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Pressemappe zur Eröffnung der Akademe der Künste der

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PRESSEKONFERENZ „<strong>Eröffnung</strong> <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt“<br />

Inhaltsübersicht:<br />

- Presse-Information<br />

- Programmüberblick „Cutting Edge“<br />

- Ausführliches Programm „Cutting Edge“ inkl. biografischer<br />

Informationen<br />

- Erste Fellows des Stipendiatenprogramms<br />

- Reihe „Reden über Europa“ <strong>der</strong> Allianz Kulturstiftung<br />

- Die Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt (allgemeiner Text)<br />

- Kurzbiografien <strong>der</strong> Akademiemitglie<strong>der</strong><br />

- Chronologie<br />

- Die Junge Akademie<br />

- Ausschreibung Junge Akademie<br />

Beilage:<br />

- Programmheft „Cutting Edge“<br />

- Postkarte „Take a seat“<br />

Fotos zu den Teilnehmern und Künstlern des Cutting Edge-Programms sowie von den<br />

Akademiemitglie<strong>der</strong>n finden Sie unter:<br />

www.academycologne.org � Service � Presse<br />

Pressekontakt:<br />

Janine Hüsch<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Press and Public Relations<br />

Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt/Köln, gGmbH<br />

c/o Stadt Köln, Dezernat für Kunst und Kultur<br />

Richartzstraße 2-4 | 50667 Köln<br />

Tel. +49 (0)221-22129362<br />

huesch@academycologne.org


Presse-Information<br />

anlässlich <strong>der</strong> Pressekonferenz am 25.10.2012<br />

<strong>Eröffnung</strong> <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt<br />

Es ist endlich soweit: Am 27.10.2012 wird die Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt in Köln<br />

offiziell eröffnet.<br />

Die Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt ist eine bundesweit neuartige Einrichtung. Sie<br />

versammelt renommierte Künstler, Theoretiker und Kuratoren aus aller Welt und allen<br />

Sparten, die als Künstlergesellschaft das Programm <strong>der</strong> Akademie bestimmen und<br />

gestalten. Die Akademie möchte mit ihren Aktivitäten auf den gesellschaftlichen Wandel<br />

reagieren, sich gezielt mit globalen Themen in Kunst und Gesellschaft auseinan<strong>der</strong>setzen<br />

sowie den interkulturellen Dialog voranbringen. In ihrer dezidiert globalen Ausrichtung und<br />

mit einem expliziten Auftrag, sich auch mit Fragen <strong>zur</strong> Migrationsgesellschaft<br />

auseinan<strong>der</strong>zusetzen, ist die Kölner Akademie deutschlandweit bisher einmalig. Die<br />

Akademie steht für ein kosmopolitisches Kulturleben und eine künstlerische und politische<br />

Arbeit jenseits nationalstaatlicher Dogmatik.<br />

Die Akademiemitglie<strong>der</strong> realisieren eigene künstlerische Projekte, för<strong>der</strong>n Projekte lokaler<br />

und internationaler Partner, wählen Stipendiaten für das Fellowship-Programm <strong>der</strong><br />

Akademie aus und bringen sich auch in die Gestaltung <strong>der</strong> Jungen Akademie ein, bei <strong>der</strong><br />

Jugendliche aus Köln eigene künstlerische Aktivitäten setzen.<br />

Die Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt ist dezentral organisiert, d.h. sie realisiert künstlerische<br />

Projekte in Kooperation mit den verschiedenen Kultureinrichtungen <strong>der</strong> Stadt Köln. Mit <strong>der</strong><br />

Vernetzung internationaler Künstlerpersönlichkeiten in Köln möchte sie nicht nur einem<br />

interkulturellen Zugang zu Kunst und Kultur Vorschub leisten. Sie will vielmehr auch neue<br />

Formen des künstlerischen Zusammenwirkens entwickeln, die beispielhaft für eine<br />

Überwindung eurozentristischer Perspektiven in <strong>der</strong> Kunst stehen können.<br />

Zu ihrer <strong>Eröffnung</strong> am 27.10.2012 im COMEDIA Theater widmet sich die Akademie mit<br />

dem eintägigen Festival „Cutting Edge. Ein Tag in Köln zum Thema Beschneidung“<br />

bewusst <strong>der</strong> durch das Kölner Urteil ausgelösten Beschneidungsdebatte. Künstler und<br />

Wissenschaftler verschiedener Disziplinen beleuchten die Bedeutung <strong>der</strong> Beschneidung als<br />

Motiv in <strong>der</strong> Kunst und bringen mit aktuellen Ansätzen <strong>der</strong> Gen<strong>der</strong>- und Queerforschung<br />

neue Zugänge in eine verfahrene und emotionalisierte Debatte.<br />

Das Programm beginnt um 13 Uhr und geht bis in den späten Abend hinein. Es umfasst<br />

Lesungen von Kamal Ben Hameda, Robert Schindel und Najem Wali, ein Konzert<br />

<strong>der</strong> Kölner Vokalsolisten mit Interpretationen christlich-jüdischer Beschneidungsmusik von<br />

Pérotin, Tomás Luis de Victoria und Steve Reich sowie den Auftritt <strong>der</strong> senegalesischen<br />

Hip-Hop-Künstlerin Sister Fa. Die rezente Beschneidungsdebatte wird in einer<br />

Podiumsdiskussion aus <strong>der</strong> Gen<strong>der</strong>- und Queerperspektive (mit Antke Engel, Mimi Levy<br />

Lipis, Mithu Sanyal, Tanja Scheiterbauer und Michael Thomson) beleuchtet sowie aus<br />

<strong>der</strong> interkulturellen Sicht arabischer Künstlerinnen und Feministinnen hinterfragt (mit<br />

Nermin Mollaoglu, Marwa Sharafeldin und Maya Zbib). Eine Lecture Performance<br />

von Ins A Kromminga nähert sich dem Thema mit intersexuellem Zugang. Das<br />

ausführliche Programm gibt es unter www.academycologne.org.


Während des <strong>Eröffnung</strong>swochenendes findet auch die zweite Mitglie<strong>der</strong>versammlung <strong>der</strong><br />

Akademiemitglie<strong>der</strong> statt, auf <strong>der</strong> weitere Pläne und Projekte für die Akademie besprochen<br />

werden.<br />

Im Moment wird auch die Junge Akademie aufgebaut. Sie richtet sich an junge Kölner<br />

Erwachsene zwischen 16 und 21 Jahren, die daran interessiert sind, kulturell und sozial<br />

etwas in Köln zu bewegen. Interessierte können sich bis zum 15. November als<br />

Gründungsmitglied bewerben (www.academycologne.org/TakeASeat.html). Unter dem<br />

Titel „Colognize the World“ findet am 28. Oktober um 16 Uhr ein Informationsnachmittag<br />

<strong>zur</strong> Jungen Akademie im Club Bahnhof Ehrenfeld statt.<br />

Die ersten Fellows des Stipendiatenprogramms <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt<br />

werden bereits im Dezember 2012 nach Köln kommen: Es sind Basel Abbas und Ruanne<br />

Abou-Rahme, ein palästinensisches Künstlerpaar, das seine Arbeiten an <strong>der</strong> Grenze von<br />

Sound-Art, bilden<strong>der</strong> Kunst und Performance realisiert.<br />

Im Januar 2013 folgt <strong>der</strong> chinesische Schriftsteller Ye Fu. Er veröffentlicht neben Lyrik und<br />

Prosa auch Essays und Reportagen sowie Drehbücher und Manuskripte für Fernsehserien.<br />

Die Akademie plant außerdem eine Salon-Reihe, in <strong>der</strong> aktuelle Themen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> und<br />

Fellows öffentlich verhandelt werden. Die ersten Salons finden noch dieses Jahr statt.<br />

Ab Beginn des nächsten Jahres wird die Reihe „Reden über Europa“ <strong>der</strong> Allianz<br />

Kulturstiftung nach Berlin, Wien und München in Kooperation mit <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong><br />

<strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt nun auch in Köln stattfinden. Die Diskursreihe wird Fragestellungen<br />

aufwerfen, die im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Akademie stehen sowie die Bedeutung <strong>der</strong><br />

Migration für Europa behandeln.<br />

Fotos zu den Teilnehmern und Künstlern des Cutting Edge-Programms sowie von den<br />

Akademiemitglie<strong>der</strong>n finden Sie unter:<br />

www.academycologne.org � Service � Presse<br />

Pressekontakt:<br />

Janine Hüsch<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Press and Public Relations<br />

Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt/Köln, gGmbH<br />

c/o Stadt Köln, Dezernat für Kunst und Kultur<br />

Richartzstraße 2-4 | 50667 Köln<br />

Tel. +49 (0)221-22129362<br />

huesch@academycologne.org


PROGRAMMÜBERBLICK<br />

<strong>Eröffnung</strong> <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt am 27.10.2012<br />

Cutting Edge. Ein Tag zum Thema Beschneidung in Köln<br />

im COMEDIA Theater Köln<br />

13.00 Uhr: „Get Togehter“<br />

14.00 Uhr: Literaturprogramm<br />

16.30 Uhr: Podiumsdiskussion 1: Cutting Gen<strong>der</strong>ed Edge<br />

18.30 Uhr: Offizielle <strong>Eröffnung</strong><br />

19.00 Uhr: Konzert – Cutting Through Sound<br />

21.00 Uhr: Podiumsdiskussion 2: Die feministische und die interkulturelle Perspektive<br />

22.30 Uhr: Lecture Performance von Ins A Kromminga<br />

Veranstaltungsort:<br />

COMEDIA Theater<br />

Vondelstraße 4-8<br />

50677 Köln<br />

Tickets:<br />

Vorverkauf und Tages-/Abendkasse:<br />

Tel. 0221-88877222<br />

Tickets online:<br />

www.offticket.de<br />

www.koelnticket.de<br />

Eintritt<br />

Tagespreis: 15 �, ermäßigt 12 �<br />

Literaturprogramm: 7 �, ermäßigt 5 �<br />

Konzert: 10 �, ermäßigt 8 �<br />

Lecture Performance: 5 �, ermäßigt 3 �<br />

Podiumsdiskussionen: freier Eintritt<br />

Infos<br />

Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt<br />

Tel. 0221-97133651 o<strong>der</strong> www.academycologne.org<br />

info@academycologne.org<br />

Festivalidee: Stefan Weidner; Produktion: Elissavet Hasse; Eine Veranstaltung <strong>der</strong> Akademie<br />

<strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt; Geför<strong>der</strong>t durch die Stadt Köln und das Ministerium für Familie, Kin<strong>der</strong>,<br />

Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.


<strong>Eröffnung</strong>sprogramm <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt am 27.10.2012<br />

Cutting Edge. Ein Tag zum Thema Beschneidung in Köln<br />

im COMEDIA Theater Köln<br />

Seit ein Gericht in Köln im Mai 2012 das Urteil gefällt hat, dass die Beschneidung von<br />

Babies und jungen Knaben eine schwerwiegende Körperverletzung darstellt, ist eine<br />

hitzige Debatte entfacht.<br />

Bewusst wendet sich die Kölner Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt bei ihrer <strong>Eröffnung</strong> diesem<br />

von Köln ausgegangenen Thema zu, ohne jedoch die öffentliche Diskussion reproduzieren<br />

o<strong>der</strong> ihr eine neue Welle <strong>der</strong> Polemik hinzufügen zu wollen. Das eintägige Festival<br />

behandelt das Thema Beschneidung vielmehr aus multidisziplinärer Perspektive, um den<br />

Diskurs mit den Mitteln <strong>der</strong> Kunst und Wissenschaft zu erweitern und zu verrücken:<br />

Cutting Edge geht auf die Suche nach <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Beschneidung als Motiv in <strong>der</strong><br />

Kunst und schlägt vor, über Obsessionen und Orthodoxien von Beschneidung als<br />

physischer Markierung hinauszudenken. Ein Fokus <strong>der</strong> Diskussion wird auf Gen<strong>der</strong> und<br />

Biopolitik gelegt – stellen Beschneidungen doch auch eine Festlegung und Regulation<br />

sexueller Identität und Erfahrung dar.<br />

In Lesungen, Lecture Performances, Podiumsdiskussionen, Konzerten und <strong>der</strong> Interaktion<br />

mit dem Publikum hinterfragen Künstler und Wissenschaftler die aktuelle Debatte, indem<br />

sie ihr Augenmerk auf Aspekte richten, denen bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt<br />

wurde.


