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Wissenswertes zur Analytik von Suchtstoffen im Urin und in anderen ...

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Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

Institut für Rechtsmediz<strong>in</strong><br />

CH-9007 St.Gallen<br />

Telefon 071 494.21.52<br />

Fax 071 494.28.75<br />

E-mail irmsg@kssg.ch<br />

Homepage www.irmsg.ch<br />

<strong>Wissenswertes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Analytik</strong> <strong>von</strong> <strong>Suchtstoffen</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong> <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>anderen</strong> Asservaten<br />

mittels <strong>im</strong>munchemischen Verfahren<br />

Karl Sutter <strong>und</strong> Walter Sturm<br />

IRM SG<br />

Seite 1 <strong>von</strong> 17 Version 02


Inhaltsverzeichnis<br />

Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

Institut für Rechtsmediz<strong>in</strong><br />

CH-9007 St.Gallen<br />

Telefon 071 494.21.52<br />

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1 Immunchemische Tests.............................................................................. 3<br />

1.1 E<strong>in</strong>führung............................................................................................ 3<br />

1.2 Entscheidungsgrenze (Cut-Off)............................................................ 4<br />

1.3 Falsch positiv / Falsch negativ ............................................................. 5<br />

1.4 Bestätigungsanalysen .......................................................................... 5<br />

2 Übersicht der <strong>im</strong>munchemisch erfassten Suchtstoffe ................................ 6<br />

2.1 Opiate / Opioide ................................................................................... 7<br />

2.2 Coca<strong>in</strong> .................................................................................................. 8<br />

2.3 Cannab<strong>in</strong>oide ....................................................................................... 9<br />

2.4 Amphetam<strong>in</strong>e ....................................................................................... 9<br />

2.5 LSD .................................................................................................... 10<br />

2.6 Methaqualon ...................................................................................... 10<br />

2.7 Barbiturate.......................................................................................... 10<br />

2.8 Benzodiazep<strong>in</strong>e.................................................................................. 11<br />

2.9 Tricyclische Antidepressiva................................................................ 11<br />

3 Nachweis <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong>...................................................................................... 12<br />

3.1 Nachweisdauer .................................................................................. 12<br />

3.2 <strong>Ur<strong>in</strong></strong>probenverfälschung ..................................................................... 12<br />

3.3 Kreat<strong>in</strong><strong>in</strong> ............................................................................................. 13<br />

4 Nachweis <strong>im</strong> Blut ...................................................................................... 13<br />

5 Nachweis <strong>in</strong> Haaren, Speichel, Schweiss <strong>und</strong> Nägel ............................... 14<br />

6 Immunchemisch nicht erfasste Substanzen ............................................. 15<br />

6.1 Psilocyb<strong>in</strong> / Psiloc<strong>in</strong>............................................................................ 15<br />

6.2 GHB.................................................................................................... 15<br />

6.3 Designerdrogen.................................................................................. 15<br />

7 Auftragsformular IRM St.Gallen................................................................ 16<br />

Anhang "Immunchemische Prüfverfahren" ..................................................... 17<br />

Weiterführende Literatur unter www.consilia-sa.ch/agsa/<br />

<strong>und</strong> auf der Homepage des IRM unter www.irmsg.ch<br />

Seite 2 <strong>von</strong> 17 Version 02


1 Immunchemische Tests<br />

1.1 E<strong>in</strong>führung<br />

Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

Institut für Rechtsmediz<strong>in</strong><br />

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Im rout<strong>in</strong>emässigen, qualitativen Drogenscreen<strong>in</strong>g <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong> werden fast<br />

ausnahmslos <strong>im</strong>munchemische Tests e<strong>in</strong>gesetzt (auch: Immuno-Assay). Diese<br />

Verfahren s<strong>in</strong>d relativ günstig, schnell <strong>und</strong> weitgehend zuverlässig. Sie werden <strong>in</strong><br />

Form <strong>von</strong> e<strong>in</strong>fachen Stäbchentests, die ohne jegliche Ausbildung gehandhabt<br />

werden können, bis h<strong>in</strong> zu Analysengeräten für modernst ausgestattete kl<strong>in</strong>ische<br />

Grosslabors angeboten. Vor dem unkritischen E<strong>in</strong>satz dieser Tests ist aber<br />

dr<strong>in</strong>gend zu warnen, da die Interpretation e<strong>in</strong>iges an Fachwissen verlangt.<br />

Immunchemische Tests ergeben H<strong>in</strong>weise auf das Vorhandense<strong>in</strong> <strong>von</strong> best<strong>im</strong>mten<br />

Substanzen bzw. Substanzgruppen. VON EINEM BEWEIS KANN ERST NACH<br />

DURCHFÜHRUNG EINER BESTÄTIGUNGSANALYSE MIT EINEM CHROMATOGRAPHISCHEN<br />

VERFAHREN GESPROCHEN WERDEN.<br />

Was ist e<strong>in</strong> <strong>im</strong>munchemischer Test?<br />

Immunchemische Tests basieren auf e<strong>in</strong>er Antigen-Antikörperreaktion. Die<br />

Reagenzien enthalten Antikörper, die mit best<strong>im</strong>mten Substanzen bzw. Substanzgruppen,<br />

den Antigenen, reagieren. Häufig s<strong>in</strong>d dies auch Abbauprodukte<br />

(sog. Metaboliten) der Substanzen. Mittels verschiedener Technologien kann diese<br />

Reaktion sichtbar oder messbar gemacht werden.<br />

Grenzen der <strong>im</strong>munchemischen Tests<br />

E<strong>in</strong> <strong>im</strong>munchemischer Test kann verschiedene Substanzen e<strong>in</strong>er Gruppe - z.B. die<br />

Opiate Morph<strong>in</strong> <strong>und</strong> Code<strong>in</strong> - nicht unterscheiden. Ferner können <strong>im</strong>munchemische<br />

Tests auf artfremde, aber strukturähnliche Substanzen ansprechen<br />

(Kreuzreaktivität). Die für e<strong>in</strong>e Substanzgruppe (z.B. Benzodiazep<strong>in</strong>e) verwendeten<br />

