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Die Flechten der Kupferschieferhalden um Eisleben, Mansfeld und ...

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Mitteilungen zur floristischen Kartierung Sachsen-Anhalt Son<strong>der</strong>heft 4 (2006)<br />

Siegfried Huneck<br />

Herausgegeben vom<br />

Botanischen Verein Sachsen-Anhalt e.V.<br />

Halle (Saale)<br />

<strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Kupferschieferhalden</strong><br />

<strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong><br />

<strong>und</strong> Sangerhausen


Impress<strong>um</strong><br />

Mitteilungen zur floristischen Kartierung in Sachsen-Anhalt<br />

Son<strong>der</strong>heft 4 (2006)<br />

<strong>Die</strong> „Mitteilungen zur floristischen Kartierung in Sachsen-Anhalt“ sowie die Son<strong>der</strong>hefte<br />

können über den Herausgeber bezogen werden.<br />

Herausgeber: Botanischer Verein Sachsen-Anhalt e.V., Am Dorfrand 3, D-06193 Frößnitz<br />

E-Mail: Botanik.Halle@web.de<br />

Schriftleitung: Dr. D. FRANK<br />

Redaktion: Dr. D. FRANK, DR. A. KRUMBIEGEL, Prof. Dr. H. WEINITSCHKE.<br />

Verlag: Ampyx-Verlag, Dr. Andreas Stark (Bezug dieser Publikation direkt über den<br />

Botanischen Verein Sachsen-Anhalt e. V.)<br />

Satz: Ampyx-Verlag, Dr. Andreas Stark, Halle (S.)<br />

Herstellung: druck-zuck GmbH, Halle (S.)<br />

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek<br />

<strong>Die</strong> Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in <strong>der</strong> Deutschen Nationalbibliografie;<br />

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />

ISSN 1432-8038<br />

ISBN 3-932795-26-1<br />

Geför<strong>der</strong>t durch die Stiftung Umwelt, Natur- <strong>und</strong> Klimaschutz Sachsen-Anhalt.<br />

<strong>Die</strong> Verantwortung für den Inhalt liegt bei den Autoren.<br />

Titelbild: Protoparmeliopsis muralis.<br />

Foto auf <strong>der</strong> Rückseite: Blick von Norden auf die Halde vom Lichtloch 28Z.


Mitteilungen zur floristischen Kartierung in Sachsen-Anhalt<br />

Son<strong>der</strong>heft (2006)<br />

<strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong><br />

<strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

von<br />

Siegfried Huneck<br />

Botanischer Verein Sachsen-Anhalt e.V.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 3<br />

<strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>,<br />

<strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen 1)<br />

Siegfried Huneck<br />

Abstract: HUNECK, S. (2006): The lichens of the copper slate tips aro<strong>und</strong> <strong>Eisleben</strong>,<br />

<strong>Mansfeld</strong> and Sangerhausen.<br />

On the copper slate tips aro<strong>und</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> and Sangerhausen (Germany,<br />

Saxony-Anhalt) 96 lichen species have been recorded.<br />

Zusammenfassung: HUNECK, S. (2006). <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong><br />

<strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen.<br />

Auf den <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

(Deutschland, Sachsen-Anhalt) wurden 96 <strong>Flechten</strong>arten nachgewiesen.<br />

Key words: lichens, copper slate tips, Saxony-Anhalt<br />

Inhalt<br />

1 Einleitung<br />

2 Geographie <strong>und</strong> Geologie<br />

2.1 Geographie<br />

2.2 Entstehung des Kupferschiefers<br />

3 <strong>Die</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong><br />

3.1 Geschichtlicher Abriss des Kupferschieferbergbaus<br />

3.2 <strong>Die</strong> Haldenmaterialien<br />

3.3 Namen, Lage, Alter, Form <strong>und</strong> jetziger Zustand <strong>der</strong> Halden<br />

4 <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong><br />

4.1 Aufbau <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong><br />

4.2 Chemie <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong><br />

4.3 <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> Halden<br />

5 Gefährdung <strong>und</strong> Schutz <strong>der</strong> Halden <strong>und</strong> ihrer <strong>Flechten</strong>flora<br />

6 Danksagung<br />

7 Literatur<br />

1) Meinem lieben Fre<strong>und</strong> Harrie Sipman gewidmet


4 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

1 Einleitung<br />

<strong>Die</strong> Landschaft zwischen Gerbstedt, Hettstedt, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> <strong>Eisleben</strong> (Mansfel<strong>der</strong> Mulde)<br />

sowie die Gegend <strong>um</strong> Sangerhausen (Sangerhäuser Mulde) wird durch zahlreiche Halden<br />

geprägt, die Zeugnis über den jahrhun<strong>der</strong>telangen Bergbau auf Kupferschiefer ablegen. Über<br />

die Flora2) <strong>der</strong> höheren Pflanzen auf den <strong>Kupferschieferhalden</strong> liegen mehrere Veröffentlichungen<br />

vor: SCHUBERT (1953/54, 1954), JANOWITZ (1996), SCHUMANN & SCHWARZBERG<br />

(2000) <strong>und</strong> BAUMBACH (2000). Dagegen ist über die <strong>Flechten</strong>3) dieser Halden nur wenig<br />

bekannt, obwohl sie zu den Erstbesiedlern gehören (vgl. SCHÖLLER 1997 <strong>und</strong> PURVIS 2000).<br />

In neuerer Zeit hat sich wohl SCHUBERT (1953/54) als Erster mit den <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>der</strong> Mansfel<strong>der</strong> Mulde befasst <strong>und</strong> folgende Arten aufgelistet: Cladonia<br />

rangiferina (L.) WEBER ex F.H.WIGG. 4) 5) , Cladonia rangiformis HOFFM., Diploschistes<br />

scruposus (SCHREB.) NORM. 5) , Peltigera canina (L.) WILLD. 5) , Platismatia glauca (L.)<br />

W.L.CULB. et C.CULB. 5) <strong>und</strong> Xanthoparmelia conspersa (ACH.) HALE5) . Dabei handelt es<br />

sich nur <strong>um</strong> Strauch- <strong>und</strong> Laubflechten, während die in <strong>der</strong> Mehrzahl vorliegenden Krustenflechten<br />

unberücksichtigt blieben. Das Vorkommen von Cladonia rangiferina auf den Halden<br />

<strong>der</strong> nie<strong>der</strong>schlagsarmen Mansfel<strong>der</strong> Mulde ist unwahrscheinlich, da die Rentierflechte trocken-warme<br />

Gebiete meidet; die nächsten F<strong>und</strong>orte liegen im Harz. Bei Diploschistes scruposus<br />

dürfte es sich wahrscheinlich <strong>um</strong> Diploschistes muscor<strong>um</strong> (SCOP.) R.SANT. handeln.<br />

In den Jaheren 1970–2006 sammelte <strong>der</strong> Verfasser <strong>Flechten</strong> auf den Halden <strong>der</strong> Mansfel<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> Sangerhäuser Mulde, die in den Herbarien6) des Botanischen Muse<strong>um</strong>s in Berlin-Dahlem<br />

<strong>und</strong> des Botanischen Institutes <strong>der</strong> Universität Graz aufbewahrt werden.<br />

In dieser Arbeit wird z<strong>um</strong> ersten Male zusammenfassend über die auf den <strong>Kupferschieferhalden</strong><br />

des Mansfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Sangerhäuser Revieres vorkommenden <strong>Flechten</strong>arten berichtet<br />

(insgesamt 96 Arten, davon 68 Krusten-, 14 Strauch- <strong>und</strong> 14 Laub-<strong>Flechten</strong>). <strong>Die</strong> vier häufigsten<br />

Gattungen sind Cladonia mit 12, Lecanora mit 9, Acarospora mit 6 <strong>und</strong> Caloplaca mit<br />

6 Arten. Das Ziel war die möglichst vollständige Erfassung aller Haldenflechten als Gr<strong>und</strong>lage<br />

für spätere Aufnahmen, denn auch die <strong>Flechten</strong>flora <strong>der</strong> Halden wird Verän<strong>der</strong>ungen unterliegen,<br />

abgesehen vom Verlust zahlreicher F<strong>und</strong>orte durch das zur Zeit stattfindende Abtragen<br />

<strong>der</strong> Halden.<br />

<strong>Die</strong> Nomenklatur folgt SCHOLZ (2000) <strong>und</strong> TÜRK et al. (2004). Bis auf die Abb. 57, 58, 59,<br />

61, 62, 69, 71, 74, 75, 76 (Fotos D. FRANK) wurden die Abbildungen vom Autor angefertigt.<br />

Verwendete Abkürzungen<br />

B – Herbari<strong>um</strong> des Botanischen Muse<strong>um</strong>s in<br />

Berlin-Dahlem<br />

cf. – vergleiche<br />

det. – bestimmt durch. Danach folgt <strong>der</strong> Name des<br />

Lichenologen, <strong>der</strong> eine Flechte bestimmt hat<br />

et – <strong>und</strong><br />

GZU – Herbari<strong>um</strong> des Botanischen Institutes <strong>der</strong><br />

Universität Graz<br />

KS – Kupferschiefer<br />

leg. – gesammelt durch. Danach folgt <strong>der</strong> Name<br />

des Sammlers <strong>der</strong> Probe<br />

PD – para-Phenylendiamin<br />

S.H. – Siegfried Huneck<br />

ü.M. – über Meeresspiegelniveau<br />

Z – Zechstein<br />

2) Flora: Pflanzenwelt eines bestimmten Gebietes.<br />

3) <strong>Flechten</strong>: Lebensgemeinschaften aus Pilzen <strong>und</strong> Algen bzw. Cyanobakterien.<br />

4) Nur wenige <strong>Flechten</strong> haben deutsche Namen, ihre wissenschaftliche Bezeichnung setzt sich zusammen aus<br />

a) dem lateinischen Gattungsnamen (z. B. Cladonia), b) dem Artnamen (z. B. rangiferina), c) dem Autor,<br />

<strong>der</strong> die Art z<strong>um</strong> ersten Mal beschrieben hat (z. B. L., Abkürzung für Linné) <strong>und</strong> d) dem Autor <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit<br />

gültigen Zuordnung (z. B. WEBER ex F.H. WIGG.).<br />

5) <strong>Die</strong>se Arten wurden vom Verfasser nicht auf den Halden gef<strong>und</strong>en.<br />

6) Herbar: Sammlung getrockneter Pflanzen für wissenschaftliche Zwecke mit international gültigen<br />

Abkürzungen (Index Herbarior<strong>um</strong>): siehe Abkürzungsverzeichnis.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 5<br />

2 Geographie <strong>und</strong> Geologie<br />

2.1 Geographie<br />

2.1.1 <strong>Die</strong> Mansfel<strong>der</strong> Mulde<br />

<strong>Die</strong> Mansfel<strong>der</strong> Mulde wird im Norden von <strong>der</strong> Halle-Hettstedter Gebirgsbrücke, im Osten<br />

von <strong>der</strong> Saale, im Süden vom Hornburger Sattel <strong>und</strong> im Westen von <strong>der</strong> Linie Hettstedt –<br />

<strong>Mansfeld</strong> – <strong>Eisleben</strong> – Wolferode begrenzt. <strong>Die</strong> höchsten Erhebungen sind im Norden die<br />

Höhe 218.7 (Straßenkreuzung bei Welfesholz), im Süden die Höhe 294.1 bei Bischoferode<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Tafelberg bei Hornburg (244.7 m ü.M.) <strong>und</strong> im Westen die Höhe 303.8 bei Ziegelrode<br />

sowie die Höhe 266.1 bei Großörner. <strong>Die</strong> tiefsten Stellen liegen bei Könnern/Saale (65 m<br />

ü.M.) <strong>und</strong> Wettin/Saale (70 m ü.M.). Der Durchmesser <strong>der</strong> Mulde beträgt etwa 25 km. Der<br />

höchste Punkt ist die Spitze <strong>der</strong> weithin sichtbaren kegelförmigen Halde vom Ernst-Thälmann-<br />

Schacht, SÖ Siersleben (350 m ü.M.).<br />

Drei kleinere Kupferschieferreviere liegen außerhalb <strong>der</strong> Mansfel<strong>der</strong> Mulde östlich <strong>der</strong> Saale:<br />

die Georgsburg südlich von Könnern, das Revier bei Golbitz <strong>und</strong> das Revier südlich von<br />

Dobis. <strong>Die</strong> Mansfel<strong>der</strong> Mulde liegt im Regenschatten vom Harz <strong>und</strong> ist daher nie<strong>der</strong>schlags-<br />

Abb. 1: Skizze <strong>der</strong> Mansfel<strong>der</strong> Mulde mit den wichtigsten Kupferschieferschächten <strong>und</strong> Halden.


6 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

arm. <strong>Die</strong> mittleren Nie<strong>der</strong>schlagsmengen liegen zwischen 480 <strong>und</strong> 500 mm. <strong>Die</strong> Jahresmitteltemperatur<br />

beträgt 8,6 °C mit Maxima von 15 bis 17 °C im Juli <strong>und</strong> Minima von 0 bis –2 °C<br />

im Januar (NEUß & ZÜHLKE 1982) (Abb. 1).<br />

2.1.2 <strong>Die</strong> Sangerhäuser Mulde<br />

Das Sangerhäuser Revier wird im Norden vom Unterharz auf <strong>der</strong> Linie Hainrode – Großleinungen<br />

– Morungen –Wettelrode – Obersdorf – Pölsfeld – Riestedt, im Nordosten vom Hornburger<br />

Sattel auf <strong>der</strong> Linie Riestedt – Bayerna<strong>um</strong>burg – Holdenstedt – Hornburg, im Süden<br />

von <strong>der</strong> Hornburger Tiefenstörung auf <strong>der</strong> Linie Hornburg – Winkel – Kalbsrieth begrenzt<br />

<strong>und</strong> zieht sich im Westen bis z<strong>um</strong> Kyffhäuser hin auf <strong>der</strong> Linie Helme – Bennungen. <strong>Die</strong><br />

höchsten Erhebungen sind: im Norden <strong>der</strong> Hohe Kopf (457 m ü.M.), <strong>der</strong> Giebichenberg (366,7<br />

m ü.M.), <strong>der</strong> Steinberg (348 m ü.M.), <strong>der</strong> Pufferberg (373,8 m ü.M.), im Osten die Höhe 331,2<br />

bei Pölsfeld, die Höhe 288,4 bei Holdenstedt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Galgenberg (226,7 m ü.M.) zwischen<br />

Allstedt <strong>und</strong> Nienstedt <strong>und</strong> im Westen die Höhe 208,3 bei Bennungen. <strong>Die</strong> tiefste Stelle bildet<br />

die Helme bei Katharinenrieth (121,9 m ü.M.) (Abb. 2).<br />

2.2 Entstehung des Kupferschiefers<br />

Der Kupferschiefer entstand vor etwa 260 Millionen Jahren. Nach neueren Erkenntnissen<br />

stammen die Metalle des Kupferschiefers aus dem Erdinneren <strong>und</strong> gelangten durch Spalten<br />

(Sockelstörungen) aus dem Liegenden in den später zu Schiefer verfestigten Faulschlamm<br />

des Zechsteinmeeres, wo die Schwermetallionen (Cu ++ , Zn ++ , Ag + , Pb ++ , Fe ++ , Co ++ , Ni ++ ) durch<br />

Schwefelwasserstoff hauptsächlich in schwerlösliche Sulfide <strong>um</strong>gewandelt wurden.<br />

Abb. 2: Skizze <strong>der</strong> Sangerhäuser Mulde mit den wichtigsten Kupferschieferschächten <strong>und</strong> Halden.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 7<br />

3 <strong>Die</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong><br />

3.1 Geschichtlicher Abriss des Kupferschieferbergbaus<br />

Allein in <strong>der</strong> Mansfel<strong>der</strong> Mulde sind in den verschiedenen Betriebsperioden etwa 2000 Schächte<br />

mit entsprechenden Halden vorhanden gewesen, von denen heute nur noch ein Bruchteil übrig<br />

geblieben ist. <strong>Die</strong> ältesten Kleinhalden wurden wie<strong>der</strong> in Acker- <strong>und</strong> Wiesenland <strong>um</strong>gewandelt<br />

o<strong>der</strong> haben sich im Laufe <strong>der</strong> Zeit bebuscht bzw. bewaldet (Abb. 3).<br />

Einen Überblick über die wichtigsten Kupferschiefer-Schächte in <strong>der</strong> Mansfel<strong>der</strong> Mulde hat<br />

JANKOWSKI (1987) gegeben.<br />

<strong>Die</strong> Geschichte des Mansfel<strong>der</strong> Kupferschiefer-Bergbaus hat <strong>der</strong> gleiche Autor (JANKOWSKI<br />

1995) beschrieben. <strong>Die</strong> Anfänge des Kupferschieferbergbaues im Mansfel<strong>der</strong> Revier gehen<br />

auf das Jahr 1200 zurück: damals sollen die Bergknappen NAPPIAN <strong>und</strong> NEUCKE am Kupferberg<br />

bei Hettstedt auf den Kupferschiefer gestoßen sein. Als letzter Schacht stellte <strong>der</strong> Thomas-<br />

Müntzer-Schacht 1990 seinen Betrieb ein.<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> Bergbautätigkeit auf Kupferschiefer im Mittelalter war die För<strong>der</strong>technik sehr<br />

einfach (Abb. 4) <strong>und</strong> daher beschränkte sich <strong>der</strong> Abbau auf die Zone des Ausgehenden im Norden<br />

<strong>und</strong> Westen des <strong>Mansfeld</strong>-<strong>Eisleben</strong>er Revieres <strong>und</strong> im Norden des Sangerhäuser Revieres.<br />

<strong>Die</strong> Schächte aus dieser Zeit (1400–1500) waren maximal 10 m tief, <strong>und</strong> das Haldenmaterial<br />

wurde kreisförmig <strong>um</strong> den Schacht aufgeschüttet. Derartige Kleinhalden findet man häufig<br />

bei Wolferode <strong>und</strong> Neckendorf sowie zwischen Pölsfeld <strong>und</strong> Hainrode (Abb. 5).<br />

Mit fortschreiten<strong>der</strong> Technik wurden die Schächte immer tiefer <strong>und</strong> rückten z<strong>um</strong> Zentr<strong>um</strong> <strong>der</strong><br />

Mansfel<strong>der</strong> Mulde vor. Erst mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Dampfmaschine <strong>und</strong> <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong><br />

Elektroenergie konnte man in tiefere Lagen (bis etwa 900 m) vorstoßen, <strong>und</strong> es wurden weitere<br />

Schachtreihen in Betrieb genommen (Abb. 6).<br />

Abb. 3: Bebuschte Kupferschieferhalde östlich von Wolferode, 27.4.2003.