Ausführliches Programm 27. Oktober 2012<br />

13.00 Uhr<br />

„Get Together“ in <strong>der</strong> Wagenhalle des COMEDIA Theaters<br />

Beim Kaffee vor <strong>der</strong> Veranstaltung freuen sich die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong><br />

Welt auf ein persönliches Kennenlernen mit allen an <strong>der</strong> Akademie Interessierten.<br />

Dabei können Sie Fragen stellen, die Sie schon immer gerne über die Akademie <strong>der</strong><br />

<strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt beantwortet wissen wollten.<br />

14.00 Uhr<br />

Literaturprogramm<br />

Das Thema Beschneidung taucht häufig als Topos in <strong>der</strong> zeitgenössischen Literatur auf.<br />

Ob als Sinnbild für die Revitalisierung jüdischen Lebens, als Zeichen <strong>der</strong> Identität o<strong>der</strong> als<br />

Kritik an paternalistischen Strukturen islamischer Gesellschaften – die semantische<br />

Bedeutung des Wortes hängt vom Kontext und seiner spezifischen Verwendung ab. Drei<br />

prominente Autoren haben Beschneidung als literarisches Motiv verwendet: Kamal Ben<br />

Hameda, Robert Schindel und Najem Wali. Sie stellen dies in kurzen Lesungen vor und<br />

gehen in <strong>der</strong> Diskussion auch auf die aktuelle Beschneidungsdebatte ein.<br />

Kamal Ben Hameda liest aus seinem Roman „Sieben Frauen aus Tripolis“ (Graf Verlag<br />

2011). Robert Schindel liest aus seinem Roman „Gebürtig“ (Suhrkamp 1992).<br />

Najem Wali liest aus seinem Text „Von <strong>der</strong> Macht des Messers“ (2012 veröffentlicht in<br />

DiePresse.com und taz.de)<br />

Lesungen und Diskussion: Kamal Ben Hameda, Robert Schindel, Najem Wali.<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Jenny Friedrich-Freksa. Kuratiert von Sigrid Gareis und Bettina Fischer. In<br />

Kooperation mit dem Literaturhaus.<br />

Kamal Ben Hameda<br />

Kamal Ben Hameda, geboren 1954 in Tripolis (Libyen), verließ seine Heimat schon mit Anfang Zwanzig. Er<br />

ging nach Frankreich, um intellektuellen Enge zu entkommen und ohne Angst vor Zensur und Restriktionen<br />

frei als Schriftsteller arbeiten zu können. Er studierte in Südfrankreich und lebt inzwischen seit vielen Jahren<br />

als freier Schriftsteller und Jazzmusiker in den Nie<strong>der</strong>landen. Bisher veröffentlichte er vor allem Lyrik.<br />

Spätestens seit <strong>der</strong> Revolution in Libyen wird Kamal Ben Hameda als intellektuelle Stimme aus Nordafrika<br />

gehört. Zuletzt erschien sein Roman „La compagnie des Tripolitaines“ (Elyzad Verlag, Tunesien) in<br />

deutscher Übersetzung unter dem Titel „Sieben Frauen aus Tripolis“ im Graf Verlag (2011).<br />

Robert Schindel<br />

Robert Schindel, geboren 1944 in Bad Hall bei Linz (Österreich), ist Lyriker, Autor und Regisseur. Als Kind<br />

jüdischer Kommunisten überlebte er den Nationalsozialismus in Wien. Während sein Vater im<br />

Konzentrationslager starb, überlebte seine Mutter und fand ihren Sohn wie<strong>der</strong>, den sie ausgerechnet in<br />

einem Wiener Kin<strong>der</strong>heim <strong>der</strong> nationalsozialistischen Volkswohlfahrt hatte verstecken können. Schindel<br />

wuchs in Wien auf. Nach einer abgebrochenen Buchhändlerlehre holte er seine Matura nach, studierte von<br />

1967-73 Philosophie und Jura und engagierte sich in maoistischen Kreisen. Er war Mitbegrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> nach<br />

Berliner Vorbild aufgebauten Studentenbewegung „Kommune Wien“ und <strong>der</strong> Literaturzeitschrift<br />

„Hundsblume“, in <strong>der</strong> er auch seine lyrischen Texte publizierte. 1970 veröffentlichte er den Roman<br />

„Kassandra“ und 1986 seinen ersten Gedichtband „Ohneland“. Es folgte die Veröffentlichung mehrerer<br />

Werke, u.a. „Im Herzen die Krätze. Gedichte“ (1988), „Nacht <strong>der</strong> Harlekine. Erzählungen“ (1994), „Mein<br />

liebster Feind. Essays, Reden, Miniaturen“ (2004) sowie <strong>der</strong> Essay- und Redenband „Man ist viel zu früh<br />

jung“ (2011), allesamt im Suhrkamp Verlag erschienen. Sein 1992 veröffentlichter Roman „Gebürtig“ wurde<br />

aufgrund seines Erfolges 2001 verfilmt.<br />

Zentrale Themen seines Œuvres sind die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Erinnerung an die Shoa sowie sein<br />

Verhältnis zu Wien, und dessen nationalsozialistischer Vergangenheit.


2009 wurde er als Professor an die Wiener Universität für angewandte Kunst berufen. Schindel erhielt<br />

zahlreiche Preise, darunter 1993 den Erich-Fried-Preis und 2000 den Eduard-Mörike-Preis. Robert Schindel<br />

lebt in Wien.<br />

http://www.schindel.at<br />

Najem Wali<br />

Der Autor und Journalist Najem Wali wurde 1956 im Süden Iraks geboren. Nach einem Studium <strong>der</strong><br />

deutschen Literatur an <strong>der</strong> Universität Bagdad wurde er 1978 zum Militär eingezogen. 1980, noch während<br />

seines Militärdienstes, wurde er als „politisch An<strong>der</strong>sdenken<strong>der</strong>“ und Kriegsgegner inhaftiert und gefoltert.<br />

Als er kurz nach Ausbruch des Irak-Iran-Krieges im September 1980 erneut zum Militärdienst einberufen<br />

wurde, entschied er sich, den Irak zu verlassen und kam in die BRD. In Hamburg setze er sein Germanistik-<br />

Studium fort. Es folgten Studienaufenthalte in Madrid, Oxford und Florenz. Najem Wali lebt seit 2006 in<br />

Berlin und ist als Autor für die Tageszeitungen Al Hayat und Al Mada sowie das Tatoo Magazin in Bagdad<br />

tätig. Najem Wali zählt zu den führenden Schriftstellern <strong>der</strong> jüngeren Generation <strong>der</strong> arabischen Welt. Seine<br />

Romane und Erzählungen (u.a. „Engel des Südens“, Hanser Verlag 2011; „Reise in das Herz des Feindes.<br />

Ein Iraker in Israel“, Hanser Verlag 2009; „Jussifs Gesichter“, Hanser Verlag 2008; „Die Reise nach Tell al-<br />

Lahm“,Hanser Verlag 2004; „Der Krieg im Vergnügungsviertel“, Perspol Verlag 1989; „Hier in dieser fernen<br />

Stadt ”, Galgenberg Verlag 1990) wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Sein Roman „Die Reise nach Tell<br />

al-Lahm“, wurde zu einem Bestseller und mehrmals neu aufgelegt. Das Buch avancierte insbeson<strong>der</strong>e in<br />

den Golfstaaten, Saudi Arabien, Irak und in Ägypten zu einem Kultroman. Regelmäßig schreibt Najem Wali<br />

für die Süddeutsche Zeitung, die Neue Zürcher Zeitung und Die Zeit. 2009 erhielt er den American Jewish<br />

Press Association Award.<br />

Jenny Friedrich-Freksa (Mo<strong>der</strong>ation)<br />

Jenny Friedrich-Freksa ist Chefredakteurin <strong>der</strong> Zeitschrift Kulturaustausch. Die Journalistin setzt sich u.a. mit<br />

dem Wandel <strong>der</strong> Geschlechterrollen auseinan<strong>der</strong> und schreibt darüber u.a. in <strong>der</strong> FAZ und <strong>der</strong><br />

Süddeutschen Zeitung.<br />

Bettina Fischer (Kuratorin)<br />

Bettina Fischer, geboren 1967 in Hamburg, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Geschichte in<br />

Hamburg und Berlin. Nach mehrjähriger Verlagstätigkeit ist sie seit 2000 Geschäftsführerin des Literaturhaus<br />

Köln e.V., seit Sommer 2012 hat sie die alleinige Leitung inne.<br />

Sigrid Gareis (Kuratorin)<br />

Sigrid Gareis, geboren 1959 in Illertissen, ist Generalsekretärin <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt. Von<br />

1990 bis 2000 arbeitete sie beim Siemens Arts Program. Von 2000 bis 2009 war sie Gründungsintendantin<br />

und Co-Geschäftsführerin beim Tanzquartier Wien, ab Juli 2009 Kuratorin für Tanz und Theater.


16.30 Uhr<br />

Podiumsdiskussion 1: Cutting Gen<strong>der</strong>ed Edge<br />

Die aktuelle Debatte macht deutlich, dass die Praxis <strong>der</strong> Beschneidung über Zeitalter und<br />

Kulturen hinweg in religiösem, kulturellem und medizinischem Kontext existierte. Mehr<br />

noch: Sie zeigt, dass das Geschlecht eine wichtige Rolle bei <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Beschneidung spielt – und zwar abhängig davon, ob männliche, weibliche o<strong>der</strong><br />

zwischengeschlechtliche Individuen betroffen sind. Die von Staat und Kirche,<br />

Wissenschaft und Religion, von Verfechtern <strong>der</strong> Menschenrechte und medizinischen<br />

Organisationen behauptete (und geteilte) Bio-Macht beeinflusst unmittelbar Gen<strong>der</strong>-<br />

Positionen, sexuelle Erfahrungen sowie Themen von Zugehörigkeit und Ausschluss.<br />

Expertinnen mit unterschiedlichem wissenschaftlichen und kulturellen Hintergrund<br />

ergründen Beschneidung aus Gen<strong>der</strong>- und Queer-Perspektiven, die einen neuen Zugang<br />

zu einer offensichtlich verfahrenen Debatte schaffen könnten.<br />

Teilnehmer_innen: Antke Engel, Mimi Levy Lipis, Mithu Sanyal, Tanja Scheiterbauer,<br />

Michael Thomson. Mo<strong>der</strong>ation: Stephanie Sera. Kuratiert von Stephanie Sera und Tom<br />

Holert. In Kooperation mit Gen<strong>der</strong> Studies Ruhr-Universität Bochum.<br />

Antke Engel<br />

Antke Engel ist promovierte Philosophin, feministische Queer Theoretikerin und freiberuflich in Wissenschaft<br />

und Kulturproduktion tätig. Sie leitet das „Institut für Queer Theory“ in Berlin, das seit 2006 Projekte initiiert,<br />

in denen sich akademische und aktivistische, philosophische, politische und künstlerische Praxen<br />

verflechten. Sie war Gastprofessorin für Queer Studies an <strong>der</strong> Universität Hamburg (2003/2005) sowie <strong>der</strong><br />

Universität Wien (2011) und Research Fellow am Institute for Cultural Inquiry (ICI-Berlin, 2007-2009). Sie hat<br />

zahlreiche Aufsätze sowie die zwei Monographien „Wi<strong>der</strong> die Eindeutigkeit“ (2002) und „Bil<strong>der</strong> von Sexualität<br />

und Ökonomie“ (2009) publiziert.<br />

Mimi Levy Lipis<br />

Mimi Levy Lipis, geboren 1974 in Köln, studierte Kunst, Design und Architektur in London, New York, Boston<br />

und in Berlin, wo sie 2008 promovierte. Bis heute arbeitet sie als Architektin u.a. für Sauerbruch Hutton in<br />

Berlin. Sie ist jedoch nicht nur Architektin, son<strong>der</strong>n auch Kuratorin, Künstlerin und Kulturforscherin. In ihrer<br />

Arbeit setzt sie sich mit den materiellen und symbolischen Aspekten von Raum und <strong>der</strong>en Wechselwirkung<br />

auseinan<strong>der</strong>. Sie verbindet kreative Praxis mit theoretischer Analyse und überschreitet dabei oft die Grenzen<br />

einzelner Disziplinen. Sie lehrte Gen<strong>der</strong> Studies, Architektur und Jüdische Studien an verschiedenen<br />

Universitäten in Europa und Nordamerika, u.a. Berliner Humboldt Universität, IES Institut Berlin,<br />

Internationale Leo-Baeck-Sommer-Universität Berlin. Mimi Levy Lipis ist Autorin folgen<strong>der</strong> Publikationen:<br />

„Symbolic Houses in Judaism: How Ritual Objects and Metaphors Create Hybrid Places of Belonging“<br />

(2011); „Home Is Anywhere: Jewish Culture and the Architecture of the Sukkah“ (2010); „A hybrid place of<br />

belonging: constructing and siting the sukkah.“ (In: „Jewish Topographies: visions of space, traditions of<br />

place“, edited by Julia Brauch, Anna Lipphardt and Alexandra Nocke, 27-42, 2008).<br />

Mithu Sanyal<br />

Mithu Melanie Sanyal, geboren 1971 in Düsseldorf, studierte Germanistik und Anglistik an <strong>der</strong> Heinrich-<br />

Heine-Universität Düsseldorf, Poetik und Ästhetik an <strong>der</strong> Kunstakademie Düsseldorf sowie<br />

Literaturvermittlung und Medienpraxis an <strong>der</strong> Universität Duisburg-Essen. Als promovierte Kulturwissenschaftlerin<br />

nimmt sie seit 2011 Lehraufträge an verschiedenen Universitäten wahr. Ihr beson<strong>der</strong>es Interesse<br />

gilt dem Postkolonialismus und Gen<strong>der</strong>themen.<br />

Seit 1996 ist sie Autorin diverser Hörspiele und Features für den WDR, freie Autorin für u.a. NDR, BR, SWR,<br />

RB, RBB, Frankfurter Rundschau, Literaturen, taz, EMMA, Missy Magazine, Bundeszentrale für politische<br />

Bildung. Bereits dreimal erhielt Mithu Sanyal den Dietrich-Oppenberg-Medienpreis <strong>der</strong> „Stiftung Lesen“ für<br />

Radio-Features über die Kulturleistung des Lesens. Seit 2012 sitzt sie in <strong>der</strong> Jury des Dietrich-Oppenberg-<br />

Medienpreises. Ihre Kulturgeschichte „Vulva – die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts“ (2009) wurde<br />

in zahlreiche Sprachen übersetzt. Zurzeit arbeitet sie an einer Kulturgeschichte <strong>der</strong> Vergewaltigung.<br />

Tanja Scheiterbauer<br />

Tanja Scheiterbauer studierte von 1991-1998 Islam-, Politik- und vergleichende Religionswissenschaften<br />

an den Universitäten Bonn, Marburg und Damaskus, Syrien. 2000 war sie DAAD-Stipendiatin<br />