Antikörper reagieren bei den e<strong>in</strong>zelnen Substanzen unterschiedlich empf<strong>in</strong>dlich, so<br />

dass die Tests für den selektiven Nachweis oder e<strong>in</strong>e halbquantitative Best<strong>im</strong>mung<br />

nur <strong>in</strong> Frage kommen, wenn man das Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er weiteren Substanz der<br />

betreffenden Substanzgruppe ausschliessen kann, was <strong>in</strong> der Praxis aber kaum<br />

vorkommt. Es bestehen auch Unterschiede <strong>in</strong> der Selektivität <strong>und</strong> der<br />

Empf<strong>in</strong>dlichkeit zwischen den Produkten verschiedener Hersteller, was be<strong>im</strong><br />

direkten Vergleich der Resultate <strong>von</strong> Labor zu Labor zu beachten ist. E<strong>in</strong>e<br />

halbquantitative Abschätzung ist <strong>in</strong> manchen Fällen möglich. Gute Fachkenntnisse<br />

s<strong>in</strong>d aber dafür Voraussetzung.<br />

Seite 3 <strong>von</strong> 17 Version 02


1.2 Entscheidungsgrenze (Cut-Off)<br />

Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

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Bei den <strong>im</strong>munchemischen Tests erfolgt der Positiv/Negativ-Entscheid anhand<br />

e<strong>in</strong>es best<strong>im</strong>mten Konzentrationswertes, dem sog. Cut-Off. Diese Werte s<strong>in</strong>d so<br />

festgelegt, dass sich mit e<strong>in</strong>er hohen statistischen Sicherheit e<strong>in</strong>e negative Probe<br />

<strong>von</strong> e<strong>in</strong>er Positiven unterscheiden lässt <strong>und</strong> das positive Ergebnis mittels anderer<br />

Verfahren bestätigt werden kann.<br />

Die Cut-Off-Werte richten sich meist nach den Empfehlungen der NIDA (National<br />

Institut on Drug Abuse, USA). Resultate oberhalb des Cut-Off werden als positiv,<br />

solche unterhalb des Cut-Off als negativ gewertet.<br />

Cut-Off-Werte IRM SG:<br />

Opiate: Morph<strong>in</strong><br />

300 µg/l<br />

Coca<strong>in</strong>: Benzoylecgon<strong>in</strong><br />

300 µg/l<br />

Cannabis: THC-COOH<br />

50 µg/l<br />

Methadon: Methadon<br />

300 µg/l<br />

Buprenorph<strong>in</strong>: Buprenorph<strong>in</strong><br />

LSD:<br />

20 µg/l<br />

LSD<br />

0.5 µg/l<br />

Amphetam<strong>in</strong>e: d-Amphetam<strong>in</strong><br />

500 µg/l<br />

Benzodiazep<strong>in</strong>e: Nordiazepam<br />

100 µg/l<br />

Barbiturate: Secobarbital<br />

200 µg/l<br />

Methaqualon: Methaqualon<br />

300 µg/l<br />

Tricyclische Nortriptyl<strong>in</strong><br />

Antidepressiva: 300 µg/l<br />

Es ist möglich, dass e<strong>in</strong>e Probe bei der ersten Messung knapp positiv ist, bei e<strong>in</strong>er<br />

späteren Kontrolle knapp unterhalb des Cut-Off liegt <strong>und</strong> dadurch als negativ<br />

gewertet wird. Dies kann e<strong>in</strong>e Folge der Schwankung der Testempf<strong>in</strong>dlichkeit oder<br />

e<strong>in</strong>er leichten Abnahme der Wirkstoffkonzentration <strong>in</strong>folge der Lagerung se<strong>in</strong>. Da<br />

nicht jedes Labor die gleichen Cut-Off-Werte verwendet <strong>und</strong> die Tests<br />

unterschiedliche Selektivitäten <strong>und</strong> Empf<strong>in</strong>dlichkeiten aufweisen können, s<strong>in</strong>d<br />

abweichende Resultate zwischen verschiedenen Labors bei tiefen Gehalten<br />

möglich.<br />

Seite 4 <strong>von</strong> 17 Version 02


1.3 Falsch positiv / Falsch negativ<br />

Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

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Obwohl die Tests e<strong>in</strong>e hohe Zuverlässigkeit aufweisen, lassen sich falsche<br />

Resultate nicht ausschliessen. Kann e<strong>in</strong> <strong>im</strong>munchemisch positives Resultat<br />

chromatographisch nicht bestätigt werden, ist es aus forensischer Sicht als negativ<br />

zu werten.<br />

Mögliche Ursachen für falsche Resultate s<strong>in</strong>d:<br />

Falsch-positive Resultate<br />

Kreuzreaktivitäten<br />

Fehler bei Messung<br />

Falsche Interpretation<br />

Probenverwechslung<br />

Probenverschleppung<br />

Falsch-negative Resultate<br />

Konzentration unterhalb der Nachweisgrenze<br />

Fehler bei Messung<br />

Probenverwechslung<br />

Zu hohe Entscheidungsgrenze (Cut-Off)<br />

1.4 Bestätigungsanalysen<br />

BEI ALLEN IMMUNCHEMISCHEN TESTS, BEI DENEN DAS RESULTAT RECHTLICH RELEVANT<br />

IST ODER ERHEBLICHE PERSÖNLICHE KONSEQUENZEN ZUR FOLGE HAT, MUSS BEI<br />

UMSTRITTENEM SACHVERHALT EINE BESTÄTIGUNGSANALYSE DURCHGEFÜHRT WERDEN.<br />

Bestätigungsanalysen werden meist mit chromatographischen Methoden<br />

durchgeführt <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d aufwändiger <strong>und</strong> teurer als <strong>im</strong>munchemische Tests. Die<br />

bevorzugten Methoden s<strong>in</strong>d die HPLC (Hochleistungsflüssigchromatographie) <strong>und</strong><br />

die GC-MS (Gaschromatographie-Massenspektrometrie). Bei der GC-MS wird e<strong>in</strong><br />

Extrakt (z.B. aus <strong>Ur<strong>in</strong></strong>) chromatographisch aufgetrennt. Von den e<strong>in</strong>zelnen Substanzen<br />

erhält man e<strong>in</strong> sog. Massenspektrum ("F<strong>in</strong>gerabdruck"), welches e<strong>in</strong>e<br />

Identifizierung <strong>und</strong> auch Quantifizierung der Substanzen mit e<strong>in</strong>em sehr hohen<br />