8 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 5: Kleinhalden östlich von Hainrode, 23.3.2003.<br />

Abb. 4: Nachgebildete För<strong>der</strong>einrichtung<br />

eines alten Kupferschieferschachtes<br />

auf <strong>der</strong> Halde des<br />

Wassermann-Schachtes, 8.5.2003.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 9<br />

Abb. 6: Skizze <strong>der</strong> Schachtreihen im<br />

Mansfel<strong>der</strong> Revier von 1700-1950.<br />

Schachtreihe bis 1860:<br />

Ludwig – Hornickel –<br />

Zimmermann – Müller –<br />

Theodor – Hövel –<br />

Eckardt – Bückling –<br />

Martins – Erdmann –<br />

Wassermann<br />

Schachtreihe bis 1876:<br />

Glückhilf – Niewandt –<br />

Eduard – Freiesleben –<br />

Ernst – Otto – Hoffnung<br />

Schachtreihe bis 1900:<br />

Zirkel (Abb. 7) –<br />

Hohenthal – Lademann –<br />

Hermann<br />

Schachtreihe bis 1950:<br />

Brosowsky – Thälmann<br />

(Abb. 8) – Fortschritt I –<br />

Dittrich<br />

<strong>Die</strong> Schächte wurden mit Buchstaben, nach Gestirnen (z. B. Morgenstern, Mond, Venus), nach<br />

Vornamen (z. B. Henriette) o<strong>der</strong> nach verdienstvollen Geologen, Bergleuten <strong>und</strong> Grubenbesitzern<br />

(z. B. Freiesleben, Veltheim, Gerhard) benannt. Nach 1945 wurden einige bedeutende<br />

Schächte <strong>um</strong>benannt: Segen-Gottes-Schacht in Otto Helm, Ernst-Schacht in Walter Schnei<strong>der</strong>,<br />

Clotilde in Max Lademann, Vitzth<strong>um</strong> in Ernst Thälmann <strong>und</strong> Paul in Otto Brosowsky.<br />

<strong>Die</strong> Halden <strong>der</strong> 1. <strong>und</strong> 2. Schachtreihe sind flach <strong>und</strong> sargähnlich, die Halden <strong>der</strong> 3. <strong>und</strong> 4.<br />

Reihe pyramidenförmig spitz (Abb. 7, 8).<br />

In <strong>der</strong> Sangerhäuser Mulde liegen die alten Kleinhalden am Nordrand des Ausgehenden. <strong>Die</strong><br />

mo<strong>der</strong>nsten Schächte waren von 1943–1993 (Thomas-Müntzer-Schacht), 1960–1990 (Koenen-<br />

I-Schacht) <strong>und</strong> 1964–1990 (Koenen-II-Schacht) in Betrieb.<br />

Seit 1980 <strong>und</strong> in verstärktem Maße seit 1990 werden einige Großhalden für Schotterzwecke<br />

abgetragen, wie z. B. die Halden <strong>der</strong> ehemaligen Schächte: Freiesleben, Brosowsky, Glückhilf,<br />

Martins, Lademann <strong>und</strong> Hermann.


10 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 7: Sargähnliche Flachhalde des Zirkel-Schachtes, Blick von <strong>der</strong> Straße Siersleben – <strong>Eisleben</strong>,<br />

13.3.2003.<br />

Abb. 8: Kegelförmige Halde vom Thälmann-Schacht mit dem „Mansfel<strong>der</strong> Auge“, einer 5 m hohen<br />

<strong>und</strong> 6 m breiten Metallplastik von <strong>der</strong> Hallenser Künstlerin Rosemarie Ullrich, aufgestellt am 20.10.1995,<br />

Blick von Süden, 5.1.2003.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 11<br />

3.2 <strong>Die</strong> Haldenmaterialien<br />

<strong>Die</strong> Halden können a) nach ihrem Alter, b) nach ihrer Form <strong>und</strong> c) nach dem Material, aus<br />

dem sie bestehen, eingeteilt werden. Für das <strong>Flechten</strong>wachst<strong>um</strong> ist das Substrat von beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung.<br />

3.2.1 Kupferschiefer<br />

Der Kupferschiefer ist bis 37 cm mächtig (HAUBOLD & SCHAUMBERG 1985), von dunkelgrauer,<br />

fast schwarzer Farbe <strong>und</strong> von geringer Härte. Das taube, basische Gestein liegt in unregelmäßigen<br />

länglichen Stücken auf den Halden <strong>und</strong> verwittert zu kleinen Plättchen. Der Kupferschiefer<br />

enthält etwa 2 % Metallsulfide, Schwefel <strong>und</strong> bis zu 14 % (im Durchschnitt 9 %)<br />

organisches Material, hauptsächlich Bit<strong>um</strong>en 7) <strong>und</strong> fängt daher beim Erhitzen auf entsprechende<br />

Temperaturen an zu brennen (VOLKMANN et al. 2000); das Endprodukt ist <strong>der</strong> „gebrannte Kupferschiefer“.<br />

Obwohl <strong>der</strong> auf den Halden liegende Schiefer als taubes Gestein gilt, enthält er<br />

doch noch beträchtliche Mengen Metalle, darunter auch Schwermetalle (HUNECK et al. 1990).<br />

3.2.2 Zechstein<br />

Der Zechstein, den die alten Bergleute Zähstein nannten, ist ein zähes, hartes kalkhaltiges<br />

Gestein von hellgrauer Farbe, das im Perm vor etwa 250 Millionen Jahren im Zechstein-Meer<br />

abgelagert wurde. WEGE (2000) hat Zechsteinproben von den Halden des Thälmann-, Brosowsky<strong>und</strong><br />

Müntzer-Schachtes analysiert. Auf <strong>der</strong> Halde „Neue Hoffnung“ liegen Kupferschiefer<br />

(schwarz), Zechstein (grau) <strong>und</strong> Buntsandstein (rötlich) dicht nebeneinan<strong>der</strong> (Abb. 9).<br />

Abb. 9: Halde Neue Hoffnung. Im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> Kupferschiefer, rechts Zechstein <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Mitte Buntsandstein,<br />

13.10.2001.<br />

7) Bit<strong>um</strong>en: hochmolekulares Gemisch organischer Verbindungen aus Erdöl <strong>und</strong> Kohle.


12 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

3.2.3 Kupferschieferschlacke<br />

<strong>Die</strong> Gewinnung von Kupfer aus Kupferschiefer ist ein komplizierter Prozess <strong>und</strong> beruht<br />

letztendlich auf <strong>der</strong> Reduktion von Kupferoxid mit Kohlenstoff zu Kupfer, wobei sich die<br />

Technologie im Laufe <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te geän<strong>der</strong>t hat (MANSFELD 1999).<br />

Ein Endprodukt <strong>der</strong> Verhüttung ist die Kupferschieferschlacke, die bei <strong>der</strong> älteren Technologie<br />

als walnuss- bis faustgroße, blauschwarze, glasige, sehr harte <strong>und</strong> verwitterungsbeständige<br />

Masse anfiel. Später wurde die flüssige Schlacke nach dem Abstich in Loren gefüllt, auf die<br />

Halden gefahren <strong>und</strong> dort ausgekippt: bei Nacht ein beeindrucken<strong>der</strong> Anblick. So entstanden<br />

die riesigen Halden <strong>der</strong> Liebknecht-, Bebel- <strong>und</strong> Krug-Hütte, die praktisch noch ohne <strong>Flechten</strong>bewuchs<br />

sind.<br />

Auf <strong>der</strong> Schlackenhalde südlich vom Katharinenholz bei Hergisdorf konnte <strong>der</strong> Autor nur an<br />

einer einzigen Stelle einige wenige Thalli von Lecanora stenotropa finden. Offenbar können<br />

die Pilzsporen auf <strong>der</strong> glasharten Oberfläche <strong>der</strong> Schlacke schwer keimen o<strong>der</strong> keinen passenden<br />

Algenpartner finden.<br />

Zwei kleinere Schlackenhalden, die eine nach dem Vater von Martin Luther benannte Luther-<br />

Halde <strong>und</strong> die wenige hun<strong>der</strong>t Meter unterhalb davon gelegene Halde <strong>der</strong> Neuen Hütte, befinden<br />

sich im Gr<strong>und</strong> des Goldbachs bei Wimmelburg (Abb. 10, 11).<br />

<strong>Die</strong> Luther-Halde (1495–1509) dürfte wohl die älteste noch vorhandene Schlackenhalde im<br />

Mansfel<strong>der</strong> Revier sein. Von <strong>der</strong> Schlackenhalde <strong>der</strong> Großleinunger Hütte an <strong>der</strong> Straße von<br />

Großleinungen nach Kleinleinungen existiert nur noch ein kümmerlicher Rest.<br />

Abb. 10: <strong>Die</strong> Luther-Halde im Goldbach-Gr<strong>und</strong>, 9.3.2003.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 13<br />

Abb. 11: <strong>Die</strong> Neue Hütte im Goldbach-Tal, 9.3.2003.<br />

3.2.4 Gebrannter Kupferschiefer<br />

Wie bereits erwähnt, brennt <strong>der</strong> Kupferschiefer bei höheren Temperaturen <strong>und</strong> hinterlässt ein<br />

bräunliches flechtenfreies Gestein (Abb. 12).<br />

Abb. 12: Gebrannter Kupferschiefer auf einer Halde westlich des Glückhilf-Schachtes, 17.8.2003.


14 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

3.2.5 Gips<br />

Auf vielen Halden findet man große<br />

Brocken von Gips (CaSO 4 • 2<br />

H 2 O), die aber stets flechtenfrei<br />

sind. Vermutlich liegt dies an <strong>der</strong><br />

guten Löslichkeit von Gips in Wasser.<br />

Auf älteren Halden liegen Gipsbrocken<br />

mit zentimetertiefen, vom<br />

Regen ausgewaschenen Rinnen<br />

(Abb. 13).<br />

Abb. 13: Von Regenwasser ausgewaschene<br />

Rinnen auf einem Gipsbrocken<br />

<strong>der</strong> Halde vom Wassermann-Schacht,<br />

8.5.2003<br />

In diesem Zusammenhang soll erwähnt werden, dass es an<strong>der</strong>erseits <strong>Flechten</strong> gibt, die nur auf<br />

gipshaltigen Böden vorkommen, wie z. B. Psora saviczii (TOMIN) FOLLMANN et CRESPO<br />

(POELT et al. 1995).<br />

3.2.6 An<strong>der</strong>e Haldenmaterialien<br />

Außer den genannten Substraten findet man auf den <strong>Kupferschieferhalden</strong> Sand- <strong>und</strong> Backsteine,<br />

Quarzite, Zementbrocken, Holz, Eisenrohre, alte Le<strong>der</strong>schuhe, Knochen <strong>und</strong> Kunststoffe.<br />

Alle diese Materialien werden von <strong>Flechten</strong> besiedelt; insbeson<strong>der</strong>e Protoparmeliopsis<br />

muralis ist bezüglich <strong>der</strong> Unterlage nicht wählerisch. In Mulden <strong>und</strong> am Fuß <strong>der</strong> Halden hat<br />

sich im Lauf <strong>der</strong> Zeit eine Erdschicht angesammelt, auf <strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e Cladonia-Arten<br />

siedeln, wie z. B. Cladonia foliacea, C. furcata, C. pyxidata <strong>und</strong> C. rangiformis.<br />

Im Frühling kann man <strong>um</strong> kleinere Halden eine interessante Beobachtung machen, die schon<br />

NEUß (2001) erwähnt hat: rings <strong>um</strong> manche Halden ist die Saat bleich gelblich-grün gefärbt.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Zeit hat <strong>der</strong> Regen die Schwermetallionen aus dem Kupferschiefer ausgewaschen<br />

<strong>und</strong> in den Boden transportiert, wo sie die Saat vergiften (Abb. 14).<br />

3.3 Namen, Lage, Alter, Form <strong>und</strong> jetziger Zustand <strong>der</strong> Halden<br />

Zu den Gegenden mit den ältesten Schächten gehört das Gebiet zwischen Wolferode <strong>und</strong><br />

Neckendorf. Der Bergbau im Revier Preußische Hoheit (zwischen Hettstedt <strong>und</strong> Welfesholz)<br />

wurde <strong>um</strong> 1728, <strong>der</strong>jenige im Sperlingsberger Revier bei Gerbstedt zwischen 1746 <strong>und</strong> 1780<br />

wie<strong>der</strong> aufgenommen; die Anfänge liegen aber weiter zurück.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 15<br />

Abb. 14: Durch Schwermetallionen vergiftete Getreidesaat am Rande einer Kupferschieferhalde nordwestlich<br />

von Großleinungen, 8.6.2003.<br />

Abb. 15: Tafel auf <strong>der</strong><br />

Lutherhalde.<br />

In den letzten Jahren sind erfreulicherweise die wichtigsten<br />

Halden mit Tafeln versehen worden, die den<br />

Namen des ehemaligen Schachtes tragen. An einigen<br />

Stellen sind ferner Schautafeln betreffs Lage, Geologie,<br />

Technik <strong>und</strong> Geschichte <strong>der</strong> entsprechenden Einrichtungen<br />

aufgestellt worden, wofür den zuständigen<br />

Kommunen Dank gebührt (Abb. 15). Lei<strong>der</strong> sind manche<br />

dieser informativen Tafeln schon wie<strong>der</strong> von Vandalen<br />

zerstört worden. Das Maschinenbau-Denkmal<br />

bei Hettstedt Burgörner Altdorf auf dem Gelände des<br />

König-Friedrich-Schachtes erinnert an den ersten Einsatz<br />

einer Dampfmaschine Watt´scher Bauart im Bergbau<br />

in Mitteldeutschland (Abb. 16).<br />

<strong>Die</strong> Lage <strong>der</strong> Halden in <strong>der</strong> Mansfel<strong>der</strong> Mulde ist auf<br />

den Teilkarten A bis H (siehe Übersichtskarte, Abb. 1)<br />

skizziert (Abb. 17–24).<br />

Abb. 16: Das Maschinenbau-Denkmal<br />

bei<br />

Hettstedt, 30.3.2003.


