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CURT MAGAZIN MÜNCHEN #52 // JUNI-AUGUST 2007<br />

ZUHAUSE BEI STEREO TOTAL // UNSERE LIEBLINGS-FESTIVALS // JED RUBENFELD // JAMIE T.


VORWORT<br />

Wieder einmal bin ich auf meiner Lieblingsinsel und wieder einmal genieße ich die Sonne, den lauen Wind<br />

und das andere Tempo, das mich hier immer erwartet. Manche Konstanten braucht man eben im Leben. Der<br />

Tourismus ist leider weniger konstant, er wächst von Mal zu Mal. Und während ich normalerweise das übliche<br />

Sprachengewirr recht gern habe und es genieße, hin und wieder mit Menschen aus verschiedenen Teilen der<br />

Welt zu sprechen, gibt es Tage, an denen mir ob dieser Besucherströme eher unwohl ist. Denn alle paar Wo-<br />

chen verändert sich die Stadt in einem besonderen Maß. Wohin man auch geht, man hört plötzlich nur noch<br />

Menschen, die sich auf Deutsch unterhalten. Dann ist klar, und man muss nicht extra zum Hafen gehen, um<br />

zu ahnen, dass das Clubschiff Aida wieder vor Anker liegt. Etwa zweimal im Monat spricht man also Deutsch<br />

in der Hauptstadt; einen Tag lang zumindest, denn so lange macht ein Kreuzfahrtschiff hier in der Regel halt.<br />

Man sieht dann Gruppen von Mountainbikern, die in vollgeschwitzten Downhill-Panzern auf vollgefederten<br />

Rädern und mit hochroten Köpfen die Fußgängerzone hoch fahren, in ihren schnittigen Sportsonnenbrillen<br />

(oder Augenprotektoren?) wie ein Schwarm Wespen an Juwelieren und Modeläden vorbeisprinten, während<br />

die ersten Menschen sicher schon wieder an Bord ihres Kreuzers sind, um die Sonnenliegen am Oberdeck<br />

mit Ihren Handtüchern zu besetzen. Man sieht Menschen jeden Alters in partnerfarbenen Windbreakern und<br />

Funktionskleidung, die ganz bestimmt vor Gletscher- oder Wüstenstürmen schützen, die es hier natürlich gar<br />

nicht gibt. Man sieht Familien, die an ihrer Trekkingausrüstung gemessen geradewegs aus dem Dschungel,<br />

anstatt, wie tatsächlich, aus dem Mc Donald‘s zu kommen scheinen und es wird einem klar, bei einem Nu-<br />

klearschlag wird es der deutsche Tourist sein, der am Ende überlebt. Zusammen mit den Kakerlaken. Den Ein-<br />

heimischen, die in Anzügen und Krawatte oder in normaler Sommerbekleidung - manche noch nicht einmal<br />

mit einer Notration Wasser – durch dieselben Straßen laufen, wie die germanischen Völkerwanderer, scheinen<br />

dies gar nicht mehr zu bemerken. Ich setze mich dann gerne in ein Café, achte auf eine konstante Versorgung<br />

mit Getränken und beobachte das teutonische Treiben. Wenn die Sonne langsam untergeht und die Straßen<br />

leerer werden; wenn die Läden langsam schließen und der Wirt langsam die Tische zusammenklappt; wenn<br />

ich das Gefühl habe, außer meiner eigenen auch noch viele andere Sprachen zu hören; erst dann stehe ich<br />

auf und mache mich auf den Weg nach Hause.<br />

Euer Thomas


::::::::::::: 004 . CURT INHALT<br />

003 VORWORT<br />

006 CURT GEHT AUS<br />

008 ZUFALLSGENERATOR<br />

010 CURT ZUHAUSE BEI STEREO TOTAL<br />

018 MUENCHNER DETAILS<br />

020 SCHWARZER HAHN<br />

022 CURT VERGLEICHT<br />

024 CURTS LIEBLINGSFESTIVALS 2007<br />

026 SHINING FESTIVAL<br />

027 ELECTRONICAT<br />

028 BUY ORIGINALS BUY WUNDERSCHOEN<br />

030 SHAKE YOUR ASS<br />

032 CURT WAR DA<br />

037 KUNSTTIPP<br />

038 CURT FASHION<br />

042 JED RUBENFELD<br />

046 METZGER QUARTETT TEIL 3<br />

050 ERDMOEBEL<br />

052 CURT IM AUSLAND // NEUSEELAND<br />

058 LUXUSBABA<br />

060 5 FRAGEN AN ICKE UND ER<br />

062 CURT SMS<br />

064 JAMIE.T<br />

066 AGGRO DELUXE<br />

068 CURT EMPFIEHLT // TERMINE<br />

070 5 FRAGEN AN CREME FRESH<br />

072 CURT VERSAUT<br />

074 CURT ANTWORTET<br />

076 CURT HELDEN<br />

077 HINTEN RAUS<br />

078 IMPRESSUM<br />

curt cu curt meints meints meints gut gut gut mit mit mit dir: dir: dir:<br />

freiabo<br />

JEDES QUARTAL DAS NEUE CURT MAGAZIN MÜNCHEN<br />

DRUCKFRISCH IM BRIEFKASTEN. FÜR GANZ UMSONST.<br />

WWW.CURT-MAGAZIN.DE


::::::::::::: 006 . CURT GEHT AUS<br />

BLINDE HEADLINE<br />

Toskanischer Schweinebraten im Bavarese. Erst<br />

mal die Absenzen: Der Weinbrandt ist leider auf<br />

Antibiotika und liegt todkrank im Bett. Chef Steff<br />

muss wieder mal bis in die Puppen arbeiten und hat<br />

kurzfristig unter irgendeinem fadenscheinigen Vor-<br />

wand abgesagt. Macht 0:2 für curt, und kurz darauf<br />

auch für Bremens Fußballer, die gegen die Spanier im<br />

UEFA Cup chancenlos bleiben. Organisationstalent<br />

und Artdirectorin Mel sitzt natürlich pünktlich und<br />

mit einer richtigen Frisur (nach eigenen Angaben<br />

äußerst selten) am Tisch. Martin, Jan und Timo sind<br />

halbwegs pünktlich und sind schnell beim ersten<br />

Bier. Und unsere Katrin natürlich zu spät. Bester<br />

Kommentar: Diesmal von Jan über den Kinofi lm<br />

Sunshine: „Sieben Leute müssen die Welt retten, und<br />

wen nehmen sie mit? Eine 21-jährige Klavierlehrerin,<br />

die hysterisch rumschreit.“<br />

„Penny-Kartoffeln sind knubbelig...“<br />

Im Anschluss geht es gegenüber ins Valentinstü-<br />

berl, schließlich sind die beiden Läden stark verban-<br />

delt. Bremen verliert 0:3, die curties trinken Helles.<br />

Einige trübe Gesichter verlassen das Stüberl, dafür ist<br />

Fußball jetzt vom Tisch. Felix und Adam stehen uns<br />

Rede und Antwort, während sie ein Bier nach dem<br />

anderen zapfen.<br />

Weiter geht’s in der Südstadt. Wir wollen den<br />

Vorzeigedrink von Mels Lieblinkskneipe, und ordern<br />

5 x Südmilch. Ist aber leider aus. Das Geheimre-<br />

zept kennt nur der Chef und ein paar auserwählte<br />

Mitarbeiter, die heute leider nicht anzutreffen<br />

CURT GEHT AUS . 007 ::::::::::::::<br />

Im Schlachthofviertel<br />

DIE CURT-REDAKTION ZIEHT MAL WIEDER IN GUTER TRADITION UM DIE HÄUSER, DIESMAL KOMMEN<br />

WIR GLEICH GANZE 3 STRASSEN WEIT. DREIMÜHLENSTRASSE, EHRENGUTSTRASSE UND THALKIRCH-<br />

NERSTRASSE. MEHR BRAUCHT MAN NICHT ZUM GLÜCKLICH SEIN.<br />

sind. Ja, wenn man mal was Besonderes will. Dazu<br />

kommt ein merkwürdiges Gesprächsthema auf, als<br />

Martin behauptet, Penny-Kartoffeln seien knubbelig.<br />

Barkeeperin Miriam mischt mit und lässt sich über<br />

Plus-Supermärkte aus. So spannend dieses Thema<br />

auch seien mag, wir müssen weiterziehen und<br />

einigen uns auf Abschluss-Schnaps trinken. Und ab<br />

in die Gruam.<br />

„Die Typen darten hier schon viel.“<br />

Der Bunker direkt gegenüber der Großmarkthalle<br />

heißt so und sieht auch ein wenig nach Grube aus.<br />

Halb zwei: Außer uns ist nur Barkeeperin Marry<br />

da. Mit zwei Euro sind wir bei der Jukebox mit fünf<br />

Liedern dabei. Es wird ein paar Mal wirr darauf<br />

rum gedrückt bis auf einmal Van Halen mit „Jump“<br />

ertönt. Jaja, und dann will es wieder keiner gewesen<br />

sein. Wir daddeln kurz an den Spielautomaten (ein<br />

Euro hält 10 Sekunden), trinken Bier und fragen<br />

Marry aus. Sie ist aus Sachsen, sächselt auch ganz<br />

gut und erzählt: „Die Typen darten hier schon viel.<br />

Aber erst, wenn sie mindestens 1,8 Promille haben.“<br />

Das schaffen wir heute nicht mehr und entgleiten in<br />

die Nacht als gegen halb drei die ersten zwei Gäste<br />

in der Gruam verschwinden.


::::::::::::: 008 . CURT ZUFALLSGENERATOR<br />

Adam, auch Barkeeper im Valentin-<br />

stüberl: „Schwarzer Hahn, weil der<br />

Laden so verraucht war. Hat halt keine<br />

gute Lüftung. Aber sonst war’s nett.“<br />

Hallo, wir haben von Hass gespro-<br />

chen. Nicht dass irgendwas nett war.<br />

Mensch Adam.<br />

Felix, Barkeeper im Valentinstü-<br />

berl: „Der X-Club. Das Personal<br />

ist sowas von unfreundlich!“<br />

FRÜHJAHRSDEPRESSION (BEI DER STÄNDIGEN SONNE), HEUSCHNUPFEN UND<br />

TOURIS. SCHLIMMER GEHT’S NIMMER. DA MUSS CURT NOCH MAL GENAU NACH-<br />

FRAGEN: WAS IST DAS SCHLIMMSTE AN MÜNCHEN? TEXT: TIMO SCHLITZ & CO.<br />

Miriam, Bedienung in der Süd-<br />

stadt: „Waschkugel. Die haben<br />

Preise wie im Puff.“<br />

Laura, feiert gerade ihren 23. Geburtstag in der<br />

Südstadt. Wir gratulieren! Sie ist für die gerade<br />

erfundene „Initiative pro Grillen“ an der Rei-<br />

chenbachbrücke. Aber was ist das Schlimmste<br />

an München? „Dass diese Grill-heriffs einem<br />

das Grillen an der Isar verbieten.“<br />

CURT ZUFALLSGENERATOR . 009 ::::::::::::::<br />

Marry, hübsche, zuagreiste Barfrau in der<br />

fiesen Gruam: „Dass die S1 von Unterschleiß-<br />

heim immer zu spät kommt.“ Später meint sie<br />

noch: „Spod is mod“. Übersetzungsvorschläge<br />

bitte an office@curt.de<br />

Filipp, Chef vom Bavarese, nachdem er uns<br />

eine Runde spendiert hat: „Wirklich schlimm?<br />

Coffeeshops.“


:::::::::::::::: 0010 . CURT ZUHAUSE BEI STEREO TOTAL<br />

CURT BESUCHT FRANCOISES CACTUS UND BREZEL GÖRING IN BERLIN.


Zuhause bei<br />

Stereo Total<br />

CURT FÄHRT NACH BERLIN UND BESUCHT DAS ELEKTRO-TRASH-POP-CHANSON-ROCK-DUO FRAN-<br />

COISES CACTUS UND BREZEL GÖRING. AUF DER AUTOFAHRT BEGLEITET UNS NONSTOP IHR NEUES<br />

ALBUM „PARIS VS. BERLIN“, UND SPÄTESTENS NACH LIEDZEILEN WIE „ICH BIN DER STRICHERJUN-<br />

GE MIT DER RAUCHERLUNGE“ ODER „MEINE LIBIDO IST EIN FIASCO“ SIND DER STAU, DAUERREGEN<br />

KOMPLETT VERGESSEN UND WIR FREUEN UNS AUF BERLIN. PÜNKTLICH UM 18 UHR STEHEN WIR<br />

VOR DER TÜR. „SERVUS!“ TEXT: MELANIE CASTILLO, JAN VOSS; FOTOS: JAN VOSS<br />

Brezel macht uns auf, seine Haare sind in gewohnter<br />

Manie systematisch-lässig-gewollt zur Stirn nach<br />

vorne gewachst. Er schaut freundlich. Francoise<br />

sitzt im Nebenzimmer und schminkt sich. curt ist<br />

natürlich nicht unhöflich und drückt den Gastgebern<br />

feine Köstlichkeiten aus der bayerischen Küche in<br />

die Hand: Bier und eine Dose Saure Lunge. Letzteres<br />

verfrachtet Brezel mit leicht schmerzverzerrtem<br />

Gesicht gleich mal in das sonderbare Regal, in dem<br />

weitere Fleischkonserven aus aller Welt gelagert<br />

sind. Wir glauben, Stereo Total sind merkwürdige<br />

Sachen gewohnt. An den Wänden hängen viele<br />

Bilder, teilweise von Francoises selbst gemalt oder<br />

von befreundeten Künstlern, ansonsten unzählig<br />

viele Schallplatten, CDs, Bücher, Fangeschenke und<br />

Fotos. „Die ist glaub isch aus der Schweiz“, meint<br />

Francoises sich zu erinnern und zeigt auf eine kleine<br />

Kuckucksuhr, „aber da kommt keine Kuckuck raus“.<br />

Ihr charmanter, französicher Akzent ist neben den<br />

abgedrehten Beats und Synthies von Brezel das<br />

Markenzeichen von Stereo Total.<br />

Bei der kleinen Führung durch die Wohnung, lernen<br />

wir endlich Wollita kennen: eine 1,75 Meter große<br />

Topflappenhäkelpuppe mit riesigen, weit aufgeris-<br />

senen, blauen Augen – Francoises und Brezel ziehen<br />

ihr die lästigen Klamotten aus. „Pass auf, dass du<br />

nischt die Schulter auskugelst.“ Oben ohne und mit<br />

gerichteten Haaren, sitzt Wollita nun vor uns und<br />

blickt ins Leere. „Manchmal erschrecke ich nachts<br />

immer noch, wenn ich Wollita im Dunkeln da sitzen<br />

sehe,“ sagt Brezel. Seit der Berliner Gruppenausstel-<br />

lung „When love turns to poison“, an der Francoises,<br />

nach dreimonatiger mühevoller Häkelarbeit, ihre<br />

Wollita ausstellte, und diese anschließend dann<br />

als „Kinderpornographie“ denunziert wurde, ging<br />

die Karriere der Puppe steil bergauf. Sie hat die<br />

CURT ZUHAUSE BEI STEREO TOTAL . 0013 :::::::::::::::


CURT ZUHAUSE BEI STEREO TOTAL . 0015 :::::::::::::::<br />

Medienpräsenz genutzt, nahm mit Stereo Total<br />

eine CD auf und schrieb ein Buch: „Wollita, vom<br />

Wollknäuel zum Superstar“. Trotz großem Fankreis<br />

gewann sie nicht den B.Z. Kulturpreis, obwohl sie<br />

eigentlich alle Kriterien erfüllte. Stattdessen ging der<br />

Preis 2007 an Tokio Hotel, unter anderem weil sie<br />

sich von Drogen fernhalten und auch so Spaß ha-<br />

ben. Tja, die Welt kann manchmal sehr ungerecht<br />

sein. Nichts desto trotz ist Wollita sehr motiviert<br />

und geht hoffentlich demnächst bald auf Tour.<br />

Francoises schenkt uns Bier nach, zündet sich eine<br />

Zigarette an und äußert sich zum Wahlausgang in<br />

Frankreich: „Dieses Land ist so konservativ.“ Seit<br />

den 80er lebt Francoises nun in Deutschland, hat<br />

ihren eigentlichen Beruf als Französisch-Lehrerin nie<br />

wirklich ausgeübt, weil sie sich nach dem Referen-<br />

dariat ganz dem Künstlerdasein hingegeben hat.<br />

Und es funktioniert. Neben Stereo Total schreibt<br />

sie Bücher, malt und ist Mutter der Star-Wollpup-<br />

pe. Auf die Frage, in welcher Sprache sie träume,<br />

antwortet sie: „Mischmasch“.<br />

Die Songs werden in vielen unterschiedlichen<br />

Sprachen aufgenommen worden und sind somit<br />

tauglich für die ganze Welt, die Stereo Total in ihrer<br />

15-jährigen Bandgeschichte schon bereist hat. In<br />

Japan gehen die Leute zu „Wir tanzen im 4-Eck“<br />

genauso ab wie hier. Bei dem Stichwort springt<br />

Brezel auf und legt das 20 Jahre alte Original von<br />

Wolfgang Müller „Tanz im Quadrat“ auf. Wahnsinn.<br />

„Wir tanzen konzentriert. Ich tanz’ mit dir, du tanzt<br />

mit mir.“<br />

Über Brezel, studierter Religionswissenschaftler,<br />

alias Friedrich Ziegler, sagt man, er gehöre zum<br />

Kreis der kreativsten Performance-Künstler Deutsch-<br />

lands. Der Multidiletant, Instrumentenerfinder und<br />

Spontanperformer sitzt vor uns, trinkt Tee, und ist<br />

bemüht für die richtige musikalische Untermalung<br />

zu sorgen. Auf der einen Platte zwitschern Vögel,<br />

auf der anderen hört man ein Kling, ein Klang<br />

und ein Klong. Aus der Zeit von Brezels Solopro-<br />

jekt „Sigmund Freud Experience“ sind alle Alben


:::::::::::::::: 0016 . CURT ZUHAUSE BEI STEREO TOTAL<br />

vergriffen, jetzt ist er Teil der Band „Echokrank“ und<br />

seine Aufmerksamkeit gilt neben Stereo Total dem<br />

Film und Theater.<br />

Nach dem halbstündigen „Patty Hearst Micro Musi-<br />

cal“ von letztem Jahr, haben Stereo Total zusammen<br />

mit dem Bayerischen Rundfunk nun das dazuge-<br />

hörige Hörspiel „Patty Hearst –Früher oder später<br />

werden wir alle Terroristen“ produziert. Es wird am<br />

24. August im BR seine Premiere haben.<br />

REZEPT „COQ AU VIN“ VON<br />

FRANCOISES CACTUS FÜR EUCH.<br />

BON APPETIT!<br />

Den beiden wird in nächster Zeit bestimmt nicht<br />

langweilig werden, so viel ist sicher.<br />

Das Telefon klingelt, „Alló?“. Francoises und Brezel<br />

verabreden sich zum Essen und später geht’s auf<br />

das Konzert der befreundeten Band „Electrocute“.<br />

Es wird Zeit für uns zu gehen. Zum Schluss schreibt<br />

uns Francoises ihr Rezept für „Coq au vin“ auf. Für<br />

den Vegetariar Brezel kocht sie natürlich Gutes ohne<br />

Fleisch und des Brezels Blick lässt uns daraus schlie-<br />

ßen, dass es ihm schmeckt. Wir hoffen, Euch auch!<br />

„PARIS VS. BERLIN“ ERSCHIEINT AM 22. JUNI. DIE BAND KOMMT IM OKTOBER NACH MÜNCHEN.<br />

UNSER ANGEBOT.<br />

Für das Verkaufsgebiet Süd suchen wir ab sofort – mit Wohnsitz vorzugsweise in<br />

