHaus Deines Wohlgefallens erreichen. Sende Du dieFülle Deines Friedens und Deiner Segnungen aufDeinen auserwählten Gesandten und seine Gefährtenund sein Volk herab. Amien.“ (MAKTUBAT- E -AHMAD,Band V, Seiten 17 und 18)G e b e t z u r U n t e r s c h e i d u n g z w i s c h e n W a h r h e i tu n d U n w a h r h e i tZur aufrichtigen Reue entschlossen, bete mannachts zwei Raka’at oder Nawaffil, wobei in der ersten219


Raka’h die Sure J A -SIN und in der zweiten Raka’heinundzwanzigmal die Sure A L -ICHLAS rezitiert werden.Nachdem man ebenfalls in der zweiten Raka’h nachdem Taschahud dreihundertmal Segnungen für denHeiligen Propheten Muhammad ßaw (Duruud-Scharief)erfleht sowie anschließend dreihundertmal um dieVergebung seiner Sünden gefleht hat (AstaÈfiru-llÁhiRabbi min kulli Æanbin wa atÙbu ilayhi – Ich ersucheVergebung bei Allah, meinem Herrn, für all meine Sündenund wende mich zu Ihm), richte man die folgendedemütige Bitte an Allah:„O Du Allmächtiger und Barmherziger, Dukennst das, was versteckt ist, und wir kennen es nicht;und der Angenommene, der Zurückgewiesene und derWahrhaftige und der Betrüger können nicht vor Dirversteckt bleiben. Wir flehen Dich daher demütig an,uns aus Deiner Gnade heraus in einer Vision oder ineinem Traum oder auf dem Weg einer Offenbarung dieWahrheit betreffend dieses Mannes, der den Ansprucherhebt, der Verheißene Messias, der Mahdi undReformer dieses Zeitalters zu sein, zu erkennen zugeben, und obergemäß Deines Urteils wahrhaft oderfalsch ist; so daß wir, wenn er verworfen ist, nicht in dieIrre geführt werden, dadurch, daß wir ihn annehmen;oder daß, wenn er von Dir ist und angenommen, wirnicht zugrunde gehen dadurch, daß wir ihn verleugnenund erniedrigen. Schütze Du uns gegen jeglicheVersuchung, denn Du allein hast alle Macht. Amien.“(AL B ADR , Band IX)220


A n m e r k u n g : Dieses Gebet sollte für wenigstenszwei Wochen in vollkommener Offenheit dargebrachtwerden. Denn wenn jemand, dessen Meinung schonstark beeinflußt und voller Haß ist, danach trachtet,bezüglich einer Person informiert zu werden, die er alsschlecht ansieht, wird er von Satan besucht, der jenerDunkelheit, die dessen Meinung bereits umgibt, weitereDunkelheit hinzufügt.G e b e t z u r B e f r e i u n g v o n S ü n d e„Ich bin ein Sünder und kann nichts erreichendenn durch Deine Leitung und durch Deine Gnade. SeiDu barmherzig zu mir und reinige mich von allerSünde, denn außer durch Deine Gnade undBarmherzigkeit gibt es niemanden sonst, der michreinigen könnte. Wir sind Deine sündigen Diener undsind von unserem Ego überwältigt; vergib Du uns undschütze Duuns gegen das Unheil dieser Welt und dasder nächsten. Amien.“ (AL B ADR, Band III, Seite 4)G o t t e s s u c h e„O Allmächtiger Gott, mein teurer, geliebterFührer, zeige Du mir den Weg, auf dem derRechtschaffene zu Dir findet, und schütze Du michgegen den Weg der Leidenschaft, den der Feindschaft,den des Hasses und gegen den der weltlichen Begierden.Amien.“ (BOTSCHAFT DER V ERSÖHNUNG)221


U m K o n z e n t r a t i o n i m G e b e tDer Verheißene Messias as erhielt einen Brief, indem gefragt wurde, wie man Konzentration im Gebeterlangen könne, und den er folgendermaßen beantwortete:„Friede sei mit dir und die Gnade Allahs undSeine Segnungen. Der einzige Weg ist der, mitgöttlichem Gebet um Konzentration zu flehen undnicht mit einer beiläufigen Wiederholung des Gebetszufrieden zu sein. Versuche, dich soweit zukonzentrieren, wie esdir möglich ist, und sollte es dirnicht gelingen, dann erflehe am Ende jeder Raka’h inder Qiyyaam-ẞ aaniya (zweite stehende Haltung) :‚O Allmächtiger Gott, Herr der Majestät, ich binein Sünder, und soweit hat das Gift der Sünde meinHerz durchdrungen, daß ich nicht mehr dazu fähig bin,mich in meinen Gebeten mit überfließendem Herzenzu konzentrieren. Vergib Du mir aus Deiner Gnade undBarmherzigkeit heraus meine Sünden und übersiehmeine Säumnisse, und mache Du mein Herz weich undfülle es mit der Vorstellung von Deiner Größe und mitDeiner Furcht und Liebe, so daß esmir, nachdem seineVerhärtung entfernt ist, möglich sein wird, mich imGebet zu konzentrieren. Amien.’“ (FATWA H ADHRATM ASIEH- AL-MAU'UD AS , Seite 37)222