16 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 17: Teilkarte A, Halden<br />

bei Arnstedt.<br />

Abb. 18: Teilkarte B, Halden<br />

südlich von San<strong>der</strong>sleben.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 17<br />

Abb. 20: Teilkarte D, Halden bei<br />

Hettstedt.<br />

Abb. 19: Teilkarte C, Halden<br />

bei Golbitz.


18 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 21: Teilkarte E, Halden zwischen Hettstedt <strong>und</strong> Welfesholz.<br />

Abb. 22: Teilkarte F, Halden zwischen Welfesholz <strong>und</strong> Gerbstedt.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 19<br />

<strong>Die</strong> Daten zu den Halden werden in folgen<strong>der</strong><br />

Reihe abgehandelt: N<strong>um</strong>mer, Name des<br />

entsprechenden Schachtes, Lage <strong>und</strong> Form<br />

<strong>der</strong> Halde, N<strong>um</strong>mer <strong>der</strong> Kartenskizze, Betriebszeit<br />

des Schachtes, jetziger Zustand <strong>und</strong><br />

sonstige Bemerkungen.<br />

1. Alexan<strong>der</strong>: Mittelgroße Halde zwischen<br />

Wettelrode <strong>und</strong> Morungen, Karte Abb. 2,<br />

Halde z.T. mit Wochenendhäusern bebaut; in<br />

den letzten Jahren sind zahlreiche Bä<strong>um</strong>e<br />

(Birken, Fichten, Weiden, Vogelbeerbä<strong>um</strong>e)<br />

auf <strong>der</strong> Halde gewachsen (Abb. 25, 26).<br />

Abb. 23: Teilkarte G, Halden zwischen Klostermansfeld<br />

<strong>und</strong> Hergisdorf.<br />

Abb. 24: Teilkarte H, Halden<br />

westlich von <strong>Eisleben</strong>.


20 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 25: Halde vom Alexan<strong>der</strong>-Schacht mit jungen<br />

Bä<strong>um</strong>en, 23.3.2003.<br />

Abb. 26: Mit Kollegen auf <strong>der</strong> Halde des Alexan<strong>der</strong>-<br />

Schachtes; von rechts: H. SIPMAN (Berlin), S.<br />

HUNECK, R. SCHMIDT (Berlin), 24.4.1994.<br />

2. Barbara: Kleinhalde östlich von Pölsfeld, Karte Abb. 2. <strong>Die</strong> Halde besteht hauptsächlich<br />

aus feingrusigem Zechstein (Abb. 27).<br />

Abb. 27: Halde des Barbara-Schachtes, 26.8.2001.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 21<br />

3. Bebelhütte (bis 1950 Kochhütte): Große Halde zwischen Helbra <strong>und</strong> Hergisdorf, Karte<br />

Abb. 23, 1880–1990, eingezäunt.<br />

4. Bolze: Kleinhalde am östlichen Ortsausgang von Helbra, Karte Abb. 23, 1849–1876. <strong>Die</strong><br />

Halde wurde größtenteils abgebaut.<br />

5. Brosowsky (Paul): Große Kegel- <strong>und</strong> Trapezhalde zwischen Helmsdorf <strong>und</strong> Augsdorf,<br />

Karte Abb. 1, 1900–1970, z<strong>um</strong> Teil im Abbau begriffen, Nutzung als Schießplatz, die Nordseite<br />

ist seit 2003 eingezäunt (Abb. 28).<br />

6. Carolus: Mittelgroße Halde zwischen Wettelrode <strong>und</strong> Morungen, westlich vom Alexan<strong>der</strong>-<br />

Schacht, Karte Abb. 2, 1819–1880, z<strong>um</strong> Teil mit Wochenendhäusern bebaut.<br />

7. Dobis: Zahlreiche flechtenreiche Kleinhalden zwischen Dobis <strong>und</strong> Wettin, Karte Abb. 1,<br />

(Abb. 29).<br />

8. Eckard: Kleinhalde des Rothenburger Zuges östlich von Gerbstedt, von Motorrä<strong>der</strong>n zerfahren<br />

(Abb. 30).<br />

9. Eckhardt: Große <strong>und</strong> flechtenreiche Halde bei <strong>Mansfeld</strong>-Leimbach zwischen <strong>der</strong> Straße<br />

nach Vatterode <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wipper, 1857–1908, eingezäunt, <strong>der</strong> größte Teil besteht aus Schlacke<br />

(Abb. 31).<br />

10. Eduard: Große Trapezhalde südlich von Hettstedt westlich <strong>der</strong> Straße Hettstedt – Siersleben,<br />

Karte Abb. 16, 1864–1910, besteht aus Kupferschiefer (Süd- <strong>und</strong> Ostteil) <strong>und</strong> Zechstein (Westteil).<br />

Obwohl die Halde reich an <strong>Flechten</strong> <strong>und</strong> schutzwürdig ist, wurde kürzlich (11.10.2006)<br />

mit ihrem Abbau begonnen (Abb. 32).<br />

11. Erdmann: Trapezhalde am Nordrand des Sportplatzes von Wimmelburg, Karte Abb. 24,<br />

1865 durch Wassereinbruch <strong>der</strong> Bösen Sieben abgesoffen, jetzt mit Erde bedeckt.<br />

12. Fortschritt-I (Wolf): Große Kegelhalde südöstlich von Volkstedt, Karte Abb. 1, 1906–<br />

1867. Der südliche Teil <strong>der</strong> Halde ist im Abbau begriffen (Abb. 33).<br />

Abb. 28: Blick von Nordwesten auf die Flachkegelhalde des Brosowsky-Schachtes, 13.3.2003.


22 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 29: Halde südlich von Dobis mit blühendem Steinkraut (Alyss<strong>um</strong> montan<strong>um</strong>), 20.4.2003.<br />

Abb. 30: Halde Eckard bei Gerbstedt, 17.10.2001.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 23<br />

Abb. 31: Schlackenhalde <strong>der</strong><br />

Eckhardt-Hütte, 10.8.2003.<br />

Abb. 32: Kupferschiefer (dunkel) <strong>und</strong> Zechstein (hell) auf <strong>der</strong> Halde des Eduard-Schachtes, Blick auf<br />

Hettstedt, 23.4.1994.


24 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 33: <strong>Die</strong> Halde vom Fortschritt-I-Schacht, von <strong>der</strong> Straße nach Volkstedt gesehen, 9.2.2003.<br />

13. Fortschritt-II (Dittrich): Nördlich von Unterrißdorf, Karte Abb. 1, 1907–1964, nach Stilllegen<br />

des Schachtes wurde die Halde völlig mit Erde abgedeckt (Abb. 34).<br />

14. Freiesleben: Große Flachhalde nördlich <strong>der</strong> Straße von Klostermansfeld nach <strong>Mansfeld</strong><br />

mit 3 Schächten, 1877–1917, Karte Abb. 1; die gesamte Halde wird abgebaut.<br />

15. Georgsburg: Halde südwestlich von Könnern, zunehmend bebuscht, Karte Abb. 1.<br />

16. Gerhard: Halde am Südwesthang <strong>der</strong> Hüneburg bei Wolferode, liegt jetzt unter dem Bahndamm<br />

<strong>der</strong> Strecke Halle/S. – Sangerhausen, Karte Abb. 24.<br />

17. Glückhilf: Große Trapezhalde südlich von Welfesholz, Karte Abb. 22, 1872–1909. <strong>Die</strong><br />

gesamte Halde wird abgebaut.<br />

18. Großleinunger Hütte: Halde südlich von Großleinungen, westlich <strong>der</strong> Leine, 1700–1799.<br />

19. Hainrode: Östlich von Hainrode liegen zahlreiche alte Kleinhalden, die zunehmend<br />

verbuschen (Abb. 5).<br />

20. Helm (Segen Gottes): <strong>Die</strong> Halde liegt auf dem Gelände <strong>der</strong> Bebel-Hütte <strong>und</strong> ist nicht<br />

zugänglich, 1864–1901.<br />

21. Hermann: Trapezhalde südlich von <strong>Eisleben</strong>, Karte Abb. 1, 1899–1924, <strong>der</strong> größte Teil<br />

<strong>der</strong> Halde wurde von 1980–2000 für Schotterzwecke abgetragen (Abb. 35).<br />

22. Hornickel: Kleine Halde zwischen Welfesholz <strong>und</strong> Gerbstedt, Karte Abb. 22, 1852–1867.<br />

23. Hövel: Flachhalde an <strong>der</strong> Straße von Helbra nach Benndorf-Siebigerode, 1850–1890, Halde<br />

unzugänglich.<br />

24. Katzenthaler Revier: Etwa 10 kleine Halden am Süd- <strong>und</strong> Westhang vom Kirschberg<br />

(161 m ü.M.) östlich von Friedeburger Hütte.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 25<br />

Abb. 34: Gelände des Fortschritt-II-Schachtes, August 2002.<br />

Abb. 35: Blick auf den zentralen Teil des abgebauten Hermann-Schachtes, 25.11.1995.


26 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

25. Koenen-I: Große Kegelhalde östlich von Nie<strong>der</strong>röblingen, Karte Abb. 2; nördliche Halde<br />

1960–1990, südliche Halde 1958–1960, beide Halden bestehen aus feingrusigem Gestein <strong>und</strong><br />

sind flechtenarm (Abb. 36).<br />

26. Koenen-II: große Kegelhalde südöstlich von Nienstedt, Karte Abb. 2, 1964–1990; die<br />

Halde besteht z<strong>um</strong> größten Teil aus feingrusigem Gestein des Rotliegenden <strong>der</strong> Osterhausener<br />

Tiefscholle (Abb. 37).<br />

27. König-Friedrich: Kleine Flachhalde östlich von Hettstedt. Auf dem Gelände <strong>der</strong> Halde<br />

steht das Maschinendenkmal.<br />

28. Lademann (Clotilde): Große Trapezhalde am Westrande von <strong>Eisleben</strong>, Karte Abb. 24,<br />

1879–1964. <strong>Die</strong> nördliche Halde wurde zwischen 1980 <strong>und</strong> 2000 vollständig abgetragen, die<br />

südliche Halde besteht aus feingrusigem Material.<br />

29. Lichtloch 10 S, Versuchsschacht: Halden zwischen Friedeburg <strong>und</strong> Friedeburger Hütte,<br />

südlich <strong>der</strong> Höhe 151.9, Hinweistafel an <strong>der</strong> Straße von Friedeburg nach Adendorf. <strong>Die</strong> Halden<br />

bestehen z<strong>um</strong> größten Teil aus rötlichem Buntsandstein (Abb. 38).<br />

30. Lichtloch 25 L: Kleinhalde 1 km südlich von Welfesholz, Karte Abb. 22.<br />

31. Lichtloch 26: Kleinhalde zwischen <strong>der</strong> Halde vom Lichtloch 28 Z <strong>und</strong> <strong>der</strong> Halde vom<br />

Veltheim-Schacht, Karte Abb. 22.<br />

32. Lichtloch 28 Z: Große <strong>und</strong> flechtenreiche Flachhalde östlich vom Zimmermann-<br />

Schacht zwischen Hettstedt <strong>und</strong> Welfesholz, sollte unter Schutz gestellt werden, Karte<br />

Abb. 21 (Abb. 39).<br />

Abb. 36: <strong>Die</strong> Halde vom B.-Koenen-Schacht I<br />

bei Nie<strong>der</strong>röblingen, Blick von Süden, 4.11.2001.<br />

Abb. 37: Halde <strong>und</strong> För<strong>der</strong>turm vom Koenen-<br />

II-Schacht, von Westen aus gesehen, 16.4.2001.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 27<br />

Abb. 38: Halden vom Lichtloch 10 S, Versuchsschacht, 21.10.2000.<br />

Abb. 39: Halde vom Lichtloch 28 Z; die tiefe Furche am nördlichen Hang <strong>und</strong> auf dem Acker stammt<br />

von Motorradfahrern, 16.3.2003.


28 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

33. Lichtloch 81 F: Halde mitten in Klostermansfeld, Karte Abb. 23, 1857–1888; die ehemals<br />

sehr flechtenreiche Halde ist jetzt eingezäunt <strong>und</strong> wird abgebaut.<br />

34. Liebknecht (Krug): Große Schlackenhalde zwischen <strong>Eisleben</strong> <strong>und</strong> Wimmelburg, Karte<br />

Abb. 24, 1870–1972, eingezäunt.<br />

35. Ludwig: Kleinhalde zwischen Gerbstedt <strong>und</strong> Welfesholz an <strong>der</strong> Kreuzung <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Bahnlinie mit dem Weg von Welfesholz nach Gerbstedt, Karte Abb. 22, 1852–1867.<br />

36. Martins: Große Trapezhalden zwischen Wimmelburg <strong>und</strong> Kreisfeld, Karte Abb. 22, 1852–<br />

1867. <strong>Die</strong> Halde südlich <strong>der</strong> Straße Hergisdorf – Ahlsdorf wird abgebaut (Abb. 40).<br />

37. Mond: Kleinhalde zwischen Hettstedt <strong>und</strong> Welfesholz, Karte Abb. 21.<br />

38. Müller: Kleinhalde zwischen Hettstedt <strong>und</strong> Welfesholz, südöstlich vom Maschinendenkmal,<br />

Karte Abb. 21, 1847–1863.<br />

39. Müntzer (o<strong>der</strong> Münzer): Spitzhalde am Nordrande von Sangerhausen, Karte Abb. 2, 1961–<br />

1990, kann gelegentlich unter bergmännischer Führung begangen werden (vgl. ZIEGLER 2000,<br />

2001) (Abb. 41).<br />

40. Neue Hoffnung: Kleinhalde zwischen Welfesholz <strong>und</strong> Gerbstedt nördlich <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Bahnlinie, Karte Abb. 18. Der Südhang ist teilweise mit Kupferschiefer gemauert <strong>und</strong> auf <strong>der</strong><br />

Halde befindet sich ein vergittertes Lichtloch. Auf <strong>der</strong> Halde liegen Kupferschiefer, Zechstein<br />

<strong>und</strong> Buntsandstein dicht beieinan<strong>der</strong> (Abb. 9).<br />

41. Niewandt: Große Trapezhalde nordöstlich vom Bahnhof Siersleben östlich <strong>der</strong> B 80, Karte<br />

Abb. 1, 1892–1913, eingezäunt. Auf dem Gelände steht noch <strong>der</strong> För<strong>der</strong>turm des Schachtes<br />

(Abb. 42).<br />

Abb. 40: Halden <strong>der</strong> Martins-Schächte westlich zwischen Wimmelburg <strong>und</strong> Kreisfeld, Blick nach Süden,<br />

8.10.2006.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 29<br />

Abb. 41: Blick von Wettelrode auf die Halde des Thomas-Müntzer-Schachtes, 27.8.2000.<br />

Abb. 42: Flachhalde des Niewandt-Schachtes, Blick von <strong>der</strong> Bahnlinie Siersleben-Hettstedt nach Nordosten,<br />

13.3.2003.