<strong>der</strong> Internationalen Frauenuniversität in Hannover im Bereich Migration, ein weiteres Stipendium im<br />

DFG geför<strong>der</strong>ten Graduiertenkolleg „Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse. Dimensionen von


Erfahrung“ führte sie von 2003-2005 an die Universitäten in Frankfurt und Kassel. Zwischen 2005 und<br />

2010 erhielt sie Lehraufträge im Bereich <strong>der</strong> Geschlechterforschung an den Universitäten in Hamburg,<br />

Marburg, Köln, Frankfurt und Bonn.<br />

2010 beendete Tanja Scheiterbauer ihre Dissertation „Die islamistische Frauenbewegung in <strong>der</strong> Türkei<br />

aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> sozialen Bewegungsforschung“ und war Preisträgerin des Cornelia Goethe<br />

Preises <strong>der</strong> Universität Frankfurt. Bis Juli 2012 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und<br />

Koordinatorin <strong>der</strong> Marie-Jahoda-Gastprofessur <strong>der</strong> Ruhr-Universität Bochum tätig.<br />

Tanja Scheiterbauer veröffentlichte u.a. folgende Ausätze: „Feministische Perspektiven auf Staat und<br />

Geschlecht in islamisch geprägten Län<strong>der</strong>n. (mit Christine Holike). In: Kleevesath, Lino/Zapf, Holger<br />

(Hg.), „Staatsdenken in <strong>der</strong> islamischen Welt. Zwischen Fundamentalismus und politischer<br />

Emanzipation“ (2012); Rezension zu „Feminismus in <strong>der</strong> Türkei. Die Geschichte und Analyse eines<br />

Wi<strong>der</strong>standes gegen hegemoniale Männlichkeit“. In: Das Argument. (2012); „Deutschland als<br />

Integrationsland? Anmerkungen <strong>zur</strong> Islamkonferenz“. (zusammen mit Marcus Meier). In: Femina<br />

Politica, Heft 2/2007, S. 101-103.; „Geschlecht – Islam – Zivilgesellschaft: Hegemonietheoretische<br />

Überlegungen <strong>zur</strong> zivilgesellschaftlichen Partizipation Kopftuch tragen<strong>der</strong> Frauen in <strong>der</strong> Türkei”. In:<br />

Femina Politica, Heft 2/2007, S. 82-89.<br />

Michael Thomson<br />

Michael Thomson studierte Recht an <strong>der</strong> University of Southampton, anschließend promovierte er an <strong>der</strong><br />

University of Birmingham. 1995 trat er eine Stelle an <strong>der</strong> Keele University an. Er war Visiting Fellow an <strong>der</strong><br />

University of Sidney, <strong>der</strong> Cornell University und <strong>der</strong> Emory University in den USA. Eine Gastprofessur führte<br />

ihn an die Université Paris Ouest Nanterre. Von 2004 bis 2011 leitete Michael Thomson die School of Law<br />

<strong>der</strong> Universität Southampton. Ein beson<strong>der</strong>er Schwerpunkt seiner Forschung sind Gesundheitsrecht, Recht<br />

und Gen<strong>der</strong> sowie Recht und Literatur/Populärkultur.<br />

Der Fokus seiner neuesten Veröffentlichungen ist auf die Maskulinität und die Regualtion des biologisch<br />

männlichen Körpers gerichtet. Er veröffentlichte u.a. „Reproducing Narrative: Gen<strong>der</strong>, Reproduction and<br />

Law“ (1998) und „Endowed: Regulating the Male Sexed Body“ (2007).<br />

In seiner Forschung beschäftigt er sich insbeson<strong>der</strong>e mit <strong>der</strong> männlichen Beschneidung, Maskulinität und<br />

feministischer Rechtstheorie, mit dem Künstler Matthew Barney sowie <strong>der</strong> Verweigerung von medizinischen<br />

Behandlungen aus ethischen Gründen, mit <strong>der</strong> rechtlichen Situation von gleichgeschlechtlichen Paaren, dem<br />

regulativen Zusammenspiel von Gen<strong>der</strong> und reproduktiver Technologie und religiösen Min<strong>der</strong>heiten im<br />

Gesundheitswesen.<br />

Stephanie Sera (Mo<strong>der</strong>atorin und Kuratorin)<br />

Stephanie Sera, geboren 1984 in Zwickau, studierte Anglistik und Komparatistik (Bachelor) sowie Gen<strong>der</strong><br />

Studies und Komparatistik (Master mit Auszeichnung) an <strong>der</strong> Ruhr-Universität Bochum Seit Mai 2011<br />

arbeitet sie als Studienfachkoordinatorin im Fachbereich Gen<strong>der</strong> Studies <strong>der</strong> Ruhr-Universität Bochum.<br />

Parallel dazu promoviert sie zu narrativen Diskursen in Lebenszeugnissen intersexueller Menschen. Ihre<br />

Forschungsschwerpunkte sind: Gen<strong>der</strong> und Erzähltextanalyse, Körper in <strong>der</strong> Wissenschaftsgeschichte,<br />

Gen<strong>der</strong> Studies an Hochschulen.<br />

Tom Holert (Kurator)<br />

Tom Holert, geboren 1962 in Hamburg, ist Kunsthistoriker, Publizist und Künstler. Er studierte<br />

Kunstgeschichte, Neuere deutsche Literaturwissenschaften und Philosophie in Hamburg und Paris.<br />

Promotion 1995 in Frankfurt am Main. 2000 gründete er mit Mark Terkessidis das „Institute for Studies in<br />

Visual Culture“ (ISVC). Er war Redakteur bzw. Mitherausgeber von Texte <strong>zur</strong> Kunst (Köln) und Spex (Köln),<br />

zudem Professor an <strong>der</strong> Merz Akademie Stuttgart. Holert ist Honorarprofessor an <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong><br />

bildenden <strong>Künste</strong> in Wien und gehört zu den Gründungsmitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt. Er<br />

lebt in Berlin.


18.30 Uhr<br />

Offizielle <strong>Eröffnung</strong> <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt<br />

Grußworte von Oberbürgermeister Jürgen Roters und Staatssekretär a.D. Prof. Klaus<br />

Schäfer.<br />

19.00 Uhr<br />

Konzert: Cutting Through Sound<br />

Das Konzertprogramm erforscht die Verwendung von Musik im Zusammenhang mit<br />

Beschneidung. Es stellt Werke des westlichen Chor-Repertoires, die den jüdischen<br />

Beschneidungsritus zelebrieren, einer zeitgenössischen afrikanischen Sicht gegenüber.<br />

Seit Mitte des 6. Jahrhun<strong>der</strong>ts war das christliche „Beschneidungsfest“ (gefeiert am 1.<br />

Januar in Erinnerung an die Beschneidung Christi) fest etabliert, was auch ein großes<br />

Repertoire an christlicher Beschneidungsmusik belegt. Im römisch-katholischen Kalen<strong>der</strong><br />

war das Fest bis 1969 verankert und in <strong>der</strong> griechisch-orthodoxen Kirche sowie in einigen<br />

anglikanischen und lutherischen Gemeinden wird es weiterhin gefeiert. Im Jahr 1199 ließ<br />

<strong>der</strong> Bischof von Paris in <strong>der</strong> Kathedrale von Notre Dame Pérotins Vi<strong>der</strong>unt Omnes<br />

aufführen, um diesen Festtag zu begehen. Auch Tomás Luis de Victorias O Magnum<br />

Mysterium wurde speziell für das Beschneidungsfest geschrieben. Musikwissenschaftler<br />

vermuten, dass seine Partitur direkte theologische Referenzen <strong>zur</strong> Beschneidung<br />

aufweist.<br />

Der zeitgenössische Komponist Steve Reich griff das Thema Beschneidung in seiner<br />

multimedialen Oper The Cave (1994) auf, welche die Wurzeln von Judaismus und Islam<br />

untersucht. Aus <strong>der</strong>selben Zeit stammt seine Komposition Proverb, die direkt von <strong>der</strong><br />

mittelalterlichen Polyphonie in Pérotins Vi<strong>der</strong>unt Omnes inspiriert wurde. Als Kontrast <strong>zur</strong><br />

jüdisch-christlichen Musiktradition steht die zweite Hälfte des Konzerts im Zeichen einer<br />

Frauenstimme, die sich im Protest gegen die Verstümmelung <strong>der</strong> weiblichen Genitalien<br />

erhebt. Die senegalesische Hip-Hop-Künstlerin Sister Fa (Fatou Diatta) setzt ihre Musik<br />

ein, um westafrikanische Gemeinschaften anzusprechen und für Frauenrechte zu<br />

kämpfen.<br />

Mit den Kölner Vokalsolisten und Sister Fa & Band. Kuratiert von Liza Lim. In Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> Kölner Philharmonie.<br />

Programm <strong>der</strong> Kölner Vokalsolisten<br />

Perotinus Magnus (um 1170-1246): „Vi<strong>der</strong>unt omnes“ (Organum quadruplum für Stimmen a-cappella);<br />

Tomás Luis da Victoria (1548-1611): „O magnum mysterium“ (Motette für vierstimmigen gemischten<br />

Chor a-cappella);<br />

Steve Reich (*1936): „Proverb“ (für 3 Soprane, 2 Tenöre, Vibraphone und Keyboards).<br />

Ausführende:<br />

Kölner Vokalsolisten:<br />

Judith Mohr (Sopran), Julia Reckendrees (Sopran), Dominique Bilitza (Mezzosopran), Alexandra Thomas<br />

(Alt), Fabian Strotmann (Tenor), Raimund Fürst (Tenor), Martin Lindsay (Bass), Peter Rembold (Bass),<br />

Instrumentalisten:<br />

Rie Watanabe (Vibraphon I), Norbert Krämer (Vibraphon II), Nuno Sampaio Pereira (Sampler I), Gregor<br />

Schwellenbach (Sampler II)<br />

Leitung:<br />

Ansgar Eimann


Programm von Sister Fa&Band<br />

Ausschnitte aus <strong>der</strong> Filmdokumentation „Education sans Excision“ über Sister Fas gleichnamige Tournee<br />

durch den Senegal, auf <strong>der</strong> sie sich gegen die genitale Beschneidung <strong>der</strong> Frau einsetzt.<br />

„Excision“ und „Sadio“ (beides Songs von ihrem noch unveröffentlichten Album) sowie „Milyamba“ von ihrem<br />

Album „Sarabah – Tales from the Flipside of Paradise“.<br />

Ausführende<br />

Sister Fa (Gesang)<br />

Audrey Ledjou Badjo (Background-Gesang)<br />

Sebastian Strahl (Keyboard)<br />

Sebastian Konkol (Gitarre)<br />

Philipp Schulz (Percussion)<br />

Kölner Vokalsolisten<br />

Die Kölner Vokalsolisten haben sich 2007 gegründet. Sie sind ein im Kern sechsstimmiges Vokalensemble,<br />

das sich bevorzugt <strong>der</strong> vokalen Kammermusik des 20. und 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts widmet. Damit setzten sie einen<br />

für diesen Klangkörper und diese Region einzigartigen Schwerpunkt. Die Sänger, allesamt versierte<br />

Ensemblesänger und Solisten, arbeiteten bereits mit vielen namhaften an<strong>der</strong>en Ensembles zusammen, u.a.<br />

Klangforum Heidelberg, SWR Vokalensemble Stuttgart.<br />

Klassiker <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne wie Poulenc, Britten, Strawinsky und Berio gehören ebenso zum Repertoire des<br />

Ensembles wie zeitgenössische Werke und Uraufführungen durch Kompositionsaufträge.<br />

Zu den Höhepunkten ihrer bisherigen Arbeit zählen u.a. die Aufführungen von „Cantum“ von Luciano Berio<br />

im Rahmen <strong>der</strong> MusikTriennale 2007 unter <strong>der</strong> Leitung von Marcus Creed, von György Ligetis „Aventures“ in<br />

<strong>der</strong> Düsseldorfer Tonhalle 2010 sowie von Ernst Kreneks A-Capella-Werk „Lamentatio Jeremiae Prophetae“<br />

innerhalb <strong>der</strong> Reihe Festa Paschalia 2011 ebenso wie ihre Auftritte im Rahmen <strong>der</strong> illuminierten Konzert-<br />

Reihe Friday Nights im Kulturforum in Herz Jesu, Köln 2011 und 2012.<br />

Kennzeichnend für die Arbeit <strong>der</strong> Vokalsolisten ist die enge Zusammenarbeit mit den Komponisten und die<br />

große Zahl an Uraufführungen. So erklangen u.a. bereits neue Werke von Michael Langemann, Anno<br />

Schreier und Henrik Albrecht.<br />

Rie Watanabe (Vibraphon)<br />

Rie Watanabe, geboren 1979 in Hokkaido (Japan), begann 1999 ihr Schlagzeug- und Percussionsstudium<br />

an <strong>der</strong> National University of Fine Arts and Music in Tokio. 2005 setzte sie ihr Studium an <strong>der</strong> Hochschule für<br />

Musik in Karlsruhe fort.<br />

1999-2005 war sie Mitglied des Ching-Dong Orchesters Chanchiki tornade sowie seit 2003 des Ensembles<br />

für Neue Musik Ensemble Bois in Tokio. Sie arbeitete mit zahlreichen Ensembles und Orchestern<br />

zusammen, u.a. Musikfabrik Köln, Klangforum Wien, Kammermusikensemble für Neue Musik Berlin,<br />

Ensemble Laboratorium, Ensemble 2x2. Als Schlagzeugerin nahm sie an verschiedenen internationalen<br />