E i n i g e k u r z e S u r e n f ü r d i e R e z i t a t i o n w ä h r e n d d eẞ a l a t m i t w ö r t l i c h e r Ü b e r s e t z u n g u n d T r a n s k r i p t i o nSure 103 A L -'ASRWa-l-Aßr. Inna- l-insÁna lafÐ Ìusr, illÁ- -laÆÐnaBeimNachmittagÁmanÙdie glaubenWahrlich,wa ‘amilÙ-Ò-ÒÁliÎÁtiund Guteswirkender Mensch(ist)im Verlust, außer Jenen,wa tawÁÒau bi-l-Îaqqi wa tawÁÒau bi-Ò-Òabr.undmotivierenmit derWahrheitundmotivierenmit GeduldSure 106 A L -QURAISCHLi-ÐlÁfiQuraišWegen derVorliebeder Quraiš,WelcherÐlÁfihimIhrerVorliebefüraÔ’amahumminÊÙ‘inihnen denHungernimmtriÎlata-ššitÁ’iwa-Ò-Òaif.Reisen imWinter undSommer,fa-l-ya‘budÙ Rabba hÁÆÁ-l-bait.sollten siedienenDem HerrndiesesHauses,wa Ámanahum min Hauff.undsiebewahrt/sichertvorFurcht.223


Sure 113 A L -FALAQQul: A’ÙÆu bi Rabbi-falaq min šarri mÁSprich Zuflucht Dem Herrn vor Dem Übel, welchessuche ichbeiderMorgenröte/SpaltungÌalaq, wa min šarri ÈÁsiqin iÆÁ Waqab,Er erschuf, Und vor Dem Übel Der Nacht, wenn Sie eintritt,Wa min Šarri- n-naffÁ×Áti Fi- l- ‘uqad, wa minUnd vor Dem Übel Die blasen auf Die Knoten Und voršarri ÎÁsidin iÆÁ Îasad.Dem Übel Des wenn Er neidet.Neiders,Sure 114 A L -NASQul: A’ÙÆu bi Rabbi-n-nÁs, Maliki-nnÁsSprich: Zuflucht Dem Herrn Dem Königsuche ich der derbei Menschen MenschenIlÁhi-n-nÁsDem GottderMenschenŠarri- l-waswÁsi- l-ÌannÁsi- l-laÆÐ Yuwaswisu fÐDem Übel Des Einflüstererchendenschlei-welcher einflüstert inÒÙduri- n-nÁs, mina- l-ÊinnÁti Wa- n-nÁs.Die Brüste(Herzen)DerMenschen,vor/von DenDschinnund DenMenschenminvor225


I n h a l t s v e r z e i c h n i sAnmerkung des Verlegers................................................. 3Vorwort zur zweiten Auflage ........................................... 5Vorwort zur ersten Auflage..............................................9Erklärung unbekannter Buchstabenin der Transkription der arabischen Sprache...............13Über das ẞ alat (Ritualgebet) im Islam..........................15Einige Unterweisungendes Heiligen Qur’an zum ẞ alat ....................................28Der Verheißene Messias as über das ẞ alat .....................30Die Wichtigkeit des gemeinsamen ẞ alat ..................... 33Einige Punkte über die Moschee...................................36<strong>Das</strong> Verrichten des ẞ alatund die Erziehung der Kinder ...................................... 37Die Wichtigkeit des ẞ alat .............................................. 39<strong>Das</strong> ẞ alat als Pflichtgebot.............................................. 45Die Gebetszeiten..............................................................47<strong>Das</strong> <strong>islamische</strong> Ritualgebet mit Übersetzung..............49Die Bedingungen des ẞ alat............................................49Wudhu..............................................................................50Wie wird Wudhu gemacht?.............................................51Nawaqis-e-Wudhu........................................................... 54Tayyamum.........................................................................55Ghusal (Dusche, Bad) ..................................................... 56226