Stuttgart, sonst in München oder Nürnberg – einen engagierten<br />

Brand-Ambassador (w/m)<br />

Jack Daniel’s<br />

IHRE AUFGABEN.<br />

Immer getreu dem Motto von Jack Daniel’s: „Every day we make it, we make it the best<br />

we can“ ist Jack Daniel’s nicht nur zum größten amerikanischen Whiskey weltweit, sondern<br />

auch zum Kult geworden. Sie repräsentieren unsere Marke in der Öffentlichkeit<br />

und übernehmen die persönliche Betreuung ausgewählter Kunden im Gastronomiebereich.<br />

Die Identifizierung jetziger und neuer Outlets gehört ebenso zu Ihren<br />

Aufgaben wie die Planung, Realisierung und Kontrolle markenspezifischer Promotions<br />

und Events. Als Szenekenner sind Sie interessiert an modernen Lifestyle-Themen und<br />

aktuellen Trends, die Sie kontinuierlich verfolgen. Sie beobachten den Wettbewerb,<br />

steuern Werbemittelbudgets in eigener Verantwortung und begeistern Mitarbeiter,<br />

Kunden und Endverbraucher für die Marke.<br />

IHRE VORAUSSETZUNGEN.<br />

Nach Ihrer kaufmännischen Ausbildung haben Sie idealerweise Gastronomieund/oder<br />

Event-Erfahrung gesammelt. Sie wissen, wie man Marken- oder Luxusartikel<br />

vermarktet, und haben auch schon Kunden direkt betreut. Ein sympathisches, repräsentatives<br />

Auftreten ist in dieser Position genauso selbstverständlich wie Kontaktstärke<br />

und Präsentationssicherheit. Weil Sie oft in den Abendstunden und am Wochenende<br />

arbeiten, sollten Sie belastbar sein. Sie sind in der Gastronomie-Szene zu Hause, entwickeln<br />

eine hohe Eigenmotivation und besitzen die Fähigkeit, sich selbst zu organisieren.<br />

Englisch- und PC-Kenntnisse, insbesondere in MS Office und Lotus Notes, setzen<br />

wir voraus.<br />

Wenn Sie sich angesprochen fühlen, freuen wir uns auf Ihre aussagekräftigen<br />

Bewerbungsunterlagen einschließlich Gehaltswunsch und frühestmöglichen Eintrittstermins.<br />

IHR ANSPRECHPARTNER.<br />

BACARDI GmbH, Tanja Born,<br />

Hindenburgstraße 49, 22297 Hamburg<br />

Unternehmens- und Produktinformation:<br />

www.bacardi-deutschland.de


:::::::::::::::: 0018 . CURT MUENCHNER DETAILS CURT MUENCHNER DETAILS . 0019 :::::::::::::::<br />

MEIN HUND UND ICH<br />

HUND. BEKANNTLICH DER BESTE FREUND DES MÜNCHNERS. TÄGLICH BEGEGNEN UNS ZAHLREICH<br />

DIE BEFREUNDETEN PÄRCHEN, HUND MIT HUNDEHALTER. MAN SAGT, DIE LUSTIGEN VIERBEINER<br />

HÄTTEN EINE SEHR TREUE SEELE UND EINE GUTE KONDITION AUFGRUND DER HUNDELUNGE. MAG<br />

SEIN. ABER WAS IST DA NOCH? WAS GENAU MACHT DIE AUSSERGEWÖHNLICH INNIGE BEZIEHUNG<br />

ZWISCHEN MENSCH UND TÖLE SO BESONDERS? SCHLIESSLICH MUSS ES JA ETWAS GEBEN, WAS<br />

ÜBER DAS ÜBLICHE VERHALTEN DES VIERBEINERS (BELLEN, FRESSEN, KACKEN) HINAUSGEHT. WEL-<br />

CHE BESONDEREN EIGENSCHAFTEN MACHEN DEN BESTEN FREUND DES MÜNCHNERS AUS? CURT<br />

FORSCHTE NACH UND BEFRAGTE MÜNCHNER HUNDEHALTER UM DAS GEHEIMNIS ZU LÜFTEN.<br />

TEXT UND FOTO: MARTIN EMMERLING<br />

FRAU BAUMGARTNER MIT<br />

HÜNDIN KATJA<br />

„Katja kam erst vor einem halben Jahr als Au-Pair aus<br />

Ungarn und ünterstützt mich und meinen Mann im<br />

Haushalt. Mit ihrer langen und rauhen Zugen kommt<br />

sie beim Putzen besonders gut in die verwinkelten<br />

Ecken unserer Wohnung. Sie ist uns eine große Hilfe.<br />

Am Abend lernen wir gemeinsam Deutsch-Vokabeln<br />

und unterstützen sie bei ihrem Vorhaben einen Studi-<br />

enplatz in München zu ergattern.“<br />

THEO ÜBER SEINEN HUND<br />

UND BESTEN FREUND OSKAR<br />

„Oskar ist ein ganz besonderer Hund. Er kann in<br />

einem extrem hohen Ton winseln und damit Wein-<br />

gläser zerspringen lassen. Im Sommer gehen wir mit<br />

der Nummer auf Zirkustournee in Südfrankreich. Mit<br />

dem verdienten Geld leisten wir uns in der kalten<br />

Jahreszeit dann immer einen großzügigen Urlaub in<br />

Kitzbühel. Wir sind beide passionierte Skifahrer und<br />

lieben es, gemeinsam durch unberührten Tiefschnee<br />

ins Tal hinabzuwedeln.“<br />

HEKTOR GEMEINSAM MIT<br />

HUND PHILLIP<br />

„Wir lernten uns damals während der Ausbildung<br />

zum Apotheker kennen und teilten uns eine Bank in<br />

der Berufsschule. Inzwischen arbeiten wir in unserem<br />

gemeinsam eröffneten Labor an einem neuen<br />

Wundermittel. Das Rezept werden wir noch dieses<br />

Jahr patentieren lassen. Am Wochenende spielen wir<br />

in Münchner Kneipen leidenschaftlich gerne Kicker.<br />

Darüber hinaus haben wir glücklicherweise nicht<br />

den gleichen Frauengeschmack und kommen uns so<br />

niemals in die Quere.“<br />

EHEPAAR VON SCHLÖREN<br />

HUND DANILO<br />

„Danilo ist Immobilienmakler und vermittelte uns<br />

seinerzeit unser Ferienhaus in der Toskana. Außerdem<br />

ist Danilo ein hervorragender Handwerker.<br />

Vor kurzem brachte er unseren verstaubten Alfa<br />

Spider wieder auf Vordermann. Als Gegenleistung<br />

laden wir ihn regelmäßig nach München ein. Wir<br />

lieben es, gemeinsam bei uns auf der Terrasse zu<br />

sitzen und bei einem guten Roten über Gott und die<br />

Welt zu diskutieren.“<br />

MICHI ZUSAMMEN MIT<br />

HÜNDIN UND EHEFRAU<br />

PETRA<br />

„Freundschaft? Weit mehr als das! Unsere Blicke<br />

trafen sich Ende der 90er im Hofbräubiergarten.<br />

Seitdem sind wir ein unzertrennliches Paar. Petra<br />

entstammt einer Schäferhundfamilie (Anm. des Red.:<br />

Die Rasse des Schäferhundes gilt als sehr stolz.)<br />

so war es zu Beginn sehr schwer meine jetzigen<br />

Schwiegereltern von unserer Liebe zu überzeugen.<br />

Wir sind überglücklich, dass es doch noch geklappt<br />

hat und sind seit einigen Monaten sogar zu dritt!“


:::::::::::::::: 0020 . CURT KURZPORTRAIT: SCHWARZER HAHN<br />

Joseph (Kameramann), Michael (Schreiner) und<br />

Stefan (Künstler) dachten sich eines Tages, sie<br />

könnten doch was für ihre Rente tun. Was gibt es<br />

da lukrativeres, als in der feierfreudigen Münchner<br />

Metropole eine Bar zu eröffnen? Die drei gebürtigen<br />

Münchner kennen sich im Nachtleben, vor allem in<br />

der Trendgastronomie aus, sind sie doch nicht nur<br />

hier aufgewachsen. So arbeitet Stefan seit circa 20<br />

Jahren hinterm Tresen, u.a. in der Muffathalle und<br />

auch der Michi stand einst an der Schenke.<br />

curt: Wie kam der Schwarzen Hahn und das<br />

dahinter stehenden Konzept zustande?<br />

STEFAN: Ich hatte immer schon den Wunsch einen<br />

Laden zu haben, in dem Gitarrenmusik gespielt wird.<br />

Dabei geht es nicht um eine Richtung wie Punk<br />

Rock oder Metal, es geht um alle Gitarren-lastigen<br />

Musikstile. Doch wir sind in erster Linie zum Bier<br />

trinken hier!<br />

curt: Wie kamt ihr denn zu dieser Lokalität?<br />

STEFAN: Das Lokal war vorher ein Vietnamese, doch<br />

“Der Getränkeladen<br />

mit Sofortverzehr“<br />

Der schwarze hahn<br />

NACHDEM ICH DAS LOKAL SCHWARZER HAHN BETRETEN HABE, FÄLLT MIR EIN DING AUF, DAS EIN<br />

BISSCHEN AUSSIEHT WIE EIN RENNAUTO. ES STELLT SICH HERAUS, DAS ES DIE SEIFENKISTE DER<br />

‚LOKALEN’ MANNSCHAFT IST. EINER DER WIRTE, WIE ICH SPÄTER ERFAHRE, WAR ÜBER DIE AUS-<br />

SCHREIBUNG EINER AKTION GESTOLPERT, DIE DER MÜNCHNER BEZIRKSAUSSCHUSS UM HAIDHAU-<br />

SEN UND DER AU WIEDER INS LEBEN GERUFEN HATTE; DAS SEIFENKISTENRENNEN AM GEBSATTEL-<br />

BERG. STOLZ ZEIGT MIR WIRT STEFAN DIE URKUNDE, DIE AN AUGENSCHEINLICHER STELLE HINTER<br />

DER BAR THRONT, WIE VIELE ANDERE GESCHICHTSTRÄCHTIGE KLEINODE DES LOKALS, DAS GERADE<br />

MAL EIN JAHR ALT WIRD. TEXT UND FOTO: ANGIEBLACK<br />

es gab immer Ärger mit den Nachbarn, die sich vom<br />

Küchengeruch belästigt fühlten. Nachdem der Laden<br />

lange leer stand, war es dem Vermieter ganz recht,<br />

dass wir nur Ausschank machen wollten.<br />

curt: Die Ohlmüllerstraße ist nicht unbedingt im<br />

Münchner Inn-Viertel. Wieso hier?<br />

MICHI: Früher hieß die Ohlmüller gar die Totmüller-<br />

straße. Als wir den Laden umbauten, sind Leute<br />

beim Vorbeilaufen stehen geblieben und fragten<br />

nach, was denn hier passiert. Alle freuten sich auf<br />

eine neue Bar! Du musst mit den Leuten reden, das<br />

ist das Allerwichtigste! Das Viertel taut langsam auf<br />

und inzwischen sind die Leute dankbar, dass es hier<br />

einen Laden mehr gibt.<br />

Während wir an der Bar unsere Biere trinken, laufen<br />

immer wieder Leute vorbei, die neugierig reinguk-<br />

ken. Stef: „Ist das der Bertl?“ Michi „Nein, das ist<br />

doch der Hans!“ Die beiden Wirte Stef und Michi he-<br />

ben die Hand zum Gruß, die Passanten grüßen und<br />

lächeln zurück. Die ersten Gäste, ein sehr ansehendliches Paar, stecken ihre Nase<br />

zur Tür herein: „Wann macht ihr denn auf?“ „Eigentlich erst so um halb acht. Aber<br />

wenn ihr schon was wollt?“ Sie nehmen die Einladung gerne an, obwohl draußen<br />

ganz akzeptables Wetter für den Biergarten wäre.<br />

curt: Was zeichnet denn den Schwarzen Hahn aus?<br />

STEFAN: Zu unserem Prinzipien gehört es auch, dass jeder sein Essen mitbringen<br />

kann wenn er mag, zum Beispiel die Pizza von Carlitos aus der Nachbarschaft.<br />

Jeder der Bock hat, kann hier vorbei kommen! Gästen haben uns bestätigt, dass<br />

man bei uns in Ruhe sein Bier trinken kann, aber auch ganz leicht mit anderen<br />

ins Gespräch kommt und nicht lange alleine an der Bar herumsitzt… Außerdem<br />

haben wir einen offenen Plattenteller. Jeder kann hier auflegen wenn er mag.<br />

Einmal, an einem Dienstag, kamen die Baby-Punks, die total coole Musik gemacht<br />

haben, lauter außergewöhnliches Zeug. Die hatten Freunde dabei, die kein Geld<br />

hatten. Sie fragten uns dann, ob sie ihr eigenes Dosenbier mitbringen könnten.<br />

Wir sagten: „Ok, hockt’s Euch da hinten hin, trinkt’s euer Bier und feiert’s mit<br />

eueren Freunden…“ Das war ein super Abend. Man kann nicht immer nur ans<br />

Geschäft denken. Die fanden uns cool und wir hatten einen tollen Abend. Das ist<br />

natürlich nicht die Regel.<br />

MICHI: Das Publikum ist aber normalerweise eher in unserem Alter, von Ende 20<br />

bis bis Mitte 40. Es gibt hier alle sozialen Schichten, vom Rocker bis hin zum…<br />

STEFAN: … zum Poloshirt-Träger. Jeder kommt hier rein, ohne irgendwelche Hem-<br />

mungen zu haben. Das Publikum ist total durchgemischt…<br />

curt: Wie sieht es denn mit Euerer Preisstrategie aus?<br />

MICHI: Wir haben ehrliche Preise. Wir haben keine Schankanlage, sind nicht<br />

permanent am Gläser spülen und die teueren Biere werden von den günstigeren<br />

mitgetragen, obwohl wir viele verschiedenen Sorten haben…<br />

Stef: Eines unserer Ziel ist es, dass hier jeder sein Heimatbier trinken kann. Wir sind<br />

ein brauereifreies Haus.<br />

Montags gibt es „Schöner Scheitern“, ein vor acht Jahren ins Leben gerufene Per-<br />

formance-Projekt. Ein Initiator, Philipp, selber Autor und Kulturjournalist, hat die<br />

drei Wirte überzeugt, dass es im Schwarzen Hahn am richtigen Ort sei. So finden<br />

jeden Montag nachempfundene Kunstaktionen, kürzlich z.B. Rainer Bartsch, Das<br />

Menschenregal, statt, die bereits da Gewesenes bewusst wieder aufleben lassen.<br />

Dahinter steht natürlich ein ausgeklügeltes Konzept. Davon aber ein anderes Mal.<br />

MICHI: Ein bisserl „Culture“ (französisch ausgesprochen)<br />

STEFAN: Ja, auch davon ein bisserl hier in der Au! (beide lachen)<br />

Dafür spricht der Name des Lokals zwar nicht, denn der Gallo Negro steht gemein-<br />

hin für Machismo, Stärke und Mut. Historisch gesehen wurden die zwielichtigen<br />

Hafenkneipen aller Welt mit diesem Namen versehen, denn dort ließen sich die<br />

trinkfreudigsten Mannen wie Matrosen und Piraten vollaufen. Doch was hebt<br />

dann den Schwarzen Hahn in München von diesen Klischees und denen, die dieser<br />

Stadt nachgesagt werden ab? Schaut’s selber rein!<br />

SCHWARZER HAHN , OHLMÜLLERSTR. 8, ÖFFNUNGSZEITEN:


::::::::::::: 0022 . CURT VERGLEICHT<br />

FLAUCHER VS. EISBACH<br />

Texte: Timo Schlitz, Max Brudi, Martin Emmerling<br />

Illu: Asaad for Backyard10<br />

Nackerte. Lauter Nackerte. Nur sehen die meisten<br />

nicht unbedingt so aus, als wollte man sie unbedingt<br />

nackt sehen. Das scheint aber am Flaucher keinem<br />

was auszumachen, denn auch die zahlreichen<br />

Jogger, Radler und sogar einige Familien mit ihren<br />

kleinen Schratzen finden an den FKKlern nichts<br />

Unanständiges, sondern wandern und hecheln<br />

fröhlich weiter Richtung Tierpark. Das weitaus grö-<br />

ßere Problem: Am Isarufer ist der Boden steinhart.<br />

Und der Blick auf dieses eine hässliche Hochhaus<br />

– alternativ bietet sich etwas weiter zur Stadt ein<br />

Platz gleich neben dem Mittleren Ring an – ist auch<br />

nicht gerade erstklassig. Dafür kann man den Grill<br />

auspacken und im Hochsommer wahre Barbecue-<br />

Joe-Weltmeisterschaften mit der umliegenden<br />

Konkurrenz ausfechten. Seitdem die Renaturierung<br />

läuft, kann das Isarufer sogar noch mehr punkten.<br />

Während im Englischen Garten zu Hochzeiten kaum<br />

noch ein Platz frei ist, ohne das komplette Gespräch<br />

der Badenachbarn mitzuverfolgen, sind an den<br />

Isarausläufern ein paar nette Buchten entstanden, in<br />

denen man halbwegs ungestört im seichten Wasser<br />

faulenzen kann. Wer mehr Stimmung braucht: Unter<br />

der Tierparkbrücke sind abends haufenweise junge<br />

Punks, die sich rudelweise über das kapitalistische<br />

Stadtleben auslassen, bevor sie am Abend mit der<br />

Tram zurück nach Grünwald jetten. Wer immer<br />

noch nicht überzeugt ist, geht in den Thalkirchner<br />

Tierpark. So viele Kinder sieht man sonst nur in<br />

den Haidhausener Straßen, dazu kommt aber ein<br />

abgefahren abwechslungsreiches Publikum, das<br />

ab und zu sogar interessanter als die Tiere anzu-<br />

schauen ist. Und bis man alle Löwen, Elefanten und<br />

Pinguine gesehen hat, sind die Nackerten dann auch<br />

verschwunden.<br />

***<br />

Wenn man nach dem Zufallsprinzip zehn Personen<br />

an den Liegewiesen im Englischen Garten danach<br />

fragen würde, ob sie sich lieber am Eisbach oder am<br />

Thalkirchener Isarufer beim Sonnenbaden<br />

entspannen, wird man sehr wahrschein-<br />

lich von neunen die Gegenfrage<br />

gestellt bekommen, was denn der<br />

Flaucher überhaupt sei. Die übrige<br />

Person würde sicherlich antworten,<br />

dass der E-Garten viel näher für<br />

CURT VERGLEICHT . 0023 :::::::::::::::<br />

sie ist oder sie nur während der Mittagspause dort<br />

vorbeischauen, um in der grünen Lunge Münchens,<br />

noch ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen.<br />

Bei schönem Wetter im Sommer ist es schwer ein<br />

paar freie Quadratmeter zu finden, auf denen man<br />

sich mit seinen Freunden ausbreiten kann, ohne sich<br />

dabei der Gefahr auszusetzen, alle zwei Minuten von<br />

einem Ball, einem Frisbee oder ähnlichem beschos-<br />

sen zu werden. Immer präsent sind auch die Freunde<br />

in Grün-Weiß, die in ihren Mercedes-Bussen gerne<br />

mal den sich oben ohne sonnenden Mädels zukuk-<br />

ken und gleichzeitig Jugendliche nach Haschisch in<br />

der Tasche durchsuchen.<br />

Europaweit bekannt ist der Eisbach. Eine stehende<br />

Welle direkt beim Haus der Kunst an der Prinzregen-<br />

tenstraße. Belagert von bis zu 50 Touris, bewaffnet<br />

mit gezückten Kameras, surfen dort die blondge-<br />

bleichten Lokalmatadore bei optimalen Verhältnissen<br />

auf der bis zu 1,20 Meter hohen Welle. Für Anfänger<br />

ist dort jedoch kein Platz. Diese werden dort zum Teil<br />

auch handgreiflich vertrieben, zumindest jedoch mit<br />

einem verachtenden Blick beglückt. Das Baden im<br />

Eisbach gestaltet sich als schwierig: Der begradigte<br />

Bach fließt auf Grund seiner Enge sehr schnell. Und<br />

auch die kleinen spitzen Steine am Grund begünsti-<br />

gen den Badespaß nicht wirklich.<br />

Zu erwähnen sind vielleicht noch die afrikanischen<br />

Trommler, Gitarren-Rastas und unermüdlichen Jon-<br />

glier-Hippies, die keinen Sommertag auslassen und<br />

meist begleitet von einigen Capoeira-Tänzern, auf<br />

der Liegewiese ihre Skills zeigen.<br />

Fazit: Sehr zentral, bisweilen überfüllt, mit einer<br />

genialen Welle, jedoch trotzdem DER Ort, um nach<br />

Feierabend mit ein paar Freunden ein paar Bier zu<br />

trinken oder eine Runde Fußball zu spielen.