Sicherheitsgrad erlaubt.<br />

Seite 5 <strong>von</strong> 17 Version 02


Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

2 Übersicht der <strong>im</strong>munchemisch erfassten Suchtstoffe<br />

WHO Klassifizierung nach Abhängigkeitstyp<br />

Halluz<strong>in</strong>ogene<br />

Substanz<br />

Strassenname<br />

Wirkung<br />

Cannabis (THC) Marihuana, Gras<br />

Hasch<br />

halluz<strong>in</strong>ogen<br />

LSD Acid, LSD stark halluz<strong>in</strong>ogen<br />

ZNS*-St<strong>im</strong>ulantien<br />

Substanz<br />

Strassenname<br />

Wirkung<br />

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Coca<strong>in</strong><br />

Koks, Schnee,<br />

Crack<br />

aufputschend, euphorisierend<br />

Amphetam<strong>in</strong>,<br />

Methamphetam<strong>in</strong><br />

Speed aufputschend, euphorisierend<br />

Designeramphetam<strong>in</strong>e Love drug z.T. leicht halluz<strong>in</strong>ogene Wirkung<br />

(MDMA, MDEA, MDA,...) Ecstasy<br />

Eve<br />

ZNS*-dämpfende Substanzen<br />

Substanz<br />

Strassenname<br />

Wirkung<br />

Alkohol euphorisierend, sedativ<br />

Hero<strong>in</strong> "H", Smack euphorisierend, narkotisierend<br />

Morph<strong>in</strong> Morph euphorisierend, narkotisierend<br />

Code<strong>in</strong> Produktenamen sedativ, narkotisierend<br />

Methadon, Buprenorph<strong>in</strong> narkotisierend, z.T.euphorisierend<br />

Benzodiazep<strong>in</strong>e Produktenamen sedativ, hypnotisch<br />

Antidepressiva Produktenamen sedativ<br />

*ZNS = Zentralnervensystem<br />

Quelle: Ordner „Drogenanalytik" der Firma Syva<br />

Seite 6 <strong>von</strong> 17 Version 02


2.1 Opiate / Opioide<br />

Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

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Opiate s<strong>in</strong>d Stoffe, die aus den Alkaloiden des Schlafmohns (Papaver somniferum)<br />

gewonnen werden. Die wichtigsten Substanzen s<strong>in</strong>d das Morph<strong>in</strong> <strong>und</strong> das Code<strong>in</strong>.<br />

Durch e<strong>in</strong>e chemische Reaktion lässt sich aus Morph<strong>in</strong> Hero<strong>in</strong> herstellen.<br />

Substanzen mit e<strong>in</strong>er opiatähnlichen Wirkung, aber e<strong>in</strong>er <strong>anderen</strong> chemischen<br />

Struktur, werden als Opioide oder synthetische Opiate bezeichnet. Zu dieser<br />

Gruppe gehören z.B. Methadon, Buprenorph<strong>in</strong>, Pethid<strong>in</strong> <strong>und</strong> Tramadol. Die Opioide<br />

werden durch den <strong>im</strong>munchemischen Opiat-Test nicht erfasst.<br />

Hero<strong>in</strong><br />

Hero<strong>in</strong> (Diacetylmorph<strong>in</strong>) hat ke<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische Verwendung. Hero<strong>in</strong> hat e<strong>in</strong> sehr<br />

grosses Suchtpotential <strong>und</strong> führt gewöhnlich zu starker Abhängigkeit.<br />

Morph<strong>in</strong><br />

Morph<strong>in</strong> wird als starkes Schmerzmittel verwendet. Als "Gassenstoff" wird Morph<strong>in</strong><br />

sehr selten gehandelt. Morph<strong>in</strong> kann ebenfalls <strong>zur</strong> Abhängigkeit führen.<br />

Code<strong>in</strong><br />

Code<strong>in</strong> ist Bestandteil zahlreicher Husten- <strong>und</strong> Schmerzmittel. Es besitzt e<strong>in</strong> viel<br />

ger<strong>in</strong>geres Suchtpotential als Hero<strong>in</strong>, kann aber auch missbraucht werden.<br />

Methadon<br />

Methadon wird heute ausschliesslich als Substitutionsmedikament bei opiatabhängigen<br />

Patienten verwendet.<br />

Buprenorph<strong>in</strong><br />

Buprenorph<strong>in</strong> wird wie Methadon als Substitutionsmedikament bei opiatabhängigen<br />

Patienten verwendet.<br />

Opiat-Differenzierung<br />

Der <strong>im</strong>munchemische Test erfasst alle Opiate, nicht aber die Opioide wie z.B.<br />

Methadon. EINE UNTERSCHEIDUNG DER IM URIN ENTHALTENEN OPIATE IST NUR MIT<br />

EINER BESTÄTIGUNGSANALYSE MÖGLICH. Aus der Verstoffwechslung der Opiate <strong>im</strong><br />

Körper ergeben sich weitere Schwierigkeiten bei der Interpretation <strong>von</strong> positiven<br />

<strong>im</strong>munchemischen Resultaten.<br />

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Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

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Sowohl Hero<strong>in</strong> wie auch Code<strong>in</strong> werden <strong>im</strong> Körper zu Morph<strong>in</strong> abgebaut. Be<strong>im</strong><br />

Hero<strong>in</strong> geschieht dies <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zwischenschritt über die Bildung <strong>von</strong><br />

Monoacetylmorph<strong>in</strong>. Je grösser die Zeitspanne zwischen Konsum <strong>und</strong><br />

<strong>Ur<strong>in</strong></strong>entnahme, umso schwieriger bis unmöglich ist die Unterscheidung zwischen<br />

e<strong>in</strong>em Hero<strong>in</strong>-, Morph<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Code<strong>in</strong>konsum.<br />

Vere<strong>in</strong>facht s<strong>in</strong>d folgende Fälle denkbar:<br />

Monoacetylmorph<strong>in</strong> nachgewiesen<br />

Konzentration <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong>:<br />

Morph<strong>in</strong> hoch / Code<strong>in</strong> tief<br />

Morph<strong>in</strong> hoch / Code<strong>in</strong> negativ<br />

Code<strong>in</strong> hoch / Morph<strong>in</strong> tief<br />

Morph<strong>in</strong> tief / Code<strong>in</strong> tief oder negativ<br />

2.2 Coca<strong>in</strong><br />

Hero<strong>in</strong>konsum bewiesen<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich Hero<strong>in</strong>konsum,<br />

möglich auch komb<strong>in</strong>iert Morph<strong>in</strong>-<br />

mit ger<strong>in</strong>gem Code<strong>in</strong>konsum<br />

Morph<strong>in</strong>- oder Hero<strong>in</strong>konsum<br />

Code<strong>in</strong>konsum<br />

Unterscheidung nicht möglich<br />

Coca<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> aus den Blättern des Cocastrauchs (Erythroxylum coca) gewonnenes<br />

