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Görlitzer<br />
Weihnachtsmeile<br />
<strong>2006</strong><br />
Berliner Straße<br />
Wilhelmsplatz<br />
Postplatz<br />
Marienplatz<br />
01.12.-23.12.<strong>2006</strong><br />
Täglich 10 - 18 Uhr<br />
(Montag-Samstag)
Vorwort Liebe Leserinnen, - Editorial<br />
Liebe Leser,<br />
Es wird <strong>November</strong>, auch wenn die letzten<br />
Tage des Oktobers fast eine Ahnung vom<br />
Frühling aufkommen lassen. Da kommt<br />
einen schon die Lust an, die eingemotteten<br />
Liegestühle wieder aus dem<br />
Verschlag zu holen und sich auf der<br />
nächstbesten Wiese nochmals mit<br />
Sonnenschein berieseln zu lassen.<br />
Aber seien Sie sicher, der <strong>November</strong><br />
kommt und mit ihm der Herbst und<br />
hernach der Winter.<br />
Und damit der von den Kapriolen des<br />
Wetters Verwirrte wenigstens gedanklich<br />
wieder in die rechte Bahn gelangt, sei<br />
ihm ein Gang durch die Görlitzer<br />
Geschäfte anempfohlen. Da sah ich doch<br />
jüngst schon einen Tannenzweig mit<br />
Kerzchen verschämt zwischen den<br />
übrigen Auslagen eines Schaufensters<br />
herumlungern. In den Süßwarenabteilungen<br />
der Supermärkte schimmert’s gar<br />
schon eine Weile länger im weihnachtlichen<br />
Gold und Purpur der Schokoladenweihnachtsmänner.<br />
Und Sie<br />
werden es nicht glauben solcherart<br />
zukunftsorientiert geht es nicht nur in<br />
Görlitz zu, hierbei handelt es sich um ein<br />
flächendeckendes Phänomen in<br />
Deutschland. Da rümpfte ich beim<br />
Lebensmittelhändler gleich um die Ecke<br />
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Einleitung<br />
innerlich schon die Nase als ich nahe bei<br />
der Kasse eines Osterhasens gewahr<br />
wurde. Wie rückwärtsgewandt! Aber halt<br />
vielleicht ist ja alles ganz anders, kann es<br />
nicht sein, daß man hier noch weitblickender<br />
agiert und bereits das Osterfest<br />
2007 ins Auge gefasst hat?<br />
Wie dem auch sei, StadtBILD schickt Sie<br />
nicht in vorgezogene Weihnachtsferien,<br />
sondern versucht Ihnen mit unterhaltsamen<br />
Beiträgen die langen Abende im<br />
<strong>November</strong> zu verkürzen.<br />
Sie reisen mit uns nach Kiel und nehmen<br />
teil an den Feierlichkeiten zum Tag der<br />
deutschen Einheit. Wir schicken Sie „ab<br />
in die Mitte“ und zeigen Ihnen die<br />
Wettbewerbsbeiträge der vergangenen<br />
Jahre, mit denen Görlitz zweimal den 3.<br />
Platz belegte. Die kleine Anna ist ganz<br />
begierig darauf, Sie zu einem Spaziergang<br />
in den Tierpark mitnehmen zu dürfen<br />
und alle Freunde historischer<br />
Betrachtungen finden wiederum<br />
ausreichend Material ihren Wissensdurst<br />
zu stillen. Und wem die Lektüre von<br />
StadtBILD nicht genügt, der findet im<br />
Kulturmagazin ausreichend Anregungen<br />
die Tage und Abende sinnvoll zu<br />
gestalten. Viel Spaß beim Lesen dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong>. Ihr A. Neumann-Nochten<br />
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3
Der erste Oberbürgermeister<br />
Endlich trug sein zähes Mühen Früchte.<br />
Aufmerksam und froh blickte Gottlob<br />
Ludwig Demiani an dem Holzgerüst auf<br />
dem Fischmarkte hoch, hinter dem der<br />
Neubau einer Mädchenbürgerschule<br />
emporgewachsen war. Sollten die<br />
Mädchen aus den Handwerker- und<br />
Kaufmannsfamilien nur etwas Rechtes<br />
lernen, damit sie später nicht hinter der<br />
Zeit zurückblieben. Der Zweiundfünfzigjährige,<br />
dem die Frauen noch immer mit<br />
Wohlgefallen nachschauten, dachte zurück<br />
an seine jungen Jahre, als ihn sein<br />
Vater, der Dresdener Arzt, an das berühmte<br />
Görlitzer Gymnasium gegeben<br />
hatte. Damals hatte er die Stadt als ein<br />
Provinznest mit noch nicht einmal 10 000<br />
Einwohnern vorgefunden, die Verwaltung<br />
morsch und verknöchert, die Bürger<br />
verdrossen und teilnahmslos, Handel<br />
und Gewerbe im Rückgang. Wie hatte<br />
sich doch vieles gewandelt, seit er 1814<br />
endgültig hierher gekommen und in den<br />
Dienst des Rates getreten war! Das<br />
Studium der Rechte in Wittenberg und<br />
erste Erfahrungen als Jurist in Dresden<br />
und Bautzen hatten ihn gut gerüstet.<br />
Gottlob Ludwig Demiani (1786-1846)<br />
Trotz seiner geschwächten Gesundheit<br />
hatte er sich nun erst recht viel zugemutet.<br />
1820 war er Stadtkämmerer geworden,<br />
verantwortlich für die städtischen<br />
Finanzen, 1833 Bürgermeister.<br />
Demiani trat zu den Bauleuten und fragte<br />
nach dem Fortgang der Arbeiten. Sie<br />
sprachen mit ihm aufrichtig und ohne<br />
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Leben<br />
wie<br />
Gott<br />
in<br />
Sachsen.<br />
4<br />
Titel
Gottlob Ludwig Ludwig Demiani<br />
Demiani<br />
Demianidenkmal von Johannes Schilling auf dem Marienplatz (Fotografie um 1900)<br />
Scheu. Denn jedermann kannte den Bürgermeister,<br />
jedermann wußte auch, dass<br />
er für das Gedeihen der Stadt seine Kräfte<br />
bis zur äußersten Leistungsgrenze<br />
aus-schöpfte. Und jedermann konnte<br />
von Jahr zu Jahr deutlicher sehen, wie es<br />
voranging in Görlitz. Den Bauleuten war<br />
klar, daß dies keine auf Wirkung bedachte<br />
eitle Pose war, wenn sich der Bürgermeister<br />
mit ihnen beriet. Demiani<br />
wollte in allem sachkundig entscheiden.<br />
Freundlich verabschiedete er sich von<br />
ihnen. Zügig gingen die Arbeiten dem<br />
Ende zu. In den drei Jahrzehnten seines<br />
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5
Der erste Oberbürgermeister<br />
Wirkens in Görlitz war Demiani Augenzeuge<br />
stürmischer Veränderungen in<br />
Europa, und er ging mit der Zeit. Er<br />
kannte sich im Rechtswesen genau aus.<br />
Beharrlich gewann er umfassendes Wissen<br />
in Ökonomie, Finanzwirtschaft und<br />
Forstwesen. Man konnte nur das für die<br />
Stadt ausgeben, was man erwirtschaftet<br />
hatte. So brachte er die städtischen<br />
Forsten und Güter zu hohen Leistungen,<br />
förderte Fabriken und Gewerbe, Verkehrswesen<br />
und Volksbildung. Mit eisernem<br />
Ordnungssinn brachte er die Beamten<br />
in Trab, sah in den Wäldern und auf<br />
den Gütern, in Schulen und Ämtern<br />
selbst nach dem Rechten, ließ sich nichts<br />
vormachen. Zum Glück waren es auch<br />
Jahrzehnte ohne Krieg, und so besaß die<br />
Stadt bald einen soliden Reichtum, der<br />
sparsam und überlegt zum allgemeinen<br />
Nutzen eingesetzt wurde.<br />
Vieles verdankte die Stadt dem Weitblick<br />
Demianis - ein Krankenhaus, eine Knaben-<br />
und eine Mädchenbürgerschule,<br />
eine Handwerkerfortbildungsschule, eine<br />
Kleinkinderbewahranstalt, neue Tore,<br />
Gehsteige und Wasserleitungen, den<br />
Demianidenkmal am Theater, um 1935<br />
Stadtpark auf dem Gelände früherer<br />
Viehweiden und den neuen Friedhof. Er<br />
starb 1846, mit sechzig Jahren, an völliger<br />
Erschöpfung. Zwei Jahre zuvor<br />
hatte ihn Preußenkönig Friedrich<br />
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6<br />
Titel
Gottlob Ludwig Ludwig Demiani<br />
Demiani<br />
Wilhelm IV. auf der Landeskrone zum<br />
ersten Oberbürgermeister von Görlitz<br />
ernannt. Manche seiner Pläne wurden<br />
bald darauf oder Später Wirklichkeit - das<br />
Niederlegen der alten Befestigungen,<br />
der Bau des Theaters und der Knabenbürgerschule<br />
( an der Elisabethstraße ),<br />
die Anlage eines Turnplatzes an der<br />
Jakobsgasse, die Gasbeleuchtung, der<br />
Bahnhof, der Bau eines neuen Stadtviertels<br />
zwischen Altstadt und Bahnhof,<br />
der Ausbau der Peterskirchen-Türme und<br />
so weiter. Leider bekam nicht gerade der<br />
schönste Platz in Görlitz seinen Namen,<br />
und einflußreiche Leute, die allzusehr am<br />
Alten hingen, sagten ihm eine wilde,<br />
zerstörerische Fortschrittsbegeisterung<br />
nach. Zweimal ging sein Denkmal auf<br />
Wanderschaft, einmal vom Marienplatz<br />
zur Hinterfront des Theaters, dann zu<br />
dem kleinen Park zwischen Kaisertrutz<br />
und Theater, aber es entging den<br />
Rüstungs-Schrottsammlern im zweiten<br />
Weltkrieg. Schaut man genau hin, dann<br />
sieht man ihn leise lächeln, wenn er<br />
frühmorgens von seinem bekritzelten<br />
Denkmalsockel zuschaut, wie zu seinen<br />
