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Herunterladen - Medizinische Laboratorien Düsseldorf

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UNTERSUCHUNGSPROGRAMM 10. überarbeitete Auflage<br />

Klinische Chemie Hämatologie Mikrobiologie<br />

Endokrinologie Zelldifferenzierung Bakteriologie<br />

Tumormarker Zelltypisierung Virologie<br />

Vitamine Gerinnung Mykologie<br />

Proteine Blutgruppen Parasitologie<br />

Biomonitoring HLA-Typisierung Tuberkulosediagnostik<br />

Immunologie Molekularbiologie Umweltmedizin<br />

Allergologie Erregernachweise Schwermetalle<br />

Autoimmunologie Genmutationsnachweise Toxikologie<br />

Infektionsimmunologie Entgiftungskapazität Umweltmonitoring<br />

Liquordiagnostik Onkologie Spurenelemente


Postfach 300731<br />

40407 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Nordstraße 44<br />

40477 <strong>Düsseldorf</strong><br />

Tel.: [0211] 497 80<br />

Fax: [0211] 493 06 12<br />

Email: info@labor-duesseldorf.de<br />

Internet: www.labor-duesseldorf.de


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Allgemeines<br />

Allgemeine Hinweise S. 2<br />

Präanalytik S. 3<br />

Abkürzungen S. 17<br />

Teil 1: Laboratoriumsmedizin/Mikrobiologie<br />

Alphabetisches Gesamtverzeichnis (mit Funktionstesten) S. 18<br />

Teil 2: Infektionserkrankungen<br />

2.1 Alphabetisches Gesamtverzeichnis S. 257<br />

2.2 Anzüchtung und Identifizierung S. 277<br />

2.3 Direkter Erregernachweis S. 286<br />

Teil 3: Indikationsbezogene Diagnostik S. 291<br />

Teil 4: Hygiene-/Umweltuntersuchungen S. 316<br />

1


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

Transportdienst<br />

Das Labor verfügt über eine überregionale Transportlogistik,<br />

so dass fast alle Proben direkt abgeholt<br />

werden können. Auf Wunsch können unsere Einsender<br />

auch nachmittags angefahren werden.<br />

Montags bis freitags, nach Absprache auch samstags<br />

oder sonntags, erfolgt die tägliche Anfahrt für<br />

die Befundzustellung und Abholung des Untersuchungsmaterials.<br />

Der Abholservice als auch die<br />

Versandmaterialien sind für unsere Einsender<br />

kostenfrei.<br />

Alternativ können Sie den Postversand nutzen. Wir<br />

stellen Ihnen frankierte Versandtüten (Porto übernimmt<br />

Empfänger) und spezielle Versandhüllen für<br />

den sicheren Versand (nach Postvorschrift) zu Verfügung.<br />

Die Befundübermittlung erfolgt ebenfalls per<br />

Post oder vorab auch als Fax oder über DFÜ.<br />

Telefonische Befundabfrage<br />

Die ärztliche Schweigepflicht setzt Grenzen.<br />

Telefonische Befundauskünfte werden nicht an<br />

Patienten erteilt, sofern wir nicht per Vereinbarung<br />

ermächtigt worden sind. Dies gilt auch für<br />

Befundabholer. Klinisch relevante Laborbefunde<br />

werden von uns spontan telefonisch oder per<br />

2<br />

Fax/DFÜ vorab durchgegeben. Eilige Befunde für<br />

die Vorabdurchgabe sollten auf der Anforderung<br />

gekennzeichnet werden. Eine Internet-Abfrage kann<br />

eingerichtet werden<br />

Telefonverkehr<br />

Unsere Telefonzentrale vermittelt den Anrufer. Routinebefundabfragen<br />

können vom jeweiligen Labor<br />

beantwortet werden. Missverständnisse sind nicht<br />

immer vermeidbar. Alle komplexen medizinischen,<br />

diagnostischen und sonstigen Fragen richten Sie<br />

bitte am besten an die diensthabenden Ärzte.<br />

Wenn wir kurzfristig nicht erreichbar sind, rufen wir<br />

schnellstmöglich zurück.<br />

Bearbeitung und Befundübermittlung<br />

Sämtliche Materialien werden am gleichen Tag bearbeitet,<br />

mikrobiologische Untersuchungsaufträge<br />

werden an allen Wochentagen verarbeitet. Endergebnisse<br />

stehen in der Regel innerhalb von<br />

24 Stunden bereit. Spezialuntersuchungen (z.B.<br />

Molekularbiologie) werden im allgemeinen 1- bis 2mal<br />

wöchentlich durchgeführt.<br />

Qualitätsmanagement<br />

Die Analytik erfolgt nach den Richtlinien der Bundesärztekammer<br />

zur Qualitätssicherung in Medizini-


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

schen <strong>Laboratorien</strong> (RiliBäk) und beinhaltet die interne<br />

und externe Qualitätskontrolle. Den kontinuierlichen<br />

Prozess der Qualitätssteigerung in unserem<br />

Hauses haben wir in den vergangenen Jahren<br />

konsequent weitergeführt. Durch die externe Begutachtung<br />

der Deutschen Akkreditierungsstelle<br />

GmbH (DAkkS) ist unser Qualitätsmanagement<br />

anerkannt worden und durch die Ausstellung einer<br />

Urkunde nach DIN EN ISO 15189 (Labor) und DIN<br />

EN ISO/IEC 17025 (Trinkwasser) offiziell bestätigt.<br />

Präanalytik<br />

Unter Präanalytik versteht man die Bedingungen<br />

und Prozesse, die vor der Durchführung des eigentlichen<br />

Labortests von Bedeutung sind. Diese Prozesse<br />

beginnen bereits mit der Entscheidung, eine<br />

Laboruntersuchung zu veranlassen, der Vorbereitung<br />

des Patienten bezüglich Diät oder Medikation<br />

bis zum Erkennen möglicher Einfluss- und Störgrößen,<br />

z. B. einer Schwangerschaft oder genetischer<br />

Auffälligkeiten wie eines Peroxidasemangels, und<br />

deren Mitteilung an das Labor. Bei Beachtung dieser<br />

Faktoren vor der eigentlichen Analyse können<br />

solche Fehlermöglichkeiten und unnötige Kontrollen<br />

vermieden werden. Präanalytische Fehler sind häufigste<br />

Ursache für implausible Laborwerte. Das<br />

3<br />

Labor muss daher den Einsendern ausreichende<br />

Auskunft über die präanalytische Einzelheiten, die<br />

es zu beachten gilt, zur Verfügung stellen.<br />

Laborergebnisse können durch verschiedene Faktoren<br />

beeinflusst werden:<br />

Körperlage, Tageszeit, biologische Rhythmen<br />

Schon die Änderung der Körperlage ins Liegen führt<br />

zu einer Verdünnung durch Verlagerung von Körperwasser.<br />

Der Abnahmezeitpunkt ist insbesondere<br />

wichtig bei Parametern, die physiologischen Rhythmen<br />

unterliegen (z. B. Cortisol, Wachstumshormon)<br />

sowie bei Medikamenten (Peak- bzw. Talspiegel),<br />

wo der Abnahmezeitpunkt unbedingt angegeben<br />

werden muss. Bei Bestimmung von Medikamentenspiegeln<br />

sollten die Messungen im Talbereich vorgenommen<br />

werden, d. h. vor der nächsten Einnahme.<br />

Geschlecht, genetische Disposition<br />

Geschlechts- und altersspezifische Normwerte müssen<br />

bei der Festlegung der Referenzbereiche berücksichtigt<br />

werden. Natürlicherweise haben Frauen<br />

und Männern unterschiedlichen Konzentrationen<br />

der Geschlechtshormone (Östradiol, Testosteron<br />

etc.), jedoch finden sich geschlechtsspezifische


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

Unterschiede auch bei zahlreichen anderen<br />

Analyten. Auf Grund der unterschiedlichen Muskelmasse<br />

liegen die Referenzbereiche der Kreatinkinase<br />

(CK) und des Kreatinins bei Männern höher<br />

als bei Frauen. Wegen der höheren Erythrozytenzahlen<br />

sind auch die Hämoglobin-Konzentrationen<br />

bei Männern höher als bei Frauen.<br />

Patienten mit der Blutgruppe Lewis (a/b) negativ<br />

können den Tumormarker CA 19-9 nicht bilden.<br />

Personen mit Blutgruppe 0 besitzen eine verminderte<br />

Aktivität des von Willebrand-Faktors als bei<br />

solche mit anderen Blutgruppen. Aktivitäten von nur<br />

35% der Norm (70-130%) können bei diesen Personen<br />

noch als normal gelten. Genetische Hämoglobinsynthesestörungen<br />

können bei heterozygoten<br />

Patienten (z. B. Thalassämien) mit lebenslang verminderten<br />

Erythrozytenindizes (MCV, MCH) vergesellschaftet<br />

sein. Der für die Langzeiteinstellung eines<br />

Diabeteserkrankten verwendete HbA1c-Wert ist<br />

fälschlich vermindert und muss durch Fruktosamin<br />

ersetzt werden.<br />

Herkunft<br />

Asiaten haben eine verminderte Aktivität der Alkoholdehydrogenase<br />

und damit eine geringere Alkoholtoleranz.<br />

4<br />

Alter, Gewicht, Statur, Lebensgewohnheiten,<br />

Schwangerschaft<br />

Alterseinflüsse sind bei zahlreichen Parametern relevant.<br />

Dazu gehören erhöhte Hämoglobin- und Bilirubin-Konzentrationen<br />

bei Neugeborenen, die Veränderung<br />

der Immunglobuline im Säuglings- und<br />

Kleinkindalter, eine vermehrte Aktivität der alkalischen<br />

Phosphatase (AP) in der Wachstumsphase<br />

sowie die Veränderungen der Geschlechtshormone<br />

zwischen Pubertät und Senectus.<br />

In der Schwangerschaft nimmt das Plasmavolumen<br />

um etwa die Hälfte zu. Die Folge ist ein Abfall der<br />

Erythrozytenwerte, des Hämoglobins und der Proteine.<br />

Ernährung, Nahrungskarenz, Stress, Rauchen<br />

Prinzipiell sollte die Entnahme von Nüchternblut<br />

morgens angestrebt werden. Normbereiche gelten<br />

in der Regel für den Nüchternzustand morgens. Die<br />

Blutentnahme erfolgt morgens in der Praxis am sitzenden,<br />

nüchternen Patienten (ungesüßter Tee und<br />

trockenes Brot ist gestattet), möglichst immer unter<br />

gleichen Bedingungen.<br />

Fettreiche Mahlzeiten erhöhen die Konzentrationen<br />

von Triglyceriden, alkalischer Phosphatase (AP),<br />

Lactatdehydrogenase (LDH) und freien Fettsäuren.


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

Bei proteinarmen Diäten sind insbesondere die Albumin-<br />

und Harnstoffkonzentrationen vermindert,<br />

das Wachstumshormon (STH) kann erhöht sein.<br />

Chronischer Alkoholmissbrauch kann zu Erhöhungen<br />

der Enzyme GGT, GPT/ALT und GOT/AST,<br />

sowie einem erhöhten MCV (Erythrozytenvolumen)<br />

und CDT (Carbohydrate Deficient Transferrin) führen.<br />

Bei starken Rauchern kann das C-reaktive<br />

Protein (CRP) und das Carcinoembryonale Antigen<br />

(CEA) auf den doppelten Wert ansteigen.<br />

Stress, Körperliche Aktivität, Immobilisierung<br />

Erhöhte Leukozytenzahlen oder erhöhte Werte bei<br />

der Bestimmung der Katecholamine im Plasma<br />

können durch Stress bedingt sein. Körperliche Belastung<br />

führt, besonders bei untrainierten Personen,<br />

zu einer aktivitätsbedingten Schädigung der Muskelzellen,<br />

die zum Anstieg von Muskelenzymen wie<br />

Kreatinkinase (CK), Transaminasen (GOT/AST) und<br />

LDH führen kann.<br />

Fehlerquellen bei der venösen Abnahme<br />

Langes Stauen führt zu einer Konzentrierung von<br />

höhermolekularen Substanzen (Zellen, Proteine,<br />

Enzyme, Lipide), die Gerinnung kann aktiviert und<br />

eine Hämolyse induziert werden.<br />

5<br />

Die direkte Abnahme aus dem Zugang eines<br />

Heparinperfusors ist gerade bei Gerinnungstests zu<br />

vermeiden. Ist eine Abnahme aus einem Zugang<br />

nicht zu umgehen, so ist darauf zu achten, dass zu<br />

untersuchende Blut nicht mit dem applizierten<br />

Medikament zu vermischen. Manche Substanzen<br />

binden reversibel an Plastikmaterialien (z. B.<br />

Tacrolimus) mit dem Ergebnis falsch hoher Werte.<br />

Bei der Abnahme des Alkoholspiegels kann eine<br />

Desinfektion mit Alkohol das Ergebnis beeinflussen.<br />

Die Nichteinhaltung von Mischungsverhältnissen<br />

(Citratblut) führt insbesondere bei Gerinnungsanalysen<br />

und Blutsenkungen zu Fehlern. Ungenügend<br />

gefüllte Gerinnungsöhrchen (< 85 %) sollten daher<br />

nicht bearbeitet werden.<br />

Ein ähnlicher Effekt kann sich bei Hämatokritwerten<br />

über 60 % ergeben. Der dann deutlich erhöhte Citratanteil<br />

erreicht eine kritische Grenze, wodurch alle<br />

Gerinnungszeiten fälschlich verlängert werden. In<br />

solchen Fällen besteht nach Komp und Sparrow folgende<br />

Möglichkeit der Berechnung eines veränderten<br />

Mischungsanteils:<br />

S=V x (100-Hk)/(640-Hk)<br />

V=Volumen von Blut + Citratlsg.<br />

S=Volumen der Citratlsg.<br />

Hk=Hämatokrit


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

Durch sehr dünne Kanülen bei der Venenpunktion<br />

oder zu schnelle Aspiration des Blutes kann es zu<br />

Hämolyse und damit zur Verfälschung von Parametern<br />

mit hohen intraerythrozytären Konzentrationen<br />

kommen.<br />

Fehlerquellen bei der kapillären Abnahme<br />

Kapillarblut, durch Punktion der Fingerbeere oder<br />

des Ohrläppchens gewonnen, kann bei Bestimmungen<br />

des Säure-Basen-Haushaltes sowie von Glukose,<br />

Lactat, HbA1c und Hb-Bestimmungen verwendet<br />

werden. Eine vollständige, luftblasenfreie<br />

Füllung sowie Durchmischung der Kapillare ist zu<br />

beachten.<br />

Hämodilution durch Gewebswasser und eine erhöhte<br />

Hämolysegefahr können die Ergebnisse verfälschen.<br />

Daher sollte Kapillarblut nur bei oben genannten<br />

Indikationen (Diabetiker, Sportler und<br />

Säuglinge) eingesetzt werden.<br />

Weitere Fehlermöglichkeiten beim Transport<br />

Fehlende oder unzureichende Kühlung des Analysenmaterials<br />

bei bestimmten Parametern oder<br />

fälschliche Kühlung für Anforderungen, bei denen<br />

Kühlung stört sowie das Einfrieren von Vollblutproben.<br />

Falls in dem Leistungsverzeichnis im Einzelnen<br />

6<br />

nicht anders vermerkt, sollten Untersuchungsmaterialien<br />

innerhalb 12 Stunden ins Labor gebracht<br />

werden.<br />

Fehler im Labor<br />

Hämolytische, lipämische oder ikterische Proben<br />

müssen auf dem Befund gekennzeichnet sein, geronnene<br />

Proben oder unvollständig gefüllte Röhrchen<br />

dürfen bei Gerinnungsuntersuchungen nicht<br />

eingesetzt werden.<br />

Spontanurin<br />

Urin sollte immer frisch sein, möglichst das Material<br />

nicht über das Wochenende aufbewahren. Für qualitative<br />

bzw. semi-quantitative Untersuchungen<br />

(Urinsediment, Teststreifen) werden ca. 10 ml Mittelstrahlurin<br />

benötigt.<br />

Sammelurin<br />

Genaue Sammelanweisungen befinden sich auf<br />

dem speziellen Sammelgefäß. Die Sammelzeit beginnt<br />

mit der Blasenleerung, optimale Sammelperiode<br />

ist morgens bis morgens (z. B. 8.00 – 8.00<br />

Uhr). Für spezielle Untersuchungen (z. B. Katecholamine)<br />

müssen dem Sammelurin Konservierungsmittel<br />

(z. B. 10 ml 10 %-ige HCl) vorgelegt<br />

werden.


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

Zusätze (HCI, Eisessig) zunächst in das leere Gefäß<br />

vorlegen. Analysen, die nur mit Säurezusatz<br />

durchgeführt werden können, sind Katecholamin-,<br />

VMS-, 5-HIES- und Histamin-Bestimmungen (Diätvorschriften<br />

beachten). Bei Einsendungen eines<br />

Aliquots muss dies aus der gut durchgemischten<br />

Gesamtmenge genommen werden, Sammelmenge<br />

bitte unbedingt auf dem Auftragsschein angeben.<br />

Bei Clearance-Untersuchungen wird zudem der Serumwert,<br />

das Patientengewicht und die Patientengröße<br />

benötigt.<br />

Liquor<br />

Die Abnahme erfolgt in mehreren Portionen in sterile<br />

Röhrchen. Aufgrund der raschen Lyse zellulärer<br />

Elemente schneller Transport ins Labor. Für die<br />

Diagnostik einer Schrankenfunktionsstörung muss<br />

zusätzlich Serum abgenommen werden.<br />

Stuhl<br />

Für die meisten Stuhluntersuchungen wird eine etwa<br />

bohnengroße Menge benötigt, die bis zum<br />

Transport kühl zu lagern ist.<br />

7<br />

Laboranforderungsscheine und Probenidentifikation<br />

Die korrekte Identifikation der Probe sowohl auf<br />

dem Röhrchen als auch auf dem Probenbegleitschein<br />

gewährleistet die korrekte Zuordnung.<br />

Kleben Sie bitte ggfs. auf die Röhrchen einen<br />

Barcode und auf dem Auftragsschein in das dafür<br />

vorgesehene Feld einen Auftragsbarcode Der Probenbegleitschein<br />

muss lesbar ausgefüllt sein, damit<br />

eine eindeutige, verwechslungsfreie Zuordnung von<br />

Probe, Patient und Einsender und Zeitpunkt der<br />

Probenabnahme gewährleistet ist.<br />

Technik der venösen Blutentnahme<br />

Vene im Bereich der oberflächlichen Venen der Ellenbeuge,<br />

des Unterarms oder des Handrückens<br />

suchen; ein Öffnen und Schließen der Hand ist nicht<br />

sinnvoll, da es hierdurch zu einem Kaliumanstieg<br />

kommen kann.<br />

Der Stauschlauch sollte etwa 10 cm über der beabsichtigten<br />

Punktionsstelle angelegt werden. Der<br />

Puls sollte fühlbar sein und es sollte nicht länger als<br />

maximal eine Minute gestaut werden.<br />

Nach Festlegung der Entnahmestelle Entstauen und<br />

Desinfektion (70 % Isopropanol, 70-80 % Äthanol)<br />

der Entnahmestelle. Erst dann erneut Staubinde


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

anlegen. Schutzhülle der Kanüle entfernen und mit<br />

nach oben gerichteter Schliffseite der Kanüle in die<br />

Vene stechen. Stichwinkel flach wählen, damit die<br />

Vene nicht durchstochen wird.<br />

Beim Vacutainersystem läuft das Blut durch den im<br />

Röhrchen befindlichen Unterdruck direkt ins Röhrchen,<br />

bei allen anderen Systemen wird dieser Unterdruck<br />

durch Zurückziehen des Kolbens erzeugt.<br />

Mit Kolben nur so viel Unterdruck erzeugen, dass<br />

das Blut frei ausläuft. Sobald erkennbar Blut in das<br />

Abnahmeröhrchen fließt, kann wieder entstaut werden.<br />

Nach Füllung aller gewünschten Röhrchen wird ein<br />

Tupfer auf die Einstichstelle gelegt. Die Kanüle wird<br />

schnell herausgezogen und ein Tupfer fest auf die<br />

Einstichstelle gepresst. Nach ca. 5 Minuten kann<br />

der Tupfer dann mit Leukoplast fixiert werden.<br />

Reihenfolge der<br />

Materialgewinnung bei der Blutentnahme<br />

Vor der Blutentnahme werden die benötigten Röhrchen<br />

in eine festgelegte Reihenfolge gestellt. Bei<br />

der Entnahme von mehreren Blutproben sollte das<br />

Gerinnungsröhrchen nicht das erste sein. Durch die<br />

Nadel können sonst zu Beginn geringe Mengen<br />

Gewebethromboplastin in das Röhrchen gelangen<br />

8<br />

und die Gerinnung bereits dort in vitro aktivieren.<br />

Nativröhrchen sollten immer vor Röhrchen mit Zusätzen<br />

verwendet werden.<br />

Entnahmereihenfolge für Venenblutentnahme:<br />

1) Blutkulturen<br />

2) Nativblut<br />

3) EDTA/Fluorid/Citratblut<br />

Bereits geringe Kontaminationen der Proben können<br />

bei PCR-Untersuchungen schon zu falsch positiven<br />

Untersuchungsergebnissen führen. Daher<br />

sollten bei der Blutabnahme grundsätzlich frische<br />

Handschuhe getragen werden. Bei Blutabnahmen<br />

an mehreren Patienten in Folge werden die Handschuhe<br />

jeweils gewechselt.<br />

Detailierte Hinweise zur<br />

Stabilität einzelner Parameter<br />

sowie des benötigten<br />

Probenmaterials<br />

sind bei den jeweiligen<br />

Analyten beschrieben.<br />

Medikamente sollten in<br />

der Regel erst nach der<br />

Blutentnahme eingenommen werden, bei Blutalkoholbestimmungen<br />

dürfen für die Hautdesinfektion<br />

keine alkoholhaltigen Desinfektionsmittel verwendet


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

werden. Für virusserologische Untersuchungen sollten<br />

orginalverschlossene Blutentnahmegefäße eingesandt<br />

werden (Vermeidung von Kontaminationen).<br />

Proben sollten nie dem direkten Sonnenlicht<br />

ausgesetzt werden.<br />

Probenmenge<br />

Die in unserem Leistungsverzeichnis angegebenen<br />

Probenmengen gelten für Einzelbestimmungen.<br />

Sollten mehrere Bestimmungen gleichzeitig gewünscht<br />

werden, sind zusammen etwas geringere<br />

Volumina als bei alleiniger Bestimmung ausreichend.<br />

Vollblut (natives Blut) wird in der gesamten<br />

Klinischen Chemie (Glucosebestimmung nur bei<br />

kurzen Transportzeiten), in der Infektions- und<br />

Blutgruppenserologie, der Endokrinologie, der Autoimmunologie,<br />

bei Tumormarkern und Medikamentenspiegeln<br />

eingesetzt.<br />

Serum entsteht nach Gerinnen<br />

und Zentrifugieren<br />

des durch Venenpunktion<br />

gewonnenen Vollblutes.<br />

Dabei muss mindestens<br />

eine Zeit von ca. 30 Minuten<br />

zwischen Abnahme<br />

und Zentrifugieren für<br />

9<br />

Koagulation und Retraktion abgewartet werden.<br />

Stabile Parameter sind alle Proteine, Immunglobuline<br />

und Antikörper. Entsprechendes gilt für solche<br />

Ionen, die innerhalb der Erythrozyten und außerhalb<br />

im Serum oder Plasma in etwa der gleichen<br />

Konzentration vorhanden sind. Ist dies nicht der<br />

Fall, reicht eine Trennung von den zellulären<br />

Bestandteilen aus, um verlässliche Werte zu ermitteln.<br />

Dies kann entweder durch Überführen des<br />

Serums in ein Sekundärröhrchen oder die Verwendung<br />

eines Trenngel-Röhrchens gelingen. Die<br />

Stabilität der meisten Enzyme und Hormone wie<br />

z. B. Cortisol, LH, FSH oder Östradiol ist hoch. Andere<br />

Hormone wie Calcitonin oder ADH u. a. sind<br />

jedoch sehr instabil.<br />

Sollte sich eine Probenlagerung nicht vermeiden<br />

lassen, ist die Probe verschlossen, und sofern nicht<br />

anders angegeben, bei Raumtemperatur lichtgeschützt<br />

aufzubewahren.<br />

Gefroren werden muss Serum oder Plasma bei längerem<br />

Transport oder Lagerung für nachfolgende<br />

Untersuchungen. Abnahmezeit und Ankunft im Labor<br />

müssen zusätzlich in der EDV bei * dokumentiert<br />

werden, da diese Analyte nur begrenzt haltbar<br />

sind.


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

Parameter Probenmaterial<br />

ACTH * EDTA-Plasma<br />

ADH EDTA-Plasma<br />

Aldosteron Urin<br />

Ammoniak * EDTA-Plasma<br />

Biotin (Vit. H) Serum<br />

Calcitonin Serum<br />

Dopamin EGTA-Plasma<br />

Gastrin Serum<br />

Glucagon EDTA-Plasma<br />

Histamin EDTA-Plasma<br />

IGF-1 Serum<br />

IGF-BP3 Serum<br />

Katecholamine Spezialröhrchen<br />

Malondialdehyd EDTA-Plasma<br />

Parathormon related Peptide EDTA-Plasma<br />

Serotonin Serum<br />

TNF Serum<br />

VIP EDTA-Plasma<br />

Vitamin A Serum<br />

Vitamin C Plasma<br />

Vitamin E Serum<br />

Vitamin K Serum<br />

10<br />

Für folgende Parameter muss das Blut schnellstens<br />

zentrifugiert und Serum gewonnen werden:<br />

Kalium, GOT, Glucose (nicht bei EDTA-Fluorid),<br />

LDH, Lactat, Homocystein. Für Homocystein müssen<br />

Abnahmezeit und Ankunft im Labor zusätzlich<br />

in der EDV dokumentiert werden.<br />

Lichtgeschützt einzusendende Parameter sind Beta-<br />

Carotin, Bilirubin im Fruchtwasser, Porphyrine, Pyridinoline,<br />

Vitamin A, Vitamin E und Vitamin K.<br />

Gewärmtes Vollblut (z. B. in Thermoskanne) wird<br />

für die Bestimmung der Kryoglobuline und Kälteagglutinine<br />

benötigt.<br />

EDTA-Blut, bzw. Plasma (Blutbild-Röhrchen) wird<br />

insbesondere bei folgenden Untersuchungen eingesetzt:<br />

Blutbild, HbA1c, Hb-Elektrophorese, Erythrozytenenzyme,<br />

HLA-, Lymphozytentypisierung, HIV-<br />

PCR, PCR auf Hämochromatose, MTHFR, Apo E<br />

und Apo B100, Erythrozyten-Porphyrine, Vitamin B1<br />

und B2, ACTH, Renin, Cyclosporin, Tacrolimus,<br />

Sirolimus, Ammoniak, Blei, Met-Hb, CO-Hb.<br />

Grundsätzlich werden die Proben zum Ausschluss<br />

von Implausibilitäten bis zu sieben Tagen asserviert.<br />

Citrat-Plasma ist in der Regel für alle Gerinnungsuntersuchungen<br />

(z. B. Quick, PTT, Faktoren,


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

Protein C/S, APC-Resistenz) notwendig (genaues<br />

Füll-, bzw. Mischungsvolumen beachten).<br />

Um einen in vitro Abbau des Analyten zu verhindern,<br />

wird EDTA-Fluorid-Blut für die Bestimmung<br />

von Glukose (bei langen Transportzeiten), HbA1c,<br />

Lactat, Pyruvat, Xylose, Galaktose und Fructose<br />

verwendet.<br />

BSG-Röhrchen werden ausschließlich für die Blutsenkung<br />

nach Westergren verwendet, Heparin-<br />

Plasma kann nach laborinterner Validation bei den<br />

meisten klinisch-chemischen Routineuntersuchungen<br />

(Ausnahme Elektrophorese, Vancomycin,<br />

Lithium) an Stelle von Serum verwendet werden<br />

und damit die Zeit zwischen Abnahmen und Zentri-<br />

fugieren minimieren.<br />

Material<br />

Vacutainer<br />

Venosafe<br />

Monovetten<br />

Serum braun weiß<br />

EDTA-Blut violett rot<br />

Citrat-Blut 1+9, Gerinnung hellblau grün<br />

Citrat-Blut 1+4, BSG schwarz violett<br />

Heparin-Blut grün orange<br />

EDTA-Fluorid grau gelb<br />

Farbkennung von Becton-Dickinson Vacutainer,<br />

Terumo Venosafe und Sarstedt Monovette®.<br />

11<br />

Hinweise zur<br />

mikrobiologischen Probenentnahme<br />

Allgemeine Grundsätze<br />

Der Aussagewert mikrobiologischer Untersuchungen<br />

hängt maßgeblich von der Gewinnung des Untersuchungsmaterials,<br />

seiner korrekten Lagerung<br />

bis zur Verarbeitung im Labor sowie des Transportes<br />

ab.<br />

Die Materialgewinnung sollte möglichst vor Beginn<br />

einer antibiotischen Therapie oder anderer keimschädigender<br />

Maßnahmen erfolgen. Die Materialentnahme<br />

sollte möglichst vom Ort der vermuteten<br />

Infektion erfolgen.<br />

Je größer das Probenvolumen ist, desto größer ist<br />

die mikrobiologische Ausbeute (Ausnahme Stuhluntersuchungen,<br />

hier reicht eine etwa bohnengroße<br />

Menge aus).<br />

Die korrekte Identifikation der Probe sowohl auf<br />

dem Probengefäß als auch auf dem Probenbegleitschein<br />

gewährleistet die korrekte Zuordnung.<br />

Genaue Angabe und Bezeichnung des Untersuchungsmaterials<br />

(Materialart, z.B. „Abstrich“; Entnahmeort,<br />

z.B. „Abszess rechter Oberschenkel“).<br />

Die Untersuchungsmethodik des Labors richtet sich<br />

nach diesen Angaben (Ansatzschemata und unter-


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

schiedliche Verarbeitungstechniken) und führt so zu<br />

einer effektiveren Diagnostik und aussagekräftigen<br />

Ergebnissen.<br />

Die Angabe der Verdachtsdiagnose hat ebenfalls<br />

Auswirkungen auf die Methodik (z.B. „V. a. Brucellose“)<br />

und erleichtert die mikrobiologisch-infektiologische<br />

Interpretation des Befundes.<br />

Angabe des Entnahmedatums und der Zeit. Die Dokumentation<br />

dieser Angaben auf dem mikrobiologischen<br />

Befund ermöglicht eine Bewertung der Lagerungszeit<br />

und somit der diagnostischen Wertigkeit<br />

des Untersuchungsmaterials.<br />

Spezielle<br />

Entnahmetechniken und Lagerungshinweise<br />

Flüssige Materialien sind festen Untersuchungsmaterialien<br />

grundsätzlich vorzuziehen. Die Keimausbeute<br />

ist aufgrund der präanalytischen Labormethodik<br />

in der Regel größer als bei anderen Untersuchungsmaterialien.<br />

Auf ausreichende Mengen<br />

sind bei Punktaten zu achten (ausreichend sind in<br />

der Regel 10 ml, bei Eitermaterialien reichen auch<br />

kleinere Volumina).<br />

12<br />

Abstriche<br />

Entnahmebesteck:<br />

Steril verpackte Tupfer (für große Flächen – blaue<br />

Abstriche, für kleine Flächen – rote Abstriche),<br />

Röhrchen mit Transportmedium.<br />

Das Medium in den Transportröhrchen verhindert<br />

die Austrocknung vorhandener Bakterien, es ist kein<br />

Nährmedium und unterstützt somit nicht das<br />

Wachstum der Bakterien.<br />

Feiner Tupfer, Transportmedium nicht<br />

für flüssige Materialien oder Gewebe.<br />

Entnahmetechnik:<br />

Bei Abstrichen von trockenen Körperarealen empfiehlt<br />

sich die vorherige Befeuchtung des Tupfers<br />

mit steriler, physiologischer Kochsalzlösung.


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

Gewinnung des Untersuchungsmaterials durch Abrollen<br />

des Watteträgers und Benetzung der gesamten<br />

Oberfläche.<br />

Abstriche von Ulzerationen nach Entfernung vorhandener<br />

nekrotischer Areale vom Rande des Ulkus.<br />

Abstriche von oberflächlichen Abszessen nach Reinigung<br />

der Oberfläche bzw. nach Eröffnung des<br />

Abszesses aus der Tiefe.<br />

Lagerung:<br />

Bis zur Verarbeitung im Labor Lagerung bei 4 °C<br />

(Kühlschranktemperatur).<br />

Punktate (flüssige Materialien)<br />

Entnahmebesteck:<br />

Sterile Probengefäße mit Schraubverschluß (z.B.<br />

10 ml Probengefäße, 100 ml Schraubverschlussgefäße,<br />

Blutkuturmedium).<br />

Entnahmetechnik:<br />

Punktion unter sterilen Bedingungen und dann<br />

Überimpfung des Untersuchungsmaterials in die<br />

dafür vorgesehenen Gefäße. Bei zu erwartenden<br />

niedrigen Keimzahlen kann eine Anreicherung über<br />

13<br />

Verimpfung eines Aliquot in Blutkulturnährmedien<br />

(aerobe und anaerobe Flasche) vorteilhaft sein.<br />

Lagerung:<br />

Nativmaterial wird bei 4 °C gelagert, Untersuchungsmaterialien<br />

zur Anreicherung in Blutkulturflaschen<br />

bei Raumtemperatur.<br />

Liquores<br />

Gleiches Verfahren wie bei Punktaten.<br />

Lagerung:<br />

Nativmaterial wird bei Zimmertemperatur gelagert,<br />

Untersuchungsmaterialien zur Anreicherung in Blutkulturflaschen<br />

im Brutschrank bei 37 °C.<br />

Biopsie- und Operationsmaterialien (einschließlich<br />

Sternalpunktaten und Knochenmarksstanzen)<br />

Entnahmebesteck:<br />

Sterile, festverschließbare Probengefäße (unterschiedliche<br />

Größen).<br />

Entnahmetechnik:<br />

Nach einer entsprechenden Vorbehandlung Überführung<br />

der Untersuchungsmaterialien in die dafür


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

vorgesehenen Gefäße. Zur Vermeidung der Austrocknung<br />

der Materialien Hinzufügung von physiologischer<br />

Kochsalzlösung (bei kleineren Materialien<br />

reichen einige Tropfen, bei größeren Materialien bis<br />

zu 1 ml physiologischer Kochsalzlösung).<br />

Lagerung:<br />

Bei 4 °C<br />

Blutkulturen<br />

Entnahmezeitpunkt:<br />

Bei septischen Patienten ist es empfehlenswert die<br />

Blutkulturen vor oder möglichst früh im Fieberanstieg<br />

zu entnehmen (vor Beginn der antibiotischen<br />

Therapie). Die Entnahme von zwei Blutkultursets<br />

aus zwei unterschiedlichen Entnahmestellen erhöht<br />

die Sensitivität der Blutkulturdiagnostik und erleichtert<br />

die Interpretation der Relevanz eines nachgewiesenen<br />

Erregers.<br />

Bei akuter infektiöser Endokarditis sollten mindestens<br />

drei Blutkultursets vor Therapiebeginn aus<br />

verschiedenen Entnahmestellen innerhalb einer<br />

Stunde abgenommen werden. Bei subakuter Endokarditis<br />

ist es empfehlenswert, mindestens 3 bis 4<br />

14<br />

Blutkultursets innerhalb von 24 Stunden abzunehmen.<br />

Blutkulturautomat<br />

Punktionstechnik:<br />

Nach Desinfektion der Punktionsstelle (mindestens<br />

30 Sek. Einwirkung des Desinfektionsmittels) Haut<br />

trocknen lassen oder mit sterilem Tupfer abwischen.<br />

Die Punktionsstelle sollte danach nicht mehr berührt<br />

werden. Blut unter aseptischen Bedingungen vom<br />

Patienten entnehmen (z. B. steriles Überleitungsschlauchsystem,<br />

Spritze etc.).


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

In der Regel wird eine<br />

periphere Vene punktiert,<br />

eine Entnahme<br />

aus einem liegenden<br />

Katheter ist auf Grund<br />

der Kontaminationsgefahr<br />

nicht empfehlenswert<br />

(Ausnahme: eine<br />

periphere Venenpunktion ist nicht möglich oder zum<br />

Nachweis einer katheterassoziierten Infektion).<br />

Inokulation der Blutkulturflasche:<br />

Die Kappen der Blutkukturflaschen entfernen und<br />

das Durchstichseptum mit alkoholischen Präparaten<br />

desinfizieren. Ein Blutkulturset besteht aus einer aeroben<br />

und aus einer aneroben Blutkulturflasche.<br />

Die Blutkulturflaschen mit jeweils 3-10 ml (optimal 8-<br />

10 ml) beimpfen. Spezielle Medien (PEDS-Flaschen)<br />

für die Pädiatrie können mit 1-3 ml inokuliert<br />

werden.<br />

Hinweise: Die Blutkulturflaschen sollten bei Raumtemperatur<br />

gelagert und nie gekühlt beimpft werden.<br />

Zuerst die aerobe Flasche beimpfen. Blutkulturflaschen<br />

nicht belüften!<br />

In der Blutkulturflasche besteht Unterdruck. Die<br />

Entnahmestelle, sowie Entnahmedatum/-zeit müs-<br />

15<br />

sen auf dem Begleitschein und auf den Flaschen<br />

vermerkt werden.<br />

Lagerung/Transport:<br />

Der Transport der beimpften Blutkulturflaschen ins<br />

Labor muss zeitnah erfolgen.<br />

Bis zur Verarbeitung im Labor sollten die Blutkulturflaschen<br />

bei Raumtemperatur aufbewahrt werden.<br />

Wurden die Blutkulturflaschen trotzdem bereits bei<br />

37 °C im Brutschrank vorbebrütet, muss dies unbedingt<br />

auf dem Begleitschein angegeben werden.<br />

Kunststoffmaterialien (Katheter, Sonden, u. a.)<br />

Entnahmebesteck:<br />

Entsprechende sterile, verschließbare Probengefäße.<br />

Entnahmetechnik:<br />

Entfernung des Kunststoffmaterials unter sterilen<br />

Bedingungen (Desinfektion der Insertionsstelle).<br />

Nach Trocknung der Desinfektionsmaterialien wird<br />

der Kunststoff entfernt und die Spitze in einer Länge<br />

von ungefähr 4-6 cm abgeschnitten und in die sterilen<br />

Gefäße verbracht.


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

Lagerung:<br />

Nach Hinzufügung von steriler, physiologischer<br />

Kochsalzlösung (1-2 ml) bei 4 °C.<br />

Urine<br />

Entnahmematerialien:<br />

Orientierender Bakteriennachweis mit Uricult. Für<br />

speziellere Fragestellungen erlauben native Urine<br />

(10 ml/100 ml Schraubverschlussgefäße) eine differenziertere<br />

mikrobiologische Aussage über Leukozyten<br />

und Leitkeime bzw. deren Keimzahlen.<br />

Mittelstrahlurin (ca. 10 ml), Katheterurin (ca. 10 ml;<br />

Einmalkatheter, Punktionsurin, suprapubischer Katheter,<br />

Dauerkatheter). Die Entnahme über Dauerkatheter<br />

sollte zur Vermeidung von Kontaminationen<br />

durch eine bestehende Bakterienkolonisation<br />

über einen frisch gelegten Dauerkatheter erfolgen!<br />

Entnahmetechnik:<br />

Morgenurin bzw. lange zurückgehaltener (Bakterienvermehrung!)<br />

Urin ist am aussagekräftigsten. Zur<br />

Vermeidung einer Kontamination sind die allgemeinen<br />

Richtlinien zur Entnahme von Mittelstrahlurin<br />

unbedingt einzuhalten und dem Patienten zu erklä-<br />

16<br />

ren. Nach gründlicher Händewaschung (beim Mann:<br />

Reinigung der Glans penis mit Tupfer und reinem<br />

Wasser, bei der Frau: Reinigung der Vulva mit<br />

feuchtem Tupfer von vorne nach hinten, zweimalige<br />

Wiederholung mit jeweils frischem Tupfer, Säuberung<br />

des Orifiziumbereichs mit viertem Tupfer) Auffangen<br />

der mittleren Portion in entsprechenden<br />

Gefäßen. Bei Dauerkatheterträgern Gewinnung des<br />

Urins durch Punktion einer sorgfältig desinfizierten<br />

Stelle des proximalen Katheterteils, nicht aus dem<br />

Auffangbeutel!<br />

Lagerung:<br />

Auf Grund möglicher Keimanreicherung sollten die<br />

Materialien bis zum Transport unbedingt bei 4 °C<br />

gekühlt werden.


ALLGEMEINE HINWEISE<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

* Kooperation mit Partnerlaboratorien, auf<br />

Wunsch benennen wir gerne die genaue<br />

Adresse<br />

** Studienparameter, bitte Rücksprache<br />

AAS Atomabsorption<br />

AG Antigen<br />

AGG Agglutinationsreaktion<br />

AK Antikörper<br />

BAT biologischer Arbeitsstoff-Toleranzwert<br />

BLOT Immunoblot<br />

CLOT Clotting-Test<br />

DFC Durchflusscytometrie<br />

EAST Enzym-Allergo-Sorbent-Test<br />

ECLIA Elektro-Chemi-Lumineszenz-Immuno-<br />

Assay<br />

EIA Enzymimmunoassay<br />

EKA Expositionsäquivalente für<br />

krebserregende Arbeitsstoffe<br />

ELPHO Elektrophorese<br />

FIA Fluoreszenzimmunoassay<br />

FPIA Fluoreszenzpartikelimmunoassay<br />

GZM Gelzentrifugationsmethode<br />

GC/MS Gaschromatographie/Massenspektometrie<br />

HA Hämagglutination<br />

17<br />

HAH Hämagglutinationshemmtest<br />

HPLC High-Pressure-Liquid-Chromatographie<br />

CP/MS Induktiv gekoppelte<br />

Plasmamassenspektrometrie<br />

IFCC International Federation of Clinical<br />

Chemistry<br />

IFT Immunfluoreszenztest<br />

IHA indirekte Hämagglutination<br />

ISE Ionen-Selektive-Elektrode<br />

K bakteriologischer Kulturansatz<br />

KBR Komplementbindungsreaktion<br />

KOAG koagulometrisch<br />

LC/MS Liquid-Chromatographie/Massenspektometrie<br />

LIA Lumineszenz-Immuno-Assay<br />

M Mikroskopie aus Untersuchungsmaterial<br />

MEIA Mikropartikel-Immunoassay<br />

NEPH Nephelometrie<br />

PHOT Photometrisch<br />

PCR Polymerase Chain Reaction<br />

RIA Radioimmunoassay<br />

SSW Schwangerschaftswoche<br />

TURB Turbidimetrie


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

AB-Gamma-Test<br />

AGG<br />

5 ml EDTA-Blut<br />

ACE<br />

(Angiotensin-Converting-<br />

Enzyme)<br />

PHOT<br />

2 ml Liquor<br />

2 ml Serum<br />

ACE-POLYMORPHISMUS<br />

PCR<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

negativ, bzw. Titer gegen A-Erythrozyten < 1:40, B-Erythrozyten < 1:40<br />

Fetale Erythroblastose mit beschleunigtem Abbau roter Blutkörperchen durch<br />

mütterliche Isoantikörper infolge Blutgruppenunverträglichkeit (AB0-Inkompatibilität)<br />

zwischen Mutter u. Kind, d. h. bei A- oder B-Kindern von Müttern mit Blutgruppe 0.<br />

Grundlage dafür sind Immunprozesse als Folge der Sensibilisierung der Mutter durch<br />

Erythrozyten des Feten.<br />

Serum Erwachsene < 68 U/ml, Liquor Erwachsene < 5 U/ml<br />

Beim unbehandelten Sarkoidose-Patienten ist Serum-ACE deutlich erhöht. Eine spontane<br />

oder corticosteroidinduzierte Remission der Sarkoidose wird durch sinkende Serum-<br />

ACE-Konzentration angezeigt. Weitere Behandlungsindikationen für die ACE- Bestimmung<br />

sind die Sarkoidosefälle des Herzens, des Zentralnervensystems und der<br />

endokrinen Organe. Patienten mit Lungenkrankheiten wie Tuberkulose, Fibrose und<br />

Tumoren haben meist normale oder erniedrigte Serum-ACE.<br />

ACE wird auch als Marker für die Überwachung und Behandlung mit für die Lunge<br />

giftigen Medikamenten vorgeschlagen. Die diagnostische Spezifität der ACE-Bestimmung<br />

wird durch das Vorhandensein von anderen Krankheiten mit granulomatösen Gewebeveränderungen<br />

eingeschränkt. Insbesondere Hyperthyreose, Diabetes mellitus, Alkoholabusus<br />

und HIV-Infektionen führen zu erhöhten ACE-Werten.<br />

s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

Risikoabschätzung bei diabetischer Nephropathie und bei kardiovaskulären<br />

Erkrankungen. Anhand der heute vorliegenden Studien verdichtet sich die Erkenntnis,<br />

dass Träger des D-Allels anfälliger für die modernen Zivilisationskrankheiten sind. Mit<br />

18


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ACETAMINOPHEN s. Paracetamol<br />

ACETYLCHOLIN-<br />

REZEPTOREN-AK<br />

RIA<br />

2 ml Serum<br />

ACETYLSALICYLSÄURE<br />

PHOT<br />

2 ml Serum<br />

ACPA s. ANCA<br />

ACTH<br />

(Adrenocorticotropes<br />

Hormon)<br />

zunehmender Anzahl von D-Allelen steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

für diabetische Spätschäden und für die Entwicklung renaler Komplikationen bei den<br />

verschiedensten Grunderkrankungen.<br />

bis 0,25 nmol/l<br />

Die Myasthenia gravis ist häufig mit dem Nachweis von Autoantikörpern gegen<br />

Acetylcholin-Rezeptoren im Blut assoziiert. Bei bis zu 20% der Patienten mit einer<br />

generalisierten Myasthenia gravis sind diese jedoch negativ. Bei einem Teil der<br />

Myasthenie-Fälle ohne Antikörper gegen Acetylcholinrezeptoren werden Antikörper<br />

gegen muskelspezifische Tyrosin-Kinase gefunden und erhöhen somit die diagnstische<br />

Sensitivität der Myasthenia gravis.<br />

therap. Bereich als Analgetikum 20-100 mg/l, als Antirheumatikum bis 250 mg/l<br />

toxisch. Bereich: ab 400 mg/l, Probenentnahme vor erneuter Einnahme<br />

Erfassung toxischer Spiegel, Salicylsäure ist das Haupthydrolyseprodukt von<br />

Acetylsalicylsäure.<br />

Erw. bis 46 pg/ml<br />

ACTH ist ein Hormon, das im Hypophysenvorderlappen synthetisiert wird. Seine Synthese<br />

und Ausschüttung wird durch CRH (Corticotropin-releasing hormone) aus dem<br />

19


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ECLIA<br />

2 ml EDTA-Plasma (gefroren)<br />

ADENOSINMONO-<br />

PHOSPHAT, (AMP) *<br />

RIA<br />

2 ml EDTA-Plasma (gefroren)<br />

ADENO-VIRUS-AK<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

ADENO-VIRUS-DIREKT-<br />

NACHWEIS<br />

EIA<br />

5 g Stuhl (bohnengroß)<br />

ADH = Vasopressin *<br />

(Antidiuretisches Hormon)<br />

RIA<br />

4 ml EDTA-Plasma, gefroren<br />

Hypothalamus gesteuert. ACTH fördert die Freisetzung der Hormone der Nebennierenrinde<br />

v.a. von Kortisol. Hohe ACTH-Serumwerte kommen beim Cushing Syndrom, bei<br />

ektopischem ACTH-Syndrom (kleinzelliges Bronchialkarzinom) und bei primärer Nebennierenrindeninsuffizienz<br />

(M.Addison) vor. Niedrige ACTH-Serumwerte finden sich bei<br />

sekundärer und tertiärer Nebennierenrinden-Insuffizienz.<br />

s. Befundbericht<br />

Hypoparathyreoidismus<br />

s. Befundbericht, spez. Antikörpernachweis<br />

Erkältungskrankheiten, z. B. akute febrile Pharyngitis, Pneumonie, Bronchitis, Keratokonjunktivitis,<br />

Gastroenteritis und Hepatitis.<br />

negativ<br />

Durchfälle, nach Rota-Viren zweithäufigste Enteritis-Erreger bei Kindern<br />

< 7,8 ng/l<br />

Möglichst 12 Std. vor der Entnahme Alkohol-, Koffein- und Nikotinkarenz, 48-std.<br />

Medikamentenpause, nur aus gefrorenem EDTA-Plasma bestimmbar, das sofort<br />

nach Abnahme zentrifugiert und von den Zellen getrennt wird. Zur Diagnostik<br />

20


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

5 ml Urin eines Diabetes insipidus ist die gleichzeitige Bestimmung der Serumosmolalität<br />

zu empfehlen.<br />

ADH zeigt sich für die Regulierung des osmotischen Drucks und des Flüssigkeitsvolumens<br />

des Körpers verantwortlich. Es fördert die Rückresorption von Flüssigkeit aus den<br />

Nieren in das Blut. Die Freisetzung von ADH erfolgt über den Hypophysenhinterlappen<br />

direkt in die Blutbahn.<br />

ADIPONECTIN<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

ADRENALIN<br />

HPLC<br />

5 ml EGTA-Blut,<br />

Spezialröhrchen<br />

50 ml vom 24 h-Urin,<br />

(sammeln über 5 ml 20 %<br />

Salzsäure, Sammelmenge<br />

angeben)<br />

Männer: 2.9-18.9 μg/ml, Frauen: 2.8-24.4 μg/ml<br />

Die meisten adipösen Menschen haben verminderte Adiponectin-Spiegel im Blut.<br />

Niedrige Adiponectin-Spiegel konnten mit dem Risiko für die Entwicklung eines Typ 2<br />

Diabetes und einer koronaren Herzkrankheit korreliert werden, außerdem scheinen sie<br />

eine wichtige Rolle bei der Entstehung des metabolischen Syndroms zu spielen. Hohe<br />

Spiegel werden bei Patienten mit Leberzirrhose beobachtet.<br />

s. Befundbericht<br />

Die Blutabnahme sollte am liegenden Patienten erfolgen, dem mindestens<br />

30 Minuten vorher eine Verweil-Kanüle gelegt worden ist, da (Spezialröhrchen<br />

bitte anfordern) bei der Venenpunktion oder beim Übergang vom Liegen zum<br />

Stehen die Katecholaminwerte stark ansteigen können. Günstiger ist daher die<br />

Bestimmung der Katecholamine aus dem angesäuerten 24 h/Urin.<br />

Adrenalin wird hauptsächlich im Nebennierenmark produziert und gehört zusammen mit<br />

Noradrenalin und Dopamin zu den Katecholaminen. Erhöhte Plasma-Adrenalinspiegel<br />

kommen primär beim Phäochromozytom vor. Siehe auch Clonidin-Test.<br />

21


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ADMA **<br />

s. Befundbericht<br />

(Asymmetrisches<br />

Kardiovaskulärer Risikoparameter, Untersuchung wird in unserem Partnerlabor<br />

Dimethylarginin)<br />

durchgeführt, bitte vorherige Rückfrage.<br />

LC/MS<br />

1 ml Serum oder frisches<br />

EDTA-Plasma,<br />

(1 h nach Entnahme einfrieren)<br />

AECA<br />

Autoantikörper gegen<br />

Endothelzellen<br />

IFT<br />

2 ml Serum<br />

ÄTHANOL s. Alkohol<br />

AFP<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

AFP im Fruchtwasser<br />

ECLIA<br />

2 ml Fruchtwasser<br />

2 ml Serum<br />

negativ<br />

Endothelzell-Antikörper positive Seren reagieren mit Endothelzellen sowie Zellkulturzellen<br />

aus einem Hybrid von humaner Nabelschnurzelle mit Epitheliomzellen (HUVEC).<br />

Autoantikörper gegen Endothelzellen (AECA) umfassen eine sehr heterogene Autoantikörpergruppe,<br />

die u. a. mit Vasculitiden assoziiert sein sollen.<br />

s. Befundbericht mit Diagramm, s. auch Triple-Diagnostik<br />

In der Schwangerschaft: Pränatale Diagnostik von Neuralrohr- und Bauchwanddefekten,<br />

Triple-Diagnostik, sonst Leberzellkarzinom, Keimzelltumore.<br />

s. Befundbericht, s. auch Triple Test und Tumormarker<br />

(SSW angeben)<br />

Neuralrohr- und Bauchwanddefekte.<br />

22


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

AIDS-DIAGNOSTIK s. indikationsbezogene Diagnostik<br />

ALAT<br />

(ALANIN-<br />

AMINOTRANSFERASE)<br />

PHOT IFCC<br />

2 ml Serum<br />

ALBUMIN<br />

PHOT<br />

2 ml Serum<br />

ALBUMIN im Liquor<br />

NEPH<br />

1 ml Liquor<br />

ALBUMIN im Urin<br />

TURB<br />

5 ml Urin<br />

Mann: 10 - 50 U/l (0,17 - 0,85 μkatal/l), Frau: 10 - 35 U/l (0,17 - 0,60 μkatal/l)<br />

ALAT (Alanin-Aminotransferase), auch GPT genannt, kommt in höchster Konzentration<br />

in der Leberzelle vor, aber auch in Skelett- und Herzmuskulatur. Geringe Zellschädigungen<br />

können zu erhöhten Blutwerten führen. Erhöhte Werte finden sich bei Erkrankungen<br />

der Leber- und Gallenwege, insbesondere Virushepatitis, Mononukleose und<br />

toxischen Leberschädigungen im Kombination mit erhöhten GGT- und – geringer –<br />

erhöhten ASAT-(GOT-)Werten.<br />

3500-5200 mg/dl, s. auch Eiweiß-Elektrophorese,<br />

Anstieg bei zu langer venöser Stauung<br />

Albumin wird in der Leber produziert und ist neben den Globulinen das wichtigste<br />

Plasmaprotein. Es macht ungefähr 60 Prozent der gesamten Plasma-Eiweißmenge aus.<br />

Verminderte Werte werden bei massiven Lebererkrankunge, Nephrotischen Syndrom,<br />

Tumore, Verbrennungen u. a. beobachtet.<br />

bis 35 g/dl, s. Liquor-Diagnostik<br />

Die gleichzeitige Bestimmung von Albumin in Serum und Liquor ist bei<br />

Schrankenfunktionsstörungen und entzündlichen ZNS-Prozessen indiziert.<br />

bis 20 mg/l normal, 20-150 mg/l Mikroalbuminurie, >150 mg/l Makroalbuminurin<br />

Erkennung und Therapiekontrolle einer Proteinurie bei Diabetes oder nephrologischen<br />

Erkrankungen, Präeklampsie bei Schwangerschaft.<br />

23


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ALDOSTERON<br />

RIA<br />

2 ml Serum<br />

20 ml vom 24 h-Urin<br />

(Sammelmenge angeben)<br />

ALDSTERON-RENIN-<br />

QUOTIENT<br />

(ARQ)<br />

Serum: liegend 25-150 pg/ml, stehend 70-350 pg/ml, Urin: 3-15 μg/die<br />

Diuretika, Antihypertensiva, Kontrazeptive, Kortikosteroide beeinflussen den<br />

Spiegel und sollten wenn möglich 8 Tage vor Blutentnahme abgesetzt werden.<br />

Standardisierte Abnahme: 30 Minuten Bettruhe vor Entnahme<br />

Aldosteron als zu den Mineralokortikoiden gehörendes Nebennierenrindenhormon<br />

beeinflusst den Elektrolyt- und Wasserhaushalt sowie über das Renin-Angiotensin System<br />

das extrazelluläre Flüssigkeits- und Plasmavolumen. Physiologisch fördert Aldosteron<br />

die Natriumreabsorption und Kaliumexkretion. In Kombination mit der Renin-<br />

Bestimmung dient die Aldosteronbestimmung zur Diagnosestellung eines Mineralokortikoidmangels<br />

oder Hyperaldosteronismus. Hohe Aldosteronwerte bei Tumoren der<br />

Nebennierenrinde (Adenome oder Karzinome) und bei NNR-Hyperplasie sprechen für<br />

einen primären Hyperaldosteronismus (M. Conn). Differentialdiagnostisch wird dieser<br />

vom sekundären Hyperaldosteronismus, der im Rahmen verschiedener Entgleisungen des<br />

Elektrolyt- und Wasserhaushalt auftreten kann, unterschieden. Verminderte<br />

Aldosteronwerte werden bei der primären NNR-Insuffizienz (M. Addison) oder durch<br />

verschiedene Enzymdefekte, die für Aldosteronsynthese zuständig sind, beobachtet.<br />


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ALKALISCHE<br />

LEUKOZYTEN<br />

PHOSPHATASE<br />

(Alkalische Neutrophilen<br />

Phosphatase=ANP)<br />

M<br />

ungefärbte, luftgetrocknete<br />

Ausstriche aus nativem Blut<br />

oder 2 ml Heparinblut,<br />

kein EDTA-Blut<br />

ALKALISCHE<br />

PHOSPHATASE<br />

(AP)<br />

PHOT IFCC<br />

2 ml Serum, kein EDTA-Blut!<br />

ALKALISCHE<br />

PHOSPHATASE-<br />

ISOENZYME<br />

ELPHO<br />

2 ml Serum<br />

Index von 10-100<br />

Das zugesetzte Reagenz wird in den Blut- oder Knochenmarkszellen, die eine<br />

Phosphatase haben, zu einem bräunlichen Farbstoff umgewandelt.<br />

Die größte Bedeutung liegt in der Differentialdiagnose bei myeloproliferativen Erkrankungen.<br />

Die Alkalische Leukozytenphosphatase ist bei chronisch myeloischer<br />

Leukämie vermindert (100).<br />

Mann: 40-130 U/l, Frau: 35-105 U/l, Kind: s. Befundbericht<br />

Die alkalische Phosphatase kommt in allen Körperzellen vor, insbesondere in Knochen-<br />

und Lebergewebe. Die AP zeigt zusammen mit der Gamma-GT eine Cholestase an. Im<br />

Kindesalter sind erhöhte Werte bedingt durch Knochenwachstum (s. Ostase) oder im<br />

letzten Drittel der Schwangerschaft bedingt durch Produktion in der Plazenta (s. PLAP)<br />

als physiologisch anzusehen. Pathologisch erhöhte Werte finden sich bei Gallenwegserkrankungen,<br />

Knochenerkrankungen, Knochenmetastasen.<br />

s. Befundbericht<br />

s. auch Ostase (Knochen), PLAP=Plazentare-Alkalische-Phosphatase<br />

(Hodentumor), Differentialdiagnose bei erhöhter AP<br />

25


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ALKOHOL<br />

PHOT<br />

2 ml Serum<br />

10 ml Urin<br />

ALKYLPHOSPHATE *<br />

GCMS<br />

2 ml Serum<br />

20 ml Urin<br />

10 ml Magensaft<br />

ALLERGENLISTE<br />

FIA<br />

2 ml Serum<br />

ALLERGIE<br />

FIA<br />

2 ml Serum<br />

alpha-AMYLASE<br />

PHOT<br />

2 ml Serum<br />

nicht nachweisbar<br />

nicht für forensische Zwecke<br />

s. auch CDT und ETG<br />

s. Befundbericht<br />

Insektizidintoxikation<br />

Definition der Rastklassen (Eastklassen): s. Befundbericht<br />

Eine Liste sämtlicher erhältlicher Allergene (spez. IgE) ist auf Anfrage in schriftlicher<br />

Form erhältlich. Bitte pro Anforderung nicht mehr als 10 (EBM), bzw. 14<br />

(Privat) allergenspezifische IgE-AK testen!<br />

s. Amylase<br />

akute Pankreatitis, (Parotitis)<br />

26


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

alpha-1-ANTITRYPSIN<br />

TURB<br />

2 ml Serum<br />

alpha-1-ANTITRYPSIN<br />

im Stuhl<br />

EIA<br />

5 g Stuhl (bohnengroß)<br />

alpha-1-ANTITRYPSIN<br />

Genotypisierung<br />

PCR<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

90-200 mg/dl<br />

Differentialdiagnose von Leber- und Lungenerkrankungen.<br />

s. Befundbericht<br />

Hauptindikation für die Bestimmung von Alpha-1-Antitrypsin ist die Verlaufskontrolle<br />

von Patienten mit M. Crohn oder Colitis ulcerosa. Deutlich erhöhte Alpha1-Antitrypsin-<br />

Werte werden bei Patienten mit Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und anderen<br />

organischen Darmerkrankungen.<br />

s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

Alpha-1-Antitrypsin ist ein Proteinaseinhibitor (PI), dessen Mangel mit chronischen<br />

Lungenkrankheiten und Lebererkrankungen assoziiert ist. Bei Verdacht auf einen alpha-<br />

1-Antitrypsin-Mangel sollte die quantitative Bestimmung im Blut erfolgen. Stark<br />

verminderte Konzentrationen des Proteins weisen auf einen homozygoten Defekt hin. Bei<br />

Heterozygoten werden meist Konzentrationen im unteren Referenzbereich gemessen. Da<br />

es sich beim a-1-Antitrypsin um ein Akut-Phase-Protein handelt, können bei heterozygoten<br />

Individuen während akut ablaufender Infektionen oder unter Therapien mit<br />

Östrogenen oder Steroiden allerdings auch leicht erhöhte Konzentrationen gemessen<br />

werden. Die Bestimmung des a-1-Antitrypsin-Spiegels im Blut ist daher zur Identifizierung<br />

heterozygoter Anlageträger ungeeignet. Die Diagnose kann nur durch die molekulargenetische<br />

Typisierung der Allele gesichert werden.<br />

27


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

alpha-1-FETOPROTEIN<br />

(AFP)<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

alpha-1-MIKROGLOBULIN<br />

TURB<br />

10 ml Urin<br />

s. Befundbericht, s. auch Triple Test und Tumormarker<br />

.<br />

s. Befundbericht<br />

Maker einer tubulären Proteinurie<br />

alpha-2-MAKROGLOBULIN s. Befundbericht<br />

NEPH<br />

Marker einer glomeruläre Proteinurie<br />

10 ml Urin<br />

alpha-HYDROXY-<br />

BUTTERSÄURE-<br />

DEHYDROGENASE<br />

(HBDH)<br />

PHOT IFCC<br />

2 ml Serum (hämolysefrei)<br />

17-alpha-OH-… s. Hydroxyprogesteron<br />

ALT s. ALAT<br />

s. Befundbericht, heute kaum noch eingesetzt<br />

Spätphase eines Myokardinfarkts, Lungenembolie, hämolytische und megaloblastäre<br />

Anämien, hat nur noch begrenzt diagnostischen Wert.<br />

28


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ALUMINIUM<br />

2 ml Serum<br />

10 ml Urin<br />

ALVEOLÄRE BASAL-<br />

MEMBRAN-AK<br />

IFT<br />

1 ml Serum<br />

AMA<br />

IFT<br />

1 ml Serum<br />

s. Befundbericht, keine Glasröhrchen oder Röhrchen mit Trenngel oder<br />

Kügelchen verwenden<br />

Überwachung von Dialyse-Patienten mit Aluminium-Medikation (Phosphat-Binder),<br />

Aluminiumintoxikation von beruflich exponierten Personen.<br />

negativ, s. auch Autoantikörper<br />

Glomerulonephritis<br />

negativ, bei positivem IFT (Suchtest) qualitativer in-vitro-Nachweis humaner<br />