Alkaloid. Der Gassenstoff weist üblicherweise e<strong>in</strong>en Re<strong>in</strong>heitsgehalt <strong>von</strong> 30-70%<br />

auf, wobei das Coca<strong>in</strong> meist als Coca<strong>in</strong>-Hydrochlorid vorliegt. Dieses Salz ist gut<br />

wasserlöslich.<br />

Coca<strong>in</strong> wird auch als freie Base ("Free Base" oder "Crack") konsumiert. Der<br />

Ausdruck "Crack" kommt daher, dass be<strong>im</strong> Erhitzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er speziellen Pfeife e<strong>in</strong><br />

lautes Knistern entsteht (englisch: crack<strong>in</strong>g). "Crack" gew<strong>in</strong>nt man durch die<br />

Zugabe e<strong>in</strong>er Base (z.B. Backpulver) zu e<strong>in</strong>er wässrigen Coca<strong>in</strong>-Hydrochlorid-<br />

Lösung. Die Coca<strong>in</strong>-Base fällt dann als schwer lösliches Pulver aus.<br />

In e<strong>in</strong>er <strong>Ur<strong>in</strong></strong>probe lässt sich zwischen e<strong>in</strong>em Coca<strong>in</strong>-Hydrochlorid- <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Coca<strong>in</strong>(Base)-Konsum nicht unterscheiden.<br />

Seite 8 <strong>von</strong> 17 Version 02


2.3 Cannab<strong>in</strong>oide<br />

Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

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Cannab<strong>in</strong>oide s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e komplexe Mischung psychoaktiver Substanzen aus der<br />

Hanfpflanze (Cannabis sativa). Die psychoaktive Wirkung ist seit etwa 5000 Jahren<br />

bekannt. Man unterscheidet zwischen Marihuana <strong>und</strong> Haschisch. Als Marihuana<br />

werden die Blüten <strong>und</strong> Blätter der Pflanze bezeichnet. Als Haschisch bezeichnet<br />

man das Harz der Pflanzen, welches abgeschabt <strong>und</strong> extrahiert wird. Haschisch<br />

wird oft zu Platten gepresst <strong>und</strong> weist meist e<strong>in</strong>en höheren THC-Gehalt auf als<br />

Marihuana (∆ 9 -Tetrahydrocannab<strong>in</strong>ol = pr<strong>im</strong>ärer psychoaktiver Wirkstoff).<br />

Cannabispflanzen werden <strong>in</strong> den letzten Jahren <strong>in</strong> der Schweiz <strong>in</strong> grossem Umfang<br />

angepflanzt, wobei dank gutem Fachwissen Pflanzen mit sehr hohen THC-<br />

Gehalten geerntet werden können.<br />

2.4 Amphetam<strong>in</strong>e<br />

Mit Amphetam<strong>in</strong>en wird e<strong>in</strong>e Vielfalt <strong>von</strong> verschiedenen Substanzen umschrieben.<br />

Es s<strong>in</strong>d synthetische Analoge des Ephedr<strong>in</strong>s.<br />

Amphetam<strong>in</strong> <strong>und</strong> Methamphetam<strong>in</strong> wurden früher u.a. als Appetitzügler e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Heute s<strong>in</strong>d sie nur noch <strong>von</strong> ger<strong>in</strong>ger therapeutischer Bedeutung. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

stark aufputschenden Wirkung wurden sie <strong>in</strong> der Drogen- <strong>und</strong> Dop<strong>in</strong>gszene sehr<br />

populär. Als Gassenname für beide Substanzen wird "Speed" verwendet. Nachdem<br />

Methamphetam<strong>in</strong> bei uns während Jahren kaum <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung getreten ist, hat es<br />

<strong>in</strong> letzter Zeit als "Thai-Pille“ e<strong>in</strong>ige Aufmerksamkeit erlangt.<br />

Die sogenannten "Designer-Amphetam<strong>in</strong>e" haben ke<strong>in</strong>e anerkannte Anwendung.<br />

Es s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Vielzahl solcher Verb<strong>in</strong>dungen bekannt. Sie werden oft generell als<br />

"Ecstasy" bezeichnet.<br />

Zur Zeit haben folgende Substanzen e<strong>in</strong>e grössere Bedeutung:<br />

Wirkstoff Strassennamen<br />

MDMA Ecstasy, Adam, XTC<br />

MDEA Eva<br />

MDA Love drug<br />

MBDB Eden<br />

Seite 9 <strong>von</strong> 17 Version 02


2.5 LSD<br />

Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

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Das halluz<strong>in</strong>ogen wirkende LSD ist e<strong>in</strong>e synthetische, aus der Lysergsäure<br />

hergestellte Verb<strong>in</strong>dung. LSD war als Medikament <strong>in</strong> der Psychiatrie gedacht,<br />

wurde dann aber <strong>in</strong> der Hippie-Bewegung der 60-er Jahre <strong>zur</strong> Kultdroge. Später<br />

verschwand es fast vollständig <strong>von</strong> der Bildfläche. In den letzten Jahren hat es<br />

wieder etwas an Bedeutung gewonnen. Sehr verbreitet s<strong>in</strong>d auf phantasievoll<br />

bedruckte Fliesspapierquadrate aufgeträufelte Trips, die oral e<strong>in</strong>genommen<br />

werden. E<strong>in</strong>e Dosis beträgt lediglich 100-200 µg, das entspricht etwa e<strong>in</strong>em<br />

Tausendstel e<strong>in</strong>er Hero<strong>in</strong>dosis.<br />

2.6 Methaqualon<br />

Methaqualon ist e<strong>in</strong> synthetisch hergestelltes Schlaf- <strong>und</strong> Beruhigungsmittel. Das<br />

bekannteste Medikament ist das Toquilone ® (Kombipräparat).<br />

Der e<strong>in</strong>st häufige Missbrauch <strong>von</strong> Methaqualon ist stark <strong>zur</strong>ückgegangen. Bei<br />

hoher Dosierung können paradoxe Reaktionen auftreten.<br />

2.7 Barbiturate<br />

Barbiturate s<strong>in</strong>d sedativ-hypnotisch wirkende Substanzen. Seit E<strong>in</strong>führung der<br />