Festivals teil, u.a. ISCM (Yokohama, Stuttgart), Wittener Tage für neue Kammermusik, Klangwerkstatt<br />

(Berlin), Wiener Festwochen. Sie erhielt Stipendien für die Sommerakademie für Neue Musik in Darmstadt<br />

(2006) und für die Internationale Ensemble Mo<strong>der</strong>n Akademie (2009/2010 über die Kulturstiftung des<br />

Bundes und 2010/2011 über die Nomura Foundation, Japan). 2006 gründete Rie Watanabe mit Shingo Inao<br />

(Japan/Berlin) Rhyngo, ein Duo für Schlagzeug und elektronische Musik. 2012 mit Mirjam Schrö<strong>der</strong> MiRi, ein<br />

Duo für Harfe und Schlagzeug, und das Schlagzeug-Duo 232 Percussion mit Jens Ruland. Seit 2012 ist sie<br />

Mitglied im Ensemble Garage.<br />

Norbert Krämer (Vibraphon)<br />

Norbert Krämer studierte von 1997-2006 an <strong>der</strong> Hochschule für Musik und Theater Hannover und an <strong>der</strong><br />

Musikhochschule Köln. Er ist Lehrbeauftragter für Schlagzeug/ Percussion und Rhythmische Gehörbildung<br />

an <strong>der</strong> Hochschule für Musik und Theater Hannover und künstlerischer Leiter <strong>der</strong> Rochus-Musikschule e.V.<br />

in Köln. Er leitet das Ensemble anthos, das sich insbeson<strong>der</strong>e den Werken des Komponisten Karlheinz<br />

Stockhausen widmet. Norbert Krämer ist Mitglied <strong>der</strong> Percussions-Ensembles MP6 Multipercussion und<br />

Ensembles S sowie des nie<strong>der</strong>ländischen-deutschen Klavier-Percussionquartetts Quatour Attaque. Darüber<br />

hinaus arbeitet er als Vibraphonist, Drummer und Percussionist in verschiedenen Jazz-, Funk-, Avantgarde-<br />

und Big Bands und ist musikalischer Leiter, Arrangeur und Vibraphonist bei Senor Coconut & His Orchestra.<br />

Nuno Sampaio Pereira (Sampler)<br />

Nuno Miguel Sampaio Pereira, geboren 1977 in Vila Real (Portugal), studierte Klavier an <strong>der</strong> Musikakademie<br />

Vila Real, <strong>der</strong> „Music Foundation of Friends of Children“ und dem Nationalen Musikkonservatorium in<br />

Lissabon. Sein Diplom erhielt er an <strong>der</strong> School of Applied Arts in Castelo Branco unter <strong>der</strong> Leitung von<br />

Professor Caio Pagano. 2002-2005 unterrichtete er an <strong>der</strong> Professional School of Music of Beira Interior in<br />

Covilha. Von Oktober 2005 bis Juli 2008 studierte er Dank eines Stipendiums an <strong>der</strong> Musikhochschule Köln<br />

in <strong>der</strong> Klasse für Klavier und Improvisation. Im Oktober 2008 begann er das Masterstudium „Interpretation


neuer Musik“, das er 2011 abschloss. Seit 2010 promoviert Nuno Sampaio Pereira an <strong>der</strong> Universität von<br />

Aveiro in Portugal.<br />

Gregor Schwellenbach (Sampler)<br />

Gregor Schwellenbach studierte Tonsatz, Komposition und Schulmusik in Hannover. Als Live- und Studio-<br />

Instrumentalist an Klavier, Keyboards und Kontrabass ist er in verschiedenen Bereichen von Neuer Musik<br />

über Kabarett bis zu Pop tätig. So performte er mit dem Ensemble a rose is mehrfach beim Festival<br />

MaerzMusik Berlin und im Berliner Radialsystem V, spielte aber auch für die Popsänger Maria Mena und<br />

Maxim.<br />

Daneben komponiert er Fernsehsoundtracks für arte, WDR und phoenix und Bühnenmusiken für Theater in<br />

ganz Deutschland. Für das Kölner Acht Brücken Festival produzierte er regelmäßig musikpädagogische<br />

Hörstücke. Zurzeit zeigt das Bonner Theater im Ballsaal sein Musiktheaterwerk „Zucker“.<br />

Ansgar Eimann (Leitung)<br />

Ansgar Eimann studierte an <strong>der</strong> Kölner Musikhochschule Schulmusik mit Hauptfach Klavier sowie<br />

Chorleitung bei Prof. Marcus Creed. Zusätzlich absolvierte er ein privates Gesangsstudium bei Lia Montoya-<br />

Palmen, Köln.<br />

Nachdem er einen Lehrauftrag für Chordirigieren an <strong>der</strong> Friedrich-Schiller-Universität Jena inne hatte, leitete<br />

Ansgar Eimann mehrere Chöre im Rheinland. Er war Mitglied verschiedener Ensembles, u.a. Kölner<br />

Kammerchor, Kammerchor Stuttgart, Gächinger Kantorei Stuttgart, Gewandhaus-Kammerchor Leipzig,<br />

ChorWerkRuhr, Ne<strong>der</strong>landse Bachvereniging, Klangforum Heidelberg und Rheinische Kantorei. Er ist<br />

außerdem Gründungsmitglied <strong>der</strong> Kölner Vokalsolisten.<br />

Seit 2009 arbeitet Ansgar Eimann als Kantor und Organist <strong>der</strong> Alt-Katholischen Gemeinde in Bonn. Daneben<br />

ist er freiberuflich als Sänger, Dirigent und Lehrbeauftragter an <strong>der</strong> Musikwissenschaftlichen Fakultät <strong>der</strong><br />

Universität Bonn tätig. Im Auftrag des Deutschen Musikrats organisierte er das Rahmenprogramm für den 8.<br />

Deutschen Chorwettbewerb in Dortmund 2010 und den 8. Deutschen Orchesterwettbewerb in Hildesheim<br />

2012.<br />

Sister Fa<br />

Sister Fa, 1982 geboren in Dakar (Senegal), begann im Jahr 2000 in <strong>der</strong> lokalen Rap-Szene Musik zu<br />

machen. Inspiriert von <strong>der</strong> Energie und Kreativität <strong>der</strong> westafrikanischen Hip-Hop-Metropole, entwickelte sie<br />

ihren ganz eignen, unnachahmlichen Stil. 2005 veröffentlichte sie ihr erstes Album im Senegal und wurde<br />

dafür mit dem senegalesischen Hip-Hop-Award (Beste Neuentdeckung des Jahres) ausgezeichnet. Sie gilt<br />

als eine <strong>der</strong> wichtigsten Vertreterinnen <strong>der</strong> senegalesischen Hip-Hop-Szene und ist <strong>der</strong> erste weibliche Rap-<br />

Star, <strong>der</strong> vielen jungen Frauen als Vorbild dient. Inzwischen umgezogen nach Deutschland spielt Sister Fa<br />

mir ihrer Berliner Band auf vielen wichtigen nationalen und internationalen Festivals und in renommierten<br />

Clubs und hat 2009 ihr zweites Album „Sarabah – Tales from the Flipside of Paradise“ auf dem<br />

internationalen Markt herausgebracht. Ihr einzigartiger musikalischer Mix aus senegalesischen Rhythmen,<br />

Soul, Reggae, Jazz und HipHop begleitet von sozial engagierten Texten begeistert ihr Publikum.<br />

Sister Fa engagiert sich im Kampf gegen die genitale Beschneidung <strong>der</strong> Frau. Mit dem Wunsch, die<br />

Bevölkerung ihres Heimatlandes für dieses Thema zu sensibilisieren, reiste sie mit ihrer Band bereits drei<br />

Mal sehr erfolgreich auf einer selbstorganisierten Tour mit dem Titel „Education sans Excision“ für drei<br />

Wochen durch den Senegal. In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> NRO Tostan gelang es ihr, die Bevölkerung ihres<br />

Heimatdorfs Thionck Essyl dazu zu bewegen, diese tief in <strong>der</strong> Bevölkerung verankerte Praxis offiziell zu<br />

beenden. Für ihr unermüdliches Engagement für die Situation von Frauen und Mädchen im Senegal wurde<br />

Sister Fa 2011 in Kapstadt (Südafrika) mit dem Freedom-To-Create-Award ausgezeichnet.<br />

http://www.sisterfa.com/<br />

Liza Lim (Kuratorin)<br />

Liza Lim, geboren 1966 in Perth (Australien), ist Komponistin. Sie studierte Musik an <strong>der</strong> Melbourner<br />

Universität und promovierte an <strong>der</strong> Universität von Queensland in Philosophie. Zu ihren wichtigsten Lehrern<br />

zählt sie den australischen Komponisten und Zukunftsforscher Richard Hames und den Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong> Ton de<br />

Leeuw. Sie realisierte Auftragskompositionen für namhafte Orchester (z.B. Los Angeles Philharmonic<br />

Orchester, musikFabrik, Arditti String Quartet, Ensemble InterContemporain, Ensemble Mo<strong>der</strong>n, Sydney<br />

Symphony Orchestra) und erhielt Einladungen zu renommierten Festivals (u.a. Salzburger Festspiele,<br />

Luzern Festival, Festival d’Automne/Paris).<br />

Charakteristisch für Lim ist auch ein transkultureller Zugang <strong>zur</strong> Musik. In ihren Kompositionen bringt sie<br />

Klangwelten <strong>der</strong> australischen Ureinwohner, den spezifischen Sound alter Instrumente, den Kosmos<br />

elektronischer Töne und die Wurzeln ihrer chinesischen Herkunft miteinan<strong>der</strong> in Verbindung.<br />

Sie wurde mit zahlreiche Preisen ausgezeichnet (u.a. Paul Lowin Prize, Fromm Foundation Award, Ian<br />

Potter Foundation und Australia Council Senior Composer Fellowships). 2007/8 war sie Gast des Berliner<br />

DAAD-Künstlerprogramms.<br />

Liza Lim ist Gründungsmitglied <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt.


21.00 Uhr<br />

Podiumsdiskussion 2: Die feministische und interkulturelle Perspektive<br />

Die Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt hat Künstlerinnen und Feministinnen aus islamischen<br />

Län<strong>der</strong>n eingeladen, die durch das Kölner Urteil ausgelöste Beschneidungsdiskussion aus<br />

ihrer Sicht zu kommentieren. Im Zentrum steht <strong>der</strong> interkulturelle Blick, <strong>der</strong> die aktuelle<br />

Debatte nicht nur hinterfragt, son<strong>der</strong>n ihr aus feministischer Perspektive auch neue<br />

Anregungen und Einsichten geben möchte. Es mo<strong>der</strong>iert das Akademiemitglied Stefan<br />

Weidner.<br />

Teilnehmerinnen: Nermin Mollaoglu, Marwa Sharafeldin, Maya Zbib.<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Stefan Weidner. Nach einer Idee von Hans Ulrich Obrist.<br />

Nermin Mollaoglu<br />

Nermin Mollaoglu studierte Literatur und Sprachen an <strong>der</strong> University of Connecticut. Von 2002 bis 2005<br />

arbeitete sie bei YKY, einem <strong>der</strong> größten türkischen Verlage, bevor sie 2005 eine eigene Literaturagentur,<br />

die Kalem Agency, gründete. Hier betreut sie etwa 80 türkische Autoren weltweit. Darüber hinaus vertritt sie<br />

zahlreiche ausländische Publizisten und Agenturen auf dem türkischen Markt. Im Jahr 2010 richtete sie mit<br />

Kalem Agency zum ersten Mal das ITEF – Istanbul Tanpınar Literature Festival aus, das nach wie vor das<br />

einzige Literaturfestival in Istanbul ist.<br />

Marwa Sharafeldin<br />

Die Frauenrechtlerin Marwa Sharafeldin aus Kairo engagiert sich für eine Reform des Personenstandsgesetzes<br />

in Ägypten. Darüber hinaus ist sie Mitglied des Vorstands <strong>der</strong> Internationalen Bewegung<br />

Musawah, die sich für eine Reform des muslimischen Familienrechts einsetzt. Sie ist Mitbegrün<strong>der</strong>in<br />

mehrerer Nichtregierungsorganisationen, wie dem Netzwerk für Frauenrechtsorganisationen und dem<br />

Jungen Arabischen Feministischen Netzwerk. Neben ihrer politischen Tätigkeit promoviert sie an <strong>der</strong><br />

juristischen Fakultät <strong>der</strong> University of Oxford.<br />

Marwa Sharafeldin ist zudem als Geschichtensammlerin und Autorin. Sie war Mitglied <strong>der</strong> Ana Masry Band,<br />

die sich für die Gleichberechtigung aller Ägypter einsetzt. Ihre Erzählungen und Gedichte beschäftigen sich<br />

mit <strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> Frauen in Ägypten und <strong>der</strong> arabischen Welt.<br />

Maya Zbib<br />

Maya Zbib, geboren 1981 in Beirut (Libanon), ist Autorin, Regisseurin und Performerin. Sie ist Mitbegrün<strong>der</strong>in<br />

<strong>der</strong> Zoukak Theatre Company in Beirut, zu <strong>der</strong>en Leitungsteam sie gehört. Zoukak ist ein Netzwerk von<br />

libanesischen und internationalen Künstlern verschiedener Disziplinen. Die Kompanie veranstaltet sowohl in<br />

ihrem Laborraum in Beirut als auch in an<strong>der</strong>en libanesischen Städten Performances, Seminare und<br />

Workshops.<br />

Nach ihrem Theaterstudium (BA) am Institute of Fine Arts <strong>der</strong> Libanesischen Universität 2003 und ihrem<br />