Füßen die hochgewachsenen Schuljungen<br />
von der Annengasse keß und laut<br />
ihre Schulaufgaben vergleichen und<br />
Demianidenkmal heute (Fotografie <strong>2006</strong>)<br />
zwischendurch die aufregendsten Neuigkeiten<br />
über die Lehrer und die Mädchen<br />
und die Tanzmusik austauschen. Unter<br />
diesen jungen Leuten fühlt sich der erste<br />
Oberbürgermeister Demiani wohl, sie<br />
sind von seinem Schlage.<br />
Dr. Kretzschmar (Geschichten aus Alt-Görlitz, 1983)<br />
Das<br />
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7
Ferdinand Wilhelm W. Kaumann<br />
Das in Görlitz 1862 eingeweihte Demiani-<br />
Denkmal von dem Dresdner Bildhauer<br />
Johannes Schilling, nun schon an seinem<br />
dritten Standort und vor Jahren solide<br />
restauriert, zieht die Blicke vieler<br />
Touristen auf sich. Unser erster Oberbürgermeister<br />
ist als weitsichtiger Planer<br />
dargestellt, den Entwurf für die Neubauviertel<br />
in den Händen. Man darf jedoch<br />
nicht vergessen, daß er hervorragende<br />
Fachleute an der Seite hatte, die für<br />
wichtige kommunalpolitische Bereiche<br />
verantwortlich waren. Das Stadtoberhaupt,<br />
besonders fachkundig in der<br />
Rechtspflege, in der Finanzwirtschaft<br />
und im Forstwesen, gab die weitreichenden<br />
Entwicklungslinien vor. Seine Mitarbeiter<br />
im Rathaus waren ihm als Berater<br />
unentbehrlich und mit einem hohen maß<br />
an eigener Verantwortlichkeit ausgestattet.<br />
So konnte und mußte jeder auf<br />
seinem Fachgebiet planen, organisieren<br />
und kontrollieren.<br />
Demiani hatte ein gutes Gespür für<br />
Persönlichkeiten, die verantwortungsbewußt,<br />
reformfreudig und sachkundig ihr<br />
Ressort verwalten und dabei immer das<br />
Porträt Kaumann, um 1850<br />
große Ganze, das Wohl der Stadt und des<br />
Staates, im Blick behielten. Angespornt<br />
durch ehrwürdige Traditionen, sollten sie<br />
sich auf Gegenwart und Zukunft<br />
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Titel
Demianis Schulmeister<br />
Schulmeister<br />
Als Verantwortlicher für das städtische<br />
Bildungswesen erwarb sich Professor<br />
Ferdinand Wilhelm Kaumann (1798-<br />
1868) bedeutende Verdienste unter<br />
Demiani und dessen Nachfolgern Jochmann,<br />
Sattig und Richtsteig. Wie eine<br />
Reihe prägender Persönlichkeiten jener<br />
Jahrzehnte in Görlitz stammte er aus<br />
einer Handwerkerfamilie. Geboren am<br />
11.Juni 1798 in Sorau im Südosten<br />
Brandenburgs, wurde er schon wenige<br />
Wochen danach wie seine Geschwister<br />
zur Waise und kam ins Waisenhaus. Er<br />
besuchte zunächst dort die Schule und<br />
dann von 1807 bis 1817 das Sorauer<br />
Gymnasium. Wegen seiner hervorragenden<br />
schulischen Leistungen kam er zum<br />
Studium der Theologie und Philosophie<br />
nach Leipzig. In Breslau erwarb er die<br />
Lehrbefähigung für das höhere Lehramt.<br />
An der berühmten Ritterakademie in<br />
Liegnitz unterrichtete er von 1822 bis<br />
1836 Geschichte, neue Sprachen und<br />
Mathematik und wurde 1827 zum Königlichen<br />
Professor ernannt. Vorgesetzte<br />
und Kollegen schätzten an ihm stille<br />
Kraft, Ordnung, unermüdliches Tätig-<br />
Oberbürgermeister Jochmann<br />
sein, Berufstreue und ein religiösliebendes<br />
Gemüt.<br />
Demiani holte ihn nach Görlitz, wo er das<br />
gesamte städtische Bildungswesen - mit<br />
Ausnahme des Gymnasium Augustum -<br />
zu leiten hatte.<br />
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Ferdinand Wilhelm W. Kaumann<br />
Er gründete zwei höhere Lehranstalten,<br />
nämlich die Knabenbürgerschule<br />
und die Mädchenbürgerschule,<br />
organisierte und leitete<br />
außerdem sämtliche Volksschulen.<br />
Kaumann war also eine Art Schulrat,<br />
"Demianis Schulmeister", bis 1858.<br />
Ab 1860 bis 1868 war er nur noch<br />
Rektor der Realschule I. Ordnung,<br />
des späteren Realgymnasiums,<br />
damals noch mit am Klosterplatz.<br />
Der Magistrat stellte weitsichtig die<br />
Mittel für Schulbauten und schulische<br />
Einrichtungen zur Verfügung.<br />
Es entstanden 1838 die Mädchenbürgerschule<br />
am Fischmarkt (heute<br />
Musikschule), 1846 die Knabenbürgerschule<br />
an der Langenstraße<br />
(heute Volkshochschule), 1849 die<br />
Volksschule an der Nikolaikirche,<br />
1847/1848 Turnplatz und Turnhalle<br />
an der Jakobstraße (etwa in Höhe<br />
der späteren Schulstraße), 1856 der<br />
Neubau für das Gymnasium am<br />
Klosterplatz, 1844 der erste Kindergarten.<br />
Ferdinand Wilhelm Kaumann, Fotografie um 1860<br />
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Titel
Demianis Schulmeister<br />
Schulmeister<br />
Eine Fortbildungsanstalt<br />
für Gesellen und Lehrlinge<br />
war bereits 1830 eröffnet<br />
worden.<br />
Kaumann gewann Lehrkräfte,<br />
die in ihrem Fachunterricht<br />
und im politischen<br />
und kulturellen Leben<br />
der Stadt Hervorragendes<br />
leisteten. Die von<br />
Kaumann verfaßten Lehrpläne,<br />
die man noch heute<br />
mit Vergnügen liest, verraten<br />
seinen Blick für die Erfordernisse<br />
der Zeit: Naturwissenschaften<br />
und Mathematik,<br />
moderne Fremdsprachen<br />
und Geschichte,<br />
Turnen und Mädchenbildung.<br />
Auch die überlieferten<br />
Reden sind Muster<br />
an Verständlichkeit, Einfühlungsvermögen<br />
und Sachkenntnis. Der Überlieferung<br />
nach war er ein besonderer<br />
Meister im Geschichtsunterricht, der die<br />
Schüler moralisch prägen und zugleich<br />
Die Mädchen-Bürgerschule am Fischmarkt<br />
aufnahmebereit für zeitgemäße Umwälzungen<br />
machen sollte. 32 Jahre lang war<br />
Kaumann, auch als Vize-Präsident, in<br />
Leitungsfunktionen der Oberlausitzischen<br />
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11
Ferdinand Wilhelm W. Kaumann<br />
Neubau Gymnasium Augustum, eingeweiht 1856 (Lithografie)<br />
in der außer ihm eine Reihe von Lehreren<br />
maßgeblich mitwirkten.<br />
Seine Frau Ottilie, geboren von Polenz,<br />
schenkte ihm sieben Kinder. Ein Sohn<br />
wurde Baurat in Thorn und Breslau, ein<br />
weiterer Baumeister in Moskau. Eine<br />
Tochter war mit einem Eisenbahn-<br />
Baumeister in Hamburg verheiratet, eine<br />
andere mit einem Kreisgerichtsrat in<br />
Bunzlau. Er liebte seine neun Enkel, fand<br />
immer auch Zeit für die große Familie<br />
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12<br />
Titel
Demianis Schulmeister<br />
Schulmeister<br />
immer auch Zeit für die große Familie und<br />
hatte gute Freunde, seine Schüler<br />
achteten und verehrten ihn.<br />
Als aufrechter Preuße diente Kaumann<br />
geradlinig seinem König. Gerade deshalb<br />
war er kein beflissener Untertan. Der<br />
Schuljugend legte er tätige Vaterlandsliebe<br />
ans Herz. Er lebte vor, was er<br />
darunter verstand - unauffällige Pflichterfüllung,<br />
stetige und unermüdliche<br />
Arbeit, nüchternes und praxisbezogenes<br />
Denken, Achtung der Mitbürger, Religiosität,<br />
Verständnis für die Jugend.<br />
Kaumann unterrichtete bis drei Tage vor<br />
seinem Tod und starb am 9. März 1868,<br />
kurz vor seinem 70. Geburtstag, immer<br />
noch als Schulrektor im Amt. Kaumann<br />
stammte, wie zahlreiche städtische<br />
Persönlichkeiten Mitte des 19. Jahrhunderts,<br />
nicht aus den alten Eliten,<br />
sondern kam als Namenloser aus der<br />
Mitte des schaffenden Volkes, ausgewiesen<br />
allein durch moralische und<br />
fachliche Qualitäten. Durch Herkunft,<br />
Erziehung und Lebenspraxis zum<br />
standhaften Patrioten geformt, ging er<br />
als "Demianis Schulmeister" in die<br />
Stadtgeschichte ein.<br />
Sein Grabstein, an der Friedhofsmauer<br />
östlich der alten Feierhalle errichtet,<br />
verschwand schon vor Jahrzehnten,<br />
anders als die seiner Weggefährten<br />
Demiani, Jochmann oder Böttcher. Kein<br />
Straßenname und keine Tafel erinnern an<br />
ihn. Im Kaisertrutz hing bis zur<br />
vorläufigen Schließung ein Bildnis, etwa<br />
1850 gemalt. Pastor Karl Haupt, der<br />
emsige Sagensammler, widmete ihm<br />
1869 eine Ode "Auf Kaumanns Tod".<br />
Dort heißt es am Schluss:<br />
"Wieder sank von jenen Gestirnen eines,<br />
die dereinst zum Kranze um den sich<br />
scharten, dem ein Denkmal setzte von<br />