Antikörper der Immunglobulinklassen IgG und IgM gegen drei verschiedene<br />

mitochondriale Antigene: M2 (Pyruvat-Dehydrogenase-Komplex), M4<br />

(Sulfitoxidase) und M9 (Glykogenphosphorylase) im Serum.<br />

Bestimmungsindikation ist der Verdacht auf primär biliäre Zirrhose (PBC) oder eine<br />

Autoimmunhepatitis (AIH).<br />

AMALGAM s. Quecksilber<br />

Quecksilberhaltige Legierung für Zahnfüllungen<br />

AMEISENSÄURE im Urin *<br />

PHOT<br />

10 ml Urin<br />

s. Befundbericht<br />

Metabolit von Formaldehyd<br />

29


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

AMIKACIN *<br />

FPIA<br />

2 ml Serum<br />

delta-AMINOLÄVULIN-<br />

SÄURE im Urin *<br />

(delta-ALS)<br />

PHOT<br />

20 ml vom 24 h-Urin<br />

(lichtgeschützt,<br />

Sammelmenge angeben)<br />

AMINOSÄUREN *<br />

HPLC<br />

3 ml Serum<br />

20 ml vom 24 h-Urin<br />

(mit 2-3 ml Eisessig auf<br />

pH


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

AMITRIPTYLIN *<br />

LCMS<br />

2 ml Serum<br />

AMMONIAK<br />

PHOT<br />

3 ml EDTA-Plasma (gefroren)<br />

AMOBARBITAL<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

AMÖBEN<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

2 g Stuhl (bohnengroß)<br />

AMP, cyclisch *<br />

RIA<br />

2 ml EDTA-Plasma (gefroren)<br />

10 ml vom 24 h-Urin<br />

(Sammelmenge angeben)<br />

Antidepressivum mit therap. Bereich: 50-200 μg/l<br />

Männer: bis 94 μg/dl; Frauen und Kinder: bis 82 μg/dl<br />

Bei einer Transportdauer von über 15 Minuten muss das EDTA-Blut<br />

abzentrifugiert und das Plasma gefroren in das Labor transportiert werden.<br />

Dekompensierte Leberzirrhose, akutes Leberversagen, Porto-Cavaler Shunt.<br />

therap. Bereich: 1,0-5,0 mg/l, toxisch ab 10,0 mg/l<br />

s. Befundbericht<br />

Nicht alle Infektionen, insbesondere solche ohne invasiven Befall, sind serologisch<br />

nachweisbar. Ein Amöben-Direktnachweis im Stuhl sollte versucht werden.<br />

s. Befundbericht<br />

Funktionsstörungen der Nebenschilddrüse<br />

31


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

AMPHETAMINE<br />

EIA<br />

10 ml Urin<br />

AMYLASE<br />

PHOT<br />

2 ml Serum, Plasma<br />

10 ml Urin<br />

AMYLOID im LIQUOR<br />

EIA<br />

2 ml Liquor<br />

negativ, s. auch Drogenscreening<br />

Erfasst werden auch sog. Designer-Drogen wie z.B. MDMA ("Ecstasy") und andere<br />

Amphetamine. Die Nachweisbarkeit beträgt je nach Konsum 4 h bis 2 Tage nach<br />

Einnahme.<br />

Erwachsene bis 110 U/l oder 1,85 μkatal/l, Urin bis 460 U/l<br />

Durch Bindung an Hydroxyethylstärke (Plasmaexpander) verlängerte Halbwertszeit<br />

und damit erhöhte Aktivität.<br />

Die Bestimmung der Amylase erfolgt bei unklaren Oberbauchbeschwerden. Bei einer<br />

akuten Pankreatitis steigt die Amylase frühestens zwei Stunden nach Einsetzen der<br />

Schmerzen über 150 U/l an. 1-2 Tagen nach Abklingen der klinischen Symptome sinkt die<br />

Aktivität im Plasma wieder unter den Referenzbereich von 100 U/l bei Erwachsenen. Bei<br />

bis zu 3 % der Bevölkerung findet man sogenannte Makroamylase, die aufgrund ihrer<br />

Größe nicht renal ausgeschieden wird und deshalb eine Erhöhung der Amylase im Plasma<br />

ohne Pankreatitis bewirkt. Der Nachweis einer Makroamylase hat keine klinische<br />

Bedeutung.<br />

s. Befundbericht, s. auch Tau-Protein, Phospho-Tau und Protein 14-3-3<br />

Die Alzheimer-Erkrankung ist mit einer krankhaften Ablagerung von Beta-Amyloid in für<br />

Alzheimer typischen Plaques vergesellschaftet. Verminderte Amyloid-Werte im Liquor<br />

sprechen für einen M. Alzheimer.<br />

32


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ANA<br />

(ANF, antinukleäre AK)<br />

Substrat HEp-2-Zellen<br />

Substrat Primatenleber<br />

IFT<br />

1 ml Serum<br />

ANÄMIEDIAGNOSTIK<br />

5 ml EDTA-Blut<br />

5 ml Serum<br />

negativ, s. auch Autoantikörper<br />

Unter antinukleären Antikörpern versteht man die Gesamtheit aller Autoantikörper gegen<br />

nukleäre Antigene im Zellkern. Der Nachweis erfolgt im Immunfluoreszenztest (IFT),<br />

wobei als Substrat Hep-2-Zellen und Primaten Leberschnitte verwendet werden. Das<br />

Fluoreszenzmuster der Antikörper im Zellkern weist auf bestimmte Krankheitsspezifitäten<br />

hin. Erhöhte Werte finden sich bei Lupus erythematodes, Mischkollagenosen (MTCD,<br />

Sharp-Syndrom), Polymyositis, Dermatomyositis, Rheum.Arthritis, Sklerodermie,<br />

Sjögren-Syndrom, Autoimmunhepatitis u. a. Mit zunehmender Lebensdauer entstehen im<br />

Alter oft Antikörper gegen Bestandteile eigener Zellen und Gewebe.<br />

u. a. Blutbild, Eisen, Ferritin, Transferrin, -Sättigung, -Rezeptor, Erythrozyten–<br />

Enzyme, Folsäure, Haptoglobin, LDH, Bilirubin, Hb-Elektrophorese, Intrinsic-<br />

Faktor, Parietalzell-AK, Retikulozyten, Thomas Plot, Vitamin B12, Coombs-Test<br />

Unter einer Anämie versteht man die Verminderung der Hämoglobinkonzentration unter<br />

dem alters- oder geschlechtsspezifischen Normalwert. Die Einteilung der Anämien erfolgt<br />

nach Größe (Mittleres Zellvolumen, MCV) und Hämoglobingehalt der Erythrozyten<br />

(MCH) sowie den zugrunde liegenden Ursachen. Nach dem MCV (Normalbereich 83-<br />

99 fl) und MCH (Normalbereich 28-34 pg/Erythrzyten) unterscheidet man mikrozytäre,<br />

makrozytäre und normozytäre Anämien sowie hypochrome, hyperchrome und<br />

normochrome Anämien.<br />

ANAEROBIER anaerob (d.h. unter Ausschluss von Sauerstoff) wachsende Bakterien, Transportzeiten<br />

beachten<br />

33


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ANALGETIKA<br />

2 ml Serum<br />

ANCA<br />

(Anti Neutrophilen<br />

Cytoplasmatische AK,<br />

ACPA)<br />

IFT<br />

2 ml Serum<br />

ANDROGENINDEX, freier<br />

(Testosteron/SHBG)<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

Aminophenazon, Paracetamol, Salicylate, Indometacin, Phenacetin u.a.<br />

negativ<br />

Differenzierung nach p-ANCA, c-ANCA, x-ANCA<br />

Mittels Immunfluoreszenz (IFT) lassen sich diese Antikörper nachweisen und anhand des<br />

Fluoreszenzmusters zwischen einer homogenen-feingranulierten Anfärbung des gesamten<br />

Cytoplasmas (c-ANCA) und einer eher perinukleären Anfärbung (p-ANCA) differenzieren.<br />

Die sogenannten c-ANCA sind überwiegend mit der Wegnerschen Granulomatose<br />

vergesellschaftet, während sich die p-ANCA auch bei anderen Krankheitsbildern mit<br />

Glomerulonephritis und systemischer Vaskulitis finden. c-ANCA sind gegen das Zielantigen<br />

Proteinase 3, p-ANCA gegen Myeloperoxidase (MPO), Elastase und Laktoferrin<br />

gerichtet.<br />

s. Befundbericht<br />

Bei der Bestimmung des Gesamttestosterons werden alle 3 Fraktionen, also auch der<br />

inaktive SHBG-gebundene Anteil, erfasst. Bioverfügbares Testosteron (BAT): Bei der<br />

Bestimmung des bioverfügbaren Testosterons werden beide biologisch aktiven Fraktionen<br />

(freies und Albumin-gebundenes Testosteron) erfasst.<br />

34


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ANDROSTENDION<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

ANGIOTENSIN-I-<br />

CONVERTING-ENZYME<br />

PHOT<br />

2 ml Serum<br />

2 ml Liquor<br />

ANNA-AK<br />

IFT<br />

2 ml Serum<br />

ANP *


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

EIA<br />

1 ml EDTA-Plasma,<br />

tiefgefroren<br />

Atriales Natriuretisches Peptid (ANP) gehört zu den Herz-Peptidhormonen, wird aus den<br />

myokardialen Vorhofzellen in das Blut freigesetzt und weist bei kardialer Insuffizienz erhöhte<br />

Plasmaspiegel auf.<br />

ANP s. alkalische Leukozytenphosphosphatase<br />

ANTIARRHYTHMIKA<br />

je 2 ml Serum<br />

ANTIBIOTIKA-SPIEGEL<br />

je 2 ml Serum<br />

ANTIBIOTIKA-RESISTENZ<br />

(Antibiogramm)<br />

ANTIDEPRESSIVA,<br />

TRICYCLISCHE<br />

je 2 ml Serum<br />

ANTIDIURETISCHES<br />

HORMON<br />

s. auch Einzelparameter:<br />

Amiodaron, Desethyl-Amiodaron, Aprindin, Chinidin, Disopyramid, Flecainid,<br />

Lidocain, Mexiletin, Procainamid, Propafenon, Sotalol, Propranolol, Metoprolol,<br />

Tocainid, Verapamil<br />

Amikacin, Gentamicin, Tobramycin, Vancomycin<br />

s. Resistenzprüfung<br />

Amitriptylin, Clomipramin, Desipramin, Doxepin, Imipramin, Maprotilin, Mianserin,<br />

Nortriptylin, Protriptylin und Trimipramin<br />

s. ADH<br />

36


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ANTI DNS, ds-DNS<br />

(Doppelstrang DNS)<br />

EIA, IFT<br />

2 ml Serum<br />

ANTI DNS, ss-DNS<br />

(Einzelstrang DNS)<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

negativ<br />

s. auch Autoantikörper<br />

negativ<br />

s. auch Autoantikörper<br />

ANTIEPILEPTIKA s. Antikonvulsiva<br />

ANTI-HYALURONIDASE<br />

(Streptokokken-<br />

Hyaluronidase)<br />

NEPH<br />

2 ml Serum<br />


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ANTIKÖRPERSUCHTEST<br />

(irreguläre AK gegen<br />

Erythrozytenmerkmale)<br />

GZM<br />

10 ml EDTA-Blut<br />

ANTIKONVULSIVA<br />

je 2 ml Serum<br />

ANTIMITOCHONDRIALE<br />

AK<br />

IFT<br />

2 ml Serum<br />

negativ, ggf. Identifizierung und Titerbestimmung<br />

Die Antigene A und B kommen nicht nur auf Erythrozyten, sondern auch auf Darmbakterien<br />

vor (heterophile Antigene). So führt die Darmflora im 1. Lebensjahr zur Bildung<br />

von Antikörpern (Isoagglutinine Anti-A und Anti-B), wenn die eigenen Erythrozyten<br />

diese Antigene nicht tragen. In der Regel jedoch unterbleibt die Produktion eines Antikörpers,<br />

der gegen ein körpereigenes Antigen gerichtet ist (keine Auto-Isoagglutinine).<br />

Im Rhesus-System sind normalerweise keine Isoagglutinine nachweisbar. Diese entstehen<br />

nur dann, wenn der Organismus mit dem körperfremden Antigen sensibilisiert wurde<br />

(z.B. durch Übertragung von D-Erythrozyten in einen Organismus durch fehlerhafte<br />

Blutübertragung oder während der Geburt über die Wundfläche Placenta/Uterus). Anti-A<br />

und Anti-B sind komplette Antikörper (IgM), die gut vernetzen und schon ohne Supplement<br />

agglutinieren. Im Rh-System findet man vorwiegend inkomplette Antikörper (IgG,<br />

placentagängig). Diese reagieren zwar auch mit den spezifischen Antigenen der Spender-<br />

Erythrozytenmembran, vernetzen aber nur schwach.<br />

Bromid, Carbamazepin, Clobazam, Clonazepam, Ethosuximid, Felbamat, Gabapentin,<br />

Hydroxyoxcarbazepin, Lacosamid, Lamotrigin, Levetiracetam, Mephenytoin,<br />

Mesuximid, Normesuximid, Oxcarbazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Rufinamid,Primidon,<br />

Sultiam, Tiagabin, Topiramat, Valproinsäure, Vigabatrin<br />

negativ, s. auch AMA<br />

Bestimmungsindikation ist der Verdacht auf primär biliäre Zirrhose (PBC) oder eine<br />

Autoimmunhepatitis (AIH).<br />

38


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ANTI-MUELLER-HORMON* präpubertäre Mädchen: 1.0-5.0 ng/ml, Frauen: 1.3-7.0 ng/ml<br />

RIA<br />

Als Marker der ovariellen Funktionsreserve wird AMH in der Sterilitätsbehanndlung<br />

2 ml Serum<br />

eingesetzt. Weitere Einsatzmöglichkeiten bestehen beim PCO-Syndrom sowie in der<br />

Pädiatrie bei der Diagnose von Pubertas praecox oder tarda.<br />

ANTISTAPHYLOLYSIN- bis 2 IE/ml<br />

TITER<br />

Indiziert bei Staphylokokkeninfektionen bei Osteomyelitis, Sepsis, Meningitis, Pneumonie,<br />

(ASTA, Staphylokokken-AK) Prostatitis, Endo-, Myo-, Perikarditis oder Erkrankungen des rheumatischen For-<br />

AGG<br />

menkreises Oberflächliche Infektionen (Haut und Schleimhäute) führen selten zu signi-<br />

2 ml Serum<br />

fikanten Antikörperanstiegen. Tiefe Infektionen und Sepsiszustände ergeben häufig höhere<br />

Antikörpertiter.<br />

ANTISTREPTOKINASE<br />

AGG<br />

2 ml Serum<br />

ANTISTREPTOKOKKEN-<br />

DNase B<br />

NEPH<br />

2 ml Serum<br />

ANTISTREPTOLYSIN-O<br />

(ASL, AST)<br />

bis 640 IE/ml<br />

s. auch Streptokokken-AK<br />

Titerverlauf<br />

bis 200 IE/ml<br />

s. auch Streptokokken-AK (Antistreptodornase B)<br />

Titerverlauf<br />

Kinder: bis 150 U/ml, Erwachsene: bis 200 U/ml<br />

s. auch Streptokokken-AK<br />

39


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

TURB<br />

2 ml Serum<br />

ANTITHROMBIN III<br />

(AT-III)<br />

PHOT<br />

2 ml Citrat-Blut (1:10)<br />

AP<br />

(ALKALISCHE<br />

PHOSPHATASE)<br />

PHOT IFCC<br />

2 ml Serum; kein EDTA-<br />

Plasma!!<br />

APC-RESISTANCE<br />

KOAG<br />

2 ml Citrat-Blut (1:10)<br />

Titerverlauf bei Streptokokkeninfektionen<br />

80-120 %<br />

Erworbener AT III-Mangel im Rahmen einer Lebersyntheseeinschränkun: meist besteht<br />

auch eine Verminderung der prokoagulatorischen Gerinnungsfaktoren (Quick, F II, F V,<br />

F VII, F X) im gleichen Ausmaß, so dass das Gleichgewicht auf niedrigerem Niveau erhalten<br />

bleibt. Eine einseitige AT III-Substitution ist somit nicht erforderlich. Erworbener<br />

AT III-Mangel im Rahmen eines nephrotischen Syndroms: aufgrund des isolierten AT III-<br />

Verlusts erhöhtes Thromboembolie-Risiko.<br />

Mann: 40-130 U/l, Frau: 35-105 U/l, Kind: s. Befundbericht<br />

Die alkalische Phosphatase kommt in allen Körperzellen vor, insbesondere in Knochen-<br />

und Lebergewebe. Die AP zeigt zusammen mit der Gamma-GT eine Cholestase an. Im<br />

Kindesalter sind erhöhte Werte bedingt durch Knochenwachstum (s. Ostase) oder im<br />

letzten Drittel der Schwangerschaft bedingt durch Produktion in der Plazenta (s. PLAP)<br />

als physiologisch anzusehen. Pathologisch erhöhte Werte finden sich bei Gallenwegserkrankungen,<br />

Knochenerkrankungen, Knochenmetastasen.<br />

s. Befundbericht, Probe muss innerhalb von 4 Stunden im Labor sein<br />

Thrombosemarker, ein pathologisch veränderter Faktor V (meist angeboren, zwei verschiedene<br />

Formen sind bekannt, am häufigsten "Faktor-V-Leiden", gelegentlich erworben)<br />

besitzt gegenüber dem Protein C eine "erhöhte Resistenz" und führt dazu zu einer<br />

verringerten Fibrinolyse mit verstärkter Neigung zu Thrombosen.<br />

40


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

APOLIPOPROTEIN A 1<br />

TURB<br />

2 ml Serum<br />

APOLIPOPROTEIN B<br />

TURB<br />

2 ml Serum<br />

APOLIPOPROTEIN B100-<br />

GENOTYPISIERUNG<br />

PCR<br />

3 ml EDTA-Blut<br />

Männer: 115-190 mg/dl; Frauen: 115-220 mg/dl<br />

Wichtigste Apolipoproteine sind das Apolipoprotein A-I und Apolipoprotein B.<br />

Apolipoprotein A-I findet man in den sog. HDL, also den Lipoproteinen mit hoher Dichte<br />

(High Density Lipoproteins). HDL hat eine protektive Wirkung und scheint vor Arteriosklerose<br />

zu schützen. Damit zeigt auch Apolipoprotein A-I das Risiko für Arteriosklerose<br />

an. Hohe Apolipoprotein A-I Spiegel stellen somit einen Schutzfaktor dar, niedrige Spiegel<br />

weisen auf ein hohes Risiko hin. Apolipoprotein B findet man in den sog. LDL, also<br />

den Lipoproteinen mit niedriger Dichte (Low Density Lipoproteins) und den VLDL (Very<br />

Low Density Lipoproteins). LDL und VLDL-Spiegel sind ein Risikofaktor für Arteriosklerose.<br />

Damit zeigt auch Apolipoprotein B das Risiko für Arteriosklerose an. Hohe Apolipoprotein<br />

B Spiegel stellen somit einen Risikofaktor dar, niedrige Spiegel weisen auf<br />

ein geringeres Risiko hin. Durch den Apo B/Apo A-I-Quotient lässt sich diese Risikoabschätzung<br />

noch deutlicher darstellen. Hohe Quotienten sind weisen auf ein hohes<br />

Arterioskleroserisiko hin.<br />

Männer: 70-160 mg/dl<br />

Frauen: 65-105 mg/dl<br />

Fettstoffwechselstörung, s. auch Apolipoprotein A 1<br />

s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

Man unterscheidet man zwischen der familiären Hypercholesterinämie (FH) mit einer<br />

großen Zahl von Mutationen im Gen für den LDL-Rezeptor und dem familiären Apo B-<br />

100-Defekt (FDB) mit einer Mutation des Apolipoproteins B-100. Die Symptome, die aus<br />

der Mutation des Apo B-100 resultieren, ähneln denen der familiären Hypercholesterin-<br />

41


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

APOLIPOPROTEIN E-<br />

GENOTYPISIERUNG<br />

PCR<br />

3 ml EDTA-Blut<br />

AQUAPORIN-AK *<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

ARBO-Viren-AK *<br />

(arthropode-borne viruses)<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

ämie und führen zu einer Hyperlipidämie. Etwa 2-5 % der Patienten mit Symptomen<br />

einer familiären Hypercholesterinämie weist die Mutation des Apo B-Gens auf. Aufgrund<br />

unterschiedlicher Therapiemöglichkeiten ist es von besonderer Bedeutung, die Patienten<br />

mit einem familiären Apo B–100-Defekt zu identifizieren, um eine entsprechende Behandlung<br />

einzuleiten.<br />

s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

Differentialdiagnose von Dyslipoproteinämien, M. Alzheimer; 37 % der Bevölkerung<br />

(außer den homozygoten Apo E3/3 Merkmalsträgern) haben ein genetisch erhöhtes Risiko,<br />

an einer Hyperlipidämie und deren Folgen zu erkranken. Der Genotyp E-2/2 ist mit<br />

Hypertriglyceridämie, der Genotyp E-4/4 mit Hypercholesterinämie assoziiert. Apo-E-4<br />

wirkt über eine LDL-Erhöhung eher atherogen, insbesondere für die koronare Herzkrankheit;<br />

zusätzlich besteht ein erhöhtes Risiko für die Alzheimer-Demenz.<br />

negativ<br />

Antikörper gegen Aquaporin-4 werden bei über der Hälfte der Patienten mit einem Devic-Syndrom<br />

nachgewiesen, während MS-Patienten und Patienten mit anderen entzündlichen<br />

und nicht-entzündlichen neurologischen Erkrankungen nur sehr selten Aquaporin-<br />

4-Antikörper aufweisen.<br />

negativ, keine Routinediagnostik<br />

Übertragung durch Zeckenbiss, DD-Borreliose.<br />

42


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ARGININ-STIMULATONS-<br />

TEST<br />

je 2 ml Serum<br />

ARSEN *<br />

AAS<br />

3 ml Serum<br />

20 ml Urin<br />

ARYLSULFATASE A im<br />

Urin *<br />

PHOT<br />

20 ml Urin<br />

ASCA<br />

IFT<br />

2 ml Serum<br />

Wenn der Anstieg des Wachstumshormons unter 20 mU/l bleibt, ist ein Mangel<br />

an Wachstumshormon anzunehmen.<br />

Durchführung: Abnahme des Basalwerts 0.5 g Arginin/kg Körpergewicht innerhalb von<br />

30 Minuten infundieren. Blutentnahmen nach 30, 60 und 90 Minuten.<br />

Indikation: bei Verdacht auf Minderwuchs.<br />

s. Befundbericht<br />

Symptome einer akuten Arsenvergiftung sind Magenschmerzen, Erbrechen, Diarrhoen<br />

und Nierenversagen Symptome einer chronischen Arsenvergiftung sind Diarrhoen, eine<br />

Pigmentierung der Haut mit Hyperkeratose der Hand- und Fußflächen, Hepatomegalie,<br />

Haarausfall, periphere Neuropathie und Hepatopathie.<br />

s. Befundbericht<br />

Metachromatische Leukodystrophie<br />

negativ<br />

Antikörper gegen Saccharomyces cerevisiae (Bierhefe) finden sich bei über 70 % der<br />

Morbus Crohn-Kranken, jedoch auch bei bis zu 10 % von Colitis ulcerosa-Patienten oder<br />

Gesunden. Die zusätzliche Bestimmung von intestinalen Becherzellen, Antikörper gegen<br />

exokrines Pankreas und p-ANCA ermöglicht so eine hohe Trefferwahrscheinlichkeit für<br />

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.<br />

43


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ASCARIS-AK<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

ASAT<br />

(Aspartat-Aminotransferase)<br />

ASCORBINSÄURE<br />

HPLC<br />

2 ml EGTA-Blut<br />

(Spezialröhrchen)<br />

ASL (AST)<br />

(Antistreptolysin-O)<br />

TURB<br />

2 ml Serum<br />

ASMA<br />

(Anti Smooth Muscle<br />

Antibodies)<br />

PHOT<br />

2 ml Serum<br />

negativ<br />

spezif. IgG-AK, erhöhtes Gesamt-IgE<br />

Gastroenteritis, Bronchitis, Pneumonie, Leberabszesse<br />

s. GOT<br />

3-14 mg/l<br />

Vitamin C hat universelle Redoxeigenschaften. Die dadurch bedingte Reduktion der bei<br />

Infektionen entstehenden freien Radikale soll für die protektive Wirkung bei Infektionserkrankungen<br />

und Carcinomen verantwortlich sein.<br />

Kinder: bis 150 U/ml<br />

Erwachsene: bis 200 U/ml<br />

s. auch Streptokokken-AK<br />

negativ<br />

auch Anti-SMA=Autoantikörper gegen glatte Muskulatur<br />

Anti-SMA sind nachweisbar bei Autoimmunhepatitis (hohe Titer), Postkardiotomie-Syndrom,<br />

Dressler-Syndrom, viralen Hepatitiden, rheumatoider Arthritis, HIV-Infektion.<br />

Anti-SMA und ANA in Kombination weisen auf eine Autoimmunhepatitis hin.<br />

44


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ASPARTAT-<br />

AMINOTRANS-FERASE<br />

ASPERGILLUS-AK<br />

EIA, KBR<br />

2 ml Serum<br />

AST (ASL)<br />

(Antistreptolysin-O)<br />

TURB<br />

2 ml Serum<br />

AST<br />

s. GOT<br />

negativ<br />

Aspergillen sind Schimmelpilze. Sie lassen sich auf einfachen Pilznährböden anzüchten.<br />

Aspergillus flavus produziert Aflatoxin B1, ein Kanzerogen. Bei der Aspergillose spielt<br />

eine mangelnde Immunkompetenz des Organismus (Phagozytosedefekte) eine wichtige<br />

Rolle für die Erkrankung. Es gibt je nach befallenem Organ verschiedene Erkrankungstypen.<br />

Besonders häufig ist die Kolonisierung der vorgeschädigten Lunge (COPD, Bronchiektasen<br />

Tumoren). Unterschieden werden die bronchopulmonale Aspergillose, die<br />

invasiven Formen sowie Aspergillome in präformierten Höhlen. Eine hämatogene Aussaat<br />

führt zu einer Sepsis mit meist tödlicher Folge. Eine allergische Reaktion auf den<br />

Pilz als Antigen ist die allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA), die zu Asthma<br />

bronchiale führen kann.<br />

Kinder: bis 150 Um/l<br />

Erwachsene: bis 200 U/ml<br />

s. auch Streptokokken-AK, Titerverlauf<br />

s. ASAT o. GOT<br />

45


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ASTA<br />

(Antistaphylolysin-Titer)<br />

AGG<br />

2 ml Serum<br />

AT III<br />

(Antithrombin III)<br />

PHOT<br />

2 ml Citrat-Blut (1:10)<br />

ATHEROGENER-INDEX<br />

(LDL-/HDL-Cholesterin)<br />

AUSTRALIA-ANTIGEN<br />

(HBs-Antigen)<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

bis 2 U/ml<br />

Indiziert bei Staphylokokkeninfektionen bei Osteomyelitis, Sepsis, Meningitis, Pneumonie,<br />

Prostatitis, Endo-, Myo-, Perikarditis oder Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises<br />

Oberflächliche Infektionen (Haut und Schleimhäute) führen selten zu signifikanten<br />

Antikörperanstiegen. Tiefe Infektionen und Sepsiszustände ergeben häufig<br />

höhere Antikörpertiter.<br />

80-120 %, Thrombosemarker<br />

Erworbener AT III-Mangel im Rahmen einer Lebersyntheseeinschränkun: meist besteht<br />

auch eine Verminderung der prokoagulatorischen Gerinnungsfaktoren (Quick, F II, F V,<br />

F VII, F X) im gleichen Ausmaß, sodass das Gleichgewicht auf niedrigerem Niveau erhalten<br />

bleibt. Eine einseitige AT III-Substitution ist somit nicht erforderlich. Erworbener AT<br />

III-Mangel im Rahmen eines nephrotischen Syndroms: aufgrund des isolierten AT III-<br />

Verlusts erhöhtes Thromboembolie-Risiko.<br />


AUTOANTIKÖPER<br />

AUTOANTIKÖRPER KURZÜBERSICHT<br />

Antikörper gegen Zell-Antigene<br />

Nucleus = ANA, ANF<br />

Screeningtest für Autoimmunerkrankungen<br />

Substrat: HEp-2-Zellen, Substrat: Primatenleber<br />

DNS (Doppelstrang = dsDNS) LE<br />

DNS (Einzelstrang = ssDNS) LE, Arthritis<br />

Histone Medik.-induz. LE<br />

Fodrin-Ak Sjörgen-Syndrom<br />

ENA LE, Mischkollagenosen,<br />

Sjörgen-, Sicca-, CREST-<br />

Syndrom, Poly-, Dermato-<br />

myositis, Sklerodermie<br />

ENA-Differenzierung:<br />

Sm LE<br />

SS-A = Ro Sjörgen-Syndrom, LE,<br />

Sklerodermie<br />

SS-B = La Sjörgen-Syndrom, LE<br />

Scl-70 Sklerodermie<br />

n-RNP MCTD, LE<br />

Jo-1 Poly-, Dermatomyositis<br />

47<br />

Mitochondrien (AMA)<br />

AMA - Differenzierung: Autoimmunhepatitis<br />

M2 PBC<br />

Nukleosomen LE<br />

ANCA (global)<br />

ANCA-Differenzierung:<br />

p - ANCA Vaskulitis, Colitis ulc.<br />

c - ANCA M. Wegner<br />

Antikörper gegen<br />

Gewebestrukturen<br />

Leber Autoimmunhepatitis<br />

SLA/LP (Soluble Liver Protein) Autoimmunhepatitis<br />

LKM (Liver-Kidney-Mikrosome) Autoimmunhepatitis<br />

LSP (Leberspezifisches Protein) Autoimmunhepatitis<br />

LMA (Lebermembran) Autoimmunhepatitis<br />

Glatte Muskulatur (SMA) Autoimmunhepatitis<br />

Gallengangepithel Autoimmunhepatitis<br />

Magen, Darm, Pankreas Colitis ulc., M. Crohn<br />

Parietalzellen Perniziosa<br />

Intrinsic-Faktor Perniziosa, athroph.<br />

Gastritis


AUTOANTIKÖPER<br />

Becherzellen Colitis ulcerosa<br />

Pankreas, exokrines M. Crohn<br />

Pankreas-Inselzellen (ICA) Diabetes mellitus I<br />

Saccharomyces cerevisiae Colitis ulc., M. Crohn<br />

Glutamatdecarboxylase (GAD) Diabetes mellitus<br />

Inselzell-Antikörper (ICA) Diabetes mellitus<br />

Tyrosin-Phosphatase-Ak (IA2) Diabetes mellitus<br />

Insulinautoantikörper (IAA) Diabetes mellitus<br />

Epidermis<br />

Epidermale Basalmembran Pemphigoid<br />

Lunge<br />

Alveoläre Basalmembran Goodpasture-Syndrom<br />

Niere<br />

Glomerulus-Basalmembran Rapid-Progressive<br />

Glomerulonephritis<br />

Nebenniere Addison-Krankheit<br />

Nervensystem<br />

Hu (Neuronenkerne) paraneoplastisch<br />

Yo (Purkinje-Zellen) paraneoplastisch<br />

Ri (Neuronenkerne) paraneoplastisch<br />

48<br />

Motorische Endplatten Myasthenie<br />

Acetylcholinrezeptoren Myasthenie<br />

Gefäße Vaskulitis<br />

Herzmuskel Kardiomyopathie<br />

Skelettmuskel Myasthenie, Thymom<br />

Schilddrüse<br />

Thyreoglobulin (TAK) Thyreoditis<br />

TSH-Rezeptoren (TRAK) Thyreoditis<br />

Thyreoperoxidase (TPO) Thyreoditis<br />

CCP-Ak Rheumatoide Arthritis<br />

MCV Rheumatoide Arthritis<br />

Phospholipide LE, Thrombosen,<br />

habituelle Aborte<br />

Transglutaminase Zöliakie<br />

Endomysium Zöliakie<br />

Gliadin Zöliakie<br />

Spermatozoen Infertilität<br />

Thrombozyten ITP


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

AZATHIOPRIN * therap. Ber. 40 - 300 μg/l (als 6-Mercaptopurin)<br />

HPLC Immunsuppressivum, siehe auch 6-Mercaptopurin und Thiopurinmethyl-<br />

2 ml Serum transferase (aus EDTA-Blut)<br />

BABESIEN negativ<br />

M Die Babesiose wird durch Zecken übertragen und ist in Europa extrem selten. Die<br />

Ausstrich Diagnose erfolgt wie bei einer Malaria mikroskopisch aus einem Blutausstrich.<br />

BANG, MORBUS s. Brucella-AK<br />

EIA Infektionen entstehen entweder durch direkten Tierkontakt (Hautläsion) oder durch<br />

2 ml Serum Genuss unpasteurisierter Milch bzw. Milchprodukte, besonders im Mittelmeer-Raum<br />

BAP (BONE-AP, s. Befundbericht<br />

OSTASE) Die Ostase entspricht der knochenspezifischen Alkalischen Phosphatase (Bone-AP)<br />

EIA im menschlichen Serum. Sie spiegelt die osteoblastische Aktivität und den Knochen-<br />

2 ml Serum aufbau wieder. Ihre Konzentration erlaubt somit Rückschlüsse auf die Mineralisation<br />

der Knochenmatrix und spricht im Vergleich zur Knochendichtemessung (Densitome-<br />

trie) schneller an.<br />

BARBITURATE s. auch Drogenscreening<br />

GC, HPLC Amobarbital, Butabarbital, Cyclobarbital, Heptabarbital, Hexobarbital, Methyl-<br />

je 2 ml Serum, 20 ml Urin phenobarbital, Pentobarbital, Phenobarbital, Secobarbital, Thiopental<br />

5 ml Magensaft<br />

49


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

BARIUM * s. Befundbericht<br />

ICP/MS Intoxikation<br />

2 ml Serum<br />

BARTONELLA s. Befundbericht, da Untersuchung in Fremdlabor durchgeführt wird!<br />

HENSELAE-AK * Für eine Infektion mit Bartonella henselae, Afipia felis und Pasteurella multocida<br />

EIA stellt der Umgang mit Katzen den Hauptrisikofaktor dar.<br />

2 ml Serum 1. Granulomatöse Lymphadenitis: kutane Papel oder Pustel an der Inokulationsstelle<br />

mit mehr als 3 Wochen persistierender schmerzhafter Lymphadenopathie.<br />

2. Angioproliferative Läsionen (DD: Kaposi-Sarkom) in Haut, Knochen und vielen<br />

Organen, bei Befall von Leber und Milz als Peliosis hepatis bezeichnet.<br />

Das klinische Spektrum der Bartonella henselae-Infektion variiert von der klassischen<br />

Katzenkratzkrankheit bei immunkompetenten Personen bis zu systemischen Erkrankun-<br />

gen bei immunkompromitierten Patienten.<br />

BASALMEMBRAN-AK negativ<br />

EIA Glomerulonephritis<br />

2 ml Serum<br />

BENCE-JONES-PROTEIN negativ<br />

ELPHO entspricht sog. freien Leichtketten, s. auch Immunfixationselektrophorese<br />

20 ml Urin (frisch!) Plasmozytom<br />

50


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

BENZODIAZEPINE s. Tranquillizer, s. Drogen-Screening<br />

BETABLOCKER Atenolol, Sotalol, Metoprolol, Bisoprolol, Propranolol<br />

je 2 ml Serum<br />

beta-CAROTEN 150 - 1250 μg/l<br />

HPLC Carotinoide, Provitamin A (ß-Caroten) sind in Pflanzen und haben sog. Provitamin-<br />

2 ml Serum charakter, d. h. sie werden im menschlichen Körper erst zu Vitamin A umgewandelt.<br />

Zusätzlich besitzen sie antioxidative Eigenschaften und haben wahrscheinlich als „Ra-<br />

dikalenfänger“ eine protektive Wirkung bei der Entstehung von Tumoren.<br />

beta-HCG s. HCG<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

beta-HÄMOLYSIERENDE negativ<br />

STREPTOKOKKEN GR.A Beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes) sind Ver-<br />

Kultur ursacher von Angina, Erysipel, Scharlach und daraus resultierenden Folgeerkran-<br />

Abstrich, 2 ml Serum kungen wie rheumatisches Fieber, rheumatischer Karditis und Glomerulonephritis.<br />

Nur bestimmte Formen dieser Bakterien, die entsprechende Toxine produzieren, verur-<br />

sachen auch letztlich diese Erkrankungen. Diese Stoffe wirken fiebererzeugend und<br />

sind verantwortlich für die typischen Exantheme. Nach der Aufnahme dieser Erreger<br />

in den menschlichen Organismus dringen die Bakterien in das Gewebe ein und breiten<br />

sich von diesem primären Infektionsherd weiter aus.<br />

51


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

beta-HÄMOLYSIERENDE negativ<br />

STREPTOKOKKEN GR. B Beta-hämolysierende Streptokokken Gr. B (Streptococcus agalactiae) sind eine wichti-<br />

Kultur ge Ursache für neonatale Morbidität und Mortalität und sollten daher zum Schwanger-<br />

Abstrich schafts-Screening gehören. Schwangere Frauen, die Träger dieser Bakterien sind,<br />

sollen erkannt werden, da deren Neugeborene an einer neonatalen Sepsis, Meningitis<br />

oder Pneumonie erkranken können. Zudem haben solche Patientinnen häufig eine<br />

Frühgeburt oder einen vorzeitigen Blasensprung.<br />

beta-LIPOPROTEINE s. Lipidelektrophorese<br />

ELPHO<br />

2 ml Serum<br />

beta-2-MIKROGLOBULIN Serum: bis 60 J. bis 2,4 mg/l, über 60 J. bis 3,0 mg/l,<br />

TURB s. auch DISC-Elektrophorese<br />

2 ml Serum, 10 ml Urin Erkrankungen des lymphatischen Systems; Plasmozytom, Kollagenosen, Nierenin-<br />

1 ml Liquor suffizienz<br />

beta-2-TRANSFERRIN * s. Befundbericht<br />

ELPHO In der Schädelbasischirurgie besteht verschiedentlich die Notwendigkeit der Detektion<br />

2 ml Sekret/Liquor von Liquor von anderen Körperflüssigkeiten. Beim Verdacht auf eine Liquorfistel kann<br />

neben dem Gesamtprotein, Glukose und den Elektrolyten insbesondere das ß2-Trans-<br />

ferrin, eine Transferrin-Isoform, dessen elektrophoretische Beweglichkeit sich von ß1-<br />

Transferrin unterscheidet, als spezifischer Liquormarker eingesetzt werden.<br />

52


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

BILHARZIOSE * s. Schistosomen-AK<br />

EIA, M Insbesondere bei Blasenbilharziose sollte neben dem Direktnachweis (Mikroskopie)<br />

2 ml Serum, 10 ml Urin grundsätzlich gleichzeitig ein Antikörpernachweis aus Serum durchgeführt werden.<br />

BILIRUBIN, gesamt bis 1,1 mg/dl, bei Säuglingen s. Befundbericht,<br />

2 ml Serum Differenzierung nur bei Werten > 1,8 mg/dl<br />

PHOT Bilirubin entsteht in der Leber, in der Milz und im Knochenmark beim Abbau des<br />

Häm-Anteils des Hämoglobins. Bilirubin ist das gelbe Abbauprodukt des Hämoglobins.<br />

Bilirubin wird in der Leber an Glucuronsäure konjugiert und mit der Galle in den<br />

Darm ausgeschieden und zum Teil dort rückresorbiert (enterohepatischen Kreislauf).<br />

Man unterscheidet zwischen noch unkonjugiertem, indirektem noch an Albumin<br />

gekoppelte von direkten, an Glucuronsäure konjugiertem Bilirubin, welches wasser-<br />

löslich ist und über die Niere ausgeschieden werden kann.<br />

BILIRUBIN, direkt bis 0,3 mg/dl,<br />

PHOT Differenzierung nur bei Gesamt- Bilirubin-Werten > 1,8 mg/dl<br />

2 ml Serum Ikterus, vorwiegend erhöhtes direktes (konjugiertes) Bilirubin bei:Hepatitis,<br />

Leberzirrhose, Cholestase, Medikamente, Dubin-Johnson-Syndrom, Rotor-Syndrom<br />

BILIRUBIN, indirekt bis 0,8 mg/dl<br />

PHOT Indirektes, unkonjugiertes Bilirubin ist u.a. erhöht bei hämolytischer Anämie, Ikterus,<br />

2 ml Serum Meulengracht-Syndrom, Gilbert-Syndrom, Crigler-Najjar-Syndrom sowie Neugebore-<br />

nen.<br />

53


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

BIOTIN = VITAMIN H s. Befundbericht<br />

HPLC Vitamin H, auch als Biotin oder Vitamin B7 bezeichnet, ist ein wasserlösliches Vitamin<br />

2 ml Serum aus dem Vitamin-B-Komplex. Als Teil des B-Komplexes unterstützt den Aufbau von<br />

Keratin, Grundbaustein von Haaren und Nägeln. Biotin ist genügend in den üblichen<br />

Nahrungsmitteln enthalten und überwiegend an Proteine in Pflanzen und tierischem<br />

Gewebe gebunden; zusätzlich kommt es in Form von Biocytin (Verbindung mit der<br />

Aminosäure Lysin) in Gemüse, Milch und Früchten vor.<br />

BLEI Blut: bis 120 μg/l (Mann)<br />

AAS bis 90 μg/l (Frau)<br />

kein Vollblut/Serum bis 60 μg/l (Kind)<br />

2 ml EDTA-Blut BLW (Biologischer Leit-Wert):


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

BLUTAUSSTRICH s. Befundbericht<br />

(Differential-Blutbild) Eine sinnvolle Beurteilung des Blutausstriches mit Differenzierung setzt die<br />

M Kenntnis der Parameter des gesamten Blutbildes voraus. Ggf. sind auch<br />

Blutausstriche ungefärbt, weitere anamnestische Angaben (Verdachtsdiagnosen) notwendig. Bei<br />

luftgetrocknet, zusätzlich (Mit-) Einsendung von EDTA-Blut wird ein „großes Blutbild“ zuvor erstellt.<br />

1 ml EDTA-Blut<br />

BLUTALKOHOL s. Äthanol<br />

BLUTBILD „kleines Blutbild“, beinhaltet Leukozyten, Erythrozyten, Hämoglobin, Hämatokrit,<br />

Impedanz MCV, MCH, Thrombozyten<br />

2 ml EDTA-Blut „großes Blutbild“, zusätzliche Differenzierung der Leukozyten in Granulozyten,<br />

Eosiniohile, Basophile, Monozyten und Lymphozyten<br />

BLUTGRUPPEN A, B, 0; Rhesusfaktor(en), ggf. Untergruppen<br />

BESTIMMUNG Befundbericht und Ausstellung eines Ausweises bzw. Eintragung in einen<br />

AGG Mutterpaß. Eine eindeutige Kennzeichnung der Probe mit Name, Vorname und<br />

5 ml EDTA-Blut Geb.-Datum ist unbedingt notwendig<br />

BLUTGRUPPEN-AK, negativ ggf. Differenzierung und Titerbestimmung, s. auch indir. Coombstest<br />

irreguläre (Suchtest) Im Rhesus-System sind normalerweise keine Isoagglutinine nachweisbar. Diese entste-<br />

GZM hen nur dann, wenn der Organismus mit dem körperfremden Antigen sensibilisiert<br />

5 ml EDTA-Blut wurde (z.B. durch Übertragung von D-Erythrozyten in einen d-Organismus durch<br />

fehlerhafte Blutübertragung oder während der Geburt über die Wundfläche Placenta/Uterus).<br />

55


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

BLUTKULTUR s. allgemeine Hinweise<br />

BLUTSENKUNG (BSG) Mann bis 15 mm/1h Frau, bis 20 mm/1h<br />

EDTA-Blut Die Blutsenkung, auch Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit nach Westergreen,<br />

Kapillarmessung misst die Geschwindigkeit des Absinkens von Blutzellen in einem dünnen Glasröhrchen.<br />

Röhrchensedimentation Die zellulären Bestandteile des Blutes sinken dabei abhängig von Größe und Ladung<br />

nach unten. Erfasst wird eine pathologische Zusammensetzung von Proteinen, vor<br />

allem von Akut-Phase-Proteinen, von Immunglobulinen und Immunkomplexen. Als<br />

unspezifischer Suchtest finden sich erhöhte Werte bei allen Entzündungen, Karzinomen,<br />

Leukämien, Anämien, Plasmozytom („Sturzsenkung“) u.a.. Mit der neuen optischen<br />

Kapillar-Messmethode kann die BSG dabei aus dem gleichen EDTA-Blut bestimmt<br />

werden, welches für das Blutbild verwendet wird. Durch die höhere Probenstabilität,<br />

der besseren Reproduzierbarkeit und der Möglichkeit eines Transportes in ein<br />

peripheres Labor bietet diese Methode eindeutige Vorteile.<br />

BLUTZUCKER nüchtern: 55 - 100 mg/dl, gestörte Nüchternglukose: 101-125 mg/dl<br />

PHOT V. a. Diabetes bei einer Nüchternglukose größer als 125 mg/dl<br />

2 ml Fluorid-Citrat-Plasma s. auch Funktionsteste „Glukosetoleranztest“<br />

Erhöhte Werte finden sich bei Diabetes mellitus, Morbus Cushing, Myocardinfarkt,<br />

akuter und chron. Pankreatitis, Leberzirrhose u.a.<br />

Verminderte Werte finden sich bei insulinproduzierenden Tumoren (Pankreastumoren),<br />

nach Magenresektion, chronischer Alkoholismus, Mangelernährung u.a.<br />

56


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

BNP/NT-proBNP s. Befundbericht<br />

(PRO BRAIN BNP ist ein natriuretisches Peptid und wird aus dem Prohormon proBNP<br />

NATRIURETIC PEPTIDE) synthetisiert. Nach Stimulation der Myokardzellen, z.B. durch myokardiale Deh-<br />

ECLIA nung, wird proBNP durch die Einwirkung von Proteasen in das N-terminale<br />

1 ml Serum (NT-proBNP) proBNP (NT-proBNP) und das biologisch aktive Hormon BNP gespalten.<br />

2 ml EDTA-Blut (BNP) Allerdings kann es bei eingeschränkter Nierenfunktion auch zu artefiziell hohen<br />

NT-proBNP-Werten kommen. BNP ist im EDTA-Plasma nur ca. 24 h stabil,<br />

seine Konzentration jedoch dafür unabhängig von der Nierenfunktion.<br />

Verschiedene klinische und epidemiologische Studien haben den Zusammenhang zwi-<br />

schen eingeschränkter Herzfunktion und erhöhten Spiegeln von BNP nachweisen<br />

können.<br />

BORDETELLA PERTUSSIS s. Befundbericht, s. auch Pertussis<br />

BORDETELLA PARA- Direktnachweis oder spezif. AK<br />

PERTUSSIS<br />

EIA, PCR<br />

2 ml Serum,<br />

nasopharyngealer Abstrich<br />

BORNA-VIRUS * negativ<br />

Direktnachweis auf Anfrage<br />

2 ml Citrat-Blut, Verschiedene psychiatrische Erkrankungen wie Schizophrenie, endogene Depres-<br />

EDTA-Blut oder sion oder manisch depressive Zustände werden mit Borna-Virus-Infektionen in<br />

Liquor Zusammenhang gebracht.<br />

57


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

BORRELIA s. Befundbericht<br />

BURGDORFERI Diagnose i. d. R. nur über Serologie möglich (PCR aus Gewebebiopsien, Liquor oder<br />

EIA, BLOT, PCR Gelenkpunktaten möglich, Anzucht sehr zeitaufwendig); klinische Formen: Erythrema<br />

2 ml Serum, migrans, Lyme-Arthritis, Lyme-Enzephalitis, Übertragung durch Zeckenbiss.<br />

2 ml Liquor, Bei den Antikörpern gibt es zwei Arten, die IgM-Antikörper, die im Frühstadium,<br />

Zecke frühestens aber erst 2-4 Wochen nach Infektion gebildet werden und in der<br />

Spätphase oft nicht mehr vorhanden sind, und IgG-Antikörper, die erst später<br />

gebildet werden und lange nachweisbar sein können. Bei Verdacht auf eine<br />

Neuroborreliose muss eine Liquor/Serum-Untersuchung durchgeführt werden.<br />

Borrelien-DNA kann direkt auch direkt aus der asservierten Zecke nachgewiesen<br />

werden.<br />

BROMAZEPAM * Tranquilizer mit therap. Bereich<br />

GC 80 - 170 μg/l<br />

2 ml Serum tox.: > 250<br />

BROMID * Antikonvulsivum mit therap. Bereich<br />

ICP/MS 400 - 2000 mg/l<br />

2 ml Serum<br />

BRUCELLA-AK negativ<br />

AGG, KBR Infektionen entstehen entweder durch direkten Tierkontakt (Hautläsion) oder durch<br />

2 ml Serum Genuss unpasteurisierter Milch bzw. Milchprodukte, besonders im Mittelmeer-Raum.<br />

58


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

BUTABARBITAL * therap. Bereich: 1.0-5.0<br />

HPLC toxisch: >10.0<br />

2 ml Serum<br />

C1q* s. Befundbericht<br />

EIA C1q bildet gemeinsam mit C1r und C1s den C1-Komplex. Verminderte Werte sprechen<br />

2 ml Serum für einen angeborenen oder erworbenen C1q-Mangelzustand. Angeborene C1q-<br />

Defekte können mit rezidivierenden Infekten assoziiert sein, erworbene Defekte finden<br />

sich bei Autoimmunerkrankungen wie SLE, Vaskulitis und chronischer GN. Erhöhte<br />

Werte finden sich bei Infektionen im Rahmen einer Akut-Phase-Reaktion.<br />

C3d* s. Befundbericht<br />

EIA Erhöhte C3d-Werte werden bei gesteigertem intravasalem C3-Umsatz, z.B. SLE,<br />

2 ml Serum Kryoglobulinämie, Vaskulitiden, Immuncytopenien und ausgedehnten Thrombosen<br />

beobachtet.<br />

C 1-ESTERASE- Konzentration 15 - 35 mg/dl, Aktivität 70 – 130 %<br />

INHIBITOR (C1-INH) Bei Patienten mit einem hereditärem Angioödem liegt bei fast 90 % ein Synthesedefekt<br />

RID des C1- INH vor. Bei dem übrigen Teil der Patienten liegt eine funktionelle Störung des<br />

2 ml Serum C1-INH vor, bei der es sogar zu erhöhten Konzentration von C1-INH kommmen kann.<br />

2 ml Citrat-Blut (1:10) Dies kann durch eine Aktivitätsmessung des C1-INH ausgeschlossen werden.<br />

59


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

C 3-KOMPLEMENT 90 - 180 mg/dl<br />

TURB vermindert bei Autoimmunerkrankungen, z. B. Glomerulonephritis,<br />

2 ml Serum erhöht im Rahmen akuter Entzündungen ohne klinische Relevanz und in solchen Fällen<br />

1 ml Punktat mögliche Ursache falsch normaler Werte<br />

C 3-Nephritis-Faktor negativ<br />

EIA positiv bei Glomerulonephritis, Autoimmunerkrankungen, bekannter C3-Mangel<br />

2 ml Serum<br />

C 4-KOMPLEMENT 20 - 50 mg/dl<br />

TURB vermindert bei Autoimmunerkrankungen, z. B. Glomerulonephritis,<br />

2 ml Serum erhöht im Rahmen akuter Entzündungen ohne klinische Relevanz und in solchen Fällen<br />

1 ml Punktat mögliche Ursache falsch normaler Werte<br />

CA 125 bis 35 U/ml<br />

(Carbohydrate Antigen 125) Benigne Erhöhungen sind bei Salpingitis, Schwangerschaft, Endometriose,<br />

ECLIA biliäre Obstruktion möglich.<br />

2 ml Serum Tumormarker mit Zielgebiet: Ovar, Uterus<br />

CA 15-3 bis 25 U/ml<br />

(Carbohydrate Antigen 15-3) Benigne Erhöhungen sind bei Mastopathie, Pankreatitis, Zirrhose, Hepatitis<br />

ECLIA möglich<br />

2 ml Serum Tumormarker mit Zielgebiet: Mamma, Ovar, Gastrointestinaltrakt<br />

60


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

CA 19-9 bis 27 U/ml, erhöhte Werte bei Rauchern<br />

(Carbohydrate Antigen 19-9) Patienten mit dem Blutgruppenmerkmal Lewis a/b negativ(3-7% der Bevölke-<br />

ECLIA rung) können kein CA 19-9 bilden.<br />

2 ml Serum Tumormarker mit Zielgebiet: Pankreas, Gastrointestinaltrakt<br />

CA 50 bis 25 U/ml<br />

(Carbohydrate Antigen 50) Tumormarker mit Zielgebiet: Pankreas, Gastrointestinaltrakt, Mamma und Lunge<br />

RIA CA 50 ist ein Vorstufenmolekül des CA 19-9 und wird auch von Lewis-<br />

2 ml Serum negativen gebildet. Erhöhte Werte sind assoziiert mit Pankreas-, Leber- und<br />

Gallenwegskarzinome, Lebermetastasen, Magen- und kolorektale Karzinome;<br />

außerdem Ovarial-, Ösophagus-, Bronchus- und Mamma-Karzinome.<br />

benigne: Gallenwegserkrankungen, Pankreatitis, Leberzirrhose, Leberzellnekrose,<br />

Nephropathie, zystische Fibrose (Mukoviszidose), Diabetes mellitus, Peritonitis.<br />

CA 72-4 bis 8,2 U/ml<br />

(Carbohydrate Antigen 72-4) Benigne Erhöhungen bei biliäre Obstruktion, Gastroenteritis, Hepatitis möglich.<br />

ECLIA Tumormarker mit Zielgebiet: Magen, Ovar, Mamma<br />

2 ml Serum<br />

CADMIUM * Serum: bis 3,1 μg/l, Urin bis 1,4 μg/l<br />

AAS erhöht bei starken Rauchern sowie beruflich exponierte Personen mit Umgang<br />

2 ml Serum oder EDTA-Blut mit Metallen, Batterien u. ä.<br />

20 ml Urin<br />

61


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

CALCITONIN s. Befundbericht<br />

RIA Die Calcitonin-Bestimmung ist bei Verdacht auf medulläres C-Zellkarzinom und klein-<br />

2 ml Serum zelliges Bronchialkarzinom indiziert.<br />

(optimal: Kühltransport) Physiologisch erfolgt die Calcitonin-Produktion in den C-Zellen der Schilddrüse;<br />

Calcitonin senkt den Calcium-Spiegel im Serum durch einen verstärkten Calcium-<br />

Einbau in die Knochen sowie eine verminderte renale Calciumrückresorption.<br />

CALCIUM Serum: Erw. 2,0 - 2,6 mmol/l<br />

AAS, PHOT Kinder 1,8 - 2,8 mmol/l<br />

2 ml Serum Erhöhte Werte sieht man insbesondere bei primären Hyperparathyreoidismus,<br />

5 ml vom 24 h Urin Hyperthyreose, M. Addison, Sarkoidose etc. Verminderte Werte finden sich<br />

insbesondere bei Hypoparathyreoidismus, Vitamin D-Mangel, Malabsorption,<br />

chronischer Niereninsuffizienz, nephrotischen Syndrom, Leberzirrhose,<br />

Hypoalbuminämie, akuter Pankreatitis, Alkoholismus etc. Die Bestimmung<br />

erfolgt über Atomabsorption (Referenzmethode), Flammenphotometrie oder<br />

Photometrie (Routinemethode).<br />

CALCIUM, ionisiert * 1,15 - 1,35 mmol/l<br />

PHOT Zur Bestimmung des Calciumstoffwechsels kann zusätzlich das ionisierte Calcium<br />

2 ml Serum verwendet werden, insbesondere bei Veränderungen des Gesamtprotein oder einer<br />

Dysproteinämie.<br />

62


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

CALCIUM-CLEARANCE 0,6 - 3,4 ml/min<br />

PHOT<br />

2 ml Serum und<br />

5 ml vom 24 h Urin<br />

(Sammelmenge angeben)<br />

CALCIUM-KANAL- negativ<br />

AUTOANTIKÖRPER * Calcium-Kanal-Autoantikörper sind entscheidend in der Diagnostik des Lambert-Eaton<br />

IFT Syndroms(LEMS). Die primäre physiologische Störung beim Lambert-Eaton Syndrom<br />

2 ml Serum liegt in einer verminderten Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin aus den<br />

Nervenendigungen in den synaptischen Spalt. Ursache hierfür sind Autoantikörper<br />

gegen ein Membranprotein der Nervenzelle, nämlich den spannungsabhängigen Calc-<br />

ium-Kanal. Infolgedessen entwickelt sich im Verlauf der Erkrankung eine rasche Er-<br />

müdbarkeit bei körperlicher Belastung kombiniert mit einer Schwäche vor allem der<br />

Oberschenkel- und Beckenmuskulatur. Im Gegensatz zur Myasthenia gravis mit<br />

ähnlicher Symptomatik finden sich beim LEMS positive Antikörper gegen Calcium-<br />

Kanäle und keine Antikörper gegen Acetylcholinrezeptoren.<br />

CALPROTECTIN kleiner 50 mg/kg Stuhl<br />

EIA Calprotectin wird bei Entzündungsreaktionen von neutrophilen Granulozyten<br />

2 g Stuhl (bohnengroß) und Makrophagen freigesetzt. Der Gehalt des kalziumbindenden Proteins<br />

"Calprotectin" im Stuhl ist bei Patienten mit chronisch-entzündlichen<br />

Darmerkrankungen und bei Patienten mit bösartigen Darmtumoren erhöht, eher<br />

unauffällig bei Polypen oder gutartigen Darmtumoren.<br />

63


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

c-AMP * s. Befundbericht, s. auch AMP, cyclisch<br />

RIA Funktionsstörungen der Nebenschilddrüse<br />

2 ml EDTA-Plasma (gefroren)<br />

10 ml vom 24 h Urin<br />

(Sammelmenge angeben)<br />

CAMPYLOBACTER negativ<br />

EIA, KBR C. jejunis und intestinalis, durch Kreuzreaktionen werden auch andere Subspezies<br />

2 ml Serum erfasst. Klinik: Enteritis, Arthritis, Uveitis<br />

2 g Stuhl (bohnengroß) Kultur und Antibiogramm nur auf spezielle Anforderung<br />

CANDIDA ALBICANS s. Befundbericht<br />

EIA Antigen und Antikörper-Nachweis möglich<br />

2 ml Serum Die Candida-Arten sind Hefen und siedeln normalerweise auf Haut und Schleimhaut.<br />

Candida ist häufig Bestandteil der normalen Darmflora.<br />

CANNABINOIDE negativ<br />

EIA s. auch Drogenscreening<br />

20 ml Urin<br />

CAPTOPRIL-TEST s. Funktionsteste<br />

64


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

CARBAMAZEPIN Antikonvulsivum mit therap. Bereich:<br />

HPLC 8 - 12 mg/l (Monotherapie)<br />

2 ml Serum 3 - 8 mg/l (Multitherapie)<br />

CARBAMAZEPIN-EPOXID Antikonvulsivum mit therap. Bereich:<br />

= aktiver Metabolit von 0,5 - 3,0 mg/l<br />

Carbamazepin<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

CARBOXY-HÄMOGLOBIN s. CO-Hämoglobin<br />

CARCINO-EMBRYONALES s. CEA<br />

ANTIGEN<br />

CARDIOLIPIN-AK negativ<br />

EIA Unter Anti-Cardiolipin-Antikörpern (ACA) versteht man Anti-Phospholipid-Antikörper<br />

1 ml Serum (APA), deren Vorkommen ursprünglich in den Seren von Patienten mit sogenanntem<br />

"falsch positivem" Lues-Befund nachgewiesen wurden. In neuerer Zeit konnte jedoch<br />

gezeigt werden, dass ACA bei einer Vielzahl von Autoimmunerkrankungen, insbeson-<br />

dere beim Lupus Erythematodes (LE) und der primär biliären Cirrhose (PBC) auf-<br />

treten können. Auch das beim LE auftretende sog. Lupus-Anticoagulans (LA) entspricht<br />

einer Untergruppe der ACA. Ein positiver Nachweis von ACA kann dem klinischen<br />

Auftreten von Kollagenosen einige Jahre vorausgehen. Die beschriebenen Antikörper<br />

65


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

sind aber auch mit weiteren Symptomen assoziiert. Dieses sogenannte „Primäre<br />

Antiphospholipid-Syndrom" betrifft insbesondere schwangere Patientinnen mit<br />

habituellen Aborten, räeklampsie oder tiefen Beinvenenthrombosen.<br />

CARDIOTROPE VIREN, AK negativ<br />

5 ml Serum s. auch Coxsackie-Viren, ECHO-Viren, Influenza-Viren, Parainfluenza,<br />

Cytomegalie-Virus (CMV), Epstein-Barr-Virus (EBV), Adeno-Viren<br />

Virale Erreger sind verantwortlich für etwa 50% aller Myokarditiden. Coxsackie B–<br />

Viren, Influenza- und Zytomegalie-Viren sind die häufigsten Auslöser..<br />

CARNITIN *, frei s. Befundbericht<br />

LC/MS bei Mangel Symptome wie Muskelschwäche, Myalgie oder Kardiomyopathie<br />

2 ml Serum<br />

10 ml vom 24h-Urin<br />

CARNITIN im Ejakulat * > 4,0 mg/dl<br />

LC/MS Infertilität<br />

2 ml Seminalplasma<br />

beta-CAROTIN 150 - 1250 μg/l, Vorstufe von Vitamin A (Provitamin A)<br />

HPLC Vermindert bei Malabsorption, Bestandteil von einigen Nahrungsergänzungsmitteln;<br />

2 ml Serum Auf den möglicherweise sogar schädigenden Einfluss des Nahrungsergänzungsmittels<br />

weisen neuere Studien hin. Bei Menschen, die rauchen oder Alkohol trinken, soll<br />

Beta-Carotin das Risiko für Darmadenome erhöhen.<br />

66


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

Anti-CCP s. Befundbericht<br />

(cyclisches citrulliniertes Antikörper gegen cyclisches citrulliniertes Peptid (CCP) ist ein neuer, hochspezi-<br />

Peptid) fischer und sensitiver Marker für die Rheumatoide Arthritis (RA). Antikörper gegen<br />

EIA Filagrin mit der darin vorkommenden seltenen Aminosäure Citrullin werden sehr<br />

2ml Serum früh im Verlauf einer Rheumatoiden Arthritis beobachtet und haben daher einen<br />

hohen prognostischen Wert: Anti-CCP positive Patienten entwickeln im Verlauf von<br />

6 Jahren signifikant ausgeprägtere radiologisch nachweisbare Läsionen als anti-<br />

CCP negative Patienten.<br />

CD-Antigen s. auch Lymphozytendifferenzierung (Cluster of differentiation)<br />

DFC Einige CD-Antigene (CD25) sind auch in löslicher Form bestimmbar (Serum)<br />

EDTA-Blut Klassifizierung von Zellen, Immunstatus<br />

CDT (Carbohydrate s. Befundbericht<br />

Deficient Transferrin) Carbohydrate-Deficient-Transferrine (CDT) sind Transferrinvarianten, bei denen<br />

Kapillarelektrophorese bestimmte Kohlenhydratketten fehlen. Der Prozentsatz solcher defekten Transferrin-<br />

2 ml Serum varianten vom Gesamttransferrin im Blut ist der sensitivste und spezifischste Parameter<br />

für einen chronischen Alkoholabusus. Nach einem 14-tägigen regelmäßigen Alkohol-<br />

konsum von ca. 60 g Alkohol pro Tag, das entspricht ca. 0,6 l Wein pro Tag, steigt<br />

der CDT-Gehalt im Blut. Erst etwa zwei Wochen nach Beendigung einer solchen<br />