30 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

42. Ölgr<strong>und</strong>: Nördlich vom Ölgr<strong>und</strong> bei Hettstedt, Karte Abb. 17, liegen mehrere Halden, die<br />

jedoch stark mit Gebüsch bewachsen sind.<br />

43. Otto: Halde zwischen <strong>Eisleben</strong> <strong>und</strong> Wimmelburg nordwestlich <strong>der</strong> Hüneburg in <strong>der</strong> Nähe<br />

<strong>der</strong> Millionenbrücke von ursprünglich 5 dicht beieinan<strong>der</strong> stehenden Schächten, Karte Abb.<br />

24, 1865–1910.<br />

44. Röhrig: Halde neben dem För<strong>der</strong>turm des Schaubergwerkes in Wettelrode, Karte Abb. 2,<br />

1871–1967.<br />

45. Roßkunst: Kleinhalde zwischen Welfesholz <strong>und</strong> Gerbstedt nördlich <strong>der</strong> ehemaligen Bahnlinie<br />

gegenüber <strong>der</strong> Hornickel-Halde, 1807–1830.<br />

46. San<strong>der</strong>: Halde an <strong>der</strong> Straße von Kreisfeld nach Helbra, 1840–1895.<br />

47. Sangerhäuser Kupferhütte: Reste <strong>der</strong> Halde befinden sich etwa 1 km nordöstlich von<br />

Sangerhausen im Tal <strong>der</strong> Gonna östlich <strong>der</strong> L 230, 1835–1852.<br />

48. Schmid: Halde auf dem Gelände <strong>der</strong> A.-Bebel-Hütte, 1844–1864, unzugänglich.<br />

49. Schnei<strong>der</strong> (Ernst): Flach- <strong>und</strong> Kegelhalde bei Helbra, Karte Abb. 19, Flachhalde 1864–<br />

1901, Kegelhalde 1887–1958, eingezäunt (Abb. 43).<br />

50. Seidel (Hohenthal): Große Trapezhalde südlich <strong>der</strong> L 160 zwischen Helbra <strong>und</strong> Volkstedt,<br />

Karte Abb. 1, 1887–1958. <strong>Die</strong> Halde wird abgebaut.<br />

51. Sonne: Kleinhalde nordöstlich von Hettstedt.<br />

52. Stern: Kleinhalde zwischen Hettstedt <strong>und</strong> Welfesholz nördlich <strong>der</strong> ehemaligen Bahnlinie.<br />

53. Thälmann (Vitzth<strong>um</strong>): Spitzkegelförmige Halde zwischen Polleben <strong>und</strong> Klostermansfeld<br />

östlich <strong>der</strong> Kreuzung von <strong>der</strong> B 180 mit <strong>der</strong> B 242, Wahrzeichen des Mansfel<strong>der</strong> Bergbaues,<br />

Karte Abb. 1, 1906–1962 (Abb. 8).<br />

Abb. 43: Halde vom Schnei<strong>der</strong>-Schacht bei Helbra, im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> Teich mit Theisen-Schlamm 8) aus<br />

<strong>der</strong> A.-Bebel-Hütte Helbra, 17.8.1986.<br />

8) Theisen-Schlamm: giftiges Gemisch aus Schwermetallverbindungen, das beim Verhüttungsprozess des<br />

Kupferschiefers anfällt.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 31<br />

Abb. 44: Blick von Süden auf die Halde vom Venus-Schacht, 30.3.2003.<br />

54. Theodor (Lichtloch-Schacht vom Schlüsselstollen): ehemals große <strong>und</strong> flechtenreiche<br />

Flachhalde aus Kupferschiefer am Ortsausgang von Klostermansfeld nach <strong>Mansfeld</strong>, jetzt<br />

z<strong>um</strong> größten Teil mit Müll bedeckt <strong>und</strong> eingezäunt; nur ein schmaler Streifen am Osthang ist<br />

noch ursprünglich, Karte Abb. 1, 1873–1898.<br />

55. Veltheim: Halde westlich <strong>der</strong> Straße von Siersleben nach Welfesholz kurz vor dem Bahnübergang,<br />

Karte Abb. 1, 1834–1860.<br />

56. Venus: Kleinhalde zwischen Hettstedt <strong>und</strong> Welfesholz nördlich <strong>der</strong> ehemaligen Bahnlinie,<br />

Karte Abb. 21 (Abb. 44).<br />

57. Wassermann:<br />

a) Kleinhalde östlich von Gerbstedt, östlich vom Tieftal, Karte Abb. 22;<br />

b) Reliefreiche Großhalde zwischen Wimmelburg <strong>und</strong> Wolferode östlich <strong>der</strong> L 225 am Westhang<br />

<strong>der</strong> Hüneburg, Karte Abb. 24, 1831–1868. Der höchste Teil <strong>der</strong> Halde besteht aus<br />

Kupferschiefer, während das kleinkuppige Plateau überwiegend aus feinplattigem Zechstein<br />

zusammengesetzt ist. Der Zugang zur Halde ist von <strong>der</strong> steilen Südflanke an <strong>der</strong><br />

Bahnunterführung (Hebener Weg) aus möglich. Dort befindet sich auch eine Schautafel.<br />

Jenseits <strong>der</strong> Millionenbrücke die Schlackenhalde <strong>der</strong> Krug-Hütte (Abb. 45, 46).<br />

58. Welfesholz: Südwestlich <strong>und</strong> westlich von Welfesholz liegen zahlreiche Kleinhalden<br />

(Abb. 47, 48).<br />

59. Wind-<strong>und</strong>-Scheiben-Kunstschacht: <strong>Die</strong> Halde vom Wind-<strong>und</strong>-Scheiben-Kunstschacht<br />

liegt östlich von Hettstedt am Ostrand eines Teiches unweit des Maschinendenkmals. Nördlich<br />

davon befindet sich eine Reihe von weiteren Kleinhalden (1. Philipp, 2. Philipp, Lerche).<br />

<strong>Die</strong> Halde wird als Rennstrecke von Motorradfahrern benutzt.


32 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 45: Blick von Nordosten auf den westlichen Teil <strong>der</strong> Halde vom Wassermann-Schacht, 8.5.2003.<br />

Abb. 46: Blick von <strong>der</strong> Halde des Wassermann-Schachtes auf die Schlacken-Halde <strong>der</strong> Krug-Hütte,<br />

8.5.2003.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 33<br />

Abb. 47: Kleinhalden südwestlich von Welfesholz, 16.3.2003.<br />

Abb. 48: Blick auf die Halden vom Preußischen Revier westlich von Welfesholz, 16.3.2003.


34 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

60. Zimmermann: Flachhalde südlich am Wege von Hettstedt nach Welfesholz, Karte Abb.<br />

21, 1891–1927. Ein Teil <strong>der</strong> Halde besteht aus gebranntem Schiefer.<br />

61. Zirkel: Große Flachhalde bei Klostermansfeld, Karte Abb. 1, 1895–1927. Auf <strong>der</strong> Halde<br />

befindet sich eine eingezäunte Kommunikationsanlage (Abb. 49).<br />

4 <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong><br />

4.1 Aufbau <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong><br />

<strong>Flechten</strong> sind Lebewesen, die aus Pilzen <strong>und</strong> Algen zusammengesetzt sind. Der äußeren Form<br />

nach unterscheidet man Krusten-, Laub- (o<strong>der</strong> Blatt-) <strong>und</strong> Strauchflechten, <strong>der</strong>en Aufbau in<br />

Abb. 50 skizziert ist. Abb. 51 zeigt den Thallus (Vegetationskörper) <strong>der</strong> Strauchflechte Cladonia<br />

rangiformis.<br />

Unter dem Mikroskop erkennt man, dass <strong>der</strong> Aufbau von allen 3 Wuchsformen ähnlich ist: die<br />

äußerste Schicht besteht aus Hyphen9) , darunter liegen die von Hyphen <strong>um</strong>schlungenen Grünalgen<br />

bzw. Cyanobakterien (Blaualgen). <strong>Die</strong> Unterseite bzw. das Innere <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong> wird<br />

wie<strong>der</strong><strong>um</strong> von Pilzhyphen gebildet, die auch für die Verbindung mit <strong>der</strong> Unterlage sorgen.<br />

<strong>Die</strong> Fortpflanzung bzw. Vermehrung <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong> geschieht entwe<strong>der</strong> über Sporen, die nur<br />

vom Pilzpartner gebildet werden <strong>und</strong> wie<strong>der</strong> auf eine passende Alge treffen müssen, o<strong>der</strong> über<br />

Soredien (von Hyphen <strong>um</strong>schlungene Algenzellen) bzw. Isidien (stiftförmige Gebilde, die<br />

ebenfalls Pilzhyphen <strong>und</strong> Algen enthalten). <strong>Die</strong> Sporen werden in den Fruchtkörpern<br />

(Apothecien o<strong>der</strong> Perithecien) gebildet <strong>und</strong> sind nach ihrer Größe, Form, Farbe <strong>und</strong> Anzahl<br />

Abb. 49: Halde vom Zirkel-Schacht mit Blick auf die Halden vom Fortschritt-I-Schacht bei Volkstedt,<br />

23.9.2000.<br />

9) Hyphen: Pilzfäden.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 35<br />

Abb. 50: Wuchsformen<br />

<strong>und</strong> Aufbau von <strong>Flechten</strong>.<br />

a) Krustenflechten, b)<br />

Laub-flechten, c) Strauchflechten;<br />

Al = Algenschicht,<br />

Ma = Mark, oR<br />

= obere Rinde, uR = untere<br />

Rinde (nach SCHÖL-<br />

LER 1997).<br />

Abb. 51: Thallus <strong>der</strong> Strauchflechte Cladonia rangiformis, 13.10.2001.


36 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 52: Längsschnitt durch einen lecanorinen (links) <strong>und</strong> lecideinen (rechts) Fruchtkörper<br />

(Apotheci<strong>um</strong>). Al = Algenschicht, As = Asci (Schläuche), Ep = Epihymeni<strong>um</strong>, Ex =<br />

Excipul<strong>um</strong>, Hym = Hymeni<strong>um</strong>, Hyp = Hypotheci<strong>um</strong>, Ma = Mark, oR = oberer Rinde, Pa<br />

= Paraphysen, Su = Subhymeni<strong>um</strong> (nach SCHÖLLER 1997).<br />

pro Schlauch für die Bestimmung <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong> außerordentlich wichtig. Je nach Aufbau unterscheidet<br />

man lecanorine <strong>und</strong> lecideine Apothecien (Abb. 52), Perithecien sind mehr o<strong>der</strong><br />

weniger kugelförmig <strong>und</strong> weitgehend in den Thallus eingesenkt.<br />

<strong>Die</strong> Sporen können einzellig, zweizellig o<strong>der</strong> mehrzellig <strong>und</strong> farblos o<strong>der</strong> braun sein. Eine<br />

durch Wind o<strong>der</strong> Wasser verbreitete Spore muss nach dem Keimen den geeigneten Algenpartner<br />

finden, <strong>um</strong> ein neues <strong>Flechten</strong>lager zu bilden. <strong>Die</strong>se kritische Phase <strong>um</strong>gehen viele<br />

<strong>Flechten</strong> mittels Soredien, die in speziellen Organen, den Soralen, produziert werden <strong>und</strong> an<br />

geeigneten Stellen zu <strong>Flechten</strong> heranwachsen. Isidien bilden sich an <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong><br />

<strong>Flechten</strong>thalli, brechen leicht ab <strong>und</strong> erfüllen die gleiche Aufgabe wie die Soredien.<br />

4.2 Chemie <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong><br />

<strong>Die</strong> meisten <strong>Flechten</strong> bilden organische Sek<strong>und</strong>ärstoffe, die sog. <strong>Flechten</strong>stoffe, von denen<br />

man heute etwa 1000 an <strong>der</strong> Zahl kennt (HUNECK 1971, 1999, 2001, 2006, HUNECK &<br />

YOSHIMURA 1996, ELIX et al. 1984, DEMBITSKY & TOLSTIKOV 2005). <strong>Die</strong>se <strong>Flechten</strong>stoffe<br />

sind für die Taxonomie <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong> (Chemotaxonomie) wichtig <strong>und</strong> bedingen z.T. die Farbe<br />

des <strong>Flechten</strong>thallus: Parietin in Xanthoria parietina gelb, Usninsäure in Cladonia foliacea<br />

gelblich, Calycin <strong>und</strong> Pulvinsäuredilacton in Candelariella aurella orange. <strong>Die</strong> chemischen<br />

Formeln einiger Inhaltsstoffe aus <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> sind in Abb. 53 zusammengestellt.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 37<br />

Abb. 53: Strukturformeln einiger <strong>Flechten</strong>inhaltsstoffe (Me = Methylgruppe, CH 3 ).


38 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

4.3 <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> Halden<br />

<strong>Die</strong> auf den Halden gef<strong>und</strong>enen <strong>Flechten</strong> sind nachstehend in alphabetischer Reihenfolge<br />

aufgelistet, wobei sich die angegebenen N<strong>um</strong>mern auf die N<strong>um</strong>mern <strong>der</strong> Halden beziehen.<br />

<strong>Die</strong> Liste nennt ferner den Sammler <strong>der</strong> Probe (leg.) <strong>und</strong> den Lichenologen, <strong>der</strong> sie bestimmt<br />

hat (det.). In einigen Fällen wurden chemische Reaktionen (z. B. PD + o<strong>der</strong> – [im Text ausgeschrieben<br />

als PD minus]; PD = para-Phenylendiamin) angegeben. <strong>Die</strong> Belege befinden sich<br />

im Herbari<strong>um</strong> des Botanischen Muse<strong>um</strong>s in Berlin-Dahlem (Abkürzung B) <strong>und</strong> im Herbari<strong>um</strong><br />

des Botanischen Institutes <strong>der</strong> Universität Graz (GZU). <strong>Die</strong> Bestimmung <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong><br />

erfolgte hauptsächlich nach WIRTH (1995). <strong>Die</strong> Abbildungen <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong> sind in <strong>der</strong> Regel in<br />

Originalgröße.<br />

Acarospora bullata ANZI (Abb. 54)<br />

<strong>Die</strong>se Flechte bevorzugt Zechstein (Z); auf Kupferschiefer (KS) ist sie seltener.<br />

Halde bei Wolferode, KS, leg. et det. P.SCHOLZ 3.6.1973. B 6001 19000, leg. et det. S.H. 6.1.1991. B<br />

6001 18981; Halde bei Welfesholz, Z, leg. S.H. 14.9.1976, det. J.POELT 1981. B 6001 18980; Halde bei<br />

Helbra, Z, det. S.H. 5.11.1989; Halde oberhalb Friedeburgerhütte, KS, leg. et det. P.SCHOLZ 29.5.1988.<br />

B 6001 15014; Nr. 9, Z, leg. et det. S.H. 8.10.1989, det S.H. 23.4.1994; Nr. 54, KS, leg. et det. S.H.<br />

3.6.1990. B 6001 18984; Nr. 32, KS, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991. B 29867; Nr. 57, Z, leg. et<br />

det. H.SIPMAN u. S.H. 10.3.1991. B 29881; Nr. 10, Z, det. S.H. 23.4.1994, 11.10.2006; Nr. 61, KS, leg.<br />

S.H. 9.9.1992, det. P.SCHOLZ 1999. B 6001 18937; Nr. 31, KS, det. S.H. 17.8.2003<br />

Abb. 54: Acarospora bullata, Maßstab 2 : 1.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 39<br />

Acarospora fuscata (NYL.) TH.FR.<br />

Nr. 7, Sandstein (Oberrotliegendes); leg. et det. S.H. 10.11.2000<br />

Acarospora cf. oligospora (NYL.) ARNOLD<br />

Nr. 54, KS; leg. et det. H.SIPMAN 25.5.2003<br />

Acarospora rugulosa KÖRB. [= A. montana H.MAGN.]<br />

<strong>Die</strong> Aufsammlungen von den <strong>Kupferschieferhalden</strong> im Mansfel<strong>der</strong> Land sind identisch mit<br />

den Proben von den Sauberghalden bei Ehrenfrie<strong>der</strong>sdorf im Erzgebirge, wie ein direkter<br />

Vergleich mit dem Exsikkatenmaterial10) von SCHADE, STOLLE u. RIEHMER (leg. H.LANGE,<br />

Aug. 1933, Lich. Sax. ex Nr. 517, Acarospora montana, GZU 118-90) ergab. Auffällig ist,<br />

dass die Aufsammlungen von den Mansfel<strong>der</strong> Halden, den Halden bei Ehrenfrie<strong>der</strong>sdorf <strong>und</strong><br />

vom nördlichen Harzvorland (Erzschlacke am Sudmerberg, leg. et det. H.ULLRICH 1961, 1965,<br />

GZU 195-80 <strong>und</strong> 3-92) düster dunkelbraun sind, während Belege aus <strong>der</strong> Schweiz (Wallis,<br />

Aletschwald über Brig, leg. et det. J.POELT 1970, GZU 3-92) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Slowakei (Nie<strong>der</strong>e<br />

Tatra, Abra<strong>um</strong>halde <strong>der</strong> alten Kupfermine bei Spania Dolina, leg. et det. I.PISUT u. J.POELT<br />

1993, GZU 11-94; leg. A.VĚZDA 1.8.1982, GZU 91-82) eine hellere, kastanienbraune Farbe<br />

aufweisen. Nach PURVIS (1984) enthielt Acarospora rugulosa von kupferhaltigem Pyrit in<br />

Zentralskandinavien bis zu 5 % Kupfer als Kupferoxalat.<br />

Halde am Bahnhof Wolferode, KS, leg. S.H. 3.6.1973, det. J.POELT. GZU ohne N<strong>um</strong>mer; Nr. 54, KS,<br />

leg. S.H. 23.8.1973, det. H.ULLRICH 4.2.1974; Nr. 10, KS, leg. S.H. 8.10.1989, det. P.SCHOLZ 14.2.1990;<br />