Masterabschluss in Performance Making an <strong>der</strong> Kunstakademie Goldsmith <strong>der</strong> Universität London 2007<br />

intensivierte sie ihre Arbeit als Performancekünstlerin. Viele ihrer eigenen Arbeiten, darunter die<br />

Performance-Installation „The Music Box“ (2008), waren bei zahlreichen internationalen Festivals zu sehen.<br />

Die aktuellste Produktion <strong>der</strong> Zoukak Theatre Company, „Silk Thread“, beschäftigt sich mit patriarchalen<br />

Gesellschaftsstrukturen, Rollenstereotypen und Gen<strong>der</strong>-Fragen. Sie wurde im Mai 2012 in Beirut<br />

uraufgeführt und im Rahmen des Festivals „Voicing Resistance“ im Ballhaus Naunynstraße in Berlin gezeigt.<br />

Ihre Arbeiten versuchen einen Brückenschlag zwischen Schauspiel und Performance, indem sie<br />

gesprochenen Text mit physischer und audio-visueller Installation verbinden. Aktuell hat Maya Zbib einen<br />

Lehrauftrag am Institute of Fine Arts an <strong>der</strong> Libanesischen Universität in Beirut. Auf Einladung des British<br />

Council nimmt sie <strong>der</strong>zeit am Cultural Lea<strong>der</strong>ship International Programme teil.<br />

Stefan Weidner (Mo<strong>der</strong>ation)<br />

Stefan Weidner studierte Islamwissenschaften, Germanistik und Philosophie in Göttingen, Damaskus,<br />

Berkeley und Bonn. Er ist Mitglied <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt und arbeitet als Autor, Übersetzer und<br />

Literaturkritiker. Seit 2001 ist er Chefredakteur <strong>der</strong> Zeitschrift „Fikrun wa Fann/Art & Thought“, die vom<br />

Goethe-Institut für den Dialog mit <strong>der</strong> islamischen Welt herausgegeben wird. Er hat zahlreiche Lyriker aus<br />

dem Arabischen übersetzt, darunter Adonis und Mahmud Darwisch.<br />

Hans Ulrich Obrist (Idee)<br />

Geboren 1968 in Weinfelden, Schweiz. Kurator für zeitgenössische Kunst, Autor und Co-Direktor <strong>der</strong><br />

Serpentine Gallery in London; Studium <strong>der</strong> Ökonomie und Politik. Obrist war Kurator des museum in<br />

progress in Wien und von 2000-2006 Kurator am Musée d’Art Mo<strong>der</strong>ne de la Ville in Paris. Kurator von über<br />

250 Ausstellungen (u.a. 1. Berlin Biennale, Lyon Biennale, Moscow Biennale, Utopia Station.) Beiträge zu<br />

über 200 Buchprojekten.


22.30 Uhr<br />

Lecture Performance von Ins A Kromminga<br />

Ein Großteil <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, <strong>der</strong>en Geschlecht bei <strong>der</strong> Geburt nicht <strong>der</strong> Norm entspricht, wird<br />

im Kindesalter chirurgisch und hormonell zu scheinbar „richtigen“ Jungen o<strong>der</strong> Mädchen<br />

gemacht. Dass inter- und transgeschlechtliche Menschen (Inter*/Trans*) nicht als zu<br />

regulierende Normabweichungen betrachtet werden dürfen, ist Ins A Kromminga ein<br />

großes Anliegen. Deshalb spricht die_<strong>der</strong> intergeschlechtliche Künstler_in und Aktivist_in<br />

sich gegen diese Praktiken aus, die <strong>der</strong> kulturellen Vorannahme von zwei klar<br />

unterscheidbaren Geschlechtern geschuldet ist. Bei aller Ernsthaftigkeit des Themas<br />

verliert sie_er dabei ihren_seinen Humor nicht.<br />

Ins A Kromminga<br />

Ins A Kromminga, geboren 1970 in Emden, lebt und arbeitet in Berlin. Kromminga studierte von 1991-1998<br />

an <strong>der</strong> Hochschule für <strong>Künste</strong> Bremen und von 2000-2002 an <strong>der</strong> Tulane University in New Orleans/USA.<br />

Krommingas Arbeiten, vor allem Zeichnungen und Installationen, sind stark vom persönlichen Lebensweg<br />

und dem politischen Aktivismus als intersexueller Mensch beeinflusst.<br />

Sie können im Bereich <strong>der</strong> „abject art“ angesiedelt werden, denn sie decken in verstörenden Bil<strong>der</strong>n die<br />

Zurichtungspraxis an intersexuellen Menschen auf und machen die nach wie vor klaffende Leerstelle für<br />

nonkonforme Geschlechterkonstrukte in <strong>der</strong> Gesellschaft bewusst.<br />

Ins A Krommingas Arbeiten werden in vielen namhaften nationalen und internationalen Ausstellungshäusern<br />

und Galerien gezeigt, u.a. in Berlin, Frankfurt, Bremen, USA, Indien, Spanien, Schottland/UK, Irland.<br />

2011 war Kromminga Visiting Artist an <strong>der</strong> University of Georgia in Athens, GA USA. 2008 erhielt Ins A<br />

Kromminga ein Stipendium des Künstlerhaus Schloss Balmoral in Bad Ems.<br />

Das Projekt „1 – 0 – 1 [one 'o one] intersex – Das Zweigeschlechtersystem als Menschenrechtsverletzung“<br />

wurde mit einer Projektför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst Berlin unterstützt.<br />

Regelmäßig präsentiert Kromminga ihre_seine Arbeiten auch im wissenschaftlichen Kontext als Referent_in<br />

o<strong>der</strong> im Rahmen von Lecture Performances, u.a. Hygiene Museum/TU Dresden; University of Georgia –<br />

Athens, GA USA; Freies Museum, Berlin.<br />

2010/2011 nahm Kromminga einen Lehrauftrag an <strong>der</strong> Muthesius-Kunsthochschule Kiel wahr.<br />

Ins A Kromminga ist Sprecher_in <strong>der</strong> deutschen Vertretung <strong>der</strong> Internationalen Vereinigung<br />

Intergeschlechtlicher Menschen, einer grassroots-Menschenrechtsorganisation für Inter*Liberation.<br />

www.abject.de und www.intersexualite.de


Das Fellowship Programm <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt<br />

Die Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt unterhält ein Residenzprogramm für Künstler,<br />

Theoretiker und Kuratoren, die überwiegend aus außereuropäischen Län<strong>der</strong>n kommen.<br />

Diese Fellows <strong>der</strong> Akademie, die von den Akademiemitglie<strong>der</strong>n selbst vorgeschlagen und<br />

ausgewählt werden, erhalten die Einladung, zwischen drei und zwölf Monaten in Köln zu<br />

arbeiten und zu leben. Das Residenzprogramm wird ohne Verpflichtung, ein spezifisches<br />

Projekt zu realisieren angeboten. Seitens <strong>der</strong> Akademie können aber Projektmittel <strong>zur</strong><br />

Verfügung gestellt werden. Gewünscht ist eine Vernetzung mit den in Köln ansässigen<br />

Künstlern und Institutionen sowie <strong>der</strong> Freien Szene.<br />

Die ersten Fellows <strong>der</strong> Akademie werden ab Winter 2012 in Köln wohnhaft sein.<br />

Die ersten Fellows<br />

Basel Abbas und Ruanne Abou-Rahme<br />

Basel Abbas und Ruanne Abou-Rahme, beide Jahrgang 1983, leben und arbeiten<br />

zusammen in Ramallah. Mittels Sound, Bild, Text, Installation und Performance setzen sie<br />

sich mit den Themen Raumpolitik, politics of desire and disaster, Subjektivität und <strong>der</strong><br />

Absurdität <strong>der</strong> heutigen Machtpolitik auseinan<strong>der</strong>.<br />

Sie untersuchen die raum-zeitlichen Resonanzen in Bezug auf das Reale, das Imaginierte<br />

und das Erinnerte. In interdisziplinären Installationen und audio-visuellen Live-<br />

Performances ergründen sie die Erfahrungsmöglichkeiten von Sound, (Ab)Bild und<br />

Umwelt.<br />

Sie präsentieren ihre Arbeiten meist als großformatige Installationen, die sie oft in<br />

Performances übertragen und teils auch online veröffentlichen.<br />

Ihre Arbeiten werden international ausgestellt und aufgeführt. Kürzlich haben sie in<br />

Ramallah zusammen mit dem lokalen Künstler boikutt das Performancekollektiv<br />

Tashweesh gegründet.<br />

Ausstellungen und Performances u.a. im Rahmen <strong>der</strong> 4. Gangzhou Triennale (2012), TBA<br />

21 (Wien, 2012), 5. Jerusalem Show (2011), New Art Exchange (Nottingham, 2011),<br />

Homeworks V (Beirut, 2010), 6. Liverpool Biennale (2010) und auf <strong>der</strong> 53. Biennale von<br />

Venedig (2009).<br />

Basel Abbas und Ruanne Abou-Rahme werden ab Dezember 2012 bis August 2013<br />

Fellows <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt in Köln sein.<br />

http://vimeo.com/ruanneandbasel


Ye Fu<br />

Ye Fu wurde 1962 in <strong>der</strong> Hubai Provinz, in Enshi (China) geboren.<br />

Als Intellektuelle wurden seine Eltern und er während <strong>der</strong> Kulturrevolution aufs Land<br />

umgesiedelt. Von 1978 bis 1981 studierte er chinesische Literatur und Sprache am Hubei<br />

Institute für Ethnologie, von 1986 bis 1988 folgte ein Studium im Writer’s Program <strong>der</strong><br />

Wuhan University.<br />

Während seines Studiums in Hubei begann er zu schreiben und war schnell innerhalb <strong>der</strong><br />

„Un<strong>der</strong>ground“-Literaturszene Chinas bekannt.<br />

Ye Fu wurde nach seinem Studium eine Stelle in <strong>der</strong> Einheit für öffentliche Sicherheit in<br />

Hainan zugeteilt, die er 1989 verließ, um die Studenten auf dem Platz des Himmlischen<br />

Friedens zu unterstützen. Nach <strong>der</strong> blutigen Nie<strong>der</strong>schlagung <strong>der</strong> Demokratiebewegung<br />

wurde er zu sechs Jahren Haft verurteilt. Aus dem Gefängnis entlassen, arbeitete er im<br />

Verlagswesen und als Lektor in China.<br />

Heute ist er als freier Schriftsteller in ganz China bekannt. Er veröffentlicht neben Lyrik und<br />

Prosa auch Essays und Reportagen sowie Drehbücher und Manuskripte für<br />

Fernsehserien.<br />

In seiner Tätigkeit als Autor fühlt sich Ye Fu <strong>der</strong> Wahrheit verpflichtet und hat es sich <strong>zur</strong><br />

Aufgabe gemacht, die jüngere Geschichte Chinas so zu erzählen, wie sie passiert ist und<br />

nicht, wie sie von offizieller Seite vermittelt wird.<br />

Ye Fu erhielt 2010 den Sachbuch-Preis <strong>der</strong> Internationalen Buchmesse Taipeis und 2011<br />

den Freedom of Writing Prize des Independent Chinese PEN Centers.<br />

Ab Januar 2013 wird Ye Fu Fellow <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt in Köln sein.


Debate on Europe 2013 in Cologne !<br />

In 2013 the discussion series DEBATE ON EUROPE will be held in Cologne organised by Academy of the Arts of the World,<br />

Allianz Kulturstiftung and the City of Cologne in partnership with Kölner Stadtanzeiger and WDR3. The first guest speaker will<br />

be Luxembourg’s Prime Minister Jean-Claude Juncker speaking at Cologne’s City Hall (Rathausplatz). Since 2006, The Allianz<br />

Cultural Foundation has successfully held the ‘Debate on Europe’ series of lectures annually hosting a wide variety of<br />

European guest speakers, ranging from statesmen, scholars, and philosophers to corporate directors, filmmakers, writers, and<br />

politicians, to pursue their visions of Europe’s identity. ‘Debate on Europe’ has aimed to address diverse topics with an array of<br />

subjects, basically to un<strong>der</strong>stand where Europe stands today and where its future is headed.<br />

Guest speakers since 2006<br />

Photographs from Panel Debates at (left to right) Deutsches Theater, Berlin (2011+2010) and Burgtheater Vienna (2008)<br />

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ARTE, Deutsche Welle, RBB, Der Standard, Süddeutsche Zeitung, Der Tagesspiegel, European Council on<br />

Foreign Relations, Institute for Human Sciences Vienna (Institut für die Wissenschaften vom Menschen), BMW<br />

Group Kulturkommunikation, Bayerisches Staatsschauspiel, Burgtheater Vienna, Deutsches Theater Berlin,<br />

Komische Oper Berlin, Staatsoper Unter den Linden Berlin, Tanzquartier Vienna


Topics covered in past lectures (per year):<br />

2006<br />

• Europe at the Crossroads,<br />

• Europe in the Face of Global Competition<br />

• European Identities<br />

• Cosmopolitan Europe<br />

• The Infiltrated Continent<br />

2007<br />

• Visions for Europe<br />

• Europe's changed Face<br />

• Europe’s Route to becoming a global Player<br />

• The divided Memory<br />

• Christian Western Europe<br />

• Where does Europe end?<br />

2008<br />

• The World Disor<strong>der</strong> and the Role of Europe<br />

• A Europe of Religions – Dialogue instead of Exclusion<br />

• Being With – Europe as a potential Community<br />

• What holds a Society together?<br />

2009<br />

• The World at the Crossroads – What is Europe’s position?<br />

• Europe Offshore or New Centers of Global Culture in the Gulf?<br />

• Who are the Rescue Packages rescuing? How much Regulation does the ‘Free Market’ need?<br />