Erz und Stein das dankbare Görlitz. Dir<br />
auch ist ein Denkmal gewiß, o Kaumann!<br />
Unvergänglich steht es in tausend<br />
Herzen, die du anzogst mit der gewaltigen<br />
Kraft der lehrenden Liebe."<br />
Dr. Ernst Kretzschmar<br />
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13
Jacob Böhmes Böhmes Grab<br />
Grab<br />
Tagtäglich kann man ihnen auf dem<br />
Nikolaifriedhof begegnen. Gruppen von<br />
Touristen hasten mit ihren Führern quer<br />
über die Wiese an der Nordseite, denn<br />
sie wollen auch diese Sehenswürdigkeit<br />
nicht auslassen, das Grab des Mannes<br />
mit dem Superlativ “weltweit bekanntester<br />
Görlitzer”. Da kommen sie auch<br />
einzeln oder zu zweit, still und in sich<br />
gekehrt, drei Lilien in der Hand, stehen<br />
oder sitzen lange am Grabe, als hätten<br />
sie das Ziel einer Wallfahrt von weither<br />
nun erreicht. Das Sommertheaterspiel<br />
“Der Gottesacker blüht” von René Harder<br />
hatte hier inzwischen 50 ausverkaufte<br />
Vorstellungen. Das Zusammenspiel von<br />
Wort, Klang und Licht verwandelte den<br />
Friedhof in ein geheimnisvolles und<br />
gedankenreiches Welttheater. Um Vergängliches<br />
und um Bleibendes geht es da<br />
und um jenes Grab nahe der Mauer vor<br />
dem Finstertor. Gerade 1624, im<br />
Todesjahr Jacob Böhmes, war der Friedhof<br />
dort erweitert worden, nicht weit<br />
entfernt vom Pestacker weiter südwestlich,<br />
wo ein Jahr darauf Böhmes Witwe<br />
Katharina und sein jüngster Sohn Elias<br />
Jacob Böhme (1575-1624)<br />
als Opfer der verheerenden Seuche<br />
verscharrt wurden.<br />
Fleißige Forscher haben Zeugnisse über<br />
Sterben, Beisetzung und Grab Jacob<br />
Böhmes zusammengetragen. Wir wissen<br />
um die unwürdige Drückebergerei der<br />
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Nicolas Cage<br />
Hollywoodschauspieler<br />
14<br />
Jacob Böhme
Zum Totensonntag<br />
Geistlichkeit, die über dessen<br />
Tod hinaus nichts von<br />
dem vermeintlichen Abweichler<br />
vom rechten<br />
Glauben wissen wollte,<br />
und von der lieblosen<br />
Leichenpredigt des durch<br />
den Rat der Stadt zwangsverpflichteten<br />
Elias Dietrich.<br />
Das erste Grabkreuz<br />
setzten wohlhabende<br />
Freunde Böhmes. Auf einem<br />
Kupferstich in einer<br />
holländischen Werkausgabe<br />
von 1715 ist es nach<br />
der schriftlichen Überlieferung<br />
durch den ersten<br />
Biographen Frankenberg<br />
bildlich nachgestaltet worden.<br />
Das dunkle Holzkreuz<br />
trug demnach in der<br />
Mitte eine ovale Tafel mit<br />
dem Namen des Verstorbenen,<br />
dem Todesdatum<br />
und der Altersangabe (auf<br />
dem Kupferstich in Holländisch).<br />
Böhmes erstes Grabkreuz in holländischer Werkausgabe<br />
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OHG<br />
Jacob Böhme<br />
15
Jacob Böhmes Böhmes Grab<br />
Grab<br />
Weitere Täfelchen auf den Kreuzarmen<br />
enthielten mancherlei bildliche und<br />
sprachliche Hinweise auf Lebensweg und<br />
Weltbild Böhmes; eine paradiesische<br />
Landschaft mit Wiese, Palme, Kunstbrunnen<br />
und dem weidenden Lamm und<br />
dem Wort “veni” (In mundum veni - Ich<br />
kam in die Welt), einen Adler mit Palmzweig<br />
und niedergehaltener Schlange<br />
und aus den Wolken dargebotenen<br />
Lilien, dazu das Wort “vidi” (Satanam<br />
descendere vidi - Ich sah den Satan<br />
weichen) und einen Löwen mit Schwert<br />
und flammendem Herz und dem Wort<br />
“vici” (Infanum vici - Ich überwand die<br />
Eitelkeit). Zitiert wurden auch die<br />
überlieferten letzten Worte des Verstorbenen:<br />
“Nun fahr’ ich hin ins Paradeis!”<br />
Am oberen Kreuzarm war in einem<br />
goldenen Strahlenkranz “Jesus” zu lesen.<br />
(Für die Aufführung “Der Gottesacker<br />
blüht” fertigte die Theaterwerkstatt eine<br />
überzeugende Nachbildung.)<br />
Verschiedenen Berichten nach wurde<br />
dieses ungewöhnliche Kreuz, das in<br />
seiner Erzählfreude schon auf künftige<br />
barocke Grabkunst hindeutete, von<br />
fanatisierten Gegnern Böhmes bald nach<br />
dessen Aufstellung besudelt, umgelegt<br />
und gestohlen. Später habe man, heißt<br />
es, die Stelle mit einigen Steinblöcken<br />
und einem Holzpfahl für die vielen<br />
Suchenden markiert.<br />
Um 1800 ließ Karl Gottlob von Anton,<br />
Mitbegründer der Oberlausitzischen<br />
Gesellschaft der Wissenschaften, eine<br />
Steinplatte auf dem Grab anbringen. Sie<br />
lehnt heute an der Rückseite des großen<br />
Granitblocks, den die Gesellschaft 1869<br />
errichten ließ, sechs Jahre vor den Feiern<br />
zum 300. Geburtstag Böhmes. Der nunmehr<br />
dritte Grabstein wurde 1922 hinzugefügt.<br />
Stifter waren Herr Richard A.<br />
Beale und Frau Countryman aus den<br />
USA, die auch die steinerne Ruhebank<br />
aufstellen ließen. Die vereinfachte Zeichnung<br />
auf dieser gewölbten Granitplatte<br />
geht auf Böhmes Gedanken über die drei<br />
Prinzipien der göttlichen Welt zurück.<br />
Das erste Prinzip der Finsternis, des<br />
Zornes und des Bösen (linke Halbkreise)<br />
steht dem zweiten Prinzip des Lichts, der<br />
Liebe und des Guten gegenüber (rechte<br />
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16<br />
Jacob Böhme
Zum Totensonntag<br />
Halbkreise), doch bedingen<br />
beide einander. Der<br />
Mensch in der irdischen<br />
Welt, symbolisiert durch<br />
das gespaltene Herz,<br />
steht zwischen ihnen und<br />
vermag sich zwischen<br />
dem Bösen und dem<br />
Guten zu entscheiden<br />
Es gibt Überlegungen, die<br />
Grabanlage umzugestalten,<br />
obwohl sie in ihrer<br />
heutigen Form Generationen<br />
lieb und vertraut<br />
geworden ist.<br />
Der üppige Bewuchs, die wuchtigen<br />
steinernen Monumente und die romantische<br />
Steinbank werden, so heißt es, der<br />
schlichten Persönlichkeit des Gottsuchers<br />
nicht gerecht. Es stimmt wohl,<br />
daß die Gedenksteine auch ein wenig die<br />
Eitelkeit der Spender bezeugen und das<br />
schlechte Gewissen der Nachgeborenen.<br />
Andererseits zeugen die Steine irgendwie<br />
auch davon, wie sich spätere Generationen<br />
dem Erbe Böhmes mehr und<br />
Jacob-Böhme-Grab auf dem Nikolaifriedhof<br />
mehr genähert haben. Vielleicht sollte<br />
man sich vor einer allzu selbstgerechten<br />
Entrümpelung aus heutiger Sicht hüten<br />
und die Gräber (bei allen löblichen<br />
denkmalpflegerischen Erhaltungsmaßnahmen)<br />
als Sinnbilder des Vergänglichen,<br />
des ewigen Stirb und Werde,<br />
belassen. Mögen jene, die am Totensonntag<br />
zu Böhmes Grab kommen, auch<br />
darüber nachsinnen.<br />
Dr. Ernst Kretzschmar<br />
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Jacob Böhme<br />
17
Görlitz im Sturm im Sturm<br />
des Pönfalls des<br />
(1547)<br />
Pönfalls<br />
Nach dem Blick auf die Wurzel des Pönfalls<br />
im weltgeschichtlichen Szenarium<br />
sei nun die Regionalgeschichte ins Auge<br />
gefasst. In deren Mittelpunkt stand damals<br />
eine zupackende, dynamische<br />
Herrscherpersönlichkeit: Ferdinand I.,<br />
drei Jahre jünger als sein Bruder Karl V..<br />
Der Vater der beiden, Philipp der Schöne,<br />
Sohn Maximilians von Habsburg, des<br />
“letzten Ritters”, hatte die spanische<br />
Prinzessin Johanna geheiratet, später<br />
“die Wahnsinnige” genannt. Sie war die<br />
Tochter Isabellas von Kastilien und Ferdinands<br />
von Aragonien, jenes Herrscherpaares,<br />
das die Entdeckungsreisen<br />
des Kolumbus gefördert hatte.<br />
Nach der Übernahme der Regentschaft<br />
und der Wahl zum Deutschen Kaiser war<br />
der junge Karl das gekrönte Oberhaupt<br />
eines Reiches mit riesigen Ausmaßen in<br />
West-, Süd- und Mitteleuropa geworden.<br />
Dazu gehörten auch die Gebiete der<br />
Neuen Welt, ein Reich, in dem die Sonne<br />
nicht unterging, wie man schon damals<br />
sagte. In der klugen Einsicht, dieses<br />
unendlich weite Territorium allein nicht<br />
wirksam und effektiv regieren zu können,<br />
übertrug er seinem Bruder Ferdinand die<br />
Siegel der<br />
Städte des<br />
Sechsstädte-<br />
Bundes<br />
links: Löbau<br />
rechts: Zittau<br />
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18 Serie
II. - König und Bürger<br />
Rechte des Herrschers in den österreichischen<br />
Landen, zu denen in der Folge<br />