Benzodiazep<strong>in</strong>e haben sie auch aufgr<strong>und</strong> ihrer hohen Toxizität <strong>und</strong> ihres hohen<br />

Suchtpotentials stark an Bedeutung verloren. E<strong>in</strong>e breite Anwendung f<strong>in</strong>det<br />

eigentlich nur noch das Phenobarbital als Antiepileptikum sowie Thiopental <strong>und</strong><br />

Hexobarbital als gängige Narkosemittel.<br />

Als Drogenersatzstoffe stehen Pentobarbital, Amobarbital <strong>und</strong> Secobarbital <strong>im</strong><br />

Vordergr<strong>und</strong>. Wie bei den Benzodiazep<strong>in</strong>en können bei Missbrauch paradoxe<br />

Reaktionen auftreten. Zur Zeit spielen diese Substanzen <strong>in</strong> der Drogenszene der<br />

Schweiz nur e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle.<br />

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2.8 Benzodiazep<strong>in</strong>e<br />

Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

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Vor e<strong>in</strong>er <strong>im</strong>munchemischen Best<strong>im</strong>mung der Benzodiazep<strong>in</strong>e sollte <strong>in</strong> jedem Fall<br />

e<strong>in</strong>e ENZYMATISCHE HYDROLYSE durchgeführt werden, da sonst e<strong>in</strong>ige Substanzen<br />

e<strong>in</strong>e schlechte Nachweisbarkeit haben. Die Gruppe der Benzodiazep<strong>in</strong>e umfasst<br />

e<strong>in</strong>e grosse Anzahl verschiedener Substanzen. Sie werden therapeutisch bei<br />

Angst-/Spannungszuständen <strong>und</strong> bei Schlafstörungen e<strong>in</strong>gesetzt. Die Dosierungen<br />

s<strong>in</strong>d je nach Medikament sehr unterschiedlich. E<strong>in</strong>e therapeutische E<strong>in</strong>zeldosis<br />

reicht <strong>von</strong> 0,5 mg (z.B. Schlafmittel Halcion ® , Wirkstoff Triazolam) bis zu 50 mg<br />

(z.B. Beruhigungs-mittel Valium ® , Wirkstoff Diazepam).<br />

Benzodiazep<strong>in</strong>e haben e<strong>in</strong> hohes Suchtpotential, weisen aber e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge<br />

Toxizität auf. Be<strong>im</strong> Konsum gewisser Benzodiazep<strong>in</strong>e kann es zu e<strong>in</strong>er<br />

anterograden Amnesie kommen, d.h. die Er<strong>in</strong>nerung an Ereignisse, die während<br />

der Wirkungsdauer des Medikaments e<strong>in</strong>getreten s<strong>in</strong>d, ist bee<strong>in</strong>trächtigt. Ebenfalls<br />

bekannt s<strong>in</strong>d paradoxe Reaktionen bei Missbrauch<br />

(� Gegenteil der angstlösenden <strong>und</strong> beruhigenden Wirkung).<br />

Bei Abhängigkeit wird oft e<strong>in</strong> Vielfaches der therapeutischen Dosis konsumiert.<br />

Drogenabhängige nehmen <strong>zur</strong> Verstärkung der eigentlichen Drogenwirkung oft das<br />

Schlafmittel Rohypnol ® (Wirkstoff Flunitrazepam) <strong>in</strong> hoher Dosis e<strong>in</strong>.<br />

2.9 Tricyclische Antidepressiva<br />

Der <strong>im</strong>munchemische Test auf Tricyclische Antidepressiva (TCA; Dreir<strong>in</strong>g-<br />

Antidepressiva) erfasst diese Stoffklasse bei geeignetem Zeitfenster bereits <strong>im</strong><br />

höheren therapeutischen Bereich. Der für Serum konzipierte Test ergibt auch <strong>im</strong><br />

<strong>Ur<strong>in</strong></strong> <strong>und</strong> <strong>im</strong> Blutextrakt wertvolle H<strong>in</strong>weise für die Aufnahme <strong>von</strong> TCA. Der Test<br />

weist e<strong>in</strong>e erhebliche Kreuzreaktivität auf Chlorpromaz<strong>in</strong>, Thioridaz<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />

Diphenhydram<strong>in</strong> auf. H<strong>in</strong>gegen werden Tetracyclische Antidepressiva (z.B.<br />

Maprotil<strong>in</strong>) kaum erfasst.<br />

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3 Nachweis <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

3.1 Nachweisdauer<br />

Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

Institut für Rechtsmediz<strong>in</strong><br />

CH-9007 St.Gallen<br />

Telefon 071 494.21.52<br />

Fax 071 494.28.75<br />

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Die Angabe der Nachweisdauer der Drogen- <strong>und</strong> Suchtstoffe kann nur als<br />

Richtwert verstanden werden. Neben der Abhängigkeit <strong>von</strong> der konsumierten Dosis<br />

besteht auch e<strong>in</strong>e beträchtliche biologische Streuung <strong>von</strong> Mensch zu Mensch.<br />

Zudem ist die Nachweisdauer bei den Benzodiazep<strong>in</strong>en <strong>und</strong> den Barbituraten<br />

aufgr<strong>und</strong> stark unterschiedlicher Dosierungen <strong>und</strong> Ausscheidungszeiten sowie<br />

unterschiedlicher Empf<strong>in</strong>dlichkeit der Immuno-Assays (� Immunchemische Tests)<br />

auf die ver-schiedenen Substanzen der e<strong>in</strong>zelnen Substanzklassen sehr verschieden.<br />

Opiate 2-3 Tage<br />

Coca<strong>in</strong> 2-3 Tage<br />

Cannabis - Gelegenheitskonsument bis zu 10 Tage<br />

Cannabis - chronischer Konsument 30 Tage <strong>und</strong> länger<br />

Amphetam<strong>in</strong> / Methamphetam<strong>in</strong> 2-3 Tage<br />

Designeramphetam<strong>in</strong>e (E<strong>in</strong>zeldosis) e<strong>in</strong>ige St<strong>und</strong>en<br />