Trinkperiode fallen die CDT-Werte wieder in den Normalbereich.<br />

67


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

CEA bis 3,4 ng/ml (Nichtraucher), erhöhte Werte bei Rauchern<br />

(Carcino-Embryonales Tumormarker mit Zielgebiet: Gastrointestinaltrakt, Pankreas, Lunge, Mamma,<br />

Antigen) Harnblase, Niere, Ovar<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

CHE s. Cholinesterase<br />

PHOT Leberfunktionsstörung<br />

2 ml Serum<br />

CHINIDIN * Antiarrhythmikum mit therap. Bereich: 1 - 5 mg/l, toxisch > 6 mg/l<br />

Fluorometrie<br />

2 ml Serum<br />

CHININ * therap. Bereich: 1 – 7 mg/l, toxisch > 10 mg/l<br />

Fluorometrie Untersuchung nur auf Anfrage<br />

2 ml Serum Die Anwendung von Chinin erfolgt bei Chloroquin-resistenter Malaria. Neben der<br />

Wirkung gegen Malaria hat Chinin eine schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkung.<br />

CH-100 s. Befundbericht<br />

(Gesamthämolytisches Autoimmunerkrankungen<br />

Komplement)<br />

RID<br />

2 ml Serum<br />

68


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

CHLAMYDIEN-AK s. Befundbericht<br />

EIA Atemwegsinfektionen können durch C. pneumoniae verursacht werden. Diese verlaufen<br />

2 ml Serum oft symptomarm, "grippeähnlich" oder als atypische Pneumonien. Viel seltener,<br />

insbesondere bei Kontakt mit Vögeln (Psittakose=Papageienkrankheit), ist C. psittaci<br />

die Ursache von meist schweren Pneumonien. Patientinnen mit aufsteigenden Infektionen<br />

wie Adnexitis zeigen meist hohe Antikörpertiter von C. trachmatis, während PCR Antigen-positive<br />

Patientinnen mit lokalen Infektionen wie Urethritis, Zervizitis oder Kolpitis zum Teil (ca 10%)<br />

negative Titer aufweisen. Dies deutet darauf hin, daß die Chlamydien in diesen Fällen noch nicht<br />

tief genug in das Epithel vordringen konnten, um eine Antikörperreaktion zu provozieren.<br />

CHLAMYDIEN- negativ, bitte Spezies (trachomatis oder pneumoniae angeben)<br />

DIREKTNACHWEIS Urogenitale Infektionen mit C. trachomatis äußern sich in Beschwerden der ableitenden<br />

(PCR) Harnwege und der Geschlechtsorgane mit Ausfluss. In diesem lokalen Stadium ist der<br />

respiratorische Materialien, Direktnachweis mittels PCR erfolgversprechend. Die Chlamydienkeratokonjunktivitis<br />

Erststrahlurin, Konjunktival- (Befall von Hornhaut und Bindehaut) entsteht durch den Erreger Chlamydia trachoma-<br />

Urogenital-Abstriche tis. Infektionsweg ist hier direkt vom Urogenitaltrakt zum Auge oder über ungenügend<br />

Spezialbesteck desinfizierten Schwimmbäder (Schwimmbadkonjunktivitis). Bei atypischen Pneumonien<br />

ist eine PCR auf C. pneumoniae möglich.<br />

CHLORID s. Befundbericht<br />

ISE Störung des Elektrolythaushaltes<br />

2 ml Serum, 1 ml Liquor Störung der Blut-Hirn-Schranke<br />

10 ml vom 24 h-Urin<br />

(Sammelmenge angeben)<br />

69


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

CHLORPROTHIXEN * Neuroleptikum mit ther. Bereich 30 - 300 μg/l<br />

LC/MS tox. > 700 μg/l<br />

2 ml Serum<br />

CHOLESTERIN normal bis 200 mg/dl<br />

PHOT grenzwertig 200 – 250 mg<br />

2 ml Serum (nüchtern) erhöht > 250 mg<br />

Cholesterin gehört zur Gruppe der Nahrungsfette und ist ein wichtiger Bestandteil der<br />

Zellmembranen. Cholesterin stellt auch die Vorstufe der Steroidhormone dar.<br />

CHOLESTERIN- HDL-Cholesterin (Lipidelektrophorese oder Photometrie)<br />

FRAKTIONEN Erwachsene: > 60 mg/dl, günstig, < 40 mg/dl ungünstig<br />

PHOT LDL-Cholesterin (Lipidelektrophorese oder Photometrie)<br />

2 ml Serum (nüchtern) Erwachsene: < 160 mg/dl, bei Risiko niedrigere Sollwerte<br />

VLDL-Cholesterin (Lipidelektrophorese) < 25 mg/dl<br />

Atherogener Index (LDL-/HDL-Cholesterin) < 4,0 unauffällig,<br />

angestrebter Wert< 3,0 bei Patienten mit Zusatzrisiken<br />

< 2,0 bei erhöhtem Risiko (KHK), s. Lipidelektrophorese<br />

CHOLINESTERASE (CHE) Kinder, Mann, Frau über 40 Jahre: 5320 - 12920 U/l<br />

PHOT Verminderte Werte finden sich bei Leberzirrhose, chronischer Hepatitis, Lebertumoren<br />

2 ml Serum Erhöhte Werte finden sich bei Diabetes mellitus, KHK, nephrotisches Syndrom u.a.<br />

70


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

CHr > 29 pg (geräteabhängig)<br />

Impedanz Moderne Blutbildanalysatoren sind heute in der Lage, Retikulozyten zusätzlich hinsicht-<br />

2 ml EDTA-Blut lich ihres Hämoglobingehalts (CHr oder Ret-Hb)) zu beurteilen. Dieser Wert ist dem<br />

MCH der Erythrozytenmessung zu vergleichen. Ein CHr-Wert unter 29 pg gilt als ein<br />

eindeutiger Hinweis für das Vorliegen einer eisendefizitären Erythropoese.<br />

CHROM * s. Befundbericht<br />

AAS Chromintoxikation<br />

2 ml Serum oder EDTA-Blut<br />

20 ml Urin<br />

CHROMOGRANIN A (CgA) bis 100 ng/ml<br />

EIA Zur Abklärung neuroendokriner Tumore, Verdacht auf Phäochromozytom (Sens. 83%,<br />

2 ml Serum Spez. 96%). Hohe Spiegel zeigen Herkunft aus den neuroendokrinen Geweben an. Bei<br />

endokrinen Tumoren, die evtl. ihr Hormon nicht mehr bilden, z.B.: Calcitonin-negative,<br />

CgA-positive C-Zell-Karzinome, Null-Zell-Adenome der Hypophyse, Inselzellkarzinome<br />

des Pankreas und Nebenschilddrüsenkarzinome ohne Hormonbildung.<br />

CIC = ZIRKULIERENDE s. Befundbericht<br />

IMMUN-KOMPLEXE Untersuchung auf Anfrage<br />

2 ml Serum u.a. erhöht bei Autoimmunerkrankungen<br />

EIA<br />

71


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

CITRAT s. Befundbericht<br />

PHOT Nierensteine<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

10 ml vom 24 h Urin<br />

CK Mann < 190 U/l (< 3,2 μkatal/l), Frau < 170 U/l (< 2,85 μkatal/l), Kind s. Befund<br />

(Creatin-Kinase) Die Creatinkinase (CK) ist ein entscheidender diagnostischer Parameter zur Erkennung<br />

PHOT IFCC von Schädigungen der Herz- und Skelettmuskulatur. Dabei ist die CK- Konzentration proportional<br />

2 ml Serum zur Größe der Schädigung. Die Gesamt-CK im Blutserum besteht aus folgenden Isoen-<br />

zymen: (M=Myokard, B=Brain)<br />

CK-MB (Herz), CK-MM (Skelettmuskel), CK-BB (Gehirn, Hirn), Makro CK (mit<br />

Antikörperbindung oder mitochondriale CK in oligomerer Form)<br />

Erhöhungen finden sich beim Herzinfarkt: 4-6 Stunden nach Infarkt, Maximum nach<br />

etwa 24 Stunden; bei Skelettmuskelschäden, bei endokrinen Myopathien mit Schilddrü-<br />

senfunktionsstörungen (Hyper-und Hypothyreose), Nebenschilddrüsenstörungen<br />

(Hyper- und Hypoparathyreoidismus), Nebennierenrindenstörungen und Hypophysen-<br />

störungen.<br />

CK-ISOENZYME s. Befundbericht<br />

ELPHO Differentialdiagnose von Herz- und Muskelerkrankungen, siehe oben<br />

2 ml Serum<br />

72


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

CK-MB < 25 U/l oder < 0,42 μkatal/l<br />

PHOT IFCC Die CK-MB kommt in besonders hoher Konzentration im Herzmuskel vor. Dement-<br />

2 ml Serum sprechend ist bei einer Schädigung des Herzens, z. B. einem Infarkt, ist die CK-MB<br />

Konzentration im Blut erhöht. Entscheidend ist jedoch nicht die Gesamtkonzentration<br />

der CK-MB, sondern der prozentuale Anteil der CK-MB an der erhöhten Gesamt-CK.<br />

Werte < 6 % der Gesamt CK-Aktivität sprichen gegen einen Infarkt.<br />

CLEARANCE s. Calcium-, Harnstoff-, Kreatinin-, Phosphat-Clearance<br />

CLOBAZAM * therap. Bereich s. Befundbericht<br />

GC Antikonvulsivum, akt. Metabolit ist Desmethyl-Clobazam<br />

2 ml Serum<br />

CLOMETHIAZOL * Hypnotikum, Antikonvulsivum, therap. Bereich s. Befundbericht<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

CLOMIPRAMIN * Antidepressivum, therap. Bereich 50 - 150 μg/l<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

CLONAZEPAM * Antikonvulsivum, therap. Bereich 30 - 60 μg/l, toxisch: >100 μg/l<br />

GC<br />

2 ml Serum<br />

73


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

CLONIDIN * therap. Bereich<br />

HPLC 1 - 4 μg/l<br />

2 ml Serum toxisch: > 25 μg/l<br />

CLOPENTHIXOL * therap. Bereich, siehe Zuclopenthixol<br />

HPLC 5 - 100 μg/l<br />

2 ml Serum toxisch: >300 μg/l<br />

CLOSTRIDIUM DIFFICILE negativ<br />

TOXIN A/B Die pseudomembranöse Colitis zählt zu den schwerwiegenden Nebenwirkungen einer<br />

EIA Antibiotikatherapie. Durchfallerkrankungen nach der Gabe von Antibiotika sind<br />

5-10 g Stuhl (bohnengroß) nicht selten, doch ist nicht jeder Durchfall automatisch C. difficile Toxin assoziiert.<br />

CLOZAPIN Neuroleptikum (Leponex®) mit therap. Bereich: 50 - 700 μg/l<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

CMV-AK s. Befundbericht<br />

EIA Bei Patienten mit intaktem Immunsystem ergibt sich ein der Mononukleose-ähnliches<br />

2 ml Serum Bild mit Hepatitis, Splenomegalie und Lymphozytose. In der Schwangerschaft kann zu<br />

jedem Zeitpunkt eine Schädigung des Fetus erfolgen. Bei immunsupprimierten<br />

Patienten (Dialyse, Transplantation, HIV) hat der Antikörpernachweis nur eine be-<br />

schränkte Aussagekraft. In diesen Fällen ist ein Direkt-Nachweis zu erwägen.<br />

74


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

CMV-PCR negativ<br />

10 ml Urin Insbesondere zum Nachweis einer CMV-Infektion bzw. Reaktivierung bei<br />

10 ml Bronchiallavage Immunsupprimierten.<br />

5 ml EDTA-Blut<br />

PCR<br />

CMV-p65 Antigen * s. Befundbericht<br />

IFT auf Anfrage<br />

5 ml EDTA-Blut<br />

CO-HÄMOGLOBIN * s. Befundbericht<br />

GC Kohlenmonoxidvergiftung<br />

5 ml EDTA-Blut<br />

COBALT * s. Befundbericht<br />

ICP/MS Intoxikation<br />

3 ml Serum, 3 ml Urin<br />

COCAIN im Urin s. auch Drogenscreening<br />

MEIA<br />

20 ml Urin<br />

75


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

COCCIDIOIDES negativ<br />

IMMITIS-AK * Die Erkrankung heißt Kokzidioidomykose oder Tal-, bzw. Wüstenfieber. Coccidioides<br />

KBR immitis wird eingeatmet, vermehrt sich in der Lunge und führt dort zu einer Lungen-<br />

2 ml Serum entzündung. Bei hämatogener Streuung kann es aber auch zu einer systemischen<br />

Erkrankung mit Infektion verschiedener Organe (Haut, Knochen Gelenke, Hirnhäute)<br />

kommen, nicht in Deutschland endemisch.<br />

CODEIN im Urin s. auch Drogenscreening (Opiate)<br />

MEIA<br />

10 ml Urin<br />

COENZYM Q10 0.4-1.2 mg/l<br />

HPLC Coenzym Q10 (Ubiquinon) ist eine essentielle körpereigene Substanz und in allen 2 ml<br />

frisches EDTA-Blut Zellen des menschlichen Organismus vorhanden. Mit fortschreitendem Alter kommt es<br />

oder Serum jedoch zu einer Abnahme von Coenzym Q10 in verschiedenen Organen, insbesondere<br />

im Herzen. Ursächlich dafür können eine verminderte Biosynthese, eine unzureichende<br />

Q10-Aufnahme mit der Nahrung oder ein gesteigerter Verbrauch diskutiert werden.<br />

COERULOPLASMIN 20 - 55 mg/dl<br />

TURB Erniedrigte Werte finden sich beim M. Wilson, einer Störung des Kupferstoffwechsels<br />

1 ml Serum mit Kupferablagerungen vorwiegend in der Leber (Hepatitis, Zirrhose, neurologisch-<br />

psychiatrische Symptomatik, Nephropathie, Herz und in der Hornhaut des Auges,<br />

(„Kayser-Fleischer-Kornealring“). Die Kupferwerte im Serum sind erniedrig, im Urin<br />

erhöht. Hormonelle Antikontrazeptiva können einen Anstieg um 50% bewirken.<br />

76


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

COOMBSTEST, direkt negativ<br />

(polyspezifisch) 1.) polyspezifischer Suchtest<br />

AGG 2.) monospezifische Identifizierung nach IgG, IgA, IgM, C3, C3d, C4<br />

10 ml Vollblut und 3.) Titerbestimmung<br />

5 ml EDTA-Blut autoimmunhämolytische Anämie<br />

COOMBSTEST, indirekt negativ<br />

(irreguläre AK gegen 1.) Suchtest<br />

Blutgruppenmerkmale) 2.) Identifizierung<br />

AGG 3.) Titerbestimmung<br />

5 ml EDTA-Blut Schwangerschaftsvorsorge, OP-Vorbereitung<br />

COPROPORPHYRINE s. Koproporphyrine<br />

17-OH-CORTICOSTEROIDE s. Cortisol i. Harn<br />

Nebennierenrindenerkrankungen<br />

CORTISOL s. Befundbericht, Tagesrhythmus beachten<br />

ECLIA Cortisol ist das bedeutendste Glucocorticosteroid und essentiell zur Aufrechterhaltung zahl-<br />

2 ml Serum reicher Körperfunktionen.Cortisol ist zum größten Teil (90%) an das Transcortin, aber<br />

20 ml vom 24 h-Urin auch an Albumin gebunden.Cortisol hat insbesondere eine antiinflammatorische und<br />

(Sammelmenge angeben) immunsupressive Wirkung.Hohe Cortisolwerte finden sich beim Cushing-Syndrom.<br />

Die weitere Differenzierung erfolgt durch spezielle Funktionstests(Cortisol-Tages-<br />

profil, Dexamethason-Kurztest). Zur Erkennung eines Cushing Syndroms ist die<br />

77


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

Bestimmung von Cortisol im 24-Stunden Urin besonders geeignet, da dieAusscheidung<br />

von Cortisol im Urin nicht dem zirkadianen Rhythmus unterliegt. Verminderte basale<br />

Cortisolwerte deuten auf eine Nebennierenrindeninsuffizienz hin. Die zusätzliche<br />

Bestimmung von ACTH ist notwendig.<br />

COTININ Serum: Nichtraucher < 5 μg/l, Passivraucher < 85 μg/l, Raucher > 200 μg/l<br />

EIA Urin: < 250 μg/l<br />

10 ml Urin Durch die Bestimmung von Cotinin, einem Stoffwechselprodukt aus Nikotin, kann die<br />

2 ml Serum Belastung durch Passiv-Rauchen ermittelt werden, da der Cotininwert proportional zur<br />

Rauchbelastung ist.<br />

COXIELLA BURNETII s. Q-Fieber<br />

COXSACKIEVIRUS-AK s. Befundbericht<br />

KBR "Hand-, Mund-, Fußkrankheit", "Sommergrippe", "Bornholmer-Krankheit"<br />

2 ml Serum Die Infektion befällt vorwiegend Kinder unter 10 Jahren. Die Inkubationszeit beträgt<br />

bei der Hand-Fuss-Mund-Krankheit meist 3-5 Tage. Sie wird leicht übertragen und tritt<br />

dann meistens endemisch auf. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfchen- und Schmier-<br />

infektion. Der Erreger der Krankheit wird über die Sekrete des Nasen-Rachen-Raumes<br />

übertragen, wenn die Kinder Husten oder Niesen. Eine Infektion des Ungeborenen ist<br />

prinzipiell denkbar. Sonstige Erkrankungen durch Coxsackie-Viren:<br />

Herpangina, akute Pharyngitis, aseptische Meningitis, Enzephalitis, Myo-/Perikarditis,<br />

respiratorische Erkrankungen, Konjunktivitis, uncharakteristische, fieberhafte Erkran-<br />

kung („Sommergrippe“)<br />

78


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

C-PEPTID 1,1 - 5,0 μg/l<br />

LIA Insulin ist ein Hormon und wird in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) als Vorläufer-<br />

2 ml Serum version (Proinsulin) gebildet. Aus Proinsulin entstehen zu gleichen Teilen C-Peptid und<br />

10 ml vom 24 h-Urin Insulin. Während das C-Peptid keine wesentliche Bedeutung im Körper hat, besitzt<br />

(Sammelmenge angeben) Insulin ein breites und komplexes Wirkungsspektrum. C-Peptid wird auf Grund seiner<br />

längeren Haltbarkeit zur Beurteilung der körpereigenen Insulinproduktion verwendet.<br />

C-REAKTIVES PROTEIN bis 5 mg/l<br />

TURB CRP wird in der Leber gebildet und reagiert am stärksten auf bakterielle Entzündun<br />

2 ml Serum gen. Wahrscheinlich bindet es sich an den Erreger. Als Entzündungsparameter müssen<br />

erhöhte CRP-Konzentrationen auch ohne klinische Symptomatik immer abgeklärt<br />

werden.<br />

C-REAKTIVES PROTEIN bis 0,7 mg/l<br />

ULTRASENSITIV Risikobestimmung und Intervention bei kardiovaskulären Erkrankungen<br />

TURB CRP hat sich in einer großen Studie als stärkster unabhängiger KHK-Risikofaktor<br />

2 ml Serum erwiesen.<br />

CREATININ s. Kreatinin<br />

CREATININ-CLEARANCE s. Kreatinin-Clearance<br />

CREATIN-KINASE s. CK, CK-Isoenzyme<br />

79


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

CRP s. C-Reaktives Protein<br />

CRP ULTRASENSITIV s. C-Reaktives Protein ultrasensitiv<br />

CRYPTOCOCCUS negativ<br />

NEOFORMANS-AG auf Anfrage<br />

EIA Cryptococcus neoformans findet sich überall im Erdboden und in organischem Ma-<br />

1 ml Serum terial. Besonders groß ist die Konzentration in Vogel-, besonders im Taubenmist. Die<br />

Infektion erfolgt über die Inhalation von erregerhaltigem Staub.<br />

CYCLOBARBITAL Barbiturat mit therap. Bereich:<br />

HPLC 2,6 - 6,0 mg/l<br />

2 ml Serum toxisch: >10 mg/l<br />

CYCLOSPORIN A s. Befundbericht<br />

EIA Immunsuppressivum<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

CYFRA 21-1 < 3,3 ng/ml<br />

ECLIA Tumormarker mit Zielgebie Lunge und Mamma<br />

2 ml Serum<br />

80


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

CYSTATIN C 0,53 - 0,95 mg/l<br />

NEPH Erhöhte Werte finden sich bei verminderter Nierenfunktion: Cystatin C wird fast<br />

2 ml Serum ausschließlich durch glomeruläre Filtration aus dem Kreislauf eliminiert und tubulär<br />

rückresorbiert, es ist damit ein gutes Maß für die glomeruläre Filtrationsrate, ins-<br />

besondere bei beginnender Niereninsuffizienz.<br />

CYSTIN s. Befundbericht<br />

HPLC Bei der klassischen Cystinurie handelt es sich um eine Störung des renalen Transport-<br />

10 ml Urin systems für Cystin und basische Aminosäuren.<br />

CYTOMEGALIE-VIRUS s. CMV<br />

D-DIMER kleiner 0,5 mg/l<br />

PHOT D-Dimere entstehen bei der Proteolyse von quervernetztem Fibrin durch Plasmin. Sie<br />

2 ml Citrat-Blut (1:10) sind somit ein Marker für die gleichzeitige Aktivierung von Gerinnung und Fibrinolyse.<br />

Die Bestimmung der D-Dimere erfolgt vor allem zum Nachweis einer DIC, Thrombosen<br />

oder Lungenembolien. Erhöhte D-Dimere finden sich jedoch auch bei Entzündungen,<br />

Tumoren, bei größeren Hämatome, postoperativ sowie in der Schwangerschaft.<br />

DEHYDROEPIANDRO- geschlechtsabhängig s. Befundbericht<br />

STERONSULFAT DHEA-S wird in der Nebennierenrinde durch Sulfatierung von DHEA gebildet.<br />

ECLIA Erhöhte Werte finden sich bei Hirsutismus und Virilismus, bei Nebennierenrindentumor<br />

2 ml Serum oder bei kongenitalen adrenalen Hyperplasie. Verminderte Werte finden sich bei<br />

NNR-Insuffizienz.<br />

81


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

DELPECH-INDEX bis 0,7 (unauffällig), s. auch Liquordiagnostik<br />

1 ml Liquor und Für die Berechnung des Delpech-Index sind die Konzentrationen von Albumin im<br />

2 ml Serum Liquor und Albumin im Serum sowie von IgG in Liquor und Serum erforderlich. Ein<br />

erhöhter Delpech-Index weist auf eine eigenständige Produktion von Immunglobulinen<br />

im Liquor hin.<br />

delta-AMINOLÄVULIN- < 6.00 mg/24h<br />

SÄURE Bleiintoxikation, Porphyrie<br />

PHOT Porphyrinvorläufer (Porphobilinogen, Delta-Aminolävulinsäure) im 24 Stunden-Urin,<br />

20 ml vom 24-h-Sammelurin Gesamtporphyrine im 24 Std. Urin mit Auftrennung der Urinporphyrine, Untersuchung<br />

(lichtgeschützt, Sammelmenge der Erythrozyten-Porphyrine im EDTA-Blut. Erhöhte Werte finden sich auch bei<br />

angeben) Bleivergiftungen.<br />

delta-AMINOLÄVULIN- >14.5 U/l<br />

SÄURE- DEHYDRATASE Vermindert bei Porphyrie und Bleiintoxikation<br />

PHOT<br />

10 ml Heparin-Blut<br />

delta-HEPATITIS Die Übertragungswege entsprechen der der Hepatitis B. Es werden aber nur<br />

(Hepatitis-delta-Virus-AK) gleichzeitig Virusträger von Hepatitis B (HBs-Antigen+) befallen. Eine Infektion mit<br />

EIA Hepatitis D zusätzlich zu Hepatitis B führt zu einem schwereren Verlauf der Leberer-<br />

2 ml Serum krankung. Bei einer gleichzeitigen Infektion mit Hepatitis B und D werden ca. 10 Pro-<br />

zent der Leberentzündungen chronisch. Durch Hepatitis D steigt auch das Risiko für<br />

eine Leberzirrhose oder ein Leberkarzinom.<br />

82


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

DEMENZDIAGNOSTIK Apolipoprotein E-Typisierung im Blut, Beta-Amyloid-Protein, Tau-Protein,<br />

Phospho-Tau und Protein 14-3-3 im Liquor<br />

DERMATOPHYTEN Sie verursachen die häufigsten Pilzerkrankungen der Haut. Alle Körperregionen und<br />

Mikroskopie, Kultur Hautstrukturen können befallen werden. Die Pilze bevorzugen Keratin, das in Haut,<br />

Hautschuppen, Nägel, Haaren und Nägeln reichlich vorkommt. Im Gegensatz zu allen anderen Pilzinfektionen<br />

Haare werden die Pilze nur in direktem Kontakt von Mensch zu Mensch oder Tier zu Mensch<br />

(Abstrich nicht geeignet) übertragen (Sanitärbereiche, Schwimmbäder, Haustierkontakte). Die Diagnose erfolgt<br />

mikroskopisch durch den Nachweis von Konidien und Mycelien.<br />

DERMATOTROPE ERREGER s. Befundbericht, s. auch jeweils bei den einzelnen Erregern<br />

5 ml Serum Masern-Virus, Röteln-Virus, Varizella-Virus (Zoster), Herpes-Viren (ggf. Typ-<br />

Spezifizierung), Coxsackie-Viren, ECHO-Viren, Adeno-Viren, Epstein- Barr-<br />

Virus (EBV), Cytomegalie-Virus (CMV), RS-Virus (RSV), Parvovirus B19 (Ri-<br />

ngelröteln), Treponema pallidum (Lues), Borrelia burgdorferi (Erythema mi-<br />

grans), Humanes Herpes Virus 6 (HHV-6)<br />

DESFERAL-TEST s. auch Funktionsteste<br />

AAS Harnblase leeren, Injektion von 10 mg/kg KG Deferoxamin (Desferal) i. m.,<br />

20 ml vom 24 h-Urin Sammeln eines 24 h-Urins<br />

(Sammelmenge angeben) Desferoxamin bindet als Chelatbildner Eisen mit hoher Affinität und führt zu einer<br />

gesteigerten Eisenausscheidung im Urin, wenn eine Eisenüberladung des Körpers<br />

vorliegt.<br />

83


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

DESMETHYLDIAZEPAM * therap. Bereich<br />

(wirks. Metabolit 200 - 800 μg/l<br />

des Diazepam) tox. > 2000 μg/l<br />

GC<br />

2 ml Serum<br />

DEOXY-PYRIDINOLIN 2,3 – 5,4 nmol/mmol Kreatinin<br />

ECLIA erhöht bei Osteoporose<br />

10 ml Urin (2. Morgenurin)<br />

DEXAMETHASON- s. Funktionsteste<br />

HEMMTEST<br />

DHEA-S geschlechtsabhängig s. Befundbericht<br />

(Dehydroepiandrosteron- DHEA (Dehydroepiandrosteron) ist ein in der Nebenniere gebildetes Steroidhormon.<br />

Sulfat) DHEA wirkt als Sexualhormon, indem es in Testosteron, aber auch in Vorstufen<br />

ECLIA von Östrogen umgewandelt werden kann. DHEA und DHEA-S haben im<br />

2 ml Serum Stoffwechsel offensichtlich vielfältige Wirkungen. DHEA-S wird in der Neben-<br />

nierenrinde durch Sulfatierung von DHEA gebildet und beschleunigt den Aufbau von<br />

körpereigenem Eiweiß. Seine Wirkung beträgt ca. 10% von der des Testosterons. Die<br />

Produktion ist im Alter von Mitte Zwanzig am höchsten und fällt danach stetig ab.<br />

Wegen seiner Vorläuferrolle u. a. für die Sexualhormone vermutet man in DHEA ein<br />

Puffer-Hormon, welches die Verfügbarkeit der Sexualhormone beeinflusst. Erhöhte<br />

84


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

Werte finden sich bei Hirsutismus und Virilismus, bei Nebennierenrindentumor oder bei<br />

kongenitalen adrenalen Hyperplasie, verminderte Werte bei NNR-Insuffizienz. DHEA<br />

scheint zusätzlich Wirkungen im Immunsystem zu haben. Daher wird eine therapeutische<br />

Gabe im Rahmen des Anti-Agings diskutiert.<br />

DIAMINOOXIDASE (DAO) > 80 U/ml unauffällig, 40-80 U/ml Graubereich, < 40 pathologisch<br />

EIA Die Aktivität der Diaminoxidase dient zum Nachweis einer Histamintoleranz.<br />

2 ml Serum Diaminoxidase (DAO) ist ein Enzym, das Histamin abbauen kann. Es wird in der<br />

Darmschleimhaut produziert. Diaminoxidase findet sich in Darm, Leber, Niere und<br />

Leukozyten. Zu geringe Diaminoxidase-Aktivitäten führen zu einer Diskrepanz zwischen<br />

Histaminaufnahme durch Nahrung und Getränke und dem endogenen Histaminabbau.<br />

DIAZEPAM * Tranquilizer mit therap. Bereich: 200 - 2000 μg/l<br />

GC > 3000 toxisch<br />

2 ml Serum<br />

DIBUCAIN-HEMMUNG normal > 70 %<br />

PHOT heterozygot 30 - 70 %<br />

2 ml Serum homozygot 0 - 30 %<br />

Hemmung atypischer CHE- Varianten<br />

85


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

DICKER TROPFEN s. auch Malaria (Malariaparasiten)<br />

M<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

DIFFERENTIAL-BLUTBILD s. Blutausstrich<br />

M<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

DIGITOXIN therap. Bereich (bitte Medikament angeben)<br />

ECLIA Erwachsene 10 - 30 ng/ml<br />

2 ml Serum Sgl. und Kinder 19 - 61 ng/ml<br />

DIGOXIN therap. Bereich (bitte Medikament angeben)<br />

ECLIA Erwachsene 0,8 - 2,1 ng/ml<br />

2 ml Serum Kinder 1,1 - 2,5 ng/ml<br />

DIHYDROTESTOSTERON Männer 250-990 pg/ml<br />

RIA Frauen prämenopausal: 24-368 pg/ml, Frauen postmenopausal: 10-181 pg/ml<br />

2 ml Serum Abbauprodukt des Testosterons, Indikation bei V. a. genetischen Defekt (5-�-Reduktase-<br />

Mangel)<br />

86


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

1,25-DIHYDROXYCHOLE- Erwachsene: 16 - 43 ng/l, Säuglinge: 20 - 135 ng/l<br />

CALCIFEROL Versand ohne Kühlung bis zu 48 Std. möglich<br />

(CALCITRIOL) Calcitriol ist die biologisch aktive Form von Vitamin D3. Die Untersuchung ist indiziert<br />

RIA bei V.a. Vitamin D-Mangel z.B. durch verminderte intestinale Vitamin- D- Absorption,<br />

2 ml Serum möglichst verminderter UV-Licht Exposition sowie erhöhtem Verlust von Vitamin D (nephroti-<br />

lichtgeschützt transportieren! schem Syndrom).<br />

D-DIMER kleiner 0,5 mg/l<br />

PHOT D-Dimere entstehen bei der Proteolyse von quervernetztem Fibrin durch Plasmin. Sie<br />

2 ml Citrat-Blut (1:10) sind somit ein Marker für die gleichzeitige Aktivierung von Gerinnung und Fibrinolyse.<br />

Die Bestimmung der D-Dimere erfolgt vor allem zum Ausschluss einer DIC, Throm-<br />

bosen oder Lungenembolien. Erhöhte D-Dimere finden sich auch bei Entzün-<br />

dungen, Tumoren, bei größeren Hämatome, postoperativ sowie in der Schwangerschaft<br />

DIPHTHERIE-TOXOID-AK s. Befundbericht<br />

EIA Beurteilung Impfschutz<br />

2 ml Serum<br />

DIPROPYLACETAT Antikonvulsivum (Valproinsäure) mit therap. Bereich: 30 - 120 mg/l<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

DIREKTER COOMBSTEST s. Coombstest<br />

87


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

DISOPYRAMID Antiarrhythmikum mit therap. Bereich: 2,5 - 7,0 mg/l<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

DISC-ELEKTROPHORESE s. Befundbericht, Differenzierung von Proteinurien mit Proteinquantifizierung:<br />

(SDS-PAGE-Elektrophorese) Ges. Eiweiß bis 130,0 mg/l<br />

ELPHO Immunglobulin G bis 7,0 mg/l<br />

20 ml vom 24 h-Urin Transferrin bis 3,0 mg/l<br />

(Sammelmenge angeben) Albumin bis 20,0 mg/l<br />

oder 2. Morgenurin Beta-2-Mikroglobin bis 0,25 mg/l<br />

Alpha-1-Mikroglobin bis 15,0 mg/l<br />

DNS (DNA) ds-AK s. Befundbericht<br />

(Anti Desoxyribonuclein- s. auch Autoantikörper<br />

säure, Doppelstrang) Indikation für die Bestimmung von DNS-Ak ist die Diagnosesicherung eines<br />

EIA systemischen Lupus erythematodes sowie die Abgrenzung von anderen Kollagenosen<br />

2 ml Serum bei hochpositivem ANA-Titer.<br />

DNS (DNA) ss-AK s. Befundbericht<br />

(Anti Desoxyribonuclein- s. Autoantikörper<br />

säure, Einzelstrang)<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

88


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

DONATH-LANDSTEINER negativ<br />

HÄMOLYSINE Blutentnahme im Labor<br />

Visuell Anmeldung erforderlich, Thermotransport nach Rücksprache<br />

5 ml EDTA-Blut, warm!<br />

5 ml Vollblut, warm!<br />

DOPAMIN < 600 mg/die, s. Katecholamine Urin<br />

HPLC<br />

5 ml EGTA-Blut, Spezialröhrchen<br />

50 ml vom 24 h-Urin, (sammeln<br />

über 5 ml 20 % Salzsäure)<br />

DOXEPIN Antidepressivum mit therap. Bereich: 50 - 150 μg/l<br />

HPLC toxisch: > 500 μg/l<br />

2 ml Serum<br />

DOXYLAMIN * s. Befundbericht<br />

GC/MS Antihistaminikum<br />

2 ml Serum<br />

DROGENSCREENING s. Befundbericht<br />

EIA Sinnvolle Untersuchung im Serum ist das „therapeutische drug monitoring(TDM)“<br />

10 ml Serum bei bekannter Ausgangssubstanz, z.B. für Äthanol, Barbiturate, Benzodiazepine,<br />

Salicylate, Tricyclische Antidepressiva u.a.<br />

89


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

DROGENSCREENING negativ, s. Befundbericht<br />

im Urin Barbiturate, Benzodiazepine, Buprenorphin, EDDP (Methadonmetabolit),<br />

EIA Salicylate, Methaqualon, Phencyclidin, Propoxyphen,Tricyclische Antidepres-<br />

50 ml Urin siva, Äthanol, Paracetamol (Phenacetinmetabolit), Cannabis (Haschisch), Co-<br />

cain-Metabolite, Opiate (Morphin), Amphetamine, Methadon, LSD, Cotinin<br />

Grundsätzlich ist Urin das geeigneteste Untersuchungsmaterial. Die Konzen-<br />

trationen der Substanzen sowie deren Stoffwechselprodukte sind in höheren<br />

Konzentrationen vorhanden, zudem ist die Probenvorbereitung im Blut we-<br />

sentlich komplexer. Um absichtliches Vertauschen und andere Manipulationen<br />

(Verdünnen) des Probenmaterials zu verhindern, ist es ratsam, die Urinabnahme<br />

zu beaufsichtigen.<br />

D-XYLOSE s. Xylose, s. auch Funktionsteste<br />

DYSBIOSE-UNTER- s. Befundbericht<br />

SUCHUNG Störungen der natürlichen Darmflora<br />

K<br />

5-10 g Stuhl (bohnengroß)<br />

EAST s. auch Allergenliste (bitte anfordern)<br />

„Phadia Immuno CAP“ zum Nachweis spez. IgE-, IgG- und IgA-AK<br />

90


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

EBV s. Befundbericht, hohe Durchseuchung im Jugendalter<br />

EIA (Antikörper) Verursacher des Pfeifferschen Drüsenfiebers ist das Epstein-Barr-Virus (EBV). Betrof-<br />

2 ml Serum fen sind meist Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 18 Jahren. Die Über-<br />

PCR (Direktnachweis) tragung geschieht über den Speichel, z. B. beim Küssen. Die Infektion kann aber auch<br />

Abstrich, EDTA-Blut durch Husten oder Niesen erfolgen (Tröpfcheninfektion). Die Erkrankung wird häufig<br />

nicht erkannt, da sie nur grippeähnliche Symptome wie Fieber und Müdigkeit zeigt.<br />

Die Erkrankung hinterlässt eine lebenslange Immunität. Bei Kindern beträgt die Inku-<br />

bationszeit etwa zehn Tage, bei Jugendlichen bis zu einem Monat. Auf Grund der hohen<br />

Durchseuchung sind nahezu alle Erwachsenen immun. Die Erkrankung beginnt mit<br />

grippeähnlichen Symptomen;Halsschmerzen mit geschwollenen Mandeln,auf denen sich<br />

ein dicker, grau-weißer Belag bildet, sind ein weitere Hinweis auf eine EBV-Infektion.<br />

Fieber, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen können das<br />

klinische Bild vervollständigen..Komlikationen sind eine Vergrößerung der Milz (Milz-<br />

riss bei körperlicher Anstrengung) sowie eine meist leichte Hepatitis. Die Sicherung der<br />

Diagnose kann im mikroskopischen Blutbild erfolgen, sicherer ist jedoch die serolo-<br />

gische Diagnose. Primäre EBV-Infektionen sind durch IgM- und IgG-AK gegen VCA<br />

sowie Abwesenheit von EBNA-AK charakterisiert. Nach der Primärinfektion erfolgt<br />

gewöhnlich der Übergang in ein latentes Infektionsstadium. Dabei treten Antikörper<br />

gegen EBNA auf, die lebenslang nachweisbar bleiben können. Eine im Verlauf ausblei-<br />

bendeEBNA-Serokonversion bei persistierender Antikörperreaktion gegen Early Anti-<br />

gen kann auf eine chronische EBV-Infektion hinweisen. Differentialdiagnostisch sollten<br />

alle bakteriellen Infektionen (Streptokokken, Angina Plaut-Vincenti, Diphtherie)<br />

berücksichtigt werden.<br />

91


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ECHINOKOKKEN-AK negativ<br />

KBR, IHA Die Larven der mikroskopisch kleinen Hunde- (E. granulosus) und Fuchsbandwürmer<br />

2 ml Serum (E. multilocularis) befallen beim Menschen v.a. Leber aber auch Lungen, Gehirn und<br />

Herz (Echinococcose).<br />

ECHO-VIREN-AK negativ<br />

KBR Typisch für die 33 bekannten Serotypen der Echo-Viren ist ihre große Durchseuchung<br />

2 ml Serum in der Bevölkerung, die meist schon in frühen Jahren stattfindet. Durch Echo-Viren<br />

werden uncharakteristische Grippeerkrankungen sowie Myalgien, Myocarditis,<br />

Meningitis und Enzephalitis hervorgerufen.<br />

ECP s. Eosinophiles Cationisches Peptid<br />

ECSTASY s. Amphetamine<br />

EDDP (METHADON- s. Drogensceening<br />

METABOLIT) Therapieüberwachung bei Methadontherapie<br />

EIA<br />

10 ml Urin<br />

EISEN Mann 59 - 158 μg/dl<br />

PHOT Frau 37 - 145 μg/dl<br />

2 ml Serum Kind 36 - 184 μg/dl<br />

(Hämolyse vermeiden!) latenter oder manifester Eisenmangel, Anämie, Eisenüberladung, wenig aussagekräftig<br />

92


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

EISEN im Urin < 100 μg/die<br />

AAS<br />

20 ml vom 24 h-Urin<br />

(Sammelmenge angeben)<br />

EISEN im Urin nach s. Befundbericht,<br />

Desferal s. auch Funktionsteste<br />

AAS<br />

20 ml vom 24 h-Urin<br />

(Sammelmenge angeben)<br />

EISENBINDUNGS- s. Transferrin<br />

KAPAZITÄT<br />

EIWEISS, gesamt Erw. 6,6 - 8,7 g/dl<br />

PHOT Kind 4,6 - 8,0 g/dl<br />

2 ml Serum Malabsorption, Leber-, Nierenerkrankungen<br />

EIWEISS, gesamt < 3,0 g/dl Transsudat<br />

im Punktat > 3,0 g/dl Exsudat<br />

PHOT<br />

1 ml Punktat<br />

93


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

EIWEISS, gesamt bis 130 mg/l<br />

im Urin s. auch DISC-Elektrophorese<br />

TURB Nierenerkrankungen<br />

20 ml vom 24 h-Urin<br />

EIWEISS, gesamt 1,1 - 2,2 g/dl<br />

in Synovialflüssigkeit s. auch Synovialanalyse<br />

PHOT<br />

1 ml Punktat<br />

EIWEISS, gesamt < 45 mg/dl<br />

im Liquor s. auch Liquordiagnostik<br />

TURB Störungen der Blut-Liquor-Schranke<br />

1 ml Liquor<br />

EIWEISS- s. Diagramm im Befundbericht<br />

ELEKTROPHORESE Albumin, Alpha-1-Globuline, Alpha-2-Globuline, Beta-Globuline, Gamma-<br />

ELPHO Globuline<br />

2 ml Serum s. DISC-Elektrophorese, Kapillarelektrophorese<br />

10 ml Morgenurin<br />

EJAKULAT- s. Carnitin, Fructose, Zink, Saure Phosphatase, s. auch Spermiogramm<br />

UNTERSUCHUNGEN<br />

94


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ELASTASE, PANKREAS > 200 μg/g<br />

im Stuhl 100 - 200 μg/g leichte Insuffizienz<br />

EIA < 100 μg/g schwere Insuffizienz<br />

2 g Stuhl (bohnengroß) Pankreasinsuffizienz, weitere Indikation: Mukoviszidose<br />

ELASTASE, PANKREAS < 3,5 μg/l<br />

EIA erhöht bei akuter Pankreatitis<br />

2 ml Serum<br />

ELEKTROLYTE s. Natrium, Kalium, Calcium, Chlorid, Magnesium u. a.<br />

ELEKTROPHORESE s. Eiweiß-Elektrophorese, Hämoglobin-Elektrophorese, Immunelektrophorese,<br />

Immunfixation, DISC-Elektrophorese, Kapillarelektrophorese, Lipidelektrophore-<br />

se, Isoenzymelektrophorese (CK, AP, LDH)<br />

ENA Interpretation im Befundbericht<br />

(Antikörper gegen extra- Sm, SS-A = Ro, SS-B = La, Scl 70, n-RNP (RNP) Jo-1 u.a.<br />

hierbares nukleäres AG)<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

ENDOMYSIALE AK s. Autoantikörper<br />

EIA Zöliakie<br />

2 ml Serum Das Antigen der Antikörper gegen Endomysium wurde als Gewebstransglutaminase<br />

95


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ENTERITISDIAGNOSTIK s. Teil 2<br />

identifiziert, Antikörper gegen Gliadin richten sich gegen ein exogenes Antigen, sind<br />

also strenggenommen keine Autoantikörper. Die höchste Krankheitsspezifität haben<br />

Antikörper des IgA-Isotyps.<br />

ENTERO-VIREN Enteroviren, 20-30 nm kleinen RNS-Viren, sind das Poliovirus, das<br />

Coxsackievirus und das Echo (enteric cytopathic human orphan virus)-Virus.<br />

Fieberhafte Allgemeinerkrankungen wie Sommergrippe, Myalgien, Myocarditis,<br />

Meningitis, Exantheme, Hand-Fuß-Mund-Krankheit, hämorrhag. Konjunktivitis etc.<br />

EOSINOPHILES < 24,0 μg/l<br />

CATIONISCHES Blut 60 Min. bei Raumtemperatur stehen lassen, zentrifugieren und Serum<br />

PEPTID (=ECP) einsenden, alternativ Spezialröhrchen anfordern.<br />

LIA Bereits seit langem wird die Eosinophilie mit zahlreichen entzündlichen und al-<br />

1 ml Serum lergischen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Das Eosinophile Cationische<br />

Protein (ECP) wird von aktivierten eosinophilen Granulozyten im akuten Schub einer<br />

Neurodermitis, bzw. einer atopischen Dermatitis oder eines Asthmaanfalls in das Blut<br />

abgegeben. Erhöhte ECP-Konzentrationen korrelieren mit der Krankheitsaktivität, eine<br />

klinische Besserung ist mit einem Abfall der ECP-Spiegel verbunden. ECP ist daher ein<br />

Marker zur Objektivierung der klinischen Symptomatik bei allen allergischen Erkran-<br />

kungen und eignet sich für ihre Therapie- bzw. Verlaufskontrolle. Erhöhte ECP-Werte<br />

können auch bei anderen Erkrankungen führen, festgestellt werden.<br />

96


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

EOSINOPHILE s. Befundbericht<br />

GRANULOZYTEN s. Blutausstriche, Differentialblutbild<br />

M Erhöht bei Allergien, parasitäre Erkrankungen, selten M. Addison oder malignen<br />

2 ml EDTA-Blut Bluterkrankungen<br />

EPIDERMALE BASAL- s. Autoantikörper<br />

MEMBRAN-AK Pemphigoid<br />

IFT<br />

2 ml Serum<br />

EPSTEIN-BARR-VIRUS-AK s. EBV, Mononucleose<br />

ERYTHROPOETIN s. Befundbericht<br />

EIA Erythropoetin wird größtenteils in der Niere, aber auch zu ca. 10-20% in der Leber<br />

2 ml Serum gebildet und steht in einem direkten Zusammenhang mit der Bildung der roten<br />

Blutkörperchen. Erhöhte Erythropoetinspiegel führen zu einer gesteigerten Produktion<br />

der Erythrozyten, erkennbar an einer Retikulozytose und einem Anstieg des<br />

Hämatokrits. Indikation ist die Differentialdiagnose von Anämien, Polyglobulie und<br />

chronischer Niereninsuffizienz<br />

ERYTHROZYTEN- s. Antikörpersuchtest<br />

ANTIKÖRPER<br />

97


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ERYTHROZYTENZAHL Mann 4,5 - 6,3 /pl<br />

Impedanz Frau 4,2 - 5,4 /pl<br />

2 ml EDTA-Blut s. auch Blutbild<br />

ERYTHROZYTENZAHL 0-1/Blickfeld<br />

im Urin<br />

M/DFC<br />

10 ml Urin<br />

ERYTHROZYTEN- s. Befundbericht<br />

MORPHOLOGIE Differenzierung einer Hämaturie (prärenal, postrenal)<br />

M<br />

20 ml Urin (frisch!)<br />

ERYTHROZYTEN- s. Befundbericht<br />

PORPHYRINE * erythropoetische Porphyrien, Intoxikation<br />

Fluorometrie<br />

3 ml EDTA-Blut<br />

ERYTHROZYTEN- s. Pyruvat-Kinase<br />

ENZYM-AKTIVITÄTS- s. Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase<br />

BESTIMMUNG hämolytische Anämien<br />

EDTA-Blut<br />

(frisch, sofortiger Transport)<br />

98


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ESTERASE-INHIBITOR s. C1-Esterase-Inhibitor<br />

ETHOSUXIMID Antikonvulsivum mit therap. Bereich: 40 - 100 μg/ml<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

ETG* s. Befundbericht<br />

(Ethylglucuronid) Ethylglucuronid (EtG) stellt einen neuen spezifischen Marker für den Alkoholkonsum<br />

LCMS dar. Im Urin ist eine Nachweisbarkeit von EtG nach exzessivem Alkoholgenuss bis ca. 3<br />

2 ml Serum Tagen gegeben. EtG schließt somit die diagnostische Lücke zwischen der direkten<br />

2 ml Spontanurin Alkoholbestimmung im Blut und den bisher verwendeten Langzeitmarker CDT, der<br />

GGT und dem mittleren korpuskulären Erythrozytenvolumen (MCV).<br />

EUPHYLLIN s. Theophyllin<br />

FAKTOREN II-XIII Im angelsächsischen Bereich häufig Angabe in U/ml (1 U/ml=100%)<br />

KOAG, PHOT Faktor XII-Mangel-, Faktor XI-Mangel, Faktor IX-Mangel, Faktor VIII-Mangel<br />

10 ml Citrat-Blut (1:10) führen zu einer verlängerten PTT bei normalem Quick.<br />

Faktor VII-Mangel führt zu pathologischem Quick bei normaler PTT.<br />

Faktor X-Mangel, Faktor V-Mangel, Faktor II-Mangel, Fibrinogen-Mangel führen<br />

zu pathologischen Quick- und PTT-Werten.<br />

Ein Faktor XIII-Mangel wird durch die klassischen Globaltests nicht erfasst.<br />

99


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

FAKTOR II-MUTATION Häufigkeit der heterozyg. Anlageträger 2 %, der homozyg. Anlageträger < 1%<br />

(Prothrombin-Mutation) Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

PCR Eine der häufigsten Thromboseursachen (ca 20 % der Thrombosepatienten), häufig<br />

2 ml Citrat-Blut (1:10) findet sich auch eine erhöhte Faktor II-Konzentration<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

FAKTOR V-MUTATION heterozygote Anlageträger: 5 %, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

PCR Molekulargenetischer Nachweis der überwiegenden Fälle einer pathologischen APC-<br />

2 ml Citrat-Blut (1:10) Resistenz ("Faktor V-Leiden"), insgesamt ca. 60 % aller Thrombosepatienten haben<br />

2 ml EDTA-Blut eine Faktor-V-Mutation, die damit die häufigste angeborene Thromboseursache ist.<br />

FASCIOLA HEPATICA- negativ<br />

AK * (Fasziolose) Fasciola hepatica ist der weltweit verbreitete »große Leberegel«; ein blattförmiger<br />

EIA Gallengangsparasit bei Säugern u. beim Menschen, Zwischenwirte sind Süßwasser-<br />

2 ml Serum schnecken. Die Wanderungen des Parasiten in den Gallengängen führen zu<br />

Oberbauchschmerzen und Fieber.<br />

FELBAMAT Antiepileptikum mit therap. Bereich: 20 - 110 mg/l<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

FERRITIN Mann: 30 – 400 ng/ml, Kinder: s. Befundbericht<br />

ECLIA Frau Prämenopause:15 – 150 ng/ml, Postmenopause: 30– 400 ng/ml<br />

100


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

2 ml Serum Differentialdiagnose des Eisenmange;, Leberparenchymschäden, Infektionen,<br />

Entzündungen und maligne Erkrankungen führen unabhängig vom Eisenstatus zu<br />

einem Anstieg des Ferritins. Bei erhöhter Transferrinsättigung ( > 55 %) und erhöhtem<br />

Ferritin ( > 400 ng/ml) Abklärung einer hereditären Hämochromatose durch<br />

molekularbiologische Untersuchungen, siehe auch unter Hämochromatose.<br />

FERRITIN IM LIQUOR bis 10 ng/ml<br />

ECLIA Nach einer Subarachnoidalblutung wird mit dem Abbau des Hämoglobins überschüssiges<br />

2 ml Liquor Eisen in seine Speicherformen Ferritin und Hämosiderin überführt;spätestens<br />

nach 3-4 Tagen kommt es zu einem deutlichen Ferritinanstieg sowie dem Auftreten von<br />

Siderophagen. Erythrozyten und Granulozyten sind dann bereits stark abgefallen,<br />

Siderophagen und Ferritinanstieg können über die Resorption der Blutung hinaus<br />

Wochen bis Monate persistieren.Ferritin im Liquor ist daher ein hochempfindlicher<br />

und spezifischer Indikator einer Subarachnoidalblutung.<br />

FETALES HÄMOGLOBIN s. Hämoglobin F<br />

M s. auch Hämoglobin-Elektrophorese<br />

1 ml EDTA-Blut<br />

FETOMATERNALE AUTO- s. Befundbericht<br />

TRANSFUSION Bestimmung von HbF bei Schwangeren<br />

M<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

101


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

FETTE s. Apolipoproteine, Lp(a), Cholesterin, Triglyzeride, Lipidelektrophorese<br />

2 ml Serum<br />

(12 h Nahrungskarenz<br />

beachten!)<br />

FETTSÄUREN, FREIE s. Befundbericht<br />

PHOT Die Bestimmung der überlangkettigen Fettsäuren dient zur Diagnose einer Adreno-<br />

1 ml Serum leukodystrophie. Die Untersuchung wird aus Nüchternserum durchgeführt.<br />

FIBRINOGEN 200 - 400 mg/dl<br />

KOAG Dauerhaft erhöhte Fibrinogenwerte gehen mit einem vermehrten Auftreten insbe-<br />

5 ml Citrat-Blut (1:10) sondere von arteriellen Thrombosen einher. Orale Kontrazeptva, Steroide und<br />

Androgene führen zur Erhöhung des Fibrinogenspiegels. Fibrinogen ist ein<br />

Akut-Phase-Protein.Verminderte Werte können Blutungen bedingen.<br />

FK 506 (TACROLIMUS) therap. Bereich s. Befundbericht<br />

MEIA<br />

1 ml EDTA-Blut<br />

FLECAINID Antiarrhythmikum mit therap. Bereich: 0,2 – 0,8 mg/l<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

102


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

FLECKFIEBER-AK * s. Befundbericht<br />

EIA Fleckfieber (Typhus exanthematicus) ist eine durch Rickettsien hervorgerufe ne akute-<br />

2 ml Serum Infektionskrankheit, die durch Läuse übertragen wird. In Kriegs- oder Hungerzeiten<br />

vergangenener Jahrhunderte trat das Fleckfieber seuchenartig auf und forderte eine<br />

Vielzahl von Todesopfern. Heute findet man Fleckfieber nur noch in Tropen und Sub-<br />

tropen. In Deutschland unterliegt die Erkrankung der Meldepflicht.<br />

FLUNITRAZEPAM * Tranquilizer mit therap. Bereich: 5 - 15 μg/l<br />

GC<br />

2 ml Serum<br />

FLUORID * bis 30 μg/l<br />

ISE therap. Bereich 100 - 300 μg/l<br />

2 ml Serum Arbeitsplatzbelastung, Fluoridprophylaxe und -therapie<br />

FLUORID im Urin * bis 1 mg/l<br />

ISE BAT bis 4 mg/g Kreatinin<br />

10 ml vom 24 h-Urin Intoxikation<br />

(Sammelmenge angeben)<br />

FMF (Familiäres s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

Mittelmeerfieber) * FMF ist eine Erbkrankheit mit autosomal rezessivem Erbgang. Die charakteristische<br />

PCR Symptomatik ist durch rezidivierende Fieberschübe gekennzeichnet, die meist von<br />

103


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

5 ml EDTA-Blut akuter Peritonitis, häufig auch Pleuritis, Arthritis oder Sacroiliitis begleitet sind. Die<br />

klinischen Manifestationen (rezidivierendes, hohes Fieber und akute Serositiden), die<br />

sich spontan innerhalb weniger Tage zurückbilden, werden in den meisten Fällen<br />

bereits in der Kindheit und Jugend beobachtet.<br />

FLURAZEPAM * Tranquilizer mit therap. Bereich: 5 - 10 μg/l<br />

GCMS toxisch: > 150 μg/l<br />

2 ml Serum<br />

FLUVOXAMIN * Antidepressivum mit therap. Bereich: 50 - 200 μg/l<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

FODRIN-AK s. Befundbericht<br />

EIA Fodrin-Antikörper sind ein sensitiver und spezifischer Marker des Sjögren-Syndroms.<br />

2 ml Serum<br />

FOLLIKELSTIMU- s. FSH<br />

LIERENDES HORMON<br />

FOLSÄURE 2,6 – 14,6 μg/l, bei längerer Verweildauer lichtgeschützt lagern<br />

ECLIA vermindert bei alimentären Mangel, z.B. Alkoholismus, gestörter Resorption (Darmflo-<br />

2 ml Serum ra) oder vermehrten Bedarf; es resultiert eine megaloblastäre Anämie.<br />

104


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

FOLSÄURE i. Erythrozyten 110 – 700 ng/ml<br />

ECLIA Megaloblastäre Anämie<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

FORMALDEHYD negativ, Ameisensäure im Urin als Metabolit des Formaldehyds bis 30 mg/l<br />

EAST, PHOT spezif. IgE-AK im Serum<br />

10 ml Urin<br />

1 ml Serum<br />

FRANCISELLA negativ<br />

TULARENSIS * Die Inkubationszeit der „Hasenpest“ beträgt 3 –5 Tage. Ein serologischer Nachweis<br />

EIA/AGG kann durch den Anstieg spezifischer Antikörper (meistens ab der zweiten Krankheits-<br />

2 ml Serum woche) geführt werden. Neben Allgemeinsymptomen (Fieber, Unwohlsein, Muskel-<br />

Direktnachweis aus schmerz) kann das klinische Bild der Tularämie sehr vielfältig sein (Lymphknoten-<br />

Ulcusmaterial schwellung, Konjunktivitis, Pharyngitis, Tonsillitis, Bauchschmerzen, Durchfall und<br />

Erbrechen).<br />

FREIES CORTISOL s. Cortisol<br />

FREIES HÄMOGLOBIN < 5,0 mg/dl<br />

NEPH<br />

5 ml Heparinplasma<br />

105


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

FREIER ANDROGEN-INDEX Rechenwert, s. Androgenindex, freier<br />

(Testosteron / SHBG)<br />

2 ml Serum<br />

FREIES THYROXIN s. FT4<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

FREIES TRIJODTHYRONIN s. FT3<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

FRUCTOSAMIN s. Befundbericht, Lichtexposition vermeiden<br />

PHOT Die Bestimmung von Fruktosamin ermöglicht eine retrospektive Beurteilung des Glukose-<br />

2ml Serum stoffwechsels über einen Zeitraum von 1-3 Wochen gegenüber einem Zeitraum<br />

von 2-3 Monaten beim HbA1c. Damit ist Fructosamin ein zusätzlicher Parameter<br />

für die Therapieeinstellung bei Diabetes mellitus. Bei Diabetes-Patienten mit<br />

angeborenen Hb-Anomalien ist der HbA1c-Wert grundsätzlich vermindert und daher<br />

nicht verwertbar, sodass in solchen Fällen nur Fructosamin als Langzeitparameter<br />

eingesetzt werden kann.<br />

106


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

FRUCTOSE im Sperma > 1.2 mg/ml<br />

PHOT Fertilitätsstörung<br />

1 ml Sperma<br />

(frisch oder NaF-Spezialröhrchen)<br />

FRUKTOSE-BELASTUNG s. Funktionsteste<br />

FRUKTOSE-INTOLERANZ s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

PCR Die heriditäre Fructoseintoleranz (HFI) tritt mit einer Häufigkeit von ca. 1:20000 auf<br />

2 ml EDTA-Blut und wird autosomal-rezessiv vererbt, d. h. nur Patienten, die homozygot oder zwei<br />

Mutationen heterozygot aufweisen, werden erkranken. Die verminderte Aktivität der<br />

Fruktose-1-Phosphat-Aldolase B führt zu einem Anstau von Fruktose-1-Phosphat,<br />

welches kompetiv Glykogen-Abbau und Glukoneogenese hemmt. Die Erkrankung<br />

beginnt im Säuglingsalter; es kommt es zu Symptomen ähnlich dem "irritablen Colon"<br />

mit Schmerzen, Erbrechen und ausgeprägten Malnutrition bei Zufuhr von Fruktose<br />

oder Sukrose mit der Nahrung.<br />

FSH s. Befundbericht<br />

(Follikelstimulierendes In den Wechseljahren kommt es zu einer deutlichen Erhöhung der Hormone LH und<br />

Hormon) FSH. Der Östrogenspiegel allein ist nicht ausreichend für eine sichere Diagnose. Der<br />

ECLIA Quotient LH/FSH, der normalerweise bei 1 liegt, sinkt auf 0,7 oder weniger ab, da der<br />

2 ml Serum LH-Spiegel auf das 4- bis 5-fache, der FSH-Spiegel sogar auf das 10- bis 15-fache<br />

107


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ansteigt. Hormonwerte schwanken gerade in den Wechseljahren sehr stark. Außerdem<br />

ist für eine sichere Beurteilung wichtig, den Zeitpunkt im Menstruationszyklus zu<br />

berücksichtigen. Daher ist zur sicheren Diagnose eine dreimalige Kontrolle der Werte<br />

unter gleichbleibenden Bedingungen notwendig.<br />

FSME-VIRUS-AK Beurteilung im Befundbericht<br />

(Frühsommer-Meningo- Es handelt sich um eine durch Viren (Togaviridae, ARBO-Viren) übertragene<br />

Enzephalitis) Krankheit, welche neben Kopfschmerzen und Fieber auch eine schwere Hirn- und<br />

EIA Hirnhautentzündung mit Lähmungen verursachen kann. Die Übertragung erfolgt durch<br />

2 ml Serum Zeckenstich, nach einem Zeckenstich ist eine gleichzeitige Borrelienserologie anzura-<br />

ten. Kontrolle nach FSME-Impfung, Nachweis der Immunitätslage<br />

FTA-ABS-TEST nicht reaktiv<br />

IFT Der FTA-ABS-(Fluoreszenz-Treponema-Antikörper-Absorptions)-Test ist der Bestäti-<br />

2 ml Serum oder gungstest bei positivem TPHA. Wie der TPHA kann der FTA-ABS keine frische<br />

2 ml Liquor oder chronische Infektion von einer Serumnarbe (ausgeheilten Infektion) unterscheiden.<br />

FTA-ABS-IgM-TEST * nicht reaktiv<br />

IFT Der Test beinhaltet die Abtrennung der IgM- von den IgG-Antikörpern des Patienten-<br />

2 ml Serum serums, ein positiver Nachweis von IgM-Antikörpern ist ein Hinweis auf eine behand-<br />

lungswürdige Lues. Der Test wird heute nicht mehr routinemäßig eingesetzt und durch<br />

den Treponema pallidum IgM-ELISA ersetzt.<br />

108


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

FT3 (freies Trijodthyronin) 2,0 - 4,0 pg/ml,<br />

FT4 (freies Thyroxin) 0,8 - 1,7 ng/dl<br />

ECLIA Die Schilddrüse produziert die beiden Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Tetra-<br />

2 ml Serum jodthyronin). Die Konzentration von T4 ist 10 mal höher als die von T3, FT3 wirkt<br />

jedoch intensiver. Zur Bildung beider Hormone benötigt die Schilddrüse Jod. Beide<br />

Hormone liegen in an Transportproteine gebundener, nicht aktiver Form und in freier<br />

Form im Körper vor. FT3 wirkt auf fast alle Stoffwechselprozesse stimulierend. Es<br />

erhöht den Energieumsatz und damit den Sauerstoffverbrauch die Wärmeentwicklung,<br />

es beschleunigt die Aufnahme von Kohlenhydraten und steigert die Neubildung<br />

von Glukose (Glukoneogenese) sowie die Mobilisation des Leberglykogens Es<br />

beschleunigt die Freisetzung körpereigener Fettbestände und des Cholesterinumbaus<br />

und fördert die Proteinsynthese und fördert das Skelettwachstum. Die Einnahme von<br />

Medikamenten (Anti-Baby-Pille, Antidepressiva), Krankheit oder Fasten kann die<br />