der bekannten weitreichenden habsburgischen<br />
Heiratspolitik auch Ungarn,<br />
dazu Mähren und Böhmen mit den Gebieten<br />
des damaligen Schlesien und der<br />
Lausitz gehörten. Das war ein großes und<br />
in sich verhältnismäßig geschlossenes<br />
Territorium.<br />
Seit 1526 trug Ferdinand die Krone von<br />
Böhmen und war damit Landesherr in der<br />
Lausitz und den Sechsstädten.<br />
Zwölf Jahre später, 1538, besuchte er<br />
“seine” Stadt an der Neiße. Die Görlitzer<br />
zeigten sich von ihrer besten Seite. Sie<br />
empfingen den Hohen Gast schon in<br />
Markersdorf mit nie dagewesenem<br />
Prunk. Hundert Reiter und fünfhundert<br />
Stadtknechte waren in roten Röcken und<br />
darin eingeflochtenen weißen Bändern<br />
aufgeboten, den Farben von Görlitz. Geschütze<br />
donnerten ihre Willkommensgrüße<br />
in die Landschaft, sogar von der<br />
Landeskrone her. Alle Glocken läuteten.<br />
Die Bürger bildeten ein dichtes Spalier.<br />
An der Peterskirche endete der Einzug.<br />
Der Landesherr zeigte sich begeistert<br />
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König Ferdinand I. von Böhmen<br />
(1503 bis 1564)<br />
von dem stolzen Bau mit seinen 36<br />
Altären, damals erst wenige Jahrzehnte<br />
alt. Er wollte sogar ein Bild von diesem<br />
Bauwerk haben.<br />
Natürlich verfolgten die Görlitzer mit der<br />
Ausgestaltung eines derart pompösen<br />
Einzugs ganz nüchterne politische Ziele,<br />
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19
Görlitz im Sturm im Sturm<br />
des Pönfalls des<br />
(1547)<br />
Pönfalls<br />
hinter denen weit mehr steckte, als den<br />
Landesherrn in beeindruckender Weise<br />
lediglich zu erfreuen. Anders als seine<br />
Vorgänger in der Lausitz war Ferdinand I.<br />
durch Herkunft und Erziehung an umfassendere<br />
Dimensionen der Politik gewöhnt.<br />
Um in seinem großen Land ein<br />
erfolgreicher Herrscher sein zu können,<br />
betrachtete er es als unabdingbar, die<br />
landesherrliche Gewalt zu stärken und<br />
das engmaschige Netz von Verwaltung,<br />
Privilegien, Sonderrechten und Pflichten<br />
der Länder zu vereinheitlichen, durchschaubarer<br />
zu machen und nicht selten<br />
zu seinen Gunsten zu beschneiden. Womit<br />
er allerdings den Nerv des Stolzes<br />
und des Selbstbewusstseins einer Stadt<br />
wie Görlitz und deren Verbündeter im<br />
Sechsstädtebund empfindlich traf.<br />
Im wesentlichen ging es dem Habsburger<br />
von Anfang an um drei Probleme:<br />
Geld, Soldaten, Stellenbesetzung.<br />
Infolge der Reformation war den Städten<br />
durch die Kirchenkleinodien und die<br />
Priesterzinsen, also Abgaben an die<br />
Kirche, ein zum Teil beträchtliches Vermögen<br />
zugefallen. Der Rat besoldete<br />
Peterskirche, 17. Jhd.<br />
davon nun evangelische Pfarrer,<br />
Kantoren und Schulmeister, gab auch<br />
Gelder für die Schule und das Siechenhaus<br />
aus, verwandte einige hundert<br />
Gulden zum Brückenbau, ebenso als<br />
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20 Serie
II. - König und Bürger<br />
zinsloses Darlehen<br />
für Arme nach<br />
dem Stadtbrand<br />
von 1525 - sinnvoll<br />
also und in den Augen<br />
des Königs<br />
doch zweckentfremdet.<br />
Was einst<br />
die Kirche stützte,<br />
kam jetzt dem<br />
Bürger zugute.<br />
Ferdinand I. aber<br />
wollte diese Gelder<br />
in die königlichen<br />
Kassen umleiten<br />
- von Rechts<br />
wegen, wie er<br />
meinte, denn er<br />
war katholisch geblieben.<br />
Er forderte, bisher in der Lausitz nicht<br />
üblich, eine Königssteuer von der Stadt.<br />
Nicht nur über deren Höhe murrten die<br />
Ratsherren, sondern vor allem über<br />
deren jährliche Wiederkehr des Zahlungstermines.<br />
Man zögerte, verhandelte,<br />
berief sich auf Privilegien<br />
Rathausturm, Zustand ab 1560<br />
(durch frühere Herrscher verbürgte<br />
Rechte für die Stadt), zahlte zögernd und<br />
verhandelte abermals.<br />
Ferdinand hatte, wie er selbst von sich<br />
sagte, einen breiten Buckel und einen<br />
langen Atem. Mit bärbeißiger Hartnäckigkeit<br />
bestand er auf der Erfüllung<br />
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Serie<br />
21
Görlitz im Sturm im Sturm<br />
des Pönfalls des<br />
(1547)<br />
Pönfalls<br />
der königlichen Forderungen.<br />
Die Görlitzer<br />
mussten letzten Endes<br />
zähneknirschend, doch<br />
keineswegs einsichtig<br />
nachgeben. Eine Heiratssteuer,<br />
die der<br />
Regent anlässlich der<br />
Verheiratung seiner<br />
Tochter verlangte,<br />
konnten sie noch ablehnen,<br />
eine Biersteuer,<br />
wenn auch mit<br />
grimmiger Miene, nicht<br />
mehr. Jedenfalls wusste<br />
der König seine<br />
Schäflein zu scheren - und das kräftig!<br />
Schließlich hatten sie ihm bei dem Empfang<br />
im Jahre 1538 gezeigt, welcher<br />
Reichtum in ihren Truhen lag.<br />
Ein ähnliches Tauziehen zwischen der<br />
Stadt Görlitz und dem Landesherrn in<br />
Prag gab es bei der Bereitstellung<br />
militärischer Kräfte. Obwohl (nach einer<br />
Bautzener Urkunde) die Truppen der<br />
Sechsstädte nur in der Lausitz eingesetzt<br />
werden sollten, schickten die Görlitzer<br />
Landsknechte, um 1500<br />
auf Grund verstärkter Anforderungen<br />
1532 eine Abteilung in den Türkenkrieg,<br />
1537 zu Kämpfen an der Drau, stellten sie<br />
1542 etwa 500 Mann für weitere Kriegszüge<br />
bereit. Hinzu kamen Geschütze und<br />
Stückwerk, teure Technik, oft genug<br />
ersatzlos verloren, wenn sie erst einmal<br />
auf den Marsch gebracht worden war.<br />
Solche Truppenkontingente mussten<br />
durch den Landtag bewilligt werden, also<br />
unter Mitwirkung der adligen Stände des<br />
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22<br />
Serie
II. - König und Bürger<br />
Umlands. Der König vereinfachte diesen<br />
langwierigen Verwaltungsweg und forderte<br />
kurzerhand den Bedarf militärischer<br />
Kräfte mit einem Federstrich an,<br />
ein empfindlicher Schnitt wiederum in die<br />
bislang geltenden üblichen Rechte.<br />
In ähnlich gravierender Weise ver-<br />
änderte Ferdinand die Personalpolitik in<br />
den Spitzenämtern, ohne die Vertreter<br />
der Städte dazu anzuhören. So ernannte<br />
er in Bautzen einen seiner entschiedensten<br />
Anhänger zum Stadthauptmann,<br />
Dr. Ulrich von Nostitz-<br />
Unwürd, juristisch hochgebildet, vormals<br />
Tuchhändler, 1516<br />
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Serie<br />
23
Görlitz im Sturm im Sturm<br />
des Pönfalls des<br />
(1547)<br />
Pönfalls<br />
Prokurator an der Universität im oberitalienischen<br />
Bologna, vor allem aber<br />
unbeirrbar glühender Katholik, “Diener<br />
Ferdinands von Hause aus”, also königsergeben<br />
bis auf die Knochen (wie man in<br />
späteren Zeiten von preußischen Staatsbeamten<br />
sagen würde). In Vertretung<br />
des häufig abwesenden Landvogtes als<br />
dem Beauftragten des Kaisers führte der<br />
Jurist ziemlich selbstherrlich dessen Geschäfte<br />
in der gesamten Lausitz - oft<br />
genug gegen die Interessen der Städte,<br />
nicht mit ihnen. Allein dadurch soll er<br />
einer der meistgehassten Männer des<br />
Jahrhunderts gewesen sein. Die Görlitzer<br />
fürchteten längere Zeit, dass er auch das<br />
Amt des Stadthauptmanns in der Neißestadt<br />
an sich reißen könnte. Er “überließ”<br />
es aber einem Verwandten, der gemäßigter<br />
als er agierte. Später, als alles<br />
vorbei war, nannte man ihn den “Verräter<br />
der Sechsstädte gegen den König”.<br />
Im Spiegel dieser Epoche vor der Mitte<br />
des 16. Jh. ist erkennbar, dass die Zeit<br />
geprägt war durch soziale Unzufriedenheit<br />
und rechtliche Unsicherheit in großem<br />
Ausmaß, von Zwist zwischen Ar-<br />
men und Reichen, zwischen Handwerkern<br />
und Ratsmannen, von Gegnerschaft<br />
auch zwischen dem Adel des<br />
Umlands und dem Rat der Stadt. Dessen<br />
Einfluss war auf den Dörfern durch<br />
ständig wachsenden Landbesitz erheblich<br />
stärker geworden - etwa im Bereich<br />
von Penzig mit dem Gebiet der nachmals<br />
ausgedehnten Görlitzer Heide. Auf<br />
Grund dieser ständigen Machterweiterung<br />
des städtischen Einflusses auf<br />
dem flachen Lande fürchtete der Adel in<br />