• Which New Global (Green) Deal for the Future?<br />

• Europe after the NATO Summit – which Answers to the new Threats of the 21 st Century?<br />

2010<br />

• Opera – European Awareness in Search of a Stage<br />

• Europe's New Slaves<br />

• Climate policy failed – straight ahead into the catastrophe?<br />

• United in Hatred – Europe's New Right<br />

2011<br />

• Europe – From Special Purpose Entity to a Community of Shared Values?<br />

• Germany in Europe: Migration Loser and Integration Winner?<br />

• What Do You Mean by ‘Gypsy’? – How Europe is Treating its Largest Minority<br />

• Mild Monster Brussels? – How Europe can overcome the crisis<br />

2012<br />

• More Europe! For a new culture of European foreign relations (02 May 2012)<br />

Venues of the ‘Debate on Europe’ lectures:<br />

Burgtheater, Vienna Staatsoper Unter den Linden, Berlin Allianz Forum, Berlin<br />

• Residenz Theater, Munich<br />

• Burgtheater, Vienna<br />

• Staatsoper Unter den Linden, Berlin<br />

• Allianz Forum Pariser Platz, Berlin<br />

• Komische Oper Berlin<br />

• Deutsches Theater Berlin


Die Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt<br />

Die Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt ist eine bundesweit neuartige Einrichtung. Sie<br />

versammelt renommierte Künstler, Theoretiker und Kuratoren aus aller Welt und allen<br />

Sparten, die als Künstlergesellschaft das Programm <strong>der</strong> Akademie bestimmen und<br />

gestalten.<br />

Als Künstlergesellschaft neuen Typus, die den klassischen Akademiebegriff gegen den<br />

Strich bürstet, reagiert die Akademie auf den gesellschaftlichen Wandel infolge von<br />

Migration und Globalisierung und richtet ihren Blick gezielt auf die internationalen und<br />

außereuropäischen <strong>Künste</strong>. In dieser dezidiert globalen Ausrichtung beför<strong>der</strong>t die Kölner<br />

Akademie den interkulturellen Dialog. Somit steht die Akademie für ein kosmopolitisches<br />

Kulturleben und eine künstlerische und politische Praxis jenseits nationalstaatlicher,<br />

ethnischer und religiöser Grenzen.<br />

Die Gründungsmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Akademie sind die Dokumentarfilmerin Madhusree Dutta aus<br />

Indien, die in Amsterdam lebende israelische Kuratorin Galit Eilat, die in Peru geborene<br />

und in Berlin lebende Theaterregisseurin Monika Gintersdorfer, <strong>der</strong> deutsche Künstler und<br />

Theoretiker Tom Holert, die an einer englischen Universität lehrende australische<br />

Komponistin Liza Lim, <strong>der</strong> kongolesische Choreograph Faustin Linyekula, <strong>der</strong> in London<br />

wirkende Schweizer Kurator Hans Ulrich Obrist, <strong>der</strong> in Samoa geborene, in Neuseeland<br />

arbeitende Choreograph Lemi Ponifasio, <strong>der</strong> heute in New York beheimatete libanesische<br />

bildende Künstler Walid Raad, <strong>der</strong> Kölner Filmemacher Ali Samadi Ahadi, gebürtiger<br />

Iraner, die bildende Künstlerin Rosemarie Trockel und <strong>der</strong> Schriftsteller und<br />

Islamwissenschaftler Stefan Weidner – beide aus Köln – sowie <strong>der</strong> im Berliner Exil<br />

lebende chinesische Schriftsteller Liao Yiwu und <strong>der</strong> brasilianische Musiker Tom Zé.<br />

Die Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt verzichtet auf einen eigenen repräsentativen Bau, ist<br />

dezentral organisiert und realisiert künstlerische Projekte in Kooperation mit den<br />

verschiedenen Kultureinrichtungen <strong>der</strong> Stadt Köln. Ihre inhaltliche Programmarbeit besteht<br />

aus vier „Säulen“: den künstlerischen Aktivitäten <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Akademie in Köln, dem<br />

Fellowship-Programm <strong>der</strong> Akademie, <strong>der</strong> Unterstützung externer Projekte, für die ein<br />

eigener Projektfonds eingerichtet ist, sowie <strong>der</strong> Jungen Akademie, bei <strong>der</strong> Jugendliche<br />

aus Köln eigene künstlerische Projekte realisieren können.


Auch startet die Akademie eine eigene Salon-Reihe, in <strong>der</strong> aktuelle Themen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />

und Fellows öffentlich verhandelt werden. In Kooperation mit <strong>der</strong> Allianz Kulturstiftung und<br />

den Medienpartnern Kölner Stadtanzeiger und WDR 3 veranstaltet die Akademie 2013 die<br />

Reihe „Reden über Europa“ nach Berlin, Wien und München nun auch in Köln. Diese<br />

Diskursreihe wird Fragestellungen aufwerfen, die im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Akademie<br />

stehen sowie die Bedeutung <strong>der</strong> Migration für Europa behandeln.<br />

Mit <strong>der</strong> Vernetzung internationaler Künstlerpersönlichkeiten in Köln möchte die Akademie<br />

nicht nur einem interkulturellen, transnationalen Zugang zu Kunst und Kultur Vorschub<br />

leisten. Sie will vielmehr auch neue Formen des künstlerischen Zusammenwirkens<br />

entwickeln, die beispielhaft für eine Überwindung eurozentristischer Perspektiven in <strong>der</strong><br />

Kunst stehen.<br />

Die Akademiemitglie<strong>der</strong> haben sich dabei für ihre Arbeit folgendes Mission<br />

Statement gegeben:<br />

Die Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt ist eine internationale Institution <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung des<br />

interkulturellen Dialogs in <strong>der</strong> Kunst. Die Akademie mit Sitz in Köln charakterisiert ein<br />

dynamisch interdisziplinärer Ansatz, <strong>der</strong> sich schwerpunktmäßig auf Themen konzentriert,<br />

die durch die Bewegung von Völkern, Ideen und Praktiken hervorgerufen wurden. Aus<br />

sowohl lokaler wie globaler Perspektive regt sie die kritische Auseinan<strong>der</strong>setzung an,<br />

Wege zu finden, die es kreativen Gemeinschaften unterschiedlicher Herkunft und Kontext<br />

möglich machen, untereinan<strong>der</strong> in Verbindung zu treten, Kommunikationsbarrieren<br />

abzubauen und voneinan<strong>der</strong> zu lernen.<br />

Die Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt umfasst eine Gruppe von max. 40 international<br />

renommierten Künstlern und Intellektuellen, die aus allen fünf Kontinenten stammen und<br />

allen Kunstrichtungen angehören. Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Akademie treffen sich jährlich, um<br />

neue Formen <strong>der</strong> künstlerischen Zusammenarbeit in Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den<br />

verschiedenen Kölner Kultur- und Künstlergemeinschaften zu entwickeln. Die Aktivitäten<br />

<strong>der</strong> Akademie finden im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen, spezifischen Projektund<br />

Residenz-Programmen sowie <strong>der</strong> angeschlossenen Jungen Akademie statt.


Die Akademiemitglie<strong>der</strong> – Kurzbiografien<br />

Madhusree Dutta<br />

geboren 1959 in Jamshepur/ Jharkhand, Indien.<br />

Filmemacherin (v.a. Dokumentarfilm), Produzentin, Kuratorin, Dozentin und Aktivistin;<br />

Grün<strong>der</strong>in und Direktorin von „Majlis“, einem interdisziplinären Kunst- und<br />

Forschungszentrum in Mumbai/ Bombay; arbeitete im Regiebereich auch für die<br />

Bollywood-Filmindustrie.<br />

Themen ihrer Arbeit sind u.a. Identität/ Identifikation, Gen<strong>der</strong>, Demokratisierung<br />

künstlerischer Praktiken, Interdisziplinarität. Ihre Filme werden international auf<br />

Filmfestivals und Kunstevents gezeigt. Madhusree Dutta erhielt zahlreiche Auszeichungen,<br />

u.a. 1994 Filmfare Award for Best Documentary; 1996 National Award for Best<br />

Documentary on Social Issues; 1998 RAPA Best Public Service Advertisement Award;<br />

2001 Indian Documentary Producers’ Association Award; 2007 Special Jury Award, Film<br />

South Asia.<br />

http://majlislaw.com/<br />

Galit Eilat<br />

Freie Kuratorin und Gründungdirektorin von „DAL – The Israeli Center for Digital Art“;<br />

Chefredakteurin von Maarav, einem Online Kunst- und Kulturmagazin; Kuratorin am Van<br />

Abbemuseum in Eindhoven, Dozentin am Department für Fotografie, Video & Computerbildgestaltung<br />

<strong>der</strong> Bezalel Akademie für Kunst und Design in Jerusalem; Beraterin für das<br />

israelische Museum in Jerusalem; Mitglied des künstlerischen Vorstands von „Amanut<br />

Haaretz“, einem jährlich stattfindenden Festival für junge israelische Kunst.<br />

Eilats Projekte beschäftigen sich mit Themen wie <strong>der</strong> geopolitischen Situation im Mittleren<br />

Osten, dem Aktivismus und <strong>der</strong> politischen Imagination in <strong>der</strong> Kunst.<br />

Ausgewählte Ausstellungen als Kuratorin bzw. Co-Kuratorin: „Yael Bartana, and Europe<br />

will be stunned“, Van Abbemuseum, Eindhoven (2012); „Strange and Close“ (Co-Kurator<br />

Charles Esche) CAPC, Bordeaux in Zusammenarbeit mit dem Van Abbemuseum (2011);<br />

„Black and White“ (Co-Kurator �ukasz Ronduda), Museum of Mo<strong>der</strong>n Art in Warschau<br />

(2011); „Yael Bartana, and Europe will be stunned“ (Co-Kurator Sebastian Cichocki),<br />

polnischer Pavillon auf <strong>der</strong> 54. Internationalen Kunstausstellung, Venedig (2011); „Politics<br />

of Collection, Collection of Politics“, Van Abbemuseum, Eindhoven (2010); „The Real War“,<br />

Soloshow mit Sean Sny<strong>der</strong>, Israelisches Zentrum für digitale Kunst, Holon (2010); „Never<br />

Looked Better“, Beth Hatefutsoth, Tel Aviv (2008–2009).


Monika Gintersdorfer<br />

Monika Gintersdorfer, in Peru geboren, Theaterregisseurin; studierte Germanistik,<br />

Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Köln sowie Regie in Hamburg. 2000 bis<br />

2004 realisierte sie Inszenierungen am Hamburger Schauspielhaus, an den Münchner<br />

Kammerspielen und bei den Salzburger Festspielen. Sie ist Mitbegrün<strong>der</strong>in <strong>der</strong><br />

aktionistischen Künstlergruppe Rekolonisation und Regisseurin <strong>der</strong> 2005 gegründeten<br />

deutsch-französisch-westafrikanischen Theater/ Performance-Gruppe<br />

Gintersdorfer/Klaßen mit Inszenierungen u.a. an <strong>der</strong> Volksbühne Berlin, Kampnagel<br />

Hamburg, FFT Düsseldorf, sophiensaele Berlin, Schauspiel Köln, Ringlokschuppen<br />

Mülheim, Deutsches Theater Berlin. Gintersdorfer/Klaßen arbeiten häufig zusammen mit<br />

dem KVS Brüssel in Kinshasa. 2010 veranstalteten sie das Festival „Rue Princesse“ in<br />

Abidjan, Berlin und Hamburg. 2011 tourten sie durch Westafrika mit ihrer Reihe „Logobi“.<br />

Ihre Projekte rücken die Lebensstrategien und Ausdrucksformen <strong>der</strong> Darsteller ins<br />

Zentrum und versuchen einen möglichst direkten Transport von Leben ins Theater und<br />

Theater/ Performance ins Leben. In einer Kombination aus Bewegung, Tanz, Text und<br />

synchroner Übersetzung lassen Gintersdorfer/Klaßen die politischen und persönlichen<br />

Realitäten ihrer Darsteller – in Deutschland und an <strong>der</strong> Elfenbeinküste – gegeneinan<strong>der</strong><br />

prallen und erreichen auf diese Weise eine Ebene <strong>der</strong> Kultur- und Gesellschaftskritik<br />

jenseits des „schöngeistigen“ Bildes interkultureller Völkerverständigung.<br />

Für die Spielzeiten 2012/2013 und 2013/2014 sind Gintersdorfer/Klaßen Artists in<br />

Residence am Theater Bremen, geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Kulturstiftung des Bundes im Rahmen<br />

des Programms „Doppelpass“.<br />

Gintersdorfer/Klaßen wurden für ihre Arbeiten mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet:<br />

Gewinner Impulse Festival 2009, George Tabori För<strong>der</strong>preis 2010, Tanzkompanie des<br />

Jahres 2010, Faustpreis als bester Tänzer für Richard Siegal in Gintersdorfer/Klaßen<br />

„Logobi 05“.<br />

http://www.gintersdorferklassen.org/<br />

Tom Holert<br />

geboren 1962 in Hamburg; lebt in Berlin.<br />

Kunsthistoriker, Publizist und Künstler. Holert studierte Kunstgeschichte, Neuere deutsche<br />

Literaturwissenschaften und Philosophie in Hamburg und Paris. 2000 gründete er mit Mark<br />

Terkessidis das „Institute for Studies in Visual Culture“ (ISVC). Von 1992-1996 war er<br />

Redakteur von Texte <strong>zur</strong> Kunst (Köln), von 1996-1999 Redakteur und Mitherausgeber von<br />