Die Sunna des Ghusal .....................................................57Wasser................................................................................58Sattr (Teil des Körpers, der bedeckt sein muß)............58Die Kopfbedeckung der Männer...................................58Asan ...................................................................................59<strong>Das</strong> Gebet beim Betreten der Moschee: ........................63<strong>Das</strong> Verrichten des ẞ alat ................................................65Iqamah.............................................................................. 66Niyyatus-ẞ alat (Die Absicht kundtun,das Gebet verrichten zu wollen).................................... 68Takbir-Tahrima und Rafa‘-Yaddayn(<strong>Das</strong> erste Takbir und das Heben der Hände) ............ 69Sana (Lobpreisung).........................................................70Ta’a’udh (Gebet um Schutz)...........................................71Tasmiyya und Sure A L -FATEHA ......................................71Rukuua (Verbeugung) .................................................... 74Qiyyaam-ẞ aaniya (Zweite stehende Haltung) .............75Sadschda (Niederwerfung)............................................. 76Dschilsa (Qu’uud-Bainas-Sadschdatäin, d.h. diesitzende Haltung zwischen zwei Sadschdas)............... 77Du’a-e-Matura...................................................................71Tasmiyya und Sure A L -FATEHA 71Qadaa, Attahiyya undTaschahud(Pause, Ehrerbietung und Bezeugung) ......................... 78Duruud-Scharief (Gebet des Propheten)......................80227


Du’as nach dem Duruud-Scharief ................................82Tasliem oder Salaam (Gebetsschluß)............................84Du‘as nach dem Ritualgebet.......................................... 85ẞ alat-tull-Witr und das Du’a Qunut............................88Die verschiedenen Arten des Gebets.............................90Schaubild zur Anzahl der Raka’at ................................ 93Die Pflichtteile des Gebets .............................................94Wadschbat-e-ẞ alat........................................................... 95Sunna des ẞ alat...............................................................96Mustahibat-e-ẞ alat..........................................................98Makruhat-e-ẞ alat.............................................................99Mubtilat-e-ẞ alat............................................................. 102Sadschda-Sahw ............................................................... 102Qadhaa’ des Gebets.......................................................104<strong>Das</strong> alleinige Gebet........................................................ 105<strong>Das</strong> Gebet in Gemeinschaft ......................................... 105Wichtiges zur Beachtung.............................................. 106Gebet im Krankheitsfall...............................................109<strong>Das</strong> Zusammenlegen von Gebeten...............................110ẞ alatull Dschumu’ah (Freitagsgebet) .......................... 111Wie das Dschumu’ah-Gebet verrichtet wird...............112Ihdull-Fittr und Ihdull-Ad’hah(Zuckerfest und Opferfest) ...........................................117Ihdull-Ad’hah (Opferfest) ............................................ 120228


ẞ alatull-Saffar bzw. -Qaßr ............................................123ẞ alatull-Tahadschud .....................................................124ẞ alatull-Tarawih .............................................................125ẞ alatull-Chauff (<strong>Das</strong> Furchtgebet) .............................126ẞ alatull Kussuf wa Chussuf (Finsternisgebet)...........126ẞ alatull-Istisqaa..............................................................127ẞ alatull-Istikhara(Gebet zur Gewährung des Besten)..............................129ẞ alatull-Ha’adscha (das Bedürfnisgebet).....................131ẞ alatull-Ischraq, ẞ alatull-Suhahund ẞ alatull-Awwabien................................................. 133Nikah (die Heiratspredigt) ........................................... 133ẞ alatull-Dschenasa ........................................................137ẞ alatull-Dschenasa-Ghäib(Totengebet in absentia ).................................................142Begräbnis.........................................................................142Die Philosophie des Istighfaar.....................................145<strong>Das</strong> Istighfaar-Gebet lautet wie folgt:..........................145Wichtige Anweisungenzur Rezitation des Heiligen Qur’an............................150Gebete aus dem Heiligen Qur’an, Teil 1..................... 156<strong>Das</strong> Gebet, welches die Propheten Abraham as und Ismael asrezitierten, während sie das Haus Allahs (die Kaaba)wiederaufbauten ...............................................................156229


Gebet der Kinder Israels,als sie dem Feind gegenüberstanden..................................157Gebet des Propheten Zacharias as um Nachwuchs.............158Gebet der Jünger Jesu as .......................................................158Demütige Bitte derjenigen unter den Menschendes Buches, die gläubig waren...........................................159Gebet des Propheten Adam asund dessen Frau um Vergebung........................................159Demütige Bitte der Zauberer Pharaos,nachdem sie glaubten....................................................... 160Gebet des Propheten Noah as beim Betreten der Arche...... 160Gebet des Propheten Josef as um Rechtschaffenheit ............161Gebet des Heiligen Propheten ßawum einen erfolgreichen Abschluß in einer Angelegenheit..161Gebet derjenigen, die in den Katakomben hausten ......... 162Gebet des Propheten Mose as um Redesicherheit ................ 162Gebet des Heiligen Propheten ßawum Wissensvermehrung ....................................................163Gebet des Propheten Hiob as in Not ...................................163Gebet des Propheten Jonah as ,nachdem er seinen Frevel erkannt hatte .......................... 164Gebet des Propheten Zacharias asum Nachkommenschaft................................................... 164Gebet des Propheten Noah as um sicheres Ankommen...... 164Gebet des Heiligen Propheten ßawum Schutz vor teuflischen Einflüsterungen.......................165230