zunehmendem Maße die Beschneidung<br />
seiner eigenen Interessen.<br />
In diesen latent unsicheren sozialen Zuständen<br />
zeigte sich Ferdinand I. als<br />
Herrscher mit harter Hand und von unnachgiebiger<br />
Konsequenz, unbeirrbar<br />
selbstsicher in seinen Entscheidungen,<br />
durch nichts zu erschüttern.<br />
Das war auch in Böhmen nicht anders,<br />
wo Adel und Stadtbürgertum die gleichen<br />
Händel mit ihm ausfochten, dort<br />
aber stärker zu Unbotmäßigkeit und<br />
offener Auflehnung neigten als in der<br />
Lausitz.<br />
Horst Wenzel<br />
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24 Serie
Kaiser Franzosenkaiser Napoleon I.<br />
I.<br />
Nein, Gründe zur Trauer hatten die Görlitzer<br />
gewiss nicht, als Napoleon I. 1813<br />
und 1815 durch Preußen, Österreicher,<br />
Russen und Engländer endgültig von<br />
seinem angemaßten Thron gestoßen<br />
worden war. 1815 veröffentlichte Johann<br />
Maaß seine "Wanderungen über die<br />
verödeten Gefilde Sachsens und der<br />
Oberlausitz" und schrieb dort ausführlich<br />
über "Kriegsdrangsale von Görlitz und<br />
der benachbarten Städte und Dörfer<br />
1813": "Schon das Wort Krieg muß uns,<br />
die wir die Schrecknisse desselben in so<br />
reichem Maße erfahren haben, mit<br />
Grausen und Entsetzen erfüllen...<br />
Besonders haben unsere ehemaligen<br />
Freunde und Bundesgenossen, die Franzosen,<br />
uns mit diesem Übel seit dem<br />
Jahre 1806 auf das schwerste heimgesucht."<br />
Der Franzosenkaiser zog Sachsen,<br />
seinen treuen Verbündeten, mit<br />
hinein in den Strudel seines Untergangs.<br />
Dennoch nennen ältere Görlitzer das<br />
Haus Obermarkt 29 das Napoleonhaus".<br />
Von Eltern und Großeltern erfuhren sie<br />
einst manche wahren oder erfundenen<br />
Kaiser Napoleon I. um 1812<br />
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Geschichte<br />
25
Kaiser Franzosenkaiser Napoleon I.<br />
I.<br />
Geschichten über Napoleons Aufenthalte<br />
in der Stadt und der Umgebung. Noch<br />
heute ist es schwer, Wahres und<br />
Legenden zu trennen. Zwischen <strong>2006</strong><br />
(200 Jahre nach den Sieg von Jena und<br />
Auerstedt über Preußen) und 2015 (dann<br />
200 Jahre nach dem Wiener Kongress)<br />
wird es manche Gedenkanlässe geben<br />
und damit auch neue Bemühungen, den<br />
alten Quellen nachzuspüren und Irrtümer<br />
auszuräumen.<br />
Mit seinen Versuchen, die Vorherrschaft<br />
über Europa zu sichern, mußte Napoleon<br />
scheitern wie andere vor und nach ihm<br />
auch.<br />
Dennoch behalten jene Örtlichkeiten, die<br />
sein Fuß betrat, bis heute eine geheimnisvolle<br />
Ausstrahlung.<br />
Als Verbündeter Preußens 1806 mit<br />
besiegt, wandte sich Sachsen der Gegenseite<br />
zu und trat dem "Rheinbund" bei.<br />
Das Land wurde im Dezember 1806 zum<br />
Königreich von Napoleons Gnaden.<br />
Damit hing auch die damals noch<br />
sächsische östliche Oberlausitz für lange<br />
und opferreiche Jahre vom wechselnden<br />
Kriegsglück der Franzosen ab.<br />
Truppendurchzüge, Einquartierungen,<br />
Abgabenlasten und wilde Übergriffe<br />
beschwerten Stadt und Land. Am 17. Juli<br />
1807 hielt sich Napoleon nur wenige<br />
Stunden im Hause des Kaufmanns Oettel<br />
(Untermarkt 2) auf, in seiner Begleitung<br />
auch Marschall Duroc. Auf dem Wege<br />
nach Rußland fuhr der Kaiser am 29. Mai<br />
1812 durch die Stadt und wurde durch<br />
die Honoratioren gebührend begrüßt.<br />
Marschall Duroc<br />
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26 Geschichte
Kaiser Napoleon I.<br />
In Görlitz bejubelt und verflucht<br />
Nach der katastrophalen Niederlage in<br />
Rußland kam Napoleon am 13. Dezember<br />
1812 wiederum durch Görlitz, in<br />
seiner Begleitung Caulaincourt. Der<br />
sechsspännige Schlitten hielt vor der<br />
Poststation Ecke Obermarkt 6 /Steinstraße.<br />
Unerkannt fuhr der Kaiser nach<br />
dem Pferdewechsel sofort weiter, wäre<br />
am Reichenbacher Tor fast umgestürzt.<br />
Erst im Januar und Februar folgten die<br />
Elendszüge der geschlagenen Eroberer,<br />
darunter viele Verwundete und an<br />
Flecktyphus Erkrankte, für die zu sorgen<br />
war und von denen etliche ihr Grab in<br />
Görlitz fanden.<br />
Nach der Schlacht bei Bautzen (20. - 21.<br />
Mai 1813) wurde bei Sohland/Rotstein<br />
am 22. Mai Napoleons General Bruyères<br />
(1772-1813) schwer verwundet, so dass<br />
ihm beide Beine amputiert werden mussten.<br />
Er starb am 5. Juni in Görlitz im<br />
Hause Rosenstraße 4 und wurde am 6.<br />
Juni mit zahlreichem Trauergeleit auf<br />
dem Nikolaifriedhof beigesetzt. Napoleon<br />
besuchte den Schwerverwundeten<br />
am 23. Mai (oder am 25. Mai) an der<br />
Rosenstraße; auf einer Gedenktafel an<br />
General Bruyères<br />
der Hausruine wird noch heute daran<br />
erinnert. Der Kaiser nahm anschließend<br />
Quartier im Haus Obermarkt 29. Dort<br />
empfing er auch die Bürgermeister Sohr<br />
und Neumann.<br />
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27
Kaiser Franzosenkaiser Napoleon I.<br />
I.<br />
Ebenfalls am 22. Mai<br />
erlitt Großmarschall<br />
Duroc in Markersdorf<br />
an der Seite Napoleons<br />
eine schwere<br />
Schussverletzung und<br />
kam in das Haus des<br />
Bauern Hanspach.<br />
Der Kaiser wachte<br />
mehrmals am Sterbelager.<br />
Duroc verstarb<br />
noch in der Nacht.<br />
Seine Leiche wurde in<br />
Görlitz im Hause Brüderstraße<br />
3 in einem Fass Wein konserviert<br />
und nach Paris überführt. Napoleon<br />
stiftete dem Ort Markersdorf 4000 Taler<br />
mit der Auflage, seinem Weggefährten<br />
Duroc einen Gedenkstein zu errichten.<br />
Dieses Vermächtnis erfüllte sich erst<br />
1834. Man findet den Granitwürfel noch<br />
an der Straße von Görlitz nach Reichenbach<br />
mitten in Markersdorf. Am 8. Juni,<br />
am 18. und 20. August kam der Kaiser<br />
nochmals in die Stadt und das Haus am<br />
Obermarkt. Er verließ Görlitz, das er<br />
achtmal beehrt hatte, am 24. August auf<br />
Duroc-Stein in Markersdorf ( Zustand 1985)<br />
Nimmerwiedersehen.<br />
Man hatte ihn hier mit Huldigungen und<br />
Schmeicheleien überhäuft, nach der<br />
Schlacht bei Leipzig las man an den<br />
gleichen Hausfassaden heftige Anklagen<br />
gegen den Eroberer.<br />
Über das Hin und Her der Fronten, der<br />
Durchzüge und Einquartierungen gibt es<br />
ausführliche Berichte von Zeitzeugen, die<br />
ganze Bücher füllen. Die ungezählten<br />
menschlichen Tragödien bei Freund und<br />
Feind machen es einem schwer, die<br />
damalige Anwesenheit so vieler Gestal-<br />
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28 Geschichte
Kaiser Napoleon I.<br />
In Görlitz bejubelt und verflucht<br />
ten der Weltgeschichte (Napoleon,<br />
Zar Alexander I., König<br />
Friedrich Wilhelm III., Blücher,<br />
Hardenberg, Stein und andere)<br />
für allzu bedeutsam zu halten.<br />
Die Franzosen verwüsteten und<br />
beraubten sogar die Gräber auf<br />
dem Nikolaifriedhof, wo ihr General<br />
gerade erst beigesetzt<br />
worden war. Die Massengräber<br />
sind kaum noch auffindbar.<br />
Auf einem - im Stadtpark - sieht<br />
man einen Findling mit einem<br />
Kreuz und der Jahreszahl 1813.<br />
Dr. Ernst Kretzschmar<br />
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Geschichte<br />
29
Der Rathausturm<br />
Das heutige Görlitzer Rathaus in seiner<br />
Gesamtheit setzt sich aus vielen einzelnen<br />
Gebäuden zusammen, die erst im<br />
Laufe der Jahrhunderte, den steigenden<br />
Bedürfnissen entsprechend, aneinandergefügt<br />
und miteinander verbunden wurden.<br />
Dazu zählen der Archivflügel, der<br />
Gerichtsflügel, der Turm, das Alte Rathaus,<br />
die Münze und das neue Rathaus.<br />
Im Zentrum der Altstadt gelegen, ist es<br />
unmittelbar Zeuge der wechselvollen<br />
Stadtgeschichte und überstand Brandkatastrophen<br />
und kriegerische Auseinandersetzungen.<br />
Verläßliche Angaben<br />
und Urkunden über die ältesten Bauausführungen<br />
sind uns nicht überliefert.<br />
Man kann jedoch davon ausgehen, daß<br />
es sich ursprünglich auf der Mitte des<br />
Untermarktes befand. Ein älteres, einst<br />
wohl auch hölzernes Rathaus in der Mitte<br />
des heutigen Marktes wird im Jahre 1393<br />
erwähnt. Westlich davon auf dem<br />