curts curts curts<br />

Lieblingsfestivals Lieblingsfestivals Lieblingsfestivals 07 07 07<br />

ALLE JAHRE WIEDER. ... DIE FESTIVALSAISON BEGINNT. BEI DEM ÜBERMASS AN ANGEBOTEN UND DEN IMMER<br />

HÖHERER PREISEN, FRAGT MAN SICH, WO KANN MAN AM BESTEN FEIERN, MUSIK GENIESSEN, ZELTEN? WIR<br />

HABEN FÜR EUCH EINE KLEINE FEINE AUSWAHL GETROFFEN. FESTIVAL-TICKET-VERLOSUNGS-ALARM!<br />

PRIMA LEBEN UND STEREO (FREISING BEI MÜNCHEN)<br />

03 BIS 04.AUGUST 07 OPEN AIR- UND DJ-SEEBÜHNE<br />

LIVE: CONSOLE, JEANS TEAM, ATTWENGER, NAKED LUNCH, OLLI<br />

SCHULZ UND DER HUND MARIE, PARDON MS ARDEN, YUCCA, DAS<br />

POP, FOTOS // INFOS: WWW.PRIMA-LEBEN-UND-STEREO.DE<br />

GEMÜTLICH, ÜBERSCHAUBAR, PLUSPUNKT: VÖTTINGER WEIHER<br />

2-TAGES-TICKET MIT CAMPING: 22 EURO ZZGL. VVK-GEBÜHR<br />

CURT VERLOST 2X2 FESTIVAL-TICKETS. EMAIL BIS 23.JULI AN<br />

OFFICE@CURT.DE MIT BETREFF „PRIMA LEBEN UND STEREO“.<br />

SONNENROT FESTIVAL (GERETSRIED BEI MÜNCHEN)<br />

13. BIS 14.JULI 07 OPEN AIR- UND ZELTBÜHNE<br />

LIVE: TOCOTRONIC, JAN DELAY & DISKO NO. 1, 2RAUMWOHNUNG,<br />

ANAJO, FERTIG,LOS!, MEDIENGRUPPE TELEKOMMANDER, MONO &<br />

NIKITAMAN, MADSEN, JEANS TEAM, OHRBOOTEN, TELE, VIRGINIA<br />

JETZT!, THE FUTUREHEADS, THE BISHOPS, GODS OF BLITZ,<br />

JUNGES GLÜCK UVM. // INFOS: WWW.SONNENROT.COM<br />

GUTE ATMOSPHÄRE, SCHNELL DA, VIEL PARTY.<br />

2-TAGES-TICKET: 59 EURO ZZGL. VVK-GEBÜHR<br />

CURT VERLOST 2X2 FESTIVAL-TICKETS. EMAIL BIS 5.JULI AN<br />

OFFICE@CURT.DE MIT BETREFF „SONNENROT“. VIEL GÜCK!<br />

CURT WIRD 10 JAHRE!!! (NÜRNBERG)<br />

30. JUNI 07 FEIERT MIT DER CURT REDAKTION MÜNCHEN<br />

UND NÜRNBERG AUF MEHREREN EBENEN IN DER „RAKETE“,<br />

„HIRSCH“ USW. IN NÜRNBERG. DER PARTYBUS FÄHRT AM<br />

NACHMITTAG VON MÜNCHEN WEG UND BRINGT EUCH IN DER<br />

NACHT SICHER WIEDER ZURÜCK. MIT 10 EURO BIST DU DABEI!<br />

NÄHERE INFOS BEI UNS, SCHREIBT UNS AN OFFICE@CURT.DE,<br />

WENN IHR MIT UNS MITFAHREN WOLLT. „HALLI GALLI!“<br />

Nürnberg<br />

München<br />

Sopron<br />

Novi Sad<br />

VOLT FESTIVAL SOPRON HU (ZWISCHEN WIEN BRATISLA-<br />

VA) 04. - 08. JULI 07 OPEN AIR (5 BÜHNEN)<br />

LIVE: PRODIGY, THE ROOTS, COLDCUT, DADDY G<br />

ETWAS KLEINERE ALTERNATIVE ZUM SZIGET FESTIVAL<br />

IN BUDAPEST // WWW.SZIGET.HU/VOLT_GERMAN<br />

EXIT FESTIVAL – NOVI SAD (SERBIEN/MONTENEGRO)<br />

12. - 15. JULI 07 OPEN AIR: 2 BÜHNEN, 2 ZELTE<br />

LIVE: BEASTIE BOYS ,WU TANG CLAN, SNOOP DOG, ROBERT<br />

PLANT, NEUER FESTIVAL-GEHEIMTIPP IM OSTEN DES KONTINENTS<br />

WWW.EXITFEST.ORG<br />

CURTS LIEBLINGSFESTIVALS . 0025 :::::::::::::::<br />

FM 4 FREQUENCY FESTIVAL – SALZBURG<br />

15. - 17. AUGUST 07 OPEN AIR: 2 BÜHNEN, 1 PARTYZELT<br />

LIVE: BILLY TALENT, JIMMY EAT WORLD, TOOL, KAISER CHIEFS<br />

MITTLERWEILE ETABLIERTES FESTIVAL MIT DEN „GROSSEN“<br />

BANDS, SUPER WENN‘S NICHT REGNET //<br />

WWW.FREQUENCY.AT<br />

SHINING FESTIVAL RASTHAUS FELDEN/CHIEMSEE<br />

22. – 23.06.07 // LIVE: ZO<strong>MB</strong>IE NATION, TIEFSCHWARZ,<br />

CONSOLE, KAROTTE, AME, JEFF MILLS, ONUR ÖZER, TOMCRAFT<br />

GROOVE ARMADA, MOONBOOTICA UVS. // MEDIENKUNST VOM<br />

FEINSTEN, UNSER LIEBLING DIESES JAHR, SCHIFFFAHREN<br />

INKLUSIVE // WWW.SHININGFESTIVAL.DE<br />

CURT VERLOST 2X2 FESTIVAL-TICKETS. EMAIL BIS 17.JUNI AN<br />

OFFICE@CURT.DE MIT BETREFF „SHINING FESTIVAL“. VIEL GLÜCK!<br />

SHINING FESTIVAL FORTSETZUNG


DAS AUGE HÖRT MIT<br />

SHINING GILT ALS MEILENSTEIN DER HORRORLITERATUR UND STANLEY KURBRICKS VISUALISIE-<br />

RUNG ALS EINER DER WOHL GRUSLIGSTEN FILME MIT JACK NICHOLSON, NACH „EINER FLOG ÜBERS<br />

KUCKUCKSNEST“. WER HINTER DEM SHINING-FESTIVAL ERGO EIN TREFFEN BLUTGEILER SPLATTER-<br />

FREAKS ERWARTET, HAT ABER REIN GAR NICHTS VERSTANDEN. TEXT: CHRISTOPH BRANDT<br />

Shining ist die Festival-Premiere für die noch relativ<br />

in den Kinderschuhen steckende visuelle Kunstform<br />

des VJing. Die Video-Jockeys sind hier nicht mit den<br />

auftoupierten, hyperaktiven und von der Pubertät<br />

eingenommenen MTV-Moderatoren zu verwechseln,<br />

die aufgekratzt Musicvideo-Titel vom Teleprompter<br />

ablesen. Den echten VJs geht es vielmehr darum,<br />

mit Video-, Dia- und Lichtinstallationen sowohl auf<br />

elektronische Tanzmusik als auch auf räumliche<br />

Gegebenheiten zu reagieren. Die Um- und Klangwelt<br />

soll somit illustriert und das Erleben derselben mög-<br />

lichst intensiviert werden. Mit ihrem Mammutprojekt<br />

möchten die Shining-Macher diesen progressiven<br />

Bild-Bastlern eine zweckentsprechende Plattform<br />

bieten und die Kunst-Projektionen einem möglichst<br />

großen Publikum präsentieren. Hauptinitiator ist der<br />

Münchner Harry Klein Club: In Sachen Video-Kunst<br />

mit seinen Resident-VJs und der eigenen VJ-Booking<br />

Agentur schon seit längerer Zeit Vorreiter der VJ-<br />

Szene und maßgeblich an deren Fortentwicklung<br />

beteiligt. Zusammen mit den weiteren Organisatoren<br />

Nachtagenten - Deutschlands führendem Lifestyle-<br />

Portal im Bereich Clubszene – sowie A.M.O.K.<br />

Promotion – bekannt durch das Chiemsee Summer<br />

Reggae Festival – hat man alles was Rang und<br />

Namen hat für ein zweitägiges Licht- und Klang-<br />

spektakel zusammengetrommelt. Über 70 interna-<br />

tionale Medienkünstler und an die 100 renommierte<br />

DJs, Liveacts und Bands sind am Start. Im visuellen<br />

Bereich z. B. M+M, Highfl yer, volksmop royal, Detlef<br />

Hartung, Philip Geist und BettyMü. Die Dancefl oors<br />

werden unter anderem beschallen: Techno-Urge-<br />

stein Jeff Mills, Groove Armada, Digitalism, Console,<br />

Northern Lite, Zombie Nation, Richard Dorfmeister,<br />

Artifi cial Intelligence oder George Morel. Sogar ein<br />

Traumschiff dreht seine Runden auf dem Chiemsee<br />

und DJ Karotte unterhält alle Matrosen mit seinem<br />

12-Stunden-Set. Wem das immer noch nicht genug<br />

und dazu wissbegierig ist, kann an einem der<br />

zahlreichen Workshops von bekannten Dozenten<br />

wie Matthias Siegert (Kunstakademie Stuttgart),<br />

Peter Becker (LMU München) und Angelika Lepper<br />

(Bauhaus Universität Weimar) teilnehmen. Shining ist<br />

die totale Ausweitung der Kunstzone, dass das mal<br />

bloß nicht ins Auge geht.<br />

WWW.SHININGFESTIVAL.DE // 22. BIS 23.6.07<br />

CURT FRAGT: ELECTRONICAT . 0027 :::::::::::::::<br />

ELECTRONICAT<br />

„MEINE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG IST, LÄRM ANHÖRBAR ZU MACHEN“,<br />

SAGT FRED BIGOT, AKA ELECTRONICAT, ENFANT TERRIBLE DER FRANZÖSISCHEN<br />

KUNST- UND MUSIKSZENE. SEIT 1997 BRINGT ER ERFOLGREICH SEINE ELECTRO-<br />

GLAMROCK-ROCKABILLY-MIXTUR UNTER DIE MASSEN. BLEIBT DABEI SEINEM UN-<br />

GEWÖHNLICHEM STIL IMMER TREU, ENTWICKELT DESSEN UNGEACHTET SAMPLES<br />

UND GITARRENVIRTOUSITÄT STÄNDIG WEITER. NUR MIT E-GITARRE UND DRUM-<br />

COMPUTER BEWAFFNET, SIND SEINE BOXENME<strong>MB</strong>RANFEINDLICHEN LIVE-SHOWS<br />

EINE BEGEGNUNG DER ANDEREN ART. LAUT, FETT, ENERGETISCH, EINFACH NUR<br />

GEIL. BEI DER PRÄSENTATION SEINER AKTUELLEN SCHEIBE „CHEZ TOI“ NAHM<br />

CURT ELECTRONICAT KURZ DEN STECKER RAUS. TEXT: CHRISTOPH BRANDT<br />

curt: Hast Du ein besonderes Interesse an Katzen?<br />

ELECTRONICAT: Ja, als kleiner Junge hat ich zwar vie-<br />

le Katzen, aber wenn man sich einen Künstlernamen<br />

aussucht, kann man nicht immer eine superlogische<br />

Erklärung für das Ergebnis geben. Aber wenn ich<br />

es mir genau überlege, stimmt, ich habe da an die<br />

Verbindung von „Electronic“ und der Band „Stray<br />

Cats“ gedacht.<br />

curt: Welchen Song konntest du als erstes auf der<br />

Gitarre spielen?<br />

ELECTRONICAT: Ich habe mit französische Chansons<br />

von Michel Polnar mit den Basis-Akkorden E, A<br />

und D angefangen. Hauptsächlich habe ich mir das<br />

Spielen aber durch unzähliges Anhören meiner Black<br />

Sabbath und Neil Young Scheiben beigebracht.<br />

curt: Gibt es einen bestimmten Gitarren-Riff, auf<br />

den du neidisch bist, dass du ihn nicht komponiert<br />

hast?<br />

ELECTRONICAT: Mann, da gibt es mehrere, zum<br />

Beispiel „Children of the Revolution“ von T-Rex oder<br />

„Paranoid“ von Black Sabbath.<br />

curt: Du hast deine erste Platte vor 10 Jahren auf-<br />

genommen. Wo siehst du dich in 2017?<br />

ELECTRONICAT: Ich werde bestimmt noch Musiker<br />

sein und elektronische Elemente mit der Gitarre ver-<br />

mischen, das sind meine Wurzeln, aber die Gitarre<br />

wird eine abgefahrene futuristische Cyber-Extension<br />

besitzen.<br />

curt: Auf deiner neuen Platte singst du viel auf<br />

Französisch. Ist „CHEZ TOI“ besonders heimatver-<br />

bunden?<br />

ELECTRONICAT: Das waren ganz spontane Entschei-<br />

dungen. Ich habe das nicht getan, um leichter in<br />

den heimischen Hitparaden zu landen. Bei manchen<br />

Songs hatte ich einfach das Gefühl, sie nur in meiner<br />

Muttersprache singen und natürlich rüberbringen<br />

zu können. Bei den Lyrics habe ich mich dabei an<br />

französischem Pop aus den 60ern orientiert.<br />

curt: Wie würde der imaginäre Film heißen, zu dem<br />

du den Soundtrack beigesteuert hast?<br />

ELECTRONICAT: Das wäre ein surrealistischer Horror-<br />

Sci-Fi-Movie mit Christopher Walken. Ich hatte ja<br />

wirklich Schwierigkeiten einen passenden Namen für<br />

mein Album zu fi nden, wie soll mir da ein Filmtitel<br />

einfallen ... Wahrscheinlich wäre es ein bizarrer<br />

Name, der erst einmal gar nichts mit dem Film zu<br />

tun haben scheint, wie „In the Countryside“.