Nr. 28, KS, det. S.H. 16.9.1993; Nr. 21, KS, det. S.H. 16.1.2001; Nr. 17, KS, det. S.H. 1.5.2002; Nr. 60,<br />

KS, det. S.H. 16.3.2003; Nr. 12, det. S.H. 9.2.2003; Halde zwischen Wolferode <strong>und</strong> Neckendorf, südlich<br />

<strong>der</strong> Straße, 230 m ü.M., KS, det. S.H. 6.4.2003; Nr. 30, KS; det. S.H. 10.6.2003<br />

Acarospora smaragdula (WAHLENB.) A.MASSAL. (Abb. 55)<br />

Halde bei Wolferode, KS, leg. et det. S.H. 16.9.1973; Halde am Bahnhof Helfta, det. S.H. 19.5.1974;<br />

Nr. 54, KS, det. S.H. 27.7.1986, 25.5.2003; Nr. 6, KS det. S.H. 24.8.1986; Nr. 9, Schlacke, det. S.H.<br />

5.11.1989, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991. B 29851; Nr. 49, KS, det. S.H. 24.2.1991; Nr. 57,<br />

KS, leg. et det. H.SIPMAN 10.3.1991. B 29880, 29882; Nr. 32, KS, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 10.3.1991;<br />

Nr. 53, KS, leg. et det. S.H. 18.8.1991. B 6001 18997, det. P.SCHOLZ 23.9.2000; Nr. 36, westlich <strong>der</strong><br />

Bösen Sieben, det. S.H. 30.1.2001; Nr. 17, KS, det. S.H. 1.5.2002; Nr. 38, KS, det. S.H. 1.5.2002; Nr.<br />

10, KS, det.11.10.2006<br />

Acarospora veronensis A.MASSAL. (Abb. 56)<br />

Nr. 1, KS, leg. et det. P.SCHOLZ 14.5.1987; Kleinhalde zwischen <strong>der</strong> B 80 <strong>und</strong> dem Saugr<strong>und</strong> westlich<br />

von <strong>Eisleben</strong>, KS, leg. S.H. 11.11.1990, det. P.SCHOLZ 1999. B 6001 25011; Nr. 32, KS, leg. et det.<br />

H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991. B 29861, 29863; Nr. 57, KS, leg. et det. H.SIPMAN 10.3.1991; Nr. 53, KS,<br />

leg. S.H. 18.8.1991, det. P.SCHOLZ 1999. B 6001 25012; Halde nordwestlich vom Anna-Bad zwischen<br />

Helbra <strong>und</strong> Benndorf, leg. S.H. 4.8.1991, det. P.SCHOLZ 1999; Nr. 1, KS, leg. et det. S.H. 23.3.2003;<br />

Nr. 54, KS, leg. et det. H.SIPMAN 25.5.2003<br />

Aspicilia calcarea (L.) MUDD<br />

Nr. 7, Z, leg. et det. S.H. 10.11.2000; Nr. 15, Z, det. S.H. 17.2.2001<br />

10) Exsikkat: allgemein: getrocknete Pflanzenprobe mit genauer Herkunftsangabe; hier: Serie o<strong>der</strong> Satz von<br />

getrockneten Pflanzenproben, die meist in bestimmter Anzahl in Referenzsammlungen (Herbarien) verteilt<br />

werden, überwiegend mit gedruckten Etiketten versehen.


40 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 55: Acarospora smaragdula, Maßstab 1 : 1.<br />

Abb. 56: Acarospora veronensis, Maßstab 1 : 1.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 41<br />

Aspicilia contorta (HOFFM.) KREMP.<br />

Halde oberhalb von Friedeburgerhütte, Z, leg. S.H. Okt. 1975, det. P.SCHOLZ 1999. B 6001 25031;<br />

Halde 1 km östlich von Morungen, leg. S.H., det. P.SCHOLZ 1999. B 6001 25043; Nr. 8, Z, det. S.H.<br />

17.1.2001; Nr. 7, Z, leg. et det. S.H. 20.4.2003; Nr. 54, Z, leg. et det. H.SIPMAN 25.5.2003<br />

Aspicilia gibbosa (ACH.) KÖRB.<br />

Nr. 54, KS, leg. et det. S.H. u. H.SIPMAN 25.5.2003<br />

Bacidia bagliettoana (A.MASSAL. et DE NOT.) JATTA<br />

Halde zwischen Wettelrode <strong>und</strong> Obersdorf, KS, leg. S.H. 17.8.1987, det. P.SCHOLZ 1999; Nr. 54, KS,<br />

leg. et det. H.SIPMAN 25.5.2003<br />

Bacidia herbar<strong>um</strong> (STIZENB.) ARNOLD<br />

Nr. 57, KS, leg. et det. H.SIPMAN 9.3.1991; Nr. 9, Schlacke, in Magerrasen am Nordhang, leg. et det.<br />

H.SIPMAN 9.3. 1991. B 29847<br />

Baeomyces rufus (HUDS.) REBENT.<br />

Nr. 9, Schlacke, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991<br />

Buellia aethalea (ACH.) TH.FR.<br />

Nr. 53, KS, det. S.H. 4.8.1987; Nr. 5, Sandstein, leg. S.H. 18.8.1991, det. P.SCHOLZ 1999; Nr. 18,<br />

Schlacke, leg. et det. S.H. 23.10.1989, 24.4.1994; Nr. 9, Schlacke, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991;<br />

Nr. 32, KS, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991. B 29859; Nr. 57, KS, leg. et det. S.H. 7.9.1992. B<br />

6001 18942; Nr. 41, auf Silikatgestein, leg. et det. S.H. 13.3.2003; Nr. 54, leg. et det. H.SIPMAN 25.5.2003<br />

Buellia porphyrica (ARNOLD) MONG.<br />

Nr. 54, KS, leg. et det. H.SIPMAN 25.5.2003<br />

Caloplaca citrina (HOFFM.) TH.FR.<br />

Nr. 26, leg. et det. H.SIPMAN 19.8.2001<br />

Caloplaca crenulatella (NYL.) H.OLIVIER<br />

Nr. 21, auf Erde <strong>und</strong> Moos am Ostrand, leg. S.H. 27.7.1975, det. H.SIPMAN 2003. B 6001 25123; Nr.<br />

58, Z, leg. S.H. 14.9.1976, det. H.SIPMAN 2003. B 6001 25122; auf einer Halde auf dem Kirschberg<br />

oberhalb von Friedeburgerhütte, KS, leg. et det. S.H. 25.3.1988. B 6001 25105; Nr. 7, Z, leg. et det.<br />

S.H. 10.11.2000, 20.4.2003; Nr. 54, Z, leg. et det. H.SIPMAN 25.5.2003<br />

Caloplaca decipiens (ARNOLD) BLOMB. et FORSSELL (Abb. 63)<br />

Halde bei Morungen, KS, leg. S.H. 15.11.1987, det. P.SCHOLZ 1999; Nr. 32, Z, leg. et det H.SIPMAN u.<br />

S.H. 9.3.1991. B 29870; Nr. 29, Sandstein, leg. et det. S.H. 21.10.2000; Nr. 26, Z, leg. et det. S.H.<br />

12.11.2000; Nr. 10, Z, leg. et det. S.H. 11.10.2006<br />

Caloplaca holocarpa (HOFFM. ex ACH.) WADE<br />

Nr. 58, KS, leg. S.H. 9.3.1991, det. H.SIPMAN 1991. B 6001 18928; Nr. 26, Z, leg. et det. H.SIPMAN<br />

19.8.2001; Nr. 54, Z, leg. et det. H.SIPMAN 25.5.2003<br />

Caloplaca saxicola (HOFFM.) NORDIN<br />

Nr. 26, Z, leg. et det. S.H. 12.11.2000<br />

Caloplaca teicholyta (ACH.) J.STEINER<br />

Nr. 1, Z, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 24.4.1994, det. S.H. 23.3.2003


42 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 57: Caloplaca decipiens, Maßstab 2 : 1.<br />

Candelariella aurella (HOFFM.) ZAHLBR. (Abb. 58)<br />

Nr. 58, KS, leg. S.H. 14.9.1976, det. J.POELT 8.2.1977; Nr. 53, Z, det. S.H. 11.5.1986; Nr. 10, Z, det.<br />

S.H. 8.10.1989; Nr. 32, KS, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991; Nr. 21, Z, det. S.H. 16.1.2001; Nr.<br />

8, KS, det. S.H. 17.1.2001; Kleinhalde bei Benndorf, Z, leg. et det. S.H. 1.4.2001; Nr. 26, Z, leg. et det.<br />

H.SIPMAN 19.8.2001; Luther-Halde im Goldgr<strong>und</strong>, Schlacke, leg. et det. S.H. 9.3.2003; Halde zwischen<br />

Wolferode <strong>und</strong> Neckendorf, KS, leg. et det. S.H. 6.4.2003; Nr. 54, Z, leg. et det. H.SIPMAN<br />

25.5.2003<br />

Candelariella vitellina (HOFFM.) MÜLL.ARG.<br />

Nr. 10, KS, leg. S.H. 8.10.1989, det. P.SCHOLZ 1999. B 6001 25137; Nr. 18, Schlacke, leg. S.H.<br />

22.10.1989, det. P.SCHOLZ 1999; Nr. 32, KS, det. S.H. 24.4.1994; Nr. 60, KS, det. S.H. 233.4.1994<br />

Cercidospora epipolytropa (MUDD) ARNOLD<br />

Cercidospora epipolytropa schmarotzt auf den Fruchtkörpern von Lecanora polytropa <strong>und</strong><br />

L. stenotropa.<br />

Halde oberhalb von Friedeburgerhütte, KS, auf L. stenotropa, leg. S.H. 21.5.1993, det. J.POELT 1993.<br />

B 6001 25144; Nr. 36, westlich <strong>der</strong> Bösen Sieben, KS, auf L. stenotropa, leg. et det. S.H. 12.2.1994;<br />

Nr. 1, KS, auf L. stenotropa, leg. et det. S.H. 24.4.1994; Luther-Halde im Goldgr<strong>und</strong>, Schlacke, auf<br />

L. stenotropa, det. S.H. 9.3.2003


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 43<br />

Abb. 58: Candelariella aurella, Maßstab 1 : 1.<br />

Cercidospora macrospora (ULOTH) HAFELLNER et NAV.-ROS. [= Cercidospora ulothii KÖRB.]<br />

Cercidospora macrospora befällt das Lager <strong>und</strong> die Fruchtkörper von Protoparmeliopsis<br />

muralis <strong>und</strong> ist auf den Halden <strong>der</strong> Mansfel<strong>der</strong> Mulde nicht häufig.<br />

Nr. 57, KS, leg. S.H. 11.11.1990, det. J.POELT 14.12.1990, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H.10.3.1991.<br />

B 29888, leg. et det. K.KALB, A.KALB u. S.H. 27.5.1996: hiervon Exsikkat: D.TRIEBEL, Microfungi<br />

Exsiccati, Botanische Staatssammlung, Fasc. 8-10, Nr. 181. Arnoldia, München 1997; Nr. 36, KS, det.<br />

S.H. 24.4.1991; Nr. 54, KS, leg. et det. S.H. 25.5.2003<br />

Cetraria aculeata (SCHREB.) FR. (Abb. 59)<br />

Nr. 58, det. S.H. 11.5.1986; Halde oberhalb von Friedeburgerhütte, det. S.H. 29.5.1988; Schlackenhalde<br />

<strong>der</strong> Katharinenhütte in <strong>Mansfeld</strong>, det. S.H. 5.11.1989; Luther-Halde im Goldgr<strong>und</strong>, leg. et det.<br />

S.H. 9.3.2003; Halde zwischen Wolferode <strong>und</strong> Neckendorf, det. S.H. 6.4.2003; Nr. 10, auf <strong>der</strong> Südwestseite,<br />

det. S.H. 11.10.2006<br />

Cladonia cariosa (ACH.) SPRENG.<br />

Nr. 9, Schlacke, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991<br />

Cladonia coccifera (L.) WILLD.<br />

Nr. 9, in Magerrasen am Nordhang, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991. B 29842 (als C. diversa<br />

ASPERGES)


44 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 59: Cetraria aculeata, Maßstab 1 : 1.<br />

Cladonia coniocraea auct.<br />

Nr. 60, leg. S.H., det. J.POELT 9.12.1980; Nr. 1, det. S.H. 23.3.2003<br />

Cladonia fimbriata (L.) FR.<br />

Nr. 9, in Magerrasen am Nordhang, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991; Nr. 10, im östlichen Teil <strong>der</strong><br />

Halde, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 23.4.1994; Nr. 16, leg. S.H. 9.3.2003<br />

Cladonia foliacea (HUDS.) WILLD. (Abb. 60)<br />

Nr. 54, leg. et det. S.H. 27.7.1986, 25.5.2003; Halde oberhalb von Friedeburgerhütte, det. S.H. 29.5.1988;<br />

Nr. 7, in Magerrasen, leg. et det. S.H.10.11.2000; Luther-Halde im Goldgr<strong>und</strong>, det. S.H. 9.3.2003; Nr.<br />

32, det. S.H. 30.3.2003, 10.6.2003; Halde zwischen Wolferode <strong>und</strong> Neckendorf, nördlich <strong>der</strong> Straße,<br />

det. S.H. 6.4.2003; Nr. 57, Nordhang, det. S.H. 8.5.2003; Nr. 54, det. S.H. 25.5.2003; Nr. 30, leg. et det.<br />

S.H. 10.6.2003; Nr. 15, leg. et det. S.H. 22.3.2003<br />

Cladonia furcata (HUDS.) SCHRADER (Abb. 61)<br />

Nr. 9, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991, leg. S.H. 26.7.2003.; Halde zwischen Wolferode <strong>und</strong><br />

Neckendorf, nördlich <strong>der</strong> Straße, leg. et det. S.H. 6.4.2003.; Nr. 57, leg. et det. S.H. 8.5.2003; Nr. 54,<br />

leg. et det. S.H. 25.5.2003; Nr. 15, leg. et det. S.H. 22.6.2003; Nr. 10, am Osthang, leg. et det. S.H.<br />

11.10.2006. Alle Belege PD + rot<br />

Zur Chemie von Cladonia furcata siehe HUNECK et al. (2004a).


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 45<br />

Abb. 60: Cladonia foliacea, Maßstab 1 : 1.<br />

Abb. 61: Cladonia furcata, Maßstab 1 : 1.