jetzigen Standort des Rathauses standen<br />
früher Laubenhäuser der reichen Bürger.<br />
Als die Vergrößerung des Rathauses<br />
Ende des 14. Jahrhunderts nötig wurde,<br />
der Raum auf der Mitte des Marktes, der<br />
heutigen “Zeile”, aber hierzu nicht ausreichte,<br />
kaufte die Stadt die ersten drei<br />
Häuser der Brüderstraße. Sie baute an<br />
Stelle der vorgelegten Lauben den Turm<br />
und den Teil, in dem die “Königsstube”,<br />
Rathaus<br />
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Brüderstr. 1<br />
02826 Görlitz<br />
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30 Serie
Turmgeschichten Teil II<br />
Teil II<br />
Rathausturm<br />
heute das Zimmer des Oberbürgermeisters,<br />
liegt. Das alte Rathaus war ursprünglich<br />
ein wehrhafter Freihof, den<br />
die Stadt bereits um 1350 erworben hatte.<br />
1378 erhielt der Turm einen Aufsatz.<br />
In den Jahren 1511 und 1516 wurde<br />
durch den Ratsbaumeister Albrecht Stieglitzer<br />
und nach Gutachten des sächsischen<br />
Landbaumeisters Pater von Pirna<br />
das Oktogon aufgesetzt. Der seit 1516<br />
bestehende Turmhelm wurde nach einem<br />
Blitzschlag im Jahre 1743 durch eine<br />
kupferne Barockhaube ersetzt. Im Jahre<br />
1524 erhielt der Turm zwei Uhren. Besondere<br />
Beachtung verdient das von<br />
Uhrmachermeister Bastian Petzsch geschaffene<br />
Uhrwerk. Ein in der Mitte des<br />
Zifferblattes angebrachter Kriegerkopf<br />
rollt bei jeder vollen Minute, durch<br />
Schwingungen des Pendels verursacht,<br />
mit den Augen. Seit dem 16. Jahrhundert<br />
liegt auf der Fensterbank über der Uhr<br />
auch ein Löwe, dieser brüllte früher zur<br />
Zeit des Neumondes und läßt auch heute<br />
noch, wenn gewünscht, seine Stimme<br />
ertönen. Der Giebel hinter dem Turm<br />
gehörte zum Gerichtssaal. Hier tagten<br />
einst die königlichen Gerichte. Im<br />
Eckhaus an der Brüderstraße entstand<br />
der große Saal und das “Prätorium”, aus<br />
dem zweiten Haus bildete man den Hof<br />
und den späteren “Archivflügel”. Das<br />
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Serie<br />
31
Der Rathausturm<br />
Montage der sanierten Rathausuhr<br />
schen Pfosten, an dem das stärker<br />
geschwungene linke Brüstungsgeländer<br />
endet, erhebt sich eine reich-<br />
dritte Gebäude nutzte man als<br />
Ratssitzungszimmers. Dieses war<br />
jedoch noch nicht so breit wie<br />
heutzutage. 1449 kaufte der Rat<br />
das nächstgelegene Haus aus<br />
Privathand hinzu und richtete<br />
hier die “Münze” ein. Ein Teil des<br />
ersten Stockes konnte nun zur<br />
Verbreitung des Ratssitzungszimmer<br />
verwendet werden.<br />
Nachdem im Jahre 1534 der Rat<br />
unserer Stadt die Westseite des<br />
Archivflügels mit Steinbildhauerarbeiten<br />
hatte versehen<br />
lassen, ließ er drei Jahre später in<br />
Verbindung mit einem teilweisen<br />
Umbau des Rathauses die<br />
neue Treppenanlage schaffen. In<br />
leichtem Schwunge, sich rechts<br />
an die großen Sandstein-quader<br />
des Turmes anlehnend, führen<br />
die Stufen bis zum ersten<br />
Stockwerk. Das steinerne, durch<br />
Kannelüren belebte Treppengeländer<br />
läßt in halber Höhe freien Raum<br />
für den Turmeingang, der spätgotische<br />
Formen trägt. Auf dem derben zylindrianzeige<br />
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32 Serie
Turmgeschichten Teil II<br />
Teil II<br />
geschmückte Säule. Ihre Fläche<br />
ist mit phantastischen Tiermenschen,<br />
Sirenen mit Bocksfüßen,<br />
Schlangen mit gekrönten<br />
Adlerköpfen, mit Kränzen und<br />
Fruchtgehängen reich verziert.<br />
Auf dieser Säule erhebt sich die<br />
Justitia mit Schwert und Waage,<br />
dargestellt in der freien Haltung<br />
der Spätrenaissance. Hierzu<br />
kommt noch das prächtige, im<br />
Jahre 1488 zu Ehren König Matthias<br />
Corvinus´in den Turm eingelassene<br />
Wappen, ein Gesamtbild,<br />
wie es in deutschen<br />
Landen nicht seinesgleichen<br />
hat. Vernachlässigte Instandhaltungsmaßnahmen<br />
machten<br />
eine grundlegende Bausanierung<br />
erforderlich. Damit wurde<br />
im September 1993 begonnen.<br />
Wetterfahne und Turmknopf wurden<br />
teilweise erneuert und neu vergoldet.<br />
Die Barockhaube wurde instandgesetzt<br />
und mit Kupferblech neu belegt. Alle<br />
Uhren mit ihren unterschiedlichen<br />
Zifferblättern sind überholt und repariert<br />
Rathausuhr<br />
worden. Auch die historische Blitzschutzanlage<br />
wurde wieder angebracht. Seit<br />
September 1995 präsentierte sich der<br />
Rathausturm in alter Pracht mit neuem<br />
Glanz.<br />
Text und Fotos: flor<br />
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Serie 33
Advent im Riesengebirge<br />
im Riesengebirge<br />
Kurze Vorstellung der Reiseziele:<br />
Hirschberg<br />
Vor etwa 750 Jahren entstand am Fuße<br />
einer Burg der Ort Hirschberg. Vor allem<br />
durch die Weberei wurde daraus eine<br />
reiche Stadt. Die Spezialität der Hirschberger<br />
war die Schleier-Weberei. Die<br />
Schleierherrn verkauften ihre Produkte<br />
in die halbe Welt. Mit dem verdienten<br />
Geld bauten sie unter anderem prächtige<br />
Kirchen und Häuser, manche sogar<br />
Schlösser in der Umgebung. Während<br />
des Rundgangs sehen wir nicht nur den<br />
berühmten Hirschberger Ring und die<br />
Hauptstraße. Eines der Schlösser besuchen<br />
wir ebenfalls.<br />
aufzuweisen. Berühmt wurde er, nachdem<br />
der preußische König Fr. Wilhelm<br />
III. das Schloss kaufte und es zu seiner<br />
Sommerresidenz machte. Später siedelten<br />
sich Glaubensflüchtlinge aus dem<br />
Zillerthal an und brachten ihren Haustyp<br />
mit, den man heute noch finden kann -<br />
das “Tirolerhaus” ist ein Beispiel dafür.<br />
Um die Weber zu beschäftigen, gründete<br />
der preußische Staat im 19. Jhdt. die dortige<br />
Leinenmanufaktur, die heute noch<br />
begehrte Stoffe und Wäsche herstellt.<br />
Einer der vielen Erholungsgäste war später<br />
Theodor Fontane, in dessen Werk das<br />
Riesengebirge eine große Rolle spielt.<br />
Zillerthal-Erdmannsdorf<br />
Dieser Ort hat einige Besonderheiten<br />
Kirche Wang<br />
Schon vor über 800 Jahren entstand<br />
diese Kirche in den norwegischen<br />
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Leserreisen<br />
Ab dieser <strong>Ausgabe</strong> stellen wir für unsere StadtBILD-Leser<br />
ausgewählte Reisen zusammen. Freuen Sie sich jeden<br />
Monat auf unsere Neuvorstellungen!<br />
Sie dürfen gespannt sein ...<br />
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C.-v.-Ossietzky Str. 45<br />
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34 Leserreise
Fahrt für Stadtbild-Leser<br />
für Stadtbild-Leser<br />
wenschloss” ein gemütliches Restaurant.<br />
Vor allem in der Adventszeit ist es dort<br />
sehr stimmungsvoll. Hier wird es nicht<br />
nur Kaffee und Kuchen, adventliche Musik<br />
und Literatur, sondern auch das alljährliche<br />
gemeinsame Adventsliedersingen<br />
geben.<br />
Bergen. Als sie zu klein wurde, sollte sie<br />
verkauft werden. Über verschlungene<br />
Wege gelangte sie ins Riesengebirge und<br />
steht heute auf halber Höhe zur Schneekoppe.<br />
Sie ist durch das reiche Schnitzwerk<br />
und ihre “fremde” Bauweise sehr<br />
beeindruckend. Um sie zu erreichen, ist<br />
ein kurzer Aufstieg nötig.<br />
Schloss Lomnitz<br />
Nach einer langen und wechselvollen<br />
Geschichte kam das Schloss in den Besitz<br />
der Familie von Küster, die es auch heute<br />
wieder besitzt. Neben der kulturellen<br />
Nutzung des großen Schlosses, zum<br />
Beispiel für eine schöne Ausstellung über<br />
das Hirschberger Tal, gibt es im “Wit-<br />
Am 7. und 9. Dezember <strong>2006</strong> Abfahrt:<br />
Löbau 8.00 Uhr am Bahnhofsvorplatz Görlitz:<br />
8.30 Uhr vor dem Kaisertrutz<br />
Karten: StadtBILD Verlag, Görlitz, C.-v.-Ossietzkystr.<br />
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35
Verlagssonderveröffentlichung<br />
Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec<br />
Seit drei Jahren unterstützt der Förderverein<br />
kulturelle Aktivitäten in der Europaregion<br />
Görlitz-Zgorzelec. Mit der<br />
Kulturhauptstadtbewerbung gewachsen,<br />
engagieren sich die Mitglieder und zahlreichen<br />