Methadon 2-3 Tage<br />

LSD 1-5 Tage<br />

Benzodiazep<strong>in</strong>e - niedrig dosiert 1 Tag<br />

Benzodiazep<strong>in</strong>e - höher dosiert bis zu 2 Wochen<br />

Barbiturate - kurzwirkend 1 Tag<br />

Barbiturate - langwirkend 2-3 Wochen<br />

Methaqualon 10 Tage <strong>und</strong> länger<br />

Tricyclische Antidepressiva 1-10 Tage<br />

3.2 <strong>Ur<strong>in</strong></strong>probenverfälschung<br />

Nicht selten wird versucht, e<strong>in</strong>e <strong>Ur<strong>in</strong></strong>probe zu manipulieren. Neben der Abgabe<br />

e<strong>in</strong>es Fremdur<strong>in</strong>s stehen folgende Möglichkeiten <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>:<br />

– Aufnahme hoher Flüssigkeitsmengen vor der <strong>Ur<strong>in</strong></strong>probenabgabe mit dadurch<br />

verb<strong>und</strong>ener "Verdünnung“ der Probe <strong>im</strong> Körper (siehe Kreat<strong>in</strong><strong>in</strong>).<br />

– Direkte Verdünnung der <strong>Ur<strong>in</strong></strong>probe durch die Zugabe <strong>von</strong> Wasser, Tee, etc.<br />

– Zugabe <strong>von</strong> Verfälschungsstoffen wie Seife, Essig oder Bleichmittel <strong>zur</strong><br />

Bee<strong>in</strong>flussung der Messung oder des Analyten. Im Internet werden zahlreiche<br />

Mittel <strong>zur</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong>probenverfälschung angeboten. Meist handelt es sich um<br />

Oxidationsmittel (z.B. Nitrite), welche optisch oder am Geruch nicht zu erkennen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

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Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

Überprüfung der "Echtheit" e<strong>in</strong>er <strong>Ur<strong>in</strong></strong>probe<br />

Messung des pH-Wertes (i.A. 6-8)<br />

Messung der Temperatur (32-38 ° C)<br />

Kontrolle des <strong>Ur<strong>in</strong></strong>s auf Festkörper<br />

Geruch<br />

<strong>Ur<strong>in</strong></strong>teststreifen auf:<br />

– Glucose <strong>und</strong> Aceton (negativ bei ges<strong>und</strong>en Personen)<br />

– Oxidantien, Kreat<strong>in</strong><strong>in</strong>, Nitrit, Glutaraldehyd, Chromat <strong>und</strong> pH-Wert<br />

3.3 Kreat<strong>in</strong><strong>in</strong><br />

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Kreat<strong>in</strong><strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e körpereigene Substanz, deren Konzentration <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Normbereich liegt. Das Kreat<strong>in</strong><strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> Mass für die <strong>Ur<strong>in</strong></strong>konzentration. Bei tiefen<br />

Kreat<strong>in</strong><strong>in</strong>-Werten kann nicht zwischen e<strong>in</strong>er extremen Flüssigkeits-aufnahme <strong>und</strong><br />

dem Verdünnen durch Zugabe <strong>von</strong> Wasser unterschieden werden.<br />

Kreat<strong>in</strong><strong>in</strong> (mg/dl)<br />

200<br />

160<br />

120<br />

80<br />

40<br />

0<br />

Kreat<strong>in</strong><strong>in</strong>gehalte <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

nach Aufnahme <strong>von</strong> ½ bzw. 1 Liter Wasser<br />

0 1 2 3 4 5 h<br />

Quelle: Kadehijan L., Ordner „Drogenanalytik“ der Firma Syva<br />

4 Nachweis <strong>im</strong> Blut<br />

– – – ½ l Wasser<br />

–––– 1 l Wasser<br />

Die meisten <strong>im</strong>munchemischen Tests lassen sich nach vorgängiger Eiweissfällung<br />

auch für Blut anwenden. Manche Suchtstoffe können noch bis zu mehreren<br />

St<strong>und</strong>en nach e<strong>in</strong>em Konsum erfasst werden (� Anhang "Immunchemische<br />

Prüfverfahren"). Immunchemische Tests <strong>im</strong> Blut sollten nur <strong>in</strong> Labors mit grosser<br />

Erfahrung <strong>in</strong> der Suchtstoffanalytik durchgeführt werden.<br />

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Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

5 Nachweis <strong>in</strong> Haaren, Speichel, Schweiss <strong>und</strong> Nägel<br />

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Neben der Untersuchung <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong> <strong>und</strong> Blut kann e<strong>in</strong> Nachweis <strong>von</strong> <strong>Suchtstoffen</strong><br />

auch <strong>in</strong> <strong>anderen</strong> Asservaten erfolgen. Hier s<strong>in</strong>d vor allem Haare <strong>und</strong> Speichel zu<br />

nennen, <strong>in</strong> speziellen Fällen auch Schweiss <strong>und</strong> Nägel. Welches Asservat <strong>im</strong><br />

E<strong>in</strong>zelfall <strong>zur</strong> Untersuchung verwendet wird, richtet sich nach der nachzuweisenden<br />

Substanz <strong>und</strong> der Aussagefähigkeit des Resultats (siehe Tabelle). Bei allen<br />

Asservaten erfolgt hauptsächlich der Nachweis der Muttersubstanz.<br />

Haaranalysen s<strong>in</strong>d sehr verbreitet <strong>und</strong> liefern e<strong>in</strong>e hohe Aussagekraft bezüglich<br />

des Suchtstoffkonsums vergangener Wochen bis Monate. Voraussetzung ist e<strong>in</strong><br />

regelmässiger Konsum über e<strong>in</strong>en gewissen Zeitraum. Die Analysen decken e<strong>in</strong><br />

breites Spektrum an Drogen <strong>und</strong> Medikamenten ab. Allerd<strong>in</strong>gs besteht e<strong>in</strong>e<br />

erhebliche Kontam<strong>in</strong>ationsgefahr.<br />

Speicheltests werden neuerd<strong>in</strong>gs <strong>von</strong> der Polizei aufgr<strong>und</strong> der e<strong>in</strong>fachen <strong>und</strong> nicht<br />

<strong>in</strong>vasiven Anwendung gerne e<strong>in</strong>gesetzt. Sie liefern e<strong>in</strong>e Aussage über den<br />

aktuellen Konsum <strong>von</strong> <strong>Suchtstoffen</strong> <strong>und</strong> werden z.Zt. für den Nachweis <strong>von</strong><br />