46 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Cladonia h<strong>um</strong>ilis (WITH.) J.R.LAUNDON<br />

Halde am Bahnhof <strong>Eisleben</strong> Helfta, leg. S.H. 1976, det. H.SIPMAN 2003. B 6001 25188<br />

Cladonia pyxidata (L.) HOFFM. (Abb. 62, 63)<br />

Nr. 1, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 24.4.1994, leg. et det. S.H. 23.3.2003; Nr. 9, leg. et det. H.SIPMAN<br />

u. S.H. 9.3.1991; Nr. 29, det. S.H. 24.10.2000; Luther-Halde im Goldgr<strong>und</strong>, leg. et det. S.H. 9.3.2003;<br />

Nr. 7, leg. et det. S.H. 10.11.2000, 20.4.2003; Nr. 10, det. S.H.10.11.2006<br />

Abb. 62: Cladonia pyxidata, Maßstab 1 : 1.<br />

Abb. 63: Cladonia pyxidata, Aquarell von M. LEFFLER.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 47<br />

Cladonia rangiformis HOFFM. (Abb. 16, 64)<br />

Nr. 57, leg. et det. S.H. 25.12.1995, 8.5.2003. PD<br />

minus; Nr. 2, leg. et det. S.H. 26.8.2001. PD minus;<br />

Halde bei Benndorf (mit Fruchtkörpern), leg.<br />

et det. S.H. 1.4.2001. PD minus; Nr. 40, große<br />

Polster am Nordhang, leg. et det. S.H. 13.10.2001.<br />

Phyllocladien11) PD + orange; Luther-Halde im<br />

Goldgr<strong>und</strong>, leg. et det. S.H. 9.3.2003. PD minus;<br />

Neue Hütte im Goldgr<strong>und</strong>, zwischen Schlacke,<br />

leg. et det. S.H. 9.3.2003. PD minus; Kleinhalde<br />

im Revier Preußische Hoheit bei Welfesholz, leg.<br />

et det. S.H. 16.3.2003. PD minus; Halde zwischen<br />

Wolferode <strong>und</strong> Neckendorf nördlich <strong>der</strong> Straße,<br />

det. S.H. 6.4.2003, 27.4.2003. PD minus; Nr. 60,<br />

leg. et det. S.H. 30.3.2003. PD minus; Nr. 7, leg.<br />

et det. S.H. 20.4.2003. Podetien12) Abb. 64: Cladonia rangiformis, Maßstab 1 : 1.<br />

PD gelblich; Nr. 54, stellenweise in großen Polstern, die oberen Teile<br />

häufig gebräunt, mit Fruchtkörpern, det. S.H. 25.5.2003. PD minus; Nr. 15, leg. et det. S.H. 22.6.2003.<br />

Zur Chemie von Cladonia rangiformis siehe HUNECK et al. (2004a).<br />

Cladonia rei SCHAER.<br />

Nr. 9, in Magerrasen, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991. B 29844; Nr. 5, am Fuße des Nordhanges,<br />

leg. et det. S.H. 29.4.2001. Podetien K + gelb, PD + gelb, dann rot; Nr. 26, auf <strong>der</strong> Ostseite, leg. et det.<br />

H.SIPMAN 19.8.2001<br />

Cladonia squamosa (SCOP.) HOFFM.<br />

Nr. 10, auf Erde auf dem Plateau, leg. et det. S.H. 12.11.2006<br />

Cladonia subulata (L.) WEBER ex F.H.WIGG (Abb.65, 66)<br />

Nr. 10, Osthang, leg. S.H. 8.10.1989, det. P.SCHOLZ 14.2.1990; Nr. 36, Südosthang <strong>der</strong> Halde westlich<br />

<strong>der</strong> Bösen Sieben, leg. S.H. 30.1.2001, det. P.SCHOLZ 2001; Kleinhalde bei Wimmelburg, leg. et det.<br />

S.H. 24.10.2002. PD + gelb, dann rot; Nr. 18, auf Erde am Osthang <strong>der</strong> Halde, leg. et det. S.H. 8.6.2003<br />

a b<br />

Abb. 65 & 66: Cladonia subulata. 65: Habitus, Maßstab 1 : 1. 66: a) vor <strong>der</strong> Reaktion mit PD, b) nach<br />

<strong>der</strong> Reaktion mit PD.<br />

11) Phyllocladien: blättchenartige Auswüchse auf den Podetien einiger <strong>Flechten</strong>arten, z. B. Cladonien.<br />

12) Podetien: aufrecht stehende Teile von Strauchflechten.


48 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Diploschistes muscor<strong>um</strong> (SCOP.) R.SANT.<br />

Kleinhalde im Saugr<strong>und</strong> bei Wimmelburg, leg. et det. S.H. 11.11.1990; Nr. 15, det. S.H. 22.6.2003<br />

Eiglera flavida (HEPP) HAFELLNER<br />

Nr. 58, KS, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991. B 29862; Nr. 57, Z, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H.<br />

10.3.1991. B 29885<br />

Epigloea soleiformis DÖBBELER<br />

Nr. 1, leg. S.H. 15.11.1987, det. P.SCHOLZ 1999. B 6001 25337<br />

Fulgensia fulgens (SW.) ELENKIN<br />

Nr. 15, leg. et det. S.H. 17.6.2001. Vor 10 Jahren bedeckte diese Flechte auf <strong>der</strong> Nordseite <strong>der</strong> Georgsburg<br />

große Flächen, jetzt (22.6.2003) ist sie durch die Beschattung <strong>der</strong> inzwischen hoch gewachsenen Bä<strong>um</strong>e<br />

fast völlig verschw<strong>und</strong>en.<br />

Hypogymnia physodes (L.) NYL.<br />

Auf Holun<strong>der</strong> am Rande <strong>der</strong> Luther-Halde, leg. et det. S.H. 9.3.2003; auf Schlehenstrauch am Rande<br />

einer kleinen Halde östlich von Hainrode, det. S.H. 23.3.2003<br />

Hypogymnia tubulosa (SCHAER.) HAV.<br />

Nr. 26, Nordhang, leg. et det. H.SIPMAN 19.8.2001<br />

Lecanora conizaeoides NYL. ex CROMBIE<br />

Auf Kirschba<strong>um</strong> nahe <strong>der</strong> Luther-Halde, leg. et det. S.H. 9.3.2003<br />

Lecanora dispersa (PERS.) SOMMERF.<br />

Nr. 53, Z, Osthang, leg. et det. S.H. 11.5.1986; Nr. 57, Z, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 10.3.1991; Nr.<br />

10, KS, Z, det. S.H. 23.4.1994; Nr. 1, KS, leg. et det. S.H. 24.4.1994; Nr. 26, Z, leg. et det. H.SIPMAN u.<br />

S.H. 19.8.2002; Nr. 2, Z, leg. et det. S.H. 26.8.2002; Nr. 54, auf altem Linole<strong>um</strong>, det. H.SIPMAN u. S.H.<br />

25.5.2003<br />

Lecanora flotowiana SPRENG.<br />

Halde am Bahnhof Helfta, Z, leg S.H. 7.10.1976, det. J.POELT als L. dispersa 8.2.1977, revidiert<br />

C.LEUCKERT 1995, diese Aufsammlung ist durch das Vinetorin-Syndrom 13) charakterisiert; Nr. 2, Z,<br />

det. S.H. 26.8.2001; Nr. 54, leg. et det. H.SIPMAN 25.5.2003<br />

Lecanora intricata (ACH.) ACH.<br />

Halde nordwestlich von Großleinungen, leg. et det. S.H. 11.5.1985. B 6001 18878<br />

Lecanora polytropa (EHRH. ex HOFFM.) RABENH.<br />

Nr. 7, Silikatgestein, leg. et det. S.H. 10.11.2000; Nr. 26, Sandstein, det. S.H. 19.8.2001; Nr. 54, KS,<br />

leg. et det. H.SIPMAN 25.5.2003<br />

Lecanora rupicola (L.) ZAHLBR.<br />

Nr. 1, leg. et det. S.H. 14.6.1987<br />

Lecanora saligna (SCHRAD.) ZAHLBR.<br />

Nr. 58, auf Holun<strong>der</strong> am Rande <strong>der</strong> Halde, leg. S.H. 19.7.1992, det. P.SCHOLZ 1999. B 6001 18867<br />

13) Vinetorin-Syndrom: aus bestimmten chemischen Verbindungen zusammengesetztes Gemisch von<br />

<strong>Flechten</strong>stoffen mit einer charakteristischen Hauptkomponente, hier das Xanthon Vinetorin.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 49<br />

Lecanora stenotropa NYL. (Abb.67)<br />

Kleinhalde im Preußischen Revier, KS, leg. S.H. 3.9.1980, det. J.POELT 1980; Nr. 53, KS, leg. et det.<br />

S.H. 11.5.1987; Nr. 28, KS, leg. et det. S.H. 8.6.1986; Nr. 41, KS, leg. et det. S.H. 29.6.1986; Nr. 60,<br />

KS, leg. et det. S.H. 2.11.1986; Kleinhalde nordwestlich von Großleinungen, KS, det. S.H. 16.8.1987;<br />

Nr. 9, Schlacke, det. S.H. 5.11.1989; Nr. 34, Schlacke, det. S.H. 1.11.1987; Kleinhalde im Saugr<strong>und</strong>,<br />

KS, det. S.H. 11.11.1990; Nr. 57, KS, det. S.H. 10.3.1999; Nr. 50, KS, 1.5.1986, das ehemals große<br />

Vorkommen durch Abbau restlos vernichtet; Nr. 8, KS, det S.H. 17.1.2001; Luther-Halde, Schlacke,<br />

det. S.H. 9.3.2003; Nr. 41, Schlacke am Westhang, det. S.H. 16.3.2003<br />

Lecanora <strong>um</strong>brina (ACH.) MASSAL.<br />

Nr. 32, KS, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991. B 29855<br />

Lecidea fuscoatra (L.) ACH. (Abb. 68)<br />

Nr. 58, Backstein, det. S.H. 11.5.1986. B 6001 25487; Nr. 12, auf morschem Holz, leg. S.H. 8.6.1986,<br />

det. P.SCHOLZ 1999. B 6001 25526; Nr. 1, KS, leg. et det. S.H. 14.6.1987. B 6001 25495; Nr. 9,<br />

Schlacke, det. S.H. 5.11.1989, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991. B 29853, leg. S.H. 23.7.2003,<br />

det. H.SIPMAN 10.11. 2003; Nr. 57, Sandstein, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 10.3.1991. B 29877,<br />

29879; Nr. 53, Sandstein, leg. et det. S.H. 18.8.1991; Nr. 26, Sandstein, leg. et det. H.SIPMAN 19.8.2001;<br />

Abb. 67: Lecanora stenotropa, Maßstab 1 : 1.


50 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 68: Lecidea fuscoatra, Maßstab 1 : 1.<br />

Nr. 60, Sandstein, leg. et det. S.H. 30.3.2003. Thallus NaOCl + rot; Luther-Halde, Schlacke, det. S.H.<br />

9.2.2003; Nr. 54, KS, leg. et det. S.H. 25.5.2003; Nr. 32, KS, leg. et det. S.H. 10.6.2003; Nr. 55, KS, leg.<br />

et det. S.H. 17.8.2003<br />

Lecidea inops TH.FR. (Englisch: Copper Lecidea) (Abb. 69)<br />

Nr. 54, KS, leg. et det. S.H. 27.7.1986, 25.5.2003; Nr. 10, KS, leg. et det. S.H. 8.10.1989. B 6001 18848,<br />

29.10.12989. B 6001 18881, 20.5.1991, Z 11.10.2006; Nr. 32, KS, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991.<br />

B 29860; Nr. 9, Schlacke, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991. B 29854; Nr. 50, Schlacke, det. S.H.<br />

16.10.1993; Nr. 57, KS, det. S.H. 5.12.1993, 16.1.2001, 8.5.2003; Nr. 36, KS, leg. et det. S.H. 30.1.2001;<br />

Nr. 17, KS, det. S.H. 1.5.2002; Nr. 38, KS, det. S.H. 30.3.2003; Nr. 10, KS, det. S.H. 11.10.2006<br />

In einer Übersicht von <strong>Flechten</strong> auf metallhaltigen Substraten stellten PURVIS & HALLS (1996)<br />

nach Erhebungen an kupferhaltigen Gesteinshalden in Schweden <strong>und</strong> England den Verband 14)<br />

des Lecideion inopis auf. Von den dort aufgeführten 40 Verbandsarten kommen jedoch auf<br />

den <strong>Kupferschieferhalden</strong> des Mansfel<strong>der</strong> Revieres nur 7 vor, so dass hier nicht von einem<br />

Lecideion inopis gesprochen werden kann.<br />

Über die Verteilung <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong>stoffe in Lecidea inops siehe HUNECK et al. (2004b).<br />

14) Verband: hier aus bestimmten <strong>Flechten</strong> zusammengesetzte Gesellschaft.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 51<br />

Abb. 69: Lecidea inops, Maßstab 2 : 1.<br />

Lecidella carpathica KÖRB.<br />

Nr. 1, KS, leg. S.H. 11.6.1978, det. J.POELT 1980, leg. et det. 7.10.1983. B 6001 15997; Nr. 58, KS, det.<br />

S.H. 11.5.1986, leg. et det. S.H. 9.9.1991. B 29868; Nr. 60, Sandstein, leg. et det. S.H. 30.3.2003; Nr.<br />

54, KS, leg. et det. H. SIPMAN 25.5.2003; Nr. 15, Sandstein, leg. et det. S.H. 22.6.2003<br />

Lempholemma chalazan<strong>um</strong> (ACH.) DE LESD.<br />

Nr. 57, Südhang, auf Feinerde zwischen Moos, leg. et det. K.KALB 27.5.1996<br />

Lepraria eburnea LAUNDON (Abb. 70)<br />

Nr. 21, auf Moos am Nordhang des Bahndammes, leg. et det. S.H. 22.12.1990<br />

Lobothallia radiosa (HOFFM.) HAFELLNER<br />

Nr. 1, Z, leg. et det. S.H. 14.6.1987. B 6001 18528; Halde nordwestlich von Großleinungen, Z, leg. et<br />

det. S.H. 7.10.1983. B 6001 18529<br />

Melanelia glabratula (LAMY) ESSL.<br />

Nr. 26, leg. et det. H.SIPMAN 19.8.2001<br />

Parmelia sulcata TAYLOR<br />

Nr. 26, leg. et det. H.SIPMAN 19.8.2001<br />

Parmeliopsis ambigua (WULFEN) NYL.<br />

Nr. 1, auf Vogelbeerba<strong>um</strong>, leg. et det. S.H. 23.3.2003


52 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Peltigera rufescens (WEISS) HUMB.<br />

Nr. 15, auf Erde, leg. et det. S.H. 22.6.2003<br />

Pertusaria aspergilla (ACH.) J.R.LAUNDON<br />

Nr. 1, leg. S.H. 11.6.1978, det. P.SCHOLZ 1999. B 6001 18628<br />

Phaeophyscia orbicularis (NECK.) MOBERG<br />

Nr. 26, leg. et det. H.SIPMAN 19.8.2001<br />

Physcia adscendens (FR.) H.OLIVIER<br />

Nr. 7, auf Holun<strong>der</strong>, leg. et det. S.H. 20.4.2003<br />

Physcia caesia (HOFFM.) FÜRNR.<br />

Nr. 1, KS, leg. et det. S.H. 11.6.1978. B 6001 18634<br />

Physcia stellaris (L.) NYL.<br />

Nr. 32, auf Holun<strong>der</strong> am Ostrand, leg. et det. S.H. 10.6.2003<br />

Physcia tenella (SCOP.) DC.<br />

Nr. 26, leg. et det. H.SIPMAN 19.8.2001<br />

Placidi<strong>um</strong> squamulos<strong>um</strong> (ACH.) BREUSS<br />

Nr. 15, auf kalkhaltiger Erde, leg. et det. S.H. 22.6.2003<br />

Abb. 70: Lepraria<br />

eburnea, Maßstab 1 : 1.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 53<br />

Placynthiella icmalea (ACH.) COPPINS et P.JAMES<br />

Auf Erde am Rande einer Schlackenhalde bei Ahlsdorf, leg. S.H.19.3.1995, det. P.SCHOLZ 31.3.1995<br />

Polysporina lapponica (ACH. ex SCHAER.) DEGEL.<br />

Nr. 54, Z, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 25.5.2003<br />

Porpidia tuberculosa (SM.) HERTEL et KNOPH<br />

Nr. 1, KS, leg. et det. S.H. 14.6.1987. B 6001 18674<br />

Protoblastenia rupestris (SCOP.) J.STEINER<br />

Nr. 1, leg. et det. S.H. 15.11.1987. B 6001 155937; Nr. 36, Z, leg. et det. S.H. 30.1.2001<br />

Protoparmeliopsis muralis (SCHREB.) M.CHOISY [= Lecanora muralis (SCHREB.) RABENH.]<br />

(Abb. 71, Umschlagseite)<br />

Protoparmeliopsis muralis ist die häufigste Flechte <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong>.<br />

Nr. 32, KS, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991; Nr. 8, KS, leg. et det. S.H. 17.1.2001; Nr. 21, KS,<br />

leg. et det. S.H. 16.1.2001; Nr. 36, Z, leg. et det. S.H. 30.1.2001; Kleinhalde bei Benndorf, KS, det. S.H.<br />

19.8.2001; Nr. 26, Sandstein, det. S.H. 19.8.2001; Nr. 17, KS, det. S.H. 1.5.2002; Nr. 41, auf Silikatgestein,<br />

det. S.H. 13.2.2003; Nr. 40, KS, det. S.H. 16.3.2003; Nr. 38, KS, leg. et det. S.H. 30.3.2003; Nr.<br />

60, det. S.H. 30.3.2003; Kleinhalde am ehemaligen Bahnhof Welfesholz, KS, det. S.H. 30.3.2003; Kleinhalde<br />

zwischen Wolferode <strong>und</strong> Neckendorf, KS, det. S.H. 6.4.2003; Nr. 7, KS, det. S.H. 20.4.2003; Nr.<br />

54, KS, det. S.H. 25.5.2003; Nr. 30, KS, det. S.H. 10.6.2003; Nr. 31, KS, det. S.H. 17.8.2003; Halde im<br />

Katzenthaler Revier, KS, det. S.H. 7.9.2003; Nr. 10, KS, det. S.H. 11.10.2006<br />

Zur Verteilung <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong>stoffe in Protoparmeliopsis muralis siehe HUNECK et al. (2004b).<br />

Abb. 71: Protoparmeliopsis muralis auf Kupferschiefer, Maßstab 1 : 1.