Schilddrüsenhormone beeinflussen.<br />

109


UNTERSUCHUNG INDIKATION<br />

Durchführung Bezugsparameter<br />

Material<br />

FUNKTIONSTESTE<br />

ACTH-KURZTEST<br />

1. Blutentnahme nüchtern NNR-Insuffizienz: Cortisol<br />

morgens zwischen 8.00 und 9.00, Differenzierung NNR-Insuffizienz (mehrtägig): Cortisol<br />

dann Bolusinjektion von 25 IE AGS: Cortisol, 17-alpha-Hydroxyprogesteron;<br />

ACTH i.v. (Synacthen � ). Hirsutismus, Virilisierung:<br />

2. Blutentnahme nach 60 Min., Cortisol, Testosteron, DHEAS, 17-alpha-Hydroxyprogesteron,<br />

3. Blutentnahme nach 120 Min., Androstendion<br />

ggf. mehrtägige Wiederholung.<br />

je 2 ml Serum<br />

CAPTOPRIL-TEST<br />

1. Blutentnahme nüchtern morgens Renovaskuläre Hypertonie<br />

2. Orale Gabe v. 1 Tbl. Anstieg des Renins > 100 %<br />

=25 mg Captopril(Lopirin � ) oder > 2,5 ng/ml spricht für<br />

3. 2. Blutentnahme nach Renovaskuläre Hypertonie<br />

60 - 90 min.<br />

(2 ml EDTA-Blut zur Bestimmung von Renin).<br />

110


UNTERSUCHUNG INDIKATION<br />

Durchführung Bezugsparameter<br />

Material<br />

DEFEROXAMIN-TEST<br />

(Desferal-Test � ) Hämosiderose:<br />

Harnblase leeren,<br />

Hämochromatose: Eisen<br />

Injektion von 10 mg/kg KG<br />

Deferoxamin (Desferal � ) i. m.,<br />

Sammeln eines 24 h-Urins.<br />

10 ml Aliquot des Urins,<br />

Sammelmenge angeben<br />

DEXAMETHASON-KURZ-TEST<br />

1. Blutentnahme nüchtern NNR-Überfunktion:<br />

morgens zwischen 8.00 und 9.00, Cortisol<br />

gleicher Tag 23.00 Uhr<br />

1 mg Dexamethason oral.<br />

(z.B. Fortecortin �)<br />

2. Blutentnahme tags darauf<br />

morgens nüchtern zwischen<br />

8.00 und 9.00 Uhr<br />

je 2 ml Serum<br />

111


UNTERSUCHUNG INDIKATION<br />

Durchführung Bezugsparameter<br />

Material<br />

EISENRESORPTIONSTEST<br />

1. Blutentnahme nüchtern Eisenmangelanämie:<br />

200 mg zweiwertiges Eisen oral Anstieg des Serumeisens bei Eisenmangel und intakter<br />

2. Blutentnahme nach 2 und Eisenresorption<br />

4 Stunden<br />

je 2 ml Serum<br />

FRUCTOSE-BELASTUNG<br />

1. Blutentnahme nüchtern morgens, Hereditäre Fructoseintoleranz:<br />

orale Gabe von 1,0 - 1,5 g/kg Fructose, Glucose<br />

Fructose in 10 %-iger besser: PCR-Technik (ohne Belastung) 4 ml EDTA Blut<br />

Lösung Tee oder Wasser,<br />

2. - 5. Blutentnahme nach 30,<br />

60, 90 Min.<br />

je 4 ml EDTA-NaF-Blut<br />

(„Blutzuckerröhrchen")<br />

112


UNTERSUCHUNG INDIKATION<br />

Durchführung Bezugsparameter<br />

Material<br />

GLUCOSE-TOLERANZ-TEST,<br />

oral (o-GTT)<br />

Patientenvorbereitung: gestörte Glucosetoleranz:<br />

3 Tage ausgewogene KH- grenzwertige Blutglucosewerte, Verdacht renaler Diabetes: Glucose;<br />

Aufnahme (150 - 250 g/d), Provokation der Insulinstimulation<br />

Harnblase leeren, Glucose, Insulin, C-Peptid<br />

Blutentnahme nüchtern morgens<br />

zwischen 8.00 und 9.00, dann orale<br />

Gabe von 75 g Glucose in 300 ml Tee<br />

oder Wasser (bzw. konfektionierter<br />

Probetrunk). Blutentnahme nach 120<br />

Minuten, zusätzlich 60 Minuten möglich<br />

je 2 ml Fluorid-Citrat-Plasma („Blutzuckerröhrchen"),<br />

10 ml Spontanurin<br />

HCG-TEST<br />

(Leydig-Zell-Funktions-Test) inkretorische Hodenfunktionsstörung, Androgenmangel:<br />

1. Blutentnahme nüchtern Testosteron<br />

morgens zwischen 8.00 und 9.00,<br />

dann Injektion von 5000 IE HCG<br />

i.m. (Pregnesin<br />

113<br />

� ).<br />

2. Blutentnahme nach 48 Std., ggf.<br />

3. Blutentnahme nach 72 Std.<br />

je 2 ml Serum


UNTERSUCHUNG INDIKATION<br />

Durchführung Bezugsparameter<br />

Material<br />

LACTOSE-BELASTUNG<br />

(Lactose-Intoleranz-Test) Lactasemangel, Lactosemalabsorption, Unverträglichkeit von<br />

1. Blutentnahme nüchtern Milch und Milchprodukten:<br />

morgens zwischen 8.00 und 9.00, Glucose<br />

dann orale Gabe von 50 g Klinische Symptomatik beobachten:<br />

Lactose in 400 ml Tee oder Meteorismus, Bauchkrämpfe, Diarrhoe!<br />

Wasser (Säuglinge: 4,0 g/kg KG, Zusätzlich steht ein molekulargenetischer Test zur Verfügung.<br />

25 %-ig;<br />

Kinder ab 2 J: 2,0 g/kg KG,<br />

25 %-ig).<br />

2. - 5. Blutentnahme nach 30,<br />

60, 90 und 120 Min.<br />

je 2 ml EDTA-NaF-Blut<br />

LH-RH-TEST<br />

1. Blutentnahme morgens Mann: Androgenmangel Hypogonadismus, Störung<br />

nüchtern zwischen 8.00 und der Spermatogenese:<br />

9.00, dann Injektion von: LH, FSH<br />

Mann 100 μg i.v. LH-RH (GnRH) � Frau: Amenorrhoe, Oligomenorrhoe:<br />

Frau 25 μg i.v. LH-RH (GnRH) � LH, FSH<br />

2. Blutentnahme nach 25 Min. (LH),<br />

3. Blutentnahme nach 45 Min. (FSH)<br />

je 2 ml Serum<br />

114


UNTERSUCHUNG INDIKATION<br />

Durchführung Bezugsparameter<br />

Material<br />

SEKRETIN- Diagnose des Zollinger-Ellison-Syndroms, Gastrinom, Thera-<br />

PROVOKATIONSTEST piekontrolle, erhöhte basale Gastrinspiegel<br />

Erste Blutabnahme vor Versuchs- Gastrin<br />

beginn, danach werden 2 E/kg<br />

Sekretin i.v. appliziert. Anschließend<br />

wird nach 2, 5, 10 und 30 Min. erneut<br />

Blut abgenommen.<br />

je 2 ml Serum<br />

TRH-TEST<br />

1. Blutentnahme morgens nüchtern Hypothyreose-Ausschluss:<br />

zwischen 8.00 und 9.00, dann Bo- TSH<br />

lusinjektion von 200 μg i.v.<br />

TRH (Relefact � ).<br />

2. Blutentnahme nach exakt 30 Min.<br />

alternativ: nasale Applikation von<br />

TRH (Antepan-nasal�):<br />

Erw. 2 Sprühstöße = 2 mg TRH,<br />

Kinder 1 Sprühstoß. 2. Blutentnahme<br />

nach 30 - 45 Min. alternativ: orale Gabe<br />

von 40 mg TRH (Antepan-oral � ),<br />

2. Blutentnahme nach 4 Std.<br />

je 2 ml Serum<br />

115


UNTERSUCHUNG INDIKATION<br />

Durchführung Bezugsparameter<br />

Material<br />

TRH-PROLAKTIN-STIMU-<br />

LATION<br />

1. Blutentnahme morgens Hyperprolaktinämie,<br />

nüchtern zwischen 8.00 und 9.00, Prolaktinom: Prolaktin<br />

dann Injektion von 200 μg i.v.<br />

TRH (Relefact � ).<br />

2. Blutentnahme nach 30 Min.<br />

je 2 ml Serum<br />

D-XYLOSE-TEST<br />

Nüchternzustand morgens, Malabsorptionssyndrom, Dünn-<br />

Harnblase leeren, darmfunktion: D-Xylose<br />

orale Gabe von 25 g D-Xylose<br />

in 500 ml Tee oder Wasser.<br />

1. Blutentnahme nach 60 Min.,<br />

2. Blutentnahme nach 60 Min.,<br />

Kinder orale Gabe von 5 g<br />

D-Xylose in 100 ml Tee, nach-<br />

trinken lassen<br />

Sammeln eines 5 h-Urins.<br />

10 ml Aliquot des Urins,<br />

Sammelmenge angeben,<br />

2 ml EDTA-NaF-Blut<br />

116


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

GABAPENTIN * therap. Bereich s. Befundbericht<br />

HPLC Antiepileptikum<br />

2 ml Serum<br />

GAD-AK negativ<br />

EIA s. auch Autoantikörper<br />

1 ml Serum Inselzell-Antikörper (ICA) sind gegen Inselzellantigene von Pankreasgewebe gerichtet<br />

und werden mittels Immunfluoreszenz mikrokopisch nachgewiesen. Eine genaue<br />

Identifizierung aller Zielantigene ist noch nicht möglich. Zielstrukturen der ICA sind die<br />

Glutaminsäure-Dekarboxylase-Antikörper (GADA) sowie die Tyrosin-Phosphatase-<br />

Antikörper (IA2A), die selektiv mittels eines Immunoassays (RIA) nachgewiesen werden<br />

können. Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung eines Diabetes mellitus sind ICA in ca.<br />

80% der Fälle nachweisbar. Nach der Manifestation der Erkrankung fällt die Prävalenz<br />

der ICA ab. Die Autoantikörper sind meistens schon vor der Manifestation der Er-<br />

krankung positiv und gelten als Marker der sog. „prädiabetischen Phase“.<br />

GALAKTOSE s. Befundbericht<br />

PHOT Bei der Galactosämie (Häufigkeit im Durchschnitt 1: 50000) kann Galactose, ein<br />

3 ml EDTA-Fluorid-Blut Bestandteil des Milchzuckers, nach der Phosphorylierung nicht abgebaut werden.<br />

20 ml vom 24 h-Urin Infolge des Enzymmangels kommt es zum Aufstau von Galactose-1-Phosphat, das toxische<br />

Wirkungen hat. Typischerweise resultiert unter anderen Symptomen ein relativ<br />

bald einsetzender schwerer Leberschaden sowie Kataraktbildung. Galactose kommt<br />

hauptsächlich als Baustein der Lactose in Milch und Milchprodukten vor.<br />

117


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

GALLENSÄUREN s. Befundbericht<br />

PHOT hepatobiliäre Dysfunktion<br />

2 ml Serum, (nüchtern)<br />

GALLENSTEINANALYSE s. Befundbericht<br />

IR<br />

Gamma-GT Mann < 60 U/l (< 1,00 μkal/l), Frau < 40 U/l (< 0,65 μkal/l), Kind s. Befund<br />

(gamma Glutamyl- Die �-GT ist leber- und gallengangsspezifisch und empfindlichster Indikator bei<br />

Transferase, GGT) Störungen des Gallengangssystems und der Leber höchste Werte finden sich bei<br />

PHOT IFCC Cholestase und alkoholtoxischer Hepatitis. Die Höhe des Wertes ist proportional zum<br />

2 ml Serum Umfang der Leberschädigung.<br />

GANGLIOSID-AUTO- Die Ak-Bildung richtet sich gegen Ganglioside, die in Zellmembranen von Neuronen<br />

ANTIKÖRPER verankert ubiquitär im Nervensystem vorkommen. Ganglioside setzen sich alle aus<br />

EIA einem Lipid und einer Oligosaccharidkette zusammen, unterscheiden sich aber in der<br />

2 ml Serum Anzahl und Position der Sialinsäuremoleküle (GM1, GD1b, GQ1b).<br />

GASTRIN 25 - 100 pg/ml, bis 300 pg/ml postprandial<br />

RIA schneller Transport ins Labor<br />

2 ml Serum Ulcus duodeni, chron. athrophische Gastritis, Zollinger-Ellison-Syndrom<br />

GELENKPUNKTAT s. Synovial-Analysen<br />

118


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

GENTAMICIN Antibiotikum: therap. Bereich siehe Befundbericht<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

GERINNUNGSFAKTOREN s. Befundbericht<br />

KOAG s. auch Faktoren II - XIII<br />

10 ml Citrat-Blut (1:10)<br />

GERINNUNGSUNTER- s. APC-Resistenz, AT-III, Faktoren, Faktor-II u. V Mutation, Fibrinogen, Partielle<br />

SUCHUNGEN Thromboplastinzeit (PTT), Protein C u. S, Thrombozyten, Thrombozyten-<br />

Funktion, Thromboplastinzeit (Quick, INR), etc.<br />

GESAMTEIWEISS s. Eiweiß, gesamt<br />

GIARDIA LAMBLIA s. Befundbericht<br />

(Giardia lamblia = Lamblia Antikörpernachweis im Serum<br />

intestinalis) Antigennachweis in Stuhl oder Duodenalsaft<br />

KBR, EIA<br />

2 ml Serum<br />

2 g Stuhl (bohnengroß)<br />

Duodenalsaft<br />

119


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

GLATTE MUSKULA- negativ<br />

TUR-AK (Anti-SMA) Antikörper gegen glatte Muskulatur sind bei Autoimmunhepatitis (hohe Titer), Postkardiotomie-<br />

IFT Syndrom, Dressler Syndrom, viralen Hepatitiden und rheumatoider Arthritis nachweisbar. Anti-<br />

2 ml Serum SMA und ANA in Kombination weisen auf eine Autoimmunhepatitis hin.<br />

GLDH s. Befundbericht<br />

GLIADIN-AK negativ<br />

(Gluten-AK) Diagnostik der Zöliakie (zusammen mit Transglutaminase-Ak)<br />

2 ml Serum<br />

EIA<br />

GLIBENCLAMID * ther. Bereich: 100 - 300 μg/l<br />

LC/MS Glibenclamid ist ein orales Antidiabetikum aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffderiva-<br />

2 ml Serum te und der am stärksten wirksame Vertreter dieser Stoffgruppe. Sulfonylharnstoffderiva-<br />

te sind orale Antidiabetika, die eine Freisetzung von Insulin aus den insulinproduzie-<br />

renden Zellen des Pankreas bewirken, sofern noch eine gewisse Stimulierbarkeit dieser<br />

Zellen besteht.<br />

GLOMERULUS-BASAL- negativ<br />

MEMBRAN-AK s. auch Autoantikörper<br />

IFT autoimmune Glomerulonephritis, Goodpasture-Syndrom<br />

2 ml Serum<br />

120


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

GLUCAGON s. Befundbericht<br />

RIA Glucagon dient im menschlichen Körper der Erhöhung des Blutzuckerspiegels.<br />

2 ml Trasylol-EDTA- Es wird aus den Vorstufen Präglucagon und Präproglucagon in der Bauchspeichel-<br />

Plasma (2ml EDTA- drüse gebildet. Bei Hypoglycämie wird Glucagon vom Pankreas ins Blut sezerniert.<br />

Plasma + 0,1 ml Trasylol, Erhöhte Werte finden sich beim Glucagonom, aber auch bei Diabetes mellitus, akuter<br />

500 - 1000 U/ml) Pankreatitis und Akromegalie.<br />

GLUKOSE nüchtern: 55 - 100 mg/dl<br />

PHOT gestörte Nüchternglukose: 101-125 mg/dl<br />

2 ml Fluorid-Citrat-Plasma V. a. Diabetes bei einer Nüchternglukose größer als 125 mg/dl<br />

(„Blutzuckerröhrchen"), Erhöhte Werte finden sich bei Diabetes mellitus, Morbus Cushing, Myocardinfarkt,<br />

akuter und chron. Pankreatitis, Leberzirrhose u.a.<br />

Verminderte Werte finden sich bei insulinproduzierenden Tumoren (Pankreastumoren),<br />

nach Magenresektion, chronischer Alkoholismus, Mangelernährung u.a.<br />

GLUKOSE im Liquor 35 - 70 mg/dl<br />

PHOT s. auch Liquordiagnostik<br />

1 ml Liquor<br />

GLUKOSE im Urin < 20 mg/dl<br />

PHOT Nierenschwelle bei etwa 180 mg/dl<br />

3 ml Urin<br />

121


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

GLUKOSE-TOLERANZTEST s. Funktionsteste<br />

GLUKOSE-6-PHOSPHAT- s. Befundbericht<br />

DEHYDROGENASE Hereditärer Enzymmangel mit chronischer Hämolyse<br />

(G6PDH) Unter Favismus versteht man einen erblich bedingten Mangel an Glukose-6-Phosphat-<br />

PHOT Dehydrogenase, das in den Erythrozyten vorkommt und den Abbau und Entgiftung<br />

2 ml Heparin- oder verschiedener Substanzen fördert. Bei dieser in Mittelmeerländern relativ häufigen<br />

EDTA-Blut Erbkrankheit werden die Patienten episodisch von schwersten hämolytischen Krisen<br />

(frisch, sofortiger Transport!) betroffen. Der Favismus ist eine Sonderform des Glukose-6-Phospat-Dehydrogenase-<br />

Mangels, bei dem die hämolytischen Krisen vor allem durch den Genuß von Saubohnen,<br />

Arzneimittel wie Sulfonamide, Chloroquin oder Acetylsaicylsäure oder Infektionen<br />

ausgelöst werden.<br />

GLUTATHION 206-584 mg/l<br />

PHOT kardiovaskuläre Erkrankungen<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

GLUTEN-AK s. Befundbericht<br />

(Gliadin-AK) Diagnostik der Zöliakie (zusammen mit Transglutaminase-Ak)<br />

(Klasse IgE, IgG, IgA)<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

122


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

GLYKOPROTEIN, 50 - 120 mg/dl<br />

SAURES-alpha-1 Akut-Phase-Protein<br />

TURB<br />

2 ml Serum<br />

GLYCIN * s. Aminosäuren<br />

3 ml Serum<br />

GOLD * therap. Bereiche<br />

AAS 0,4 - 0,8 μg/ml (p.o.)<br />

2 ml Serum 2,0 - 4,0 μg/ml (i.m.)<br />

GONADOTROPINE s. Follikelstimulierendes Hormon (FSH), Luteinisierendes Hormon (LH)<br />

GONOKOKKEN-AK negativ<br />

(Gonorrhoe) bei Verdacht auf chronischen Infekt oder extragenitaler Lokalisation<br />

KBR<br />

2 ml Serum<br />

GOT (ASAT) Mann 10 - 50 U/l oder 0,17 - 0,85 μkatal/l,<br />

(Glutamat-Oxalacetat- Frau 10 - 35 U/l oder 0,17 - 0,60 μkatal/l, Kinder s. Befundbericht<br />

Transaminase) Die AST-Aktivität in Erythrozyten 40-fach höher als im Plasma, deshalb ist<br />

PHOT IFCC hämolysefreies Plasma erforderlich.<br />

2 ml Serum Glutamat-Oxalacetat-Transaminase, abgekürzt GOT, auch Aspartat-Amino-<br />

123


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ransferase (ASAT) genannt, ist ein Enzym mit höchsten Konzentrationen im<br />

Herzmuskel, im Skelettmuskel und in der Leberzelle. Erhöhte Werte finden sich bei<br />

Erkrankungen der Leber- und Gallenwege, beim frischen Infarkt und Erkrankungen der<br />

Muskulatur.<br />

GPT (ALAT) Mann10 - 50 U/l oder 0,17 - 0,85 μkatal/l, Frau 10 - 35 U/l oder<br />

(Glutamat-Pyruvat- 0,17 - 0,60 μkatal/l, Kinder s. Befundbericht<br />

Transaminase) Aktivitätsanstieg bei deutlich hämolytischen Proben<br />

PHOT IFCC ALAT (Alanin-Aminotransferase), auch GPT genannt, kommt in höchster Konzentration<br />

2 ml Serum in der Leberzelle vor, aber auch in Skelett- und Herzmuskulatur. Schon geringe<br />

Zellschädigungen können zu erhöhten Blutwerten führen. Erhöhte Werte finden<br />

sich bei Erkrankungen der Leber- und Gallenwege, insbesondere Virushepatitis,<br />

Mononukleose und toxischen Leberschädigungen im Kombination mit erhöhten<br />

GGT- und - geringer - erhöhten ASAT-(GOT)-Werten.<br />

GRANULOZYTENZYTO- s. auch ANCA<br />

PLASMA-AK Vaskulitis, Wegnersche Granulomatose<br />

(ANCA)<br />

IFT<br />

2 ml Serum<br />

GRUBER-WIDAL s. Widal-Reaktionen<br />

2 ml Serum<br />

124


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

H5N1 s. Vogelgrippe<br />

HÄMATOKRIT Mann 39 - 52 %<br />

rechnerisch Frau 36 - 46 %<br />

2 ml EDTA-Blut Der Hämatokrit ist der relativen Volumenanteil der roten Blutkörperchen aus<br />

Gesamtblut. Er wird entweder durch Zentrifugieren oder – bei Zählgeräten- auf<br />

rechnerischem Wege ermittelt.<br />

HÄMOCCULT-TEST negativ<br />

mit Stuhl behandelte Test- s. auch Blut im Stuhl, Hämoglobin/Haptoglobin-Komplex, Tumorscreening<br />

briefchen, 3 Proben von 3<br />

Tagen aufeinander<br />

Teststreifen<br />

HÄMOCHROMATOSE s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

GENOTYPISIERUNG Differentialdiagnose bei erhöhten Ferritinwerten<br />

PCR<br />

3 ml EDTA-Blut<br />

HÄMOGLOBIN Mann 13.5-17.5 g/dl<br />

PHOT Frau 12.0-16.0 g/dl<br />

2 ml EDTA-Blut Anämie, s. auch Blutbild<br />

125


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HÄMOGLOBIN A1c 4.0-6.0 % oder 20-42 mmol/mol Hb<br />

(HbA1c) HbA1c ist der mit Zucker verbundene, glykosierte Blutfarbstoff. Er zeigt die Höhe der<br />

TURB durchschnittlichen Blutzuckerwerte während der letzten sechs bis zwölf Wochen an.<br />

2 ml Heparin-Blut oder HbA1c dient auch zur Verlaufskontrolle der Diabetestherapie.<br />

2 ml EDTA-Fluorid-Blut Mögliche Ursachen falsch niedriger HbA1c-Werte können sein: Hämoglobinopathien:<br />

20 μl Kapillarblut z. B. Sichelzellanämie, Hb C oder Hb D, Hämolytische Anämie, Kugelzellanämie<br />

(Spezialröhrchen) Blutverlust oder stattgehabte Transfusion<br />

HÄMOGLOBIN-F-ZELLEN vereinzeltes Vorkommen<br />

(HbF-Zellen) fetomaternale Transfusion<br />

M<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

(frisch, schneller Transport)<br />

HÄMOGLOBIN, frei bis 5,0 mg/dl, aus der ungestauten Vene 5 ml Blut in ein Röhrchen mit<br />

TURB einem Tropfen Heparin-Lösung laufen lassen<br />

5 ml Heparin-Blut Hämolyse<br />

HÄMOGLOBIN-ELEKTRO- s. Befundbericht und Diagramm, Irreg. Hämoglobine negativ<br />

PHORESE Hämoglobin-A > 95 %<br />

alkalische u. saure Hämoglobin-A2 < 4,5 %<br />

ELPHO Hämoglobin-F < 2 %<br />

10 ml EDTA-Blut Nachweis irregulärer Hämoglobine bei Hämoglobinopathie, z.B. HbS bei Sichelzell-<br />

Anämie, molekularbiologischer Nachweis mit ca. 1 ml EDTA-Blut möglich.<br />

126


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HÄMOGLOBINOPATHIE s. Hämoglobin-Elektrophorese,<br />

PCR Bestätigung durch molekularbiologischen Nachweis einer Mutation.<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

HÄMOGLOBIN-HAPTO- negativ<br />

GLOBIN KOMPLEX Werte unter 2,5 mg Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex pro Gramm Stuhlgewicht sind<br />

EIA als unauffällig anzusehen. Bei der Interpretation ist jedoch zu berücksichtigen, dass ein<br />

2 g Stuhl (bohnengroß) negativer Befund ein Karzinom nicht ausschließt und bei weiterbestehendem klinischen<br />

Verdacht weiterführende Diagnostik z.B. Endoskopie, Sonographie bzw. Röntgen<br />

eingesetzt werden sollte. Bei negativer Blutungslokalisationsdiagnostik wird empfohlen,<br />

den Test nach einigen Wochen zu wiederholen.<br />

HÄMOLYSINE negativ<br />

visuell Hämolysine sind thermische Autoantikörper, gebildet aufgrund von Strukturverän-<br />

5 ml Vollblut derungen der Erythrozyten nach Infektion bei hämolytischen Anämien<br />

HÄMOPEXIN 56 - 131 mg/dl<br />

NEPH Hämolytische Anämie, Melanom<br />

2 ml Serum<br />

127


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HALOPERIDOL * Antipsychotikum mit ther. Bereich: 1 - 33 μg/l<br />

LC/MS tox. (Erwachsener) > 50 μg/l<br />

2 ml Serum tox. (Kind) > 10 μg/l<br />

HANTAVIRUS-AK * negativ<br />

EIA Hantaviren gehören zur Familie der Bunyaviren. Zu den Subtypen des Bunyavirus<br />

2 ml Serum gehören: Hanta-, Puumula-, Seoul-, Sin Nombre-Virus. Die Übertragung geschieht<br />

durch verschiedene Nager, die mit dem Speichel, dem Urin und den Fäkalien große<br />

Mengen an Erregern ausscheiden, die dann vom Menschen oral oder respiratorisch<br />

aufgenommen werden. Sie verursachen Nephropathien und Lungenversagen<br />

insbesondere mit hämorrhagischen Syndrom.<br />

HAPTOGLOBIN 30 - 200 mg/dl<br />

TURB vermindert bei Hämolyse, als Akute-Phase-Protein erhöht<br />

2 ml Serum<br />

HARNSÄURE Mann: < 7,0 mg/dl, Frau: < 5,7 mg/dl, Kind: < 6,2 mg/dl<br />

PHOT Harnsäure ist das Endprodukt des Purinstoffwechsels. Zu erhöhten verschiedenen<br />

2 ml Serum, 2 ml Punktat Harnsäurekonzentrationen in Serum und Urin kommt es sekundär bei der Gicht und bei<br />

Erkrankungen des blutbildenden Systems (Zellabbau). Stark verminderte Harnsäure-<br />

spiegel finden sich bei angeborenen Enzymdefekten.<br />

128


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HARNSÄURE im Urin 200 - 1000 mg/die<br />

PHOT Sammelmenge angeben<br />

10 ml von 24 h-Urin Nierensteine<br />

HARNSTEINANALYSE * s. Befundbericht<br />

IR<br />

Harnsteine, Nierensteine<br />

HARNSTOFF < 50 mg/dl<br />

PHOT Da Harnstoff in den Nieren aus dem Blut filtriert wird, ist er ein Parameter zur<br />

2 ml Serum Beurteilung der Nierenfunktion. Allerdings kommt es erst bei einer Funktions-<br />

einschränkung von 50 bis 70 Prozent zu einem Anstieg des Harnstoffs im Blut.<br />

Ein erhöhter Proteinabbau, z.B. bei Fieber, Diabetes mellitus oder Nebennieren-<br />

überfunktion, oder vermehrte Proteinzufuhr führt zu einem Anstieg der Harnstoffaus-<br />

scheidung. Bei länger andauernden Hungerphasen nimmt die Ausscheidung von<br />

Harnstoff dagegen ab.<br />

HARNSTOFF im Urin < 35 g/die<br />

PHOT Sammelmenge angeben<br />

10 ml vom 24 h-Urin<br />

HARNSTOFF-CLEARANCE > 41 ml/min<br />

2 ml Serum und 10 ml vom<br />

24 h-Urin (Sammelmenge angeben)<br />

129


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HASCHISCH negativ<br />

(Cannabis) s. auch Drogen-Screening<br />

EIA<br />

10 ml Urin<br />

HAV-AK negativ<br />

(Hepatitis A Virus-AK) s. Befundbericht<br />

EIA Das Hepatitis-A-Virus (HAV) gehört in der Familie der Picornaviren und ist häufigste<br />

2 ml Serum Ursache der akuten viralen Hepatitis. Die Verbreitung erfolgt fäkal- oral oder durch<br />

Schmierinfektion. Das Virus wird mit dem Stuhl ausgeschieden oder durch engen<br />

körperlichen Kontakt weitergegeben. Eine weitere Infektionsquelle ist fäkal verun-<br />

reinigtes Trinkwasser sowie Schalentiere, die aus solchem Wasser stammen.<br />

HAV-IgM-AK negativ<br />

(Hepatitis A Virus-IgM-AK) positiv bei frischer Infektion<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

HBc-IgG-AK negativ<br />

(Hepatitis B core AK) positiv bei Infektion mit Hepatitis B („Serumnarbe“), negativ nach Impfung!<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

130


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HBc-IgM-AK negativ<br />

(Hepatitis B core IgM-AK) positiv bei frischer Infektion<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

HBDH Erwachsener < 182 U/l<br />

(Alpha-Hydroxy-Butyrat- Isoenzyme der LDH<br />

Dehydrogenase) Erhöht bei Anämie, Infarkt, Embolie, Malignom u . a.,<br />

PHOT hat auf Grund fehlender Spezifität bei Infarktdiagnostik kaum noch eine Bedeutung.<br />

2 ml Serum<br />

HBDH/LDH-QUOTIENT s. Befundbericht<br />

HBe-AG negativ<br />

(Hepatitis B envelope- Die Untersuchung von HBe-Ak und HBe-Antigen ist indiziert zur Prüfung der Infektio-<br />

Antigen) sität und Verlaufs- oder Therapiekontrolle einer chronischen HBV-Infektion. Positives<br />

EIA HBe-Antigen spricht für eine Virusreplikation mit entsprechender Infektiosität. Habe-<br />

2 ml Serum AK sprechen für eine beginnende Immunantwort bei Hepatitis B-Infektion, auch wenn<br />

noch keine vollständige Immunität gegen HBs-Ag entwickelt wurde (HBs-AK negativ).<br />

131


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HBe-AK s. Befundbericht, s. HBe-AG<br />

(Hepatitis B envelope-AK)<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

HB-ELEKTROPHORESE s. Hämoglobin-Elektrophorese<br />

HBs-AG negativ<br />

(Hepatitis B surface-Antigen) Der Erreger der Hepatitis B (HBV) ist ein behülltes doppelsträngiges DNA-Virus. Eine<br />

EIA Übertragung erfolgt durch Kontakt mit einer virushaltigen Flüssigkeit, z. B. Blut,<br />

2 ml Serum Speichel, Samen- oder Scheidenflüssigkeit. Eintrittspforten sind kleinste Haut- oder<br />

Schleimhautverletzungen. Die Inkubationszeit beträgt bei HBV zwischen ein und<br />

6 Monaten. Es kann zu einer Hepatitis mit Fieber, Müdigkeit und Verdauungsbe-<br />

schwerden kommen, oftmals zeigen sich auch keine Symptome. Bei einer chronischen<br />

Hepatitis B bleiben die Symptome einer Leberentzündung sowie die entsprechende<br />

Laborparameter länger als 6 Monate persistieren. Chronisch verläuft diese Erkrankung<br />

in 5 bis 10 % der Fälle. Die Labordiagnose erfolgt über den Nachweis von Virus-<br />

Antikörpern, Virus-Antigenen und Virus DNA.<br />

HBs-AK negativ<br />

EIA Einziger positiver Antikörper nach Hepatitis-B-Impfung<br />

2 ml Serum<br />

132


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HBV-DNA negativ<br />

(PCR, quantitativ) Die Bestimmung ist nur bei nachgewiesener Hepatitis B sinnvoll.<br />

PCR<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

HCG nicht schwangere Frau < 5,0 U/l, Mann < 2,4 U/l<br />

ECLIA Die Bestimmung im Serum ist der Bestimmung im Urin deutlich überlegen. Bei<br />

2 ml Serum Störungen der Frühgravidität liefert die serielle Bestimmung von HCG (=HCG-Profil)<br />

(ggf. SSW angeben) wichtige Hinweise auf das Vorliegen einer Intrauterin- bzw. ektopischen Gravidität.<br />

Bei einer ektopischen Schwangerschaft liegt die HCG- Progression deutlich unter der<br />

Norm. Erniedrigtes HCG tritt bei Patientinnen mit Extrauteringravidität oder Abortus<br />

incompletus auf. Entsprechend erhöhte Werte finden sich bei der Blasenmole, bei<br />

Mehrlingsschwangerschaften und bei Trisomien. Als Tumormarker ist HCG/ß-HCG von<br />

Bedeutung, da das humane Choriongonodotropin sowohl von ovariellen, testikulären<br />

und Uterustumoren als auch durch Pankreas- und Bronchialcarcinome sezerniert wird.<br />

HCG-Belastung s. Funktionsteste<br />

HCV-AK negativ<br />

(Anti HCV) Antikörper gegen HCV zeigen eine abgelaufene und/oder persistierende HCV-<br />

EIA Infektion an. Das Vorkommen der HCV-Antikörper ist daher nicht immer mit Infektiosität<br />

2 ml Serum gleichzusetzen. Erst 3-6 Monate nach einer akuten Infektion sind HCV-Antikörper<br />

nachweisbar (diagnostisches Fenster). Eine Unterscheidung von IgM und IgG-<br />

133


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

Antikörpern ist nicht möglich. Bei immungeschwächten Patienten (Dialyse) und nach<br />

Ausheilung der Erkrankung kann der Antikörpernachweis negativ werden. Insbeson-<br />

dere Autoimmunerkrankungen und Schwangerschaft können zu falsch positiven Test-<br />

Testergebnissen führen; eine Bestätigung im Immunoblot ist daher vor allem bei<br />

grenzwertigen Befunden notwendig.<br />

HCV- Hepatitis C-Virus Antikörper werden in der Regel erst 3 - 6 Monate nach Infektion nachweis-<br />

BESTÄTIGUNGSTEST bar. Eine Unterscheidung in IgM und IgG-Antikörper ist nicht möglich. Bei immun-<br />

WB geschwächten Patienten (Dialyse) und nach Ausheilung der Erkrankung kann der<br />

1 ml Serum Antikörpernachweis negativ werden. Insbesondere Autoimmunerkrankungen und<br />

Schwangerschaft können zu falsch positiven Testergebnissen führen; eine Bestätigung<br />

im Immunoblot ist daher vor allem bei grenzwertigen Befunden notwendig. Bei posi-<br />

tiven Befunden sollte der HCV-RNA-Nachweis in der PCR erfolgen. Auch bei negativem<br />

AK-Nachweis (immunsupprimierte Patienten) kann der HCV-RNA- Nachweis sinnvoll<br />

sein.<br />

HCV-Genotypisierung Die Bestimmung ist nur bei nachgewiesener HCV-RNA (>1000 IU/ml) möglich.<br />

PCR In Mitteleuropa und in den USA werden vorwiegend die HCV-Genotypen 1a, 1b und 2a<br />

2 ml Serum oderEDTA-Blut nachgewiesen, während in asiatischen Ländern die HCV-Genotypen 1b, 3a und 4a<br />

überwiegt. Patienten mit den HCV Genotypen 2 und 3 haben bereits sehr gute Aus-<br />

sichten auf Heilung (bis zu 90%) bei Therapie mit Interferon. Der bei uns häufigere<br />

Genotyp 1 hat Heilungaussichten bis ca. 40-50%.<br />

134


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HCV-RNA negativ<br />

(PCR, qualitativ Bereits 10 Tage nach einer Ansteckung kann dagegen die HCV-RNA-Bestimmung<br />

und quantitativ) positiv sein. Sie ist damit der früheste Marker bei einer akuten Infektion.<br />

PCR<br />

2 ml Serum/EDTA-Blut<br />

HDL-CHOLESTERIN Erwachsene: > 60 mg/dl, günstig, < 40 mg/dl ungünstig<br />

PHOT HDL (High density lipoproteins)-Cholesterin ist für den Rücktransport des Cholesterins<br />

2 ml Serum von den peripheren Zellen zur Leber verantwortlich. Cholesterin wird in der Leber<br />

zu Gallensäuren umgesetzt, die dann über die Gallenwege in den Darm ausgeschieden<br />

werden. Die Kenntnis des HDL-Cholesterin-Wertes im Serum ist wichtig, da zwischen<br />

den Serumkonzentrationen von HDL-Cholesterin und dem Risiko atherosklerotischer<br />

Krankheiten eine umgekehrte Beziehung bestehen. Ausreichende HDL-Werte haben<br />

einen protektiven Effekt, während ein verringertes HDL-Cholesterin das<br />

kardiovaskuläre Risiko erhöht.<br />

HDV-AK negativ<br />

(Anti HDV) Es werden nur gleichzeitig Virusträger von Hepatitis B (HBs-Antigen+) befallen. Eine<br />

EIA Infektion mit Hepatitis D, einem nur aus einem stark verdrilltem RNA-Ring bestehenden<br />

2 ml Serum Virus, zusätzlich zu Hepatitis B führt zu einem schwereren Verlauf der Lebererkran-<br />

kung. Die gleichzeitige Infektion mit Hepatitis B und D führt bei ca.10 Prozent der<br />

Patienten zu einer chronischen Hepatitis mit dem Risiko einer Leberzirrhose oder<br />

Leberkarzinom.<br />

135


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HELICOBACTER s. Befundbericht<br />

PYLORI-AK Für den Ausschluss einer Helicobacterinfektion ist die Antikörperbestimmung meist<br />

EIA ausreichend. Ein positiver IgG-Befund spricht für eine durchgemachte Infektion und<br />

2 ml Serum sollte mit Hilfe des Direktnachweises aus Stuhl oder des Atemtests auf eine noch aktive<br />

und damit behandlungsbedürftige Erkrankung untersucht werden.<br />

HELICOBACTER PYLORI s. Befundbericht<br />

13 C- Harnstoff Atemtest Aufwendigen Untersuchungsmethoden wie der Gastroskopie kann die H. pylori-<br />

GC/MS Antikörperbestimmung (s.o.), der Direktnachweis aus Stuhl oder der 13C-Harnstoff-<br />

Atemgas-Probe Atemtest vorausgehen.<br />

HELICOBACTER IM negativ<br />

STUHL Nachweis einer floriden Helicobacter-Infektion<br />

EIA<br />

2 g Stuhl (bohnengroß)<br />

HEPATITIS-DIAGNOSTIK s. Befundbericht<br />

EIA Immunstatus und Aktivitätsgrad einer akuten und chronischen<br />

5 ml Serum<br />

5 ml EDTA-Blut<br />

Hepatitis lassen sich anhand der folgenden Hepatitismarker bestimmen:<br />

HEPATITIS A: HAV-Ak (IgG, IgM)<br />

HEPATITIS B: HBs-Antigen, HBe-Antigen, HBc-Ak, Anti-HBc-Ak-IgM,<br />

HBe-Ak und HBs-Ak, HBV - DNA (PCR)<br />

HBV-Genotyp und Resistenz<br />

136


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HEPATITIS C: HCV-Ak, Western-Blot Bestätigung<br />

HCV-RNA (PCR, qualitativ und quantitativ),<br />

HCV-Genotypisierung<br />

HEPATITIS D: HDV-Ak<br />

HEPATITIS E: HEV-Ak, HEV-RNA (PCR)<br />

HEPARIN-PF4- negativ<br />

INDUZIERTE AK Als eine der gefürchtetsten Nebenwirkungen einer Therapie mit unfraktioniertem<br />

EIA Heparin gilt die Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT), Typ 2. Die Antikörper<br />

2 ml Serum gegen einen aus Plättchenfaktor 4 und Heparin bestehenden Komplex sind f rühestens 3<br />

bis 6 Tage nach Beginn einer Heparintherapie im Plasma der Patienten nachweisbar.<br />

Bei positivem Testausfall muß das Heparin umgehend abgesetzt werden. Ein negativer<br />

Testausfall schließt eine HIT nicht aus. Da auch noch Tage nach Absetzen des<br />

Heparins Thrombosen auftreten können, empfiehlt sich die Fortführung einer<br />

Antikoagulation mit wahlweise Heparan (Orgaran) bzw. Hirudin (Refludan). Eine Gabe<br />

von niedermolekularen Heparinen ist wegen hoher Kreuzreaktivität kontraindiziert.<br />

HEPATOTROPE s. Befundbericht, s. auch jeweils dort<br />

ERREGER, AK Hepatitis A Virus (HAV), Hepatitis B Virus (HBV), Hepatitis C Virus (HCV),<br />

5 ml Serum Hepatitis Delta Virus (HDV), Hepatitis E Virus (HEV), Epstein-Barr-Virus (EBV)<br />

Coxsackie-Viren, (Adeno-Viren), Cytomegalie-Virus (CMV), Mumps-Virus,<br />

(Chlamydien), (Leptospiren), (HHV-6)<br />

137


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HER-2/neu * < 15 ng/ml<br />

EIA Nachsorge und Therapiekontrolle von Patientinnen mit metastasierendem<br />

2 ml Serum Mammakarzinom<br />

HEROIN s. Drogen-Screening, Opiate<br />

HERPES SIMPLEX-AK negativ<br />

(HSV-AK) Herpes simplex Virus (HSV), ein behülltes, doppelsträngiges DNA-Virus, wird in die<br />

EIA Spezies HSV-1 und HSV-2 unterteilt und ist Erreger vieler Erkrankungen, die von lo-<br />

2 ml Serum kalisierten Haut- oder Schleimhautläsionen bis zur schweren disseminierten Infektion<br />

1 ml Liquor reichen. HSV-1 wird meist durch Speichel, HSV-2 überwiegend genital übertragen,<br />

Infektionen betreffen meist in der Genitalregion. Typischerweise kommt es an der<br />

Eintrittspforte von HSV zu einer lokalen Entzündungsreaktion mit Bläschen oder<br />

Krusten. Viele primäre HSV-Infektionen verlaufen jedoch symptomlos. Wie Varizellen<br />

persistiert auch HSV in den Ganglien des Wirtsorganismus. Abhängig vom Immunitäts-<br />

status kann es zu Reaktivierungen kommen. HSV kann aus Bläscheninhalt, Schleim-<br />

hautabstrichen und aus Liquor nachgewiesen werden. HSV-2 kann bei Erwachsenen<br />

häufiger eine Meningitis verursachen, während die Enzephalitis in der Mehrzahl der<br />

Fälle durch Typ 1 hervorgerufen wird. Die Infektion verläuft bei Erwachsenen in der<br />

Regel schwer und bei Neugeborenen oft tödlich. Im Vordergrund steht der Nachweis<br />

von HSV-DNS (PCR) aus infiziertem Material. Ein Antikörper-Nachweis erst nach<br />

10 Tagen möglich. Der Nachweis von IgM-Antikörpern mit nachfolgendem Anstieg des<br />

IgG-Titers spricht für eine frische Infektion.<br />

138


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HERPES I + II- negativ<br />

DIREKTNACHWEIS<br />

PCR<br />

Bläscheninhalt/Abstrich<br />

Liquor<br />

HERPES ZOSTER s. Varizella Zoster-Virus<br />

HERZMUSKEL-AK negativ<br />

IFT s. auch Autoantikörper<br />

2 ml Serum<br />

HGH s. STH<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

HIPPURSÄUREN im Urin * s. Befundbericht<br />

GC Intoxikation durch Toluol; Toluol wird nach Metabolisierung zu Benzoesäure und<br />

20 ml vom 24 h-Urin weiterer Konjugation als Hippursäuren ausgeschieden. Die Probenabnahme sollte<br />

(Sammelmenge angeben) nach Expositionsende erfolgen.<br />

HISTAMIN * s. Befundbericht<br />

LC/MS Allergie<br />

2 ml Heparin- oder<br />

EDTA-Plasma<br />

139


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HISTON-AK negativ<br />

EIA Bei den Histonen handelt es sich um basische, DNA-assoziierte Eiweißkörper. Sie<br />

2 ml Serum haben die Aufgabe, die DNA-Doppelhelix zu stabilisieren. Der Nachweis von<br />

Anti-Histonen spielt insbesondere bei der Differentialdiagnose des Lupus<br />

erythematodes (LE) eine besondere Rolle, da sich diese bei fast allen Patienten mit<br />

einem medikamenten-induziertem LE finden.<br />

HISTOPLASMOSE * negativ<br />

(AK gegen Histoplasma Die Histoplasmose entsteht nach Aufnahme der Sporen durch die Atemluft. Die Erkran-<br />

capsulatum) kung kann sich als akute, gutartig verlaufende pulmonale Infektion manifestieren.<br />

EIA Durch hämatogene Streuung können auch andere Organe betroffen werden. Die<br />

2 ml Serum Histoplasmose kommt in den USA, Mittelamerika, Afrika und Indonesien vor.<br />

HIT-II-AK s. Heparin-PF4 induzierte Antiköper<br />

2 ml Serum<br />

HIV-1/2-AK negativ<br />

(Anti HIV 1 + 2) Bei postivem Suchtest ist ein Bestätigungstest notwendig. Ein Befundbericht an den<br />

EIA einsendenden Arzt erfolgt erst nach Vorliegen des HIV-Western-Blot-Ergebnisses. Eine<br />

2 ml Serum Untersuchung auf HIV-Antikörper ist frühestens 6 Wochen nach möglicher Infektion<br />

indiziert. In einigen Fällen trat die Antikörperbildung erst mehr als 6 Monate nach<br />

Infektion auf. Die Infektion mit HIV ist anonymisiert meldepflichtig.<br />

140


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HIV-RNA negativ<br />

(PCR, quantitativ) Die PCR erlaubt neben der Therapiekontrolle eine schnelle Diagnose der HIV-Infektion<br />

PCR und kann somit eine frühzeitig einsetzende medizinische Betreuung ermöglichen; durch<br />

2 ml EDTA-Blut das Wissen um eine Infektion kann einer Ansteckung weiterer Personen vorgebeugt<br />

werden.<br />

HIV-AK, BESTÄTIGUNGS- negativ<br />

TEST, WESTERNBLOT Ein positiver Suchtest wird durch Bestätigungsteste abgesichert.<br />

WB Der Befundbericht enthält immer eine Gesamtbeurteilung.<br />

5 ml Serum<br />

HIV-RESISTENZ- s. Befundbericht<br />

BESTIMMUNG * Genotypische Resistenz<br />

PCR<br />

2x2 ml EDTA-Blut<br />

HIV-ANTIRETROVIRALE s. Befundbericht<br />

MEDIKAMENTE Medikamentenspiegelbestimmung von Nevirapin, Efavirenz, Saquinavir,<br />

HPLC Indinavir, Nelfinavir, Amprenavir/Fosamprenavir, Lopinavir, Ritonavir,<br />

5 ml Serum Atazanavir, Darunavir, Tipranavir, Raltegravir, Etravirin und Maraviroc<br />

HLA-ANTIKÖRPER * s. Befundbericht<br />

EIA Die Bestimmung der HLA-Antikörper ist bei Transplantationen und Refraktärzuständen<br />

5 ml Serum nach Thrombozytentranfusionen von Bedeutung.<br />

141


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HLA-TYPISIERUNG (A,B,C) s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

(Humane Lymphozytenanti- Die HLA-Typisierung dient zur Abklärung von Krankheitsassoziationen sowie zu einer<br />

gene A, B, C) möglichen Transplantationsvorbereitung<br />

PCR<br />

3 ml EDTA-Blut<br />

HLA-B-27 s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

(Humanes Lymphozyten- M. Bechterew, Spondylitis, Arthritis, M. Reiter<br />

antigen B 27)<br />

PCR<br />

3 ml EDTA-Blut<br />

HLA-B-5701 s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

(Humanes Lymphozyten- Ca. 5 % aller mit Abacavir behandelten mit HIV infizierten Patienten zeigen eine<br />

antigen-B5701) Hypersensitivitätsreaktion (HSR) mit teilweise lebensbedrohlichen Nebenwirkungen<br />

PCR und Multiorganbeteiligung auf. Der überwiegende Teil von Patienten mit einer HSR auf<br />

3 ml EDTA-Blut Abacavir weist genetisch das sehr seltene HLA*B5701-Allel auf, während sich dieses<br />

HLA-Allel nur bei sehr wenigen Patienten ohne HRS nachweisen lässt.<br />

HLA-TYPISIERUNG s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

(DR, DQ) (Humane Lympho- Die HLA-Typisierung dient zur Abklärung von Krankheitsassoziationen sowie zu einer<br />

zytenantigene DR + DQ) möglichen Transplantationsvorbereitung<br />

PCR<br />

3 ml EDTA-Blut<br />

142


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HOLOTRANSCOBALAMIN > 50 pmol/l, „aktives“ Vitamin B12<br />

(HOLO-TC) Bei manchen Patienten ist trotz noch normaler Vitamin B12-Werte ein funktioneller<br />

MEIA Vitamin B12-Mangel vorhanden. Im Vergleich zu MMA, Homocystein und Gesamt-<br />

2 ml Serum Cyancobalamin zeigt nur Holo TC einen beginnenden Vitamin- B12-Mangel an.<br />

HOMOCYSTEIN < 13 μmol/l, 13 – 20 μmol/ Grauzone, inm Vollblut nur bis zu 2 Stunden haltbar<br />

EIA Es muss beachtet werden, dass Homocystein aus Erythrozyten freigesetzt<br />

2 ml Serum / Plasma, frisch werden kann und daher Vollblut nur bei rascher Zentrifugation und Messung<br />

(sofort zentrifugieren) geeignet ist, s. auch MTHFR-Mutation<br />

Ein erhöhter Homocysteinspiegel wird für die Entwicklung von Gefäßerkrankungen<br />

verantwortlich gemacht; bereits bei nur gering erhöhten Werten steigert sich das Risiko<br />

für Atheroskleroseerkrankungen um ein Vielfaches.<br />

HOMOCYSTIN s. Befundbericht<br />

HPLC Der Nachweis von Homocystin spricht für eine Homocystinurie<br />

20 ml vom 24-h Urin<br />

HOMOVANILLINSÄURE s. Befundbericht<br />

im Urin s. auch Katecholamine<br />

HPLC Phäochromozytom<br />

20 ml vom 24-h Urin (sammeln<br />

über 20% Salzsäure, Sammel-<br />

menge angeben)<br />

143


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

HPA-1 Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

(Human Platelet Antigen) Den Genotyp HPA-1 aa besitzen ca. 70 % der Bevölkerung. Hier besteht keine<br />

PCR genetische Disposition für Herzinfarkte.<br />

5 ml EDTA-Blut<br />

HTG s. Befundbericht<br />

(Humanes Thyreoglobulin) Tumormarker mit Zielgebiet: follikuläres Schilddrüsen-CA<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

HUMAN-CHORION- s. HCG<br />

GONADOTROPIN Schwangerschaft, Hodentumor<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

HUMAN-GROWTH- s. STH<br />

HORMONE (HGH)<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

HUMANES HERPES s. Befundbericht<br />

VIRUS 6 (HHV 6) Bei Kindern Verursacher des Drei-Tage-Fiebers (Exanthema subitum) und anderer<br />

EIA fieberhafter Erkrankungen; bei Erwachsenen wird HHV 6 für das Chronische<br />

144


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

2 ml Serum Müdigkeits-Syndrom (CFS), chronische Fieberzustände mit Lymphadenopathie sowie<br />

klinisch EBV ähnlichen Erkrankungen verantwortlich gemacht.<br />

HYALURONIDASE-AK s. Befundbericht<br />

AGG Streptokokken-AK<br />

2 ml Serum<br />

17-HYDROXY-CORTICO- s. Befundbericht<br />

STEROIDE im Urin s. Cortisol im Urin<br />

ECLIA<br />

20 ml vom 24 h-Urin<br />

(Sammelmenge angeben)<br />

5-HYDROXYINDOLESSIG- bis 9,0 mg/die<br />

SÄURE Serotoninmetabolit, (Diät beachten!)<br />

(5-HIES) 5-Hydroxy-Indolessigsäure (5-HIES) ist ein Abbauprodukt des Serotonins und wird<br />

HPLC über den Urin ausgeschieden. Karzinoid-Tumoren, sog. Apudome, sind Tumoren der<br />

20 ml vom 24 h-Urin enterochromaffinen Zellen, die sich vom embryonalen neuronalen Ektoderm ableiten<br />

(gesammelt über 5 ml und Serotonin produzieren. Indikation für die 5-HIES-Bestimmung ist der Verdacht<br />

20 % Salzsäure Samme-, auf einen Karzinoid-Tumor. Bei Karzinoid-Tumoren findet sich eine erhöhte 5-HIES-<br />

menge angeben) Harnausscheidung. Nahrungsmittel und Medikamente können die Ausscheidung<br />

beeinflussen.<br />

145


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

17-alpha-HYDROXY- s. Befundbericht<br />

PROGESTERON Im Stoffwechsel der Nebennierenhormone führen eine Reihe von Störungen zu einer<br />

EIA Blockade des wichtigsten Nebennierenhormons, dem Cortisol. In Abhängigkeit von<br />

2 ml Serum der Art der Störung sind die klinischen Kennzeichen sehr wechselnd, allen gemeinsam<br />

ist allerdings die Vermehrung einer gemeinsamen Vorstufe, des17-Hydroxyprogesteron,<br />

in dessen Folge vermehrt männliche Geschlechtshormone mit Ausbildung eines AGS<br />

entstehen.<br />

HYPOPHYSEN-HORMONE differenzierte Normbereiche, s. jeweilige Untersuchung<br />

5 ml Serum LH: Zur Beurteilung der Regelachse<br />

2 ml EDTA-Blut/Plasma FSH: Hypothalamus-Hypophyse, ggf. STH Funktionsteste durchführen<br />

TSH (s. dort)<br />

ACTH: LH-RH-Test (für LH, FSH), Prolaktin: TRH-Test (für TSH, Prolaktin)<br />

ICA negativ<br />

(Inselzell-AK) Inselzell-Antikörper (ICA) sind gegen Inselzellantigene von Pankreasgewebe gerichtet<br />

IFT und werden mittels Immunfluoreszenz mikrokopisch nachgewiesen. Eine genaue<br />

2 ml Serum Identifizierung aller Zielantigene ist noch nicht möglich. Zielstrukturen der ICA sind die<br />

Glutaminsäure-Dekarboxylase-Antikörper (GADA) sowie die Tyrosin-Phosphatase-<br />

Antikörper (IA2A), die selektiv mittels eines Immunoassays (RIA) nachgewiesen werden<br />

können. Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung eines Diabetes mellitus sind ICA in ca.<br />

80% der Fälle nachweisbar. Nach der Manifestation der Erkrankung fällt die Prävalenz<br />

der ICA ab. Die Autoantikörper sind meistens schon vor der Manifestation der Erkran-<br />

kung positiv und gelten als Marker der sog. „prädiabetischen Phase“.<br />

146


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

IgA Männer: 100 - 490 mg/dl, Frauen : 85 - 450 mg/dl<br />

TURB/NEPH verminderte Werte bei angeborenen Immunglobulinmangel- Syndromen sowie erwor-<br />

2 ml Serum bene Immunglobulinmangel- Syndrome (Immunglobulinverlust-Syndrome, Erkran-<br />

kungen des Knochenmarks, Tumoren des lymphatischen Systems)<br />

Erhöhte Werte mit polyklonaler Immunglobulinvermehrung bei chronischen Infek-<br />

tionen, Autoimmunerkrankungen, erhöhte Werte mit monoklonaler Imunglobulinver-<br />

mehrung bei monoklonalen Gammopathien oder M. Waldenström<br />

IgA-Subklassen * Beurteilung im Befundbericht<br />

EIA Abwehrschwäche, Differenzierung eines IgA-Mangels<br />

2 ml Serum<br />

IgD 14 – 100 U/ml<br />

EIA Seine genaue Funktion und Bedeutung ist letztlich nicht bekannt. Vermutlich spielt es<br />

2 ml Serum bei der Aktivierung der B-Lymphozyten eine Rolle, da es auf der Oberfläche der<br />

B-Lymphozyten lokalisiert ist.<br />

IgE Erw.: < 100 IU/ml , spezifisches IgE siehe Allergenliste<br />

FIA Nachweis einer Typ I-Allergie<br />

2 ml Serum IgE-Antikörper binden sich an Mastzellen und führen bei erneutem Allergenkontakt<br />

zu ihrer Degranulierung, mit entsprechender Freisetzung von Histamin und Prosta-<br />

glandinen und einer damit verbundenen allergischen Symptomatik.<br />

Wichtig ist, dass ein Gesamt-IgE im „Normbereich" eine Atopie mit stark-positivem<br />

spezifischen IgE (EAST) nicht ausschließt.<br />

147


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

IGF-1 (Insulin like growth s. Befundbericht<br />

factor 1, Somatomedin) Erhöht bei hypophysärem Großwuchs bei Kindern (Gigantismus) und Akromegalie bei<br />

ECLIA Erwachsenen, vermindert hypothalamisch-hypophysärer Minderwuchs, Mangeler-<br />

2 ml Serum nährung, unbehandeltem Insulin-abhängigen Diabetes mellitus, Leberinsuffizienz und<br />

Hypothyreose.<br />

IGF-BP-3 (Insulin like s. Befundbericht<br />

Growth factor binding Erhöht bei hypophysärem Großwuchs, vermindert bei hypothalamisch-hypophysärem<br />

Protein 3) Minderwuchs<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

IgG Erw.: 700 - 1600 mg/dl<br />

TURB/NEPH verminderte Werte bei angeborenen Immunglobulinmangel- Syndromen sowie<br />

2 ml Serum erworbene Immunglobulinmangel- Syndrome (Immunglobulinverlust-Syndrome,<br />

Erkrankungen des Knochenmarks, Tumoren des lymphatischen Systems)<br />

Erhöhte Werte mit polyklonaler Immunglobulinvermehrung bei chronischen<br />

Infektionen, Autoimmunerkrankungen<br />

Erhöhte Werte mit monoklonaler Immunglobulinvermehrung bei monoklonalen<br />

Gammopathien oder M. Waldenström<br />

148


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

IgG-Subklassen (IgG 1-4) Beurteilung im Befundbericht<br />

NEPH Auch bei unauffälligen Gesamtimmunglobulinkonzentrationen kann ein selektiver<br />

2 ml Serum Mangel einer IgG-Subklasse die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen. Eine Bestimmung<br />

der IgG-Subklassen empfiehlt sich bei folgenden Indikationen: Patienten mit häufigen<br />

Infektionen von Hämophilus influenzae oder Pneumokokken, Patienten mit unklaren<br />

IgG Mangelzuständen, Patienten mit rezividierender Sinusitis oder Otitis media,<br />

Patienten mit monokonalen Gammopathien, Patienten während einer Hyposensibilisie-<br />

rungstherapie, Patienten mit unklaren chronischen Atemwegserkrankungen<br />

IgM 40 - 230 mg/dl<br />

TURB/NEPH s. Immunglobuline<br />

2 ml Serum Verminderte Werte bei angeborenen Immunglobulinmangel- Syndromen sowie<br />

erworbene Immunglobulinmangel- Syndrome (Immunglobulinverlust-Syndrome,<br />

Erkrankungen des Knochenmarks, Tumoren des lymphatischen Systems)<br />

Erhöhte Werte mit polyklonaler Immunglobulinvermehrung bei chronischen<br />

Infektionen, Autoimmunerkrankungen<br />

Erhöhte Werte mit monoklonaler Immunglobulinvermehrung bei monoklonalen<br />

Gammopathien oder M. Waldenström<br />

IMIPRAMIN * Antidepressivum mit therap. Bereich: 45 – 150 ng/ml<br />

LC/MS toxisch: > 500 ng/ml<br />

2 ml Serum<br />

149


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

IMMUNELEKTRO- Beurteilung im Befundbericht<br />

PHORESE Monoklonale Gammopathie, Plasmozytom<br />

ELPHO Ältere Methode zur Diagnostik monoklonaler Gammopathien, die heute weitgehend<br />

2 ml Serum durch die Immunfixation ersetzt ist und nur noch in Spezialfällen eingesetzt wird.<br />

20 ml Urin (frisch)<br />

IMMUNFIXATION Beurteilung im Befundbericht<br />

ELPHO Diagnostik monoklonaler Gammopathien bei multiplem Myelom, Plasmozytom, M.<br />

2 ml Serum Waldenström, B-Zell-Lymphom, Amyloidose, Kryoglobulinämie u. a.<br />

20 ml Urin (frisch)<br />

IMMUNGLOBULINE IgA, IgG, IgM, u.U. IGE, IgD und IgG-Subklassen,<br />

NEPH, TURB Beurteilung im Befundbericht<br />

2 ml Serum, 1 ml Liquor<br />

20 ml Urin, 2 ml Punktat<br />

IMMUNGLOBULIN A-* Beurteilung im Befundbericht<br />

SUBKLASSEN Abwehrschwäche<br />

EIA S. IgA<br />

2 ml Serum<br />

IMMUNGLOBULIN D 14 - 100 U/ml<br />

EIA s. IgD<br />

2 ml Serum<br />

150


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

IMMUNGLOBULIN E Erw. < 100 U/ml<br />

(IgE) s. Befundbericht, spezifisches IgE s. Allergenliste<br />

FIA s. IgE<br />

2 ml Serum<br />

IMMUNGLOBULIN G- Beurteilung im Befundbericht<br />

SUBKLASSEN s. IgG-Subklassen<br />

NEPH<br />

2 ml Serum<br />

IMMUNKOMPLEXE, s. Befundbericht<br />

Zirkulierende Erhöht bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, vermindert bei<br />

EIA Infektionen, Parasitosen, Immunkomlexerkrankungen (Immunkomplex-<br />

2 ml Serum Glomerulonephritis, Schoenlein-Henoch)<br />

IMMUNSTATUS Uneinheitlicher Sammelbegriff: ggf. Profil nach ärztlicher Rücksprache!<br />

C3, C4, Immunelektrophorese, Immunglobuline, IgG-Subklassen,<br />

Interleukine 6 und 8, Lymphozytentypisierung.<br />

INDOMETACIN Antirheumatikum mit therap. Bereich von 0,8 - 2,5 mg/l<br />

HPLC toxisch ab 4,0 mg/l<br />

2 ml Serum<br />

151


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

INDIREKTER negativ<br />

COOMBSTEST s. Coombs-Test, indirekt<br />

AGG<br />

INFEKTIONS- s. jeweiligen Erreger<br />

IMMUNOLOGIE<br />

INFLUENZA VIREN s. Befundbericht, s. auch Vogelgrippe<br />

EIA, PCR Influenza wird durch Tröpfcheninfektion, Trinkwasser oder Kontaktinfektion übertra-<br />

2 ml Serum, Abstrich, gen.Wichtigste Symptome sind ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit hohem Fieber,<br />

Trachealsekret, Broncho- Kopfschmerzen, Gliederschmerzen , Schnupfen und Müdigkeit. Der Direktnachweis<br />

alveoläre Lavage (BAL) mittels PCR (H1N1) oder Schnelltest (Antigennachweis mittels EIA) erfolgt meist aus<br />

einem Nasenabstrich, Trachealsekret, Bronchoalveolärer Lavage und Nasenspül-<br />

flüssigkeit oder Rachenspülflüssigkeit. Im Blut lassen sich nach wenigen Tagen<br />

entsprechende Antikörper nachweisen.<br />

INHIBIN B Männer: < 300 pg/ml<br />

EIA Frauen: < 200 pg/ml<br />

2 ml Serum Frauen: Inhibin B ist ein Glykoprotein, welches in den Zellen (Granulosazellen) des<br />