Opiaten, Coca<strong>in</strong>, Amphetam<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Cannabis e<strong>in</strong>gesetzt. Die Konzentrationen <strong>im</strong><br />

Speichel entsprechen i.A. eher der Blutkonzentration, was für die Analyse<br />

bedeutet, dass mit ger<strong>in</strong>geren Konzentrationen <strong>und</strong> kürzerer Nachweisdauer als <strong>im</strong><br />

<strong>Ur<strong>in</strong></strong> gerechnet werden muss.<br />

E<strong>in</strong>e Zusammenfassung wichtiger Aspekte enthält diese Tabelle:<br />

Material<br />

Haare<br />

Speichel<br />

Schweiss<br />

-Hautpflaster<br />

Nägel<br />

Erfassung<br />

retrospektiv<br />

retrospektiv<br />

(aktuell)<br />

retrospektiv<br />

prospektiv<br />

retrospektiv<br />

Zeitfenster<br />

Wochen -<br />

Monate<br />

St<strong>und</strong>en - Tage<br />

St<strong>und</strong>en - Tage<br />

Tage - 1 Woche<br />

Monate<br />

* Risiko der Kontam<strong>in</strong>ation <strong>und</strong> Manipulation<br />

Hauptanalyt<br />

Muttersubstanz<br />

qual., quant.<br />

Muttersubstanz<br />

qual., quant.<br />

Muttersubstanz<br />

Muttersubstanz<br />

qual., halbquant.<br />

Risiko*<br />

hoch<br />

ger<strong>in</strong>g<br />

ger<strong>in</strong>g<br />

mittel<br />

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Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

6 Immunchemisch nicht erfasste Substanzen<br />

6.1 Psilocyb<strong>in</strong> / Psiloc<strong>in</strong><br />

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Weltweit s<strong>in</strong>d über 140 Psilocybe-Arten bekannt. Mehr als die Hälfte dieser<br />

Pilzarten wirken halluz<strong>in</strong>ogen. Der bekannteste europäische Pilz ist Psilocybe<br />

semilanceata (spitzkegeliger Kahlkopf). Diese Pilze werden <strong>in</strong> grossem Umfang<br />

verkauft <strong>und</strong> können auch selber kultiviert werden. Informationen <strong>in</strong> Hülle <strong>und</strong> Fülle<br />

s<strong>in</strong>d <strong>im</strong> Internet zu f<strong>in</strong>den.<br />

Zur Zeit ist ke<strong>in</strong> Immuno-Assay auf dem Markt. Der Nachweis mittels<br />

chromatographischer Verfahren ist möglich, erfolgt aber nur auf Auftrag oder bei<br />

konkreter Verdachtslage.<br />

6.2 GHB<br />

GHB (Liquid Ecstasy) hat <strong>von</strong> der chemischen Struktur her nichts mit dem<br />

eigentlichen Ecstasy oder <strong>anderen</strong> Amphetam<strong>in</strong>en zu tun. GHB wird auf dem<br />

Schwarzmarkt als Natrium- oder Kaliumsalz gehandelt. Da es praktisch unbegrenzt<br />

<strong>in</strong> Wasser löslich ist, wird es oft als Lösung, mit Farb- <strong>und</strong> Aromastoffen versetzt,<br />

angeboten. GHB wird wegen se<strong>in</strong>es alkoholähnlichen Rausches konsumiert. Bei<br />

Überdosierung <strong>und</strong> <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Alkohol oder dämpfenden Stoffen können<br />

schwere Komplikationen bis h<strong>in</strong> zu tiefem Koma auftreten.<br />

Zur Zeit ist ke<strong>in</strong> Immuno-Assay auf dem Markt. Der Nachweis mittels<br />

chromatographischer Verfahren ist möglich, erfolgt aber nur auf Auftrag oder bei<br />

konkreter Verdachtslage.<br />

6.3 Designerdrogen<br />

Für Designerdrogen wie Fentanylderivate <strong>und</strong> Phencyclid<strong>in</strong> (PCP) bieten wir<br />

ebenfalls ke<strong>in</strong>en Immuno-Assay an. Diese Substanzgruppen spielen <strong>zur</strong> Zeit bei<br />

uns e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle. Der Nachweis mittels chromatographischer<br />

Verfahren ist möglich<br />

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7 Auftragsformular IRM St.Gallen<br />

Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

Dieses Formular gibt es zum downloaden unter folgendem L<strong>in</strong>k.<br />

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Anhang "Immunchemische Prüfverfahren"<br />

Suchtstoffe <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong><br />

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Def<strong>in</strong>ition<br />

Immunchemische Prüfverfahren basieren auf e<strong>in</strong>er Antigen-Antikörperreaktion. Sie s<strong>in</strong>d auf die Erfassung e<strong>in</strong>es oder mehrerer Stoffe<br />

<strong>und</strong>/oder deren Metaboliten ausgerichtet. Die Anwendung dieser Verfahren ist dann <strong>in</strong>diziert, wenn schnell <strong>und</strong> kostengünstig e<strong>in</strong><br />

H<strong>in</strong>weis über e<strong>in</strong>e mögliche E<strong>in</strong>nahme <strong>von</strong> Substanzen e<strong>in</strong>er Stoffgruppe verlangt wird. Diese für <strong>Ur<strong>in</strong></strong> konzipierte Tests können mit<br />

e<strong>in</strong>igen E<strong>in</strong>schränkungen auch für Blut angewendet werden. Die Nachweisdauer <strong>im</strong> Blut ist aber deutlich kürzer als <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong>. E<strong>in</strong>ige<br />

Substanzen wie z.B. tiefdosierte Benzodiazep<strong>in</strong>e (Rohypnol ® , Temesta ® ) oder Designeramphetam<strong>in</strong>e wie MDMA (Ecstasy) werden nur<br />

<strong>in</strong> sehr hohen Konzentrationen erfasst. Es werden die gleichen Cut-off-Werte wie bei den <strong>Ur<strong>in</strong></strong>analysen angewendet.<br />

� Immunchemische Bef<strong>und</strong>e haben lediglich h<strong>in</strong>weisenden Charakter.<br />

Bestätigungsanalysen<br />

Immunchemische Prüfverfahren weisen e<strong>in</strong>e hohe Zuverlässigkeit auf. Trotzdem können "falsch positive" oder "falsch negative"<br />