Unterstützer mittlerweile für das<br />
kulturelle Zusammenwachsen unserer<br />
einzigartigen Region. Drei Länder auf<br />
kleinstem Raum, Europa in Miniatur, der<br />
gemeinsamen Identität auf der Spur.<br />
Dabei haben Veranstaltungsreihen und<br />
Vorhaben des Fördervereins mittlerweile<br />
eine „kleine Tradition“ begründet. Einige<br />
Aktivitäten sind gar zum Markenzeichen<br />
geworden und haben Türen für mehr<br />
Miteinander geöffnet. Europa. Konkret.<br />
Gemeinsam - so das Motto des Vereins.<br />
Und hier die laufenden Angebote.<br />
OFFENE LISTE: Mitwirkende gesucht.<br />
Diese Veranstaltungsreihe wendet<br />
sich an all jene, die sich aktiv für die<br />
Kulturstadt einsetzen wollen. Mit eigenen<br />
Ideen, durch Austausch mit anderen,<br />
über Grenzen hinweg. Am jeweils<br />
ersten Mittwoch eines Monats treffen<br />
sich Interessierte um 19:00 Uhr in der<br />
Geschäftsstelle des Fördervereins, Un-<br />
termarkt 23, oder bei freundlichen Gastgebern.<br />
Wollen Sie zukünftig über die<br />
Aktivitäten der OFFENEN LISTE gezielt<br />
informiert werden, melden Sie sich bitte<br />
unter www.offene-liste.org an.<br />
KULTUR-ZUG Seit September 2005 ist<br />
die gemeinsame Initiative von Förderverein<br />
und Lausitz-Bahn für und mit Kultur<br />
unterwegs. „Wir tragen Görlitz-Zgorzelec<br />
in die Welt“, so die Botschafter der<br />
Macher.<br />
Die Reisen zum Tag der Deutschen<br />
Einheit, kürzlich in Kiel, letztes Jahr in<br />
Potsdam, haben viele begeistert. Und mit<br />
dazu beitragen, die Europaregion noch<br />
bekannter und beliebter zu machen.<br />
Kommissare aus Halle haben ermittelt,<br />
das Sorbische Nationalensemble aus<br />
Bautzen war an Bord. Zittau hat den<br />
KULTUR-ZUG empfangen. Bald wird wird<br />
es international. Liberec liegt auf der<br />
geplanten Route und Kultur ist an Bord.<br />
Interesse am KULTUR-ZUG? Oder möchten<br />
Sie sich und Ihre Initiative einmal bei<br />
„KULTUR IM ZUG“ präsentieren? Dann<br />
melden Sie sich bitte unter:<br />
www.kultur-zug.org<br />
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Tel.: 03581 / 30 26 07<br />
Funk: 0160/ 182 71 09<br />
Geöffnet:<br />
Mo.- Fr. 11.00 - 1.00 Uhr<br />
Sa., So. 19.00 - 1.00 Uhr<br />
36 Adventskalender
Verlagssonderveröffentlichung<br />
Adventskalender und andere Türchen<br />
ARENA KULTUR<br />
Die zentrale Diskussionsveranstaltung<br />
des Fördervereins<br />
zu Themen rund um<br />
die Kulturstadt hat so manche<br />
Höhepunkte in ihrer<br />
fast zweijährigen Geschichte<br />
erlebt. Theater, Bürgerstolz,<br />
Religion, Stadtentwicklung,<br />
Wirtschaft, Literatur,<br />
Medien.<br />
Themen, Köpfe, Temperamente.<br />
Unser Markenzeichen:<br />
Das Gespräch mit<br />
dem Publikum. Weitere Infos unter:<br />
www.arena-kultur.org<br />
REGION EUROPA<br />
Zentrales Anliegen des Fördervereins ist<br />
es, den europäischen Gedanken durch<br />
Kultur zu fördern. Aktivitäten, wie zum<br />
Beispiel die Modernisierung der Freilichtbühne<br />
in Zgorzelec, der Staffellauf nach<br />
Brüssel, der Jacob - Böhme - Lauf 2007<br />
oder auch der Görlitzer Adventskalender<br />
(Papier) zeigen, dass Kultur viele Menschen<br />
diesseits und jenseits der Grenzen<br />
verbindet.<br />
Görlitzer Adventskalender <strong>2006</strong><br />
Pünktlich zur Adventszeit ist in diesen<br />
Tagen der „Görlitzer Adventskalender“<br />
erschienen. Er begleitet, wie im letzten<br />
Jahr, den „lebendigen Adventskalender“<br />
von Gabi Kretschmer und ihrem Team.<br />
Für 5 Euro ist dieser an vielen Stellen im<br />
Stadtgebiet und direkt beim Förderverein,<br />
Untermarkt 23, erhältlich. Die Liste<br />
der Verkaufsstellen und weitere Infos:<br />
www.goerlitzer-adventskalender.de. Mit<br />
Ihrem Kauf unterstützen Sie die<br />
Kulturarbeit der Vereins.<br />
Pension "Zum letzten Sechser"<br />
Inh. Sieglinde Hofmann<br />
Alte Nieskyer Str.3<br />
02828 Görlitz<br />
Tel.: 03581 / 31 54 77<br />
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Ausstattung: Dusche, WC, TV, Telefon<br />
Lage: Am Stadtrand gelegen.<br />
Adventskalender<br />
37
785 Jahre Stadt Löbau<br />
Stadt Löbau<br />
Löbau mit Berg, Foto: Peter Emrich<br />
Vor 785 Jahren<br />
wurde Löbau<br />
e r s t m a l s e r -<br />
wähnt.<br />
In einer Urkunde<br />
des B ischofs<br />
Bruno II. von<br />
M e i ß e n w i r d<br />
unsere Stadt am<br />
24.06.1221 als<br />
„oppidum lubaw“<br />
genannt. Wann<br />
sie exakt gegründet<br />
wurde<br />
oder ob Löbau<br />
historisch gewachsen<br />
ist, läßt<br />
sich heute nicht<br />
mehr nachweisen. Wir nehmen an und<br />
der ehemals großzügige Marktplatz ist<br />
ein Hinweis darauf, daß die Stadt um<br />
1200 vom böhmischen Königshaus gegründet<br />
wurde.<br />
Oder ist Löbau doch älter - oft wurde sie<br />
als älteste Sechsstadt bezeichnet?<br />
Frühe Annalisten benannten das Jahr<br />
706, in welchem die Stadt vom legendären<br />
böhmischen Herzog Croco erbaut<br />
und nach dessen Tochter Libussa benannt<br />
worden sein soll. Auch andere<br />
Sagen gibt es, z.B. die, daß die Löbauer<br />
ihre Stadtmauer auf dem Gipfel des<br />
Schafberges angefangen hatten zu<br />
bauen. Aber des Nachts trug ein weißes<br />
Pferd immer wieder die Hölzer und<br />
Steine vom Berg ins Tal, und so gaben sie<br />
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Theodor-Körner-Straße 1 • 02708 Löbau<br />
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Jubiläum
785 Jahre Jahre Stadt Löbau<br />
Stadt Löbau<br />
i<br />
hr Vorhaben, in der Höhe die Stadt zu<br />
errichten, auf. Die Mauer gibt es wirklich,<br />
es ist eine Wallanlage aus der jüngsten<br />
Bronzezeit um 1100 vor Chr..<br />
Halten wir uns bei der Stadtentstehung<br />
an die Quellen, landen wir im 11./12. Jh.<br />
Eine Zeit, als das ursprünglich slawisch<br />
besiedelte Gebiet östlich von Elbe und<br />
Saale im Rahmen der deutschen<br />
Kolonisation von der deutschen Kirche,<br />
dem deutschen Herrengeschlecht und<br />
Markt mit Rathaus, alte Ansicht<br />
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Jubiläum 39
785 Jahre Stadt Löbau<br />
Stadt Löbau<br />
Mit einer Ausnahme,<br />
als<br />
Löbau durch<br />
einen Mitgiftvertrag<br />
dem<br />
Brandenburgischen<br />
zugeschlagen<br />
wurde,<br />
gehörte es<br />
ü b e r J a h r -<br />
hunderte als<br />
f r e i e u n d<br />
l a n d e s h e r r -<br />
l i c h e S t a d t<br />
zum böhmischen<br />
Königsh<br />
a u s . E n t -<br />
sprechend war<br />
sie mit Privilegien wie dem Meilenrecht<br />
und Braugerechtigkeiten ausgestattet.<br />
Ein Rat, gewählt auf je ein Jahr, leitete die<br />
Geschicke. Seit dem 15. Jh. gab es auch<br />
eine Communalvertretung.<br />
Konnte Löbau anfangs sehr gut von den<br />
Einnahmen als Marktplatz an der<br />
Handelsstraße von und nach Böhmen<br />
leben, wurde es bald von Zittau (1255<br />
Blick auf die Nikolaikirche und Funkenburgteich, alte Ansicht<br />
städt. Privilegien) in dieser Funktion abgelöst.<br />
Deshalb kaufte man ab 1306 bis<br />
in das 16. Jh. Ländereien und Dörfer und<br />
betrieb neben Handwerk und Handel<br />
auch Landwirtschaft als Erwerbszweig.<br />
Die vier Haupthandwerke waren die der<br />
Schuhmacher, der Tuchmacher, der<br />
Bäcker und der Fleischer. Handwerke,<br />
welche mit Feuer zu tun hatten, wie die<br />
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40<br />
Jubiläum
785 Jahre Stadt Löbau<br />
Stadt Löbau<br />
Plan des Stadtkerns Löbau vom Jahre 1773<br />
(überarbeitet)<br />
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42<br />
Jubiläum
785 Jahre Jahre Stadt Löbau<br />
Stadt Löbau<br />
Töpferei und die Schmiede, wurden<br />
wegen der Brandgefahr vor die Stadttore<br />
verbannt. Auch der Scharfrichter sollte<br />
nichts in der Stadt zu suchen haben.<br />
Wie sah sie aus - die mittelalterliche<br />
Stadt?<br />
Im 13.Jh. war der Markt nur zur Hälfte<br />
bebaut und damit ein großer Handelsplatz.<br />
Drei Gassen führten zum Bautzner,<br />
zum Görlitzer bzw. zum Zittauer Tor. Anfangs<br />
nur aus Pfahlwerk mit Graben,<br />
wurde die Stadtmauer im 14. Jh. als<br />
doppelte Ringmauer mit Zwingern,<br />
Türmen und Basteien gebaut.<br />
Die Hauptkirche, die Nikolaikirche, erstmals<br />