Follikels gebildet wird. Ihm wird eine unterdrückende Wirkung auf das FSH, letztlich<br />

also die Hirnanhangsdrüse zugeschrieben. Jedoch gibt es immer wieder auch Frauen,<br />

deren FSH-Wert normal ist, die aber dann unter der Hormongabe trotzdem keine<br />

ausreichende Anzahl von Follikeln ausbilden. Inhibin B scheint ein Marker zu sein, der<br />

auch bei diesen Frauen eine Abschätzung der zu erwartenden Follikelzahl zulässt, ob-<br />

152


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

wohl die FSH-Wert normal sind.<br />

Männer: Die Serumspiegel von Inhibin B steigen in der Pubertät an. Sie korrelieren<br />

beim Erwachsenen positiv mit der Spermienlzahl im Ejakulat und dem Hodenvolumen,<br />

negativ mit den FSH-Spiegeln. Bei einer Azoospermie sagen hohe Inhibin-B-Serumspie-<br />

gel mit großer Wahrscheinlichkeit die Existenz von Spermatozoen im Hoden voraus.<br />

INR < 1,15<br />

(International Normalized 2,0 - 4,5 (therap. Bereich)<br />

Ratio) Der INR-Wert ist eine andere Form der Ergebnisdarstellung des Quick-Wertes<br />

KOAG (s. auch dort), er erlaubt die Vergleichbarkeit verschiedener Prozentwerte<br />

5 ml Citrat-Blut (1:10) bei Marcumar-Therapie.<br />

INSELZELL-AK negativ<br />

(ICA) s. auch ICA<br />

IFT nachweisbar bei Diabetes<br />

2 ml Serum<br />

INSULIN Serum 2,6 – 24,9 μU/ml, Fruchtwasser < 15 μU/ml<br />

ECLIA erhöht bei Diabetes, Insulinom<br />

2 ml Serum Verminderte Insulinspiegel, egal aus welchen Gründen, haben erhöhte Glucosespiegel<br />

2 ml Fruchtwasser zur Konsequenz. Dabei haben Typ-1-Diabetiker einen absoluten Mangel an Insulin, da<br />

ihre Bauchspeicheldrüse unzureichende Mengen von Insulin produziert. Typ-2-Diabeti-<br />

ker produzieren zwar noch genügend Insulin, aber die peripheren Zellen können es<br />

nicht mehr verwerten.<br />

153


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

INSULIN-AK negativ<br />

RIA Insulinautoantikörper (IAA) sind die einzigen Beta-Zell-spezifischen Antikörper, die als<br />

2 ml Serum Immunantwort bei frisch manifestierten Diabetes mellitus Typ I sowie bei Patienten mit<br />

einem erhöhten Risiko für diese Erkrankung nachgewiesen werden können. Sie sind bei<br />

Kindern in bis zu 90 % der Fälle nachweisbar, nehmen mit zunehmenden Alter ab und<br />

sind bei Erwachsenen nur noch selten nachweisbar.<br />

INTERLEUKIN 2-Rezeptor s. Befundbericht<br />

LIA Erhöhte Werte finden sich bei Sarkoidose.<br />

2 ml Serum<br />

INTERLEUKIN 6 s. Befundbericht<br />

LIA Interleukine (mit 1-18 gekennzeichnet) sind körpereigene Botenstoffe, werden von<br />

2 ml Serum Körperzellen ausgeschüttet und aktivieren bestimmte Zellen des Immunsystems zu<br />

Wachstum, Reifung und Teilung. Interleukin-6 bewirkt die vermehrte Synthese von<br />

Akute-Phase-Proteinen in der Leber, Interleukin-8 aktiviert Granulozyten. Die quan-<br />

titative Bestimmung von Interleukin-6 und –8 dient zur Diagnostik akuter Entzündun-<br />

gen.<br />

INTERLEUKIN 8 s. Befundbericht<br />

LIA<br />

2 ml Serum<br />

154


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

INTRINSIC-FAKTOR-AK negativ<br />

RIA s. auch Autoantikörper<br />

2 ml Serum Gastritis, perniziöse Anämie<br />

IONISIERTES CALCIUM 1,15 - 1,35 mmol/l<br />

PHOT Berechnung erfolgt über Gesamtalbumin<br />

2 ml Serum<br />

IRREGULÄRE-AK GEGEN negativ<br />

ERYTHROZYTEN 1.) Suchtest<br />

MERKMALE 2.) Identifizierung<br />

AGG 3.) Titerbestimmung<br />

10 ml Vollblut<br />

IRREGULÄRE s. Hämoglobin-Elektrophorese<br />

HÄMOGLOBINE<br />

ELPHO<br />

10 ml EDTA-Blut<br />

ISOAGGLUTININTITER Bestimmung im Zusammenhang mit irregul. AK vom IgG-Typ gegen A-<br />

VISUELL und B-Erythrozyten (AB-Gamma-Test) in der Schwangerschaft<br />

2 ml Serum<br />

155


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ISOELEKTRISCHE Beurteilung im Befundbericht<br />

FOKUSSIERUNG Nachweis von oligoklonale Banden, s. auch Liquordiagnostik<br />

ELPHO Indikation sind Entzündungskrankheiten des Zentralen Nervensystems, Multiple<br />

2 ml Serum und 2 ml Liquor Sklerose, Neurosyphilis, Infektionen, Verdacht auf intrathekale IgG- Synthese innerhalb<br />

des ZNS<br />

ISONIACID * therapeut. Bereich s. Befundbericht<br />

HPLC Tuberkulostatikum<br />

2 ml Serum<br />

JOD * 46 - 70 μg/l<br />

ICP/MS Zur Produktion der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyronin benötigt die<br />

2 ml Serum Schilddrüse Jod. Zur besseren Ausnutzung von Reserven wächst die Schilddrüse bei<br />

Jodmangel. Es kann ein „Kropf“ resultieren.<br />

KALA-AZAR s. Leishmanien<br />

KALIUM Erw. 3,5 - 5,1 mmol/l, Kind 3,1 - 5,1 mmol/l, Säugl. 3,6 - 6,0 mmol/l<br />

ISE Vollblut nur bei schnellem Transport, hämolysefreies Plasma erforderlich, da<br />

2 ml Serum, hämolysefrei Erythrozyten eine ca. 25fach höhere Kalium-Konzentration haben.<br />

2 ml Heparinblut Verminderte Werte finden sich insbesondere bei schwerem Durchfall und Erbrechen,<br />

bei M. Addison und beim übermäßigen Gebrauch von Abführmitteln. Erhöhte Werte<br />

können im Rahmen einer schweren Nierenfunktionsstörung, bei M. Cushing oder<br />

Hyperaldosteronismus auftreten.<br />

156


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

KALIUM im Urin 34 - 126 mmol/die<br />

ISE<br />

5 ml vom 24 h-Urin<br />

(Sammelmenge angeben)<br />

KÄLTEAGGLUTININE, negativ<br />

-ANTIKÖRPER Anmeldung erforderlich. Blutentnahme im Labor, Thermotransport nach<br />

Visuell Rücksprache.<br />

2 x 10 ml Vollblut, warm!<br />

KATECHOLAMINE im Urin Adrenalin bis 20 μg/die, Noradrenalin bis 100 μg/die, Dopamin bis 600 μg/die<br />

HPLC Diät erforderlich (2 Tage vor Urinsammlung keine Nüsse, Süd- u.<br />

50 ml vom 24 h-Urin Zitrosfrüchte, kakao- und vanillehaltige Produkte, Absetzen der Medikamente,<br />

(sammeln über 5 ml, die zu eine Katecholaminfreisetzung führen können.<br />

10% Salzsäure, Sammel- Entscheidend für die Diagnostik eines Phäochromozytoms ist die Konzentration von<br />

menge angeben) Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin in Plasma oder Urin und der Abbauprodukte<br />

(z. B. Vanillinmandelsäure, Metanephrine) im Urin. Die erhöhte Plasmakonzentration<br />

der Katecholamine kann als Ausdruck der gesteigerten aktuellen Katecholaminproduk-<br />

tion angesehen werden. Sie ist im grenzwertigen Bereich sensitiver und zudem von einer<br />

korrekten Urinsammlung nicht abhängig. Dagegen wird die Bestimmung im24-Stunden-<br />

Urin von kurzfristigen Schwankungen der Plasmakonzentration nicht beeinflusst. Beide<br />

Verfahren ergänzen sich in idealer Weise. Beim Neuroblastom und Melanoblastom<br />

kommt es ebenfalls zu einer erhöhten Produktion der Katecholamine oder derenAbbau-<br />

produkte.<br />

157


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

KATECHOLAMINE s. Befundbericht, (Katecholamine = Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin)<br />

im Plasma * Eine erhöhte Plasmakonzentration der Katecholamine kann als Ausdruck der<br />

HPLC gesteigerten aktuellen Katecholaminproduktion angesehen werden, ist aber<br />

EGTA-Spezialröhrchen auch von kurzfristigen Stimmungsschwankungen des Patienten vor der Blut-<br />

(Röhrchen gesondert abnahme abhängig.<br />

anfordern)<br />

KATZENKRATZ- negativ, s. auch Bartonella henselae<br />

KRANKHEIT * Für eine Infektion mit Bartonella henselae, Afipia felis und Pasteurella multocida stellt<br />

EIA der Umgang mit Katzen den Hauptrisikofaktor dar.<br />

2 ml Serum a) Granulomatöse Lymphadenitis: kutane Papel oder Pustel an der Inokulationsstelle<br />

mit mehr als 3 Wochen persistierender schmerzhafter Lymphadenopathie.<br />

b) Angioproliferative Läsionen (DD: Kaposi-Sarkom) in Haut, Knochen und vielen<br />

Organen, bei Befall von Leber und Milz als Peliosis hepatis bezeichnet.<br />

KETONKÖRPER im Urin s. Urinstatus<br />

Teststreifen Die so genannten Ketonkörper, z.B. Azeton, sind normalerweise nur in geringen<br />

10 ml Urin Mengen im Urin nachweisbar. Ihre Ausscheidung kann sich bei Hungerzuständen,<br />

einem entgleisten Diabetes mellitus und während der Schwangerschaft erhöhen. Das<br />

Erkennen einer Ketonurie kann frühzeitig eine Entgleisung des Stoffwechsels<br />

anzeigen.<br />

KEUCHHUSTEN s. Pertussis<br />

158


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

KOBALT * s. Befundbericht<br />

AAS Kobaltintoxikation durch Inhalation von Kobaltstaub, exzessive Kobaltaufnahme durch<br />

2 ml Serum, Nahrungsmittel (Bier)<br />

2 ml Urin<br />

KOHLENMONOXYD-* s. CO-Hämoglobin<br />

HÄMOGLOBIN Intoxikation<br />

GC<br />

5 ml EDTA-Blut<br />

.<br />

KOLLAGEN-I- s. Befundbericht<br />

C-TERMINALES Knochenerkrankungen<br />

PROPEPTID * Die von den Osteoblasten gebildete Knochenmatrix besteht aus Typ-I-Kollagenen. Vor<br />

(CICP) Einlagerung des Kollagenmoleküls in die Knochenmatrix erfolgt eine enzymatische<br />

ECLIA Abspaltung terminaler Propeptide. Diese sog. C-terminalen Peptidreste können im<br />

2 ml Serum Serum gemessen werden und korrelieren direkt mit der Osteoblastenaktivität.<br />

KOLLAGEN-I- s. Befundbericht<br />

TELOPEPTID * Als Abbauprodukt des Kollagen Typ 1 tritt ICTP insbesondere beim pathologischen<br />

ECLIA Knochenabbau auf<br />

2 ml Serum<br />

KOLLAGEN-ANTIKÖRPER s. Autoantikörper<br />

159


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

KOLLAGENOSEN- uneinheitlicher Sammelbegriff mit Basisuntersuchungen:<br />

SEROLOGIE ANA, ANCA, DNA-AK, Phospholipid-AK<br />

KOMPLEMENT C3/C4 s. C3/C4-Komplement<br />

TURB<br />

2 ml Serum<br />

KOMPLEMENT CH-100 s. CH-100<br />

RID<br />

2 ml Serum<br />

KONKREMENT-ANALYSE s. Befundbericht<br />

Harnstein, Nierenstein,<br />

Gallenstein, Blasenstein<br />

Speichelstein<br />

KOPROPORPHYRINE s. Befundbericht<br />

HPLC s. Porphyrine<br />

20 ml vom 24 h-Sammelurin<br />

(lichtgeschützt sammeln,<br />

Sammelmenge angeben)<br />

160


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

KREATININ Serum: Mann < 1,20 mg/dl, Frau < 0,90 mg/dl, Kind < 1,00 mg/dl<br />

PHOT Serum-Kreatinin wird als Maß für die Nierenfunktion angesehen, da die Kreatinin-<br />

2 ml Serum Konzentration der glomerulären Filtrationsrate (GFR) umgekehrt proportional ist.<br />

10 ml vom Morgenurin Voraussetzung hierfür ist ein konstanter Kreatinin-Metabolismus; Kreatininbildung und<br />

renale Ausscheidung müssen gleich sein. Die Kreatininbildung ist auch von der Muskel-<br />

masse und den Ernährungsgewohnheiten (Fleisch) abhängig; dadurch kann es zu gro-<br />

ßen Schwankungen kommen. Eine Erhöhung des Serum-Kreatinins erfolgt erst dann,<br />

wenn die GFR bereits um ca. 50 % vermindert ist ("Kreatinin-blinder-Bereich"). Bei<br />

Verdacht auf Nierenfunktiosstörungen sollte daher zusätzlich die Bestimmung von<br />

Cystatin (s. dort) sowie einer Kreatinin-Clearance durchgeführt werden.<br />

KREATININ-CLEARANCE > 95/1,73 m 2<br />

2 ml Serum und (Sammelmenge, Körpergröße, Alter und Gewicht angeben)<br />

10 ml vom 24 h-Urin Die Kreatinin-Clearance gibt Auskunft über die Nierenfunktion. Je niedriger die<br />

Kreatinin-Clearance, desto schlechter funktioniert der Niere.<br />

KREUZPROBE s. Befundbericht<br />

AGG<br />

10 ml Spender-EDTA-Blut<br />

10 ml Empfänger- EDTA-Blut<br />

KRYOGLOBULINE negativ<br />

VISUELL Blutentnahme möglichst labornah, Anmeldung erforderlich,<br />

10 ml Vollblut, warm! Thermotransport nach Rücksprache<br />

161


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

KRYPTOSPORIDIEN negativ<br />

M, EIA<br />

2 g Stuhl (bohnengroß)<br />

KUPFER 65 - 165 μg/dl<br />

AAS Erhöhte Werte bei Wilson-Krankheit, Menke-Syndrom<br />

2 ml Serum Verminderte Werte bei Mangelernährung<br />

10 ml vom 24 h-Urin<br />

(Sammelmenge angeben)<br />

LACTOSE-BELASTUNG s. Funktionsteste<br />

Zur Untersuchung einer Lactoseintoleranz steht auch ein molekularbiologischer Test<br />

zur Verfügung.<br />

LACTOSE-INTOLERANZ s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

PCR Durchfall, Blähungen, Darmkrämpfe nach Milchgenuss, Osteoporose<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

LAKTAT Erwachsener < 19,8 mg/dl<br />

PHOT Neugeborene < 26,0 mg/dl<br />

2 ml EDTA-Fluorid-Blut Laktat bei Sportlern: s. Befundbericht<br />

Blutzucker-Röhrchen,<br />

schneller Transport<br />

162


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

LAKTAT im Liquor Erwachsener 10,0 - 22,0 mg/dl<br />

PHOT Neugeborene 10,0 - 60,0 mg/dl<br />

1 ml Liquor s. auch Liquordiagnostik<br />

LAMBLIEN negativ<br />

(Giardia lamblia= Lamblien gehören zur Familie der Protozoen und hier zur Untergruppe der Flagellaten.<br />

Lamblia intestinalis) Sie werden über verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel aufgenommen und<br />

EIA verursachen eine Infektion des Dünndarms. Klinische Symptome sind Durchfälle,<br />

2 g Stuhl Blähungen, Übelkeit und Erbrechen.<br />

LAMOTRIGIN Antikonvulsivum mit ther. Bereich: 2,0 - 10,0 mg/l<br />

HPLC toxisch > 15 mg/l<br />

2 ml Serum<br />

LATS s. auch TSH-Rezeptor-AK (TRAK)<br />

(Long Acting Thyroid<br />

Stimulator)<br />

LCM-AK negativ<br />

(Lymphozytäre Chorio- Die Erkrankung hat einen grippeähnlichen Verlauf mit einer Meningitis in der 2. Phase<br />

meningitis) der Erkrankung. Auch schwere Formen klingen nach wenigen Tagen wieder ab. Die<br />

EIA LCM-Virus-Infektion kann auch klinisch inapparent verlaufen und hinterlässt eine<br />

2 ml Serum, 2 ml Liquor lebenslange Immunität.<br />

163


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

LDH Erwachsene bis 250 U/l oder bis 4,2 μkatal/L,<br />

(Lactat-Dehydrogenase) Kinder s. Befundbericht<br />

PHOT IFCC Die LDH-Aktivität im Blut wird in Wirklichkeit nicht von einem Enzym, sondern von fünf zwar<br />

2 ml Serum (hämolysefrei!) ähnlichen, aber doch verschiedenen Enzymen, den LDH-Isoenzymen 1 bis 5, verur-<br />

2 ml Punktat sacht. Im Herzmuskel und den Erythrozyten sind vorwiegend LDH 1 und LDH 2,<br />

in Milz, Lunge und Lymphknoten LDH 3 und in Leber und Muskel LDH 4 und LDH 5.<br />

Stärker erhöhte Werte finden sich dementsprechend bei Hämolyse, Herzinfarkt, Leber-<br />

erkrankungen, malignen Erkrankungen, letztlich bei allen Erkrankungen, bei denen es<br />

zu einer Zellschädigung kommen kann, ohne jedoch spezifisch zu sein.<br />

LDH-ISOENZYME s. Befundbericht, nur sinnvoll bei erhöhter Gesamt-LDH<br />

ELPHO 5 Isoenzyme LDH-1 bis LDH-5, Muster :- anodisch (LDH 1+2) : Myokardläsion,<br />

2 ml Serum Hämolyse,Muskeldystrophie- intermediär (LDH 3) : Thrombozytenzerfall<br />

kathodisch (LDH 4+5) : hepatobiliäre Erkrankungen<br />

LDL-CHOLESTERIN Erwachsene < 160 mg/dl, bei Risiko niedrigere Sollwerte<br />

PHOT Lipoproteine niedriger Dichte (Low Density Lipoproteins, LDL) sind<br />

2 ml Serum (nüchtern) entscheidend für die Enstehung der Atherosklerose. Der Hauptanteil des in<br />

atherosklerotischen Plaques gespeicherten Cholesterins stammt aus LDL-Partikeln.<br />

LDL-Cholesterin ist daher unter allen Einzelparametern der wichtigste Wert für die<br />

Beurteilung einer Atherosklerose. Lipidsenkende Therapien mit einer Verminderung des<br />

LDL-Cholesterinspiegels verhindern die Atherosklerose-Entstehung und führen zu einer<br />

Verlangsamung des Krankheitsverlaufs.<br />

164


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

LEGIONELLEN negativ, Nachweis spez. AK im Serum, Direktnachweis in Urin (Antigennach-<br />

EIA, PCR weis), Trinkwasser (Kultur) und repiratorischen Sekreten (PCR)<br />

2 ml Serum, 10 ml Urin Legionellen gehören neben Chlamydia pneumoniae und Mycoplasma pneumoniae<br />

respirtrorische Sekrete zu den häufigsten bakteriellen Erregern sogenannter atypischer Pneumonien.<br />

LEICHTKETTEN (frei) L-Kette kappa 3.30-19.40 mg/l, L-Kette lambda 5.71-26.30 mg/l<br />

NEPH Ratio kappa-/lambda 0.26-1.65<br />

5 ml Serum Bestimmung ggf. bei Immunfixation, -elektrophorese<br />

LEICHTKETTEN (gebunden) L-Kette kappa: 38 - 375 mg/dl, L-Kette lambda 93 - 242 mg/dl<br />

TURB Ratio kappa-/lambda 1,17 - 2,93<br />

5 ml Serum Bestimmung ggf. bei Immunfixation, -elektrophorese<br />

LEISHMANIEN-AK negativ<br />

EIA/Direktnachweis/M Leishmanien (donovani, tropica) kommen im Mittelmeergebiet, Orient und Nordafrika<br />

2 ml Serum vor und werden durch Sandmücken übertragen. Direkte Schmierinfektionen sind<br />

Abstrich ebenfalls möglich. Bei der Hautleishmaniose (Orientbeule, kutane Leishmaniose)<br />

Gewebematerial kommt es zu juckenden Hautveränderungen mit Bläschenbildung, bei der viszeralen<br />

Milzpunktat Leishmaniose sind in erster Linie Lymphknoten, Milz, Leber und Knochenmark betrof-<br />

Knochenmarkspunktat fen und es zeigen sich zunächst eher unspezifische gastrointestinale Symptome.<br />

LEPTIN ** s. Befundbericht<br />

EIA Bei sehr seltenen Formen genetisch bedingter Adipositas ist die Leptinkon-<br />

2 ml Serum zentration im Serum nicht messbar. Die betroffenen Kinder sind hyperphag und<br />

165


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ausgesprochen adipös, wachsen aber normal. Die therapeutische Substitution von<br />

Leptin normalisiert das Körpergewicht.Andere Formen genetisch bedingter Adipositas<br />

und Diabetes mellitus sind durch stark erhöhte Leptinspiegel im Serum und Liquor<br />

charakterisiert. Bei dieser Form ist der Leptinrezeptor bzw. die Signaltransduktion<br />

gestört, Hyperphagie und Adipositas sind ebenfalls die Folge.<br />

LEPTOSPIREN-AK s. Befundbericht<br />

AGG L. icterohaemorrhagiae, L. canicola, L. autumnalis, L. hebdamadis, L. australis<br />

2 ml Serum Klinisch kommt es zu einer hochfieberhaften Erkrankung (M. Weil), oft mit Leber-<br />

beteiligung, Nephritis, gelegentlich auch einer Meningitis. Besonders gefährdete<br />

Personengruppen sind Landwirtschafts- und Kanalisationsarbeiter sowie Schwimmer in<br />

stehenden Gewässern.<br />

LEUKOZYTEN 3500-9800/μl<br />

Impedanz s. auch Blutbild<br />

5 ml EDTA-Blut<br />

LEUKOZYTEN IM URIN bis 4/Blickfeld<br />

M Der Nachweis von Leukozyten im Urin deutet auf eine Infektion der Nieren oder der<br />

10 ml Urin ableitenden Harnwege. In diesem Fall muss eine mikrobiologische Untersuchung des<br />

Urins („E+R") erfolgen, um die Erreger zu identifizieren.<br />

166


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

LEVODOPA * therap. Bereich<br />

HPLC 0,20 -2,50 mg/l<br />

2 ml Serum Parkinsontherapie<br />

LEVOMEPROMAZIN * Neuroleptikum mit therap. Bereich: 30 - 150 μg/l<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

LH s. Befundbericht<br />

(Luteinisierendes Hormon) LH ist ein Gonadotropin und an der Steuerung des Menstruationszyklus beteiligt.<br />

ECLIA In den Wechseljahren kommt es zu einer deutlichen Erhöhung der Hormone LH und<br />

2 ml Serum FSH. Der Quotient LH/FSH, der normalerweise bei 1 liegt, sinkt in den Wechsel-<br />

Jahren auf 0,7 oder weniger ab, da der LH-Spiegel auf das 4 bis 5-fache, der FSH-<br />

Spiegel sogar auf das 10 bis 15fache ansteigt. Hormonwerte schwanken gerade in den<br />

Wechseljahren sehr stark. Für eine Beurteilung des Menstruationszyklus ist der Zeit-<br />

punkt der Blutabnahme zu berücksichtigen.<br />

LINDAN * s. Befundbericht<br />

(gamma-Hexachlorcyclo- Holzschutzmittel<br />

hexan, gamma-HCH)<br />

GC/MS<br />

10 ml EDTA-Blut<br />

(Spezialröhrchen anfordern)<br />

167


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

LIPASE Erwachsener bis 13 - 60 U/l<br />

PHOT Lipasen spalten Nahrungsfette und ermöglichen damit deren Aufnahme aus dem Darm.<br />

2 ml Serum Die Bildung der Lipasen erfolgt in der Bauchspeicheldrüse. Die Bestimmung der Lipase<br />

ist bei unklaren Oberbauchbeschwerden indiziert. Sie ist der empfindlichste Parameter<br />

zum Nachweis einer akuten Pankreatitis. Bei einer akuten Pankreatitis steigt die Lipase<br />

an und ist bereits einige Stunden nach Einsetzen der Schmerzen erhöht.<br />

LIPIDELEKTROPHORESE s. Cholesterinfraktionen,<br />

ELPHO Typisierung nach Fredrickson, Quantifizierung der Lipoproteinfraktionen<br />

2 ml Serum (nüchtern) Die Lipidelektrophorese beruht auf der elektrophoretischen Auftrennung undqualita-<br />

tiven Bewertung der Lipoproteine. Bei Auftrennung in der Lipidelektrophorese bleiben<br />

die Chylomikronen, tropfenförmige Fettpartikel von 0,5 - 1,0 μm Durchmesser, an der<br />

Auftragsstelle liegen. Chylomikronen werden durch Abspaltung der Triglyceride zu<br />

kleineren Chylomikronen-Remnants abgebaut. Nach achtstündiger Nahrungskarenz<br />

sind keine Chylomikronen im Blut mehr nachweisbar.<br />

VLDL (very-low-density-lipoproteins) und IDL (intermediate-density-lipoproteins)<br />

wandern in der prä-beta-Bande, LDL (low density lipoproteins) in der beta-Bande und<br />

HDL (high density lipoproteins) in der alpha-Bande. Fettstoffwechselstörungen mit<br />

hohem oder niedrigem HDL-Cholesterin werden nach deren Verhalten in der Lipid-<br />

elektrophorese in Hyperalpha- und Hypoalphalipoproteinämie eingeteilt. Diese müssen<br />

mit den quantitativen Bestimmungen nicht 100 % übereinstimmen.<br />

168


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

LIPOPROTEIN A bis 30 mg/dl<br />

LP(a) Das Lipoprotein (a) wird als unabhängiger Risikofaktor für Atherosklerose und die<br />

TURB koronare Herzkrankheit (KHK) diskutiert. Die Konzentration von Lp(a) ist weitgehend<br />

2 ml Serum genetisch determiniert und zeigt eine sehr breite Verteilung in der Bevölkerung. Werte<br />

unter 30 mg/dl sind als normal anzusehen. Über seine physiologische Funktion und<br />

seinen Metabolismus herrschen noch weitgehend Unklarheit, dagegen ist sein Wert als<br />

Risikofaktor gesichert.<br />

LIQUORDIAGNOSTIK Akutuntersuchung: Beurteilung von Aussehen, Zellzahl, Erythrozyten ggf. Er-<br />

5 ml Liquor, frisch! regeranzüchtung, Eiweiß, Glucose, Lactat, S100, ACE, ß2- Mikroglobulin,<br />

(Akutuntersuchung) Demenzdiagnostik mit Protein 14-3-3, Amyloid und Tau- Proteinen, Albumin,<br />

10 ml Liquor und (Liquor/Serum) IgG (Liquor/Serum), Antikörper-Spezifitäts-Index (ASI), Del-<br />

10 ml Serum pech-Index, oligoklonale Banden (Liquor/Serum, AK neurotrope Erreger)<br />

LISTERIEN s. Befundbericht, List. Typ 01, Typ 04, Typ H1, Typ H4<br />

(WIDAL-Reaktion) Fieberhaftes grippeähnliches Krankheitsbild; eine Infektion erfolgt über den Verzehr<br />

AGG von Rohmilchprodukten oder durch direkten Kontakt mit kontaminierten Tieren oder<br />

Kultur Erdboden. Eine Infektion mit Listerien wird häufig nicht bemerkt. Die Symptome äh-<br />

2 ml Serum neln denen einer leichten Grippe. Personen mit einer geschwächten Immunabwehr<br />

Vaginalabstrich können an einer Meningitis und Enzephalitis erkranken. Eine Infektion von Schwange-<br />

ren kann in der ersten Schwangerschaftshälfte zu Fehl- oder Frühgeburten führen, im<br />

letzten Schwangerschaftsdrittel ist die Gefahr einer tranzplazentaren Übertragung der<br />

Erkrankung auf das Kind besonders hoch. Ein gleichzeitiger Vaginalabstrich mit<br />

bakteriologischen Untersuchung auf Listerien ist empfehlenswert!<br />

169


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

LITHIUM Antidepressivum mit therap. Bereich: 0,6 - 1,0 mmol/l, tox. >1,3 mmol/l<br />

AAS Empfehlung zur Blutentnahme 12 Std. nach Einnahme.<br />

2 ml Serum<br />

LKM negativ<br />

Leber-Nieren-Mikrosomen s. auch Autoantikörper<br />

IFT Liver-Kidney-Mikrosomen (LKM)-Antikörper werden bei Autoimmunhepatitis Typ 2<br />

1 ml Serum sowie gelegentlich bei Hepatitis C gefunden.<br />

LMA negativ<br />

(Leber-Membran- AK) s. auch Autoantikörper<br />

IFT Autoimmunhepatitis<br />

1 ml Serum<br />

LSD im Urin negativ, (Nachweisgrenze 0,2 ng/ml)<br />

EIA s. auch Drogenscreening<br />

5 ml Urin<br />

LUC bis 5 %, auch „large uncountable cells“ oder „large undifferentiated cells“,<br />

(large unstained cells) bei älteren Blutproben findet man zunehmend höhere LUC-Werte, bei höheren<br />

Peroxidase-Färbung Werten ist eine mikroskopische Differenzierung notwendig<br />

Eine mikroskopische Differenzierung ist alternativ durchzuführen, um eine Mononuk-<br />

leose, Cytomegalie oder hämatologische Erkrankung auszuschließen.<br />

170


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

LUES-SUCHTEST TPHA nicht reaktiv<br />

AGG<br />

2 ml Serum<br />

LUES-DIAGNOSTIK Beurteilung im Befundbericht, TPHA VDRL, IgG-ELISA, IgM-ELISA, IgM-Blot<br />

5 ml Serum ggf. Serologisch wird im Serum des Patienten nach Anti-Treponema pallidum Antikörpern<br />

5 ml Liquor gesucht, die nach einer Luesinfektion auftreten und auch eine durchgemachte Syphilis<br />

anzeigen. Für die Syphilisdiagnostik werden folgende Tests durchgeführt:<br />

1. TPHA (Lues-Suchreaktion)<br />

Treponema pallidum-Hämagglutinationstest: Der Screeningtest zum sensitiven<br />

Nachweis einer frischen oder zurückliegenden Infektion. Der Titer fällt nach suffizienter<br />

Therapie wieder ab, bleibt aber in der Regel lange Zeit (oft lebenslang) reaktiv.<br />

2. VDRL<br />

Der Venereal Disease Research Laboratory-Test ist ein Cardiolipin-Mikroflockungstest<br />

zum Nachweis von Lipoid-Antikörpern. Er dient der Beurteilung der Aktivität einer<br />

Infektion, ist alleine aber nicht luesspezifisch. Er wird oft etwas später reaktiv als die<br />

anderen Tests und kann daher bei einer sehr frischen Infektion (noch) negativ sein.<br />

3.Treponema pallidum IgG ELISA<br />

Dieser quantitative Enzymimmunoassay ersetzt den bisherigen FTA-Test. Er hat sich<br />

als sehr sensitiv erwiesen. Durch die quantitative Aussage erlaubt der Test - wie auch<br />

TPHA und VDRL - eine Verlaufsbeurteilung und ist mit zur Therapiekontrolle geeignet.<br />

171


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

4. Treponema pallidum IgM ELISA<br />

Der IgM-Test analog zu 3. ersetzt den bisherigen FTA-Abs-IgM-Test und ist wie der<br />

Vorgänger etwas weniger sensitiv ausgelegt, um eine möglichst gute Aussagekraft zu<br />

Frische und Therapiebedürftigkeit einer Lues zu erreichen. Zu beachten ist, dass bei<br />

chronischen (auch Neurolues) oder Zweitinfektionen der IgM-Nachweis nicht unbedingt<br />

reaktiv sein muss, hier sind häufig auch nur hohe IgG-Antikörper nachweisbar.<br />

5. Treponema pallidum IgM Immunoblot<br />

Der rekombinante Blot als IgM-Bestätigungstest empfiehlt sich immer bei Verdacht auf<br />

eine frische bzw. behandlungsbedürftige Lues. Er hat eine hohe Spezifität und erlaubt<br />

eine Beurteilung von Antikörpern gegen isolierte T.pallidum-Antigene. Zur kurzfristigen<br />

Verlaufskontrolle ist er weniger geeignet, da das IgM individuell sehr unterschiedlich<br />

lang persistiert.<br />

Bei behandlungsbedürftigem Befund und unbekanntem Infektionszeitpunkt muss zum<br />

Ausschluss einer Neurolues auch die Liquoruntersuchung empfohlen werden. Die<br />

Diagnose einer Neurolues ist durch die gleichzeitige Beurteilung von Serum und Liquor<br />

möglich. Die Lues ist nach dem Infektionschutzgesetz bei Erkrankung oder Tod<br />

meldepflichtig<br />

LUPUS ANTIKOAGULANZ negativ<br />

KOAG uneinheitlicher Oberbegriff für verschiedene Untersuchungen:<br />

2 ml Serum Phospholipid-AK, PTT modifiziert<br />

5 ml Citrat-Blut (1:10)<br />

172


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

LYME DISEASE s. Borrelien<br />

LYMPHOTROPE Beurteilung im Befundbericht, s. auch jeweils dort<br />

ERREGER, AK Epstein-Barr-Virus (EBV), Toxoplasmose, Coxsackie-Viren, Mumps-Virus,<br />

5 ml Serum Adenoviren, Röteln-Virus, Cytomegalie-Virus (CMV), Chlamydien, Myco-<br />

plasmen, Brucellen, Treponema pallidum, HIV, HHV-6<br />

LYMPHOZYTEN 16-45 %, 1300-3300/μl<br />

M/IMPEDANZ Ursachen einer Lymphozytose können akute Infektionen (Röteln, Pertussis, Mumps,<br />

2 ml EDTA-Blut infektiöse Mononukleose,) chronische Infektionen (Tuberkulose, Brucellose, Lues,<br />

Hepatitis), lymphatische Leukämien (CLL) und Lymphome sowie eine Hyperthyreose<br />

sein. Eine Lymphozytendifferenzierung erlaubt eine weitere Klassifizierung.<br />

LYMPHOZYTEN- Beurteilung im Befundbericht<br />

DIFFERENZIERUNG Es werden derzeit drei verschiedene Gruppen unterschieden:<br />

DCM Die T-Lymphozyten, deren Prägung und Differenzierung im Thymus erfolgen,<br />

5 ml EDTA-Blut die B-Lymphozyten mit ihrer Differenzierung im Knochenmark und<br />

50 ml BAL die natürlichen Killerzellen (NK-Zellen), deren Herkunft noch unklar ist.<br />

M2-PK (Tumor-M2-PK) s. Befundbericht<br />

EIA Mit der Bestimmung von Tumor-M2-PK im Stuhl gibt es einen Test, bei dem der Stuhl<br />

2 g Stuhl (bohnengroß) des Patienten auf das Vorhandensein des für den Tumorstoffwechsel wichtigen Schlüs-<br />

selenzyms Tumor M2-PK untersucht wird. Die Tumor-M2-PK ist ein entscheidendes<br />

173


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

Schlüsselenzym für die Regulation des Tumorstoffwechsels im menschlichen Körper.<br />

Der Test ist noch nicht in größeren Studien validiert worden.<br />

Siehe auch Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex!<br />

MAGNESIUM s. Befundbericht, hämolysefreies Serum erforderlich, da in Erythrozyten 5-fach<br />

PHOT erhöhte Mg-Konzentration im Vergleich zu Plasma.<br />

2 ml Serum Magnesium beeinflusst die Leistung der Muskeln und des Herzens und erweitert die<br />

2 ml Heparinblut Herzkranzgefäße. Klinische Erscheinungen für einen Magnesiummangel sind<br />

10 ml vom 24 h-Urin neuromuskuläre, kardiale bzw. neuropsychiatrische sowie muskuläre Beschwerden<br />

(Sammelmenge angeben) (Tetanie). Klinisches Symptom bei Hypermagnesiämie ist eine Verzögerung der<br />

kardialen Reizleitung<br />

MAG-ANTIKÖRPER negativ<br />

(Myelin-Assoziiertes Einige Formen immunvermittelter Polyneuropathien sind mit dem Auftreten von<br />

Glykoprotein) spezifischen Autoantikörpern im Serum assoziiert. Die Ak-Bildung kann sich<br />

EIA teilweise gegen ein Glykoprotein in der Zellmembran von Myelinscheiden (MAG=<br />

2 ml Serum Myelin-Assoziiertes Glykoprotein) richten. Anti-MAG-Ak scheinen bei monoklonalen<br />

IgM-Gammopathien ursächlich an der Demyelinisierung der betroffenen Nervenbahnen<br />

beteiligt zu sein und können im Serum mit einer Frequenz von über 50% nachgewiesen<br />

werden.<br />

MAK Mikrosomale-AK, siehe TPO<br />

174


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

alpha-2-MAKROGLOBULIN bis 3 mg/l<br />

NEPH Alpha-2-Makroglobulin wird wegen seiner Größe (Molekulargewicht 720 kD) unter physio-<br />

10 ml Urin logischen Bedingungen nur in Spuren filtrier. Daher sprechen erhöhte Konzentrationen<br />

im Urin auf eine postrenale Beimengung von Blut und können daher zusammen mit<br />

den dysmorphen Erythrozyten zur Differentialdiagnose einer Hämaturie herangezogen<br />

werden.<br />

MALARIA negativ<br />

M/Antigennachweis Der Direktnachweis der Plasmodien aus EDTA-Blut ist dem serologischen<br />

2 ml EDTA-Blut Nachweis vorzuziehen. Zusätzlich ist ein Antigennachweis möglich.<br />

IFT/Antikörpernachweis Die Malaria ist eine in wärmeren Ländern vorkommende Infektionskrankheit durch<br />

2 ml Serum verschiedene Arten der Gattung Plasmodium, die von Anopheles-Arten übertragen<br />

werden Symptome: Fieberanfälle (mit Schüttelfrost, Schweißausbruch), Milz- u. Leber-<br />

vergrößerung (evtl. Milzeinriß), Kreislaufkollaps, zunehmende Anämie sowie - im<br />

Endemiegebiet (mit ständ. Reinfektion) - Ödeme (einschließlich Hirnödem), Aszites;<br />

evtl. - bei M. tropica - komatöse Zustände, Delir;ferner pathol.-anat. Nachweisbarkeit<br />

der Parasiten in Blutkapillaren (v.a. in Leber, Knochenmark u. Milz), flohstichartige<br />

Blutungen, Granulome um die Gefäße, dunkelrote bis schokoladenfarbene weiche Milz,<br />

Blutfülle der Leber (evtl. Fibrose), Herzödem, Myokarditis. Die Diagnose stützt sich<br />

v.a. auf den Erregernachweis im Blutausstrich und »dicken Tropfen« sowie auf den<br />

Antikörpernachweis.<br />

MALTAFIEBER s. Brucellen-Ak<br />

175


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

MALONDIALDEHYD < 1 μmol/l<br />

HPLC Oxidativer Stress kann zu degenerativen Schäden im Organismus führen (Oxidation von<br />

5 ml EDTA-Blut Lipiden, Proteinen und DNA). Malondialdehyd ist ein Endprodukt des oxidativen<br />

Fettsäureabbaus und damit der labordiagnostische Marker für die Lipidperoxidation.<br />

Fast alle Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen (Rauchen, Adipositas usw.)<br />

manifestieren sich auch in erhöhten Konzentrationen von Malondialdehyd.<br />

MANDELSÄURE im Urin * BAT-Wert: 600 mg/g Kreatinin<br />

GC Metabolit - neben Phenylglyoxylsäure - des Arbeitsstoffes Styrol<br />

20 ml Urin<br />

MANGAN s. Befundbericht<br />

AAS Intoxikation<br />

5 ml Serum<br />

10 ml Urin<br />

MASERN-AK s. Befundbericht<br />

EIA Die Erkrankung beginnt im Prodromal- oder katarrhalischen Stadium mit Fieber,<br />

1 ml Serum oder Konjunktivitis, Rhinitis, Pharyngitis, Laryngitis oder Bronchitis. Nach einigen Tagen<br />

1 ml Liquor und geht die Erkrankung in das Exanthemstadium über: makulopapuläre Effloreszenzen,<br />

1 ml Serum beginnend hinter den Ohren und im Gesicht, sich rasch über den ganzen Körper<br />

ausbreitend. Danach erfolgt Entfieberung und Abblassen des Exanthems. Die Masern-<br />

infektion hinterläßt regelmäßig eine Immunsuppression von etwa 6 Wochen Dauer.<br />

176


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

Masern haben eine Inkubationszeit von ca. 14 Tagen. IgM-Antikörper sind ca. 2 - 5<br />

Tage nach Exanthemausbruch nachweisbar. In der Gravidität können Masern zum<br />

Abort oder zur Frühgeburt seltener zu Missbildungen führen. Schwangere Patientinnen,<br />

sofern Masern-IgG negativ, sollten deshalb sofort nach Masern-Kontakt Imunglobuline<br />

zur Prophylaxe verabreicht bekommen. IgG-AK-Spiegel bleiben nach Impfung in der<br />

Regel auch über lange Zeit bestehen.<br />

MCH 28-34 pg/Erythrzyten<br />

Impedanz MCH = Hb x 10 / Erys<br />

2 ml EDTA-Blut Nach dem MCH unterscheidet man hypochrome, hyperchrome und normochrome<br />

Anämien. Erhöhung des MCH bei Makrozytose z. B . bei megaloblastäre Anämie,<br />

MCH- Erniedrigung z. B. bei Eisenmangel, Häm- und Globin-Synthesestörungen oder<br />

Blei-Intoxikation.<br />

MCHC 32-36 g/dl<br />

Impedanz MCHC = Hb x 100 / Hkt<br />

2 ml EDTA-Blut MCHC-Erniedrigung bei Sphärozytose, Eisenmangel, Thalassämia major<br />

MCHC-Erhöhung meist artefiziell bei Erythrozytenagglutination (z.B. Kälteagglutinine)<br />

MCV 83-99 fl<br />

Impedanz MCV = Hkt x 10/ Erys<br />

2 ml EDTA-Blut Nach dem MCV unterscheidet man mikrozytäre,makrozytäre und normozytäre<br />

Anämien. MCV-Erhöhunng bei megalozytäre Anämie, MCV-Erniedrigung bei<br />

Eisenmangel, Thalassämie etc.<br />

177


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

MCV (Vimentin)-Ak < 20 U/ml<br />

EIA Anti-CCP-Tests erfassen Antikörper gegen synthetische citrullinierte cyclisierte Peptide<br />

2 ml Serum und sind bereits in frühen Stadien positiv bei einer rheumatoiden Arthritis. Antikörper<br />

gegen Mutiertes citrulliniertes Vimentin (MCV), ein natürlich vorkommendes Protein,<br />

sind ein hochspezifischer Marker für die RA. Quantitative Veränderungen bei den Anti-<br />

MCV Antikörpern scheinen mehr als Anti-CCP mit der Klinik einer RA zu korrelieren.<br />

MDRD-FORMEL Kreatinin i. S. spiegelt die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) nur unzureichend<br />

(Rechenwert) wieder (Kreatinin-blinder Bereich). Die Kreatinin-Clearance ist aufgrund von<br />

Sammelfehlern des 24-h-Urins oft unpraktikabel. Heute werden die Messung<br />

von Cystatin C oder die MDRD-Formel zur Abschätzung der GFR empfohlen.<br />

Die MDRD-Formel wurde anhand der Daten über 1600 Patienten mit Nierener-<br />

krankungen entwickelt, die an der Studie Modification of Diet Renal Disease<br />

(1994) teilnahmen. Die MDRD-Studie nennt noch weitere Personenkreise, für<br />

die die Formeln nicht getestet sind: Nierentransplantierte, Dialysepatienten,<br />

Schwangere, Diabetes-Patienten, die Insulin spritzen und Patienten mit<br />

weiteren schweren Krankheiten (Mehrfachdiagnose). Im Zweifel ist eine exakte<br />

Messung (z.B. durch 24h- Sammelurin) anzuwenden.<br />

GFR (ml/min/1,73 m²) = 186 x Serumkreatinin (mg/dl)-1,154 x Alter (Jahren)-0,203 x 0,742 (für Frauen) x<br />

1,21 (wenn der Patient schwarzer Hautfarbe ist)<br />

MELATONIN s. Befundbericht<br />

EIA Melatonin ist ein biogenes Amin, das sowohl endogen gebildet als auch exogen mit der<br />

2 ml Serum Nahrung zugeführt wird. Es wird in der Epiphyse aus Serotonin umgewandelt und<br />

10 ml Urin reguliert als ein schlafförderndes Hormon die sogenannte „innere Uhr" des Menschen.<br />

178


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

MEPHENYTOIN * therap. Bereich<br />

HPLC 4 - 16 mg/l<br />

2 ml Serum s. auch Antikonvulsiva<br />

6-MERCAPTOPURIN * therap. Bereich 40 - 300 μg/l<br />

tox. > 1000 μg/l (Bestimmung als stabiler Metabolit von Azathioprin)<br />

HPLC Wichtig: notwendige vorherige Bestimmung von Thiopurinmethyltransferase im<br />

2 ml Serum (kühl) EDTA-Blut!<br />

MESUXIMID Antikonvulsivum mit therap. Bereich: 10,0 - 40,0 mg/l<br />

HPLC Bestimmung als Normesuximid<br />

2 ml Serum<br />

METANEPHRINE * s. Befundbericht, Abbauprodukt des Adrenalins<br />

HPLC Phäochromozytom<br />

EGTA-Spezialröhrchen<br />

50 ml vom 24 h-Urin<br />

(sammeln über 5 ml 20% HCl,<br />

Sammelmenge angeben)<br />

METHADON im Blut s. Befundbericht<br />

GC/MS Ersatzdroge bei Morphin-, Heroinabusus, s. EDDP (Metabolit i. Urin)<br />

2 ml Serum, 20 ml Urin<br />

179


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

METHANOL im Blut * < 1,0 mg/l<br />

GCMS<br />

2 ml Blut<br />

(Spezialröhrchen)<br />

METHÄMOGLOBIN s. Befundbericht<br />

PHOT Hereditäre oder toxische Methämoglobinämie<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

(frisch, sofortigerTransport)<br />

Methylmalonsäure (MMA)* s. Befundbericht<br />

GC/MS Methylmalonsäure im Urin ist ein zusätzlicher Marker zur Diagnostik eines Vitamin<br />

10 ml Urin B6-, B12- und Folsäure-Mangels. Die Labordiagnose eines Vitamin B6-, B12-<br />

und Folsäure-Mangels stützt sich auf den Nachweis einer makrozytären Anämie in<br />

Kombination mit niedrigen Serumkonzentrationen der Vitamine. Neurologische<br />

Symptome können auch ohne das Vorliegen einer Anämie auftreten und die<br />

Symptomatik eines Mangelzustandes ist anfangs vielfach unspezifisch.. Eine Erhöhung<br />

von Methylmalonsäure im Blut oder Urin kann auch bei unauffälligen Vitamin-Spiegel<br />

im Blut auf einen möglichen Mangelzustand hinweisen.<br />

METOPROLOL * Antiarrhythmikum mit therap. Bereich: 100 - 600 μg/l<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

180


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

METHOTREXAT s. Befundbericht, lichtgeschützter Transport<br />

HPLC Methotrexat (Lantarel) ist ein langwirksames Antirheumatikum mit einem verzögerten<br />

2 ml Serum Wirkungseintritt. Die Hauptwirkung setzt spätestens nach 3 Monaten ein. Wenn sich bis<br />

zu diesem Zeitpunkt unter einer Behandlung mit Lantarel keine wesentlichen Verbesse-<br />

rungen ergeben haben, muss die Behandlung überprüft werden.<br />

MEXILETIN * Antiarrhythmikum mit therap. Bereich: 0,5 - 2,0 μg/ml<br />

LC/MS<br />

2 ml Serum<br />

MIANSERIN * Antidepressivum mit therap. Bereich: 20 – 70 μg/l<br />

LC/MS<br />

2 ml Serum<br />

MIDAZOLAM * Benzodiazepin mit therap. Bereich: 80 - 250 μg/l<br />

GC tox. > 100 μg/l<br />

2 ml Serum<br />

alpha-1-MIKROGLOBULIN bis 15 mg/l, s. auch DISC-Elektrophorese<br />

TURB Differentialdiagnose der Proteinurie<br />

10 ml Urin<br />

181


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

beta-2-MIKROGLOBULIN Serum: bis 60 J. bis 2,4 mg/l, über 60 J. bis 3,0 mg/l<br />

TURB s. auch DISC- Elektrophorese<br />

2 ml Serum, 10 ml Urin Erkrankungen des lymphatischen Systems; Plasmozytom, Kollagenosen,<br />

1 ml Liquor Niereninsuffizienz<br />

MITOCHONDRIEN-AK negativ<br />

IFT s. auch AMA<br />

2 ml Serum Autoimmunhepatitis, PBC<br />

MOLEKULARBIOLOGIE Erregernachweis:<br />

Borrelien, Chlamydien, CMV, Hepatitis B, Hepatitis C, Herpes I und II, HIV<br />

Legionellen, MRSA (ORSA), Mycoplasma, Pertussis, Tuberkulose, Varizellen,<br />

weitere auf Anfrage<br />

Genmutationen (Einwilligungserklärung des Patienten einholen):<br />

Antitrypsin, Apolipoprotein B100, Apolipoprotein E, Faktor-V-Leiden<br />

Faktor-II (Prothrombin), Fructosintoleranz, Hämochomatose,<br />

Hämoglobinopathie, HLA, HPA1, Laktoseintoleranz, MTHFR (Homocystein),<br />

UDP (M. Meulengracht) etc. Bitte separates Informationsheft anfordern!<br />

MOLYBDÄN * < 1,2 μg/l<br />

ICP/MS


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

MONONUKLEOSE s. EBV (Epstein-Barr-Virus-AK)<br />

MONOZYTEN s. Befundbericht im Rahmen des Differentialblutbildes<br />

M Ursachen einer Monozytose sind Infektionen wie Tuberkulose, Brucellose, EBV,<br />

2 ml EDTA-Blut bakterielle Endokarditis, Malaria, Typhus u. a., andere chronisch entzündliche Er-<br />

krankungen wie Sarkoidose, Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn, Rheumatoide Arthritis,<br />

Lupus Erythematodes u.a., Morbus Hodgkin und andere maligne Neoplasien, häma-<br />

tologische Systemerkrankungen wie Leukämie, Myelodysplastisches Syndrom etc.<br />

MTHFR-MUTATION s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

PCR Bei erhöhten Homocysteinwerten ist zur Abklärung die molekulargenetische<br />

3 ml EDTA-Blut Untersuchung einer MTHFR-Mutation anzuraten.<br />

MUMPS-AK s. Befundbericht<br />

EIA Die Inkubationszeit beträgt ca. 18 bis 21 Tage. Die Übertragung erfolgt durch<br />

1 ml Serum Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen und Sprechen oder auch direkten Körper-<br />

kontakt. Mumps beginnt mit Fieber, Appetitlosigkeit, Unwohlsein und Kopfschmerzen,<br />

später schwellen die Ohrspeicheldrüsen an. In ca. 30 % verläuft dieInfektion asympto-<br />

matisch. Ein IgM-Antikörperanstieg zeigt sich innerhalb von 2 - 5 Tagen nach Auftreten<br />

der ersten Symptome, ein IgG-Antikörpernachweis gelingt nach frühestens 6 Tagen.<br />

183


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

MUTTERSCHAFTS- Blutgruppenbest. (A, B, 0, Rhesusformel), Antikörper-Suchtest ggf.<br />

VORSORGE (Richtlinien mit Antikörperidentifizierung, Hämolysine, Lues-Suchreaktion (TPHA),<br />

zur Blutgruppenbestimmung Röteln- AK,(HAH, ELISA-IgG), Chlamydiennachweis,<br />

und Bluttrans fusion 1996 Toxoplasmose-AK, Cytomegalie-AK, HIV-AK, HBs-Ag, Listerien-AK<br />

und Mutterschaftsrichtlinien)<br />

10 ml Vollblut, 5 ml EDTA-Blut<br />

MYCOPLASMA HOMINIS s. Befundbericht<br />

Kultur Mycoplasma hominis und Ureaplasma urealyticum gehören zur Gruppe der Mycoplas-<br />

Urin, Trachealsekret men und sind Erreger von Urogenitalinfektionen. Bei Frühgeborenen kann U. urea-<br />

Urogenitalabstrich lyticum Ursache einer Pneumonie sein.<br />

Spezialtransportmedium<br />

MYCOPLASMA s. Befundbericht<br />

PNEUMONIAE spezif. AK<br />

EIA, PCR Mycoplasma pneumoniae gehören neben Chlamydia pneumoniae und Legionellen<br />

2 ml Serum zu den häufigsten Erregern sogenannter atypischer Pneumonien.<br />

respiratorische Sekrete<br />

MYELIN-Ak * negativ<br />

EIA Antikörper gegen MOG (Myelin Oligodendrozyten Glycoprotein) und MBP (Myelin-<br />

2 ml Serum Basis-Protein) sind Untergruppen der Myelin-Antikörper und sollen für die Verlaufs-<br />

beurteilung einer Multiplen Sklerose von Bedeutung sein.<br />

184


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

MYOGLOBIN < 90 μg/l,<br />

ECLIA Stärkere körperliche Belastung 24 Stunden vor Probennahme vermeiden!<br />

2 ml Serum Myoglobin wird in der Diagnostik des Herzinfarktes, des Reinfarktes und für die<br />

10 ml Urin Beurteilung des Reperfusionserfolges bei Lysetherapie verwendet. Myoglobin steigt<br />

bereits ca. 2 Stunden nach Auftreten der Beschwerdesymptomatik an und gilt daher als<br />

früher, aber relativ unspezifischer Marker für einen Myokardinfarkt. In Abhängigkeit<br />

der therapeutischen Reperfusionsmassnahmen erreicht Myoglobin die Höchstwerte im<br />

Blut nach 4-12 Stunden und normalisiert sich nach ca. 24 Stunden. Erhöhte Werte<br />

finden sich nach Myokardinfarkt: Anstieg frühestens nach 2 Stunden, bei Schädigung<br />

der Skelettmuskulatur, bei untrainierten Personen tritt der Höchstwert sofort nach der<br />

Belastung auf, bei Trainierten erfolgt die Myoglobinfreisetzung wesentlich später und<br />

ist auch geringer.<br />

MYKOBAKTERIEN s. TBC<br />

N-ACETYL-GLUCOSA- s. Befundbericht<br />

MINIDASE (NAG) * Indiziert bei Verdacht auf Tubuluszellschädigung<br />

PHOT<br />

10 ml Urin<br />

NATRIUM 135 - 145 mmol/l<br />

ISE Erhöhte Natriumwerte finden sich bei Fieber, Schwitzen, verminderter Wasserzufuhr<br />

2 ml Serum oder Flüssigkeitsverlust über die Niere, Polyurie bei Mangel an ADH ( Diabetes<br />

185


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

insipidus), primärem oder sekundärem Hyperaldosteronismus, Glukokortikoidtherapie<br />

und nach Einnahme einiger Diuretika. Verminderte Natriumwerte treten auf bei<br />

Infektionserkrankungen mit Erbrechen oder schwerem Durchfall, AGS mit<br />

Salzverlusten über die Niere, Nebennierenrindeninsuffizienz, Verbrennungen,<br />

Hypoaldosteronismus und als Medikamentennebenwirkungen.<br />

NATRIUM im Urin 64 - 172 mmol/die<br />

ISE Nieren- und Nebennierenerkrankungen<br />

10 ml vom 24 h-Urin<br />

(Sammelmenge angeben)<br />

NEBENNIEREN- s. Befundbericht<br />

RINDEN-ANTIKÖRPER Antikörper gegen zytoplasmatische Antigene der steroid-produzierenden Zellen der<br />

IFT Nebenniere können beim primären Morbus Addison nachgewiesen werden. Sie können<br />

2 ml Serum schon jahrelang vor den klinischen Symptomen auftreten.<br />

NEOPTERIN < 10 mmol/l<br />

RIA s. auch Tumormarker<br />

2 ml Serum Maß der zellulären Immunreaktivität<br />

NEUROTROPE Beurteilung im Befundbericht, s. auch jeweils dort<br />

ERREGER, AK Varizella-(Zoster-) Virus, Herpes-Viren, Mumps-Virus, Masern-Virus,<br />

5 ml Serum, ggf. Poliomyelitis-(1,2,3)Viren, LCM Virus, Adenoviren, Röteln-Virus, FSME-Virus<br />

5 ml Liquor Borrelia burgdorferi, Treponema pallidum, HIV<br />

186


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

NICKEL s. Befundbericht<br />

ICP/MS Intoxikation<br />

2 ml Serum<br />

10 ml Urin<br />

NIERENSTEINANALYSE * s. Befundbericht<br />

IR<br />

Stein<br />

NIKOTIN s. Cotinin<br />

NIACIN * 8 - 52 μg/l<br />

HPLC Niacin, früher auch „Vitamin B3" genannt, umfasst die Vitamine Nicotinsäure, Nico-<br />

2 ml Serum tinsäureamid sowie die Coenzyme NAD und NADP. Es ist ein vom Körper gespeicher-<br />

tes, wasserlösliches Vitamin und essentiell für den Eiweiß-, Fettstoff- und Kohlen-<br />

hydratstoffwechsel.<br />

NITRAZEPAM * therap. Bereich: 30 - 100 μg/l<br />

GC toxisch: > 200 μg/l<br />

2 ml Serum s. auch Tranquillizer<br />

NORADRENALIN im Urin s. Katecholamine<br />

187


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

NORMESUXIMID therap. Bereich<br />

HPLC 20 - 35 mg/l<br />

2 ml Serum s. auch Antikonvulsiva<br />

NORTRIPTYLIN therap. Bereich: 75 – 250 μg/l<br />

HPLC toxisch: > 500 μg/l<br />

2 ml Serum s. Antidepressiva<br />

NOROVIRUS s. Befundbericht, Gruppe I und II<br />

PCR Norviren (NV) sind single-stranded-RNA Viren, früher bekannt auch unter dem<br />

2 g Stuhl (bohnengroß) Begriff „small round-structured viruses (SRSVs)“. Sie gehören zur Familie der<br />

Caliciviren. Drei unterschiedliche Genogruppen sind bekannt, die Gruppen 1 und 2<br />

sind humanpathogen, die Gruppe 3 ist tierpathogen. Obwohl Rotaviren die häufigste<br />

Ursache viraler Gastroenteritiden bei Kindern sind, werden in Studien als auslösendes<br />

Agens NV in 10-20% genannt. NV führen auf Grund ihrer hohen Kontagiosität immer<br />

wieder in Gemeinschaftseinrichtungen, vor allem auch in Alten- und Pflegeheimen<br />

aber auch Krankenhäusern zu Ausbrüchen. Der fäkal-orale Übertragungsweg ist<br />

wahrscheinlich der häufigste. Tröpfchen- sowie Person-zu-Person-Infektionen, Kontakt<br />

mit Erbrochenem sowie anderen Ausscheidungen der Patienten, begünstigen die Aus-<br />

breitung. Primäre Fälle sind meist auf kontaminiertes Wasser oder Nahrungsmittel<br />

zurückzuführen. Knapp 40% derInfektionen werden in Restaurants erworben (CDC,<br />

2001), besonders Schalentiere werden häufig genannt, aber auch andere Nahrungsmit-<br />

tel kommen in Frage.<br />

188


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

NSE bis 12,5 ng/ml<br />

(Neuron-spezifische Bronchial-Ca, Melanom, Neuroblastom, Carcinoid<br />

Enolase)<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum (Hämolyse stört!)<br />

NUKLEOSOMEN-AK negativ<br />

EIA Nukleosomen-Antikörper finden sich bei bis zu 90 % aller LE-Patienten und gelten als 2<br />

ml Serum sensitiver Marker für diese Erkrankung. Anti-Nukleosomen-Antikörper können außer-<br />

dem bei Sklerodermie und Mischkollagenosen nachgewiesen werden.<br />

ÖSTRADIOL s. Befundbericht<br />

ECLIA Eine Östradiolbestimmung wird zur Beurteilung der Ovarialfunktion sowie zur<br />

2 ml Serum Verlaufskontrolle bei hormoneller Sterilitätstherapie durchgeführt, aber auch zur<br />

Beurteilung von Blutungsstörungen, Zyklusstörungen, nach der Menopause sowie bei<br />

Störungen der Pubertätsentwicklung. Als ein Parameter der Follikelreifung ist der<br />

Östradiolspiegel der erwachsenen, geschlechtsreifen Frau zyklusabhängig<br />

einzuordnen.<br />

ÖSTRIOL, frei s. Befundbericht (SSW angeben), s. auch Triple Diagnostik<br />

LIA Die Bestimmung von Östriol dient der Beurteilung der fetoplazentaren Funktion.<br />

2 ml Serum Pathologische Abweichungen des freien Östriols nach unten finden sich bei allen<br />

Zuständen, die mit einer fetoplazentaren Insuffizienz vergesellschaftet sind, sowie bei<br />

kindlichen Fehlbildungen wie Anenzephalie und Mongolismus.<br />

189


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ÖSTRON * Männer: 29 – 81 pg/ml, Frauen altersabhängig s. Befundbericht<br />

RIA Es wird im Organismus aus 17�-Estradiol synthetisiert. Östron gehört zu den natürlichen<br />

2 ml Serum Östrogenen und stellt die Speicherform der menschlichen Östrogene dar. Es wird zu<br />

Östradiol in einem bestimmten Verhältnis metabolisiert. Östronbestimmungen sind<br />

sinnvoll zum Ausschluss eines Östrogenmangels in der Postmenopause, zur Abklärung<br />

des Verdachtes auf gestörten Androgen- und Östrogenstoffwechsel bei Frauen mit<br />

Adipositas und Zyklusstörungen, bei Patientinnen mit PCO-Syndrom (polyzystisches<br />

Ovar). Erhöhte Werte bei Männern infolge vermehrter Metabolisierung von Androsten-<br />

dion und adrenalem DHEA im Fettgewebe zu Östron.<br />

OPIATE s. Drogen-Screening<br />

ORGARAN * s. Befundbericht<br />

PHOT Thromboseprophylaxe<br />

2 ml Citrat-Plasma<br />

ORNITHOSE s. Befundbericht<br />

EIA Die Ornithose wird durch Chlamydia psittaci hervorgerufen und ist eine von Vögeln<br />

2 ml Serum insbesondere Wellensittiche oder Tauben, auf den Menschen übertragbare, meist<br />

mit pneumonischen Infiltraten einhergehende Erkrankung. Die Inkubationszeit beträgt<br />

ca. 10 Tage. Symptome sind allgemeines Krankheitsgefühl, schwere Kopf- und Kreuz-<br />

schmerzen, Myalgien, aber auch abdominelle Beschwerden und rasch ansteigendes<br />

Fieber, das bis zu 3 Wochen anhalten kann.<br />

190


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

OSMOLALITÄT Serum: Erw. 280-300 mosmol/kg H2O, Säugl. 260-275 mosmol/kg H2O<br />