:::::::::::::::: 0028 . CURT TIPP<br />

BUY ORIGINALS<br />

BUY WUNDERSCHoeN<br />

CHARLES BRONSON WIRD DA SEIN. NADJA AUERMANN.<br />

USCHI OBERMAIER. UND VIELE WEITERE PROMINENTE<br />

AUS SECHS JAHRZEHNTEN. ABER NUR NOCH BIS ZUM<br />

15. JUNI. DENN DANN IST SCHLUSS MIT EINEM DER<br />

AUSSERGEWÖHNLICHSTEN KUNST- UND EINKAUFS-<br />

EVENTS DES JAHRES:<br />

Seit April präsentiert die Werbeagentur Bloom Project in den<br />

Verkaufsräumen des Münchner Kultoptiker FREUDENHAIUS<br />

eine Ausstellung mit über 100 Schwarz-Weiß-Fotografi en<br />

aus den Beständen des Photo Archiv Schweitzer, einem der<br />

größten Retro-Bildarchive Deutschlands.<br />

Unter dem Motto BUY ORIGINALS – BUY WUNDERSCHÖN<br />

können Besucher und Kunden nicht nur Photokunst erleben,<br />

sondern diese auch erwerben. Denn alle Originale (Vinta-<br />

ge Prints) werden Kennern und Sammlern auch zum Kauf<br />

angeboten.<br />

Die Bilder aus dem Photo Archiv Schweitzer sind ausschließ-<br />

lich Originale. Keine Plots. Keine Reproduktionen. Keine<br />

späteren Abzüge. Alles Vintage Prints. Alle wunderschön.<br />

Also: Schnell noch hin, gucken, kaufen und vielleicht Uschi<br />

Obermaier abschleppen. TEXT: BOB<br />

FREUDENHAUS, ODEONSPLATZ 15, ÖZ: MO-SA 11 -19 H


:::::::::::::::: 0030 . CURT FRAGT: SHAKE YOUR ASS<br />

WEITERE INFOS UNTER WWW.SHAKEYOURASS.DE<br />

LowFI In High Quality<br />

AUF DER ORIGINELLEN BÜHNE, DIE INMITTEN DER MONOFAKTUR AN GUT BESUCHTEN ABENDEN DER<br />

„SHAKE YOUR ASS“-KONZERTE, WIE EINE INSEL VOM PUBLIKUM UMSPÜLT WIRD, ZELEBRIEREN<br />

BANDS AUS DEM UNTERGRUND UND AUS ÜBERSEE WILDE KLÄNGE ZWISCHEN GARAGE, PUNK,<br />

ROCKABILLY UND ROCK`N ROLL. DER TECHNISCHE AUFWAND BEI DEN KONZERTEN IST MINIMAL,<br />

DIE SOUNDQUALITÄT ROTZIG, DER GENAUE ABLAUF DER SHOWS NUR SELTEN VORHERSEHBAR. DIE<br />

ANSPRÜCHE GEHEN NÄMLICH IN EINE GANZ ANDERE RICHTUNG WIE AYHAN AKILI, GRÜNDER VON<br />

„SHAKE YOUR ASS“, CURT VERRÄT. TEXT UND FOTO: MARTIN EMMERLING<br />

Seit mittlerweile drei Jahren existiert „Shake your<br />

ass“ schon und hat sich nicht nur in der Punk und<br />

Rockabilly-Szene Münchens als Marke eingebrannt.<br />

Genauso lieben nämlich die Bands aus aller Welt<br />

die Bühne in der Monofaktur und kehren alle Jahre<br />

wieder unter den, in Rock`n Roll-Kreisen üblichen,<br />

abenteuerlichen Bedingungen, in abgehalfterten<br />

Kleinbussen zurück nach München. Die erspielte<br />

Auftrittsgage wird in die Benzinkasse investiert, über-<br />

nachtet wird meistens in der Wohnung von Ayhan<br />

oder Henning dem Techniker von „Shake your ass“.<br />

Ayhan: „Das letzte mal hatte ich 15 Chaoten statt<br />

angekündigten fünf in meiner Bude!“<br />

Umgekehrt setzt das Publikum der Monofaktur aber<br />

auch großes Vertrauen in die Booker-Qualitäten von<br />

Ayhan, wenn es um die Auswahl der aufspielenden<br />

Bands in der Monofaktur geht: „Die wenigsten<br />

haben jemals was von den Bands gehört die bei uns<br />

auftreten. Trotzdem kommen die Leute. Ich bin si-<br />

cher, bisher hat es noch niemand bereut! Außerdem,<br />

viel Eintritt verlangen wir ja auch nicht“<br />

Dafür ist es nötig, dass alle Mitarbeiter ausschließlich<br />

ehrenamtlich mitarbeiten. So wie Henning, der fast<br />

GRÜNDER AYHAN<br />

bei allen Konzerten hinter dem Mischpult steht und<br />

die „Shake your ass“-Ideologie voraussetzt:“ Früher<br />

leisteten wir uns einen externen Mann für die Tech-<br />

nik. Die waren meist teurer als die Gagen, die wir für<br />

die Bands vorgesehen hatten. Daneben verstanden<br />

viele nicht den Wunsch der Bands dreckig klingen zu<br />

wollen und nicht so perfekt und sauber abgemischt,<br />

wie bei normalen Konzerten“.<br />

Hinterher, nach den Auftritten sorgen feuchtfröhliche<br />

Aftershowparties bis tief in die Nacht für ausgelasse-<br />

ne Emotionen in anständiger Rock`n Roll-Manier. Für<br />

die Bands die meistens bis zum Schluß dabei bleiben,<br />

eine „zusätzliche Aufwandsentschädigung“, sagt<br />

Ayhan. Trotzdem, bei all der Mühe und Arbeit, die<br />

in die Events investiert wird, bleibt der Wunsch nach<br />

kommerziellem Ertrag für den „Shake Your Ass“-Chef<br />

bescheiden im Hintergrund: „Nein, man muss das<br />

realistisch sehen, sonst würde man sich das nicht<br />

antun. Wenn sich nach der Abrechnung die Ein- und<br />

Ausgaben die Waage halten, bin ich zufrieden.<br />

Der Spaß steht im Vordergrund. Das schätzen alle<br />

Beteiligten, vom Veranstalter über die Zuschauer bis<br />

zu den Musikern.“ Viel Erfolg!<br />

TECHNIKER HENNING<br />

curt dreht durch.<br />

Flaschendrehen!<br />

REGELN:<br />

1.die Person, auf die die Flasche zeigt,<br />

bestimmt wer trinkt.<br />

2.zeigt die Flasche 2x in Folge auf die<br />

gleiche Person: ... runter damit.<br />

3.zeigt die Flasche 3x in Folge auf die<br />

gleiche Person: exen. Der Betroffene darf nun<br />

eine neue Regel aufstellen.


SPORTGESCHÄFT<br />

:::::::::::::::: 0032 . CURT WAR DA CURT WAR DA . 0033 :::::::::::::::<br />

maennersache Mahlzeit<br />

ICH BIN ZWAR KEIN MANN, WÄRE ABER DURCHAUS GERNE EINER, WENN ICH DIE GANZEN FEINEN<br />

POLLUNDER, KRAWATTEN, HOSEN UND HEMDEN AUS EINER ANDEREN ZEIT DA HÄNGEN SEHE.<br />

TEXT UND FOTO: MELANIE CASTILLO<br />

17 Jahre stand das alte Reisebüro im Westend mehr<br />

oder weniger brach, aber Stefan Daubenschütz sei-<br />

Dank finden dort seit März Freunde schöner Second-<br />

Hand-Mode, kreativer Unikate und Accessoires<br />

endlich einen Laden mit Geschmack und gutem<br />

Preis-Leistungsverhältnis. Stefan hat durch die<br />

„Herrenabteilung“ seine Leidenschaft für Mode,<br />

Grafik, Interieur und kaufmännisches Können<br />

verbunden. Er schneidert hier und da an alten<br />

Klamotten, färbt, kürzt, funktioniert alte Sextöter-<br />

CURT TICKT<br />

Unterhosen zu adretten Schlüpfern um, macht aus<br />

unmöglichen Hosen, kurze und schöne. Während<br />

mir Stefan erzählt, dass er seine verkaufte Ware<br />

immer in Seidenpapier und anschließend in Papier-<br />

tüten packt, überlege ich, ob mir nicht doch der rote<br />

Pollunder mit den Streifen passen könnte. Mist, zu<br />

groß. Ein Mann müsste man sein …<br />

HERRENABTEILUNG, PARKSTRASSE 6 (WESTEND) //<br />

ÖZ: DI-SA 13-20 H<br />

+++ Kirchenchaos: am 12. und 13. Juli: „Thomas Bernhard - Die Untergeher“ in der<br />

Allerheiligen Hofkirche mit 12 Streicher, 2 Flügel und die aufwengigste Video-Instal-<br />

UND KÜCHE? GENAU DAS WILL SPORTSKITCHEN AM GÄRTNERPLATZ SEIN.<br />

CURT VERLEGTE SEINE MITTAGSPAUSE AUF EINEN BESUCH, AUCH WENN ES VORERST NICHTS<br />

ZU FUTTERN GAB. TEXT: TIMO SCHLITZ<br />

“Viele Zutaten, dann kommt auch was Gutes bei<br />

raus“, lautet das Küchenrezept der Sportskitchen-<br />

Gründer Sebastian und Reinhard. Die beiden Sport-<br />

wissenschaftler der Uni München setzen in ihrem<br />

Mode- & Sportgeschäft auf einen Küchentisch, der<br />

neben den auffälligen Regalkonstruktionen aus alten<br />

Surfbrettern und dem pinken Boden (verantwortlich<br />

zeichnete sich ihr Kumpel und Design-Guru Michael<br />

Scheufer) Hauptbestandteil der Gärtnerplatz-Küche<br />

ist. Modetechnisch geht es um alles, was man am<br />

Berg braucht, dazu kommen aber auch Lifestyle-<br />

Sachen, junge Golf-Wear und Accessoires. Viele<br />

skandinavische Marken wie Peak Performance, J.<br />

Lindeberg oder Nudie Jeans haben die beiden im<br />

Angebot plus Northface, Puma Golf und Accessoires<br />

wie iPods, Ogio-Golfbags oder Spy-Brillen. Im Winter<br />

soll dann auch noch WESC hinzukommen, die Super-<br />

lative Conspiracy (curt war natürlich auch schon im<br />

Münchner Headquarter, siehe Ausgabe #51) scheint<br />

anscheinend ziemlich im Trend zu liegen. Aber was<br />

war noch gleich mit dem Küchentisch? Ja doch, Spe-<br />

cials sind geplant: So will die Sportskitschen-Crew im<br />

Sommer Pasta- und Dessertkochkurse – natürlich mit<br />

einem versierten Küchenchef - im Shop anbieten. Na<br />

dann: Mahlzeit.<br />

SPORTSKITCHEN, GÄRTNERPLATZ 6 (GLOCKENBACH) //<br />

WWW.SPORTSKITCHEN.DE /ÖFFNUNGSZEITEN: MO BIS SA 11-19 H<br />

lation, die Münchens Kirchen je gesehen haben. Regie: Vera Nolte +++ 27 Jahre HOOTERS! Die amerikanische Rockband<br />

ist am 26. Juli mit Richard Palmer - James Band im Cirkus Crone zu Gast. Wenn sie nicht gestorben sind, dann


:::::::::::::::: 0034 . CURT WAR DA CURT WAR DA . 0035 :::::::::::::::<br />

Leuchtpavillon<br />

am johannisplatz DAS ALTBEWÄHRTE „JOHANNIS-CAFÉ“ GEGEN DIE NEUE „RAKETE-BAR“. TEXT: MARTIN, FOTO: JÜRGEN<br />

ES<br />

RAKETE-BAR: Wenn ich das Wort „Rakete“ höre,<br />

muss ich immer an in der Luft zerfetzte amerikani-<br />

sche Astronauten in den 80er Jahren denken, oder<br />

an Tauchspiele im Freibad („Ich bin eine Rakeeete!“),<br />

auch in den 80ern. Stehe ich heutzutage vor der<br />

Rakete-Bar am Johannisplatz in Haidhausen, erinnert<br />

mich das angenehm blendende Rotlicht an Legebat-<br />

terien, privaten Marihuana-Anbau und Hamburg.<br />

Und trotzdem traf mich bei meinem ersten Besuch<br />

der Schlag: Hunderte von fiependen, knallgelben<br />

Küken tummelten sich überall auf dem Parkett<br />

verteilt. Um den Tresen herum, ein Dutzend leichte<br />

Mädchen in Lack und Leder, die sich gerade mit ver-<br />

goldeten Gießkannen um sämtliche Haschpflanzen<br />

kümmerten. Kreischender Lärm, jedesmal wenn eine<br />

der mit hochhackigen Pumps ausgestatteten Damen<br />

ein Küken mit dem Absatz erwischte. Kurzum:<br />

Rakete = Wahnsinn! Puuhh, schon erstaunlich, wie<br />

sehr sich dieses Rotlicht auf meine Wahrnehmung<br />

auswirkt. In Wahrheit ist die leuchtende Rakete-Bar<br />

nämlich auch sehr lässig. Rund um den Tresen kaum<br />

Einrichtung und trotzdem gemütlich eng. So kommt<br />

man schnell ins Gespräch, vielleicht auch mit der<br />

amtierenden Miss Pfaffenhofen, die in der Rakete<br />

auch schon gesichtet wurde. Dazu coole Electro-<br />

Tunes oder auch genauso alles andere. Schön rot.<br />

RAKETE-BAR, JOHANNISPLATZ 11 // ÖZ: 19-02 H<br />

JOHANNIS-CAFÉ: Von außen so unscheinbar<br />

erscheint das Johannis Cafe mit seinen stets zuge-<br />

zogenen Vorhängen. Naja, von innen eigentlich<br />

auch. Wäre da nicht das bunt zusammengewürfelte<br />

Publikum, das sich spät nachts egal ob an Werkta-<br />

gen oder am Wochenende gegenseitig zuprostet.<br />

Egal ob Künstler oder Schauspieler, Beamter oder<br />

Busfahrer, Schicki oder Tussi – Wir sind Johannes<br />

Café! Die rasende Bedienung Susi kennt jeder beim<br />

Namen und ist genauso herzlich wie Olaf, seit 16<br />

Jahren Wirt des Jay Cs. Fast täglich begrüßt er seine<br />

Gäste, besser gesagt seine Familie, in dem seit 1925<br />

bestehenden Café.<br />

An der Einrichtung hat sich seit den 50ern nicht<br />

viel geändert, die Tapete mit Alpen-Panorama ist so<br />

richtig schön geschmacklos, Hausspezialitäten wie<br />

Kartoffelsuppe und Schinkennudeln nicht. Ab und<br />

zu lädt Olaf sogar zu literarischen Abenden ein, an<br />

denen entweder die Münchner Tatort-Komissare<br />

oder junge Germanistikstudenten vorlesen. Eine<br />

Ankündigung gibt es dafür nicht. „Dafür wäre der<br />

Laden zu klein“, sagt Olaf. Im Hintergrund tönt es<br />

grell aus der Jukebox „I`ve been looking for free-<br />

dom...“ David Hasselhoffs größten Hit. „Ey, wegen<br />

dem Song ist damals die Berliner Mauer gefallen“,<br />

grölt ein Gast in der anderen Ecke. Recht hat er.<br />

JOHANNIS CAFÉ, JOHANNIS PLATZ 15 // ÖZ: 11.00-01 H, DI RUHETAG<br />

leben sie noch heute. +++ Für alle Schickies und Mickies: Die Neva Bar in den Maximilanshöfen ist elegant, glamourös<br />

und neu. ÖZ: Do-Sa 17-05 H +++ Straßenkunst auf T-Shirts gibt‘s vom 3. bis 7. Juni in der Ausstellung „Crea-Tiffy-<br />

WERDE LICHT AM BRETTSPORTHIMMEL: LUCID HEISST DAS NEUE FASHION-BABY DER SNOW-<br />

BOARD-BIBEL PLEASURE SNOWBOARD MAGAZIN. TEXT UND FOTO: TIMO SCHLITZ<br />

Wer immer schon mal das Fachgespräch mit den<br />

Redaktionsmitgliedern des Snowboardmagazins<br />

Pleasure suchen wollte, sich aber nie an die Jungs<br />

vor den großen Kickern hingetraut hat, wird jetzt<br />

mitten in Schwabing fündig. Gleich neben den<br />

Redaktionsräumen haben die Jungs um den Pleasure-<br />

Verlag ein Spin-Off aufgelegt. Herausgekommen ist<br />

ein stylisher Modepavillon mit Brettsporthintergrund.<br />

„Marken mit Geschichte“, verspricht Redaktions-<br />

häuptling Bene, aber dafür weg vom Skateshop, der<br />

randvoll mit pubertierenden Kiddies ist. Somit lassen<br />

sich seltene Sachen von Analog bis WESC shoppen,<br />

die nicht unbedingt nach Snow- oder Skateboard<br />

ausschauen, aber dennoch in der Szene verwurzelt<br />

sind. Viel Zeug für die Dame von Welt hat Shopma-<br />

nager Christoph ebenfalls geordert, genauso wie<br />

Schuhe und Accessoires. Nur auf Hardware, sprich<br />

Decks und Boards, müssen die Kunden verzichten.<br />

Darüber tröstet aber die wechselnde Lichtanlage<br />

(neudeutsch: Mood Management!) inklusive dem<br />

clubtauglichen Interieur hinweg, das auch in einen<br />

Mac-Designer-Laden passen würde. Und wer dann<br />

doch nur die besten Tricks und neuesten Snow-<br />

board-Spots in Erfahrung bringen will, ist sicher auch<br />

nicht falsch. Denn das Pleasure Snowboard Magazin<br />

liegt im Lucid natürlich auch aus.<br />

LUCID, TÜRKENSTR. 52 IM HINTERHOF (SCHWABING),<br />

WWW.LUCID-SHOP.DE // ÖFFNUNGSZEITEN: MO – FR, 11 BIS<br />

19.30H, SA 11 BIS 18H<br />

Tees“ in der Färberei, Claude-Lorrain-Straße 25. Künstlerin Domenica Kastl bemalt alles, was aus Textilien besteht.<br />

Schaut vorbei! +++ „Hey DJ, wo kommt den diese Geile Scheibe raus?“ „Auf SMAUL, Alter!“ www.smaulmusic.de


:::::::::::::::: 0036 . CURT WAR DA<br />

kleine kuenste<br />

DAS HAUS DER KLEINEN KÜNSTE IST EINE PLATTFORM FÜR JUNGE KÜNSTLER UND DESIGNER DIE<br />

HIER IHRE KOLLEKTIONEN AUSSTELLEN KÖNNEN. TEXT UND FOTO: KATRIN HUPKE<br />

Der Laden trägt das Credo der Besitzerin: viel Liebe<br />

zum Detail, Wärme und Freundlichkeit. Die Initiatorin<br />

dieser Idee ist Bahar Auer, die im Iran geboren ist<br />

und hier in München aufwuchs. Sie hat neben einer<br />

Ausbildung zur Versicherungskauffrau - eigentlich<br />

nicht mit Herzblut, wie sie sagt, dafür aber eine gute<br />

Einnahmequelle für die Finanzierung ihres Studiums<br />

der Orientalistik, schon lange die Idee gehabt, junge<br />

Künstler zu fördern. Mitte Februar war es dann<br />

soweit und sie konnte ihren Traum im Glockenbach-<br />

viertel in die Tat umsetzen. Zu den bisherigen, eher<br />

kunsthandwerklich und Mode orientierten Verkaufs-<br />

stücken wie Taschen, bemalten Stühlen, Kinder und<br />

Damenmode, Schmuck und auch Tafelbildern ist<br />

noch eine Erweiterung des Ausstellungskonzepts<br />

geplant, in dem auch Medien wie Film, Fotografi e<br />

und Musik miteinbezogen werden sollen. Das Haus<br />

der kleinen Künste ist ein Laden, in dem Lebendig-<br />

keit herrscht: Denn wie in einer Galerie werden<br />

die Ausstellungsstücke nur für eine bestimmet Zeit<br />

gezeigt und wieder durch Neue ersetzt. Also ein<br />

Zusammentreffen von verschieden nationalen und<br />

internationalen Kunstrichtungen. Einzige Vorraus-<br />

setzung: alle Stücke müssen in fairen Produktions-<br />

stätten und nicht in der dritten Welt hergestellt<br />

werden. Eine Plattform für Künstler in München ist in<br />

diesem Stil längst überfällig und daher eine wirkliche<br />

Bereicherung für die ansässige Kunstszene. Also<br />

einfach vorbeischauen – besonders für individuelle<br />

Geschenke empfehlenswert.<br />

HAUS DER KLEINEN KÜNSTE, BUTTERMELCHSTR. 18,<br />

WWW.HAUSDERKLEINENKUENSTE.DE // ÖZ: DI-FR 11.30-18.30 H,<br />

SA 11.30-16.30 H<br />

+++ Neu und toll: Mit dem erst kürzlich geöffnetem Cafe Kosmos (Dachauer/Ecke Marsstraße) kommt ein wenig<br />

Berlin-Kneipen-Flair nach München. Mit Möbeln direkt aus Omas Wohnzimmer. Und großen Fenstern. Und Astra.<br />