1293 erwähnt, entstand wahrscheinlich<br />
bereits mit der Stadtgründung.<br />
Die Geschichte des Franziskanerklosters,<br />
die Klosterkirche (Johanniskirche)<br />
fungiert heute als Kulturzentrum,<br />
begann 1336, als ein wohlhabender Bürger<br />
Franziskanerbrüdern Land schenkte.<br />
Das Kloster war in Löbau, bedingt durch<br />
die Reformation, nur bis ins 16.Jh. aktiv.<br />
Das Rathaus diente neben seiner stadtverwaltenden<br />
Funktion gleichzeitig als<br />
„Kaufhaus“. Die Bürger wohnten in Holzund<br />
Fachwerkhäusern. Diese standen<br />
dichtgedrängt in dem nur ca. 5 ha großen<br />
Rondell der historischen Innenstadt, umschlossen<br />
von der Stadtmauer. Die Hausgiebel<br />
zeigten zur Gasse hin. Steinhäuser<br />
waren ein Privileg Wohlhabender (1336<br />
gab es nur 1 steinernes Haus). So hatte<br />
der Feuerteufel oft leichtes Spiel. Löbau<br />
brannte 1376, 1429, 1519, 1570, 1678,<br />
1710, 1716, 1806, 1811, 1845, 1846,<br />
1853, 1855 und 1862 zum Teil oder bis<br />
auf wenige Grundmauern ab.<br />
Wasser erhielt man anfänglich aus 21<br />
Brunnen. Im 15.Jh. wurde eine erste<br />
Holzrohrwasserleitung mit gereinigtem<br />
Teichwasser aus Oelsa gebaut. Von einer<br />
Kanalisation war noch lange keine Rede,<br />
so daß aller Abfall und Abwasser in den<br />
Rinnen der Gassen landeten und vom<br />
Wegspülen durch Regenwasser abhängig<br />
waren.<br />
Fortsetzung folgt<br />
R. Wiemer<br />
Museum der Stadt Löbau<br />
Hilfe und Pflege -<br />
Betreuung und Beratung<br />
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Jubiläum 43
Die Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />
Am 25.05.1982 wurde<br />
das 100. Jubiläum der<br />
Görlitzer Straßenbahn<br />
begangen. Zu diesem<br />
Thema veranstalteten<br />
die Städtischen Kunstsammlungen<br />
auch eine<br />
Sonderausstellung im<br />
Kaisertrutz. Geladene<br />
Ehrengäste (unter denen<br />
sich auch der Autor befand)<br />
wurden mit dem Oldtimer Nr. 29III<br />
und dem Gothawagen 16III vom Postplatz<br />
(der damals Platz der Befreiung<br />
hieß) zur Ausstellung und dann zu einem<br />
Empfang (in der HOG Burghof) zur Endstation<br />
Landeskrone und zurück gefahren.<br />
Zwischenzeitlich schritten die<br />
Arbeiten am zweiten Oldtimer, dem<br />
WUMAG- Triebwagen 23II von 1928, gut<br />
voran. Seine Inbetriebnahme konnte<br />
allerdings erst Anfang <strong>November</strong> des<br />
Jahres 1986 vorgenommen werden, dafür<br />
mit einer weitgehend authentisch angebrachten<br />
Vollwerbung für das hiesige<br />
Landskronbier, mit der dieser Oldtimer<br />
viele Jahre das Straßenbild mitprägte<br />
1985<br />
und die dem Zustand der ausgehenden<br />
1930er Jahre weitgehend entsprach.<br />
Diese Werbung wurde vom Autor angeregt<br />
und von der Landskron- Brauerei<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Im Juni des Jahres 1983 traf der erste<br />
Vertreter einer neuen Fahrzeuggeneration<br />
ein. Es handelte sich um einen Kurzgelenktriebwagen<br />
“Tatra” KT4D, wie er<br />
seit 1976 in Potsdam und kurz darauf in<br />
mehreren weiteren Städten in großen<br />
Stückzahlen zum Einsatz gebracht<br />
wurde. Das Görlitzer Fahrzeug konnte<br />
am 07.10.1983 mit der Betriebsnummer<br />
001 seinen Liniendienst antreten. Für<br />
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44 Serie
XVIII. - Die - 1980er Die 1980er Jahre<br />
Jahre<br />
mehrere Jahre blieb es das einzige seiner<br />
Art in unserer Stadt und brach auch mit<br />
einer jahrzehntelangen Tradition, indem<br />
es seine werkseitige Einheitslackierung<br />
rot/ beige behielt. Etwas später (Juli<br />
1983) traf aus Nordhausen noch ein<br />
Zweirichtungstriebwagen der Bauart<br />
Gotha ein, der bereits 1960 (!) hergestellte<br />
TW. 48, der einst seinen Dienst<br />
in Gera mit der Betriebsnummer 151 antrat<br />
und nach einer grundhaften Aufarbeitung<br />
erst ab Oktober 1985 unter der<br />
Nr. 21V dem Betrieb zur Verfügung<br />
stand. Er ersetzte den Rekowagen<br />
gleicher Nummer, der ab Herbst 1985 als<br />
Arbeitswagen 103III und zwei Jahre<br />
später mit einer Weichenspüleinrichtung<br />
zum Einsatz gebracht worden ist. Im<br />
April 1984 trafen noch ein letztes Mal<br />
gebrauchte Gothawagen in Görlitz ein,<br />
diesmal die Triebwagen 798 und 802<br />
sowie die Anhänger 375, 388 und 390<br />
der Halleschen Verkehrsbetriebe. Ihr<br />
schlechter Zustand ließ Zweifel an der<br />
Verwendbarkeit im Betriebsdienst aufkommen.<br />
In der Tat nutzte man vier der<br />
Wagen nur als Ersatzteilspender. Ledig-<br />
1985<br />
lich der TW. 802 (CKD, 1968) wurde 1985<br />
grundhaft aufgearbeitet und diente ab<br />
Anfang 1987 bis zum Jahre 1992 als TW.<br />
26III- anfangs mit dem Reko- BW. 50IV<br />
von 1973 behängt. Dieses Beispiel zeigt,<br />
wie sehr man im Betrieb auch noch auf<br />
den Zulauf gebrauchter Fahrzeuge angewiesen<br />
war.<br />
Im <strong>November</strong> 1981 und April 1985<br />
dienten Görlitzer Altbaufahrzeuge<br />
wiederholt bei Dreharbeiten von Spielfilmen-<br />
als Berliner Wagen lackiert. Es<br />
handelte sich um die Atw. 104II und<br />
105II (1981) sowie ATW. 104III und den<br />
im Aufbau zum Oldtimer befindlichen<br />
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Serie<br />
45
Die Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />
TW. 23II und ein Altbauzug<br />
der Kirnitzschtalbahn (Hist.<br />
TW. 5 u. BW. 13), die kurzfristig<br />
ausgeliehen wurden<br />
(1985). Der Atw. 105II wurde<br />
im Frühjahr 1984 mit der<br />
Dekoration vom ersten Dreheinsatz<br />
nach Cottbus verkauft.<br />
Aber auch an Atw.<br />
104II ist seitdem nie wieder<br />
eine Nummer abgeschrieben<br />
gewesen. 1987 wurde er -<br />
zuletzt gelb lackiert - aus dem<br />
Verkehr gezogen und ein Jahr<br />
später verschrottet. Zu diesem Zeitpunkt<br />
waren die übrigen WUMAG ATW. bereits<br />
zerlegt (102III: 1980-81, 103II: 1981-<br />
1985). Auch der LOWA- Anhänger 112II,<br />
der einst mit der Nummer 50III seinen<br />
Dienst antrat, ist im Herbst 1985 zerlegt<br />
worden. Seine Nachfolge trat der Reko-<br />
ER- Wagen 62IV (unter der Nummer<br />
112III) ab Oktober 1985 an, nunmehr<br />
orangefarbig lackiert, mit Rücklichtern<br />
auf dem A- Perron ausgestattet und als<br />
Salzanhänger vorgerichtet. Der dazu gehörende<br />
TW. 10/V, der stets nur mit<br />
1985<br />
diesem Anhänger zum Einsatz kam, weilte<br />
1986 einige Monate in Frankfurt/Oder<br />
im Tausch gegen den Zweirichtungs-<br />
Rekowagen 43, der mit der Frankfurter<br />
Lackierung einige Wochen in Görlitz zum<br />
Einsatz gelangte. Nach der Rückkehr war<br />
TW. 10/V nie wieder im Liniendienst eingesetzt<br />
und wurde im Herbst 1989 zerlegt.<br />
Fortsetzung folgt<br />
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Unsere heutige Zeit ist durch eine immer älter<br />
werdende Gesellschaft und zunehmendes<br />
“Singelleben” geprägt. Der Anteil Älterer nimmt<br />
zu, der Anteil Junger ist rückläufig. Zukünftig<br />
rückt die Frage der Versorgung ältere Menschen<br />
als gesellschaftliche Aufgabe deshalb stärker in<br />
den Vordergrund.<br />
Doch was kann die Gesellschaft leisten?<br />
Wohngemeinschaften fördern Bindung, Aktivität<br />
und Kommunikation zwischen den Bewohnern.<br />
So baut sich eine gegenseitige Aktivität auf, in<br />
die der Einzelne sich je nach seiner persönlichen<br />
Verfassung einbringen, auch für andere da sein<br />
kann, und im Gegenzug dafür selber Unterstützung<br />
innerhalb der Gemeinschaft erhält.<br />
Genauso wichtig ist es, das jeder Bewohner<br />
seine “eigenen vier Wände” hat, die er für sich<br />
gestaltet, und nach seinen eigenen Gewohnheiten<br />
dort leben und sich zurückziehen kann.<br />
Auch kann in Wohngemeinschaften die Hilfe ambulant<br />
versorgender Dienste in Anspruch genommen<br />
werden, je nach individuellem Bedarf,<br />
unabhängig voneinander.<br />
Aus dieser Möglichkeit heraus sind Wohngemeinschaften<br />
auch für Pflegebedürftige eine<br />
Alternative, da sie in der Gemeinschaft relative<br />
Sicherheit und Geselligkeit bieten, andererseits<br />
individuelle Versorgung zulassen.<br />
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