Spex (Köln). Holert war Professor an <strong>der</strong> Merz Akademie Stuttgart und ist<br />

Honorarprofessor an <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> bildenden <strong>Künste</strong> in Wien. Beiträge zu<br />

kulturtheoretischen Sammelbänden und Veröffentlichungen u.a. in Texte <strong>zur</strong> Kunst,<br />

Artforum, Camera Austria, taz, Bidoun, Süddeutsche Zeitung, Jungle World.<br />

Neben Publikationen zu zeitgenössischer und nachmo<strong>der</strong>ner Kunst veröffentlichte Holert<br />

zu visueller Kultur, Politik, Krieg, Mobilität, Glamour und <strong>zur</strong> Gouvernmentalität <strong>der</strong> Gegenwart,<br />

darunter „Mainstream <strong>der</strong> Min<strong>der</strong>heiten; Pop in <strong>der</strong> Kontrollgesellschaft“ (hg. mit<br />

Mark Terkessidis, Berlin/Amsterdam: ID Archiv, 1996); „Imagineering. Visuelle Kultur und<br />

Politik <strong>der</strong> Sichtbarkeit“ (Köln, 2000); „Entsichert. Krieg als Massenkultur im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t“<br />

(mit Mark Terkessidis, Köln, 2002); „Fliehkraft. Gesellschaft in Bewegung – von<br />

Migranten und Touristen“ (mit Mark Terkessidis, Köln 2006).<br />

Mit künstlerischen Beiträgen war Holert u.a. beteiligt an „Mimétisme“ (Extra City,<br />

Antwerpen, 2007), „Manifesta 7“ (Trento 2008), „Fake or Feint“ (Berlin 2009), „8th<br />

Gwangju Biennale“ (Gwangju, Südkorea, 2010), „Forum Expanded“ (Berlinale, 2011).<br />

„Animism“ (Haus <strong>der</strong> Kulturen <strong>der</strong> Welt, Berlin 2012).<br />

http://www.isvc.org


Liza Lim<br />

geboren 1966 in Perth, Australien; lebt in Manchester (UK).<br />

Komponistin; Studium <strong>der</strong> Musik an <strong>der</strong> Melbourner Universität und Promotion an <strong>der</strong><br />

Universität von Queensland in Philosophie. Zu ihren wichtigsten Lehrern zählt sie den<br />

australischen Komponisten und Zukunftsforscher Richard Hames und den Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong><br />

Ton de Leeuw.<br />

Auftragskompositionen für namhafte Orchester (z.B. Los Angeles Philharmonic Orchester,<br />

musikFabrik, Arditti String Quartet, Ensemble InterContemporain, Ensemble Mo<strong>der</strong>n,<br />

Sydney Symphony Orchestra) und Einladungen zu renommierten Festivals (u.a.<br />

Salzburger Festspiele, Luzern Festival, Festival d’Automne/Paris).<br />

Charakteristisch für Lim ist auch ein transkultureller Zugang <strong>zur</strong> Musik. In ihren<br />

Kompositionen bringt sie Klangwelten <strong>der</strong> australischen Ureinwohner, den spezifischen<br />

Sound alter Instrumente, den Kosmos elektronischer Töne und die Wurzeln ihrer<br />

chinesischen Herkunft miteinan<strong>der</strong> in Verbindung.<br />

Zahlreiche Preise (u.a. Paul Lowin Prize, Fromm Foundation Award, Ian Potter Foundation<br />

und Australia Council Senior Composer Fellowships). 2007/8 war sie Gast des Berliner<br />

DAAD-Künstlerprogramms.<br />

http://lizalimcomposer.wordpress.com/<br />

Faustin Linyekula<br />

geboren 1974 in <strong>der</strong> Demokratischen Republik Kongo.<br />

Tänzer, Choreograf und Tanzpädagoge, <strong>der</strong> zwischen Kisangani und Kinshasa in <strong>der</strong><br />

Demokratischen Republik Kongo und Paris lebt und arbeitet. Nach seinem Studium <strong>der</strong><br />

Literatur- und Theaterwissenschaften in seiner Heimatstadt Kinsangani ging er 1993 nach<br />

Nairobi, wo er seine erste Tanz-Kompanie Gàara gründete. Er arbeitete als Tänzer,<br />

Choreograf und Lehrer in Frankreich, Südafrika, La Réunion und Slowenien und war Artistin-Residence<br />

bei Mathilde Monnier und Régine Chopinot.<br />

2001 kehrte er in sein Heimatland <strong>zur</strong>ück und gründete die Studios „Kabako“, ein Zentrum<br />

für den künstlerischen Austausch im Bereich Tanz und Theater. Er schuf zahlreiche Stücke<br />

mit <strong>der</strong> gleichnamigen Kompanie, die weltweit auf internationalen Festivals gezeigt<br />

werden. Er inszenierte an <strong>der</strong> Comédie-Française und wurde 2007 ausgezeichnet mit dem<br />

Hauptpreis <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen „Prinz-Claus-Stiftung für Kultur und Entwicklung“.<br />

www.kabako.org<br />

Hans Ulrich Obrist<br />

Geboren 1968 in Weinfelden, Schweiz.<br />

Kurator für zeitgenössische Kunst, Autor und Co-Direktor <strong>der</strong> Serpentine Gallery in<br />

London; Studium <strong>der</strong> Ökonomie und Politik. Obrist war Kurator des museum in progress in<br />

Wien und von 2000-2006 Kurator am Musée d’Art Mo<strong>der</strong>ne de la Ville in Paris.<br />

Kurator von über 250 Ausstellungen (u.a. 1. Berlin Biennale, Lyon Biennale, Moscow<br />

Biennale, Utopia Station). Beiträge zu über 200 Buchprojekten.<br />

Obrist ist bekannt für seine „Interview Marathons", die zu unterschiedlichen Themen<br />

stattfinden sowie für seine publizierten Interviews mit Künstlern, Architekten,<br />

Filmemachern, Wissenschaftlern, Philosophen und Musikern. 2009 wählte ihn das<br />

Fachmagazin Art Review <strong>zur</strong> einflussreichsten Person in <strong>der</strong> Kunstbranche.


Lemi Ponifasio<br />

Lemi Ponifasio, auf Samoa geboren, Choreograph und Theaterregisseur. Ponifasio gilt<br />

heute international als einer <strong>der</strong> innovativsten und umstrittensten Choreographen und<br />

Theaterregisseure. 1995 gründete er die Gruppe MAU als Label für seine Arbeit und als<br />

Plattform für kritische Reflexion und Kreativität mit Künstlern, Wissenschaftlern, Aktivisten,<br />

Intellektuellen und führenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. MAU bedeutet<br />

eine Erklärung an die Wahrheit einer Sache o<strong>der</strong> Revolution als Streben nach Wandel.<br />

Als High Chief von Samoa trägt Ponifasio den Titel Sala und zählt zu den führenden, intellektuellen<br />

Persönlichkeiten des pazifischen Raums. Seine radikalen Inszenierungen<br />

durchqueren und transzendieren konventionelle Vorstellungen von Theater, Zeremonien,<br />

Tanz und Bürgeraktivismus. Ponifasios Arbeit wird an vielen renommierten Theatern und<br />

auf Festivals präsentiert, darunter Ruhrtriennale, Théâtre De La Ville Paris, Holland Festival<br />

und Edinburgh International Festival.<br />

http://mau.co.nz/<br />

Walid Raad<br />

Geboren 1967 im Libanon; lebt in New York.<br />

Visueller Künstler und außerordentlicher Professor für Kunst an <strong>der</strong> Cooper Union New<br />

York. Zu Raads Arbeiten gehören „The Atlas Group“, ein fünfzehn Jahre (von 1989 bis<br />

2004) andauerndes Projekt <strong>zur</strong> zeitgenössischen Geschichte des Libanon sowie die noch<br />

laufenden Projekte „Scratching on Things I Could Disavow: A History of Art in the Arab<br />

World“ und „Sweet Talk: Commissions“ (Beirut). Zu Raads Buchpublikationen zählen: „The<br />

Truth Will Be Known When The Last Witness Is Dead“, „My Neck Is Thinner Than A Hair”,<br />

„Let’s Be Honest“, „The Weather Helped” und „Scratching on Things I Could Disavow”.<br />

Raads Werke wurden ausgestellt in <strong>der</strong> Kunsthalle in Zürich, in <strong>der</strong> Whitechapel Art Gallery<br />

in London, beim Festival d’Automne in Paris, beim Kunsten Festival des Arts in Brüssel,<br />

bei <strong>der</strong> Documenta 11 und 13 in Kassel, auf <strong>der</strong> Biennale in Venedig, im Hamburger<br />

Bahnhof in Berlin, bei Homeworks in Beirut und in zahlreichen weiteren Museen und Veranstaltungsorten<br />

in Europa, im Mittleren Osten und in Amerika.<br />

Walid Raad ist Preisträger des Hasselblad Award (2011). 2009 erhielt er das Guggenheim<br />

Stipendium, 2007 den Alpert Award in Visual Arts und den Fotografie-Preis <strong>der</strong> Deutschen<br />

Börse sowie 2005 den Camera Austria Award.<br />

Ali Samadi Ahadi<br />

Geboren 1972 in Täbris, Iran; lebt in Köln.<br />

Regisseur, Drehbuchautor und Cutter; 1985 floh er infolge des Ersten Golfkriegs, in dem<br />

er als Kin<strong>der</strong>soldat zwangsrekrutiert werden sollte, ohne Eltern aus seiner Heimat nach<br />

Deutschland. Studium u.a. <strong>der</strong> Sozialwissenschaften und <strong>der</strong> Visuellen Kommunikation mit<br />

Schwerpunkt Film.<br />

Für seine Dokumentation „Lost Children“ über das Schicksal von Kin<strong>der</strong>soldaten im<br />

Konflikt zwischen ugandischen Regierungstruppen und Rebellen erhielt Ali Samadi Ahadi<br />

2006 den Deutschen Filmpreis. 2009 legte Samadi Ahadi seine Culture-Clash-Komödie<br />

„Salami Aleikum“ vor, mit <strong>der</strong> er unter an<strong>der</strong>em den Preis <strong>der</strong> deutschen Filmkritik als<br />

„Bestes Spielfilmdebüt“ und den NDR-Filmpreis für den Nachwuchs beim 20. Internationalen<br />

Filmfest Emden-Nor<strong>der</strong>ney gewann. 2010 folgte die Fernsehdokumentation „Iran:<br />

Elections 2009“ über die Proteste nach den iranischen Präsidentschaftswahlen 2009, für<br />

die er 2011 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Unter dem Titel „The Green<br />

Wave“ kam 2011 eine 80-minütige Fassung des Films in die Kinos und lief beim Sundance<br />

Film Festival im Wettbewerb „World Cinema Documentary“.<br />

www.ali-samadi-ahadi.de


Rosemarie Trockel<br />

geboren 1952 in Schwerte; lebt in Köln<br />

Künstlerin; von 1974 bis 1978 studierte sie an den Kölner Werkschulen, seit 1998<br />

Professorin an <strong>der</strong> Kunstakademie Düsseldorf für den Bereich Bildhauerei; zahlreiche<br />

Ausstellungen im In- und Ausland. Beteiligung an <strong>der</strong> documenta x und 13 und 1999 an<br />

<strong>der</strong> Biennale von Venedig als erste Künstlerin im deutschen Pavillon.<br />

Themen ihrer Arbeiten sind gesellschaftskonstituierende Elemente, Normen, Klischees,<br />

Symbole und Codes, die sie in Zeichnungen, Bil<strong>der</strong>n, Keramiken, Videos, Skulpturen und<br />

Objekten konsequent in ihrer Funktion und Selbstverständlichkeit befragt und hinterfragt.<br />

Ihre Werke sind aber we<strong>der</strong> auf eine bestimmte Ikonografie noch auf eine bestimmte<br />

kunsttheoretische Richtung festzulegen.<br />

Zahlreiche Preise (u.a. Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen, Wolfgang-Hahn-<br />

Preis <strong>der</strong> Gesellschaft für Mo<strong>der</strong>ne Kunst am Kölner Museum Ludwig, Kunstpreis <strong>der</strong><br />

Landeshauptstadt Düsseldorf, Goslarer Kaiserring).<br />

Stefan Weidner<br />

Geboren 1967 in Köln; lebt in Köln.<br />

Autor, Übersetzer, Literaturkritiker. Weidner studierte Islamwissenschaft, Germanistik und<br />

Philosophie an den Universitäten Göttingen, Damaskus, Berkeley und Bonn. Seit 2001 ist<br />

er Chefredakteur <strong>der</strong> Zeitschrift „Fikrun wa Fann“, die vom Goethe-Institut herausgegeben<br />

wird und zum Dialog zwischen westlicher und islamisch geprägter Kultur beitragen soll.<br />

Autor zahlreicher Publikationen, Herausgeber von Anthologien und Übersetzer<br />

insbeson<strong>der</strong>e von arabischer Lyrik.<br />

Veröffentlichungen, u.a. „Und sehnen uns nach einem neuen Gott. Religion und Poesie im<br />

Werk von Adonis“ (Berlin 2005), „Aufbruch in die Vernunft. Islamdebatten und islamische<br />

Welt zwischen 9/11 und den arabischen Revolutionen“ (Bonn 2011).<br />

Gastprofessuren an <strong>der</strong> FU Berlin und an <strong>der</strong> Universität Bonn.<br />

Zahlreiche Preise, u.a. 2006 Clemens-Brentano-Preis <strong>der</strong> Stadt Heidelberg; 2007 Johann-<br />