William Eggleston ist ein Mann, dem man nicht<br />

ansieht, dass er zu den wichtigsten Fotographen der<br />

zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehört. In der<br />

U-Bahn würde er aussehen wie ein Bankangestellter,<br />

stets im Anzug, dem Alkohol und den Frauen nicht<br />

abgeneigt - so sagt man zumindest.<br />

Der geplante Dokumentarfi lm über ihn wurde aus<br />

dem begleitenden Filmprogramm genommen, weil<br />

der Künstler - so munkelt man - zu schlecht rüber<br />

käme. Es hieß, Eggleston sei unfreundlich und<br />

möchte in den Interviews eigentlich nicht über seine<br />

Arbeit sprechen. Scheinbar tut die Pinakothek der<br />

Moderne alles dafür, Künstler und die Kunst zwang-<br />

haft in einem überirdischen Vakuum zu halten.<br />

Sattdessen werden lieber anerkannte „Klassiker“<br />

von David Lynch, Jim Jarmusch und Wim Wenders<br />

gezeigt. Dies natürlich nicht ohne Grund. Erstge-<br />

nannter beruft sich in seinem Film „Blue Velvet“<br />

aus dem Jahr 1986 auf die Bildästhetik der frühen<br />

Farbfotografi en Egglestons. Kennt man den Film, so<br />

versteht man, was darunter gemeint ist. Es geht um<br />

die Thematisierung der Schattenseiten der amerika-<br />

nischen Gesellschaft. Hinter der glatten bürgerlichen<br />

Fassade wird eine latent lauernde Bedrohung sugge-<br />

riert. Auch William Egglestons Fotografi en scheinen<br />

vordergründig eine vertraut und intakt erscheinende<br />

Welt zu entwerfen, die jedoch subtil in Frage gestellt<br />

wird. Die Bilder erheben keinen dokumentarischen<br />

Anspruch, sondern bewegen sich vielmehr an der<br />

Grenze zur Fiktion.In der Ausstellung werden vier<br />

Portofolios der 70er und 80er Jahre gezeigt, wovon<br />

einer, Southern Suite (1981) seit kurzem in festem<br />

Besitz der Pinakothek der Moderne steht und dies<br />

auch der Anlass für die Ausstellung ist.<br />

Charakteristisch für Eggleston ist seine Arbeit in<br />

Serien. Die einzelne Aufnahme hat einen anderen<br />

Stellenwert: den der Erinnerung an die Vergangen-<br />

CURT KUNSTTIPP . 0037 :::::::::::::::<br />

ISOLATION, ENTFREMDUNG UND AMERIKANISCHE EXZENTRIK -<br />

DER PHOTOGRAPH WILLIAM EGGLESTON IN DER PINAKOTHEK<br />

DER MODERNE VOM 04. MAI BIS 19. AUGUST 07. TEXT U. FOTO: KATRIN HUPKE<br />

heit. Oft wurde dem Künstler vorgeworfen, seine<br />

„Schnappschußästhetik“ würde kein besonderes<br />

Talent erfordern. Neben der Banalität seiner Motive<br />

galt auch seine Arbeit mit Farbfi lm in der Fotogra-<br />

fi eszene der 60er Jahre lange Zeit als verpönt. Somit<br />

grenzte er sich von angesagten Photographen dieser<br />

Zeit wie z. B Henry Cartier-Bresson und Walker Evans<br />

ab, die ausschließlich in klassischem Schwarz- weiß<br />

arbeiteten. William Eggleston zeigt dafür Motive, die<br />

er in seiner direkten Umgebung in den Südstaaaten<br />

Amerikas fi ndet: verlassene Tankstellen, abgetragene<br />

Schuhe auf verstaubten Böden, leere Schaukeln,<br />

Gebäude bei Regen und Sturm. Es handelt sich meist<br />

um Reliquien der menschlichen Welt und um Spuren<br />

ihres Alltags. Besonders beeindruckend ist das Porto-<br />

folio Graceland aus dem Jahr 1983, eine Auftrags-<br />

arbeit einer Werbefi rma, für die er den damaligen<br />

Wohnsitz Elvis Presleys für einen Touristenführer<br />

fotografi eren sollte. Da er nur außerhalb der Öff-<br />

nungszeiten für den Touristenverkehr fotografi eren<br />

konnte, hielt er sich daher den ganzen Sommer 1983<br />

immer wieder nächtelang in Graceland auf. So ent-<br />

standen 100 bis 200 Aufnahmen, von denen 50 für<br />

den Führer ausgewählt wurden. Zusammen mit der<br />

exzentrischen Ausstattung des Anwesens entsteht<br />

eine sterile und verstörende Atmosphäre. Einsamkeit<br />

ist gepaart mit amerikanischer Exzentrik, symbolisiert<br />

durch den Star Elvis Presley. Man kann nachvollzie-<br />

hen, dass diese Bilder nicht die Ungezwungenheit<br />

und Leichtigkeit des King of Rock´n Roll darstellten,<br />

die „klassische Touristen“ erwarten würden.<br />

FILME: JIM JARMUSCH: MYSTERY TRAIN // 14. 06. // 18-20H<br />

DAVID LYNCH: BLUE VELVET // 05.07. // 18-20H UHR<br />

kunsttipp // kunsttipp // kunsttipp // kunsttipp //


:::::::::::::::: 0038 . CURT FASHION ONLINE<br />

zuhause<br />

shoppen<br />

CURT HAT SICH MAL DIE NEUE<br />

CAMPUS-KOLLEKTION VON<br />

MARC O‘POLO ANGESCHAUT.<br />

NE, NICHT IM LADEN, SONDERN<br />

SCHÖN FAUL VON ZUHAUSE<br />

AUS. TEXT: MELANIE CASTILLO<br />

Die hübsche Homepage schaut<br />

einem freundlich entgegen. Bevor<br />

man shoppen geht, spielt man ein<br />

paar Runden Ticktacktoe - gewinnt<br />

dabei allerdings nie - schlägt dann<br />

das Buch der Sommerkollektion<br />

auf, klickt und stöbert. Mode für<br />

Männlein und Weiblein.<br />

Der privilegierte Student an sich<br />

zwischen 20 und 29 steht ganz<br />

im Vordergrund. Hier wird nichts<br />

kurzlebiges gezeigt, sondern<br />

gute Klassiker, die eigentlich nie<br />

verjähren. Sowas darf schon was<br />

kosten, bewegt sich hier aber noch<br />

durchaus im Rahmen. Campus<br />

erreicht durch „weniger ist mehr“<br />

ein klares, einfach erfassbares<br />

Warenbild. Schaut rein unter:<br />

WWW.CAMPUS72.COM


::::::::::::: 0042 . CURT TRIFFT JED RUBENFELD<br />

curt fragt Jed Rubenfeld


::::::::::::: 0044 . CURT TRIFFT JED RUBENFELD<br />

ed Rubenfeld<br />

MIT SEINEM BUCH “TRAUMDEUTUNG”, EINEM KRIMI MIT UND ÜBER SIGMUND FREUD IM NEW YORK<br />

DES JAHRES 1909, HAT JED RUBENFELD GERADE DEN BRITISH BOOK AWARD GEWONNEN. AUSSER-<br />

DEM IST ER PROFESSOR IN YALE, EXPERTE FÜR VERFASSUNGSRECHT, VATER VON ZWEI KINDERN<br />

UND AUCH SONST EIN SUPER TYP. AUF SEINEM STOP-OVER IN MÜNCHEN TRAFEN WIR UNS UND<br />

ANALYSIERTEN EIN BISSCHEN IN DEN TAG HINEIN. TEXT UND FOTO: JAN VOSS<br />

curt: Is it exciting for you that this is the place (Mu-<br />

nich) where Freud and Jung last met in 1912?<br />

RUBENFELD: Was it Munich? I didn‘t know that. We<br />

went to Vienna and visited Freud‘s house. I felt chills<br />

down my spine when I stood in those rooms. I have<br />

never been there before. To touch furniture that he<br />

touched was a great experience.<br />

curt: For your book you changed places, names and<br />

times of actual events to turn it into a Thriller?<br />

RUBENFELD: It‘s a tricky thing you‘re talking about. A<br />

great deal of the book is based on fact. The murder<br />

mystery is all fictitious, of course. Much of the rest of<br />

the book is factual. If it is going to work as a novel,<br />

first obligation is to the narrative and that means<br />

sometimes you have to take certain liberties with the<br />

facts and that is a dangerous game because readers<br />

expect the factual material to be accurate and I wan-<br />

ted to make it as accurate as I possibly could. Most<br />

of the details, most of the dialogue, everything that<br />

goes on between Freud and Jung is factual based.<br />

I took scenes from Europe and transferred them to<br />

America, I took scenes from 1910, 1911 and put<br />

them back in time to 1909.<br />

curt: You must have spent a long time researching?<br />

RUBENFELD: I can‘t count the hours. It was endless<br />

researching. I read thousands of old newspaper arti-<br />

cles. Just fascinating. You can do it on your computer<br />

now. You don‘t have to go to a library. All the old<br />

newspapers are archived and they‘re searchable by<br />

word. If you type in „Freud“ for example you can see<br />

every article that is written between 1905 and 1915<br />

on Freud in major newspapers. Before it would have<br />

taken years to find that information. Now it takes<br />

10 seconds.Being able to read those articles on New<br />

York City and Freud in 1909 you can really immerse<br />

yourself in popular culture and what people were<br />

talking about. Twenty years ago that would have<br />

been impossible.<br />

curt: And it was your wife‘s Idea to write the book?<br />

RUBENFELD: Yes it was. She got tired of me complai-<br />

ning that no-one was reading my academic work,<br />

so she said „why don‘t you try writing something<br />

more popular, like a novel?“ and I said „how can I<br />

write something like a novel? I can‘t write a novel.“.<br />

She said „sure you can“ and she even said „why<br />

don‘t you write something about Psychoanalysis.<br />

You know about Freud!“ And it occurred to me: why<br />

not about Freud himself in 1909, because there is<br />

this mystery about his trip to America. He comes to<br />

America and, objectively speaking, has a fantastic<br />

trip. The most famous Philosophers and Psychologists<br />

come down from Harvard and he‘s written up in<br />

newspapers.<br />

I mean, Psychoanalysis takes off in America. It beco-<br />

mes the dominant school of psychiatric thought. And<br />

yet for the rest of his life he won‘t come back, he<br />

refers to Americans as savages, he blames this trip to<br />

the US for the breakdown of his health and no-one<br />

knows why, to this day. So I thought, this could be an<br />

interesting novel and started thinking about how to<br />

fill it. That‘s when I took the Dora case. I didn‘t want<br />

to create some fake Freudian analysis that would<br />

just be either wrong or stereotypical. Instead I took a<br />

real Freudian case and transplanted it from Vienna to<br />

Manhattan and made that the core of the psychoana-<br />

lytical part of the story.<br />

So all of what Nora says to him about her family, her<br />

father, her fathers best friend ...all that is what Dora<br />

said to Freud. And Freud‘s interpretation that he<br />

offers in the book about what‘s really going on in her<br />

head is exactly what he said to Dora. It was great fun!<br />

curt: What is your opinion on J. Masson who claims<br />

that Freud once wrote a big thesis on child abuse as a<br />

main cause for Neurosis and then later buried it again<br />

due to outside pressure in his early years?<br />

RUBENFELD: You know that stuff is not true.<br />

curt: Masson is crazy?<br />

RUBENFELD: No, Masson is not crazy. There is a<br />

period in Freud‘s early studies when he is beginning<br />

to talk to patients and let them tell their own stories,<br />

their own sexual life which is scandalous and everyo-<br />

ne is outraged that he‘s doing it. Many of his patients<br />

begin to tell him of events that sound as if they are<br />

describing sexual relationships that happened with<br />

their parents, let‘s say a woman with her father when<br />

she was a little girl.<br />

There is a moment when he writes and lectures<br />

saying that we need to be more concious and that<br />

there is a possibility that there is more abuse of this<br />

kind then we are prepared to admit. He never retracts<br />

that. Later when he begins to develop psychoanalyti-<br />

cal ideas he says „a lot of this material may have not<br />

really happened”. They may be describing what he<br />

will then later call the Oedipal complex. It is all very<br />

exaggerated. He said, there may be more going on<br />

than we are able to admit.<br />

curt: In the book, Freud seems to be a nice father<br />

figure whereas when you read his books he seems to<br />

be very cold.<br />

RUBENFELD: I don‘t think so. His writings strike many<br />

people as cold and formal. I am an admirer of his<br />

writing and his writing style. Jung‘s style is more alive<br />

and you can easier connect with him. Freud seems<br />

very distant. Its part of their characters, but many<br />

people who new Freud tell of a person who is very<br />

warm and someone they could relate to and I think<br />

he had to be that way to become the first practitioner<br />

of Psychotherapy. Nowadays orthodox Psychoanalysts<br />

never intervene with their patients.<br />

It‘s all free association, the patient speaks, they are<br />

not allowed to look. In fact Freud said right next to<br />

them and he was much more interventionist and he<br />

developed very good friendships with women and<br />

men that were very close and warm.<br />

So I think in real life he wasn‘t the same guy as you<br />

might get the impression of from the writing.<br />

curt: You‘re not that excited that your book might<br />

become a movie?<br />

RUBENFELD: If they make it into a movie it would<br />

be great, but it won‘t be my book. It‘s not the right<br />

attitude. A lot of authors feel like „it‘s my book. Are<br />

they going to be true to my book?“.<br />

Movies are completely different. It‘s not like they<br />

will call me and ask about my opinion. They buy the<br />

rights, they never want to talk to you again.<br />

curt: Thank you very much for the interview.


:::::::::::::::: 0046 . CURT SPIELT CURT SPIELT . 0047 :::::::::::::::<br />

METZGER-QUARTETT<br />

TEIL 3<br />

DIE QUARTETT-GAUDI GEHT WEITER. DIESMAL MIT METZGERN AUS BERLIN. EIN WAHRES ABENTEUER,<br />

DAS KÖNNEN WIR EUCH SAGEN. AN BAYERISCHEN LEBERKÄSE UND WEISSWÜRSTEN FEHLT ES DORT<br />

OBEN NICHT, AUSSERDEM IST DIE HAUPTSTADT MIT SENFQUETSCHEN AUSGERÜSTET. KÖNNEN DIE<br />

MÜNCHNER DEN BERLINERN STANDHALTEN? WER STICHT? PROBIERT ES AUS. AUSSCHNEIDEN,<br />

SAMMELN UND SPIELEN. IDEE UND FOTO: JAN VOSS, TEXT: MELANIE CASTILLO<br />

„WIR LIEBEN ROHES FLEISCH.“<br />

CURT IN BERLIN MIT UNSERER WURST-<br />

KOORDINATIONS-BERATERIN HANNAH.<br />

SPEZIAL-EDITION<br />

SPEZIAL-EDITION<br />

SPEZIAL-EDITION<br />

BERLIN BERLIN<br />

<br />

FLEISCHEREI<br />

MISCHKE<br />

Gegründet: 1995<br />

Wurstsorten: 35<br />

Schinkensorten: 10<br />

Zwei Weisswürste: 1,70 Euro<br />

100gr Leberkäse: 0,95 Euro<br />

Teuerste Wurst: 1,00 Euro<br />

Bio: Nein<br />

Sauberkeit (1-5): 4 Sterne<br />

Freundlichkeit: 4 Sterne<br />

LANDMETZGEREI<br />

LOOSS<br />

M<br />

E<br />

T<br />

Z<br />

G<br />

E<br />

R<br />

ZUM SAMMELN. FORTSETZUNG FOLGT. VIEL SPASS BEIM SPIELEN.<br />

Gegründet: 1999<br />

Wurstsorten: 32<br />

Schinkensorten: 8<br />

Zwei Weisswürste: 1,55 Euro<br />

100gr Leberkäse: 1,50 Euro<br />

Teuerste Wurst: 2,99 Euro<br />

Bio: Ja<br />

Sauberkeit (1-5): 4 Sterne<br />

Freundlichkeit: 3 Sterne<br />

<br />

SPEZIAL-EDITION<br />

BERLIN<br />

SPEZIAL-EDITION<br />

BERLIN<br />

Q<br />

U<br />

A<br />

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T<br />

E<br />

T<br />

T<br />

<br />

FOTOGRAFIEREN NICHT MÖGLICH<br />

FLEISCHTHEKE BEIM<br />

KAISERS<br />

SPEZIAL-EDITION<br />

BERLIN<br />

Gegründet: 1992<br />

Wurstsorten: 30<br />

Schinkensorten: 10<br />

Zwei Weisswürste: 0,89 Euro<br />

100gr Leberkäse: 0,99 Euro<br />

Teuerste Wurst: 2,59 Euro<br />

Bio: Nein<br />

Sauberkeit (1-5): 1 Sterne<br />

Freundlichkeit: 1 Sterne<br />

SPEZIAL-EDITION<br />

BERLIN<br />

ZUM THÜRINGER<br />

Gegründet: 1999)<br />

Wurstsorten: 60<br />

Schinkensorten: 15<br />

Zwei Weisswürste: -<br />

100gr Leberkäse: 0,86 Euro<br />

Teuerste Wurst: 2,79 Euro<br />

Bio: Ja<br />

Sauberkeit (1-5): 4 Sterne<br />

Freundlichkeit: 3 Sterne


M<br />

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AUSSCHNEIDEN, SAMMELN UND SPIELEN. DAS MACHT SPASS.<br />