Osmometrie Urin: Erw. 50 -1400 mosmol/kg H2O<br />

2 ml Serum Hyperosmolalität des Serums kann in der Folge von massiven Flüssigkeitsverlusten<br />

10 ml Urin auftreten und ist in den meisten Fällen mit einer Hypernatriämie vergesellschaftet.<br />

Beim Diabetes mellitus kann es durch die Kombination von extrem hohen Blutzu-<br />

ckerwerten mit massiver Hypernatriämie ebenfalls zu einer Hyperosmolalität kommen.<br />

Alkoholintoxikationen und andere Vergiftungen können eine exogene Hyperosmolalität<br />

bedingen. Deviationen nach unten beruhen in der Regel auf Natriumverlusten. Diese<br />

können einmal exogen durch Infusionen salzfreier Lösungen bedingt sein, aber auch<br />

beim Nierenisuffizienten kann eine erhöhte Natriumausscheidung zu einer Hypoos-<br />

molalität führen.Entsprechendes gilt für eine erhöhte Absorption von freiem Wasser<br />

z. B. bei Nebenniereninsuffizienz oder unkontrollierter Ausscheidung von ADH.<br />

Eine Hyperosmolalität des Urins wird durch eine verminderte Wasserausscheidung<br />

bedingt und sollte im Zusammenhang mit der Osmolalität sowie den Elektrolytkonzent-<br />

rationen im Serum beurteilt werden. Fixierte Hypoosmolalität des Urins weist auf eine<br />

mangelnde Konzentrierungsfähigkeit der Niere.<br />

OSTASE = KNOCHEN- s. Befundbericht<br />

SPEZIF. ALKALISCHE Die Ostase entspricht der knochenspezifischen Alkalischen Phosphatase (Bone-AP) im<br />

PHOSPHATASE menschlichen Serum. Sie spiegelt die osteoblastische Aktivität und somit den Knochen-<br />

LIA aufbau wieder. Ihre Konzentration erlaubt somit Rückschlüsse auf die Mineralisation<br />

2 ml Serum der Knochenmatrix und spricht im Vergleich zur Knochendichtemessung (Densitome-<br />

trie) schneller an. Erhöhte Werte werden bei Osteomalazie, Osteoporose (high-turn-<br />

over), M. Paget und bei Wachstumsschüben beobachtet.<br />

191


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

OSTEOCALCIN s. Befundbericht<br />

ECLIA Osteocalcin wird von den Osteoblasten unter Einfluß von Vitamin-D synthetisiert und<br />

2 ml Serum zum großem Teil in die Knochenmatrix eingebaut. Geringere Konzentrationen finden<br />

Kühltransport ! sich in der Peripherie und können im Serum gemessen werden. Erhöhte Werte finden<br />

sich bei Erkrankungen mit gesteigertem Knochenumsatz und Hyperthyreose.<br />

Parathormon und Glukokortikoide hemmen die Osteocalcin-Synthese.<br />

OXALSÄURE im Urin * s. Befundbericht<br />

HPLC Risikoeinschätzung für Nierensteine<br />

20 ml vom 24 h-Urin<br />

(Sammelmenge angeben)<br />

OXAZEPAM therap. Bereich: 1000 – 2000 μg/l<br />

HPLC toxisch: > 3000 μg/l<br />

2 ml Serum s. auch Tranquillizer<br />

OXCARBAZEPIN therap. Bereich<br />

HPLC < 3,0 mg/l<br />

2 ml Serum s. auch Antikonvulsiva<br />

OXYURIASIS negativ<br />

M Serologischer Nachweis von Oxyuriasis vermicularis nicht möglich; Hinweis: Eier<br />

Analabklebepräparat selten im Stuhl<br />

192


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PALLADIUM * < 0,2 μg/l<br />

ICP/MS Intoxikation<br />

3 ml Serum<br />

PANKREAS-ELASTASE > 200 μg/g<br />

im Stuhl 100 - 200 μg/g leichte Pankreas-Insuffizienz<br />

EIA < 100 μg/g schwere Pankreas-Insuffizienz<br />

2 g Stuhl (bohnengroß)<br />

PANKREAS-ELASTASE < 3,5 μg/l<br />

EIA erhöht bei akuter Pankreatitis<br />

2 ml Serum<br />

PANKREOLAURYL-TEST s. Befundbericht<br />

PHOT Durchführung: Gemessen wird die hydrolytische Spaltung von Fluoreszein-<br />

je 10 Std. Sammelurin Dilaurat durch Arylesterasen des Pankreas in Laurinsäure und Fluoreszein.<br />

am Test- und am Kontrolltag Bei Verdacht auf eine exokrine Pankreasinsuffizienz ist die Bestimmung der<br />

Pankreas-Elastase im Stuhl dem Pankreolauryl-Test überlegen, sodass die-<br />

ser Test nicht mehr in unserer Praxis durchgeführt wird.<br />

193


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PAP 0,1 - 3,5 ng/ml<br />

(Saure Prostata- Tumormarker mit Zielgebiet Prostata, heute weitgehend durch PSA ersetzt<br />

Phosphatase)<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

PAPILLOMA-VIREN negativ<br />

(HPV) Gebärmutterhalskrebs stellt nach dem Brustkrebs den zweithäufigsten bösartigen<br />

PCR Tumor bei Frauen dar. Neben genetischen Veranlagungen (für Krebsentstehung) gelten<br />

Spezialabstrichbesteck für Humane-Papillomaviren heute als die Krebsauslöser. Das Risiko, einen bösartigen<br />

Papilloma-Viren oder Weiter- Tumor zu entwickeln, ist dabei jedoch nicht bei jedem HPV-Typ gleich hoch. Bestimmte<br />

verarbeitung von Abstrichen HPV-Stämme sind mit einem höheren Risiko verbunden als andere. Bei weit über 90%<br />

der Dünnschichtzytologie aller an Gebärmutterhalskrebs erkrankten Frauen konnten die HPV-Stämme 16 und 18<br />

nachgewiesen werden. Zum Nachweis von Papillomaviren werden Gensonden einge-<br />

setzt. Werden Humane Papillomaviren nachgewiesen, kann durch eine weitere Unter-<br />

suchung festgestellt werden, ob ein Hochrisikostamm vorliegt. Wenn ein solcher<br />

Risikonachweis erbracht wird, sollten solche Patienten engmaschiger zytologisch<br />

kontrolliert werden, um möglichst früh eine Behandlung einzuleiten. Ein Antikörper-<br />

nachweis als Impfkontrolle ist nicht möglich.<br />

PARACETAMOL Analgetikum mit therap. Bereich: 5 - 25 μg/ml<br />

PHOT tox. > 100 μg/ml<br />

2 ml Serum<br />

194


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PARAINFLUENZA-AK s. Befundbericht<br />

EIA Parainfluenza-Viren, die zur Gruppe der Paramyxoviren zählen, gehören zu den häu-<br />

2 ml Serum figsten Erregern repiratorischer viraler Infektionen bei Kindern. Ähnlich wie Influenza-<br />

Viren kommen Parainfluenza-Viren in drei Serotypen vor; in der Hülle finden sich<br />

Hämagglutinine und Neuraminidase. Kreuzreaktionen mit anderen Erregern (Influenza)<br />

sind häufig.<br />

PARASITEN Protozoen:<br />

Flagellaten: z. B. Trichomonaden, Lamblien, Trypanosomen, Leishmanien<br />

Rhizopoden: Amöben<br />

Sporozoen: Isospora, Kryptosporidien, Toxoplasma, Plasmodien<br />

Ziliaten: Balantidium coli<br />

Helminthen:<br />

Trematoden: Schistosomen,<br />

Zestoden: Fisch-, Rinder-, Schweinebandwurm, Echinokokken<br />

Nematoden: Enterobius (Madenwurm), Trichuris (Peitschenwurm), Ascaris<br />

(Spulwurm), Ancylostoma (Hakenwurm) u.a.<br />

PARATHORMON 12 - 72 pg/ml<br />

(intakt) Pathologische Konzentrationen des Parathormons können einmal durch einen gestörten<br />

ECLIA Calcium-Stoffwechsel, aber auch eine autonome Überproduktion in den Nebenschild-<br />

2 ml EDTA-Blut drüsen bedingt sein; verschiedene maligne Neoplasien (Schilddrüse, Bronchien, Nieren,<br />

195


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

Magen, Darm) können eine ektopische Produktion verursachen. Indikation für die<br />

Bestimmung von C-term-nalem und intaktem Parathormon - am besten in Verbindung<br />

mit dem aktuellen Calciumwert - bestehen bei der Überwachung von niereninsuffizien-<br />

ten Patienten mit chronischer Dialyse (sekundärer und tertiärerH yperparathyreoidis-<br />

mus mit resultierender Osteoporose), bei Störungen desCalcium/Phosphat-Stoffwechels<br />

(Hyper-, Hypocalcämie, Hypophosphatämie), bei der Diagnostik unklarer Osteoporo-<br />

sen sowie in der Überwachung von Patienten mit malignen Neoplasmen (insbesondere<br />

dem medulären Schilddrüsenkarzinom).<br />

PARATHORMON-RELA- < 1,3 pmol/l<br />

TED PEPTIDE (PTH-rP) (sofort nach Blutentnahme zentrifugieren, einfrieren, Kühltransport)<br />

RIA Differentialdiagnose der Hyperkalzämie, PTH-rP wird von zahlreichen Tumoren, die<br />

2 ml EDTA-Plasma mit einer Hyperkalziämie assoziiert sind, gebildet. Das Peptid zeigt an Niere und<br />

Knochen ähnliche Wirkung wie Parathormon.<br />

PARIETALZELLEN-AK negativ<br />

IFT Vorkommen bei perniziöser Anämie (80-90%), atrophischer Gastritis (20-30%), Endo-<br />

2 ml Serum krinopathien, aber auch bei gesunden Personen über 60 Jahre in bis zu 20% der Fälle.<br />

PARTIELLE THROMBO- bis 40 sec.<br />

PLASTINZEIT (PTT) s. auch Gerinnungsuntersuchungen<br />

KOAG verlängert bei Mangel oder Inhibition der Faktoren des endogenen Systems, anderer<br />

5 ml Citrat-Blut (1:10) Hemmkörper (Lupus- Antikoagulanz) sowie antikoagulatorischer Therapie<br />

196


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PARVOVIRUS B19-AK Beurteilung im Befundbericht<br />

EIA Ringelröteln (Erythema infectiosum) ist eine Kinderkrankheit mit relativ mildem<br />

2 ml Serum Verlauf, hervorgerufen durch das Parvovirus B 19. Charakteristisch ist das fleckige<br />

Exanthem im Gesicht mit Übergehen auf die Streckseiten der Extremitäten.<br />

Die Inkubationszeit beträgt zwischen 10 und 20 Tagen, eine Virämie besteht<br />

zwischen dem 3. und 16. Tag. Arthropathie: Vor allem bei Erkrankungen im<br />

Erwachsenenalter kann die Infektion mit Parvovirus B 19 zu lang andauernden<br />

Arthralgien und Arthitiden von Knie-, Hand- und Fingergelenken führen, die<br />

differentialdiagnostisch von der chronischen Polyarthritis abzugrenzen sind.<br />

Fetopathie: Bei Erstinfektion in der Schwangerschaft kann es zur diaplazentaren<br />

Übertragung des Parvovirus B 19 auf den Feten kommen. Die Latenzzeit zwischen<br />

Beginn der Infektion und der fetalen Symptomatik beträgt bis zu 80 Tagen. In ca. 30 %<br />

der Fälle kommt es zum Hydrops fetalis bzw. zum Abort. Durch Nachweis von<br />

Parvovirus B 19-spezifischen IgG- und IgM-AK im ELISA- Verfahren kann zwischen<br />

"noch Empfänglichkeit", "Immunität" und "frische Infektion" unterschieden werden.<br />

Daher sollte bei einer fraglichen Infektion ein Antikörper-Status erhoben werden, da<br />

durch Immunglobulingabe eine passive Immunisierung versucht werden kann. Eine<br />

spezifische antivirale Therapie steht nicht zur Verfügung.<br />

PASTEURELLA negativ<br />

Kultur Für eine Infektion mit Pasteurella multocida oder auch Bartonella henselae stellt<br />

Blutkultur, Abstrich der Umgang mit Katzen den Hauptrisikofaktor dar. Pasteurella multocida ist die einzige<br />

Spezies der Gattung Pasteurella, die eine humanpathogene Wirkung zeigt. Die<br />

Infektion kann in drei verschiedenen Formen auftreten: lokalisierte Weichteilinfektion<br />

197


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

nach Tierbiss, chronische Lungeninfektion, Bakteriämie. Bei Infektionen nach Tierbiss<br />

beginnt die Erkrankung akut mit einem Erythem, Schmerzen und Schwellung. Lokal<br />

kann es zu Lymphknotenvergrößerungen kommen (30 - 40%) und zu Fieber.<br />

Komplikationen infizierter Bisse können Sehnenscheidenentzündung, Periostitis,<br />

Osteomyelitis und Arthritis sein. Bei Patienten mit verminderter Immunität konnten<br />

schwerere Infektionen wie Peritonitis, Meningitis und Sepsis, in seltenen Fällen auch<br />

eine Endokarditis beobachtet werden.<br />

PCB * s. Befundbericht<br />

(Polychlorierte Biphenyle) Vorkommen in Dichtungsmaterialien, Brandschutzanstrichen etc.<br />

GCMS<br />

Spezialröhrchen<br />

PCP * bis 12 μg/l<br />

(Pentachlorphenol) Vorkommen in Holzschutzmitteln<br />

GCMS<br />

5 ml Serum<br />

PCP im Urin * bis 4 μg/g Kreatinin<br />

GCMS Vorkommen in Holzschutzmitteln<br />

10 ml vom Morgenurin<br />

198


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PEMPHIGOID-AK negativ<br />

(BP180) Beim bullösen Pemphigoid ist der Nachweis von AK gegen epidermale Basalmembran<br />

IFT und Pemphigoid-Antikörpern (BP180) in erster Linie gegen Hemidesmosomen gerich-<br />

2 ml Serum tet. Zur weiteren Abgrenzung vom Pemphigus ist die zusätzliche Bestimmung von AK<br />

gegen Stachelzelldesmosomen (Interzellularsubstanz) sowie eine Hautbiopsie mit ent-<br />

sprechender Immunhistologie erwägenswert.<br />

PEMPHIGUS-AK negativ<br />

IFT Bei 90 % der Pemphigus-Patienten können die für die Erkrankung bedeutsamen<br />

2 ml Serum Pemphigus-Antikörper (Ak gegen Interzellularsubstanz, Ak gegen Stachelzelldesmoso-<br />

men) im Blut nachgewiesen werden.<br />

PERAZIN * Neuroleptikum mit therap. Bereich: 20 - 350 μg/l<br />

LC/MS toxisch: > 500 μg/l<br />

2 ml Serum<br />

PERTUSSIS s. Befundbericht<br />

(Bordetella pertussis) Direktnachweis oder spezif. AK<br />

EIA, PCR Übertragung durch Tröpfcheninfektion, extrem ansteckend (nahezu 100% bei engem<br />

2 ml Serum, Kontakt), Inkubationszeit zwischen 3 und 12 Tagen, im Rekonvaleszenzstadium treten<br />

nasopharyngealer Abstrich die Anfälle seltener, aber noch Wochen bis Monate lang auf. Die Diagnose erfolgt<br />

klinisch sowie serologisch oder durch Bakteriennachweis im Rachenabstrich.<br />

PESTIZIDE * s. Befundbericht<br />

Spezialröhrchen telefonische Rücksprache<br />

199


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PFA-TEST s. Befundbericht<br />

5 ml Blut in Citrat-Röhrchen Der Plättchenfunktionanalyzer PFA-100 simuliert in vitro eine kapillären Blutstillung<br />

(Vacutainer) oder PFA- durch die Thrombozyten. Antikoaguliertes Blut fließt über eine Kapillare durch eine<br />

Spezialröhrchen (Monovette), kleine Öffnung in einer Membran, die mit aktivierenden Substanzen beschichtet ist.<br />

ein Transport über den Durch die Adhäsion und Aggregation der Thrombozyten kommt es zum Verschluss<br />

Botenddienst ist möglich dieser Öffnung. Die Zeit bis zum Stillstand des Blutflusses wir als Verschlusszeit in<br />

Sekunden gemessen.<br />

PHENACETIN * s. Paracetamol<br />

PHOT s. auch Analgetika<br />

2 ml Serum<br />

PHENOBARBITAL Antikonvulsivum mit therap. Bereich: 10 - 40 μg/ml<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

PHENOL im Urin * bis 15 mg/l, bei Benzolexposition: bis 45 mg/l, BAT-Wert: 300 mg/l<br />

GC Probensammlung möglichst nach Ende einer langen Exposition<br />

20 ml Urin Phenole werden insbesondere als Bestandteile von Desinfektionslösungen verwendet<br />

und können durch direkten Kontakt oder Inhalation aufgenommen werden. Zu den<br />

Symptomen können gehören: Lungen-, Leber- oder Nierenschäden.<br />

200


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PHENYLALANIN s. Befundbericht<br />

HPLC s. auch Aminosäuren<br />

2 ml Serum<br />

PHENYTOIN Antikonvulsivum mit therap. Bereich: 5 - 20 μg/ml<br />

(Diphenylhydantoin, DPH)<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

PHOSPHAT-CLEARANCE 5 - 16 ml/min<br />

2 ml Serum und Sammelmenge angeben, Größe und Gewicht<br />

10 ml vom 24 h-Urin<br />

PHOSPHATASE, s. alkalische Phophatase<br />

alkalische<br />

PHOSPHATASE, saure s. Befundbericht, nicht mehr gebräuchlich<br />

PHOT<br />

2 ml Serum<br />

201


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PHOSPHAT, anorganisch Erw. 2,7 - 4,5 mg/dl<br />

PHOT Kind 3,4 - 6,2 mg/dl<br />

2 ml Serum Säugl. 5,0 - 9,6 mg/dl<br />

Knochen-, Nieren-, Schilddrüsen-, Nebenschilddrüsenerkrankungen<br />

PHOSPHAT, anorganisch 0,3 - 1,0 g/l<br />

im Urin Knochen-, Nieren-, Schilddrüsen-, Nebenschilddrüsenerkrankungen<br />

PHOT<br />

10 ml vom Morgenurin<br />

(Sammelmenge angeben)<br />

PHOSPHO-TAU s. Befundbericht<br />

EIA s. auch Tau-Protein<br />

2 ml Liquor<br />

PHOSPHOLIPID- negativ<br />

ANTIKÖRPER bei primären Phospholipidsyndrom mit Thrombosen, sekundär nach Infekten oder bei<br />

EIA LE<br />

2 ml Serum<br />

PHYTANSÄURE * bis 5,0 mg/l<br />

GC/MS Polyneurapathie (Refsum-Syndrom)<br />

3 ml Serum<br />

202


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PICORNA-VIREN-AK s. Coxsackie-, Echo-Viren, Polio-Viren<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

PILZE s. jeweils Antikörper gegen: Aspergillus, Candida,<br />

2 ml Serum Coccidioides, Histoplasma<br />

PLAP=PLAZENTARE < 100 mU/l<br />

ALKALISCHE-PHOSPHA- Zielgebiet: Seminom<br />

TASE s. auch Tumormarker<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

PLASMA-THROMBINZEIT 16 - 20 sec.<br />

(PTZ, TZ) s. auch Gerinnungsuntersuchungen<br />

KOAG Indiziert bei Heparin-Therapie oder Hyperfibrinolyse<br />

5 ml Citrat-Blut (1:10)<br />

PLASMINOGEN 80 - 120 %<br />

PHOT s. auch Gerinnungsuntersuchungen<br />

5 ml Citrat-Blut (1:10) Hyperfibrinolyse<br />

203


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PLASMINOGEN- s. Befundbericht<br />

AKTIVATOR-INHI- Plasminogen ist die inaktive Vorstufe von Plasmin. Plasmin lysiert Fibrin und Fibrino-<br />

BITOR (PAI) gen. Wichtigster Aktivator des Plasminogens ist der tissue-Plasminogen Aktivator<br />

EIA, PCR (t-PA). Damit ist t-PA für die Thrombolyse von entscheidender Bedeutung. Die Re-<br />

5 ml Citrat-Blut (1:10) gulation des t-PA Spiegels erfolgt über Inhibitoren. Wichtigster Inhibitor des t-PA’s<br />

ist der Plasminogen-Aktivator-Inhibitor (PAI). Hohe PAI-Werte inaktivieren somit die<br />

Fibrinolyse und induzieren eine Thromboembolie.<br />

PNEUMOCYSTIS negativ<br />

JIROVECI spezifische bakteriologische Färbungen<br />

M<br />

Bronchialsekret,<br />

Bronchiallavage (BAL)<br />

PNEUMOTROPE s. auch jeweils unter: Antikörper oder Direktnachweis gegen Influenza-Viren,<br />

ERREGER Parainfluenza-Viren, RS-Virus (RSV), Cytomegalie Virus (CMV), Coxsackie-<br />

EIA, KBR, PCR Viren, ECHO-Viren, Adenoviren, Chlamydien, Mycoplasmen, Legionellen,<br />

5 ml Serum, Sputum Bordetellen<br />

PNH-Diagnostik Durchflusszytometrie von CD14, CD48, CD66b und CD24 auf Monozyten und<br />

DFC Granulozyten, CD59 und CD55 auf Erythrozyten<br />

4 ml frisches EDTA-Blut<br />

204


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

POLIO VIREN-AK s. Befundbericht<br />

Neutralisationstest Beurteilung Immunschutz (Poliotypen 1, 2, 3)<br />

2 ml Serum<br />

PORPHOBILINOGEN * bis 1,9 mg/die<br />

PHOT s. auch Porphyrine<br />

20 ml vom 24 h-Urin<br />

(lichtgeschützt sammeln<br />

Sammelmenge angeben)<br />

PORPHYRINE, gesamt bis 175 μg/die<br />

im Urin Unterteilung in: Uroporphyrine, Koproporphyrine, und Carboxylporphyrine<br />

HPLC Porphyrien sind sehr selten vorkommende Stoffwechselkrankheiten, die durch<br />

20 ml vom 24 h-Urin angeborene oder erworbene Defekte von Enzymen der Hämbiosynthese verursacht<br />

(lichtgeschützt sammeln werden. Zu den akuten hepatischen Porphyrien zählen die akute intermittierende<br />

Sammelmenge angeben) Porphyrie, Porphyria variegata (PV), die hereditäre Koproporphyrie, die Porphobili-<br />

nogen-Synthetase-Defekt-Porphyrie sowie die akute Bleivergiftung als akute toxische<br />

Porphyrie. Die häufigste Porphyrieform in Europa, die chronisch hepatische Porphyrie<br />

einschließlich ihrer klinischen Manifestation, der Porphyria cutanea tarda (PCT), wird<br />

durch einen hereditären oder exogen hervorgerufenen Enzymdefekt der Urophorphyri-<br />

nogen-Decarboxylase hervorgerufen. Als exogene Manifestationsfaktoren kommen u.a.<br />

Alkohol und Östrogene in Betracht.Bei den erythropoetischen Porphyrien (erythropoe-<br />

tische Protoporphyrie und der kongenitalen erythropoetischen Porphyrie, M. Günther)<br />

manifestiert sich die Störung meist im erythropoetischen Gewebe des Knochenmarks.<br />

205


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PORPHYRINE, freie, < 40 μmol/mol Hb<br />

in den Erythrozyten * Eisenmangelanämien, Bleiintoxikation, Porphyrien<br />

Fluorometrie<br />

3 ml EDTA-Blut<br />

PRAEALBUMIN 0,20 – 040 g/l<br />

NEPH Transportfunktion von Thyroxin<br />

1 ml Serum<br />

PREGNANTRIOL im Urin * s. auch 17-alpha- Progesteron (i. Serum)<br />

PREGNENOLON * Frauen: 10-230 ng/ml<br />

RIA Pregnenolon ist Vorläufersubstanz für nahezu alle anderen Steroidhormone<br />

2 ml Serum einschließlich DHEA.<br />

PRICE-JONES-KURVE s. Befundbericht, nicht mehr gebräuchlich<br />

(Erythrozyten-Verteilungs- maschineller Geräteausdruck<br />

breite) Differentialdiagnostik der Anämie<br />

Impedanz<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

206


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PRIMIDON therap. Bereich<br />

HPLC 4 - 15 μg/ml<br />

2 ml Serum s. auch Antikonvulsiva<br />

PROCAINAMID therap. Bereich<br />

HPLC 4,0 - 8,0 μg/ml<br />

2 ml Serum Antiarrhythmikum<br />

PROCALCITONIN s. Befundbericht<br />

ECLIA Sepsis-Diagnostik; Procalcitonin ist eine Vorstufe des Hormons Calcitonin und eignet<br />

2 ml Serum sich zur Früherkennung von bakterieller Infektionen. Procalcitonin steigt schnell bei<br />

Infektionen durch Bakterien, Pilze oder Parasiten abhängig vom Krankheitsbild auf<br />

sehr hohe Werte an. Bei Virusinfektionen ist Procalcitonin nur selten erhöht.<br />

PROGESTERON Frau: Folikel.-Ph: 0,2 - 2,0 ng/ml, Luteale-Ph: 2,5 - 25,0 ng/ml<br />

ECLIA Menopause: 0,1 - 0,6 ng/ml, Gravidität: bis 300 ng/ml<br />

2 ml Serum Progesteron, ein Gestagen, wird bei menstruierenden Frauen in der zweiten Hälfte des<br />

Zyklus im corpus luteum und bei Schwangeren in der Plazenta gebildet.<br />

Nachweis eines ovulatorischen Zyklus, Beurteilung der Funktion des Corpus luteum.<br />

PROKOLLAGEN-III- 0,3 - 0,8 E/ml<br />

PEPTID (P-III-P) Verlaufskontrolle des Fibrosierungsgrades bei Leberzirrhose<br />

RIA<br />

2 ml Serum<br />

207


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PROLAKTIN s. Befundbericht<br />

ECLIA Werte über 200 ng/ml sprechen für ein Prolaktinom. Auch Medikamente<br />

2 ml Serum können Ursache einer Prolaktinämie sein. Stress erhöht die Prolaktinwerte.<br />

PROLAKTIN NACH Nach TRH (z.B. kombinierter LH-RH-TRH-Test) 3 bis 4- facher Anstieg<br />

STIMULIERUNG Nach Metoclopramid (z. B. Paspertin) 8 - 10-facher Anstieg<br />

ECLIA s. auch Funktionsteste<br />

je 2 ml Serum<br />

PROMETHAZIN * Neuroleptikum mit therap. Bereich: 100 - 400 μg/ml<br />

HPLC tox. > 1000 μg/ml<br />

2 ml Serum<br />

PROPAFENON Antiarrhythmikum mit therap. Bereich: 0,45 - 2,0 mg/l<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

PROPRANOLOL * Antiarrhythmikum, Betablocker mit therap. Bereich: 50 - 300 μg/l<br />

LCMS toxisch > 1000 μg/l<br />

2 ml Serum<br />

208


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PROSTATA-PHOSPHA- s. PAP, nicht mehr gebräuchlich<br />

TASE Zielgebiet: Prostata<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

PROSTATA- s. PSA frei, komplexiert und gesamt<br />

SPEZIFISCHES-AG<br />

PROTEIN 14-3-3 * s. Befundbericht<br />

EIA Bei neurologischen Erkrankungen, die mit einer relativ raschen Nervenzellschädigung<br />

2 ml Liquor einhergehen wie z. B. übertragbare spongiforme Encephalopathien wie Creutzfeldt-<br />

Jakob-Erkrankung (CJK), virale Encephalitiden oder Insulten kann Protein 14-3-3 in<br />

den Liquorraum übertreten und dort nachgewiesen werden. Ein positiver Ausfall des<br />

Tests ist auch bei Virusenzephalitiden und nach vorausgegangenen Hirninfarkten<br />

beschrieben. Es ist damit ein hochsensitiver, aber nicht krankheitsspezifischer Marker<br />

verschiedener Nervenzellläsionen.<br />

PROTEIN C > 60 %<br />

PHOT Syntheseort von Protein C ist die Leber, ähnlich den meisten Gerinnungsfakto-<br />

2 ml Citrat-Blut (1:10) ren erfolgt die Synthese Vitamin K-abhängig und wird durch die Gabe von<br />

Marcumar minimiert.<br />

Hereditärer Protein C-Mangel (homozygote Form mit Protein C < 1 %) führt zu<br />

schweren Thrombosen und Embolien, die heterozygote Form (Protein C: < 60 %) kann<br />

nur in Gefährdungssituationen (OP, langes Sitzen, etc.) zu Komplikationen führen.<br />

209


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

Einen erworbenen Protein C-Mangel findet man bei oraler Antikoagulation,<br />

alimentären Vitamin K-Mangel, frischen Thromboembolie und Leberfunktionsstörungen<br />

PROTEIN S > 65 %<br />

PHOT s. auch Gerinnungsuntersuchungen<br />

2 ml Citrat-Blut (1:10) Thrombosemarker<br />

PSA, frei s. Befundbericht<br />

LIA Differenzierung erhöhter PSA-Werte<br />

2 ml Serum<br />

PSA, gesamt s. Befundbericht<br />

LIA Tumormarker mit Zielgebiet: Prostata<br />

2 ml Serum<br />

PSA, komplexiert s. Befundbericht<br />

LIA Differenzierung erhöhter PSA-Werte<br />

2 ml Serum<br />

PSITTAKOSE s. Ornithose<br />

PTH (intakt) s. Parathormon<br />

ECLIA<br />

2 ml EDTA-Plasma<br />

210


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

PTT bis 40 sec<br />

(Partielle Thromboplastinzeit) Probe muss innerhalb von 4 Stunden im Labor sein.<br />

KOAG<br />

5 ml Citrat-Blut (1:10)<br />

PTZ 16 - 20 sec<br />

(Thrombinzeit, Plasma-<br />

Thrombinzeit, TZ)<br />

KOAG<br />

5 ml Citrat-Blut (1:10)<br />

PYRETHROIDE * s. Befundbericht<br />

GCMS Insektizide<br />

20 ml Morgenurin<br />

PYRIDINOLIN s. Befundbericht<br />

LIA In unserem Labor wird nur noch DPD (freies Deoxypyridinolin) bestimmt.<br />

10 ml Urin Die Bestimmung der Abbauprodukte PYD und DPD im Urin ist ein äußerst sensitiver<br />

Marker für alle Erkrankungen, die mit Knochenabbauprozessen assoziert sind.<br />

Während der frühen Menopause zeigen Frauen leicht erhöhte DPD-Konzentrationen,<br />

die sich jedoch bald wieder normalisieren. Kinder und Jugendliche haben ebenfalls, in<br />

Abhängigkeit ihrer Wachstumsgeschwindigkeit, erhöhte Werte. Frauen, bei denen nach<br />

der Menopause eine Osteoporose auftritt, haben deutlich erhöhte DPD-Spiegel, die<br />

therapeutisch durch Östrogengabe reduzierbar sind. Patienten mit primärem Hyper-<br />

211


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

parathyreodismus zeigen deutlich erhöhte DPD-Werte, die sich nach Parathyreo-<br />

dektomie wieder normalisieren. Beim M. Paget sind aufgrund der massiven Knochen-<br />

stoffwechselstörung deutlich erhöhte DPD-Konzentrationen zu erwarten; entsprechen-<br />

des gilt für alle osteolytischen und osteoblastischen Knochenmetastasen<br />

PYRUVAT Erw. 0,36 - 0,59 mg/dl<br />

PHOT Kind 0,10 - 0,75 mg/dl<br />

2 ml EDTA-Fluorid-Blut Diabetes, Leberzirrhose, körperliche Belastung<br />

oder Na-Fluorid-Blut<br />

PYRUVAT-KINASE s. Befundbericht<br />

PHOT s. auch Erythrozyten-Enzyme<br />

3 ml EDTA- Blut Ein Mangel an Pyruvatkinase ist nach dem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel<br />

der zweithäufigste erythrozytäre Enzymdefekt<br />

Q-FIEBER negativ<br />

EIA Q-Fieber ist eine durch Coxiella burnetii verursachte Zoonose, die meist<br />

2 ml Serum grippeähnliche Symptome hervorruft.<br />

QUANTIFERON-TEST s. Befundbericht, Probe muss innerhalb von 16 Stunden im Labor sein<br />

Zellkultur Der Quantiferon-Test (Tuberkulose spezifischer Interferon-� Release Assay) ist ein<br />

5 ml Lithium-Heparinat-Blut in-vitro-Test, bei dem Patienten-Lymphozyten mit TB-spezifischen Antigenen konfron-<br />

tiert werden und das ggf. gebildete IFN-� in einem Immunoassay nachgewiesen wird.<br />

212


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

QUECKSILBER bis 5,0 μg/l<br />

AAS BAT bis 50 μg/l<br />

10 ml Vollblut, EDTA-Blut Intoxikation<br />

QUECKSILBER im Urin s. Befundbericht<br />

AAS DMPS (DIMAVAL)-Test: Durch den (intravenös oder oral) verabreichten Chelat-<br />

10 ml Urin bildner DMPS (Dimercapto-Propansulfonat) werden im Körper gespeicherte Schwermetalle,<br />

d.h. auch Quecksilber und Kupfer mobilisiert; aus der nachfolgenden Quecksilber-<br />

und Kupfer-Ausscheidung im Urin läßt sich die Ganzkörperbelastung beurteilen.<br />

QUECKSILBER im bis 2,7 μg/l<br />

Speichel Kaugummi-Test: Der Patient sollte zwei Stunden vorher nichts essen, darf jedoch<br />

AAS beliebig viel trinken. Die Zähne sollten nicht geputzt werden.<br />

Je 2 ml Speichel 1. Zuerst werden ca. 5 ml Speichel in einem Röhrchen gesammelt.<br />

2. Danach sollte der Patient etwa 10 Minuten lang ein zuckerfreies Kaugummi im<br />

Bereich der Amalgamfüllungen intensiv kauen. Während dieser Zeit wird der Speichel<br />

in einem zweiten Röhrchen gesammelt.<br />

Beide Speichelröhrchen werden dann auf Quecksilber, ggf. Kupfer untersucht.<br />

QUERGESTREIFTE negativ<br />

MUSKULATUR-AK s. auch Autoantikörper<br />

IFT Muskelerkrankungen<br />

2 ml Serum<br />

213


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

QUICK-TEST > 70%<br />

(Thromboplastinzeit, TPZ) Ergebnis auch als INR-Wert<br />

KOAG Kontrolle der Antikoagulantientherapie, s. Befundbericht<br />

5 ml Citrat-Blut (1:10)<br />

RAST s. Befundbericht, heute „PHADIA-IMMUNOCAP“<br />

(Radio-Allergo-Sorbent- Eine Liste sämtlicher erhältlicher Allergene (spez. IgE, IgG) ist auf Anfrage in<br />

Test) schriftlicher Form erhältlich. Bitte pro Anforderung nicht mehr als 10 allergenspez.<br />

2 ml Serum IgE-AK testen!<br />

RDW RDW = red cell distribution width, Verteilungshäufigkeit der Erythrozyten (EVB)<br />

RENIN s. Befundbericht, s. auch Captopril-Test<br />

(Plasma-Renin-Aktivität) Differentialdiagnostik des Hyperaldosteronismus in Kombination mit der Bestimmung<br />

RIA von Aldosteron, Diagnose des isolierten Mineralokortikoidmangels und der<br />

3 ml EDTA-Plasma malignen Hypertonie<br />

RESISTENZPRÜFUNG Prüfung der Empfindlichkeit von Mikroorganismen gegen antimikrobielle Substanzen<br />

in-vitro (Antibiogramm, Antimykogramm). Üblicherweise kommen der Agardiffusionstest<br />

oder automatisierte Verfahren (CLSI Standard) zur Anwendung. Prinzipiell erfolgt<br />

die Auswahl der getesteten Antibiotika in jedem Fall unter Berücksichtigung von Untersuchungsmaterial<br />

und Erregerart. Fehlt bei kombinierten Antibiogrammen mit<br />

mehreren Keimen die Beurteilung eines aufgeführten Antibiotikums, so ist dieses als<br />

unwirksam anzusehen. Wegen der Vielzahl von Handelspräparaten werden im Ergebnisprotokoll<br />

nur die Wirkstoffe aufgeführt.<br />

214


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

RESPIRATORY- s. RSV-Ak<br />

SYNCYTIAL VIRUS-AK<br />

RET-HB > 29 pg (geräteabhängig)<br />

Impedanz Moderne Blutbildanalysatoren sind heute in der Lage, Retikulozyten zusätzlich hinsicht-<br />

2 ml EDTA-Blut lich ihres Hämoglobingehalts (CHr oder Ret-Hb)) zu beurteilen. Dieser Wert ist dem<br />

MCH der Erythrozytenmessung zu vergleichen. Ein CHr-Wert unter 29 pg gilt als ein<br />

eindeutiger Hinweis für das Vorliegen einer eisendefizitären Erythropoese.<br />

RETIKULOZYTEN 0,7 - 2,0 %, 25 - 75 /nl<br />

Impedanz Anämiediagnostik, s. auch CHr<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

RHESUSFAKTOR s. Befundbericht<br />

AGG Blutgruppen sind vererbte Bluteigenschaften, die meist auf der Oberfläche der roten<br />

10 ml EDTA-Blut Blutkörperchen zu finden sind. Sie werden zu Blutgruppensystemen, z.B. dem AB0- oder<br />

Rhesus-Blutgruppensystem zusammengefasst. Es erfolgt ein Befundbericht und Aus-<br />

stellung eines Ausweises bzw. Eintragung in einen Mutterpaß. Die eindeutige Kenn-<br />

zeichnung der Probe mit Name, Vorname, Geb.- Datum ist notwendig.<br />

RHEUMAFAKTOR s. Befundbericht<br />

TURB Rheumafaktoren sind Antikörper der Klassen IgM und IgA (weniger bedeutsam IgG),<br />

2 ml Serum die sich gegen die Fc-Region der Immunglobulinklasse IgG richten. Der Nachweis von<br />

215


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

IgM-Rheumafaktoren ist ein Merkmal der Rheumatoiden Arthritis. IgM-Rheumafakto-<br />

ren kommen bei 50 – 90 % der Patienten vor. Rheumafaktoren finden sich insbesondere<br />

bei der Rheumatoiden Arthritis (RA), sind jedoch nicht spezifisch für die rheumatoide<br />

Arthritis, sondern finden sich auch bei diversen anderen rheumatischen und nicht-<br />

rheumatischen Erkrankungen (z.B. SLE, Sjögren-Syndrom, MCTD, primär biliäre<br />

Zirrhose sowie bakteriellen und parasitären Infektionen u.a.).<br />

RHEUMASEROLOGIE s. Befundbericht, uneinheitlicher Sammelbegriff, ggf. Profil mit Labor<br />

5 ml Serum vereinbaren: Rheumafaktoren, CCP, CRP, MCV, ASL, ANA, ggf. anti-DNS<br />

RIBOFLAVIN 75 - 300 μg/l<br />

(= VITAMIN B2) Malnutrition, Alkoholismus<br />

HPLC (als FAD gemessen)<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

RIBONUKLEO- negativ<br />

PROTEIN-AK s. auch Autoantikörper<br />

(RNP) ENA-Differenzierung<br />

IFT<br />

2 ml Serum<br />

RICKETTSIEN s. Fleckfieber<br />

216


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

RINGELRÖTELN-AK Beurteilung im Befundbericht<br />

(Parvovirus B19-AK) siehe Parvovirus<br />

EIA<br />

2 ml Serum<br />

RISPERIDON * Neuroleptikum mit therap. Bereich: 2 - 10 μg/l<br />

LC/MS<br />

2 ml Serum<br />

RISTOCETIN-CO- s. Befundbericht<br />

FAKTOR Qualitative und quantitative Defekte der von-Willebrand-Faktoren können petechiale<br />

KOAG Blutungen auslösen: verminderte Werte beim klassischen v. Willebrand-Syndrom, er-<br />

10 ml Citratblut höhte Werte (> 250 %) finden sich auch bei Vasculitis.<br />

RÖTELN-AK s. Befundbericht<br />

EIA, HAH Alle Frauen im gebährfähigen Alter sollten auf Immunität gegen Röteln untersucht<br />

2 ml Serum werden. Bei Impfung ist eine Kontrolle nach 8-10 Wochen indiziert. Auch in der<br />

1 ml Liquor letztgültigen Fassung der MuRiLi wird zwingend die infektionsserologische<br />

Untersuchung auf Röteln vorgeschrieben. Bei Erstinfektion in der Frühschwanger-<br />

schaft führt die Infektion in bis zu 60% zu Fruchtschädigungen. Die Antikörperbestim-<br />

bestimmung erlaubt eine Differenzierung zwischen Immunschutz, Noch-Empfänglichkeit<br />

und frischer Infektion. Parallele Einsendung von Serum und Liquor zur Bestimmung<br />

des Antikörperspezifitätsindex (ASI) für die MRZ-Diagnostik.<br />

217


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

ROTAVIREN im Stuhl negativ<br />

EIA Durchfallerkrankung insbesondere bei Kleinkindern gehäuft in der kalten Jahreszeit,<br />

5 - 10 g Stuhl (bohnengroß) due Diagnose erfolgt durch direkten Antigen-Nachweis.<br />

RS-VIREN Direktnachweis (PCR, Schnelltest) oder Antikörpernachweis (EIA)<br />

(RSV, Respiratory Syncytial Häufige Ursache für Pneumonien bei Säuglingen und Kleinkindern, die Erkrankung hat<br />

Virus) eine Inkubationszeit von bis zu 7 Tagen. Klinisch zeigen sich unterschiedlich ausge-<br />

PCR, Immunoassay, EIA prägte atypische Pneumonien. Der Direktnachweis hat im akuten Krankheitsstadium<br />

Abstrichöhrchen trocken, eine hohe Sensitivität. Der Antikörpernachweis ist frühestens nach einer Woche positiv.<br />

2 ml Serum<br />

S 100 bis 120 pg/ml<br />

ECLIA Eine Messung der S100-Serumkonzentration kann die Risikoeinschätzung des<br />

2 ml Serum malignen Melanoms erleichtern. Sinkende Werte weisen auf ein Ansprechen der<br />

(Hämolyse stört!) Therapie hin, erhöhte Werte signalisieren ein größeres Risiko und erfordern eine<br />

engmaschigere Kontrolle. Steigende Konzentrationen von S100 können im weiteren<br />

Krankheitsverlauf einen frühzeitigen Hinweis auf eine mögliche Progression oder<br />

Metastasierung des Tumors und damit eine therapeutische Entscheidungshilfe geben.<br />

S 100 im Liquor s. Befundbericht<br />

ECLIA Erhöhte S100-Liquorkonzentrationen finden sich bei zerebralen Läsionen oder<br />

2 ml Liquor Traumen sowie beim Morbus Alzheimer und anderen degenerativen Veränderungen.<br />

218


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

SACCHAROMYCES s. ASCA<br />

CEREVISIAE-AK (ASCA)<br />

SALICYLATE therap. Bereich<br />

PHOT als Analgetikum 20-50 mg/l, als Antirheumatikum bis 250 mg/l<br />

2 ml Serum Therapiekontrolle, Erfassung toxischer Spiegel; Salicylsäure ist das Haupthydrolyse-<br />

produkt von Acetylsalicylsäure.<br />

SALMONELLEN s. Befundbericht<br />

(WIDAL-Reaktion) Antikörpernachweis nach 10 bis 14 Tagen positiv, die Infektion wird über den Stuhl<br />

Kultur, AGG eines Erkrankten (Schmierinfektion) oder Verzehr von Salmonellen-infizierten Eiern<br />

2 g Stuhl (bohnengroß) bzw. Eiprodukten weitergegeben. Die ersten Krankheitszeichen treten bei einer<br />

2 ml Serum Infektion mit Salmonellen nach 1 bis 3 Tagen auf. Die Erkrankung beginnt meist mit<br />

schweren Durchfällen, Übelkeit, Bauchschmerzen und Fieber. In der akuten Phase<br />

gelingt der Direktnachweis im Stuhl. Die Salmonella-Infektion ist meldepflichtig.<br />

SARS negativ<br />

PCR/EIA („Severe Adult Respiratory Syndrom schweres Atemnotsyndrom”),<br />

Spülwasser, Nasen- oder Rachenspülwasser, BAL oder Sputum zum SARS-Direktnachweis<br />

BAL, Serum (Rücksprache mit Labor erforderlich), Serum zum serologischen Antikörper-<br />

nachweis<br />

SAURE PHOSPHATASE s. Phosphatase, saure, Untersuchung heute nicht mehr gebräuchlich!<br />

PHOT Erkrankung der Prostata und des Skelettsystems<br />

2 ml Serum<br />

219


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

SAURES alpha-1- 50 - 120 mg/dl<br />

GLYKOPROTEIN * Akut-Phase-Protein, Colitis<br />

TURB<br />

2 ml Serum<br />

SCC bis 2,0 μg/l<br />

(Squamous Cell Carcinoma) s. auch Tumormarker<br />

MEIA Zielgebiet: Plattenepithel-CA<br />

2 ml Serum<br />

SAURE PROSTATA- s. PAP<br />

PHOSPHATASE heute weitgehend durch PSA ersetzt<br />

SCHILDDRÜSEN-AK s. Befundbericht<br />

ECLIA Schilddrüsenerkrankungen haben häufig eine autoimmune Ursache. Sie beruhen auf<br />

2 ml Serum einer Immunreaktion gegen Antigene der Schilddrüse. Antikörper gegen Schilddrüsen-<br />

peroxidase (TPO, MAK) und Thyreoglobulin-Antikörper (Anti-Tg, TAK) sind typisch<br />

für die Autoimmunthyreoiditis (Typ Hashimoto). TSH-Rezeptor-Antikörper (TRAK)<br />

binden an den TSH-Rezeptor und können über eine stimulierende Wirkung zur<br />

Ausbildung eines M.Basedow führen.<br />

SCHILLING-TEST wird nicht mehr durchgeführt (Vitamin B12-Resorptionstest)<br />

Nachweis von Autoantikörper gegen Parietalzellen sowie gegen Intrinsic Factor<br />

220


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

SCHIMMELPILZ- negativ<br />

ALLERGIE spezif. IgE-AK<br />

FIA, EAST<br />

1 ml Serum<br />

SCHISTOSOMEN-AK * negativ<br />

FIA, IHA spezif. IgG-AK, spezif. IgE-AK<br />

2 ml Serum Insbesondere bei Blasenbilharziose sollte neben dem Direktnachweis (Mikroskopie)<br />

grundsätzlich gleichzeitig ein Antikörpernachweis aus Serum durchgeführt werden.<br />

SCHLAFKRANKHEIT s. Trypanosomen<br />

SCL-70-AK s. auch Autoantikörper, ENA-Differenzierung<br />

BLOT Sklerodermie<br />

2 ml Serum<br />

SECOBARBITAL Barbiturat mit ther. Bereich: 1,5 – 5,0 mg/l<br />

HPLC tox. > 7,0 mg/l<br />

2 ml Serum<br />

SEKRETORISCHES IgA 6,0 – 66,0 mg/dl<br />

EIA rezidiv. Infekte<br />

1 ml Speichel<br />

221


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

SELEN 74 – 139 μg/l<br />

AAS Berufsbedingte Selenintoxikationen können in der Glas-, Porzellan- und Elektroindus-<br />

2 ml Serum trie auftreten. Selen ist Kofaktor der Glutathion-Peroxidase und hat eine wichtige<br />

Funktion bei der antioxidativen Abwehr freier Sauerstoffradikale.<br />

SEROTONIN 40 - 200 μg/l (Serum)<br />

HPLC bis 350 μg/l (Plasma)<br />

2 ml Serum Serotonin wird in den enterochromaffinen Zellen des Gastrointestinaltrakts generiert,<br />

2 ml EDTA-Blut wirkt auch als Neurotransmitter und wird durch die Monoaminooxidase zu 5-Hydroxy-<br />

indolessigsäure (5-HIES, Ausscheidung im Harn) abgebaut. Erhöhte Werte beim<br />

Karzinoid-Tumor, verminderte bei Depressionen.<br />

SEXUALHORMON- Mann 13 - 71 nmol/l, Frau 18 - 114 nmol/l, Kind 62 - 191 nmol/l<br />

BINDENDES GLOBULIN SHBG (Sexualhormonbindendes Globulin) ist ein östrogenabhängiges, von der Leber<br />

(SHBG) gebildetes Protein. Verminderte SHBG-Spiegel finden sich dagegen bei allen Erkrankungen<br />

ECLIA mit erhöhten Androgenspiegeln.Rechnerisch lässt sich durch Parallelbestimmung<br />

2 ml Serum des Gesamt-Testosterons der Freie Androgen-Index (FAI) berechnen.<br />

SHIGELLEN Beurteilung im Befundbericht<br />

(WIDAL-Reaktion) Shigella flexneri, Shigella sonnei, Shigella dysenteriae, Shigella boydii<br />

Kultur, AGG Serologie nicht zum Ausschluß einer akuten Shigellen-Infektion geeignet!<br />

2 g Stuhl (bohnengroß) Die Infektion wird über den Stuhl eines Erkrankten (Schmierinfektion), aber<br />

2 ml Serum auch kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel weitergegeben. .<br />

222


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

Die ersten Krankheitszeichen treten bei einer Infektion mit Shigellen nach 2-7 Tagen<br />

auf. Die Erkrankung beginnt meist mit schwerem Durchfall mit blutig-schleimigen<br />

Stühlen, Übelkeit, Bauchschmerzen und Fieber. In der akuten Phase gelingt der<br />

Direktnachweis im Stuhl. Die Shigellen-Infektion ist meldepflichtig.<br />

SICHELZELLTEST negativ<br />

M Unter Sauerstoffabschluß kommt es bei Vorliegen von HbS in den Erythrozyten zur<br />

5 ml EDTA-Blut Bildung von Sichelzellen.<br />

Üblicherweise wird eine Sichelzellanämie durch eine Hämoglobinelektrophorese<br />

und anschließender molekulargenetischer Untersuchung diagnostiziert. In manchen<br />

Gegenden Afrika sind bis zu 40 % der Bevölkerung heterozygote Anlageträger.<br />

SIROLIMUS s. Befundbericht<br />

LC/MS Sirolimus (SRL, Rapamycin) wird als Immunsuppressivum nach Leber- und<br />

2 ml EDTA-Blut Nierentransplantationen eingesetzt.<br />

SILBER * < 0,3 μg/l<br />

ICP/MS Intoxikation<br />

2 ml Serum<br />

SKELETTMUSKEL-AK negativ<br />

IFT s. auch Autoantikörper<br />

2 ml Serum<br />

223


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

SLA/LP-AK negativ<br />

lösliches Leberantigen/ s. auch Autoantikörper<br />

Pankreasantigen-Ak Autoimmunhepatitis<br />

EIA<br />

1 ml Serum<br />

SOMATOTROPES s. Befundbericht<br />

HORMON (STH, HGH, Akromegalie, Wachstumsanomalien<br />

Wachstumshormon)<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

SPURENELEMENTE s. auch Aluminium, Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Cobalt, Eisen, Gold, Kupfer,<br />

Lithium, Mangan, Nickel, Platin, Quecksilber, Selen, Silber, Thallium, Wismut,<br />

Zink, Zinn<br />

SPERMATOZOEN-AK * s. Befundbericht<br />

EIA Fertilitätsstörungen<br />

2 ml Serum<br />

SPERMIOGRAMM s. Befundbericht<br />

frisch gewonnenes Ejakulat 3 Tage sexuelle Karenz, bitte Anmeldung<br />

224


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

SPINK1 s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

PCR Die Mutation des Trypsininhibitors SPINK1 kann für eine hereditäre Pankreatitis<br />

3 ml EDTA-Blut verantwortlich sein. SPINK1 findet sich nicht nur in der Bauchspeicheldrüse, sondern<br />

auch in Leber, Lungen, Nieren, Brust und Ovarien.<br />

STEINANALYSE s. Befundbericht<br />

IR<br />

STH s. Befundbericht<br />

(Somatotropes Hormon) Akromegalie, Wachstumsanomalien<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

STH-SUPPRESSIONS- Abfall der Wachstumshormonwerte unter 8 mU/l beim Gesunden. Bei<br />

TEST hypophysärem Riesenwuchs oder Akromegalie ist der Wachstumshormon-<br />

je 2ml Serum und abfall nicht adäquat, oder es wird ein paradoxer Anstieg beobachtet.<br />

4 ml EDTA-Fluorid-Blut Durchführung:• 5 ml Venenblut für den Basalwert abnehmen<br />

• 75 g Glucose oral verabreichen, Kinder 2 g/kg Körpergewicht.<br />

• weitere Blutentnahmen nach 30, 60, 90 und 180 Minuten.<br />

Medikamente, die die Wachstumshormon-Sekretion hemmen oder stimulieren,<br />

müssen mehrere Tage vorher abgesetzt werden.<br />

Messparameter sind STH, Insulin und Glukose.<br />

Bei Verdacht auf Akromegalie, hypophysärer Großwuchs bei Kindern.<br />

225


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

STREPTOKOKKEN-AK s. jeweiliger Befundbericht<br />

TURB, AGG Antistreptolysin (AST, ASL), Anti-Streptokinase (ASK), Antistreptokokken-<br />

2 ml Serum DNAseB, Antihyaluronidase<br />

SULTIAM Antikonvulsivum mit therap. Bereich: 1 - 10 mg/l<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

SYNOVIAL-ANALYSE s. Befundbericht<br />

5 ml EDTA-Punktat bei Verdacht auf Infektarthritis<br />

5 ml natives Punktat Erregeranzüchtung, Zellzahl (EDTA), Zelldifferenzierung (EDTA), Rhagozyten-<br />

nachweis (EDTA), Borrelien (PCR), Kristallnachweis, Gesamteiweiß, Harn-<br />

säure, Glucose, ggf. CRP, ggf. LDH, Rheumafaktoren, Immunglobuline<br />

SYPHILIS s. Lues-Diagnostik<br />

T3, freies 2,0 - 4,0 pg/ml<br />

(FT3, freies Trijodthyronin) Schilddrüsenstoffwechsel<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

T4, freies 0,8 – 1,7 ng/dl<br />

(FT4, freies Thyroxin) Schilddrüsenstoffwechsel<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

226


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

TACROLIMUS (FK 506) therap. Bereich<br />

MEIA s. Befundbericht<br />

2 ml EDTA-Blut Tacrolimus (FK-506) wird als therapeutisches Immunsuppressivum eingesetzt.<br />

TAENIA negativ<br />

M/EIA Taenia saginata (Rinderbandwurm) und Taenia solium (Schweinebandwurm) sind<br />

haselnussgroße, frische humanpathogen. Sie sind weltweit verbreitet, bei uns durch entsprechende lebens-<br />

Stuhlprobe mittelhygienische Maßnahmen eher selten. Klinisch bleibt Taeniasis in der Regel<br />

2 ml Serum asymptomatisch. Die sichere Diagnose wird durch mikroskopische Begutachtung der<br />

Proglottiden im frischen Stuhl gestellt. Die Eier sind bei beiden Taeniaarten morpho-<br />

logisch identisch. Bei der Zystizerkose (nur Taenia solium) können Zysten im Gehirn<br />

neurologische Störungen verursachen. Die Diagnose erfolgt durch Antikörpernachweis.<br />

TAK bis 60 U/ml = negativ<br />

(Thyreoglobulin-AK) s. auch Schilddrüsen-AK<br />

ECLIA Schilddrüsenstoffwechsel<br />

2 ml Serum<br />

TAU-PROTEIN s. Befundbericht<br />

EIA Erhöhte Konzentrationen von Tau-Protein und Phospho-Tau im Liquor werden beim<br />

2 ml Liquor M. Alzheimer und neurodegenerativen Erkrankungen anderer Ursache sowie ent-<br />

zündlichen Prozessen, z. B. bei M. Parkinson, der Creutzfeld-Jakob Krankheit und<br />

bei multipler Sklerose gefunden.<br />

227


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

TBC-DIAGNOSTIK s. Quantiferontest, Infektionserkrankungen, alphabetisches Gesamtverzeichnis<br />

TBG s. Befundbericht<br />

(Thyroxinbindendes TBG dient vor allem als Transportprotein für das Schilddrüsenhormon Thyroxin. TBG<br />

Globulin) kann erniedrigt sein bei Erkrankungen, die zu einem Eiweißverlust des Körpers führen<br />

ECLIA (Nierenerkrankungen, Darmerkrankungen ). Dadurch kann der freie Anteil an Thyroxin<br />

2 ml Serum (FT4) steigen und eine stärkere Wirkung ausüben.<br />

TESTOSTERON, gesamt s. Befundbericht<br />

ECLIA Androgenmangel, Alkoholismus, Hirsutismus<br />

2 ml Serum Bei der Bestimmung des Gesamttestosterons werden alle 3 Fraktionen, also auch der<br />

inaktive SHBG-gebundene Anteil, erfasst. Bioverfügbares Testosteron (BAT): Bei der<br />

Bestimmung des bioverfügbaren Testosterons werden beide biologisch aktiven<br />

Fraktionen (freies und Albumin-gebundenes Testosteron) erfasst. Freies Testosteron<br />

kann über einen Algorithmus mit Hilfe von SHBG und Albumin bestimmt werden.<br />

TETRAHYDRO- 10 – 70 μg/24/h, auf Anfrage<br />

ALDOSTERON Differentialdiagnose der Hypertonie, M. Conn, NNR-Störung<br />

5 ml vom 24 Stunden-Urin<br />

über 5 ml konz. HCl sammeln,<br />

Sammelmenge angeben<br />

228


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

TETANUS-AK s. Befundbericht<br />

EIA Überprüfung des Impfschutzes gegen Tetanus<br />

2 ml Serum<br />

THALLIUM im Urin * bis 10 μg/l<br />

ICP/MS Intoxikation<br />

20 ml Urin<br />

T- HELFER/ T- SUPPRES- s. Befundbericht<br />

SOR - ZELL- QUOTIENT s. auch Lymphozytendifferenzierung<br />

(T4/T8-Quotient) Immunitätslage, insbesondere bei Virusinfektionen<br />

DCM<br />

5 ml EDTA-Blut<br />

THEOPHYLLIN Broncholytikum mit therap. Bereich: 10-20 mg/l<br />

MEIA Blutentnahme zur Messung des Talspiegels unmittelbar vor der nächsten Einnahme<br />

2 ml Serum<br />

THIOPURINMETHYL- s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

TRANSFERASE Erythrozytenenzym, das bei genetischem Mangel zu schweren Intoxikationen<br />

PCR/HPLC nach Gabe von Azathioprin bzw. 6-Mercaptopurin führt.<br />

4 ml EDTA-Blut<br />

229


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

THOMAS-PLOT Es werden bei der Anforderung „Thomas Plot“ folgende Parameter bestimmt:<br />

4 ml EDTA-Blut BB mit hypochromen Erythrozyten, Retikulozyten mit CHr, Transferrinsättigung,<br />

5 ml Serum sTfR, Ferritin und CRP. Eine entsprechende Befundung des Eisenstoffwechsels<br />

erfolgt EDV-gestützt.<br />

THROMBINZEIT 16 - 20 sec.<br />

(TZ, Plasmathrombinzeit) s. auch Gerinnungsuntersuchungen<br />

KOAG<br />

5 ml Citrat-Blut (1:10)<br />

THROMBOPLASTINZEIT > 70 %, s. Befundbericht<br />

(TPZ, Quick)<br />

KOAG<br />

5 ml Citrat-Blut (1:10)<br />

THROMBOPLASTINZEIT, bis 40 sec<br />

partielle s. auch PTT<br />

(PTT)<br />

KOAG<br />

5 ml Citrat-Blut (1:10)<br />

230


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

THROMBOSEDIAGNOSTIK s. Befundbericht<br />

5 ml Citrat-Blut (1:10) und D-Dimer, AT3, Protein C, Protein S, APC-Resistenz, Faktor-V-Mutation,<br />

2 ml Serum Faktor-II-Mutation, Phospholipid-AK, HPA1, PAI, Faktor VIII, Faktor XII etc.<br />

THROMBOZYTEN 140 - 440 /nl<br />

Impedanz s. auch Blutbild<br />

5 ml EDTA-Blut<br />

THROMBOZYTEN-AK s. Autoantikörper<br />

IFT Thrombozytäre Antikörper können einen beschleunigten Abbau zirkulierender Plättchen<br />

2 ml Serum verursachen. Man unterscheidet zwischen Autoantikörper, Alloantikörper und medika-<br />

mentabhängige Antikörper. Der Nachweis solcher Antikörper gelingt nur in ca. 50 %<br />

der ITP-Patienten.<br />

THROMBOZYTEN- s. PFA-TEST<br />

FUNKTIONSTEST<br />

THYMIDINKINASE s. Befundbericht<br />

RIA Tumormarker bei Leukämien<br />

1 ml Serum<br />

231


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

THYREOGLOBULIN bis 78 ng/ml<br />

(HTG, Humanes Thyreo- postoperativ bzw. nach Strahlentherapie: < 1,0<br />

globulin) Werte >10 sprechen für Rezidiv bzw. Metastasierung; die Gegenwart von<br />

ECLIA HTG-Antikörpern ist auszuschließen<br />

2 ml Serum Tumormarker mit Zielgebiet: follikuläres Schilddrüsen-CA, Verlaufskontrolle nach OP<br />

THYREOGLOBULIN-AK bis 60 U/ml = negativ<br />

(TAK) s. auch Schilddrüsen-AK<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

THYROXIN s. FT4<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

THYROXINBINDENDES s. TBG<br />

GLOBULIN (TBG)<br />

TIAGABIN * Antikonvulsivum mit therap. Bereich: 20 - 200 μg/l (vorläufiger Bereich)<br />

LC/MS<br />

1 ml Serum<br />

232


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

TISSUE POLYPEPTIDE-AG bis 95 U/l<br />

(TPA/TPS) ubiquitärer Tumormarker<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

TOBRAMYCIN Antibiotikum mit therap. Bereich:<br />

MEIA Peak 5,0 - 10,0 mg/l<br />

2 ml Serum Tal < 2,0 mg/l<br />

TORCH s. Toxoplasmose, Röteln, CMV, Herpes simplex<br />

TOXOPLASMOSE s. Befundbericht<br />

EIA Bei der Toxoplasmose handelt es sich um eine Infektion, die von Toxoplasma gondii,<br />

2 ml Serum einem einzelligen Parasiten, verursacht wird. Toxoplasma gondii kann sich in allen<br />

Geweben von Säugetieren und Vögeln vermehren. Der Endwirt ist die Katze. Meistens<br />

verläuft die Infektion symptomlos oder nur mit unspezifischen Krankheitserscheinungen<br />

einer Allgemeininfektion (Fieber, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit). Während die<br />

Toxoplasmose für den Gesunden im allgemeinen eine harmlose und folgenlos ausheil-<br />

de Erkrankung ist, kann die Krankheit in der Schwangerschaft nach Übertragung auf<br />

den Embryo zur Fehlgeburt oder schweren Schädigungen des Embryos (z.B. das Ge-<br />

hirn des Kindes) kommen. Das Risiko einer konnatalen Schädigung ist am größten,<br />

wenn die Erstinfektion zwischen der 12. und 27. Schwangerschaftswoche erfolgt.<br />

233


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

TPA / TPS bis 95 U/l<br />

(Tissue Polypeptide-AG) ubiquitärer Tumormarker<br />

2 ml Serum<br />

ECLIA<br />

TPHA < 1:80 = nicht reaktiv<br />

(Treponema pallidum HA) Suchtest für Lues-Serologie<br />

AGG Liquordiagnostik<br />

2 ml Serum<br />

2 ml Liquor<br />

TPO-AK bis 34 U/ml<br />

ECLIA Thyreoperoxidase-Antikörper, s. auch Schilddrüsen-AK<br />

2 ml Serum<br />

TRANSFERRIN, BETA-2 s. Befundbericht<br />

NEPH Diagnose einer Liquorfistel<br />

2 ml Sekret/Liquor<br />

TRANQUILLIZER Benzodiazepine: Bromazepam, Clobazam, Diazepam, Desmethyldiazepam,<br />