54 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Psorotichia schaereri (A.MASSAL.) ARNOLD<br />

Nr. 57, leg. et det. G.B.FEIGE Nov. 1990. B 6001 18735<br />

Pycnothelia papillaria DUFOUR<br />

Nr. 9, Schlacke, leg. et det. S.H. 5.11.1989<br />

Rhizocarpon geographic<strong>um</strong> (L.) DC. (Abb. 72)<br />

Kleinhalde nordwestlich von Großleinungen, KS, leg. et det. S.H. 7.10.1983. B 6001 18742; Nr. 32,<br />

KS, auf <strong>der</strong> Nordseite, det. S.H. 19.7.1992, bisher einziger F<strong>und</strong> von R. geographic<strong>um</strong> auf Halden des<br />

Mansfel<strong>der</strong> Revieres; Nr. 1, KS, leg. et det. S.H. 24.4.1994; Nr. 18, det. S.H. 8.6.2003<br />

Rhizocarpon petrae<strong>um</strong> (WULFEN) A.MASSAL.<br />

Nr. 1, Z, leg. S.H. 24.8.1986, det. P.SCHOLZ. B 6001 18977, leg. S.H. 14.6.1987, det. P.SCHOLZ 1999.<br />

B 6001 18757<br />

Rhizocarpon reduct<strong>um</strong> TH.FR. [= Rhizocarpon obscurat<strong>um</strong> (ACH.) A.MASSAL.]<br />

Kleinhalde bei Morungen, Z, leg. et det. S.H. 14.6.1987, 24.4.1994; Nr. 36, westlich <strong>der</strong> Bösen Sieben,<br />

Z, leg. et det. S.H. 9.2.1994, det. K.KALB 14.2.1994<br />

Rhizocarpon <strong>um</strong>bilicat<strong>um</strong> (RAM.) FLAGEY (Abb.73)<br />

Nr. 32, KS, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991. B 29864; Nr. 30, KS, leg. et det. S.H. 10.6.2003<br />

Abb. 72: Rhizocarpon geographic<strong>um</strong>, Maßstab 1 : 1.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 55<br />

Abb. 73: Rhizocarpon <strong>um</strong>bilicat<strong>um</strong>, Maßstab 1 : 1.<br />

Sarcogyne regularis KÖRB.<br />

Kleinhalde bei Wolferode, leg. S.H. Okt. 1975, det. J.POELT 1977. B 6001 18770; Kleinhalde östlich<br />

von Hainrode, Z, leg. et det. P.SCHOLZ u. S.H. 15.11.1987. B 6001 18762; Nr. 26, leg. et det. H.SIPMAN<br />

19.8.2001; Nr. 54, leg. et det. H.SIPMAN 25.5.2003<br />

Sclerococc<strong>um</strong> leuckertii DIEDERICH et SCHOLZ<br />

Sclerococc<strong>um</strong> leuckertii schmarotzt im Untersuchungsgebiet auf Buellia aethalea.<br />

Nr. 14, leg. et det. P.SCHOLZ 18.7.1989; Nr. 33, leg. et det. P.SCHOLZ 21.5.1990; Nr. 54, leg. et det.<br />

P.SCHOLZ 18.7.1989; Nr. 18, leg. et det. P.SCHOLZ u. R.TÜRK 9.6.1990; Kleinhalde nordöstlich von<br />

Hainrode, leg. et det. P.SCHOLZ u. R.TÜRK 9.6.1990<br />

Scoliciospor<strong>um</strong> <strong>um</strong>brin<strong>um</strong> (ACH.) ARNOLD (Abb. 74)<br />

Nr. 57, KS, leg. S.H. 30.6.1974, det. H.ULLRICH Okt. 1974, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991.<br />

B 29857, leg. et det. K.KALB, A.KALB u. S.H. 27.5.1996; Nr. 32, KS, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H.<br />

9.3.1991. B 29857; Nr. 10, KS, leg. S.H. 11.10.2006, det. P.SCHOLZ Okt. 2006<br />

Stereocaulon nanodes TUCK. (Abb. 75)<br />

Nr. 54, KS, leg. et det. S.H. 27.7.1986; Nr. 18, leg. et det. S.H. 22.10.1989. B 6001 18840, 8.6.2003;<br />

Nr. 9, leg. et det. S.H. 5.11.1989, 26.7.2003; Nr. 57, KS, im Magerrasen, leg. et det. H.SIPMAN u.<br />

S.H. 10.3.1991. B 29 886; Nr. 10, KS, leg. et det. S.H.15.8.1999, 2006 wurde mit dem Abbau <strong>der</strong><br />

Halde begonnen; Nr. 21, KS, leg. et det. S.H. 16.1.2001; Nr. 36, westlich <strong>der</strong> Bösen Sieben, KS, leg.<br />

et det. S.H. 30.1.2001


56 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 74: Scoliciospor<strong>um</strong> <strong>um</strong>brin<strong>um</strong>, Maßstab 1 : 1.<br />

Abb. 75: Stereocaulon nanodes, Maßstab 2 : 1.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 57<br />

Stereocaulon vesuvian<strong>um</strong> PERS.<br />

Nr. 9, leg. et det. H.SIPMAN 9.3.1991. B 29849<br />

Tephromela atra (HUDS.) HAFELLNER<br />

Halde am ehemaligen Bahnhof Wolferode, Z, leg. S.H. 5.10.1980, det. J.POELT 9.12.1980. B 6001<br />

15855; Nr. 10, KS, leg. et det. S.H. 29.10.1989. B 18965; Nr. 57, Sandstein, leg. et det. H.SIPMAN u.<br />

S.H. 10.3.1991. B 29876, leg. et det. S.H. 8.5.2003<br />

Toninia sedifolia (SCOP.) TIMDAL<br />

Nr. 29, auf Erde, leg. et det. S.H. 24.10.2000; Nr. 15, auf kalkhaltiger Erde, leg. et det. S.H. 22.6.2003<br />

Trapelia coarctata (SM.) M.CHOISY<br />

Auf Ziegelstein <strong>der</strong> Halde am Bahnhof <strong>Eisleben</strong>-Helfta, leg. et det. S.H. 22.12.1990. B 6001 18919<br />

Trapeliopsis granulosa (HOFFM.) LUMBSCH<br />

Nr. 32, auf Erde, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 3.9.1991. B 29869<br />

Verrucaria macrostoma DUFOUR ex DC.<br />

Nr. 32, Z, leg. et det. H.SIPMAN u. S.H. 9.3.1991. B 29856, 29865; Nr. 57, Z, leg. et det. H.SIPMAN u.<br />

S.H. 10.3.1991. B 29883<br />

Verrucaria maculiformis KREMP.<br />

Nr. 54, Z, leg. et det. H.SIPMAN 25.5.2002<br />

Verrucaria muralis ACH.<br />

Nr. 10, Z, leg. S.H. 29.10.1989, det. P.SCHOLZ 1999. B 6001 15908<br />

Verrucaria nigrescens PERS.<br />

Nr. 1, KS, leg. et det. S.H. 24.8.1986. B 6001 18914; Nr. 32, KS, leg. et det. H.SIPMAN. u. S.H. 9.3.1991.<br />

B 29871; Nr. 15, Z, det. S.H. 17.6.2001; Nr. 2, Z, leg. et det. S.H. 26.8.2001; Nr. 54, Z, leg. et det.<br />

H.SIPMAN 25.5.2003; Nr. 30, KS, det. S.H 22.6.2003<br />

Xanthoria elegans (LINK) TH. FR.<br />

Nr. 26, leg. et det. H.SIPMAN 19.8.2001<br />

Xanthoria parietina (L.) TH. FR. (Abb. 76)<br />

Auf Holun<strong>der</strong> am Rande <strong>der</strong> Luther-Halde, leg. et det. S.H. 9.3.2003; auf Schlehenstrauch einer Kleinhalde<br />

östlich von Hainrode, det. S.H. 23.3.2003; Nr. 7, auf Schlehenstrauch, det. S.H. 20.4.2003; Nr.<br />

32, auf Holun<strong>der</strong> am Ostrand, det. S.H. 10.6.2003<br />

Xanthoria polycarpa (HOFFM.) RIEBER (Abb. 77)<br />

Nr. 32, auf Holun<strong>der</strong> am Ostrand, det. S.H. 10.6.2003


58 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Abb. 76: Xanthoria parietina, Maßstab 2 : 1.<br />

Abb. 77: Xanthoria polycarpa,<br />

Maßstab 1 : 1.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 59<br />

5 Gefährdung <strong>und</strong> Schutz <strong>der</strong> Halden <strong>und</strong> ihrer <strong>Flechten</strong>flora<br />

Der Schutz <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong> auf den <strong>Kupferschieferhalden</strong> ist unabdingbar mit dem Erhalt <strong>der</strong><br />

Halden verb<strong>und</strong>en. Um sowohl die wirtschaftliche Nutzung als auch Denkmal- <strong>und</strong> Naturschutzcharakter<br />

<strong>der</strong> Halden zu koordinieren, wurde <strong>der</strong> Sanierungsverb<strong>und</strong> e.V. <strong>Mansfeld</strong> 1994 beauftragt,<br />

eine Haldenkonzeption zu erarbeiten, <strong>der</strong>en Ziel es ist „einen Katalog von Bewertungsgrößen<br />

zu erstellen, <strong>der</strong> die Gesamtheit aller Kriterien, die zur Bewertung notwendig sind,<br />

zusammenfasst“ (WEGE 2000). <strong>Die</strong>ser Haldenkatalog beinhaltet topographische Daten,<br />

Gefahrenpotentiale <strong>und</strong> selektive Biotoperfassung. In den Jahren 1994 bis 1998 wurden<br />

insgesamt 76 Halden im Mansfel<strong>der</strong> Land <strong>und</strong> 37 Halden im Landkreis Sangerhausen bewertet<br />

(WEGE 2000), wobei die <strong>Flechten</strong> jedoch nicht berücksichtigt wurden.<br />

Am stärksten gefährdet sind die Halden durch den Abbau für Schotterzwecke, wodurch bereits<br />

eine Reihe von Halden verschw<strong>und</strong>en sind bzw. noch verschwinden werden. <strong>Die</strong> ehemalige<br />

<strong>Mansfeld</strong> Kupferbergbau GmbH hat die Halden folgen<strong>der</strong> Schächte z<strong>um</strong> Abbau verpachtet<br />

bzw. verkauft:<br />

Freiesleben: <strong>Mansfeld</strong> Wurzel-<br />

Baugesellschaft mbH, Glückhilf<br />

<strong>und</strong> Seidel: Bau Rec <strong>Eisleben</strong><br />

GmbH, Hermann: Schotterwerk<br />

Polaschek GmbH, Lichtloch 81:<br />

Baustoffe <strong>und</strong> Erdbau GmbH<br />

Dr. Schindler <strong>und</strong> Martins:<br />

Schotterwerk Hergisdorf GmbH<br />

(Angaben entsprechend den Firmenschil<strong>der</strong>n<br />

auf den Halden).<br />

Alle noch bestehenden Halden<br />

sollten daher unter Schutz gestellt<br />

werden. Eine weitere Gefährdung<br />

<strong>der</strong> Halden stellen die<br />

Industrie-Deponien <strong>und</strong> Vermüllung<br />

dar. So befindet sich auf<br />

dem Plateau <strong>der</strong> Halde vom<br />

Schnei<strong>der</strong>-Schacht ein großer<br />

Teich mit Theisenschlamm von<br />

<strong>der</strong> Bebel-Hütte in Helbra (Abb.<br />

43), auf <strong>der</strong> Halde des Thälmann-Schachtes<br />

wurden große<br />

Mengen Industriemüll deponiert,<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> ehemals<br />

flechtenreichen Halde vom<br />

Theodor-Schacht wurde mit<br />

Haushaltsmüll zugeschüttet.<br />

Abb. 78: Verbotsschild auf <strong>der</strong><br />

Halde vom Wassermann-Schacht.<br />

Mit Prof. I. YOSHIMURA (Kochi,<br />

Japan), 6.9.1992.


60 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

Das Verschwinden <strong>der</strong> Halden ist <strong>um</strong>so bedauerlicher, als es in <strong>der</strong> Mansfel<strong>der</strong> Mulde ka<strong>um</strong><br />

anstehendes Gestein gibt <strong>und</strong> dessen Schwermetallgehalt außerdem eine weitere Rarität darstellt.<br />

Sehr nachteilig für die <strong>Flechten</strong>flora <strong>der</strong> Halden ist <strong>der</strong>en Befahren mit Motorrä<strong>der</strong>n,<br />

wodurch diese kreuz <strong>und</strong> quer zerfurcht werden.<br />

WEGE (2000) hat in einem Konzept Möglichkeiten z<strong>um</strong> Schutz <strong>der</strong> Halden vorgeschlagen. Es<br />

wäre schön, wenn sich die von TRAUBOTH (1999) geäußerte Hoffnung, dass die mächtigen<br />

Halden <strong>der</strong> Mansfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Sangerhäuser Bergbaureviere als eindrucksvolle Symbole einer<br />

vergangenen Industriegeschichte geachtet werden <strong>und</strong> Wind <strong>und</strong> Wetter sowie simplen<br />

Verwertungsbegehren möglichst lange trotzen, bewahrheiten würde; Zweifel daran sind angebracht.<br />

Eigentlich hätte diese Arbeit gar nicht durchgeführt werden können, denn auf nahezu je<strong>der</strong><br />

Halde weisen Schil<strong>der</strong> darauf hin, dass das „Betreten verboten“ ist (Abb. 78). Doch wie soll<br />

man die <strong>Flechten</strong>flora <strong>der</strong> Halden erk<strong>und</strong>en, ohne diese zu betreten?<br />

6 Danksagung<br />

Mein Dank gilt dem Botanischen Verein Sachsen-Anhalt e.V. <strong>und</strong> Herrn Dr. D. FRANK vom<br />

Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (Halle/S.) für die Veröffentlichung <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Arbeit in einem Son<strong>der</strong>heft <strong>der</strong> Mitteilungen zur floristischen Kartierung in Sachsen-<br />

Anhalt sowie <strong>der</strong> Stiftung Umwelt, Natur- <strong>und</strong> Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt<br />

(Magdeburg) für die finanzielle För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Drucklegung.<br />

Herrn Dr. FRANK danke ich ferner für einige Fotos von <strong>Flechten</strong> <strong>und</strong> hilfreiche Hinweise zu<br />

dieser Publikation. Dank gebührt den Herren Prof. Dr. K. KALB (Lichenologisches Institut in<br />

Ne<strong>um</strong>arkt/Opf.), Prof. Dr. J. POELT (Botanisches Institut <strong>der</strong> Universität Graz, gest. 1995),<br />

Dr. W. OBERMAYER (Botanisches Institut <strong>der</strong> Universität Graz), für die Ausleihe von<br />

Acarospora rugulosa-Belegen aus dem Herbari<strong>um</strong> des Bot. Inst. d. Univ. Graz, Dr. P. SCHOLZ<br />

(Schkeuditz) <strong>und</strong> Herrn H. ULLRICH (Goslar, gest. 2002) für die Bestimmung zahlreicher<br />

<strong>Flechten</strong>aufsammlungen von den <strong>Kupferschieferhalden</strong>. Ganz beson<strong>der</strong>s danke ich Herrn Dr.<br />

H. SIPMAN (Kurator am Botanischen Muse<strong>um</strong> in Berlin-Dahlem) für gemeinsame Haldenexkursionen,<br />

die Bestimmung zahlreicher <strong>Flechten</strong>proben <strong>und</strong> eine Kopie seiner Datenbank<br />

über die <strong>Flechten</strong> von den <strong>Kupferschieferhalden</strong> im Mansfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Sangerhäuser Revier.<br />

Frau MÜLLER (Naturschutzbehörde des Landkreises Mansfel<strong>der</strong> Land, Hettstedt) gewährte<br />

mir dankenswerterweise Einsicht in den Haldenkatalog. Dank gilt ferner Frau M. LEFFLER<br />