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<br />

<br />

Vater werden ist sehr schwer,<br />

nach 5 Hellen, oder mehr ...<br />

DIE EINEN DENKEN BEI CHRISTI HIMMELFAHRT AN DIE RÜCKKEHR DES HEILIGEN VATERS. DIE<br />

Das Bratwurstglöckel am Dom ist eines der ältesten<br />

Gasthäuser Münchens und längst eine Institution.<br />

Wie die Wurst, Insider sagen dazu nur „Schildkröte“,<br />

dort schmeckt, blieb dem weinbrandt an jenem<br />

verregneten Nachmittag leider verborgen. Das der<br />

dort gezapfte Gerstensaft aber zum köstlichsten<br />

gehört, was je seine Kehle heruntergeronnen ist,<br />

sofort offenkundig. Süffigstes Augustiner aus dem<br />

kleinen Holzfass, im Keller von Stangeneis gekühlt, ja<br />

ist denn heut’ scho’ Weihnachten?<br />

Nein, immer noch Vatertag, das geht sich ja gut an.<br />

Die Atmosphäre im etwa 5 qm grossen Stehaus-<br />

schank erreicht ihren Höhepunkt, als eine Gruppe<br />

Nordlichter sich dorthin verirrt. Jetzt könnte es mollig<br />

eng und intim werden, aber nach Sprüchen wie „Ihr<br />

seid doch eh bloß kleine Gläser gewohnt“ ist der<br />

weinbrandt wieder allein mit der Handvoll hartnäk-<br />

kiger Stammgäste. Einer kam hier 40 Jahre lang<br />

jeden Tag hin, jetzt hängt seine Totenanzeige an der<br />

Wand. Prost! Auf ... , wie hieß der noch mal?<br />

DER WEINBRANDT RAET. 0049 ::::::::::::::<br />

ANDEREN AN VATERTAG, DEN WOHL GLANZVOLLSTEN FESTTAG DES JAHRES. DEN TAG, AN DEM<br />

MAN SICH ENDLICH MAL - OHNE SCHLECHTES GEWISSEN UND VON ALLEN FEMININEN GESCHÖPFEN<br />

ENTSCHULDIGT - SO RICHTIG DIE BIRNE ZULÖTEN KANN. DER WEINBRANDT IST SICH ZWAR BIS<br />

DATO KEINER LENDENFRUCHT BEWUSST, ABER MIT-BEGIESSEN WOLLTE ER TROTZDEM. DENN IM<br />

LEBER-DURCHSPÜLEN – GERADE AUF HOHEM NIVEAU - MACHT IHM SO SCHNELL KEINER WAS VOR.<br />

TEXT: CHRISTOPH BRANDT<br />

5 Biere und 1 Lokalrunde später (ach so, dafür ist<br />

die Klingel!) wird dem weinbrandt bewusst, dass das<br />

hier eine Weinkolumne ist. Also auf einen letzten<br />

Absacker in Geisels Vinothek. Der Schock der kon-<br />

sternierten Bedienungen über den leicht bierseligen<br />

weinbrandt und seine zwei weinseligen Kumpanen<br />

legt sich prompt, als zum Einstieg aus der üppigen<br />

Weinkarte ein 2005er Riesling Smaragd Hoch-<br />

rain von Hirtzberger gewählt wird. Sofort kommt<br />

Bewegung in die Ober, Dekantierflaschen werden<br />

gezückt, Gläser poliert, Schinken geschnitten. Der<br />

Wein begeistert mit opulentem Duft, trotz Jugend<br />

mit viel Druck und sehr dicht am Gaumen. Das kann<br />

jetzt nur der 1996 Cos d’Estournel toppen. Ein irres<br />

Teil mit viel Johannisbeeren und Oliven in der Nase,<br />

geiler Farbe, schöner Länge und ewigem Potenzial.<br />

Da ist jeder hartverdiente Cent perfekt ausgegeben.<br />

Morgen muss der weinbrandt dringend zum Arzt,<br />

denn krankgeschrieben ist morgen wieder Vatertag<br />

DER WEINBRANDT RÄT: BRATWURST GLÖCKL<br />

AM DOM, FRAUENPLATZ 9, INNENSTADT<br />

KONTRASTPROGRAMM: GEISELS VINOTHEK,<br />

SCHÜTZENSTR. 11, NÄHE HAUPTBAHNHOF


:::::::::::::::: 0050 . CURT FRAGT: ERDMOEBEL<br />

MUSIKA-<br />

IMMER SCHON IRGENDWIE WAREN ERDMÖBEL VON HERRSCHAFTEN<br />

..<br />

ERDMoBEL DIE<br />

ERDMÖBEL AM 20. OKTOBER IM BACKSTAGE<br />

LISCHE EXTRAWÜRSTE. BLOSS IN KEINE SCHUBLABEN STECKEN LASSEN. MIT<br />

IHREM NEUEN ALBUM „NO. 1 HITS“ MIT COVERS VON NIRVANA, KYLIE MINOGUE<br />

BIS HIN ZU DEN VENGA BOYS ÜBERRASCHEN SIE UNS - UND WIR SIE IM GEGEN-<br />

ZUG BEIM INTERVIEW IN DER REITSCHULE MIT UNSEREM FRAGEBOGEN.<br />

TEXT: MELANIE CASTILLO, FOTO: JAN VOSS


NEUSEELAND<br />

CURT IM AUSLAND: NEUSEELAND. 0053 ::::::::::::::<br />

UNSER FREUND ARNOLD HAT DIE RICHTIGE ENTSCHEIDUNG<br />

GETROFFEN. ER HAT VOR EINEM JAHR SEIN ZEUG GEPACKT<br />

UND IST NACH NEUSEELAND. ZACK. EINFACH SO. NEBEN<br />

DER TATSACHE, DASS WIR ARNOLD VERMISSTEN, WOLLTEN<br />

WIR UNS NATÜRLICH AUCH SELBST MAL VON DEM LAND<br />

AM ANDEREN ENDE DER WELT ÜBERZEUGEN. SCHLIESSLICH<br />

MUSS JA EINER MAL NACH DEM RECHTEN SEHEN…<br />

TEXT: MELANIE CASTILLO, FOTO: MATHIAS METZNER, MEL


:::::::::::::::: 0054 . CURT IM AUSLAND: NEUSEELAND<br />

Wer kam eigentlich auf die irre Idee zu glauben, dass<br />

man zu fünft mit Gepäck für drei Wochen in einen<br />

Kombi passt? Nach dem Schaden an der hinteren<br />

Achse wegen Übergewicht ist klar, wir brauchen<br />

einen Bus. „Dann passt auch mein Skateboard<br />

rein.“ Arnold möchte sich eben alle Möglichkei-<br />

ten im Urlaub offen lassen. Neben Taschenlampe,<br />

Schlafsack und Campinggeschirr braucht man als gut<br />

ausgerüsteter Camper auch einen Gaskocher, um<br />

die geliebten Baked Beans warm zu machen. Uns<br />

fehlen nur noch die Gaskartuschen. In jeder Stadt<br />

und in jedem noch so kleinen Ort in Neuseeland gibt<br />

es das „Warehouse“, das Paradies für Allerlei. Auch<br />

für Gaskartuschen, so dachten wir. In Wellington<br />

müssen diese wohl gerade ausverkauft sein – statt-<br />

dessen freunden wir uns mit praktischen Isomatten<br />

in Übergröße an. Gekauft!<br />

Entlang der Westküste der Südinsel halten wir hier<br />

und da mal an, sehen Robben in allen Lebens- und<br />

Verwesungszuständen, baden im kalten Meer,<br />

schlafen unter sternenklarem Himmel, wandern in<br />

Gletschertälern … was für ein Idyll.<br />

Im kleinen Örtchen Haast sitzen wir in<br />

einer Kneipe, vermutlich eine<br />

umgebaute Turnhalle mit<br />

Hirschgeweih und<br />

dazu geschmackvoll passender Tapete an den Wän-<br />

den, und trinken zu „Like a virgin“ von Madonna<br />

günstigen Wein aus Australien. Im „Warehouse“sind<br />

die Gaskartuschen leider wieder vergriffen, aber<br />

das Casino-Set mit Roulette-Tisch und Zubehör ist<br />

im Sonderangebot. Da kann man nicht nein sagen.<br />

Unser Bus ist ja geräumig.<br />

Nach einer Woche kalter Baked Beans zum Früh-<br />

stück, wird es endlich Zeit die verdammten Gaskar-<br />

tuschen zu kaufen. Auch dieses Mal haben wir Pech,<br />

aber Gerald verlässt freudenstrahlend den Laden<br />

mit einer Luftmatraze, Herbert mit einem hübschen<br />

Hut, Arnold mit einer Angel und Frau Eber mit einem<br />

Lippenbalsam mit hohem Lichtschutzfaktor.<br />

Dass wir das leidige Thema Gaskartuschen nie<br />

wieder erwähnen werden, wissen wir erst, als wir<br />

der Ausgeburt der Hölle begegnen. Satan, Teufel,<br />

Hundskrüppel, ich weiß nicht, alles zusammen. In<br />

Okarito an der Westküste passiert es. Wir sitzen an<br />

einem malerisch schönen Strand in der Abenddäm-<br />

merung. Arnold angelt solange, bis er seine Angel-<br />

schnur in den Wellen verliert, Gerald joggt, Herbert<br />

macht


Gerald<br />

irgendwas, und<br />

Frau Eber und<br />

ich tun das, was<br />

Mädels eben so<br />

tun. Erst ist es nur<br />

eins dieser kleinen<br />

obstfl iegenähnli-<br />

chen Insekten, die<br />

uns umkreisen, auf<br />

einmal ist es ein<br />

ganzer Schwarm.<br />

Der Angriff der<br />

Sandfl iegen.<br />

Entkommen unmöglich. Mit unzähligen Bissen und<br />

blutüberströmten Wunden auf unserer Haut laufen<br />

wir wild um uns schlagend durch die Gegend. Aber<br />

wohin? Sie sind überall. Aus den Lautsprechern<br />

unseres Busses ertönt „Wir tanzen im 4-Eck“ von<br />

Stereo Total.<br />

3 Tage später in Wanaka, ist dann alles wieder gut.<br />

Übersäht mit juckenden Bissen, liegen wir entspannt<br />

– so entspannt wie man mit Juckreiz und Schwellun-<br />

gen eben sein kann - am glasklaren See und spielen<br />

Poker. Herberts Fuß, angeschwollen von mindestens<br />

tausend Sandfl iegen-Stichen, ähnelt einem fl eischi-<br />

gen Klumpen. Über Queenstown, Milford Sound<br />

und Lumsden tuckern wir zur Ostküste, komplett<br />

von Sandfl iegen befreit. Wir haben sie tatsächlich<br />

überlebt.<br />

Arnold<br />

Herbert<br />

Perrücken: vom Warehouse,<br />

von wo sonst.<br />

Beim Lake Taupo auf der Nordinsel regnet es in<br />

Strömen und wir lassen uns nach wochenlangem<br />

wilden Campen im letzten freien Zimmer des letzten<br />

freien Hostels nieder. „It could be quite loud,“ meint<br />

die junge Frau an der Rezeption. „Jaja, das passt<br />

schon“, lächeln wir mild. Friedlich und erschöpft<br />

vom Bad in den heißen Quellen sinken wir in unsere<br />

verrosteten Stockbetten, als uns mit einem Mal ein<br />

Erdbeben auf dem Schlaf reisst. Nein, doch kein<br />

Erdbeben, sondern der Bass von der Diskothek unter<br />

uns. Nach kurzem Entsetzen knobeln wir, ob wir nun<br />

ein wenig im Zimmer tanzen, uns betrinken oder<br />

Oropax in die Ohren stopfen sollen. Der Tinnitus von<br />

Frau Eber überzeugt uns alle in den Aufenthaltsraum<br />

des Hostels zu gehen und Poker bis tief in die Nacht<br />

zu spielen. Und uns zu betrinken.<br />

Auch wenn im Albatross Center keine Albatrosse<br />

zu sehen und auf der Halbinsel Otago – berühmt<br />

für die vielen Pinguine – keine Pinguine anzutreffen<br />

sind, beeindruckt uns die Vielfalt und Schönheit der<br />

Fauna Neuseelands sehr. Eine Oppossum-Familie<br />

begegnet uns des Nächtens und bedient sich unserer<br />

Essenabfälle.<br />

Bis nach Auckland haben wir es auf der Nordinsel<br />

nicht mehr geschafft, aber da hatte Arnold ohnehin<br />

gemeint, es wäre nicht so toll. Und wir glauben<br />

Arnold. Auch, wenn er sagt, dass es im Warehouse<br />

mittlerweile wieder Gaskartuschen gibt. Gaskartu-<br />

schen? Wer braucht schon Gaskartuschen?<br />

Im Auftrag von Dough Smith!<br />

CURT IM AUSLAND: NEUSEELAND-REZEPT. 0057 ::::::::::::::


LUXUSBABA - SUPERSTARPARTY<br />

AUF DER LUXUSBABA SUPERSTARPARTY WURDE DIE<br />

SOMMERKOLLEKTION 2007 DES MÜNCHNER MODELABELS<br />

LUXUXBABA UNTER DEM MOTTO „ BE YOUR OWN IDOL“ IM<br />

M. C MUELLER VORGEFÜHRT. TEXT: KATRIN HUPKE<br />

Als wir dort auftauchten, spazierten die Luxusbaba Models,<br />

Designerinnen des Labels, die ihre Mode selbst präsentierten,<br />

über den roten Teppich. Begleitet von unzähligen Bodyguards und<br />

vorgefahren in einer weißen Luxuslimousine wurde ihnen gerade<br />

der Weg ins m. c Mueller gebahnt. „Ich muss so ein Kleid haben“,<br />

dache ich mir. Nicht superperfekte Models machen die ganze<br />

Sache interessanter, ausserdem wurden sie doch mit jedem Bier<br />

immer schöner. Und noch heute erinnern wir uns gerne an den<br />

schönen Abend zurück.<br />

Pamela, Sue Ellen oder Alexis - schöne Kleidung<br />

für schöne Mädels oder solche die es werden<br />

wollen. Das Namensprinzip, das stark an ein<br />

schwedisches Möbelhaus erinnert, lässt sich<br />

bei Luxusbaba auch auf die Mode anwenden.<br />

Allerdings hat das Label damit sonst nichts<br />

mehr gemein. Es handelt sich um individuel- individuel-<br />

le Kleidungsstücke, die aus Vintagestoffen<br />

zusammengesetzt sind. Das bedeutet,<br />

jedes Teil ein Unikat und auch noch<br />

etwas Gutes für die Umwelt getan.<br />

Auf der Internetseite des Labels<br />

kann man sich sein Kleidungsmodell<br />

selbst aussuchen, dessen Namen in der<br />

aktuellen Sommerkollektion an Starlets und<br />

Filmdiven erinnern. Wir warten auf Brett,<br />

Sean und George, denn eine Herrenkollekti-<br />

Herrenkollekti-<br />

on gibt es noch nicht!<br />

WWW.LUXUSBABA.DE<br />

ZUHAUSE IM UMWERK, DREIMÜHLENSTR. 26<br />

TEL: 089-17926565<br />

CURT STELLT VOR: LUXUSBABA. 0059 ::::::::::::::


:::::::::::::::: 0060 . 5 FRAGEN AN CURT CURT FRAGT SMS . 0061 . 0061 ::::::::::::::: ::::::::::::::<br />

FÜNF FRAGEN AN<br />

ICKE & ER<br />

DAS RAP-DUO AUS BERLIN ODER HA<strong>MB</strong>URG (DAS WEISS KEINER SO GENAU) HAT ES DANK MYSPACE MIT DEM GASSEN-<br />

HAUER „RICHTIG GEIL“ IN DIE HERZEN DIVERSER FANS GESCHAFFT. FOUR MUSIC HAT SIE GLEICH MAL UNTER VERTRAG<br />

GENOMMEN, TAGE UND NÄCHTE VERGINGEN UND SCHON GIBT’S DAS DEBUTALBUM „MACHET EINFACH“. 18 TRACKS UND<br />

GAR NICHT BLÖD. DIE IDENTITÄT VON ICKE & ER IST GEHEIM, MAN ERKENNT SIE AN IHREN OBERLIPPENBÄRTEN, DEM<br />

GHETTO-STYLE IN JOGGINGHOSEN UND KAPUZENPULLOVERN - UND IHREM KRASSEN BERLINER DIALEKT. CURT KANN DAS<br />

AUCH, ALSO DAS MIT DEM DIALEKT UND STELLT ICKE & ER 5 FRAGEN. TEXT: MELANIE CASTILLO<br />

EINS<br />

ZWEI<br />

DREI<br />

VIER<br />

FÜNF<br />

Wos wärn Icke&Er wenns koa Internet ned geba dat?<br />

Ick sage mal so: Icke & Er sind natürlich immer Icke & Er, aber ohne Internet würdet ihr Vögel in<br />

Bayern uns wohl ma eher nich kennen. Und ohne Internet-Übasetzung könnten wa Eure Frajen<br />

schon ma jar nich vastehn.<br />

Ihr gebts Interviews nur schriftlich oder antwortets mitm Tonband. Wieso?<br />

Damit die Journalisten nich den janzen Tag bei uns zu hause abhängen und uns allet wegsaufen.<br />

Die schreiben ja ooch eh wat sie wollen, mit Treffen oder ohne.<br />

Wir wollen einfach in Ruhe unser Ding machen, Alter! Mach et einfach!<br />

Mögts ihr aa a saures Lüngerl?<br />

Keene Ahnung, nie probiert, wat solln dit sein? Und warum heissen Buletten eijentlich bei euch<br />

nich Buletten? Watt isn da los? Wir stehn auf Robra und Herrenjedeck, aba eure Lüngerl oda wat<br />

probiern wa ooch ma. Auf jeden.<br />

Icke, du bist kurzsichtig. Wuivui Dioptrie hostn?<br />

Kurz vor Blindenhund, Alter, neun Dioptrien. Und Er is nich nur der Produzent von die janze<br />

Musik, sondern ooch mein Blindenführer. Jeiler Job!<br />

Wos findets ihr so richtig scheiße?<br />

Jestresste Trullas, volle Autobahnen, Bild-Zeitung.<br />

BLINDE HEADLINE<br />

Eigentlich hatte Mäusi Joppke ja MITTEILUNG den Auftrag, die immer macht, wenn er bei ERHALTEN.<br />

Gewitter ausreitet - zu<br />

ominöse und berühmt berüchtigte Gästebuch- sehr genießt er es, wenn ihm die Blitze direkt in<br />

Mafia zu entlarven, denn seit seinem Erfolg beim<br />

Ermitteln gegen die Gewinnspiel-Mafia gilt er in<br />

der Szene als Spezialist für abgefeimten Betrug,<br />

Gaunereien aller Art und gegenseitigen Beschimp-<br />

fungen auf niedrigstem Niveau. Doch ihm lag eine<br />

Sache viel mehr am Herzen: Das Wetter. Und so<br />

machte er sich auf, gegen denjenigen zu ermitteln, durch die Fränkische ritt und über die faulen Wirte<br />

KÜNSTLER: der Regen CLUB und Kälte TIKKAverbricht:<br />

gegen Gott. schimpfte, die offensichtlich an seinem Umsatz<br />

HEY CHRIS, ZIEH DIR DAS MAL REIN,<br />

Ein paar Tage observierte Mäusi die Lorenzkirche, nicht interessiert waren - und er ist ein guter<br />

ALBUM: VOLUME 1<br />

FUNKY EASY PIESY. DANN BAUST DU ENDjedoch<br />

erfolglos. Obwohl er sich mit herumlun- Trinker! - erblickte er ein Biergarten, auf den ein<br />

LICH MAL STRESS AB. BEI DIR BITTERNÖ-<br />

LABEL: gernden MUTO Punks anfreundete und viel von japani- TIG. einzelner LIEBE kleiner GRÜSSE, Sonnenstrahl MEL gerichtet war. In<br />

schen Touristen fotografiert wurde - dreimal sogar<br />

VÖ: 08.06.07<br />

beim Pissen - konnte er Gott nicht entdecken.<br />

dem kleinen Lichtkegel, auf einer trockenen Bierbank,<br />

mit einer halb verzehrten Brotzeitplatte und<br />

KÜNSTLER:<br />

Auch nicht<br />

STEREO<br />

an den<br />

TOTAL<br />

Bratwurstbuden. Die Kirche einem eigenen 5-Liter-Holzfass, saß Gott. Mäusi<br />

selbst wollte Mäusi Joppke nicht betreten, er wäre HAMMER! hielt an, DAS stieg DUO ab, striegelte VESTEHTS kurz die HALT Sackhaare IMMER<br />

ALBUM: sofort vom PARIS Blitz VS. erschlagen BERLIN worden. Zu oft hatte WIEDER er seines ZU Pferdes, BEGEISTERN. dann seine eigenen, ICH SAG und setzte JA Z sich<br />

STEREO TOTAL!!! DER STRICHERJUNGE MIT<br />

LABEL:<br />

gesündigt,<br />

DISKO<br />

zu<br />

B.<br />

viele Frauenherzen schon gebrochen schließlich mit dazu. Gott verkleinerte den Lichtke-<br />

DER RAUCHERLUNGE GRÜSST.<br />

- er sah sich schon als menschliche Fackel über den gel, sodass Mäusi im Regen sitzen musste. „Hab ich<br />

VÖ: Hauptmarkt 22.6.07 torkeln. Die Kirche selbst kam also dich endlich gefunden.“ - „Nein, Joppke, ich habe<br />

nicht in Frage. Als Club-Fan verkleidet, besuchte dich zu mir geholt. Ich habe einen Job für dich:<br />

KÜNSTLER:<br />

Mäusi Club-Spiele.<br />

ICKE & ER<br />

Er hatte von Martin S. gehört, YO! du GAR wirst NICHT dich zukünftig SO DOOF, ums Wetter DIE ZWEI kümmern. RAP- Ich<br />

ALBUM: Gott sei MACH Fußballfan ET EINFACH! und beim FCN läuft´s ja gerade. PER habe AUS keinen BERLIN Bock mehr SPANDAU. darauf.“ LIEBLINGS-<br />