Flunitrazepam, Flurazepam, Oxazepam, Nitrazepam<br />

234


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

TRAK = LATS s. Befundbericht<br />

ECLIA s. auch Schilddrüsen-AK<br />

2 ml Serum<br />

TRANSFERRIN- 16 - 45 %<br />

SÄTTIGUNG Rechenwert im Eisenstoffwechsel<br />

2 ml Serum<br />

TRANSFERRIN 230 - 430 mg/dl<br />

TURB Eisenstoffwechsel<br />

2 ml Serum<br />

TRANSFERRIN- s. Befundbericht<br />

REZEPTOR Eisenstoffwechsel<br />

TURB<br />

2 ml Serum<br />

TRANSGLUTAMINASE-AK s. Befundbericht<br />

EIA s. auch Autoantikörper<br />

2 ml Serum Zöliakie<br />

TREPONEMA PALLIDUM s. Luesdiagnostik<br />

235


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

TRH-STIMULATIONSTEST s. Funktionsteste<br />

TRICHINEN-AK * negativ<br />

EIA Eosinophilie frühestens nach 2-3 Wochen, Serologie (ELISA, KBR, Blot) ab der 2. - 3.<br />

2 ml Serum Krankheitswoche positiv, Anstieg der CK im Serum möglich. Die Trichinellose beim<br />

Menschen ist nach dem Infektionsschutz-Gesetz meldepflichtig bei Erkrankung oder<br />

Tod.<br />

TRICHOMONAS negativ<br />

M Nur mikroskopischer Nachweis möglichst direkt nach Probenabnahme möglich,<br />

Urinsediment, Vaginal- bitte Rücksprache mit Labor<br />

fluor, Harnröhrensekret<br />

TRIGLYZERIDE Erw. bis 200 mg/dl, Nüchternblutabnahme beachten<br />

PHOT Fettstoffwechsel<br />

2 ml Serum<br />

TRIJODTHYRONIN s. FT3<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

236


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

TRIPLE DIAGNOSTIK s. Befundbericht<br />

(AFP, HCG, Östriol) Angabe: Schwangerschaftswoche u. -tag, Gewicht, Alter, evtl. Ultraschall-Daten<br />

2 ml Serum In einer Reihe von Studien konnte gezeigt werden, dass nicht nur das steigende<br />

Lebensalter der Mutter das Risiko für das Auftreten eines Down-Syndroms erhöht. In<br />

Kombination mit einem erniedrigtem AFP, erniedrigtem freiem Östriol und erhöhtem<br />

HCG wird die prädiktive Aussagekraft deutlich erhöht.<br />

Mit Hilfe einer EDV-gestützten Auswertung ist es möglich, eine Risikoeinschätzung<br />

über die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Down-Syndroms zu ermitteln. Die<br />

individuellen Messwerte werden zunächst zum Medianwert des jeweiligen Alterskollek-<br />

tivs in Beziehung gesetzt. Die sich daraus ergebenden MOM-Werte (Multiple of the<br />

Mean) gehen mit unterschiedlicher Gewichtung in das Auswerte programm ein, so dass<br />

eine Wahrscheinlichkeitsberechnung auf der Basis von 4 Parametern (Alter, HCG,<br />

AFP, freies Östriol) erfolgen kann.<br />

TRIZYKLISCHE s. Antidepressiva<br />

ANTIDEPRESSIVA<br />

TROPHERYMA WHIPPLEI* s. Befundbericht<br />

PCR Vermutlicher Erreger des Morbus Whipple ist Tropheryma whipplIi, das phylogene-<br />

2 ml EDTA-Blut, Liquor Tisch der Gattung der Actinomyceten zuzuordnen ist. Es handelt sich um eine seltene<br />

Gewebe chronische Systemerkrankung mit Arthralgien, Diarrhoe, Gewichtsverlust und ab-<br />

dominellen Beschwerden („intestinal lipodystrophy“). Unbehandelt ist die Prognose<br />

ungünstig. T. whipplei kann nicht routinemässig angezüchtet werden, eine Serologie ist<br />

nicht verfügbar. Die PCR ist der Histologie bezüglich Sensivitität deutlich überlegen.<br />

237


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

TROPONIN 0.014 ng/ml Verdacht auf Infarkt<br />

1 ml Serum Bislang beruhte die Labordiagnostik eines akuten Myokardinfarktes auf dem Nachweis<br />

erhöhter Serumaktivitäten von CK und LDH, beziehungsweise ihrer Isoenzyme CK-MB<br />

und HBDH nach frühestens 6 h. Die Aktivitätsbestimmungen, insbesondere die der<br />

Isoenzyme, sind nur unzureichend sensitiv, so daß gerade bei kleineren Infarkten, bei<br />

instabiler Angina pectoris sowie bei toxischen Herzmuskelschäden diagnostische<br />

Unstimmigkeiten auftreten. Myoglobin wird als kardiales Protein schon bei geringen<br />

Schädigungen der Herzmuskelzelle in das Blut freigesetzt. Es kann - deutlich vor den<br />

kardialen Enzymen CK, bzw. CK-MB - schon in der wichtigen Frühphase eines<br />

Infarktes (2-4 h) nachgewiesen werden. Auf Grund seiner kurzen Halbwertzeit<br />

normalisiert sich der Wert des Myoglobins jedoch innerhalb von 24 h, so daß länger<br />

zurückliegende Infarktereignisse nicht zu erkennen sind. Troponin T hat im Gegensatz<br />

zu den anderen Markern die höchste Spezifität für den Herzmuskel und bleibt auch bei<br />

minimalen Herzmuskelschädigungen noch Wochen später im Serum erhöht. Auf Grund<br />

seiner hohen Spezifität und Sensitivität auch in der Frühphase nach einem Herzinfarkt<br />

(2-4 h) ist Troponin T der ideale Myokardmarker.<br />

TRYPANOSOMEN-AK * negativ<br />

IFT Trypanosomiasis: Schlafkrankheit (Afrika), Chagas-Krankheit (Südamerika)<br />

2 ml Serum Die Schlafkrankheit wird durch T. brucei gambiense und T. brucei rhodesiense<br />

übertragen. Die Erkrankung äußert sich in wiederkehrenden fieberhaften<br />

Phasen und nach Befall des ZNS mit Meningoencephalitis und Verhaltensstörungen.<br />

238


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

TRYPSIN * s. Befundbericht<br />

RIA Pankreatitis<br />

2 ml Serum<br />

Die Chagas-Krankheit wird durch T. cruzi übertragen und manifestiert sich zunächst in<br />

lokalen ödematösen Hautreaktionen und Fieber. Später kommt es zu chronischer<br />

Myocarditis und Kardiomyopathie, Herzdilatation oder Meningoenzephalitis. Ein<br />

direkter Erregernachweis aus dem Blut sollte versucht werden. Da dies nicht immer<br />

gelingt, kommt dem serologischen Nachweis besondere Bedeutung zu.<br />

TSH, basal Erwachsene 0,35 - 4,5 mU/l<br />

(Thyreotropes Hormon) TSH ist der beste Indikator für eine Schilddrüsenfunktionsstörung. Erhöhte Werte<br />

ECLIA sprechen für eine Hypothyreose, erniedrigte für eine Hyperthyreose.<br />

2 ml Serum<br />

TSH NACH STIMULATION 30 Min. nach 200 μg TRH i.v.<br />

(TRH-Stimulationstest) Euthyreose 2,4 – 34,0 mU/l<br />

ECLIA<br />

2 ml Serum<br />

239


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation, Pathophysiologie<br />

TSH-REZEPTOR-AK s. Befundbericht<br />

(TRAK) s. auch Schilddrüsen-AK<br />

ECLIA Immunthyreoiditis<br />

2 ml Serum<br />

TUBERKULOSE s. Infektionserkrankungen und Quantiferontest<br />

TULARÄMIE s. Francisella<br />

TYROSIN-KINASE-AK * negativ<br />

EIA Die M yasthenia gravis ist häufig mit dem Nachweis von Autoantikörpern gegen<br />

2 ml Serum Acethylcholin-Rezeptoren im Blut assoziiert. Bei bis zu 20 % der Patienten mit einer<br />

generalisierten Myasthenia gravis sind diese jedoch negativ. In ca. 10 bis 60 % der<br />

Myasthenie-Fälle ohne Antikörper gegen Acethylcholinrezeptoren werden Antikörper<br />

gegen muskel-spezifische Tyrosin-Kinase gefunden und erhöhen somit die diagnostische<br />

Sensivität für die Myasthnia gravis.<br />

240


UNTERSUCHUNG Normbereich<br />

Tumormarker Zielgebiet<br />

TUMORMARKER Tumormarker sind Proteine mit geringer Konzentration im Plasma, die bei der<br />

Entstehung und dem Wachstum eines Carzinoms produziert werden, aber manchmal<br />

auch von normalen Zellen exprimiert werden können. Tumormarker werden entweder<br />

von den Tumorzellen selbst gebildet oder vom gesunden Gewebe als Reaktion auf das<br />

Wachstum des Tumors. Manche Tumormarker können auch wie Enzyme Stoffwechsel-<br />

vorgänge im Körper beeinflussen. Bis auf wenige Ausnahmen (PSA und AFP) sind Tu-<br />

mormarker wegen mangelnder Sensitivität und Spezifität nicht für Screeningzwecke<br />

indiziert, sondern eignen sich in erster Linie für die Verlaufsbeurteilung. Sinnvoll sind<br />

Tumormarker für die Kontrolle nach einer Tumorbehandlung wie Operation oder Che-<br />

motherapie. Ein erneuter Anstieg eines Tumormarkers kann auf ein Rezidiv hinweisen.<br />

Dauerhaft verminderte Werte sprechen für eine vollständige Entfernung des Gewebes.<br />

Auf dieser und den nächsten Seiten in alphabetischer Reihenfolge:<br />

ACTH bis 46 pg/ml<br />

Zielgebiet: Hypophyse, Bronchial-Ca<br />

AFP bis 10,0 ng/ml, Grauzone 10 - 20 ng/ml<br />

Zielgebiet: primäres Leberzell-Ca.,Teratokarzinom<br />

beta-2-Mikroglobulin bis 2,4(60J) mg/l<br />

Zielgebiet: lymphat. System<br />

beta-HCG bis 5,0 (f) U/l, bis 2,4 (m) U/l<br />

Zielgebiet: Ovar, Teratom, Blasenmole, Chorion-Ca<br />

241


UNTERSUCHUNG Normbereich<br />

Tumormarker Zielgebiet<br />

Calcitonin bis 100 pg/ml<br />

Zielgebiet: medulläres Schilddrüsen-Ca, Bronchial-Ca<br />

CA 15-3 bis 25,0 U/l<br />

Zielgebiet: Mamma, Ovar, Gastrointestinaltrakt<br />

CA 19-9 bis 27,0 U/ml<br />

Zielgebiet: Pankreas, Gastrointestinaltrakt<br />

CA 50 bis 25,0 U/ml<br />

Zielgebiet: Pankreas, Gastrointestinaltrakt, Mamma, Lunge<br />

CA 72-4 bis 6,0 ng/ml<br />

Zielgebiet: Magen, mucinöses Ovarial-Ca, Mamma<br />

CA 125 bis 35,0 U/l<br />

Zielgebiet: Ovar (seröser Typ), Uterus<br />

CEA bis 5,0 ng/ml<br />

Zielgebiet: Gastrointestinaltrakt, Pankreas, Lunge, Mamma, Harnblase, Niere, Ovar<br />

Chromogranin bis 100 ng/ml<br />

Zielgebiet: Neuroendokrine Tumoren<br />

CYFRA 21-1 bis 3,3 ng/ml<br />

Zielgebiet: Lunge, Mamma<br />

242


UNTERSUCHUNG Normbereich<br />

Tumormarker Zielgebiet<br />

Erythropoetin s. Befundbericht<br />

Zielgebiet: Hypernephrom, Hämangioblastom, Phäochromozytom<br />

Ferritin s. Befundbericht<br />

Zielgebiet: Lunge, Ovar, Mamma<br />

Gastrin bis 100 ng/ml<br />

Zielgebiet: Pankreas<br />

Insulin 4,0 - 24,0 mU/l<br />

Zielgebiet: Insulinom<br />

Katecholamine (Urin)<br />

Adrenalin bis 20 μg/die<br />

Noradrenalin bis 100 μg/die<br />

Dopamin bis 600 μg/die<br />

Zielgebiet: Neuroblastom, Phäochromozytom, Ganglioneurom, Melanoblastom<br />

Metanephrin bis 341 μg/die<br />

Zielgebiet: Neuroblastom, Phäochromozytom, Ganglioneurom, Melanoblastom<br />

Neopterin * bis 10 nmol/l<br />

Zielgebiet: Harnblase,<br />

Prostata, Ovarial- und Vulva-Ca, Leukämie, malignes Lymphom<br />

NMP22 * s. Befundbericht, nur aus Urin (Spezialgefäß)<br />

Früherkennung und Verlaufsbeobachtung von Harnblasentumoren<br />

243


UNTERSUCHUNG Normbereich<br />

Tumormarker Zielgebiet<br />

NSE bis 12,5 ng/ml<br />

Zielgebiet: kleinzelliges Bronchial-Ca, Neuroblastom, Carcinoid<br />

PAP 0,1 - 3,5 ng/ml, Untersuchung heute nicht mehr gebräuchlich<br />

Zielgebiet: Prostata<br />

PLAP bis 100 mU/l<br />

Zielgebiet: Seminom<br />

PSA 40 - 49 J.: 0,1 - 2,5 ng/ml<br />

50 - 59 J.: 0,1 - 3,5 ng/ml<br />

60 - 69 J.: 0,1 - 5,0 ng/ml<br />

69 - 70 J.: 0,1 - 6,5 ng/ml<br />

Zielgebiet: Prostata<br />

Prolaktin bis 5,9 (f) ng/ml, bis 0,7 (m) ng/ml<br />

Zielgebiet: Hypophyse, Mamma<br />

S 100 bis 120 pg/ml<br />

Zielgebiet: Melanom<br />

Serotonin bis 350 μg/l<br />

Zielgebiet: Carcinoid<br />

SCC bis 2,0 ng/ml<br />

Zielgebiet: Plattenepithel-Ca<br />

244


UNTERSUCHUNG Normbereich<br />

Tumormarker Zielgebiet<br />

STH bis 13 mU/l Erwachsener<br />

Zielgebiet: Hypophyse<br />

Thymydinkinase bis 7,0 U/l<br />

Zielgebiet: Leukämien<br />

Thyreoglobulin (HTG) bis 78 ng/ml<br />

Zielgebiet: follikuläres, papilläres Schilddrüsen-Ca<br />

TPA/TPS bis 95,0 U/l<br />

Zielgebiet: Gastrointestinaltrakt, Lunge, Mamma, ubiquitär, Hypernephrom<br />

Trypsin 10,0 - 57,0 ng/ml<br />

Zielgebiet: Pankreas<br />

VIP bis 63 pg/ml<br />

Zielgebiet: Flush-Syndrom, Verner-Morrison-Syndrom<br />

245


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation<br />

TUMOR-NEKROSE < 8 pg/ml<br />

FAKTOR (TNF) TNF ist ein zentraler Mediator von Entzündungs- und Immunreaktionen an der<br />

ECLIA physiologischen Abwehr von Infektionen durch Bakterien oder Viren beteiligt.<br />

2 ml Serum<br />

TYPHUS-AK s. Salmonellen-AK<br />

KBR<br />

2 ml Serum<br />

TYROSIN-PHOSPHA- negativ<br />

TASE-AK (IA2A) Tyrosin-Phosphatase ist eine der Zielstrukturen der ICA, s. auch dort<br />

RIA<br />

2 ml Serum<br />

UDP-GLUCURONYL- s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

TRANSFERASE Der M. Meulengracht beruht auf einer angeborenen, autosomal rezessiv vererbten Ein-<br />

PCR schränkung der Synthese der Bilirubin-UDP-Glukuronyl-Transferase (UGT1A1 Gen)<br />

5 ml EDTA-Blut auf rund 30 % der Normwerte. Das Enzym katalysiert normalerweise im glatten<br />

endoplasmatischen Retikulum der Leber die Bildung des wasserlöslichen Bilirubin-<br />

Diglukuronids, das anschließend über die Gallengänge in den Darm ausgeschieden<br />

wird.Die Zahl der für diese Mutation homozygoten Patienten beträgt etwa 10-19 % der<br />

Gesamtbevölkerung, die Zahl klinisch manifester Fälle wird dagegen auf 2-12 %<br />

geschätzt.<br />

246


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation<br />

UMWELTMEDIZINISCHE Bitte Rücksprache mit dem Labor.<br />

UNTERSUCHUNGEN<br />

Spez. Abnahmemedien beachten.<br />

UREAPLASMA s. Befundbericht<br />

UREALYTICUM Urethritis, Prostatitis, Neugeborenenpneumonie<br />

K<br />

Abstrich, Trachealsekret, Urin<br />

spez. Transportmedium<br />

URINSEDIMENT s. Befundbericht, mikroskopische Differenzierung oder Durchflusscytometrie,<br />

M/DFC Leukozyten , Erythrozyten, Plattenepithelien, Nierenepithelien, Zylinder, Bak-<br />

10 ml Urin, frisch! terien, Hefen, Kristalle<br />

URINSTATUS s. Befundbericht<br />

Teststreifen spez. Gewicht, pH-Wert, Eiweiß, Zucker, Ketonkörper, Ascorbinsäure, Bilirubin,<br />

10 ml Urin, frisch! Urobilinogen,Nitrit, Blut<br />

UROBILINOGEN im Urin qualitativer Nachweis<br />

PHOT s. Urinstatus<br />

10 ml Urin<br />

247


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation<br />

UROPORPHYRINE * bis 33 μg/die, lichtgeschützt sammeln<br />

HPLC s. auch Porphyrine, fraktioniert<br />

20 ml vom 24 h-Urin<br />

Sammelmenge angebe<br />

VALPROINSÄURE Anikonvulsivum mit therap. Bereich: 30 - 120 mg/l<br />

MEIA<br />

2 ml Serum<br />

VANCOMYCIN Antibiotikum mit therap. Bereich:<br />

EIA Peak 20 - 40 mg/l<br />

2 ml Serum Tal 5 - 10 mg/l<br />

VANILLINMANDELSÄURE bis 6,5 mg/die<br />

im Urin s. auch Katecholamine<br />

HPLC (sammeln über 15 ml 20%-ige Salzsäure, Sammelmenge angeben)<br />

50 ml vom 24 h-Urin Phäochromozytom, Neuroblastom<br />

VARICELLA s. Befundbericht<br />

ZOSTER-VIRUS Die Inkubationszeit beträgt ca. 14 Tage. Es kommt zum juckenden Exanthem unter<br />

EIA, KBR Aussparung von Hand- und Fußsohlen. Typisch ist das Nebeneinander von frischen<br />

PCR Bläschen neben verkrusteten aufgrund der schubweise verlaufenden Erkrankung.<br />

2 ml Serum, 1 ml Liquor Asymptomatische Verläufe sind beschrieben. Die Durchseuchung im Erwachsenenalter<br />

248


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation<br />

VASOPRESSIN s. ADH<br />

ist nahezu vollständig (über 90%).Frühestens 3-4 Tage nach Exanthemausbruch sind<br />

Antikörper nachweisbar. Beim Zoster oder der Gürtelrose handelt es sich um eine neu-<br />

rokutane Erkrankung immungeschwächter Patienten durch Reaktivierung persistieren-<br />

der Varicella-Viren.<br />

VERAPAMIL Antiarrhythmikum mit therap. Bereich: 50 - 750 μg/l<br />

HPLC toxisch: > 1000 μg/<br />

2 ml Serum<br />

VDRL-TEST nicht reaktiv<br />

(Veneral Disease Research s. auch Lues-Serologie<br />

Laboratory Test)<br />

AGG<br />

2 ml Serum<br />

VENEROLOGISCHER s. Lues, Chlamydien, Gonokokken, Herpes simplex Typ II<br />

STATUS (STD, sexual<br />

transmitted diseases)<br />

VIGABATRIN Antikonvulsivum mit ther. Bereich: 5 - 35 mg/l<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

249


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation<br />

VIP bis 63 pg/ml<br />

RIA Blutentnahme morgens am nüchternen Patienten<br />

Spezialröhrchen EDTA/Trasylol-Plasma sofort einfrieren<br />

2 ml EDTA-Plasma mit wäßrige Durchfälle bei Glucagonom, Vipom (pankreatische Cholera)<br />

Trasylol (Spezialröhrchen)<br />

VITAMIN A Erw. 0,2 - 1,2 mg/l<br />

(Retinol) Malnutrition<br />

HPLC<br />

2 ml Serum (lichtgeschützt)<br />

VITAMIN B1 20 - 60 μg/l<br />

(Thiamin) Malnutrition, Alkoholismus<br />

HPLC<br />

5 ml EDTA-Blut<br />

VITAMIN B2 75 - 300 μg/l<br />

(Riboflavin) Malnutrition, Alkoholismus<br />

HPLC (als FAD)<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

(lichtgeschützt)<br />

VITAMIN B 3<br />

siehe Niacin<br />

250


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation<br />

VITAMIN B5 siehe Pantothensäure<br />

VITAMIN B6 (Pyridoxalphosphat)<br />

3,6 - 18,0 μg/l<br />

s. auch Homocystein<br />

HPLC Bei Mangel von Vitamin B6 kann es zu folgenden Erkrankungen kommen : Dermatitis,<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

(lichtgeschützt)<br />

Depressionen, Muskelkrämpfe und Sensibilitätsstörungen<br />

VITAMIN B12 (Cyanocobalamin)<br />

211 - 911 ng/l, bei längerer Verweildauer lichtgeschützt lagern<br />

Bei manchen Patienten ist trotz noch normaler Vitamin B12-Werte ein funktioneller<br />

ECLIA Vitamin B12-Mangel vorhanden. Im Vergleich zu MMA, Homocystein und Gesamt-<br />

2 ml Serum Cyancobalamin zeigt nur Holo TC einen beginnenden Vitamin-B12-Mangel an.<br />

VITAMIN C 3 - 14 mg/l<br />

(Ascorbinsäure) Röhrchen bitte gesondert anfordern<br />

HPLC<br />

Malnutrition<br />

2 ml EGTA-Blut (Spezialröhrchen)<br />

VITAMIN D 3 CALCIDIOL


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation<br />

VITAMIN D 3 =CALCITRIOL Erw. 16 - 43 pg/ml, bei längerer Verweildauer lichtgeschützt lagern<br />

(1,25-Dihydroxychole- biologisch aktive Form des Vitamin D3<br />

calciferol)<br />

RIA<br />

5 ml Serum (lichtgeschützt einsenden)<br />

VITAMIN D-REZEPTOR s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

(VDR) Ein wesentlicher primärer Risikofaktor ist die genetische Disposition. Bis zu 80 %<br />

PCR dieses genetischen Einflusses auf die Knochenmasse soll dabei allein durch den<br />

3 ml EDTA-Blut Rezeptor für das Vitamin-D3 (VDR) vermittelt werden. Bestimmte Veränderungen im<br />

VDR-Gen (OSTG1) sind eng mit dem Auftreten einer Osteoporose gekoppelt.<br />

VITAMIN E 5 - 16 mg/l<br />

(α-Tocopherol) Malabsorption<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

VITAMIN H * > 200 ng/l<br />

(Biotin) Malabsorption<br />

HPLC<br />

2 ml Serum<br />

252


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation<br />

VITAMIN K1 * 50 - 900 ng/l<br />

HPLC Malabsorption<br />

2 ml Serum (lichtgeschützt)<br />

VLDL-CHOLESTERIN bis 25 mg/dl<br />

ELPHO s. auch Lipidelektrophorese<br />

2 ml Serum VLDL (very low density lipoproteins)-Cholesterin werden in der Leber produziert und<br />

ins Blut abgegeben. Dort entstehen durch Einwirkung der Lipoprotein-Lipase, vor<br />

allem in den kleinen Blutgefäßen im Fettgewebe und der Muskulatur, die IDL (inter-<br />

mediate-density-lipoproteins).<br />

VMS s. Vanillinmandelsäure<br />

VOGELGRIPPE H5N1 negativ<br />

AGG, PCR Bitte Rücksprache im Labor<br />

Abstrich, Sekret Schnelltest Influenza A und H5-PCR<br />

WAALER-ROSE-TEST Rheumafaktor<br />

AGG entspricht Latextest<br />

2 ml Serum<br />

WACHSTUMSHORMON s. STH<br />

WIDAL-REAKTIONEN s. Salmonellen, Shigellen, Yersinien, Listerien<br />

253


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation<br />

v. WILLEBRAND-ANTIGEN 60 - 150 %<br />

(= Faktor VIII-Related- Qualitative und quantitative Defekte der v. Willebrand-Faktoren können petechiale<br />

Antigen) Blutungen auslösen: verminderte Werte beim klassischen v. Willebrand-Syndrom,<br />

KOAG erhöhte Werte (> 250 %) finden sich auch bei Vasculitis. Die Diagnose des v. Wille-<br />

Citrat-Blut (1:10) brand-Syndroms sollte nur dann gestellt werden, wenn der Patient typische Blutungs-<br />

zeichen aufweist, weitere enge Verwandte betroffen sind und wiederholt pathologische<br />

Laborwerte für den v. Willebrand-Faktor gefunden werden. Therapie und Prophylaxe<br />

der Blutungen bei dem von Willebrand-Syndrom erfolgen durch Minirin (DDAVP)<br />

und von Willebrand-Faktor-haltigen Konzentraten Vorher muss die Ansprechbarkeit.<br />

des Patienten auf Minirin getestet werden. Minirin ist nur indiziert, wenn der v. Wille-<br />

brand-Faktor (Ristocetin-Cofaktor) über 10 Prozent beträgt. Für kleinere Operationen<br />

sollte der v. Willebrand-Faktor um die 30 Prozent betragen, bei größeren eine<br />

Normalisierung der Werte angestrebt werden.<br />

WILSON DISEASE s. Befundbericht, Einwilligungserklärung des Patienten einholen<br />

PCR Morbus Wilson (Hepatolentikuläre Degeneration) ist eine autosomal rezessive<br />

3 ml EDTA-Blut Erkrankung des Kupferstoffwechsels. Beim M. Wilson kann die Leber das Kupfer, das<br />

dem Körper mit der Nahrung zugeführt wird, nicht wie normal mit der Galle ausschei-<br />

den. Da die Regulation des Kupferhaushaltes ausschließlich über die biliäre Exkretion<br />

erfolgt, sammelt sich im Laufe des Lebens immer mehr Kupfer im Körper an.<br />

WISMUT * bis 2,5 μg/l, s. auch andere Spurenelemente<br />

ICP/MS Intoxikation<br />

2 ml Serum<br />

254


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation<br />

WURMEIER nicht nachweisbar<br />

M<br />

2 g Stuhl (bohnengroß)<br />

WURMERKRANKUNGEN s. Infektionserkrankungen, alphabetisches Gesamtverzeichnis<br />

XYLOSE Messung von Xylose<br />

PHOT Bei Gabe von 25 g D-Xylose oral und einer Urinsammlung über 5 Std. liegt<br />

10 ml Urin vom 5 h- ein normales Resorptionsverhalten vor, wenn die Ausscheidung mehr als<br />

Sammelurin, Sammelmenge 16 % beträgt<br />

angeben<br />

YERSINIEN s. Befundbericht<br />

EIA Kultur und Nachweis spez. Ak mittels EIA und Immunoblot, Folgeerkrankung einer<br />

2 ml Serum Yersinieninfektion können sein: reaktive Arthritis, Erythema nodosum, Uveitis<br />

ZAP-70 s. Befundbericht<br />

DCM ZAP-70 ist ein prognostischer Marker bei der chronisch lymphatischen B-Zellleukämie.<br />

2 ml EDTA-Blut Die unreifere und prognostisch ungünstigere B-CLL exprimiert den Marker ZAP-70.<br />

ZECKENENZEPHALITIS s. FSME<br />

255


UNTERSUCHUNG Normbereich, Hinweise<br />

Untersuchungsmaterial Indikation<br />

ZELLZAHL im Liquor bis 4 Leukoz./μl<br />

M s. auch Liquor-Diagnostik<br />

1 ml Liquor (frisch)<br />

ZINK 70 - 150 μg/dl<br />

AAS Malabsorption, Intoxikation, Akrodermatitis enteropathica, Alopezie<br />

2 ml Serum, 2 ml Heparinblut<br />

20 ml Urin<br />

ZINN * bis 2,0 μg/l<br />

ICP/MS Intoxikation<br />

2 ml Serum, 20 ml Urin<br />

ZIRKULIERENDE s. Befundbericht<br />

IMMUNKOMPLEXE Geeignet zur Verlaufsbeobachtung bei verschiedenen immunologischen Erkrankungen<br />

EIA wie z.B. Vaskulitiden, Kollagenosen oder rheumatoider Arthritis.<br />

2 ml Serum<br />

ZYTOMEGALIE s. CMV<br />

ZUCKER s. Glucose, s. Fructose, s. Galactose, s. Xylose<br />

256


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

Bei Verdacht auf eine Infektionserkrankung ist die Fragestellung an das Labor nach klinischen<br />

Gesichtspunkten geordnet. Die folgende tabellarische Liste gibt Aufschluss über die entsprechenden Erreger<br />

und die geeigneten Untersuchungsmaterialien.<br />

AIDS = Acquired Immuno- Serologie ELISA als Suchtest, Western Blot als Bestätigungstest<br />

Deficiency Syndrom 5 ml Serum<br />

HIV = Humanes Immun- Direkt- Viruslast (PCR, quantitativ)<br />

defizienz Virus Nachweis<br />

Resistenz- auf Anfrage<br />

Hinweise Bestimmung jeweils 2 ml EDTA-Blut in 2 EDTA-Röhrchen<br />

je nach Progredienz<br />

der zellulären Immunopathie Begleitdiagnostik von:<br />

hohes Risiko von Sekundär- Lues, Hepatitis B, Hepatitis C, Epstein-Barr-Virus,<br />

infektionen (z. T. auch über den Kryptosporidien, Lamblien, Tuberkulose, Toxoplasmose,<br />

gleichen Infektionsweg) Pneumocystis jiroveci, Cytomegalie, Herpes<br />

AKTINOMYKOSE Kultur Eiter, Sekret<br />

Actinomyces spp. Mikroskopie gelbliche Drusen, grampos. Stäbchen<br />

Serologie nicht möglich<br />

257


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

AMOEBENRUHR Mikroskopie vegetative Formen aus frischen Stuhlproben, Cysten<br />

Entamoeba histolytica Serologie spezif. AK (nur bei invasiver Erkrankung)<br />

2 ml Serum<br />

Direkt- direkter Antigennachweis<br />

nachweis Stuhl<br />

ASPERGILLOSE Kultur Ohrabstrich, Nasenabstrich, Sputum, Bronchialsekret<br />

Aspergillus fumigatus Mikroskopie Nachweis von Myzel<br />

Aspergillus flavus Serologie spezif. AK<br />

Aspergillus niger spezif. IgE-AK<br />

Hinweise 2 ml Serum<br />

systemisch nur bei Immunschwä-<br />

che, DD Kolonisierung/Infektion<br />

BORRELIOSE<br />

Borrelia burgdorferi Serologie spezif. IgG-AK<br />

Hinweise spezif. IgM-AK<br />

Diagnose nur über Serologie Westernblot<br />

möglich; klinische Formen: 2 ml Serum, ggf.<br />

Erythema migrans, Lyme- 2 ml Liquor<br />

Arthritis, Lyme-Enzephalitis, Direkt- PCR<br />

Übertragung durch Zeckenbiss nachweis 5 ml Punktat, asservierte Zecke<br />

258


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

BRUCELLOSE Kultur mind. 4 Wochen<br />

Brucella spp. (Blut, Liquor, Exsudat)<br />

Hinweise Mikroskopie nur aus Kulturpräparat:<br />

Anthropozoonose, gramnegative Stäbchen<br />

keine Übertragung Serologie spezif. AK<br />

Mensch zu Mensch 2 ml Serum<br />

CANDIDIASIS Kultur Sputum, Bronchialsekret, Stuhl, Blut, Liquor, Urin,<br />

Candida albicans Schleimhautabstriche, Katheterspitzen<br />

Candida glabrata Mikroskopie Hefezellen, Infektion, Pseudomyzel<br />

Candida krusei, u.a. Serologie spezif. AK/Ag-Nachweis<br />

Hinweise spezf. IgE-AK<br />

DD Kolonisierung/ Katheterbe- 2 ml Serum<br />

siedlung, auf Prädispositions-<br />

faktoren achten<br />

CHLAMYDIEN Mikroskopie IFT (wird nicht mehr angeboten)<br />

Hinweise Serologie spezif. AK (C. trachomatis oder C. pneumoniae)<br />

spezielle Abstrichvorschrift 2 ml Serum<br />

beachten, empfehlenswert Direkt- PCR (C. trachomatis oder C. pneumoniae)<br />

bei C. trachomatis Partner- nachweis Spezialbesteck für Abstriche, Erststrahlurin, respirauntersuchung<br />

torische Materialien<br />

259


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

CRYPTOSPORIDIOSE Mikroskopie Protozoen<br />

Cryptosporidium spp. Serologie nicht möglich<br />

Hinweise Direkt- direkter Antigennachweis<br />

Bei Immungeschwächten nachweis Stuhl<br />

(AIDS, ARC) protrahierter<br />

Verlauf der Diarrhoe<br />

CYTOMEGALIE<br />

Cytomegalie-Virus (CMV) Serologie spezif. IgG/IgM-AK<br />

Hinweise 2 ml Serum<br />

60-90 % Durchseuchung Direkt- PCR<br />

bei Erwachsenen nachweis EDTA-Blut, Serum, Liquor, BAL<br />

DIPHTHERIE Kultur Nasenabstrich, Rachenabstrich (Abstrich von<br />

Corynebacterium diphtheriae Wundfläche nach Ablösen der Pseudomembranen)<br />

Hinweise Mikroskopie grampos. Stäbchen<br />

bei klinischem Verdacht Serologie Toxoid-Antikörper (Impfschutz)<br />

sofort Serotherapie, nicht 2 ml Serum<br />

Kultur abwarten! Erkrankung<br />

und Tod sind meldepflichtig<br />

260


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

ECHINOKOKKOSE<br />

Echinococcus granulosus Mikroskopie Hydatidenflüssigkeit<br />

Echinococcus multilocularis Serologie spezif. AK<br />

Hinweise 2 ml Serum<br />

Anthropozoonose, Mensch ist<br />

Zwischenwirt; E. granulosus bildet<br />

Einzelzysten, E. multilocularis<br />

wuchert netzartig infiltrierend.<br />

ERYSIPEL Kultur Gewebeflüssigkeit von Wundrandgebiet<br />

hämolysierende Strepto- Mikroskopie grampos. Kettenkokken<br />

kokken Serogruppe A Serologie Streptokokken-Antikörper<br />

Hinweise 2 ml Serum<br />

Sonderform der Streptokokken-<br />

infektion<br />

ERYSIPELOID Kultur Gewebe, Blutkultur (bei Sepsis)<br />

Erysipelothrix rhusiopathiae Mikroskopie grampos. Stäbchen<br />

Hinweise Serologie nicht möglich<br />

Anthropozoonose (Schweine-<br />

rotlauf)<br />

261


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

FLECKFIEBER Mikroskopie Giemsa, kokkobazillär<br />

Rickettsia prowazekii direkter/indirekter IFT<br />

Rickettsia typhi Serologie KBR, AGG (Weil-Felix-Reakt.)<br />

Hinweise 2 ml Serum<br />

Übertragung durch Läuse, Flöhe<br />

FRÜHSOMMER-MENINGO-<br />

ENCEPHALITIS Mikroskopie nicht möglich<br />

FSME-Virus (ARBO-Gruppe) Serologie spezif. IgG/IgM-AK<br />

Hinweise 2 ml Serum, ggf. Liquor<br />

Übertragung durch Zeckenbisse<br />

GASBRAND<br />

Clostridium perfringens Kultur Wund-, Muskelabstrich, Gewebe,<br />

Clostridium novyi Mikroskopie typisches Bild mit grampos. Stäbchen<br />

Clostridium septicum Serologie nicht möglich<br />

Clostridium histolyticum<br />

(anaerobe Sporenbildner)<br />

Hinweise<br />

Klinik ist mitentscheidend<br />

für die Diagnose<br />

262


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

GONORRHOE Kultur Abstrich von Cervix, Vagina, Urethra, Rektum, Pharynx,<br />

Neisseria gonorrhoeae Gelenkpunktat (Knie)<br />

Hinweise Mikroskopie typische intrazelluläre gramneg. Diplokokken<br />

schneller Transport des Serologie KBR<br />

Abstriches 2 ml Serum<br />

Direkt- PCR auf Anfrage<br />

nachweis<br />

HEPATITIS A<br />

Hepatitis A-Virus (HAV) Mikroskopie nicht möglich<br />

Hinweise Serologie anti HAV, anti HAV-IgM<br />

s. auch hepatotrope Erreger 2 ml Serum<br />

HEPATITIS B<br />

Hepatitis B-Virus (HBV) Mikroskopie nicht möglich<br />

Serologie HBs-Ag, HBe-Ag, anti HBc, anti HBc-IgM,<br />

anti HBe, anti HBs<br />

5 ml Serum<br />

Direkt- HBV-DNA (PCR)<br />

nachweis 5 ml EDTA-Plasma<br />

263


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

HEPATITIS C<br />

Hepatitis C-Virus (HCV) Mikroskopie nicht möglich<br />

Serologie anti-HCV<br />

Direkt- HCV-RNA (PCR, qualitativ und quantitativ)<br />

nachweis Genotypisierung<br />

5 ml Serum, EDTA-Plasma<br />

HEPATITIS DELTA (D)<br />

Hepatitis Delta-Virus Mikroskopie nicht möglich<br />

Hinweise Serologie anti-HDV<br />

nur bei bestehender Hepatitis B 2 ml Serum<br />

als Koinfektion, Direkt-<br />

nur bei nachgewiesenem nachweis HDV-RNA (PCR)<br />

anti-HDV sinnvoll! 5 ml Serum<br />

HERPES<br />

Herpes simplex Virus (HSV) Mikroskopie nicht möglich<br />

Hinweise Serologie spezif. IgG/IgM -AK<br />

2 Stämme: Direkt-<br />

Typ 1 meist Herpes labialis, nachweis direkter Antigennachweis (IFT, PCR)<br />

Typ 2 meist Herpes genitalis 5 ml Serum, 5 ml Liquor, Abstrich<br />

264


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

HIV s. AIDS<br />

HUMANES HERPES VIRUS<br />

(HHV-6) Mikroskopie nicht möglich<br />

Hinweise Serologie spez. IgG/IgM-AK<br />

"Drei Tage Fieber", 2 ml Serum<br />

Exanthema subitum<br />

HISTOPLASMOSE<br />

Histoplasma capsulatum Kultur Blut, Sputum; Biopsat<br />

Hinweise Mikroskopie Hefen intrazellulär<br />

Anthropozoonose, keine Serologie spezif. AK<br />

Übertragung von Mensch 2 ml Serum<br />

zu Mensch; nicht in Europa<br />

INFLUENZA<br />

verschiedene Gattungen Mikroskopie nicht möglich<br />

und Subtypen Serologie spez. IgG/IgM-AK, keine Differenzierung möglich<br />

Hinweise 2 ml Serum<br />

"Drei Tage Fieber", Direkt- PCR für H1N1<br />

Exanthema subitum nachweis<br />

265


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

KEUCHHUSTEN<br />

Bordetella pertussis Kultur nasopharyngealer Abstrich<br />

Bordetella parapertussis Mikroskopie (im Kulturpräparat gramneg. Stäbchen)<br />

Hinweise Serologie spezif. IgG-, IgA-, IgM-AK<br />

spezielles Transportmedium 2 ml Serum<br />

spezielle Abstrichtechnik Direkt- PCR<br />

Für Kultur: Transport ins nachweis nasopharyngealer Abstrich<br />

Labor am gleichen Tag<br />

KRYPTOSPORIDIOSE s. Cryptosporidiose<br />

LAMBLIASIS<br />

Giardia lamblia Mikroskopie optimal: Duodenalsaft (Trophozoiten)<br />

(syn. Giardia intestinales Stuhlprobe (typische Zysten)<br />

Lamblia intestinales) Serologie spezif. AK<br />

Hinweise 2 ml Serum<br />

oft asymptomatische Direkt- direkter Antigennachweis<br />

Träger; Dünndarm- nachweis Stuhl<br />

Parasit<br />

266


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

LCM (LYMPHOCYTÄRE CHORIO-<br />

MENINGITIS)<br />

LCM-Virus Mikroskopie nicht möglich<br />

Hinweise Serologie spezif. AK<br />

Übertragung über Mäuse und 2 ml Serum<br />

Hamster<br />

LEGIONELLOSE<br />

Legionella spp. Kultur Urin, Bronchialsekret (Erfolg fraglich)<br />

Hinweise Mikroskopie (im Kulturpräparat gramneg. Stäbchen)<br />

Auftreten überall dort, wo war- Direkt- direkter Antigennachweis, PCR<br />

mes Wasser ein Aerosol bilden nachweis Klimaanlagen, Duschräume etc.;<br />

kann; Prädisposition bei 50 ml Urin, Bronchialsekret<br />

Immunschwäche Serologie 2 ml Serum spezif. AK<br />

LEPTOSPIROSE<br />

Leptospira spp. Kultur Urin, Blut, Liquor (Erfolg fraglich)<br />

Hinweise Mikroskopie (im Kulturpräparat Spirochaeten)<br />

Anthropozoonose; Infektion über Serologie spezif. AK<br />

Kontakt mit infiziertem Tierurin 2 ml Serum<br />

(Abwasser etc.); Diagnostik über<br />

Serologie<br />

267


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

LISTERIOSE<br />

Listeria monocytogenes Kultur Vaginalabstrich (Schwangere)<br />

Hinweise Blut, Liquor, Plazenta<br />

Übertragung von Mutter Mikroskopie (im Kulturpräparat grampos. Stäbchen)<br />

(Besiedlung Vagina, Rektum) Serologie spezif. AK verschiedener Serotypen<br />

auf Neugeborenes (Sepsis), 2 ml Serum<br />

Epidemien durch kontaminierte<br />

Milch, Prädisposition bei Immunschwäche<br />

LUES (SYPHILIS)<br />

Treponema pallidum Mikroskopie wird nicht mehr durchgeführt<br />

Hinweise<br />

mit Ausnahme der Dunkelfeld- Serologie VDRL<br />

mikroskopie (unmittellbar nach TPHA<br />

Sekretentnahme beim Patienten) FTA-Abs.-Test FTA-Abs. IgM-Test<br />

erfolgt die Diagnose über serolo- Westernblot<br />

gische Verfahren. Auch Verlaufs- 5 ml Serum ggf. 5 ml Liquor<br />

beobachtungen sind nötig.<br />

DD frische Infektion, Restbefund oder<br />

Rezidiv<br />

268


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

LYME-DISEASE s. Borreliose<br />

LYMPHOGRANULOMA<br />

VENEREUM Mikroskopie direkter Antigennachweis auf Objektträger (spezielle<br />

Chlamydia trachomatis Abstrichtechnik und Fixiervorschrift beachten)<br />

Hinweise Direkt-<br />

auch an Lues und GO Nachweis PCR<br />

denken! 10 ml Urin oder spezielles Abstrichbesteck<br />

Serologie spezif. IgG/IgA-AK<br />

2 ml Serum<br />

MALARIA<br />

Plasmodium falciparum Mikroskopie "dicker Tropfen" aus<br />

(M. tropica) EDTA-Blut, Blutausstrich; Entnahme optimal<br />

Plasmodium vivax im Fieberanstieg, aber auch jederzeit möglich;<br />

(M. tertiana) ggf. ist aus der Mikroskopie eine Speziesdifferenzierung<br />

Plasmodium malariae möglich.<br />

(M. quartana) Serologie spezif. AK gegen P. falciparum, Kreuzreaktionen<br />

möglich<br />

Plasmodium ovale 2 ml Serum<br />

(Malariaform wie M. tertiana) Direkt- durch Antigennachweis gegen P. falciparum<br />

nachweis PCR auf Anfrage<br />

EDTA-Blut<br />

269


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

MASERN<br />

Masern-Virus Serologie spezif. IgG/IgM-AK<br />

Hinweise 2 ml Serum, ggf. Liquor<br />

s. auch dermatotrope Erreger Direkt- PCR auf Anfrage<br />

nachweis<br />

MILZBRAND<br />

Bacillus anthracis Kultur Bläschenflüssigkeit, Sputum, Bronchialsekret, Blut<br />

aerobe Sporenbildner, Mikroskopie grampos. Stäbchen<br />

Anthropozoonose<br />

Hinweise<br />

Hautmilzbrand, andere Organe<br />

bei Streuung<br />

MONONUCLEOSE Serologie spezif. AK<br />

Epstein-Barr-Virus 2 ml Serum<br />

Direkt- PCR<br />

nachweis<br />

270


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

MUMPS<br />

Mumps-Virus<br />

Hinweise Serologie spezif. AK<br />

Komplikationen: Orchitis mit 2 ml Serum, ggf. Liquor<br />

Infertilität, Pankreatitis,<br />

Enzephalitis<br />

ORNITHOSE s. Psittakose<br />

PNEUMOCYSTIS-PNEUMONIE<br />

Pneumocystis jiroveci Mikroskopie aus Bronchiallavage, evt. provoziertes Sputum<br />

Hinweise Lungenbiopsie Nachweis der Zysten, Trophozoiten;<br />

Prädisposition durch Serologie nicht möglich<br />

Immunschwäche (AIDS)<br />

POLIOMYELITIS<br />

Poliovirus Serologie spezif. AK (Impfschutz)<br />

Hinweise 2 ml Serum<br />

3 Typen, fäkal-orale Übertragung<br />

271


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

PSITTAKOSE (Ornithose)<br />

Chlamydophila psittaci Serologie KBR<br />

Hinweise spezif. IgG/IgM-AK<br />

s. auch pneumotrope Erreger 2 ml Serum<br />

Q-FIEBER<br />

Coxiella burnetii Serologie KBR<br />

Hinweise 2 ml Serum<br />

Anthropozoonose (Schaf, Ziege,<br />

Zecke), Übertragung durch<br />

infekt. Staub, Milch<br />

RINGELRÖTELN<br />

Parvovirus B19 Serologie spezif. IgG/IgM-AK<br />

Hinweise 2 ml Serum<br />

s. auch dermatotrope Erreger<br />

RÖTELN<br />

Röteln-Virus Serologie HAH<br />

Rubella-Virus spezif. IgG/IgM-AK<br />

Hinweise 2 ml Serum<br />

s. auch dermatotrope Erreger<br />

272


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

RUHR<br />

Shigella spp. Kultur Stuhl<br />

Mikroskopie (im Kulturpräparat gramneg. Stäbchen)<br />

Serologie AGG (WIDAL)<br />

2 ml Serum<br />

SCHARLACH<br />

hämolysierende Strepto- Kultur Rachenabstrich<br />

kokken Serogruppe A Mikroskopie (im Kulturpräparat grampos. Kettenkokken)<br />

Hinweise Serologie Streptokokken-AK (ASK, ASL, Hyaluronidase, DNAseB)<br />

Klinisches Bild! 2 ml Serum<br />

DD: sonstiger Streptokokken A-<br />

Infekt<br />

TOXOPLASMOSE<br />

Toxoplasma gondii Serologie spezif. IgG-AK<br />

Hinweise spezif. IgG-Avidität<br />

bei Schwangerenvorsorge spezif. IgM-AK<br />

berücksichtigen: Erstinfektion im 2 ml Serum<br />

letzten Trimenon gefährlich!<br />

Hoher Durchseuchungs-<br />

grad der Bevölkerung<br />

273


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

TRICHOMONIASIS<br />

Trichomonas vaginalis Kultur kaum üblich<br />

Hinweise Mikroskopie im frischen Urinsediment (Vaginalfluor, Harn-<br />

immer auch Partneruntersuchung röhrensekret) typische Flagellaten nachweisbar.<br />

Serologie nicht möglich<br />

TUBERKULOSE<br />

Mycobacterium tuberculosis Kultur alle nativen Materialien (Dauer bis 8 Wochen)<br />

Mikroskopie (im Kulturpräparat säurefeste Stäbchen)<br />

Direkt-<br />

nachweis Mykobakterien-PCR<br />

resp. Sekrete, Pleurapunktate, andere auf Anfrage<br />

Sonstiges Quantiferon-Test nur zum Nachweis einer latenten TBC<br />

5 ml Lithium-Heparinat-Blut<br />

TYPHUS (PARATYPHUS)<br />

Salmonella typhi Kultur Stuhl, Blut, Urin, Knochenmark<br />

(Salmonella paratyphi A, B, C) Mikroskopie (im Kulturpräparat gramneg. Stäbchen)<br />

Serologie AGG (WIDAL)<br />

2 ml Serum<br />

UREAPLASMA UREALYTICUM Kultur Urin, Sekrete (Spezialröhrchen erforderlich)<br />

274


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

VARICELLA ZOSTER<br />

Varicella zoster-Virus (VZV) Serologie KBR, spezif. IgG-AK und IgM-AK<br />

Hinweise 2 ml Serum, ggf. Liquor<br />

Windpocken, s. auch Direkt- PCR<br />

dermatotrope Erreger nachweis<br />

WURMERKRANKUNGEN<br />

ASCARIASIS<br />

Ascaris lumbricoides<br />

Hinweise Mikroskopie Eier im Stuhl<br />

hohes IgE Serologie spezif. IgE-AK (EAST)<br />

BANDWURM<br />

Taenia saginata =<br />

Rinderbandwurm Mikroskopie Eier und Proglottiden im Stuhl (oft nicht auffindbar)<br />

Taenia solium = Serologie spezif. AK<br />

Schweinebandwurm<br />

Diphyllobothrium latum =<br />

Fischbandwurm<br />

Hinweise<br />

Makroskopischer Nachweis der<br />

Proglottiden im Stuhl, hohes IgE!<br />

2 ml Serum<br />

275


TEIL 2.1: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ALPHABETISCHES GESAMTVERZEICHNIS<br />

ERKRANKUNG Nachweisverfahren<br />

Erreger Untersuchungsmaterial<br />

WURMERKRANKUNGEN<br />

OXYURIASIS<br />

Enterobius vermicularis= Mikroskopie Analabklebepräparat, Eier im Stuhl<br />

Madenwurm Serologie nicht möglich<br />

Hinweise häufigster<br />

Wurmparasit;<br />

Infektionsweg: fäkooral<br />

276


TEIL 2.2: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ANZÜCHTUNG UND IDENTIFIZIERUNG<br />

INFEKTIONVERDACHT Untersuchungsmaterial<br />

Erregerspektrum Hinweise<br />

Die folgende Liste gibt Aufschluss über die häufigsten Erreger bei unspezifischen Infektionen und die<br />

geeigneten Untersuchungsmaterialien.<br />

Die Anzüchtung der Erreger gelingt nur bei lebensfähigen Keimen. Im Wesentlichen werden Bakterien<br />

(mit Einschränkungen) und Pilze (mit Einschränkungen) angezüchtet. Viren, Chlamydien, Mykoplasmen<br />

(Ausnahme Ureaplasma urealyticum, Mycoplasma hominis) können oder werden wegen des langsamen<br />

Wachstums nicht kultiviert. Die Anzüchtung erfordert Zeit. Unter günstigen Verhältnissen werden 24 Std.<br />

benötigt, in der Regel sind 2 - 3 Tage notwendig, in bestimmten Fällen sogar 8 Tage (Pilze, Aktinomyzeten)<br />

oder bis zu 8 Wochen (Mykobakterien). Ein vorläufiges Ergebnis kann die Mikroskopie des gefärbten oder<br />

aufbereiteten Materials liefern.<br />

Neben der Identifizierung angezüchteter Erreger (biochemisch, serologisch, molekularbiologisch), erfolgt<br />

die Überprüfung des Resistenzverhaltens (Antibiogramm/Antimykogramm). Üblicherweise kommen der<br />

Agardiffusionstest (nach DIN oder CLS) oder auch automatisierte Verfahren (nach CLS) zur Anwendung.<br />

Prinzipiell erfolgt die Auswahl der getesteten Antibiotika in jedem Fall unter Berücksichtigung von<br />

Untersuchungsmaterial und Erregerart. Fehlt bei kombinierten Antibiogrammen mit mehreren Keimen die<br />

Beurteilung eines aufgeführten Antibiotikums, so ist dieses als unwirksam anzusehen.<br />

In speziellen Fällen oder wo gewünscht (z. B. Endokarditis, Meningitis u. a.) werden zusätzlich erweiterte<br />

MHK- und MBK-Bestimmungen (minimale Hemmkonzentration, minimale bakterizide Konzentration,<br />

Einzelsubstanzen und Kombinationstestung) durchgeführt. Die Testergebnisse werden gutachterlich<br />

kommentiert.<br />

277


TEIL 2.2: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ANZÜCHTUNG UND IDENTIFIZIERUNG<br />

INFEKTIONVERDACHT Untersuchungsmaterial<br />

Erregerspektrum Hinweise<br />

ARTHRITIS<br />

primär eitrig: Gelenkpunktat(e)<br />

Staphylokokken ggf. für zytologische Auswertung einen Teil des Punktates<br />

Streptokokken mit EDTA versetzen (Abfüllen in präpariertes Röhrchen);<br />

Gonokokken<br />

Serum (2 ml)<br />

sekundär: für entsprechende Antikörperdiagnostik<br />

Borrelien<br />

Chlamydien<br />

Mykoplasmen<br />

Yersinien<br />

Salmonellen<br />

Campylobacter<br />

Shigellen<br />

BRONCHITIS<br />

Hämophilus Sputum<br />

Pneumokokken Bronchialsekret (Aspirat)<br />

Moraxella catarrhalis Trachealsekret (Aspirat)<br />

Chlamydien Serum (2 ml)<br />

Mykoplasmen (s. auch pneumotrope Erreger)<br />

Viren<br />

Bordetella<br />

278


TEIL 2.2: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ANZÜCHTUNG UND IDENTIFIZIERUNG<br />

INFEKTIONVERDACHT Untersuchungsmaterial<br />

Erregerspektrum Hinweise<br />

ENDOKARDITIS<br />

Staphylokokken Blutkultur (wiederholt)<br />

Streptokokken Prädispositionen: Klappenersatz, i. v. Drogenabhängigkeit<br />

Enterokokken<br />

Enterobakterien<br />

Pseudomonas aeruginosa<br />

Candida<br />

EPIDIDYMITIS<br />

Gonokokken Sperma<br />

Staphylokokken Serum (2 ml )<br />

Enterobakterien<br />

Chlamydien<br />

Mycoplasmen<br />

GASTROENTERITIS<br />

Salmonellen Stuhl<br />

Shigellen Zum Negativbeweis sind 3 Stühle an 3 Tagen mit negativem Befund<br />

Yersinien notwendig,<br />

Campylobacter bei länger andauernder Erkrankung bzw. bei Verdacht auf invasiven<br />

Amoeben Verlauf<br />

Kryptosporidien Serum (2 ml) für Salmonellen, Shigellen, Yersinien, Campylobacter<br />

279


TEIL 2.2: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ANZÜCHTUNG UND IDENTIFIZIERUNG<br />

INFEKTIONVERDACHT Untersuchungsmaterial<br />

Erregerspektrum Hinweise<br />

Noroviren<br />

bei (Klein)-Kindern:<br />

Rotaviren<br />

Adenoviren<br />

Staphylococcus aureus<br />

EHEC, EPEC<br />

Rotaviren<br />

nach Antibiotika<br />

(pseudomembranöse Colitis):<br />

Clostridium difficile (Toxin A/B)<br />

HARNWEGSINFEKTIONEN<br />

Pyelonephritis Mittelstrahlurin<br />

Cystitis Katheterurin<br />

Enterobakterien Blasenpunktionsurin<br />

Streptokokken Eintauchnährboden<br />

Staphylokokken<br />

Enterokokken<br />

Urethritis Urethralabstrich (GO)<br />

Chlamydien Direktnachweis (Chlamydien PCR)<br />

Mycoplasma/Ureaplasma<br />

Gonokokken<br />

280


TEIL 2.2: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ANZÜCHTUNG UND IDENTIFIZIERUNG<br />

INFEKTIONVERDACHT Untersuchungsmaterial<br />

Erregerspektrum Hinweise<br />

MASTITIS<br />

Staphylococcus aureus Eiter<br />

(Streptokokken)<br />

MENINGITIS<br />

Säuglinge Liquor<br />

E. coli DD bakterielle Meningitis-<br />

Klebsiella spp. Virus-Meningitis<br />

Streptokokken-Serogr. B (Begleit-) Enzephalitis<br />

Listerien<br />

Kinder bis 7 J. Serum (2 ml)<br />

Hämophilus (s. auch neurotrope Erreger)<br />

Meningokokken<br />

Pneumokokken<br />

Erwachsene<br />

Meningokokken<br />

Pneumokokken<br />

Listerien<br />

Enterobakterien<br />

(Streptokokken)<br />

(Staphylokokken)<br />

(Pseudomonas aeruginosa)<br />

Viren<br />

281


TEIL 2.2: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ANZÜCHTUNG UND IDENTIFIZIERUNG<br />

INFEKTIONVERDACHT Untersuchungsmaterial<br />

Erregerspektrum Hinweise<br />

MYOKARDITIS<br />

Viren Serum (2 ml )<br />

(s. auch cardiotrope Erreger)<br />

OSTEOMYELITIS<br />

posttraumatisch Blutkultur (wiederholt)<br />

Staphylokokken Abstriche<br />

Enterobakterien<br />

Pseudomonas aeruginosa<br />

Anaerobier<br />

hämatogen<br />

Staphylococcus aureus<br />

Streptokokken<br />

Hämophilus<br />

Salmonellen<br />

Enterobakterien<br />

OTITIS<br />

Pneumokokken Eiter (-Abstrich)<br />

Hämophilus<br />

Enterobakterien<br />

Pseudomonas aeruginosa<br />

282


TEIL 2.2: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ANZÜCHTUNG UND IDENTIFIZIERUNG<br />

INFEKTIONVERDACHT Untersuchungsmaterial<br />

Erregerspektrum Hinweise<br />

PERITONITIS<br />

Enterobakterien Punktat, Drainageflüssigkeit<br />

Streptokokken Ätiologie ist zu berücksichtigen, oft Mischinfektion<br />

Enterokokken<br />

Pseudomonas aeruginosa<br />

Anaerobier<br />

PLEURAEMPYEM<br />

Enterobakterien Punktat, Drainageflüssigkeit<br />

Staphylokokken Ätiologie ist zu berücksichtigen, Mischinfektionen möglich<br />

Pneumokokken<br />

Streptokokken<br />

Pseudomonas aeruginosa<br />

Anaerobier<br />

Mykobakterien<br />

PNEUMONIE<br />

Bronchopneumonie Sputum<br />

Pneumokokken, Hämophilus Bronchialsekret (Aspirat)<br />

Staphylokokken, Moraxella Bronchiallavage (BAL)<br />

Segmentpneumonie Trachealsekret (Aspirat)<br />

Pneumokokken Blutkultur (wiederholt)<br />

Abszedierende Pneumonie Serum (2 ml)<br />

283


TEIL 2.2: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ANZÜCHTUNG UND IDENTIFIZIERUNG<br />

INFEKTIONVERDACHT Untersuchungsmaterial<br />

Erregerspektrum Hinweise<br />

Anaerobier (s. auch pneumotrope Erreger)<br />

Staphylokokken<br />

Aspirations-Pneumonie Prädispositionsfaktoren beachten:<br />

Anaerobier Bronchial-Ca., Immunsuppression, AIDS<br />

mögliches Spektrum:<br />

Enterobakterien<br />

Staphylokokken<br />

Pseudomonas aeruginosa<br />

Mykobakterien<br />

Legionellen<br />

Candida<br />

Pneumocystis<br />

Viren<br />

Atypische pneumotrope<br />

Erreger (Legionellen, neben der Serologie zusätzlich PCR aus Sekreten<br />

Mykoplasmen, Chlamydien)<br />

PROSTATITIS<br />

Enterobakterien Prostataexprimat<br />

Enterokokken Sperma<br />

Chlamydien<br />

Mycoplasma/Ureaplasma<br />

284


TEIL 2.2: INFEKTIONSERKRANKUNGEN ANZÜCHTUNG UND IDENTIFIZIERUNG<br />

INFEKTIONVERDACHT Untersuchungsmaterial<br />

Erregerspektrum Hinweise<br />

SEPSIS<br />

Abhängig vom Ursprung der Blutkultur (wiederholt)<br />

Infektion sind unterschiedliche nach Sepsisausgangsherden bzw. Eintrittspforte suchen<br />

Mikroorganismen nachweisbar je nach Ausgangsherd begleitende Untersuchung von:<br />

Punktaten, Sputum, Liquor, Urin, Katheter etc.<br />

Prädispositionsfaktoren beachten:<br />

Neoplasma, Immunsuppression, AIDS<br />

TONSILLITIS<br />

hämolysierende Streptokokken Rachenabstrich<br />

DD Mononucleose, Mischinfekti-<br />

onen, Borrelien und fusiforme Stäb-<br />

chen (Angina Plaut-Vincentii)<br />

VAGINITIS<br />

Gardnerella vaginalis, Vaginalabstrich<br />

Enterobakterien, Enterokokken,<br />

Streptokokken, Trichomonas vagina-<br />

lis, Anaerobier, Candida<br />

285


TEIL 2.3: INFEKTIONSERKRANKUNGEN DIREKTER ERREGERNACHWEIS<br />

ERREGER Untersuchungsmaterial<br />

Verfahren Hinweise<br />

Die Identifizierung bzw. der direkte Nachweis von Erregern gelingt über den Antigennachweis oder über<br />

die Amplifikation erregerspezifischer DNA mit der PCR und anschließender Hybridisierung mit spezifischen<br />

Sonden. Die häufigsten, direkt nachweisbaren Erreger können der folgenden Liste entnommen<br />

werden. Der Antigennachweis erfaßt auch abgestorbene Erreger, also auch nicht mehr virulente Keime.<br />

Bei entsprechender Planung ist das Ergebnis innerhalb eines Tages verfügbar.<br />