(Eschborn) für das Aquarell von Cladonia pyxidata. Schließlich danke ich meiner Frau Ruth,<br />

die mich bei Wind <strong>und</strong> Wetter auf vielen Haldenexkursionen begleitet hat.<br />

7 Literatur<br />

BAUMBACH, H. (2000): Beitrag zur Flora <strong>und</strong> Vegetation von Bergbau-, Hütten- <strong>und</strong> Stollenhalden im<br />

Mansfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> Sangerhäuser Revier. – Schriftenr. d. <strong>Mansfeld</strong>-Muse<strong>um</strong>s (NF) (Hettstedt) 5: 105–<br />

118.<br />

DEMBITSKY, V.M. & TOLSTIKOV, G.A. (2005): Organic Metabolites of Lichens. (in Russian) – Publishing<br />

House of SB RAS, Novosibirsk, 136 S.<br />

ELIX, J.A.; WHITTON, A.A. & SARGENT, M.V. (1984): Recent Progress in the Chemistry of Lichen Substances.<br />

– Progr. in the Chemistry of Org. Nat. Products 45: 103–234.<br />

HAUBOLD, H. & SCHAUMBERG, G. (1985): <strong>Die</strong> Fossilien des Kupferschiefers. – <strong>Die</strong> neue Brehm-Bücherei,<br />

A. Ziemsen Verlag, Lutherstadt Wittenberg, 223 S.


Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt. Son<strong>der</strong>heft 4 (2006): 62 S. 61<br />

HUNECK, S. (1971): Chemie <strong>und</strong> Biosynthese <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong>stoffe. – Progr. in the Chemistry of Org. Nat.<br />

Products 29: 209–306.<br />

HUNECK, S. (1999): The Significance of Lichens and their Metabolites. – Naturwissenschaften 86: 559–<br />

570.<br />

HUNECK, S. (2001): New Results on the Chemistry of Lichen Substances. – Progr. in the Chemistry of<br />

Org. Nat. Products 81: 1–276.<br />

HUNECK, S. (2006): Progress in the Chemistry of Lichen Substances 2000–2005. – J. Hattori Bot. Lab.<br />

100: 671–694.<br />

HUNECK, S.; BOTHE, H.-K. & RICHTER, W. (1990): Über den Metallgehalt von <strong>Flechten</strong> von <strong>Kupferschieferhalden</strong><br />

<strong>der</strong> Umgebung von <strong>Mansfeld</strong>. – Herzogia 8: 295–304.<br />

HUNECK, S.; FEIGE, G.B. & SCHMIDT, J. (2004a): Chemie von Cladonia furcata <strong>und</strong> Cladonia rangiformis.<br />

– Herzogia 17: 51–58.<br />

HUNECK, S.; LUMBSCH, H.T.; PORZEL, A. & SCHMIDT, J. (2004b): <strong>Die</strong> Verteilung von <strong>Flechten</strong>inhaltsstoffen<br />

in Lecanora muralis <strong>und</strong> Lecidea inops <strong>und</strong> die Abhängigkeit <strong>der</strong> Usninsäure-Konzentration<br />

vom Substrat <strong>und</strong> von den Jahreszeiten bei Lecanora muralis. – Bibliotheca Lichenologica 88:<br />

211–221.<br />

HUNECK, S. & YOSHIMURA, I. (1996): Identification of Lichen Substances. – Springer-Verlag, Berlin,<br />

Heidelberg, New York, 493 S.<br />

JANKOWSKI, G. (1987): Wichtige Kupferschiefer-Schächte in <strong>der</strong> Mansfel<strong>der</strong> Mulde. 2. Aufl. – URANIA –<br />

Ges. z. Verbreitung Wissenschaftl. Kenntnisse, Kreisvorstand Hettstedt u. VEB <strong>Mansfeld</strong> Kombinat<br />

<strong>Eisleben</strong>, 49 S.<br />

JANKOWSKI, G. (1995): Zur Geschichte des Mansfel<strong>der</strong> Kupferschiefer-Bergbaus. – Gesellschaft Deutscher<br />

Metallhütten <strong>und</strong> Bergleute, Clausthal-Zellerfeld, 366 S.<br />

JANOWITZ, H. (1996): Vegetationsk<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> geomorphologische Untersuchungen an schwermetallhaltigen<br />

Halden des Sangerhäuser Revieres <strong>und</strong> <strong>der</strong> Mansfel<strong>der</strong> Mulde. – Naturschutz im Land<br />

Sachsen-Anhalt 33: 15–24.<br />

MANSFELD (1999): <strong>Die</strong> Geschichte des Berg- <strong>und</strong> Hüttenwesens. – Verein Mansfel<strong>der</strong> Berg- u. Hüttenleute<br />

e.V. Lutherstadt <strong>Eisleben</strong> u. Deutsches Bergbau-Muse<strong>um</strong>, Boch<strong>um</strong>. Lutherstadt <strong>Eisleben</strong> u.<br />

Boch<strong>um</strong>, 614 S.<br />

NEUß, E. (2001): Wan<strong>der</strong>ungen durch die Grafschaft <strong>Mansfeld</strong>. – In: Im Herzen <strong>der</strong> Grafschaft. Fliegenkopf-Verl.,<br />

Halle/S., S. 47.<br />

NEUß, E. & ZÜHLKE, D. (1982): Mansfel<strong>der</strong> Land. – Werte unserer Heimat (Akademie-Verl. Berlin) 38: 17.<br />

POELT, J.; HUNECK, S. & SCHOLZ, P. (1995): <strong>Die</strong> Gipsflechte Psora saviczii (Psoraceae, Lecanorales) im<br />

mitteldeutschenTrockengebiet <strong>und</strong> ihre Gesamtverbreitung. – In: DANIELS, F.J.A.; SCHULZ, M. &<br />

PEINE J. (Eds.): <strong>Flechten</strong> Follmann. Contribution to Lichenology in Honour of Gerhard Follmann.<br />

Köln, S. 451–459.<br />

PURVIS, O.W. (1984): The Occurrence of Copper Oxalate in Lichens Growing on Copper Sulphide-<br />

Bearing Rocks in Scandinavia. – Lichenologist 16: 197–204.<br />

PURVIS, O.W. & HALLS, C. (1996): A Review of Lichens in Metal-enriched Environments. – Lichenologist<br />

26: 571–601.<br />

PURVIS, W. (2000): Lichens. – The Natural History Muse<strong>um</strong>, London, 112 S.<br />

SCHOLZ, P. (2000): Katalog <strong>der</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>und</strong> flechtenbewohnenden Pilze Deutschlands. – Schriftenr.<br />

Vegetationskd. (Bonn-Bad Godesberg) 31: 298 S.<br />

SCHÖLLER, H. (1997): <strong>Flechten</strong>. Geschichte, Biologie, Systematik, Ökologie, Naturschutz <strong>und</strong> kulturelle<br />

Bedeutung. – Kleine Senckenberg-Reihe. Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft (Frankfurt/M.)<br />

27: 247 S.<br />

SCHUBERT, R. (1953/54): <strong>Die</strong> Schwermetallpflanzengesellschaften des östlichen Harzvorlandes. – Wiss.<br />

Z. Martin-Luther-Univ. Halle-Wittenberg 3: 51–70.<br />

SCHUBERT, R. (1954): Zur Systematik <strong>und</strong> Pflanzengeographie <strong>der</strong> Charakterpflanzen <strong>der</strong> Mitteldeutschen<br />

Schwermetallpflanzengesellschaften. – Wiss. Z. Martin-Luther-Univ. Halle-Wittenberg 3:<br />

863–882.


62 HUNECK: <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen<br />

SCHUMANN, U. & SCHWARZBERG, B. (2000): Flora <strong>und</strong> Fauna <strong>der</strong> <strong>Kupferschieferhalden</strong> des Mansfel<strong>der</strong><br />

Landes – ein Beitrag zur Biozönoseforschung. – Schriftenr. d. <strong>Mansfeld</strong>-Muse<strong>um</strong>s (NF) (Hettstedt)<br />

5: 46–60.<br />

TRAUBOTH, E. (1999): Zur wirtschaftlichen Wertung <strong>der</strong> Bergbau- <strong>und</strong> Hüttenproduktion. – In: <strong>Mansfeld</strong>,<br />

Geschichte des Berg- <strong>und</strong> Hüttenwesens. Herausgegeben vom Verein Mansfel<strong>der</strong> Berg- <strong>und</strong><br />

Hüttenleute e.V., Lutherstadt <strong>Eisleben</strong> <strong>und</strong> vom Deutschen Bergbau-Muse<strong>um</strong>, Boch<strong>um</strong>. Lutherstadt<br />

<strong>Eisleben</strong> <strong>und</strong> Boch<strong>um</strong>, S. 529.<br />

TÜRK, R.; HAFELLNER, J. & TAURER-ZEINER, C. (2004): <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> Kärntens. – Naturwiss. Ver. für<br />

Kärnten, Klagenfurt, 333 S..<br />

VOLKMANN, N.; WEGE, F.-W. & WEISE, L. (2000): Haldenbrände – Begleiterscheinungen des<br />

Kupferschieferbergbaus? – Schriftenr. d. <strong>Mansfeld</strong>-Muse<strong>um</strong>s (NF) (Hettstedt) 5: 132–144.<br />

WEGE, F.-W. (2000): Das Haldenkonzept <strong>der</strong> Landkreise Mansfel<strong>der</strong> Land <strong>und</strong> Sangerhausen. – Schriftenr.<br />

d. <strong>Mansfeld</strong>-Muse<strong>um</strong>s (NF) (Hettstedt) 5: 2–13.<br />

WIRTH, V. (1995): <strong>Die</strong> <strong>Flechten</strong> Baden-Württembergs. 2 Teile. – Eugen-Ulmer-Verlag, Stuttgart, 1006 S.<br />

ZIEGLER, T. (2000): „Unser Thomas“. Betriebsgeschichte des Thomas-Münzer-Schachtes von 1943–<br />

1993 Bd. 1. <strong>Die</strong> technische Entwicklung. – Kreissparkasse Sangerhausen, 223 S.<br />

ZIEGLER, T. (2001): „Unser Thomas“. Betriebsgeschichte des Thomas-Münzer-Schachtes von 1943–<br />

1993; Bd. 2. Ansichten <strong>und</strong> Einsichten – Eine Bilddok<strong>um</strong>entation. – Kreissparkasse Sangerhausen,<br />

159 S.<br />

Verwendetes Kartenmaterial<br />

TK 100 (1986–1991): Regionalkarten Sachsen-Anhalt, Ra<strong>um</strong> Halle-Merseburg, Harz, – Landesvermessungsamt<br />

Sachsen-Anhalt.<br />

TK 25 (1995–1996): 5334 (Großörner), 4335 (Hettstedt), 4336 (Könnern), 4433 (Wippra), 4434 (<strong>Mansfeld</strong>)<br />

4435 (Lutherstadt <strong>Eisleben</strong>), 4436 (Wettin), 4533 (Sangerhausen), 4534 (Allstedt), 4535 (Erdeborn)<br />

– Landesamt f. Landverm. u. Datenverarb. Sachsen-Anhalt.<br />

Geologisch-montanhistorische Karte <strong>der</strong> Reviere <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen 1:50.000 (2000) – Geolog.<br />

Landesamt Sachsen-Anhalt in Zus. m. d. Bergamt Halle, d. LK Mansfel<strong>der</strong> Land u. d. <strong>Mansfeld</strong>-Mus.,<br />

Halle (S.).<br />

Geologische Karte von Preußen <strong>und</strong> benachbarten deutschen Län<strong>der</strong>n 1:25.000 (1929), Blatt 2530,<br />

<strong>Eisleben</strong>. – Preuß. Geolog. Landesanstalt.<br />

Geologische Karte <strong>der</strong> Deutschen Demokratischen Republik 1:25.000 (1958/59), Blatt 4335, Hettstedt.<br />

– Zentr. Geolog. Inst. d. Staatl. Geolog. Komm. d. DDR.<br />

Anschrift des Verfassers<br />

Dr. habil. Siegfried Huneck<br />

Flie<strong>der</strong>weg 34a<br />

D-06179 Langenbogen/Saalkreis<br />

Tel. 034601-21779<br />

E-Mail: shuneck@gmx.de


Für die Überlassung von Beiträgen zur Floristik, Geobotanik, Systematik <strong>und</strong> Taxonomie<br />

sind wir dankbar. Insbeson<strong>der</strong>e sind Beiträge zur Erleichterung <strong>der</strong> praktischen<br />

Geländearbeit (neue, regionale o<strong>der</strong> ergänzende Schlüssel z<strong>um</strong> Erkennen bestimmungskritischer<br />

Sippen bzw. sonstige hilfreiche Anregungen zur Artansprache) sowie die<br />

Mitteilung von überregional bedeutsamen Artvorkommen willkommen.<br />

Manuskripte sind einzureichen beim Botanischen Verein Sachsen-Anhalt e.V., Am<br />

Dorfrand 3, 06193 Frößnitz.<br />

Für die Veröffentlichung <strong>der</strong> Beiträge kann kein Honorar gezahlt werden. <strong>Die</strong> Autoren<br />

erhalten 30 Son<strong>der</strong>drucke.<br />

Redaktionelle Hinweise<br />

- Manuskripte sind als Ausdruck <strong>und</strong> digital (Windows o<strong>der</strong> Mac) zu übergeben. Bitte<br />

eines <strong>der</strong> gängigen Schreibprogramme (z. B. Word) verwenden!<br />

- F<strong>und</strong>ortangaben (floristisch wie auch vegetationsk<strong>und</strong>lich) sind gr<strong>und</strong>sätzlich durch<br />

die Angabe des Meßtischblattquadranten zu ergänzen. Dabei ist folgendes Schema verbindlich<br />

(Interpunktion beachten!):<br />

Cerasti<strong>um</strong> dubi<strong>um</strong> (BAST.) GUEPIN: 3138/3 Havelberg: Zwischenstromland gegenüber dem<br />

Schmokenberg, Knickfuchsschwanz-Flutrasen, 1996.<br />

- <strong>Die</strong> Nomenklatur sollte sich gr<strong>und</strong>sätzlich an <strong>der</strong> Standardliste <strong>der</strong> Farn- <strong>und</strong> Blütenpflanzen<br />

Deutschlands (WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998) ausrichten.<br />

- Wissenschaftliche Artnamen sind im Manuskript kursiv (bzw. mit Wellenlinie zu unterlegen);<br />

Zitate von Autorennamen sowie Eigennamen in Kapitälchen zu schreiben.<br />

- Für die Überschrift ist <strong>der</strong> voll ausgeschriebene Vorname <strong>und</strong> Name des jeweiligen<br />

Autors erfor<strong>der</strong>lich.<br />

- Literaturzitate sind unter <strong>der</strong> Überschrift „Literatur“ am Schluß des Beitrages zusammenzustellen:<br />

Autor [Kapitälchen], abgekürzter Vorname (Erscheinungsjahr - in<br />

Klammern): Titel <strong>der</strong> Arbeit. – (langer Bindestrich) Zeitschrift (Ort). Band: Seitenzahl.<br />

bzw. bei Büchern: ... Verlag, Erscheinungsort. Seitenzahl.<br />

- Literaturverweise im laufenden Text sind entsprechend folgendem Schema zu gestalten:<br />

(MÜLLER 1996), o<strong>der</strong> (MÜLLER & MEIER 1996) o<strong>der</strong> bei mehr als zwei Autoren (MÜLLER<br />

et al. 1996) o<strong>der</strong> aber „MÜLLER (1996) berichtete ...“


Mitteilungen zur floristischen Kartierung Sachsen-Anhalt Son<strong>der</strong>heft 4 (2006)<br />

Auf den <strong>Kupferschieferhalden</strong> <strong>um</strong> <strong>Eisleben</strong>, <strong>Mansfeld</strong> <strong>und</strong> Sangerhausen wurden<br />

96 <strong>Flechten</strong>arten nachgewiesen. Viele dieser <strong>Flechten</strong>arten sind an schwermetallhaltige<br />

Substrate angepasst, wie sie auf den Halden <strong>der</strong> einzigartigen<br />

Bergbaufolgelandschaft östlich <strong>und</strong> südlich des Harzes zu finden sind. An<strong>der</strong>e<br />

<strong>Flechten</strong> besiedeln die Halden wegen ihrer offenen, konkurrenzarmen Wuchsorte.<br />

ISSN 1432-8038<br />

ISBN 3-9322795-26-1

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