„Okay“, erwiderte<br />

Wäre also möglich, dass Gott sich dort rumtreibt TRACK: Mäusi, S.P.A.N.D.AU. „wenn du mir dann RISCHTISCH meine Sünden JEIL. vergibst.<br />

LABEL:<br />

und ein<br />

FOUR<br />

bisschen<br />

MUSIC<br />

nachhilft. Auf den normalen Ich will nicht als Fackel enden“. Gott dachte kurz<br />

VÖ: Rängen, 22.06.07 am Bierstand und auf den Toiletten nach, schließlich war sein Fass fast leer und er<br />

war er jedoch nicht, und auf die Schnösel in den schon recht betrunken. „Geht klar, Mäusi. Aber gib<br />

KÜNSTLER: VIP-Boxen CREME hatte Mäusi FRESHkeine<br />

Lust. Er brach die HALLO dir Mühe. CHRIS, Ich weiß, EMOPUNK du bist AUS ein toller DEN Dedektiv, VEREI- aber<br />

Suchaktion ab. Hatte Martin S. gelogen? War Gott HEY NIGTEN Wettermachen, BOYS KÖNIGREICH AND GIRLS! das ist was LIEGT DIE Anderes.“ NEUE BEI UNS CREME AUF<br />

ALBUM: HAST DU FEUER?<br />

Greuther-Fürth-Fan? Ein weiteres Mysterium, das FRESH DEM Die TISCH. beiden PLATTE tranken KAUFEN, zusammen UM noch MAL ein SAGEN weiteres ZU<br />

KÖNNEN: ICH HAB DIE JUNGS SCHON VOR<br />

LABEL: Mäusi 58BEATS auf seinen pedikürten Fingernägeln brannte. Fass. Gott purzelte dann auf seine Wolke und<br />

DEN GANZEN HIPHOP AWARDS GEHÖRT...<br />

Das Wetter war immer noch eine Katastrophe, verschwand, Mäusi stieg auf sein Pferd und ritt in<br />

VÖ: 29.06.07<br />

die Sintflut schien bevor zu stehen. Mäusi meinte seinem eigenen Sonnenstrahl nach Hause.<br />

schon Heuschreckenschwärme über der Burg Seitdem regnet es. Die Gemüter sind schwer, die<br />

KÜNSTLER: SON OF THE VELVET RAT<br />

schwirren zu sehen. Diese stellten sich jedoch als HEY Selbstmordrate MÄDELS, DAS steigt. IST Nur WOHL Mäusi sitzt EHER in den WAS Bier-<br />

ALBUM: Konfettiregen LOSS & LOVE heraus, in die Luft geworfen von FÜR gärten EUCH. dieser EIN Stadt, WENIG trinkt EINGESCHLAFENE<br />

und isst und hat seinen<br />

einem volltrunkenen Prinz-Leser.<br />

FÜSSE, eigenen DAZU Sonnenschein. EMOTIONEN Seine IM Frisur ÜBERMASS. sitzt und sein<br />

LABEL: MONKEY MUSIC<br />

Um seine Sinne wieder zu schärfen, ritt Mäusi trotz UND neuer LA LA Job, LA. das mit DIE dem MUNDHARMONIKA Wetter, macht ihm Spaß. IST<br />

VÖ: Regen, 22.06.07<br />

Hagel und Blitz mit seinem Araber in die COOL. Neulich rief Gott ihn an. „Du machst das ganz<br />

Fränkische, um einige Maßen zu stemmen. Seinem<br />

Ross hatte er die Hufeisen abgenommen, wie er es<br />

SIE HABEN EINE KURZ-<br />

seinen preußischen Spitzhelm schlagen. Das regt<br />

das Hirn an.<br />

CURT MACHT KURZEN PROZESS. NEUE ALBEN AUF DEM PRÜFSTAND.<br />

IN SMS-LÄNGE. MAXIMAL 160 ZEICHEN.<br />

Mäusi ritt wie der Teufel, drängte mehrere Autos<br />

von der Straße ab und konnte über stürzende<br />

Motorradfahrer nur lachen - warum bleiben die<br />

bei dem Wetter auch nicht zu Hause. Als er so<br />

gut, Mäusi. Ich weiß, Du magst die Blitze, aber<br />

lass hin und wieder mal den Hagel weg.“ Mäusi<br />

127 Zeichen<br />

132 Zeichen<br />

105 Zeichen<br />

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::::::::::::: 0062 . CURT SPRICHT ENGLISCH<br />

JAMES TREAYS IST 21 , KOMMT AUS WI<strong>MB</strong>LEDON, STEHT NICHT<br />

BESONDERS AUF TENNIS UND SPIELT EIN WENIG FOOTBALL. IN<br />

JUNGEN JAHREN ENTDECKTE ER SEINE LEIDENSCHAFT FÜR MUSIK,<br />

TROMMELTE EIN WENIG AUF DEM SCHLAGZEUG UND SCHRUBBTE<br />

AN DER GITARRE. SEIN DEBUTALBUM „PANIC PREVENTION“ LANDE-<br />

TE AUF PLATZ 4 DER BRITISCHEN CHARTS. GRENZT AN ZAUBEREI,<br />

DENKEN WIR, UND STELLEN DEN JUNGEN MANN AUF DEN PRÜF-<br />

STAND. INTERVIEW: ANGIEBLACK; FOTO: BRIAN SWEENY<br />

curt: When did you fi rst discover your musical talent?<br />

JAMIE: I think I’m still trying to discover that … I started listening<br />

to music, I suppose, when I was 13. I became aware of music and I<br />

started playing the drums around the same time really. I wasn’t sure<br />

if I had any particular talent, it was just something I enjoyed doing, I<br />

never got bored of practising and listening to music. It’s something<br />

I’ve always done and with time you get good at playing an instrument<br />

as you play it a lot and enjoy it a lot. It wasn’t like, I picked up a guitar<br />

and just started playing.<br />

curt: Did you take any lessons?<br />

JAMIE: I did take a few lessons in playing the drums when I fi rst started.<br />

I think I had like 11 lessons and then my teacher ran off and left<br />

jamie.t<br />

JAMIE T. LIVE AM 2. JUNI IM ATOMIC CAFE.


::::::::::::: 0064 . CURT SPRICHT ENGLISCH<br />

me … to be honest, he just moved to a different city. He just taught<br />

me like a jazz rhythm, a rock rhythm and a disco rhythm and then<br />

went: “Bye!” Then I just carried on, picked the bass guitar. So I’m<br />

pretty much self-taught in everything I play really and that’s the best<br />

way to be, I think. You make your own mistakes.<br />

curt: Did you do you fi rst album all by yourself?<br />

JAMIE: No, that’s been overwritten. I recorded probably half of the<br />

record at home on my own. And then got my friend Ben in. We<br />

fi nished it in London Bridge in a little studio. So the main parts we<br />

did at home. Half of the album was written and recorded but it was<br />

mixed somewhere else. We needed the back speakers to get all the<br />

levels kind of right and working. So it was a bit of both but it was<br />

very family oriented. I orientate around my friends and me and no<br />

help from a big producer from LA or something, bulling in. I like<br />

my friends and I feel comfortable with them. But I haven’t closed<br />

my eyes to anything. I’m not silly enough to say, I’m not gonna do<br />

this and not gonna do that. If I wanna go to LA and make a record<br />

with some guy who is like, hey!, I’ll do it because it might be funny!<br />

I rather just enjoy writing music and answer questions after, if you<br />

know what I mean.<br />

curt: Can you give us any tips on how to break into the business?<br />

JAMIE: “Don’t!” would be my piece of advice, actually. It’s different<br />

coming from London, to be honest, because there are record labels<br />

all over London and they turn up at all the shows, ’cause they’re<br />

scared they’re gonna miss something. So in London the attitude we<br />

have is, “Fuck ’em, don’t worry about ’em”, just play music like a lot,<br />

record a lot of music yourself, do it all yourself. And then they have<br />

to pick you up, because they can’t not. If you’re sitting there, playing<br />

solos every night while the week to people who all like you, they’ve<br />

got to pick you up because they’re so scared, they’re afraid they’re<br />

gonna lose out to someone else who’s gonna pick you up. So just<br />

do what you do and don’t worry about, I wanna get a record deal, I<br />

wanna do this forever. If you do what you do and it’s good, you can<br />

get a record deal because in the end the record labels need you to<br />

make money!<br />

curt: Can you please tell me more about the legendary events at<br />

the 12 Bar Club!?<br />

JAMIE: The 12 Bar Club is a club that I’ve been playing in since I was<br />

probably about 15, maybe. It was the only club who would let us<br />

play, because we were so young and others wouldn’t have let us in.<br />

It’s quite a famous venue for acoustic musicians in London. I used<br />

to play at nights there all the time. Then I started my own club night<br />

called Panic Prevention Disco. They were kind of great club nights.


DELUXE AUS GRÜNWALD<br />

YACHTMEISTER<br />

Yachtmeister, eigentlich Bastian T. Reutersberg, gönnte<br />

sich nach seinem Abitur an der Munich International<br />

School eine Auszeit auf Marbella. Da er aus einer<br />

Juristenfamilie stammt, studiert nun auch er Jura an<br />

der LMU München, um später ein Dr. jur. zu werden.<br />

Ein ehrgeiziger Plan, wie schon jetzt sein Repetitor anmerkt.<br />

In der knapp bemessenen Freizeit unternimmt<br />

er Spritztouren mit dem elterlichen Fuhrpark oder ist<br />

beim Segeln auf dem Starnberger See anzutreffen.<br />

Seine Liebe zur Musik entdeckte er im zarten Alter<br />

von sieben Jahren, als mehrere Hauslehrer ihm durch<br />

intensives Training in nur vier Wochen „Für Elise“<br />

beibrachten. Ihr trefft ihn im Reservierungsbereich der<br />

Max Suite, wo er nur fl aschenweise bestellt.<br />

MC ERBGRAF<br />

MC Erbgraf heißt im richtigen Leben Constantin Kress<br />

zu Kressenstein-Seyn und studiert an der European<br />

DAS BRANDNEUE HIPHOP-VIDEO VON<br />

»AGGRO GRÜNWALD« GEHT AM 1. JUNI<br />

AN DEN START. EINE RIESENLADUNG<br />

CHAMPAGNER WAR FÜR DIE CURT-RE-<br />

DAKTION GRUND GENUG, SICH EINMAL<br />

MIT DEN NEUEN BLING-BLING-STARS<br />

DES RAP-BIZZ AUSEINANDERZUSETZEN.<br />

CURT HAT MIT DEN STEHKRÄGEN AUS<br />

DEN GRÜNWALDER UND STARNBERGER<br />

GHETTOS GESPROCHEN UND VON DE-<br />

REN MÄCHTIGEN PR-FIRMEN UMFAS-<br />

SENDE PROFILE ERHALTEN. ABER SEHT<br />

SELBST ... TEXT: TIMO SCHLITZ<br />

Business School in München. Dieses teure und exklusive<br />

Studium bereitet ihn bestens auf seine Bestimmung<br />

vor: Das Führen des väterlichen Unternehmens<br />

- seit Jahrhunderten in Familienbesitz. Da sich diese<br />

Aufgabe im Wesentlichen auf das Anstellen von<br />

Beratern beschränken wird bleibt noch genug Zeit für<br />

sein größtes Hobby: Golfen. Diese Leidenschaft hat<br />

ihn schon rund um den Globus geführt. Dem kulturell<br />

bewanderten Kosmopoliten ist es wichtig, fernab<br />

vom Mainstream auch die Golfplätze andere Kulturen<br />

kennen zu lernen. Er trinkt am liebsten Champagner<br />

Krug Clos Du Mesnil 1995 und feiert in München,<br />

London oder New York .<br />

BON CF<br />

Bon C wurde als Benedict H. C. Sabesa-Loyduldt<br />

in München geboren. Als Einziger der Stehkrägen<br />

wohnen seine Eltern nicht in Grünwald sondern auf<br />

der anderen Isarseite, im noblen Pullach. Nach seinem<br />

CURT STELLT VOR: AGGRO DELUXE. 0067 ::::::::::::::<br />

AGGRO<br />

Abitur im Internat Schloss Salem studiert er nun in<br />

München an der LMU Jura. Mehrere Auslandssemester<br />

brachten ihn unter anderem nach St. Gallen,<br />

Lisabon, Hong Kong und Hawaii. Auch er lernte<br />

früh, dass einem nicht alles in die Wiege gelegt wird,<br />

so jobbte er z.B. für vier Wochen als Kellner in der<br />

Pullacher Waldwirtschaft. Der begeisterte Wein- und<br />

Whiskeyfachmann feiert gern im Schumanns oder<br />

P1.<br />

GOLDMANN X<br />

Goldmann.X ist Grünwalder von der ersten Stunde<br />

an, denn er kam genau wie seine drei Geschwister<br />

auf dem Familiensitz zur Welt. Sein Vater ist praktizierender<br />

Zahnarzt, seine Mutter Tocher eines bekannten<br />

Großindustriellen. Im großelterlichen Betrieb<br />

lernte er schon früh, was es heißt Verantwortung<br />

zu übernehmen und schwierige Entscheidungen zu<br />

treffen, denn er konnte Berater von McKenzie bei<br />

der Arbeit beobachten. Im Moment wohnt er im<br />

Stadtloft seiner Eltern - das er selber putzen muss<br />

- und studiert BWL an der LMU. Ansonsten geht er<br />

gern zum Business Clubbing ins Lenbach oder ins<br />

8seasons.<br />

LA CROSSE<br />

La Crosse ist 25 Jahre jung, heißt mit bürgerlichem<br />

Namen Ann-Sophie Keltenstein und ist gebürtige<br />

Münchenerin. Als Tochter einer Stylistin und eines<br />

Musikproduzenten war es nur eine Frage der Zeit, bis<br />

sie ihre Sangeskünste vor einem größeren Publikum<br />

darbieten konnte. Seit dem Alter von fünf Jahren<br />

erhielt sie privaten Gesangs- und Tanzunterricht von<br />

Broadway-Größen wie G.L. Carot und Lisa Paddington.<br />

Im Alter von 16 Jahren folgten die ersten<br />

Background-Auftritte bei namhaften Musik-Acts, die<br />

ihr Vater managt. Inzwischen hat sich die ehemalige<br />

Internatsschülerin unter ihrem Künstlernamen La<br />

Crosse musikalisch vollständig emanzipiert – abgesehen<br />

von der regelmäßigen fi nanziellen Unterstützung<br />

ihrer Eltern. Mit ihrem 5er BMW, einer goldenen<br />

Stimme und dem Charme eines Svarovski-Diamanten<br />

überzeugte sie Aggro Grünwald von ihrer Klasse und<br />

hat nun allen Grund zur Hoffnung, mit der aktuellen<br />

Single endgültig den internationalen Durchbruch zu<br />

feiern! La Crosse ist in ihrer Freizeit am liebsten auf<br />

ihrem Gestüt, das sie von ihrer Mutter zum 18. Geburtstag<br />

geschenkt bekommen hat. Sie liebt schnelle<br />

Autos und hat eine Vorliebe für alles, was glänzt und<br />

teuer aussieht.<br />

DJ BLING BLING<br />

Der 30jährige DJ Bling Bling heißt mit bürgerlichem<br />

Namen Gordon Stefancic. Als Sohn eines sehr<br />

erfolgreichen Discotheken-Betreibers in München<br />

konnte er sich schon früh an den Plattentellern<br />

ausprobieren. Der Beruf seines Vaters verschaffte<br />

ihm die Möglichkeit, mit Anbeginn seiner Pubertät<br />

bereits als DJ für Hip-Hop-Gurus wie Duke Diamond<br />

und Gun TNT tätig zu sein. Mit 15 bekam er zudem<br />

sein erstes Tonstudio von seiner Mutter – einer<br />

namhaften<br />

Immobilienmaklerin in Grünwald – geschenkt. Seine<br />

erfolgreichen Kollaborationen als DJ und Produzent<br />

mit Größen des deutschen und internationalen<br />

Hip-Hop–Geschäfts sind kaum mehr zählbar. Das<br />

Erfolgsrezept des Grünwalders: Beats, die „glänzen<br />

wie Silber“ und reinhauen wie „fünf Wodkabull auf<br />

Koks“, wie es der humorvolle DJ mit Vorliebe für<br />

dicke Goldketten augenzwinkernd beschreibt. DJ<br />

Bling Bling ist – auch wenn er nicht gerade selbst<br />

aufl egt – Stammgast im Stüberl und fi ndet laut eigener<br />

Aussage die besten Ideen für neue Beats „beim<br />

Entspannen im Seehaus – wenn einen das Flair von<br />

Reichtum umgibt“.<br />

DIE SINGLE VON AGGRO GRÜNWALD GEHT AB 1. JUNI AUF WWW.AGGRO-GRUENWALD.DE UND YOUTUBE AN DEN START.