ADENOVIREN<br />

EIA Stuhl<br />

bohnengroße Menge genügt<br />

AMÖBEN<br />

EIA Stuhl<br />

bohnengroße Menge genügt<br />

ASPERGILLUS<br />

EIA Serum<br />

BORRELIEN<br />

PCR auf Anfrage Liquor, Gelenkpunktat, Hautbiopsie<br />

CANDIDA<br />

EIA Serum<br />

286


TEIL 2.3: INFEKTIONSERKRANKUNGEN DIREKTER ERREGERNACHWEIS<br />

ERREGER Untersuchungsmaterial<br />

Verfahren Hinweise<br />

CHLAMYDIEN<br />

PCR Urethralabstrich<br />

Cervixabstrich<br />

Konjunktivalabstrich<br />

(Erststrahl-) Urin<br />

Ein spezielles Abstrichbesteck wird zur Verfügung gestellt.<br />

CLOSTRIDIUM DIFFICILE<br />

EIA Stuhl<br />

TOXIN A/B<br />

bohnengroße Menge genügt<br />

CRYPTOSPORIDIEN<br />

EIA Stuhl<br />

bohnengroße Menge genügt<br />

CYTOMEGALIE-VIRUS<br />

PCR Urin<br />

Sputum<br />

Trachealsekret<br />

Liquor<br />

Bronchiallavage (BAL)<br />

EDTA-Blut<br />

287


TEIL 2.3: INFEKTIONSERKRANKUNGEN DIREKTER ERREGERNACHWEIS<br />

ERREGER Untersuchungsmaterial<br />

Verfahren Hinweise<br />

HELICOBACTER<br />

EIA Stuhl<br />

Kultur Magenbiopsie<br />

HEPATITIS B-VIRUS<br />

PCR Serum/Plasma<br />

HEPATITIS C-VIRUS<br />

PCR Serum/Plasma<br />

HERPESVIREN<br />

(HSV1/2, VZV, CMV, EBV) Liquor<br />

PCR Bläscheninhalt<br />

Abstrich<br />

EDTA-Blut<br />

HHV-8<br />

PCR auf Anfrage Serum<br />

HIV<br />

PCR<br />

288


TEIL 2.3: INFEKTIONSERKRANKUNGEN DIREKTER ERREGERNACHWEIS<br />

ERREGER Untersuchungsmaterial<br />

Verfahren Hinweise<br />

LAMBLIEN<br />

EIA Stuhl<br />

bohnengroße Menge genügt<br />

LEGIONELLEN<br />

EIA (Serogruppe 1) Urin<br />

PCR BAL<br />

MRSA<br />

PCR Abstrich<br />

NOROVIRUS<br />

PCR Stuhl<br />

bohnengroße Menge genügt<br />

PERTUSSIS<br />

Bordetella pertussis Nasopharyngealabstrich<br />

Bordetella parapertussis<br />

PCR<br />

289


TEIL 2.3: INFEKTIONSERKRANKUNGEN DIREKTER ERREGERNACHWEIS<br />

ERREGER Untersuchungsmaterial<br />

Verfahren Hinweise<br />

ROTAVIREN<br />

EIA Stuhl<br />

bohnengroße Menge genügt<br />

TUBERKULOSE<br />

PCR Respiratorische Sekrete<br />

(M. tuberculosis-Komplex)<br />

VARIZELLA ZOSTER-VIRUS<br />

PCR Liquor<br />

Bläscheninhalt<br />

Abstrich<br />

290


TEIL 3: INDIKATION<br />

A<br />

UNTERSUCHUNGEN<br />

ABO-Inkompatibilität In der Schwangerschaft<br />

Antikörpersuchtest, Blutgruppe (ggfs. auch des Vaters)<br />

Abdomen, akutes Allgemeine Übersicht<br />

Amylase, Lipase, GOT, gamma-GT, CK, LDH, Kreatinin, Bilirubin, Natrium,<br />

Kalium, Calcium, Porphyrine, ß-HCG, Quick, PTT, Urinstatus, Blutbild,<br />

Blutzucker<br />

Abort, habitueller ß-HCG, Östradiol, Progesteron, Phospholipid-AK, Nieren-, Diabetes-,<br />

Schilddrüsendiagnostik<br />

Acanthosis nigricans Insulinrezeptor-AK, Insulinresistenz<br />

Acrodermatitis chronica<br />

atrophicans<br />

Borrelienserologie<br />

Acrodermatis<br />

enteropathica<br />

Zink<br />

Addison-Krankheit Aldosteron, Cortisol, ACTH, Nebennieren-AK, Glucose, Natrium, Kalium,<br />

Chlorid, Eosinophile (großes Blutbild)<br />

Adipositas Überblick: Blutzucker, HbA1c, oraler Glukosetoleranztest, HOMA, Lipidstatus,<br />

TSH, FT3, FT4, Cortisol, DHEAS, Testosteron<br />

Adnexitis CRP, BB, Chlamydien – Nachweis, HCG, Pilze, Erreger und Resistenz<br />

Agranulozytose Blutbild<br />

AGS 17-OH-Progesteron, Pregnantriol im Urin, ACTH-Test, DHEAS, Aldosteron<br />

Ahornsirupkrankheit Aminosäuren im Blut<br />

291


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

AIDS Eingangsdiagnostik: HIV-AK<br />

Verlauf: HIV-PCR, Lymphozytentypisierung, Resistenzbestimmung<br />

Medikamentenspiegel<br />

bei Bedarf: Pneumocystis, Kryptosporidien, Tumormarker,<br />

Infektionsimmunologie (TOX, EBV, CMV)<br />

Akne Basisuntersuchungen: Glukose, CRP, Blutbild, IgG, IgM, IgA, Zink<br />

Endokrinologie: DHEAS, Testosteron, SHBG, freier Androgen-Index,<br />

Androstendion, Prolaktin, LH, FSH, Östradiol, Dihydrostestosteron, Cortisol,<br />

TSH<br />

Bakteriologie: Abstriche aus Pusteln<br />

Akromegalie STH, STH-Suppressionstest, Somatomedin C<br />

Alkoholismus Diagnose: Gamma-GT, MCV (kl. BB), CDT, Ethylglucuronid im Urin<br />

Ergänzend: Folsäure, Magnesium, Testosteron, Vitamin B1, -B2, -B6, -B12,<br />

Allergie-Diagnostik IgE, spez. IgE (RAST, EAST), spez. IgG, ECP, Eosinophile<br />

Alopezie FT3, FT4, TSH, Schilddrüsenantikörper, Zink<br />

Alport-Syndrom Molekulargentische Abklärung<br />

Alzheimer Wahrscheinlichkeit: Apolipoprotein-E-Genotyp im Blut, Beta-Amyloid und Tau-<br />

Proteine im Liquor<br />

Amalgam Quecksilber im Urin, Dimaval-Test<br />

Amenorrhö LH, FSH, Östradiol, Progesteron, Prolactin, ß-HCG<br />

292


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Amyloidose Blut: Kreatinin, Harnstoff, Kreatinin-Clearence, BSG oder CRP, großes<br />

Blutbild, Na, K<br />

Urin: Urinstatus, Urinsediment, Erythrozytenmorphologie, Na, Kreatinin und<br />

Gesamtprotein im 24 h–Std-Urin, Urineiweiß-SDS-Elektrophorese<br />

Weitere Untersuchungen zur ätiologischen Abklärung: Eiweißelektrophorese,<br />

Immunfixation im Serum und Urin u. a.<br />

Amyotrophe Lateralsklerose Gangliosid-Ak, Molekulargenetik<br />

(ALS)<br />

Anämiediagnostik Eisen, Ferritin, Transferrin, Transferrin-Sättigung, Transferrin-Rezeptor,<br />

Intrinsic-Faktor-AK, Parietalzell-AK, LDH, Vitamin B12, Folsäure,<br />

Retikulozyten, Hb-Elektrophorese, HbF, Haptoglobin, Hb-Haptoglobin im Stuhl<br />

Anabolikaeinnahme Testosteron, LH, FSH<br />

Anaphylaktischer Schock Gesamt-IgE, spez. IgE (RAST, EAST),<br />

Androgenmangel Testosteron, SHBG, DHEA-S, LH, FSH<br />

Angina tonsillaris Streptokokken-AK, Rachenabstrich, EBV-AK<br />

Angina pectoris CK, CK-MB, Troponin, BNP<br />

Angioneurotisches Ödem C1-Esterase-Inhibitor (Konzentration + Aktivität)<br />

Anorexia nervosa TSH, LH, FSH, Östradiol, Cortisol, STH, Kalium<br />

Anovulation Progesteron, Östradiol, Prolaktin, LH, FSH, Testosteron, DHEAS<br />

Antikoagulantien-Therapie Quick, PTT, ggf. Faktoren und Cumarinspiegel<br />

Antiphosphoplipid-Syndrom Cardiolipin-Ak, Beta2-Glykoprotein-Ak, LA<br />

Aphten Herpes simplx-Virus Typ1 (AK), Varizellen-Zoster, rheumatisches Fieber,<br />

Coxsacksie A-AK, Maul – und Klauenseuche, Behçet-Krankheit, Antikörper<br />

gegen epidermale Basalmembranen und Stachelzelldesmosomen<br />

Appendizitis CRP, BB, zur DD des akuten Abdomen Lipase, Amylase, Urin E+R, HCG<br />

293


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Appetitlosigkeit Helicobacter<br />

Arteriitis temporalis CRP, BSG, ANA, ANCA, BB<br />

Arthralgie, Arthritis ANA, ENA, DNS-AK, Immunkomplexe, CRP, Harnsäure, Rheumafaktor,<br />

Pyridinolin-Crosslinks, HLA-B27, Borrelien-, Campylobacter-, Chlamydien-,<br />

Salmonellen-, Shigellen-, Yersinien-, Parvovirus-B19-AK<br />

Asthma IgE, spez. IgE, ECP<br />

Aszitis Leukozyten, Protein, Glukose, CEA, Zytologie, E+R<br />

Atherosklerose Cholesterin, HDL-, LDL-Cholesterin, Triglyceride, Lipoprotein (a),<br />

Apolipoproteine, Homocystein, Apolipoprotein-E/B100-Genotyp, MTHFR-<br />

Mutation<br />

Autoimmun-<br />

ANA, ENA, DNS-AK, C3, C4, Immunkomplexe, IgG, IgM, IgA,<br />

Erkrankungen<br />

organspezifische Auto-AK<br />

Autoimmun-hämolytische Haptoglobin, Hämopexin, direkter Coombstest, Erythrozytenenzyme,<br />

Anämie<br />

Hämolysine, Kälteagglutinine, Retikulozyten, Hb-Elektrophorese, Hb-PCR,<br />

freies Hämoglobin, Bilirubin, Kalium, Vitamin B12, Folsäure, Eisen, GOT, LDH<br />

Autoimmunhepatitis SLA/LP, LKM, AMA, SMA, ANCA, LMA, LSP, ANA<br />

Autoimmunthyreoiditis TSH, FT3, FT4, TPO-AK, TRAK<br />

Autonomie der Schilddrüse TSH, FT3, FT4, TPO-AK, TRAK, BSG, Cholesterin, Glukose, Leberwerte, AP,<br />

Blutbild<br />

Azidose<br />

B<br />

Cl, K, Lactat, Osmolalität<br />

Bakteriämie Blutkultur<br />

Bandwurmbefall Stuhl-Untersuchung, IgE<br />

Bang, M. Brucellen-Antikörper<br />

Bannwarth-Syndrom Borrelienserologie<br />

294


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Barrter-Syndrom K, Cl, Ca, Mg, Harnsäure, Aldosteron, Renin, Glukose<br />

Kalium, Chlorid im 24-Std-Urin<br />

Basophilie Großes Blutbild, BSG, CRP<br />

Basedow TRAK<br />

Bechterew HLA-B27<br />

Behcet, M. HLA-B5, Phospholipid-Ak, BB, CRP, BSG, Ak gegen Mundschleimhaut<br />

Bilharziose Urin, Stuhl, Antikörperdiagnostik<br />

Blasen-Carcinom Urinzytologie, Cyfra 21-1, NMP22<br />

Blasen-Mole Beta-HCG<br />

Blei-Intoxikation Blei, delta-Aminolävulinsäure, freie Erythrozytenporphyrine, Uroporphyrin<br />

Blutungen Blutbild insbes. Thrombozyten, Retikulozyten, Eisen, Ferritin,Transferrin,<br />

Transferrin-Sättigung, Quick, PTT, Gerinnungsfaktoren, Thrombozytenfunktion<br />

Bornholm-Krankheit Enterovirus-Nachweis<br />

Bronchialkarzinom Cyfra 21-1, NSE, SCC, CA 19-9, CEA<br />

Bronchitis Chlamydia pneumoniae-, Mykoplasmen-, Legionellen-, RSV-, Bordetellen-Ak<br />

Budd-Chiari-Syndrom Phospholipid-Ak<br />

Bullöses Pemphigoid<br />

C<br />

Epidermale Basalmembran-Ak<br />

Calcinosis cutis ANA, ENA<br />

Carcinoid 5-Hydroxyindolessigsäure (=5-Hies) im Urin, Serotonin<br />

Cardiotrope Erreger ECHO-Viren, Influenza-Viren, Parainfluenza-Viren, Cytomegalie-Virus (CMV),<br />

Epstein-Barr-Virus (EBV), Adeno-Viren, Coxsacksie-Viren<br />

CFS (chronic fatigue<br />

Syndrom)<br />

siehe chronisches Müdigkeitssyndrom<br />

295


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Chemical sensitivity<br />

Syndrom<br />

Metalle als Auslösersubstanzen<br />

Cholangitis Alkalische Phosphatase (AP), GPT, GOT, γGT, Billirubin, Blutbild, ANCA,<br />

Blutkulturen,<br />

Cholestase Alkalische Phosphatase-Isoenzyme, Bilirubin, LAP, Gallensäuren<br />

Chorea Huntington Molekulargenetik<br />

Chronischer<br />

Basisuntersuchungen: Großes Blutbild, CRP, Na, K, Ca, GOT, GPT, γGT,<br />

Abdominalschmerz LDH, Bilirubin, Creatinin, Harnstofff, Glukose, Amylase, Lipase, Pankreas-<br />

Eleastase, Haptoglobin<br />

Urin: Urinstatus und –sediment<br />

Stuhl: Hämoglobin/Haptoglobinkomplex, Elastase<br />

Chronisch lymphatische Großes Blutbild mit mikroskopischer Differenzierung, GOT, GPT, γGT, LDH,<br />

Leukämie<br />

Haptoglobin, Eisen, Ferritin, Immunfixation, Beta-2-Mikroglobulin, Kälteagglutinine,<br />

Kryoglobuline, Immunglobuline, Hämatologie: Lymphozytentypisierung<br />

Chronisch myeloische Basisuntersuchungen: Großes Blutbild mit Mikroskopie, GOT, GPT, γGT,<br />

Leukämie<br />

LDH, Eisen, Ferritin, Harnsäure<br />

Hämatologie: Knochenmark-Histologie Alkalische Leukozytenphosphatase,<br />

Thymidinkinase<br />

Molekulargenetik: bcr/abl-Fusionsgen (Philadelphia-Chromosom)<br />

Chronisches<br />

Basisuntersuchungen: Großes Blutbild, GOT, GPT, γGT, LDH, Thomas Plot,<br />

Müdigkeitssyndrom Harnsäure, CRP, Kreatinin, Harnstoff, Na, K, Ca, Mg, CK, Urinstatus und –<br />

sediment, Selen, Zink<br />

Infektionsserologie: EBV, Borrelien, CMV, HIV<br />

Immunologie: Immunglobuline, ANA,<br />

Endokrinologie: TSH, FT3, FT4<br />

296


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Chronische Polyarthitis CRP, RF, Anti-CCP<br />

Churg-Strauss-Syndrom Gr. BB, Eosinophile, IgE, RF, ANCA<br />

Colitis ulcerosa Großes Blutbild, γGT, ANCA, Vitamin B12, Ferritin CRP, Na, K, Ca, Mg, CK,<br />

Immunglobuline, Vitamin D, Folsäure, Methylmalonsäure<br />

Colon-Carcinom CEA, CA 19-9, CA 72-4<br />

Condylomata acuminata Papillomaviren<br />

Conn-Syndrom Aldosteron, Natrium, Kalium<br />

Crest-Syndrom Basisuntersuchungen: BSG, CRP, Blutbild<br />

Immunologie: ANA, ENA, Centromer-AK,<br />

Creuzfeldt-Jakob-Syndrom NSE, Tau-Proteine, Beta-Amyloid, Protein S- 100<br />

Crigler-Najjar-Syndrom Indirektes Bilirubin<br />

Crohn, M. Basisuntersuchung: Großes Blutbild, CRP, Na, K, γGT, AP, Ferritin, Folsäure,<br />

Vitamin B12<br />

Immunologie: ANCA<br />

Stuhluntersuchungen: Alpha1-Antitrypsin, Calprotectin<br />

Cushing-Syndrom Cortisol (i. Urin), Cortisol-Tagesprofil, ACTH, CRH-Test, , Dexamethason-<br />

Test, DHEA-S, Ca, K, Chlorid, Glucose, Eosinophile<br />

Cystische Fibrose<br />

D<br />

Molekulargenetik<br />

Dauerblutung LH, FSH, Östradiol, Progesteron<br />

Depression Serotonin, Dexamethason-Test, TRH-Test<br />

Dermatitis Eosinophile, ECP, Histamin, IgE, spez. IgE, spez. IgG<br />

Diabetes insipidus ADH, Natrium, Osmolalität<br />

297


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Diabetes mellitus Blutzucker, OGTT, HbA1c, Insulin, C-Peptid, Inselzell-AK, Insulin-AK,<br />

Glutamatdecarboxylase-AK (GAD-AK), Tyrosinphosphatase-AK, Kreatinin,<br />

Albumin i.<br />

Urin, Disc-Elektrophorese<br />

Diarrhö Erregernachweis, Pankreas-Elastase, VIP, Darmautoantikörper<br />

Diathese, hämorrhagische Quick, PTT, Thrombinzeit, Gerinnungsfaktoren, Fibrinogen<br />

Down-Syndrom s. Triple-Diagnostik<br />

Dreitagefieber HHV-6<br />

Dressler-Syndrom Ak gegen Herzmuskulatur<br />

Drogenscreening Äthanol, Amphetamine, Barbiturate, Benzodiazepine, Cannabinoide, Cocain-<br />

Metabolite, Opiate, Salicylate, Paracetamol, Tricycl. Antidepressiva<br />

Dubin-Johnson-Syndrom Bilirubin<br />

Duchenne-Syndrom Molekulargenetik<br />

Duodenalulcus, -karzinom Helicobacter pylori, CEA, CA 19-9, CA 72-4, Gastrin<br />

Dyspepsie Helicobacter pylori<br />

Dysproteinämie Albumin, Elektrophorese, Immunelektrophorese, Immunglobuline,<br />

Dystrophia myotonica<br />

E<br />

Molekulargenetik<br />

Echinokokkose Echinokokken-AK<br />

Eisenmangel Großes Blutbild, Eisen, Ferritin, Transferrin, Transferrin-Sättigung, Transferrin-<br />

Rezeptor, Thomas Plot<br />

Eklampsie/ Präeklampsie Na, K, Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure, GOT, GPT, γGT, AP, LDH, Urinstatus,<br />

INR-Wert, PTT, Haptoglobin, D-Dimer, Thrombozytenzahl<br />

Elektrolythaushalt Calcium, Chlorid, Kalium, Magnesium, Natrium<br />

298


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Embolie Antithrombin III, APC-Resistenz, Faktor-V-, Faktor-II-Mutation, Protein C,<br />

Protein S, D-Dimer, Phospholipid-AK<br />

Endocarditis Blutkulturen, CRP,BSG<br />

Entzündung Blutbild, BSG, CRP, Procalcitonin, Eiweißelektrophorese<br />

Enzephalomyelizis Borrelien-, CMV-, Masern-, Mumps-, Röteln-Toxoplasma- Erreger-spez.-AK<br />

disseminata<br />

(Serum-Liquor-Paar), Isoelektrische Focussierung, Delpech (Serum-Liquor-<br />

Paar)<br />

Eosinophilie Gr. BB, absolute Eosinophile, IgE, spez. IgE, CRP, BSG<br />

EPH-Gestose Protein im Urin, BB<br />

Epididymitis Erregernachweis (Urin, Prostataexperimat), Chlamydien-, GO-AK<br />

Erektile Dysfunktion LH, FSH, Östradiol, Testosteron, Prolaktin, SHBG, DHEA-S<br />

Erregbarkeit TSH, FT3, FT4, Magnesium<br />

Erysipel Streptokokken-AK, Abstrich E+R<br />

Erythema exsudativum<br />

multiforme<br />

Herpes-, ECHO-, Coxsackie-, Mycoplasma-AK<br />

Erythema nodosum ACE, Streptokokken-AK, BAL-Analyse<br />

Erythema migrans Borrelien-AK<br />

Epiglottitis Erregernachweis (Abstrich, Sputum, Trachealsektret)<br />

Erythema infectiosum Ringelröteln (Parvovirus B19-AK)<br />

Erythema marginatum Streptokokken-AK<br />

Exanthem Röteln, Masern, Parvovirus B-19, Coxsacksie –B, ECHO-Viren, Streptokokken<br />

Gruppe A, Humanes Herpesvirus 6 (HHV6), Borrelien<br />

Exophthalmus FT3, FT4, TSH, Schilddrüsen-AK<br />

Extrauteringravidität ß-HCG (Verlauf)<br />

299


TEIL 3: INDIKATION<br />

F<br />

UNTERSUCHUNGEN<br />

Fabry-Erkrankung Molekulargenetische Abklärung möglich<br />

Favismus Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase<br />

Fazialisparese Herpes-, Borrelien-, Varizellen-AK<br />

Felty-Syndrom RF, Histon-AK, p-ANCA<br />

Fertilitätsstörungen Frau LH, FSH, Östradiol, Progesteron, Prolaktin, Testosteron, SHBG, freier<br />

Androgen-Index, DHEAS, TSH<br />

Fertilitätsstörungen Mann LH, FSH, Testosteron, Prolaktin, Spermiogramm ggf. TSH, SHBG, GnRH-<br />

Test, βHCG,AFP, Autoantikörper gegen Spermien<br />

Fettstoffwechsel Cholesterin, HDL, LDL, Triglyceride, Lp(a), Lipidelektrophorese,<br />

Apolipoprotein A1, -B, Apo-E-, Apo B100-Typisierung<br />

Fibromyalgie Ausschlussdiagnostik Kollagenosen<br />

Fieber CRP, Blutbild, Blutkultur, Malaria, bakterielle Erreger<br />

Flush-Syndrom 5-HIES im Urin<br />

Fragiles X-Syndrom<br />

G<br />

Molekulargenetik<br />

Gallenwege Alkalische Phosphatase, gamma-GT, GPT, LAP, TPA, CEA, CA 19-9<br />

Gammopathie Immunfixation<br />

Gangliosidose GM1-Ak<br />

Gastritis Gastrin, Helicobacter-AK, Helicobacter i. Stuhl, Intrinsic-Faktor-AK,<br />

Parietalzellen-AK, Schilling-Test, Sekretin-Provokationstest<br />

Gastroenteritis Noro-, Adenovirus-, Rotavirus-Direktnachweis, Campylobacter-, Lamblien-AK,<br />

Lamblien-Direktnachweis, Stuhl E+R<br />

Gaucher-Erkrankung Saure Phosphatase, ACE, Cerebrosid-b-Glucosidase (β-Glukoserebrosidase),<br />

Molekulargenetische Abklärung möglich<br />

300


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Gelenkpunktat (Synovial-<br />

Analyse)<br />

Rheumafaktor, CRP, AST, LDH, HS, Eiweiß, ANA, Sediment, Immunglobuline<br />

Gerinnung, intravasale D-Dimer, Fibrinogen, Thrombozyten<br />

Gerinnungsstörung Quick, PTT, Fibrinogen, Gerinnungsfaktoren, Thrombozytenfunktion<br />

Gestationsdiabetes Glukose, oGGT, HbA1c<br />

Gicht Harnsäure, Harnsäurekristalle i. Punktat<br />

Glomerulonephritis ANA, Alpha-1-Mikroglobulin, AST, C3, C4, Disc-Elektrophorese, glomeruläre<br />

Basalmemmbran-AK, c-ANCA, p-ANCA<br />

Glossitis Folsäure, Eisen, Ferritin, Vitamin B6<br />

Glukagonom Glukagon, Glukose nüchtern<br />

Gluten-Sensitive<br />

Enteropathie<br />

Ak gegen Transglutaminase, Endomysium, Gliadin<br />

Goodpasture-Syndrom ANCA<br />

Grippe Influenza-, Parainfluenza-Ak<br />

Gürtelrose Varizellen-Ak<br />

Guillain-Barré-Syndrom Isoelektrische Focussierung, Proteindiagnostik in Liquor und Blut, Gangliosid-<br />

Ak, Erregerdiagnostik<br />

Gynäkomastie<br />

H<br />

Östradiol, LH, FSH, Testosteron, Prolaktin, TSH, Abklärung der Leberfunktion,<br />

AFP, βHCG, CA15-3, Ferritin, Medikamente, evt. Chromosomenanalyse<br />

Haarausfall FT3, FT4, TSH, Schilddrüsenantikörper, Zink, Testosteron, SHBG<br />

Hämaturie Urin E+R, Nierendiagnostik<br />

Hämochomatose Molekulargenetischer Nachweis<br />

Hämoglobinopathie Hämoglobin-Elektrophorese, molekulargenetischer Nachweis abnormen<br />

Hämoglobins<br />

301


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Hämolyse Blutbild, Retikulozyten, Bilirubin, Haptoglobin, LDH, Coombs-Test<br />

Hämolytisch-Urämisches Kreatinin, Harnstoff, Großes Blutbild (Fragmentozyten), Haptoglobin, LDH,<br />

Syndrom (HUS)<br />

Retikulozyten, Urineiweiß-SDS-Elektrophorese, Blutkulturen, Hantaviren<br />

Hämophilie A Faktor V III: C, Faktor V III: Ristocetin-Cofaktor, Faktor VIII: vWF, PTT<br />

Hämophilie B Faktor IX, PTT<br />

Hämosiderose Eisen, Desferal-Test, Transferrin<br />

Hand-Fuß-Mundkrankheit Coxsackie-Ak<br />

Harnblasen-Carzinom Urincytologie<br />

HELLP-Syndrom Blutbild, Leberenzyme, Hämolyseparameter (z. B. Haptoglobin, LDH)<br />

Heparin-induzierte<br />

Thrombozytopenie (HIT-II)<br />

Antikörpernachweis<br />

Hepatitis, infektiöse Hepatitis-A-, B-, C-, D-, EBV-, CMV-Serologie<br />

Hepatitis, autoimmune SLA/LP, LKM, AMA, SMA, ANCA, LMA, LSP, ANA,<br />

Heriditäres angioneurotisches<br />

Ödem<br />

C1-Esterase-Inhibitor<br />

Herzinfarkt CK, CK-MB, GOT, (HBDH), (LDH), Myoglobin, Troponin<br />

Herzinsuffizienz Pro-BNP<br />

Heuschnupfen IgE, allergenspez. IgE (saisonal)<br />

Hirsutismus Androstendion, DHEA-S, 17-OH-Progesteron, Testosteron, SHBG, Östradiol<br />

HIT-II Antiköpernachweis<br />

HIV-Infektion HIV 1+2-AK, quantitativer Virus-Direktnachweis, Lymphozytendifferenzierung,<br />

Resistenzbestimmung, Medikamentenspiegel<br />

Hodentumor AFP, ß-HCG, PLAP,<br />

Hörsturz Mumps-, Masern-, Influenza, EBV-, Varizellen-, Adenoviren-AK<br />

Hyperaldosteronismus Aldosteron, Renin, Captopril-Test, Chlorid, Kalium, Natrium<br />

302


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Hypercholesterinämie Cholesterin, HDL-, LDL-Cholesterin, Lipidelektrophorese, Lp(a)<br />

Hyperfibrinolyse D-Dimer, Quick, PTT, Thrombinzeit, Fibrinogen<br />

Hyperglykämie Hba1c, Insulin, C-Peptid, Glucose<br />

Hyperhidrosis Hyperthyreosediagnostik, Phäochromozytom, Klimakterium, seltene<br />

Hormonstörungen, Medikamente (Kortikoide)<br />

Hyperthyreose FT3, FT4, TSH, Schilddrüsen-AK (TPO, TAK, TRAK)<br />

Hypertonie Blutbild, HbA1C, Na, K, Ca, Kreatinin, Glukose, Cholesterin, HDL, LDL,<br />

Harnsäure, GOT, GPT, gamma-GT, Homocystein, CRP-ultrasensitiv, TSH,<br />

Katecholamine, Mikroalbumin, Urinstatus, Disc-Elektrophorese Katecholamine<br />

i. Urin, Homovanillinsäure, Vanillinmandelsäure, 5-Hies, Serotonin, Renin,<br />

Aldosteron, Captopril-Test<br />

Hypoglykämie Insulin, C-Peptid, Glucose-Tagesprofil, Hungerversuch<br />

Hypogonadismus LH, FSH, Östradiol, Progesteron, Prolactin, Cortisol, 17-OH-Progesteron,<br />

SHBG, Testosteron, DHEAS<br />

Hypokalzämie PTH, Calcium, Vitamin D, anorganisches Phosphat<br />

Hypoparathyreoidismus PTH, anorganisches Phosphat, Nebenschilddrüsen-AK<br />

Hypophosphatämie Alkalische Phosphatase, Vitamin D3<br />

Hypophyse STH, Prolactin, ACTH, Cortisol, TSH, LH, FSH, Funktionstests<br />

Hypospagma kl. BB, Quick, PTT, Fibrinogen, Faktoren<br />

Hypothyreose FT3, FT4, TSH, Schilddrüsen-AK (TPO, TAK, TRAK)<br />

Hypotonie<br />

I<br />

Na, Protein, Creatinin, Harnstoff, Urinstatus<br />

Ikterus Bilirubin, GLDH, Hepatitis-Serologie, LDH, C3, C4, CH100<br />

Immundefekt Lymphozyten-Differenzierung, CMV-, EBV-, HIV-AK, IgG-Subklassen,<br />

Immunglobuline, Interleukine<br />

303


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Impfstatus Kinder<br />

Infektion<br />

Masern, Mumps, Röteln, Polio, Pertussis, Diphtherie, Tetanus, Hepatitis A, B<br />

- akute<br />

großes Blutbild, BSG, CRP, Streptokokken-AK, direkte Erregerdiagnostik,<br />

Interleukine, C3, C4, CH100, Immunglobuline<br />

- chronische großes Blutbild, BSG, CRP, Albumin, Immunglobuline,<br />

Immunkomplexe,C3, C4<br />

- rezidivierende C3, C4, Immunglobuline, IgG-Subklassen, CRP, Lymphozytensubpopulationen,<br />

HIV-AK<br />

Insulinom Insulin, C-Peptid, Glucose-Tagesprofil, Hungerversuch<br />

Insulinresistenz Insulin, Glucose<br />

Iridocyclitis s. Uveitis<br />

ITP<br />

J<br />

Thrombozyten-Ak, Thrombozyten<br />

Juckreiz<br />

K<br />

Gallensäuren, Hepatitis-Diagnostik<br />

Kardiomyopathie CRP, ANA, ENA, Herzmuskel – AK, Cardiolipin – AK, Screening<br />

Virusserologie: Coxsacksie-B-, Influenza-, Adeno- und Herpes-Viren<br />

Karzinoid-Syndrom 5-Hydroxy-Indolessigsäure, Serotonin<br />

Keuchhusten Pertussis-AK<br />

Klimakterium FSH, Östradiol, LH, Prolaktin, Testosteron, SHBG, freier Androgen-Index,<br />

DHEAS, TSH, Östron<br />

Knochenerkrankungen PTH, Ostase, Crosslinks (Urin), anorganisches Phosphat, saure Phosphatase,<br />

Osteocalcin<br />

Knochenmarks-<br />

großes Blutbild, Retikulozyten, Eisen, Ferritin, Transferrin, Beta-2erkrankungen<br />

Mikroglobulin<br />

304


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Kollagenosen ANA, ENA, DNA-AK, Phospholipid-AK,<br />

Kolorektal-Karzinom CEA, CA 19-9, CA 50, CA 72-4<br />

Konjunktivitis E+R, Adenovirus, Chlamydia trachomatis-AK, Chlamydie-PCR<br />

Korsakow-Syndrom Vitamin B1, Vitamin B6, Vitamin A, CDT<br />

Krupp Rachenabstrich E+R, Diphterie-Diagnostik<br />

Kryptorchismus Ausschluss AGS, HCG-Test<br />

Kugelzellanämie Mikroskopisches Blutbild<br />

L<br />

Lactasemangel Molekulargenetischer Test, Lactose-Toleranz-Test<br />

Lactatazidose Chlorid, Glucose, Kalium, Harnsäure, Lactat, Osmolalität<br />

Lambert-Eaton-Syndrom Calcium-Kanal-Autoantikörper, Antikörper gegen Acetylcholinrezeptoren<br />

Laryngitis Rachenabstrich E+R, Bordetella, Influenza, Parainfluenza, Adenoviren, RSV,<br />

Mykoplasmen<br />

Leberabszess Amoeben-AK<br />

Lebercyste Echinokokken-AK<br />

Lebererkrankungen<br />

-akute<br />

GOT, GPT, gamma-GT, Bilirubin, CHE, GLDH, Eiweiß-Elektrophorese,<br />

Ammoniak, hepatotrope Erreger<br />

-chronische GOT, GPT, gamma-GT, GLDH, CHE, Quick, Vitamin B1, -B2, -B6, -B12<br />

Leberparenchymschäden GOT, GPT, gamma-GT, Ammoniak, Ferritin, Prokollagen-III-Peptid, Fibrinogen<br />

Leberzellkarzinom, primäres AFP<br />

Leberzirrhose GOT, GPT, gamma-GT, Bilirubin, Albumin, Aldolase, Alpha-1-Antitrypsin,<br />

Leichtketten-<br />

Paraproteinämie<br />

Antithrombin, Prokollagen-III-Peptid, CHE, GLDH<br />

Immunfixation, Immunelektrophorese, quantitative Leichtkettenbestimmung<br />

305


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Leukämie ALL und AML: Knochenmarkspunktion<br />

CML:Knochenmarkspunktion, Philadelphia-Chromosom (BCR-ABL)<br />

CLL: spez. Lymphozytendifferenzierung<br />

Leukozytose Mikroskopische Differenzierung, Lymphozytendifferenzierung<br />

Lichen planus HLA-DR1<br />

Liquor-Serum-Diagnostik Albumin, Eiweiß, Glukose, isoelektrische Focussierung, Lactat, NSE, Virus-<br />

Diagnostik, TPHA (immer Serum-Liquor-Paar)<br />

Liquorfistel Glukose, Eiweiß, Kalium<br />

Lues TPHA, VRDL, FTA-Test, FTA-IgM<br />

Lungen-Carcinom NSE, ACTH, Cyfra 21-1, CEA, TPA, SCC<br />

Lungen-Emphysem Alpha-1-Antitrypsin<br />

Lupus erythematodes ANA, ENA, DNA-, Histone-, Cardiolipin-AK<br />

Lymphadenopathie Chlamydien-, CMV-, Toxoplasma-, HIV-AK<br />

Lymphogranuloma venerum Chlamydien-Serologie, -Direktnachweis<br />

Lymphom Lymphozytendifferenzierung, Blutbild, Beta-2-Mikroglobulin<br />

Lymphopenie Großes Blutbild, Knochenmarkzytologie, Immunglobuline,<br />

Medikamentenanamnese<br />

Lymphozytose<br />

M<br />

Großes Blutbild, Lymphozytendifferenzierung<br />

M-Gradient Immunelektrophorese<br />

Malabsorptionssyndrom beta-Caroten, Calcium, Gesamteiweiß, D-Xylose-Test, Vitamin D3, Vitamin A,<br />

Vitamin E, Gluten-, Endomysiale-AK<br />

Malaria Malaria-AK, Direktnachweis, Blutbild, dicker Tropfen<br />

Maligne Lymphome Thymidinkinase, Beta-2-Mikroglobulin<br />

Mammakarzinom CA 12-5, CA 15-3, CA 549<br />

306


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Marfan-Syndrom Molekulargenetik<br />

Melanom S 100, NSE<br />

Meningitis Erregerdiagnostik, Coxsackie-B-, LCM-AK, Eiweiß, Glucose, Lactat, Zellen<br />

Meningoencephalitis Listerien, LCM-AK<br />

Menopause LH, Östradiol<br />

Metabolisches Syndrom Glukose, oraler Glukosetoleranztest, HbA1C, Gesamtcholesterin, LDL-<br />

Cholesterin, HDL-Cholesterin, Triglyceride, Homocystein, CRP-ultrasensitiv,<br />

γGT, Albumin im Urin<br />

Methämoglobinämie Met-Hämoglobin<br />

Meulengracht, M. Indirektes Bilirubin<br />

Mikrohämaturie Streptokokken-AK, Nieren-, Gerinnungsdiagnostik<br />

Minderwuchs GRF-Test, Insulin-Hypoglykämie-Test, Somatomedin C, IGFBP-3, STH<br />

Mittelmeerfieber Molekulargenetik<br />

Monoklonale Gammopathie Immunfixation im Serum und Urin, BSG, CRP, großes Blutbild, Ca, AP,<br />

Creatinin, Harnstoff, Harnsäure, β2-Mikroglobulin, Kälteagglutinine,<br />

Kryoglobuline<br />

Mononukleose EBV-AK, Blutbild<br />

M. Bang Brucellen-Antikörper<br />

M. Bechterew HLA-B 27<br />

M. Crohn s. Autoantikörper<br />

M. haemolyticus Blutgruppe, Rh-Faktor, Antikörpersuchtest, Bilirubin<br />

M. Meulengracht Indirektes Bilirubin<br />

M. Pfeiffer EBV/Mononukleose-Serologie<br />

MTCD (Mischkollagenose) ANA, ENA, Anti-DNS, BSG, CRP, Blutbild, Urinstatus<br />

307


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Müdigkeit Hepatitis C, EBV, HHV-6, BB, Schilddrüse etc.<br />

Mukoviszidose AP, Amylase, Pankreas-Elastase i. Stuhl<br />

Multiple Sklerose Untersuchung eines Serum-Liquor-Paares:Albumin, IgG-, (IgA-, IgM-)<br />

Quotienten, Oligoklonale Immunglobuline, Borrelien, Masern, Röteln, VZV<br />

(MRZ-Reaktion), HSV<br />

Multiples Myelom Immunfixation<br />

Muskeldystrophie Aldolase, CHE, Kreatinin, Kreatin, CK, GOT, LDH, Myoglobin<br />

Muskelerkrankungen Aldolase, CK, Myoglobin, ANA, ENA, ACE<br />

Muskelkrämpfe CK, Elektrolyte<br />

Myasthenie AK gegen Acetylcholin-Rezeptoren, Titin-AK, Calcium-Kanal-AK<br />

Myocarditis Coxsackie-B-AK, CK, LDH<br />

Myelodysplastisches Großes Blutbild und manuelle Mikroskopie, Haptoglobin, LDH, Retikulozyten,<br />

Syndrom<br />

alkalische Leukozytenphosphatase, PTT, Ferritin, Vitamin B12, Methylmalonsäure,<br />

Folsäure, Knochenmarkpunktion<br />

Myositis<br />

N<br />

Aldolase, GOT, LDH, Kreatinin, RF, DNA-AK, ENA<br />

Narkolepsie HLA-DQ/DR-Typisierung<br />

Nasenbluten Gerinnungsdiagnostik, Thrombozyten<br />

Nasensekret/ Liquor-<br />

Differential-Diagnose<br />

Glucose, Protein, K, Beta-Trace-Protein<br />

Nebennierenrinde ACTH, ACTH-Stimulationstest, Aldosteron, Cortisol, DHEA-S, K, Na,<br />

- Tumor NSE, TPA<br />

Nebenschilddrüse Ca, Parathormon, Calcitonin<br />

Nephritis Albumin, ANCA, C3-Nephritisfaktor, Disc-Elektrophorese i.U., Basalmembran-<br />

AK, Kreatinin<br />

308


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Nephrolithiasis PTH, Steinanalyse, Oxalsäure, Citrat, Magnesium<br />

Nephrotisches Syndrom Albumin, Antithrombin III, beta-Caroten, Calcium, Eiweiß, Immunglobuline,<br />

Eiweißelektrophorese, Disc-Elektrophorese i.U.<br />

Neuralrohrdefekt AFP, Triple-Diagnostik<br />

Neuroblastom Dopamin, Homovanillinsäure, Katecholamine, NSE, Vanillinmandelsäure<br />

Neurodermitis Gesamt-IgE, allergenspezifische IgE (RAST, EAST)<br />

Nierenfunktion Kreatinin-Clearance, Phosphat-Clearance, Harnstoff-Clearance, Osmolalität<br />

Nierensteine<br />

O<br />

Calcium, Citrat, Harnsäure, Oxalsäure, Steinanalyse, Cystin, Magnesium,<br />

Phosphat<br />

Ödeme Eiweiß, Elektrophorese, Elektrolyte, Eiweiß i. Urin<br />

Ornithose Chlamydia psittaci-AK<br />

Osteomyelitis CRP, großes Blutbild, Blutkultur<br />

Osteoporose Calcium, Crosslinks i. Urin, Osteocalcin, Vitamin D, anorganisches Phosphat,<br />

Ostase, AP, VDR-Genotyp, Cortisol, LH, FSH, Östradiol, Testosteron, TSH,<br />

Immunelektrophorese, Calcitonin, Parathormon<br />

Osteosarkom AP-Isoenzyme<br />

Otitis medis Ohr-Abstrich, Mittelohr-Punktat, Rachen-Abstrich, Mycoplasma pneumoniae,<br />

Parainfluenza/Influenza, RSV, Masern<br />

Ovar 17-OH-Progesteron, Androstendion, Beta-HCG, Östradiol, Testosteron,<br />

SHBG, FSH, LH, LH-RH-Test, CA 72-4, CA 12-5, CEA<br />

Ovarialkarzinom AFP, CA 12-5, CA 72-4<br />

Ovarialtumor Androstendion, SHBG, Testosteron, CA 12-5, CA 72-4<br />

Ovulation LH, FSH, Östradiol, Progesteron<br />

Oxidativer Streß Vitamin A, -E, -C, beta-Caroten, Selen<br />

309


TEIL 3: INDIKATION<br />

P<br />

UNTERSUCHUNGEN<br />

Paget AP, SP, Ca<br />

Pankreasinsuffizienz Elastase i. Stuhl, Chymotrypsin i. Stuhl, Pancreolauryl-Test<br />

Pankreaskarzinom AFP, CA 19-9, CA 50, CA 72-4<br />

Pankreatitis- akute Amylase, Elastase i.S., Lipase, Trypsin<br />

- chronische Amylase, Lipase, Elastase, Trypsin, Elastase i. Stuhl<br />

Paradontose Molekularbiologischer Nachweis, Kultur mit Resistenz<br />

Paraproteinämie Eiweiß-Elektrophorese, Immunfixation, Immunelektrophorese<br />

Parasiten-Infektionen Eosinophile Granulozyten, ECP, IgE gesamt, Immunkomplexe, Malaria-AK,<br />

Leishmanien-AK, Plasmodien-AK, Schistosoma-mansoni-AK, Trypanosomen-<br />

AK, Parasiten i. Stuhl<br />

Paroxysmale<br />

Kältehämoglobinurie<br />

Donath-Landsteiner-Antikörper<br />

Paroxysmale nächtliche<br />

Hämoglobinurie<br />

PNH-Diagnostik, Haptoglobin, Retikulozyten, Bilirubin, Ferritin<br />

Pemphigus Desmosomen–Autoantikörper<br />

Petechien Thrombozytenzahl, Quick, PTT, PFA-Thrombozytenfunktionstest, ggf.<br />

Faktoren<br />

Pertussis Bordetella pertussis-Antikörper<br />

Phäochromozytom Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Homovanillinsäure, Vanillinmandelsäure,<br />

Metanephrin, Normetanephrin, NSE<br />

Phenylketonurie Phenylalanin<br />

Plasmozytom Immunfixation<br />

Pleurapunktat Triglyceride, Cholesterin, Glukose , LDH, Amylase, Alkalische Phosphatase,<br />

Beta-2-Mikroglobulin, Tuberkulose, E+R<br />

310


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Polyarthritis, chronische ANA, C3, C4, CRP, DNA-AK, Rheumafaktor, Immunkomplexe, Yersinien-AK,<br />

Harnsäure<br />

Polydipsie Durstversuch, Osmolalität, ADH<br />

Polyglobulie Erythropoetin, Blutbild<br />

Polymyositis BSG, CRP, Blutbild, CK, Aldolase, Myoglobin, Immunglobin, ANA, ENA<br />

Polyneuritis /- neuropathie Eiweiß, Folsäure, IgG, Myelin-AK, Vitamin B1, B2, B6, B12, Liquordiagnostik,<br />

Infektionsserologie<br />

Polyurie Durstversuch, ADH, Osmolalität<br />

Polyzythämie Alkalische Leukozytenphosphatase<br />

Porphyrie delta-Aminolävulinsäure, Koproporphyrin, Porphyrine, Uroporphyrin,<br />

Porphobilinogen, Transferrin<br />

Pränataldiagnostik AFP, Beta-HCG, Östriol, Blutgruppenserologie, TORCH-Serologie<br />

Proteinurie Eiweiß, DISC-Elektrophorese<br />

Primäre biliäre Cirrhose AP, Bilirubin, GOT, GPT, gamma-GT, Immunglobuline, AMA, Anti-M2-Subtyp,<br />

(PBC)<br />

ANCA, Prokollagen-III-Peptid<br />

Prolaktinom Prolactin<br />

Psittakose Chlamydienserologie<br />

Psoriasis HLA-B13, HLA-B17, HLA-Cw6, ANA<br />

Pubertas praecox<br />

Q<br />

Mädchen: LH, FSH, Östradiol, DHEA-S, TSH, Wachstumshormon, IGF1, IGF-<br />

BP3<br />

Jungen: LH, FSH, Testosteron, DHEA-S, TSH, Wachs-tumshormon, IGF1,<br />

IGF-BP3<br />

Stufe 2: GnRH-Test<br />

Quecksilber-Intoxikation Quecksilber, DMPS-Test<br />

311


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Quincke Ödem<br />

R<br />

C1- Esteraseinhibitor (Konzentration und Aktivität), C3, C4<br />

Rachitis Ca, P, AP, 25-OH-Vitamin-D3, Pyridinoline im Urin, Parathormon, 25-<br />

Dihydroxy-Vitamin-D3, Ca, P im 24-Std.-Urin<br />

Raynaud-Syndrom ANA, ENA<br />

Refsum-SYndrom Phytansäure<br />

Rektum-Karzinom CEA, CA-50<br />

Reiter HLA-B27<br />

Rhabdomyolyse Myoglobin, CK (Urin und Serum)<br />

Rhesus-Inkompatibilität ABO, Rh-Faktor, Antikörpersuchtest, Bilirubin<br />

Rheuma ANA, BSG, CRP, CCP, Histone-AK, Immunkomplexe, Crosslinks i. Urin,<br />

Rheumafaktor, ss-DNA-AK, Streptokokken-AK, HLA B27<br />

Rheumatisches Fieber Rachenabstrich auf Streptokokken, BSG, Blubild, ASL, Anti-DNAase, CRP<br />

Risikoschwangerschaft AFP, ß-HCG, Östriol, Cardiolipin-AK, Bilirubin i. Fruchtwasser<br />

Rotor-Syndrom<br />

S<br />

Direktes Bilirubin<br />

Salpingitis Chlamydia-trachomatis-Direktnachweis (Urin oder Abstrich), Chlamydiatrachomatis-AK<br />

Sarkoidose Bronchiallavage-Analyse, ACE, Interleukin-2-Rezeptor<br />

Scharlach Rachenabstrich, Streptokokken-Ak<br />

Schilddrüsen-erkrankungen FT3, FT4, TSH basal, Schilddrüsen-AK (TPO, TAK, TRAK)<br />

Schilddrüsenkarzinom Thyreoglobulin, Calcitonin<br />

Schwangerschaftsnachweis HCG<br />

Schwermetalle Cadmium, Blei, Quecksilber, Kupfer<br />

Seminom HCG<br />

312


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Sharp-Syndrom ANA, ENA, Anti DNS, CRP, BSG<br />

Sichelzellanämie Hb-Elektrophorese<br />

Sjögren-Syndrom ANA, ENA, Anti DNS, CRP, BSG<br />

Spermatogenese FSH, Spermiogramm<br />

Sphärozytose Differentialblutbild (Normochrome Anämie, Kugelzellen), Retikulozyten, LDH,<br />

Haptoglobin, Bilirubin<br />

Spina bifida Triple-Test<br />

Spondylitis ankylosans HLA-B27<br />

Sprue Gliadin-AK, Endomysium-AK<br />

STORCH (Syphilis, Toxoplasmose, Other microbiological agents, Röteln, Cytomegalie,<br />

Herpes simplex)<br />

Struma<br />

T<br />

TSH, FT3, FT4, Schilddrüsen-AK (TPO, TAK, TRAK)<br />

Tachykardie K, Ca, Mg, TSH, FT3, FT4, Vitamin B1<br />

Taubenzüchterallergie Allergenspezifische Antikörper, Zytologie, Lymphozytendifferenzierung<br />

Tetanie Magnesium, Calcium, PTH<br />

Thalassämie Hb-Elektrophorese, abnorme Hämoglobine (PCR), großes Blutbild<br />

Thromboembolie Antithrombin III, APC-Resistenz, Faktor-II-Mutation, Faktor-V-Mutation,<br />

D-Dimer, Faktor VIII, Faktor XII, HPA-1 Mutation, MTHFR-Mutation,<br />

Phospholipid-Ak, Protein C, Protein S, Thrombozyten<br />

Thyreoiditis Schilddrüsen-AK (TPO, TAK, TRAK), Schilddrüsen-Hormone (FT3, FT4, TSH)<br />

TPE Typhus, Paratyphus, Enteritis<br />

Trachom Chlamydia-trachomatis-AK<br />

Tremor Magnesium, Calzium<br />

Tularämie Francisella tularensis-AK<br />

313


TEIL 3: INDIKATION UNTERSUCHUNGEN<br />

Typhus<br />

U<br />

Salmonellen-AK, Stuhl, Blutkultur<br />

Ulcus duodeni Gastrin, Helicobacter-AK, Helicobacter i. Stuhl, Sekretin-Provokationstest<br />

Urämie Kreatinin, Harnstoff, Na, K, Ca, Parathormon<br />

Urtikaria Großes Blutbild, Gesamt-IgE, C1-Inhibitor, TSH, EBV, Hepatitis B,<br />

Immunkomplexe, Darmparasiten, ANA<br />

Uveitis<br />

V<br />

ANA, ANCA, Gefäß-AK, HLA-Status, C3, C4, C-100<br />

Vaskulitis ANA, ANCA, Gefäß-AK, HLA-Status, C3, C4, C-100<br />

Verbrauchskoagulopathie Antithrombin III, Gerinnungsfaktoren, D-Dimer, Fibrinogen<br />

Verbrennung Albumin, Kreatinin, Interleukine, Elektrolyte, Zink<br />

Vipom Vasoaktives intestinales Peptid<br />

Virilisierung Testosteron, SHBG, DHEA-S, 17-OH-Progesteron<br />

Vitiligo TAK, TPO, ANA, AK gegen Belegzellen<br />

Vogelzüchterlunge<br />

W<br />

Allergenspezifische präzipitierende IgG-Antikörper, Bronchoalveoläre Lavage,<br />

Zytologie, Lymphozytendifferenzierung<br />

Wachstumsstörungen STH, Somatomedin C<br />

Waldenström Immunfixation Serum/Urin<br />

Wechseljahre Östradiol, LH, FSH<br />

Wegener-Granulomatose ANCA<br />

Werlhoff Thrombozyten, Thrombozyten-AK<br />

von-Willebrand-Syndrom Faktor VIII: C, Faktor VIII: Ristocetin-Cofaktor, Faktor VIII: vWF-Komplex<br />

Wilson-Krankheit Coeruloplasmin, Kupfer, Molekulargenetik<br />

314


TEIL 3: INDIKATION<br />

Z<br />

UNTERSUCHUNGEN<br />

Zeckenbiß FSME-Virus-AK, Borrelien-AK<br />

Zellzerfall Interleukine, Tumornekrosefaktor, Harnsäure<br />

Zöliakie Ak gegen Transglutaminase, Endomysium, Gliadin<br />

Zoster Varizellen-AK<br />

315


TEIL 4: HYGIENEUNTERSUCHUNGEN<br />

Hygiene- und Wasseruntersuchungen:<br />

4.1. Umgebungsuntersuchungen<br />

Der Bakteriennachweis auf belebten und unbelebten Oberflächen als Abklatschuntersuchung mittels<br />

Rodac-Platten bzw. mittels Abstrichuntersuchung dient der Untersuchung spezieller Ausbruchsituationen,<br />

bei denen eine exogene Quelle vermutet wird, der Überprüfung der Reinigungs- und<br />

Desinfektionsmaßnahmen (insbes. nach größeren Bauarbeiten vor Wiederinbetriebnahmen), der<br />

Kontrolle der hygienischen und chirurgischen Händedesinfektion sowie Schulungszwecken.<br />

Derzeit existieren keine standardisierten Koloniezahlen im Sinne von Grenz- oder Richtwerten.<br />

In Anlehnung an den GMP-Leitfaden für die Herstellungspraxis von Arzneimitteln kann für die Kontrolle<br />

der Flächenreinigung und Desinfektion in Hochrisikobereichen von einem "Richtwert" von 10<br />

KBE/24 cm 2 und einem "Grenzwert" von 20 KBE/24 cm 2 ausgegangen werden. Nach Desinfektion<br />

sollen typische Erreger nosokomialer Infektionen nicht nachweisbar sein.<br />

Für die semiquantitative Bewertung von Abstrichuntersuchungen existieren keine Vergleichsdaten.<br />

Es ist insbesondere der Nachweis typischer nosokomialer Infektionserreger zu beanstanden.<br />

4.2. Überprüfung von Sterilisations- und Desinfektionsgeräten mit Bioindikatoren<br />

• Überprüfung der Sterilisation mit Bioindikatoren (Sporenstreifen)<br />

• Überprüfung der Desinfektion mit Bioindikatoren (z. B. BAG-DEWA-Test)<br />

4.3. Überprüfung der Aufbereitung von flexiblen Endoskopen<br />

Empfehlungen zur sachgerechten Aufbereitung von Endoskopen finden sich in den Richtlinien für<br />

Krankenhaushygiene und Infektionsprävention, herausgegeben vom Robert-Koch-Institut. Die<br />

316


TEIL 4: HYGIENEUNTERSUCHUNGEN<br />

Kontrolluntersuchungen sollten bei manueller, teilmaschineller und vollständig manueller<br />

Aufbereitung vierteljährlich erfolgen.<br />

Die <strong>Medizinische</strong>n <strong>Laboratorien</strong> <strong>Düsseldorf</strong> sind auch als Untersuchungsstelle für Hygienisch-Mikrobiologische<br />

Untersuchungen im Rahmen der Qualitätssicherung Koloskopie seitens der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Nordrhein und Westfalen-Lippe zugelassen. Frequenz: halbjährlich.<br />

Von den zugänglichen Kanälen (Instrumentierkanal und Luft-/Wasser-Kanal) sind Abstriche zu entnehmen.<br />

Der Luft-/Wasser-Kanal ist zudem mit mind. 20 ml steriler NaCl-Lösung zu durchspülen.<br />

Interpretation und Bewertung:<br />

Richtwert der zulässigen Gesamtkoloniezahl in der Spülflüssigkeit: < 1 KBE/ml<br />

Kein Nachweis von Escherichia coli, anderen Enterobakterien, Enterokokken, Pseudomonas aeruginosa,<br />

Nonfermentern und Staphylokokkus aureus.<br />

Kassenärzliche Bundesvereinigung (KBV), Bekanntmachung vom 24. Juli 2006: „Voraussetzungen gemäß § 135 Abs. 2 SGB V zur<br />

Ausführung von koloskopischen Leistungen (Qualitätssicherungsvereinbarung zur Koloskopie).“<br />

Bundesgesundheitsblatt 2002 – 45: „Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung flexibler Endoskope und endoskopischen<br />

Zusatzinstrumentariums.“<br />

4.4. Wasseruntersuchungen<br />

Die Probenahme erfolgt gemäß den Normen DIN 19458, DIN 38402 Teil 14, sowie den<br />

Empfehlungen des Umweltbundesamtes und des RKI.<br />

• Trinkwasser:<br />

Die <strong>Medizinische</strong>n <strong>Laboratorien</strong> <strong>Düsseldorf</strong> sind für die Untersuchungsverfahren nach der<br />

Trinkwasserverordnung 2001 einschließlich der sachgerechten Probenahme akkreditiert und<br />

seitens der Landesbehörden NRW (LANUV) als entsprechendes Untersuchungslabor bestellt.<br />

317


TEIL 4: HYGIENEUNTERSUCHUNGEN<br />

Die Probenahme erfolgt nur durch geschulte, zertifizierte Probenehmer.<br />

Umfang und Häufigkeit der Untersuchung ist in Anhang 4 der TrinkwV 2001 festgelegt.<br />

Leistung Verfahren<br />

Koloniezahl bei 22°C und 36°C DIN EN ISO 6222<br />

E. coli/ Coliforme DIN EN ISO 9308-1<br />

Enterokokken DIN EN ISO 7899-2<br />

Pseudomonas aeruginosa DIN EN 12780<br />

Legionellen BGBl 2000, 43<br />

Färbung EN ISO 7887<br />

Geruch (qualitativ) DEV B1/2<br />

Geschmack DEV B1/2<br />

Elektrische Leitfähigkeit EN ISO 27888<br />

Trübung EN ISO 27027<br />

Wasserstoffionen-Konzentration (pH) DIN 38404-5<br />

Temperatur DIN 38404 C4<br />

Weitere Parameter auf Anfrage. Die Analyse der chemischen Parameter wird von uns an ein<br />

akkreditiertes Labor vergeben.<br />

318


TEIL 4: HYGIENEUNTERSUCHUNGEN<br />

• Legionellen:<br />

Umfang und Häufigkeit der Untersuchung zentraler Erwärmungsanlagen in öffentlichen<br />

Gebäuden regelt die TrinkwV 2001. Nähere Empfehlungen für die Untersuchung von Legionellen<br />

gibt Bundesgesundheitsblatt 2007, 50. Ein einheitlicher Grenzwert ist nicht vorgegeben. Die<br />

Beurteilung richtet sich nach den jeweils gültigen Vorgaben des Umweltbundesamtes.<br />

Orientierende Untersuchung:<br />

Legionellen<br />

(KBE/100 ml)<br />

> 10000 Extrem hohe<br />

Kontamination<br />

> 1000 Hohe<br />

Kontamination<br />

� 100 Mittlere<br />

Kontamination<br />

< 100 Keine/geringe<br />

Kontamination<br />

Bewertung Maßnahme Weitergehende<br />

Untersuchung<br />

Direkte Gefahrenabwehr erforderlich<br />

(Desinfektion und Nutzungseinschränkung,<br />

z. B. Duschverbot),<br />

Sanierung erforderlich<br />

Sanierungserfordernis ist abhängig<br />

vom Ergebnis der weitergehenden<br />

Untersuchung<br />

319<br />

Nachuntersuchung<br />

Unverzüglich 1 Woche nach<br />

Desinfektion<br />

bzw. Sanierung<br />

Umgehend -<br />

Keine Innerhalb von 4<br />

Wochen<br />

Keine Keine Nach 1 Jahr<br />

-


TEIL 4: HYGIENEUNTERSUCHUNGEN<br />

• Untersuchung von Schwimm- und Badebeckenwasser nach DIN 19643<br />

Untersuchung von Schwimm- und Badebeckenwasser, Reinwasser, Filtrat<br />

• Untersuchung von Wasser aus Dentaleinheiten<br />

Die Untersuchung erfolgt entsprechend der Empfehlung: „Infektionsprävention in der<br />

Zahnheilkunde – Anforderungen an die Hygiene“, veröffentlicht im Bundesgesundheitsblatt 2006<br />

– 49. Die Probenahme kann sowohl durch unsere geschulten Mitarbeiter als auch selbst (nach<br />

entsprechender Anleitung) durchgeführt werden.<br />

• Untersuchung von Wasserproben und Flüssigkeiten, die für die Dialyse verwendet werden<br />

(Permeat, Dialysat, Bicarbonat)<br />

Die hygienisch-bakteriologische Untersuchung von Flüssigkeiten, die für Dialysezwecke<br />

eingesetzt werden, erfolgt nach der Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention<br />

(Ziffer 5.1 – Krankenhaushygiene bei der Dialyse), sowie nach den mikrobiologisch-infektiologischen<br />

Qualitätsstandards (MIQ 22: Krankenhaushygienische Untersuchungen).<br />

Die bakteriologische Untersuchung der Gesamtkoloniezahl sowie die Untersuchung auf<br />

P. aeruginosa sollte zweimal im Jahr bzw. nach Reparaturen oder anderen Eingriffen an den<br />

wasserführenden Systemen durchgeführt werden. Auf Wunsch kann zusätzlich auf E. coli/ coliforme<br />

Keime untersucht werden. Das Untersuchungsvolumen liegt je nach Anforderung bei 110<br />

ml (Keimzahl + P. aeruginosa) bzw. 210 ml (zusätzlich E. coli/coliforme Bakterien).<br />

Bewertung (lt. RKI-Richtlinie): Gesamtkoloniezahl: < 100 KBE/ml. P. aeruginosa darf in 100 ml<br />

nicht nachweisbar sein.<br />

320


<strong>Medizinische</strong> <strong>Laboratorien</strong> <strong>Düsseldorf</strong> (MLD)<br />

Das Laboratorium wurde 1968 in <strong>Düsseldorf</strong> auf der Nordstraße von Frau Dr. Wilma<br />

Merbach als Praxis für Laboratoriumsdiagnostik und Mikrobiologie begründet. 1982<br />

wurde die Praxis von Herrn Dr. Dieter Stolle und Frau Dr. Gertrude Nemes übernommen<br />

und entwickelte sich in der Folgezeit zur größten laboratoriumsmedizinischen Praxis von<br />

<strong>Düsseldorf</strong> und Umgebung. In den Jahren 1992 bis1996 erfolgte die partnerschaftliche<br />

Erweiterung der Gemeinschaftspraxis mit Herrn Dr. Stephan Schauseil, Herrn Dr. Paul<br />

Nemes, Herrn Dr. Dipl.-Biol. Michael Kux und Herrn Dr. Andreas Gehrt. Seit 2007<br />

ergänzen Herr Dr. Klaus Peter Schröer, seit 2009 Herr Dr. Roland Geisel, Frau Dr. Ileana<br />

Herzum und Herr Thomas Lutz die Geschäftsleitung. Heute hat sich die Praxis zu einem<br />

medizinischen Schwerpunktlaboratorium mit Abdeckung des kompletten Spektrums der<br />

gesamten Laboratoriumsmedizin, medizinischen Mikrobiologie, Hygiene und Umweltmedizin<br />

entwickelt.<br />

Zur Zeit werden über 30 Krankenhäuser mit mehr als 5.000 Betten in den Regionen<br />

<strong>Düsseldorf</strong>, Haan, Hilden, Krefeld, Meerbusch, Mettmann, Moers, Neuss, Ratingen und<br />

Solingen, darunter auch Akademische Lehrkrankenhäuser der Heinrich-Heine<br />

Universität <strong>Düsseldorf</strong>, laboratoriumsmedizinisch versorgt. Im Zentrallabor auf der<br />

Kaiserswerther Straße, nur wenige Schritte vom Facharztlabor entfernt, werden die kompletten<br />

Laboruntersuchungen mehrerer großer <strong>Düsseldorf</strong>er Krankenhäuser rund um die<br />

Uhr durchgeführt.<br />

Im ambulanten Bereich erfolgt, zusammen mit der im Jahre 1975 von Herrn Dr. Volker<br />

Judick, Herrn Dr. Günter Pietrek und Kollegen gegründeten Ärztlichen<br />

Apparategemeinschaft <strong>Düsseldorf</strong>-Mitte, die Betreuung von über 1.200 niedergelassenen<br />

Kolleginnen und Kollegen. Die Ärztliche Apparategemeinschaft <strong>Düsseldorf</strong> Mitte hat<br />

sich heute zu einer leistungsstarken Gemeinschaft mit mehr als 700 Mitgliedern aller<br />

medizinischen Fachrichtungen entwickelt.


2011

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