Resultate erzeugt werden. So können z.B. strukturähnliche Substanzen positive Bef<strong>und</strong>e generieren (sog. Kreuzreaktivität), ohne dass<br />

e<strong>in</strong>e Substanz der untersuchten Stoffgruppe vorhanden ist. Daher müssen <strong>im</strong>mer Bestätigungsanalysen durchgeführt werden, wenn<br />

aufgr<strong>und</strong> des Bef<strong>und</strong>es Konsequenzen für den Betroffenen zu erwarten s<strong>in</strong>d. Bestätigungsanalysen werden mit e<strong>in</strong>em<br />

chromatographischen Verfahren durchgeführt. Meist wird die Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) oder die<br />

Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC) e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

� Nur bestätigte <strong>im</strong>munchemische Bef<strong>und</strong>e haben beweisenden Charakter.<br />

Cut-Off<br />

Der Cut-Off ist die Entscheidungsgrenze, bei der e<strong>in</strong> Resultat als positiv oder negativ <strong>in</strong>terpretiert wird. Den Begriff "negativ", <strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne<br />

<strong>von</strong> "nicht vorhanden", gibt es <strong>in</strong> der <strong>Analytik</strong> nicht. Wir können nur aussagen, dass wir mit e<strong>in</strong>em Verfahren e<strong>in</strong>e Substanz<br />

nachgewiesen haben oder nicht. E<strong>in</strong> Messsystem soll nicht so empf<strong>in</strong>dlich wie möglich, sondern so empf<strong>in</strong>dlich wie notwendig se<strong>in</strong>.<br />

Auch der Preis e<strong>in</strong>er Analyse muss dem Problem angepasst se<strong>in</strong>. Die Cut-Off-Werte wurden <strong>von</strong> den Rechtsmediz<strong>in</strong>ischen Instituten<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage <strong>von</strong> nationalen <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternationalen Empfehlungen harmonisiert (für <strong>Ur<strong>in</strong></strong>analysen!) <strong>und</strong> müssen <strong>von</strong> den<br />

Testsystemen mit e<strong>in</strong>er hohen Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit erfasst werden. Bei e<strong>in</strong>igen Tests, bei denen die Messspanne zwischen dem<br />

Messwert e<strong>in</strong>er Negativprobe <strong>und</strong> dem Cut-Off relativ gross <strong>und</strong> die Anfälligkeit auf Störsubstanzen kle<strong>in</strong> ist, kann e<strong>in</strong> unter dem Cut-<br />

Off, aber deutlich über der Negativprobe liegender Wert als "negativ (erhöht)" angegeben werden, sofern es für den Fall als hilfreich<br />

angesehen wird. Als Negativprobe bezeichnen wir e<strong>in</strong>e Probe der entsprechenden Untersuchungsmatrix, welche ke<strong>in</strong>e Substanzen der<br />

zu prüfenden Stoffgruppen enthält.<br />

Resultatangaben<br />

positiv Messwert gleich oder oberhalb Cut-Off ►konkreter H<strong>in</strong>weis auf das Vorhandense<strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er<br />

Substanz der entsprechenden Stoffgruppe<br />

negativ (erhöht) Messwert unterhalb Cut-Off, aber klar ►gewisser H<strong>in</strong>weis auf das Vorhandense<strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er<br />

über dem Wert e<strong>in</strong>er Negativprobe<br />

negativ Messwert unterhalb Cut-Off <strong>im</strong> Bereich<br />

e<strong>in</strong>er Negativprobe<br />

Nachweisdauer der verschiedenen Stoffgruppen (Richtwerte)<br />

Substanz der entsprechenden Stoffgruppe<br />

►ke<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis auf das Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Substanz der<br />

entsprechenden Stoffgruppe<br />

<strong>Ur<strong>in</strong></strong> Blut<br />

Opiate 2-3 Tage 1 Tag<br />

Coca<strong>in</strong> 2-3 Tage 1-2 Tage<br />

Cannabis - Gelegenheitskonsument bis zu 10 Tage 1 Tag<br />

Cannabis - chronischer Konsument 30 Tage <strong>und</strong> länger e<strong>in</strong>ige Tage<br />

Amphetam<strong>in</strong> / Methamphetam<strong>in</strong> 2-3 Tage 1-2 Tage<br />

Designeramphetam<strong>in</strong>e (E<strong>in</strong>zeldosis) e<strong>in</strong>ige St<strong>und</strong>en meist nicht nachweisbar<br />

Methadon 2-3 Tage 1 Tag<br />

LSD 1-5 Tage<br />

Benzodiazep<strong>in</strong>e - niedrig dosiert 1 Tag meist nicht nachweisbar<br />

Benzodiazep<strong>in</strong>e - höher dosiert bis zu 2 Wochen e<strong>in</strong>ige Tage<br />

Barbiturate - kurzwirkend 1 Tag wenige St<strong>und</strong>en<br />

Barbiturate - langwirkend 2-3 Wochen e<strong>in</strong>ige Tage<br />

Methaqualon 10 Tage <strong>und</strong> länger e<strong>in</strong>ige Tage<br />

Tricyclische Antidepressiva 1-10 Tage 1-2 Tage<br />

Die Nachweisdauer ist u.a. abhängig <strong>von</strong> der aufgenommenen Dosis. Ferner besteht e<strong>in</strong>e erhebliche <strong>in</strong>dividuelle Schwankung.<br />

Opiat-Differenzierung<br />

E<strong>in</strong>e Unterscheidung der enthaltenen Opiate ist nur mit e<strong>in</strong>er Opiat-Differenzierung möglich. Diese erfolgt vornehmlich <strong>im</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong>. Sowohl<br />

Hero<strong>in</strong> wie auch Code<strong>in</strong> wird <strong>im</strong> Körper zu Morph<strong>in</strong> abgebaut. Be<strong>im</strong> Hero<strong>in</strong> geschieht dies <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zwischenschritt über die Bildung<br />

<strong>von</strong> Monoacetylmorph<strong>in</strong>. Je grösser die Zeitspanne zwischen Konsum <strong>und</strong> <strong>Ur<strong>in</strong></strong>entnahme, umso schwieriger bis unmöglich ist e<strong>in</strong>e<br />

Unterscheidung zwischen e<strong>in</strong>em Hero<strong>in</strong> -, Morph<strong>in</strong>- <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Code<strong>in</strong>konsum.<br />

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