Gebet des Propheten Abraham as um Weisheit .................. 165Gebet des Propheten Salomon as um Dankbarkeit ............166Gebet des Propheten Abraham as um einen Sohn..............167Demütige Bitte der Engelim Namen der Rechtschaffenen ........................................167Gebet des Propheten Noah as um Hilfe..............................168Gebet der Gefährten des Propheten Abraham asum Rechtleitung................................................................169Gebet der Gläubigen,die an den Tag des Jüngsten Gerichts glauben .................169Gebete aus dem Heiligen Qur’an, Teil 2.................... 171Gebete des Heiligen Propheten Muhammad ßaw ........179Nach dem Aufwachen......................................................179Auf dem Weg zum Abtritt ...............................................179Beim Verlassen des Abtritts ..............................................179Beim Verlassen des eigenen Hauses ..................................180Beim Heimkommen.........................................................181Bevor man beginnt zu essen ............................................. 181Nach Beendigung der Mahlzeit ....................................... 181Am Ende eines Festes........................................................182Beim Anziehen eines neuen Kleidungsstücks ....................182Auf dem Weg zur Moschee ............................................... 183Beim Krankenbesuch ........................................................184Gegen Schulden.................................................................184Beim Erreichen seines Ziels .............................................. 185231


Am Sarg........................................................................... 186Beim Friedhofsbesuch ....................................................... 187Heiratsglückwünsche ........................................................ 187Gebet für die neue Braut .................................................. 188Bei der Vereinigung von Mann und Frau...................... 188Während des Einkaufens................................................. 189Um Leiden oder Betrübnis zu entgehen ........................... 189Sich dem göttlichen Willen ergebend ............................... 190Angesichts einer unerwünschten Nacht............................ 190Um einen Verlust wettzumachen......................................191Gegen die üblen Folgen großen Zorns ..............................191In Verteidigung gegen einen Feind ...................................191Gebet um Stärke gegen den Feind.................................... 192Bei Reisebeginn................................................................ 192Beim Abschiednehmen......................................................193Beim Heraufgehen einer Anhöhe..................................... 194Beim Herabgehen von einer Anhöhe............................... 194Gebet für die Kranken ......................................................195Für das allgemeine Wohlsein........................................... 196Um während der Reiseeine Nacht voller Schrecken abzuwehren......................... 196Bei geistiger Unruhe und Erregung ................................. 197Morgengebet und Abendandacht..................................... 199<strong>Das</strong> Abendgebet............................................................... 200232


Beim Zubettgehen............................................................ 201<strong>Das</strong> Morgengebet .............................................................202Beim Verlassen einer Versammlung................................ 203Beim Erblicken des Mondes in dessen erster Nachtnach dem Neumond zum Mond-Monatsbeginn ............ 203Beim Fasten beenden.......................................................204„Laylatull-Qadr“ (Nacht des Schicksals) –Gebet............ 205Wenn es regnet................................................................. 205Gebet um reichlichen Regen.............................................206Wenn es donnert..............................................................207Um dem Übel eines Sturmes zu entgehen ........................207Beim Verzehren einer frischen Frucht..............................208Zu Beginn der Pilgerfahrt...............................................208Gebet an der „Yamani„-Ecke .........................................209Zu „Safa“ und „Marwah“............................................ 210In Arafat ......................................................................... 210Um sich gegen den Einfluß von Satan zu schützen .........213Allgemeine, umfassende Gebete.........................................213Um außergewöhnliche Anstrengungen zu überwinden....215Um Gottes Schutz zu erhalten ..........................................215Gebete des Verheißenen Messias as ................................217In Schwierigkeiten ............................................................217Alleingelassen....................................................................217Auf der Suche nach Einheit mit Gott ..............................218233


An der Kaaba.................................................................. 218Gebet zur Unterscheidungzwischen Wahrheit und Unwahrheit .............................. 219Gebet zur Befreiung von Sünde ....................................... 221Gottessuche ....................................................................... 221Um Konzentration im Gebet...........................................222Einige kurze Surenfür die Rezitation während des ẞ alatmit wörtlicher Übersetzung und Transkription.......223Inhaltsverzeichnis .........................................................226234

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!