Heinrich-Voß-Preis <strong>der</strong> Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung für das<br />

übersetzerische Gesamtwerk.<br />

Liao Yiwu<br />

geboren 1958 in <strong>der</strong> Provinz Sichuan, China.<br />

Schriftsteller und Dichter; lebt im Exil in Berlin. Liao Yiwu wuchs als Kind von Eltern „ohne<br />

dauerhafte Aufenthaltserlaubnis“ in <strong>der</strong> großen Hungersnot <strong>der</strong> 60er Jahre auf und schlug<br />

sich jahrelang mit verschiedensten Tagelöhner-Jobs und als Dichter durch. 1989 verfasste<br />

er das vielbeachtete Gedicht „Massaker“ über die Ereignisse am Tian’anmen-Platz. Hierfür<br />

wurde er vier Jahre inhaftiert und schwer misshandelt. 2007 wurde Liao Yiwu vom Unabhängigen<br />

Chinesischen PEN-Zentrum mit dem Preis „Freiheit zum Schreiben“ ausgezeichnet,<br />

dessen Verleihung in letzter Minute verhin<strong>der</strong>t wurde. 2009 erschien sein bei<br />

Kritik und Publikum euphorisch aufgenommenes Buch „Fräulein Hallo und <strong>der</strong> Bauerkaiser<br />

– Chinas Gesellschaft von unten“ auf Deutsch. Aufgrund seiner kritischen Haltung <strong>zur</strong> chinesischen<br />

Regierung sind Liaos Werke in <strong>der</strong> Volksrepublik verboten. Viele seiner Bücher<br />

sind in verschiedene Sprachen übersetzt worden. Er erhielt Einladungen <strong>zur</strong> Frankfurter<br />

Buchmesse 2009 und <strong>zur</strong> Lit.Cologne 2010, die er wegen Ausreiseverboten nicht annehmen<br />

konnte. Yiwu wurde mit verschiedenen Literatur- und Menschenrechtspreisen ausgezeichnet,<br />

darunter <strong>der</strong> Geschwister-Scholl Preis (2011) und im Mai 2012 die Ryszard Kapu�ci�ski<br />

Auszeichnung in Warschau. Er ist Träger des Friedenspreises des deutschen<br />

Buchhandels 2012.


Tom Zè<br />

geboren 1936 in Irará, Brasilien; lebt in São Paulo.<br />

Sänger, Komponist, Autor, Performance-Künstler. Studium <strong>der</strong> Musik in Salvador da Bahia,<br />

u.a. bei Hans-Joachim Koellreutter, <strong>der</strong> ihn mit dem Werk deutschsprachiger Avantgardisten<br />

(Schönberg, Bill, Stockhausen) konfrontierte und ihn ermutigte, die traditionelle<br />

Musik seiner Heimat zu erforschen. Gemeinsam mit Caetano Veloso, Gilberto Gil, Gal<br />

Costa u.a. gründete er Mitte <strong>der</strong> 60er Jahre die Tropicália-Bewegung, die <strong>der</strong> ästhetischeleganten<br />

musikalischen Revolution des Bossa Nova die Eruption <strong>der</strong> „Beat-Generation“<br />

entgegensetzte, die in ihrem respektlosen Freiheitsdrang Konflikte mit <strong>der</strong> brasilianischen<br />

Militärdiktatur heraufbeschwörte.<br />

Seine künstlerische „Wie<strong>der</strong>geburt“ verdankt er dem New Yorker Pop-Avangardisten David<br />

Byrne von Talking Head, <strong>der</strong> Tom Zé 1989 neu entdeckte und dessen Werk weltweit über<br />

sein Label „Luaka Bop" vertreibt. Es folgen hymnische Kritiken in USA und Europa,<br />

internationale Touren und Kooperationen, eine Präsentation im Museum of Mo<strong>der</strong>n Art,<br />

New York und die preisgekrönte Tanztheatermusik für die „Companie Grupo Corpo“.<br />

www.tomze.com.br


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Chronologie<br />

27.10.2012 offizielle <strong>Eröffnung</strong> <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt<br />

25. bis 28.10. 2. Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

2012<br />

September 2012 Die Theaterregisseurin Monika Gintersdorfer wird neues Akademiemitglied<br />

Juli 2012 Eigenständigkeit und Geschäftsfähigkeit <strong>der</strong> gGmbH - dem rechtlichen<br />

Träger <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt<br />

28.6. bis 1.7. 1. Mitglie<strong>der</strong>versammlung (Gründungsversammlung)<br />

2012 Mit öffentlichem Musikprogramm kuratiert von Manos Tsangaris am 30.06.2012,<br />

20 Uhr, in Kolumba Kunstmuseum des Erzbistums Köln.<br />

Mit NeoBarock, hand werk, Michael Beil und Lena Willikens.<br />

21.6.2012 Bekanntgabe <strong>der</strong> Gründungsmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Akademie:<br />

Madhusree Dutta (Dokumentarfilmerin, Indien), Galit Eilat (Kuratorin, Israel),<br />

Tom Holert (Kunst- und Migrationstheoretiker Berlin), Liza Lim (Komponistin,<br />

Australien), Faustin Linyekula (Choreograf, Republik Kongo), Hans Ulrich Obrist<br />

(Kurator, Schweiz), Lemi Ponifasio (Choreograf, Neuseeland), Walid Raad,<br />

(bilden<strong>der</strong> Künstler, Libanon), Ali Samadi Ahadi (Filmregisseur, Köln),<br />

Rosemarie Trockel (bildende Künstlerin, Köln), Stefan Weidner (Schriftsteller,<br />

Köln), Liao Yiwu, (Schriftsteller, China), Tom Zè (Musiker, Brasilien).<br />

Februar 2012 Ratsbeschluss <strong>zur</strong> Gründung <strong>der</strong> Akademie als gemeinnützige GmbH.<br />

Dezember 2011 Berufung <strong>der</strong> Generalsekretärin Sigrid Gareis.<br />

Mai 2011 Herausgabe <strong>der</strong> wissenschaftlichen Studie "Kulturwelten in Köln. Eine<br />

empirische Analyse des Kulturangebots mit Fokus auf Internationalität und<br />

Interkulturalität" im Auftrag des KunstSalon e.V., geför<strong>der</strong>t durch das Kulturamt<br />

<strong>der</strong> Stadt Köln als vorbereitende Maßnahme.<br />

Frühjahr 2011 Benennung einer Findungskommission durch den Kölner Oberbürgermeister


Jürgen Roters <strong>zur</strong> Berufung <strong>der</strong> Gründungsmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Akademie mit<br />

folgenden Personen: Ralph Christoph (Strategischer Leiter des<br />

Popkulturfestivals c/o pop), Amelie Deuflhard (Intendantin <strong>der</strong> Internationalen<br />

Kulturfabrik Kampnagel), Prof. Kasper König (Direktor des Museum Ludwig<br />

Köln), Jan Krauthäuser (Veranstalter und Musikjournalist), Louwrens<br />

Langevoort (Intendant <strong>der</strong> Kölner Philharmonie) und Regina Wyrwoll<br />

(ehemalige Generalsekretärin <strong>der</strong> Kunststiftung NRW).<br />

Juni 2009 Ratsbeschluss <strong>zur</strong> Aufnahme vorbereiten<strong>der</strong> Maßnahmen <strong>zur</strong> Gründung <strong>der</strong><br />

Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt (Studie, Konzept, Findungskommission).<br />

Kölner Kulturschaffende setzen sich in einem offenen Brief an die Mitglie<strong>der</strong> des<br />

Rates <strong>der</strong> Stadt Köln für die Realisierung <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt in<br />

Köln ein.<br />

März 2009 Präsentation <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> im Initiativkreis neu entwickelten Idee einer<br />

Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt mit ca. 130 Teilnehmern und darauf folgen<strong>der</strong><br />

Workshop <strong>zur</strong> Diskussion des Konzeptes mit ca. 90 Teilnehmern.<br />

November 2008 Workshop <strong>zur</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Vorstellungen und Wünsche bezüglich eines<br />

Hauses <strong>der</strong> Kulturen <strong>der</strong> Welt in Köln mit ca. 120 Teilnehmern.<br />

Einsetzung eines Initiativkreises <strong>zur</strong> Entwicklung von Idee und Konzept zu<br />

einem Kölner Haus <strong>der</strong> Kulturen <strong>der</strong> Welt in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt<br />

<strong>der</strong> Stadt Köln. Mitglie<strong>der</strong> waren: Dr. habil. Navid Kermani (Schriftsteller,<br />

Orientalist), Andreas Freudenberg (Global Music Academy / Berlin), Dr.<br />

Matthias Hamann (Leiter des Museumsdienstes <strong>der</strong> Stadt Köln), Hans<br />

Nieswandt (DJ und Musikjournalist), Jürgen Nordt (ehemaliger Kulturamtsleiter<br />

<strong>der</strong> Stadt Köln), Prof. Dr. Erwin Orywal (Ethnologe), Dr. Mark Terkessidis<br />

(Autor, Migrationsforscher), Manos Tsangaris (Komponist).<br />

Juni 2008 Der Rat <strong>der</strong> Stadt beauftragt die Verwaltung in Zusammenarbeit mit dem Haus<br />

<strong>der</strong> Kulturen <strong>der</strong> Welt in Berlin ein Konzept für einen "selbstständigen Ort des<br />

Dialogs und <strong>der</strong> kulturellen, interreligiösen und gesellschaftlichen<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung" in Köln zu erarbeiten.<br />

2007 Während seiner Zeit als permanent fellow am Haus <strong>der</strong> Kulturen <strong>der</strong> Welt in<br />

Berlin, entwirft <strong>der</strong> Kölner Schriftsteller Navid Kermani zusammen mit dem<br />

Intendanten Bernd Scherer Pläne bezüglich einer Dependance des Hauses<br />

in Köln. Zusammen mit Franz Sommerfeld (Verlag Neven/DuMont) und Michael<br />

Hirz (Phoenix) können sie den damaligen Oberbürgermeister Fritz Schramma<br />

und den Kölner SPD-Fraktionsvorsitzenden Martin Börschel von einer<br />

Intensivierung des internationalen künstlerischen Dialogs in Köln überzeugen.


Die Junge Akademie<br />

Die Junge Akademie ist ein Teil <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt. Sie ist eine Plattform,<br />

die junge Künstlerinnen und Künstler aus Köln vernetzt und sie bei <strong>der</strong> Realisierung ihrer<br />

Ideen unterstützt.<br />

Sie richtet sich an junge Erwachsene zwischen 16 und 21 Jahren, die kulturell und sozial<br />

etwas in Köln bewegen möchten, sich für Themen <strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>ungsgesellschaft<br />

interessieren und/o<strong>der</strong> selbst migrantischer Herkunft sind. Als Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Jungen<br />

Akademie erhalten sie die Möglichkeit, künstlerische und wissenschaftliche Prozesse nicht<br />

nur kritisch beurteilen und begründen zu lernen, son<strong>der</strong>n auch eigene Projekte<br />

umzusetzen und mit den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt zusammenzuarbeiten.


Ausschreibung<br />

16-21-Jährige Kölnerinnen und Kölner als Mitglie<strong>der</strong> für die Junge<br />

Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt gesucht<br />

Die Junge Akademie, Teil <strong>der</strong> neugegründeten Kölner Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt,<br />

sucht kreative Kölnerinnen und Kölner zwischen 16 und 21 Jahren, die sich für das Thema<br />

Migration interessieren o<strong>der</strong> von Haus aus mit an<strong>der</strong>en Kulturen vertraut sind und kulturell<br />

wie sozial etwas in Köln bewegen möchten. Sie können sich als Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Jungen<br />

Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt bewerben und erhalten die Möglichkeit, eigene<br />

künstlerische Projekte zu verwirklichen und mit international bekannten Künstlern<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

Die Junge Akademie ist eine Plattform, die junge Künstler aller Sparten aus Köln vernetzt<br />

und sie bei <strong>der</strong> Realisierung ihrer Ideen unterstützt.<br />

Im Rahmen des Info-Nachmittags „Colognize the World“ am 28.10.2012 um 16 Uhr im<br />

Club Bahnhof Ehrenfeld gibt es die Möglichkeit, sich ausführlich über die Junge Akademie<br />

zu informieren.<br />

Bewerben kann man sich bis zum 15.11.2012 mit folgenden Unterlagen:<br />

• tabellarischer Lebenslauf mit Porträt<br />

• ausführliche Beschreibung eigener Interessen und Lebensziele sowie des eigenen<br />

kulturellen o<strong>der</strong> sozialen Engagements<br />

• kurzes Schreiben <strong>zur</strong> Motivation und zu den eigenen Erwartungen gegenüber <strong>der</strong><br />

Jungen Akademie<br />

• Referenz einer Person wie z.B. einem Mentor, Projektleiter, Lehrer, Professor<br />

(ausreichend ist Name und Telefonnummer <strong>der</strong> betreffenden Person)<br />

• Nur sofern vorhanden: Informationen bzw. Arbeitsproben bisheriger Aktivitäten im<br />

Kultur- o<strong>der</strong> Sozialbereich<br />

Die Bewerbungsunterlagen sind per Email zu richten an<br />

jungeakademie@academycologne.org<br />

o<strong>der</strong> postalisch an:<br />

Kosta Dodoras<br />

Akademie <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> <strong>der</strong> Welt/Köln, gGmbH<br />

c/o Stadt Köln, Dezernat für Kunst und Kultur<br />

Richartzstraße 2–4 | 50667 Köln<br />

Ansprechpartner für Rückfragen:<br />

Kosta Dodoras, Tel. 0221-97133651, jungeakademie@academycologne.org

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