::::::::::::: 0068 . CURT EMPFIEHLT<br />

TERMINE<br />

Pflichtprogramm am 2. JUNI: JAMIE T. IN DER KLEINEN ELSERHALLE (siehe Bericht weiter vorne). Die 6 Mann<br />

Formation MODEST MOUSE AM 6. JUNI IN DER GEORG-ELSER-HALLE um Isaac Brock stellt ihr neues Album<br />

„We Were Dead Even Before The Ship Sank“ vor! Mit Johnny Marr, dem Ex-The-Smith Gitarrist gibt sich die<br />

Band die Ehre. Das HAUSFESTCHEN DER GLOCKENBACHWERKTSTATT AM 7. JUNI lockt nicht nur ab 15 Uhr<br />

mit Grillen im Biergarten, Capoiera-Einlagen und Basketballspiel, sondern auch am Abend mit Phil Vetter &<br />

Band. Singer/Songwriter-Indiepopper aus Hamburg GYSBERT ZU KNYPHAUSEN AM 7. JUNI IM CORD spielt<br />

mit vierköpfiger Band. Wer steht hier auf Clickclickdecker und Kettcar? Na dann: auf auf! Das letzte mal vor<br />

der Sommerpause: POETRY SLAM IM SUBSTANZ AM 10.JUNI. Mund halten. Zuhören. Klatschen.<br />

Schon Oma sagte, iss deine Möhren, das ist gut für die Augen. DJ Karotte ist sogar gut zu den Ohren. Wer<br />

es nicht mehr bis zum Shining Festival aushält, um den endlos langen Monster-Sets des Elektro-Veteranen<br />

und derzeitigen Resident des Coccon Clubs in Frankfurt zu lauschen, sollte am 15. JUNI DJ KAROTTE INS<br />

HARRY KLEIN und sich die volle Packung Elektro-Meisterschaft abholen. Nicht nur für junges Gemüse!<br />

19.- 20. JUNI HAINDLING – I hob die lang scho nimmer gsehn. Paula, Pauuuuuula. Haindling is so scheee<br />

aufm Tollwood Festival. Einmal im Monat gibt’s FLOHMARKT! 16. JUNI IN DER GLOCKENBACHWERKSTATT<br />

von 9-15 Uhr. Bei gutem Wetter im Innenhof, bei schlechtem drinnen. Für leibliches Wohl ist gesorgt. Kos-<br />

tenpunkt Ausstellertisch: 3 Euro. Für Kinder die Hälfte. Der nächste Flohmarkt ist dann am 14. Juli. Huiiii! Die<br />

Oh mein Gott, Sonic Youth!<br />

LIVE AM 21. JUNI AUF DEM TOLLWOOD.<br />

Sie performen „Daydream Nation“, ihr<br />

Album von 1988. curt verlost 3x2 Karten!<br />

Einfach E-Mail an office@curt.de mit<br />

Betreff „Oh mein Gott, Sonic Youth!“<br />

Viel Glück!<br />

CAFE AM HOCHHAUS SOMMERPARTY AM 16 JUNI in zwei<br />

Locations: Im Völkerkundemuseum legen Martin Peter von<br />

der Ersten Liga, Michi Mettke von Compost und Lino Rod-<br />

riguez vom Nektar Elektronik auf. Währenddessen im Cafe<br />

Hochhaus: Der Party-Keller. Yum Yum machen gute Flyer und<br />

geile Partys. Also schnell noch in die Registratur, bevor der<br />

Laden Ende Juni dichtmacht. CHROME & TAND WILLIAMS<br />

SIND AM 22. JUNI IN DER REGISTRATUR an den Tellern und<br />

mischen Old- and Newschool. Rocksteady-Ska-Punk-Roots-<br />

Dub-Jamaika von England, Deutschland bis Algerien läuft am<br />

22. JUNI IN DER SÜDSTADT „SOUNDS OF THE SUN“ mit DJ<br />

Jay. T. Yeah! Schwarz, schwärzer, Atomic?! Zumindest am 23. JUNI BEI »BLACK BEATSCHUPPEN« IM ATOMIC.<br />

Diesmal ruft die Funk Squad mit Superflo Keller & J. Whitefield. Sechs Stunden RareSoul und DeepFunk sind<br />

angesagt. Wem der Chiemsee eine Spur zu weit weg vom Schuss ist, braucht sich nicht zu fuchsen. Bei „Im-<br />

mer Ärger mit ... Shining“ stehen für alle Festival-Daheimgebliebenen am 23. JUNI FC SHUTTLE UND MATT-<br />

HIAS SCHULMEYR IM HARRY KLEIN an den Decks. Shuttle wird die neuesten Smaul Scheiben rauslassen<br />

und der andere ist aus Ingolstadt. Passt eh! BLONDE REDHEAD AM 24. JUNI IM FEIERWERK sind mit neuer<br />

schicker Scheibe „23“ unterwegs. Ob sie auch live das halten, was sie auf dem schönen Album versprechen?<br />

Andrew Weatherall vom sagenumwobenen WARP-Label ist ein Teil der „Two Lone Swordsmen“, diesmal<br />

aber ganz allein auf sich gestellt. Als THE LONE SWORDSMAN WIRD ER AM 27. JUNI DIE ROTE SONNE mit<br />

seinen messerscharfen Beats in Angriff nehmen. Seid gewappnet, denn das wird sicher nicht mehr feierlich.<br />

Auch am 28. JUNI MAIDEN VOYAGE IM ATOMIC CAFÉ vorbeischauen. Bei der Maiden Voyage Release-Party<br />

sind immerhin Theo Thönnessen, Roland Appel und Gast Rainer Trüby am Start und präsentieren ihre CD zur<br />

Münchner Clubnacht. Auf die Ohren gibt es zackigen Boogie, sweeten Soul und slicken Jazz. Na, wenn das<br />

HIER WIRD EUCH NUR GUTES ANS HERZ GELEGT. EHRLICH.<br />

CURT EMPFIEHLT. 0069 ::::::::::::::<br />

nichts ist. Der Legende nach gehört er zu der Handvoll Schöpfer, die vor geraumer Zeit den Techno in Detroit<br />

aus der Taufe erhoben. Derrick May (Transmat) nennt seine Schöpfung liebevoll „Hi-Tek Soul“, geht damit<br />

aber alles andere als zärtlich um. Wichtigstes Ziel: die Welt vor schlechter Musik zu retten, also all ihr hilfs-<br />

bedürftigen unbedingt am 29.JUNI DERRICK MAY IN DIE ROTE SONNE. Die letzten Stunden der Registratur<br />

sind gezählt. Dann wird wahrscheinlich ein ultraschicker Büroneubau oder Eigentumswohnungen aus purem<br />

Gold an der Blumenstraße entstehen. Bis dahin: The LAST HOURS REGISTRATUR AM 30. JUNI in einem der<br />

besten und fertigsten Clubs der Stadt genießen. Die Spannung steigt: Wer wird der diesjährige Spungbrett-<br />

Wettbewerb-Sieger? I)karus Kult, JB‘s First, Punchers Plant oder Cosmopolite? Die SPRUNGBRETT-ENDRUN-<br />

DE AM 30. JUNI IM HANSA39.Am 30. JUNI ROCKT IM HARRY KLEIN DIE ZEN BOOKING NIGHT MIT PACO<br />

OSUNA. Der Spanier aus Barcelona steht für einen Mix aus Acid- und British House inklusive harten Techno-<br />

Beats. Also alles zusammen eine recht fiese Nummer, schließlich wurde der Mann im Ibiza-Club Amnesia<br />

bekannt. Live mit am Start: Minimal-Techno-Maschine Paul Ritch und die Münchner DJane Ana. Sie sind<br />

zwar in echt gar keine Brüder, dafür ist ihre Musik umso chemischer. Wenn die CHEMICAL BROTHERS AM<br />

03. JULI IM ZENITH ihr 6. Studioalbum „We are the Night“ live vorstellen, weiß man, was man zu erwarten<br />

hat: nämlich verspulte Melodien, tanzflächenzerstörende Beats, und irgendwas ganz Erstmaliges und völlig<br />

Unerwartetes... Die kanadischen Brüder Wright sind mit ihrer Geschrei-Heschrammel-Hardcore-Jazz-Punk-<br />

Kombo NO MEANS NO AM 3. JULI IM FEIERWERK unterwegs ... MARKY RAMONE 4. JULI IM BACKSTAGE -<br />

Als einer der letzten beiden Überlebenden feiert Marky, 55-jährig seine früheren Bandkollegen, die Ramones.<br />

Das schönste Kino-Open-Air wird dieses Jahr 13 Jahre! Wir gratulieren und hoffen auf gutes Wetter beim<br />

KINO, MOND & STERNE IM WESTPARK AB DEM 14 JUNI. curt freut sich auf THE BOYGROUP BEI 11 JAHRE<br />

M94.5 AM 7. JULI IM AMPERE – der Aus- und Fortbildungssender feiert! Mit dabei: Musik von Missent<br />

to Denmark und The Boygroup, Comedy mit Götz Frittrang und Lesung mit Jaromir Konecny. Ausserdem<br />

Kurzfilme junger Künstler und später wird getanzt, getanzt, getanzt. Pop mit dem höchsten Anspruch gibt<br />

es von THE ROBOCOP KRAUS AM 7. JULI IM ZERWIRK. Ihr neues Album „They think they are the Robocop<br />

Kraus“ erscheint am 20. Juni. Tocotronic sind in der Nähe und stellen hoffentlich ihr neues Album „Kapitu-<br />

lation“ vor. Ausserdem noch viel mehr Tolles spielt sich auf dem SONNEROT FESTIVAL IN GERETSRIED VOM<br />

13. BIS 14. JULI AB. Ein Katzensprung von München entfernt Die Karten sind nicht billig, aber schaut auf<br />

unsere Festival-Seite im Heft ... und Karten gewinnen! Die Band aus Brookyln und Philadelphia mit der etwas<br />

ausgefallenen Stimme ist am 17. JULI CLAP YOUR HANDS YEAH IN DER MUFFATHALLE zu sehen! Ihr lang<br />

erwartetes zweites Album „Some Loud Thunder“ welches im Januar erschienen ist, wurde schon vom Rolling<br />

Stone Magazin in höchsten Tönen gelobt. 17.7 KARAMELO SANTO – LATIN-SKA IM FEIERWERK. Ulala,<br />

meine Beine zappeln to the rythm Für Metal, Hard und Grindcore-Fans sicher ein Fest: CONVERGE AM 18.<br />

JULI IM FEIERWERK. Sofa Klub Konzert in der SÜDSTADT MIT THE MARBLE MAN AM 21. JULI. Der Lo-Fi-<br />

Songwriter-Folkpop aus Traunstein wird mit Nick Drake und dem früheren Beck verglichen. Also, fläzt euch<br />

auf die Couchen und genießt! 21. JULI: DAS PUCH OPEN AIR. Heiteres Festival vor den Toren Münchens.<br />

(Bei Redaktionsschluss bestätigt: The Hidden Cameras). Das KULTURSPEKTAKEL GAUTING VOM 20. JULI BIS<br />

22. JULI hat dieses Jahr unter anderem Bands wie Lagoon, Bananafishbones, Dear Henry Bliss, Audiopilot<br />

und Vokale Küche im Angebot. Drumrum nätürlich gibt‘s auch noch vieles mehr. Wer‘s hell und laut mag:<br />

DER SOMMERNACHTSTRAUM AM 28. JULI IM OLYMPIAPARK. Spekakuläres 40-minütiges Feuerwerk! Aaah!<br />

Oooh! Drei Bühnen, drei Bands. www.olympiapark-muenchen.de<br />

CURT EMPFIEHLT. 0069 ::::::::::::::


:::::::::::::::: 0070 . 5 FRAGEN AN<br />

FÜNF FRAGEN AN<br />

Creme Fresh<br />

DER SPANNENDESTE RAPNACHWUCHS DES DEUTSCHEN HIPHOPS, DAS SAGT MAN IHNEN ZUMINDEST NACH. UND BLUMEN-<br />

TOPF MÜSSENS WISSEN. MC KENO, FATONI UND DJ BUSTLA SIND CREME FRESH, IN MÜNCHEN ZUHAUSE UND GEFEIERT. ZU<br />

RECHT, WIE WIR FINDEN. IHR NEUES ALBUM „HAST DU FEUER“ ERSCHEINT AM 29. JUNI. TEXT: FELIX DAHLMANNS<br />

EINS<br />

ZWEI<br />

DREI<br />

VIER<br />

FÜNF<br />

Chili con carne mit oder ohne Creme Fresh?<br />

Das Essen von totem Tier verurteilen wir schärfstens. Da kann erstmal gar nicht die Rede sein<br />

von „Creme Fresh“...<br />

Welche Wand Münchens würdet ihr für ein übergroßes Creme Fresh Graffitti wählen?<br />

Eigentlich gibt es schon genug CFS Pieces in der Stadt... Aber wenn, dann lieber auf Zügen als<br />

auf Wänden!<br />

Warmes Augustiner oder eisgekühlter Prosecco aus der Dose?<br />

Keno hasst Prosecco, Fatoni ist dafür mit seinem schönsten Nebenprojekt der Welt - den<br />

„Schwabingboys“- schon zu haben. Ahingg! Warmes Augustiner muss erst in der Isar kalt<br />

gestellt werden ...<br />

Was war die letzte Platte, die ihr euch gebrannt habt?<br />

Creme Fresh „Hast du Feuer?!“ , die Schweine haben es einfach nicht verdient mit ihrer Musik<br />

Geld zu machen ...<br />

Schon mal nachgedacht eine LP aufzunehmen, die nur auf 58rpm in Echtzeit läuft?<br />

Das ist gut, das machen wir ...<br />

CURT WAR DA ...<br />

Joseph Saddler, besser bekannt als DJ GRANDMASTER<br />

FLASH, ist eine Ikone des HipHop. Bereits 1971 wischte<br />

er in der Bronx über die Platteteller und erfand Cutten,<br />

Backspinning und letztendlich auch das Scratchen.<br />

Ende des 70er gründete er schließlich „Grandmaster<br />

Flash and the Furious Five“, die wohl bekannteste<br />

Oldschool-Combo der Welt. Neben unzähligen Awards<br />

und DJ-Auszeichnungen wurde sogar eine Straße in<br />

New York nach ihm benannt. Und seit diesem Jahr ist<br />

er als erster HipHop-Künstler in der Rock & Roll Hall<br />

of Fame verewigt. Eigentlich wollte curt dem Meister<br />

des DJing fünf Fragen stellen, nur leider hatte dessen<br />

Management plötzlich alle Interviews abgesagt. Also<br />

kein Fragen, dafür aber ein paar Antworten auf seinen<br />

Auftritt in der Registratur.<br />

Kurz nach 1 Uhr, der Laden ist übervoll. An der Tür sind<br />

schon haufenweise Leute abgetropft und entschwin-<br />

den bei Regenwetter ins Glockenbach. Doch das<br />

Warten und Fighten am Eingang hat sich gelohnt: Flash<br />

lässt seinen Mann mit Rastas fünf Minuten auflegen,<br />

Gitarren- und<br />

Klavierunterricht!<br />

Harmonielehre auf Wunsch!<br />

CURT WAR DA. 0071 ::::::::::::::<br />

bevor er mit großen Schritten hinter den DJ-Pult eilt.<br />

Erstmal lässt er sich feiern. Dazu: Der Beat von Phil<br />

Collins. Bisschen hart... Dann geht’s aber richtig los.<br />

Richtig laut, richtig Lärm, richtig geil. Flash scratcht<br />

was das Zeug hält, dazu schnelle Übergänge und viele<br />

Bässe. Sein Rasta-Mann ist zum Plattenträger abkom-<br />

mandiert, ein weiteres Flash-Anhängsel (Twistle?) muss<br />

gleichzeitig die Aktionen seines Herrn filmen und dazu<br />

die Visuals steuern. Soundtechnisch ist alles sehr tech-<br />

nisch, ein richtiger Flow kommt nicht rein. 2 Uhr. Die<br />

Menge tobt, mittlerweile spielt Flash die Sachen etwas<br />

länger, es wird tanzbarer. 3 Uhr. Nirvana »Smells like<br />

Teen Spirit«. Hammer-Nummer, dann die Breaks. Ge-<br />

nial. So läuft’s weiter. Leider sind mindestens 40 Grad<br />

in der sonst recht ordentlich belüfteten Registratur,<br />

aber so einen Massenansturm schafft der Club dann<br />

doch nicht. Kurz vor 4 Uhr. curt hat genug, Grandma-<br />

ster legt immer noch auf. Es müssen langsam 50 Grad<br />

sein. Dabei ist der Mann 59. Kein Wunder, dass er eine<br />

Legende ist. TEXT: TIMO SCHLITZ<br />

Lindwurmstr. 49 · 80337 München<br />

Tel: 0 89 / 59 99 28 28<br />

Mobil: 01 76 / 24 16 79 03


::::::::::::: 0072 . CURT VERSAUT<br />

Im Tango-Express<br />

zum Spargelfest<br />

VERROHUNG, SECOND LIFE UND PORNOISIERUNG IM ZEITALTER DES INTERNETS. UNSERER GESELL-<br />

SCHAFT IST MITTLERWEILE VOLLENDS VERDORBEN UND ABGESTUMPFT. CURT WILL HELFEN UND<br />

VERSUCHT MIT EINER EROTISCHEN KURZGESCHICHTE EURE WOLLÜSTIGEN PHANTASIEN WIEDER<br />

ANZUREGEN. TEXT: MARTIN EMMERLING, NILS LATER<br />

Verschwitzt hetzte ich auf dem Weg zum Hautbahn-<br />

hof in der Hoffnung den Zug in mein Heimatdorf<br />

noch zu erwischen. Denn am diesen Wochenende<br />

war das traditionelle Spagelfest. In der Bahnhofs-<br />

vorhalle hatte ich dann aber doch noch genug Zeit<br />

um mir ein erfrischendes Getränk zu kaufen und<br />

stellte mich geduldig an einen Verkaufsstand unter<br />

einem Sonnenschirm an. Erst jetzt bemerkte ich,<br />

wie sehr ich schwitzte. Das salzige Wasser rann an<br />

meinen durchtrainierten Six-Pack herunter wie ein<br />

Olympionik die Buckelpiste und durchtränkte mein<br />

weißes T-Shirt bis zur vollkommenen Transparenz.<br />

Etwas verschämt bemerkte ich die lüsternen Blicke<br />

der kurvigen, dunkelhaarigen Verkäuferin die jetzt<br />

plötzlich direkt vor mir stand und in einem viel zu<br />

knappen Mini ihre rassigen Haare richtete: „Ei...<br />

ei...eine Flasche Cola bitte!“. „Oh mein Gott, wie<br />

peinlich“, dachte ich. Die Südamerikanerin bemerkte<br />

meine plötzliche Erregtheit und antwortete mit ihrem<br />

fl eischigen Erdbeermund: „Si, Senor“ Ihre sinnliche<br />

Stimme und der süssliche Geruch, des zugegeben<br />

etwas billig duftenden Parfüms, ließen mich davon<br />

träumen wie unsere fl inken Zungen Tango tanzen<br />

würden. „Senor, Senor...!“, wurde ich von der kräftig<br />

gebauten Latina mit den drallen Waden geweckt.<br />

Die Röte stieg mir zu Kopf und ich verschwand ohne<br />

das Wechselgeld entgegen zu nehmen, mit der Cola<br />

in Richtung des Bahnsteigs. Wäre ich doch nur nicht<br />

so aufgeregt gewesen. „Mit Sicherheit hätte ich mit<br />

der südländischen Matrone einen Flirt versuchen<br />

können“, schämte ich mich meiner selbst. Im Zug<br />

angekommen, hatte ich Gott sei Dank ein Abteil für<br />

mich alleine. Ich zog die Vorhänge zu und konnte<br />

mich endlich entspannen ohne dabei in Gedanken<br />

von der attraktiven Granate loszulassen, die mich<br />

gerade eben noch am Verkaufsstand bediente. Mein<br />

mächtiger Zauberstaub pochte pulsierend. Prompt<br />

schien sich meine Erregung auf die Cola übertragen<br />

zu haben. Denn als ich das Getränk öffnen wollte,<br />

explodierte der längst leidenschaftlich aufschäumen-<br />

de Glas-Phallus zwischen meinen gierigen Grabbel-<br />

fi ngern. Das emporspritzende Zuckerwasser ergoß<br />

sich wie ein glühendheißer Lavastrom über mein vor<br />

Lust rotierendes Becken. „So ein verdammter Mist“,<br />

ärgerte ich mich erneut, während ich versuchte<br />

den peinlichen Fleck im Bereich meines imposanten<br />

Gemächts zu entfernen. „Zum Glück war ich allein<br />

in meinem Abteil“ stöhnte ich erleichtert. Doch im<br />

selben Moment als der Zug losfuhr, klopfte es an der<br />

Tür. Hektisch schob ich den Vorhang zu Seite um<br />

nachzusehen. Was ich sah, brachte mein Blut zum<br />

kochen. Es war das exotische Frauenzimmer von<br />

vorhin, dass mich gerade noch so lustvoll angriente.<br />

Ihre vollen Lippen lächelten mich erwartungsvoll<br />

an, während sie ihren delligen Oberschenkel an der<br />

Scheibe der Abteiltür rieb. Das herrlich quietschende<br />

Geräusch liess mich lustvoll aufgrunzen. Ich fackelte<br />

nicht lange, riss die Tür auf und packte die verdorbe-<br />

ne Stute mit einem beherzten Griff an ihren gebär-<br />

freudigen Hüften, hinein ins Abteil. Es dauerte nicht<br />

lange bis unseren schwitzenden Leiber zu einem<br />

glühenden Klumpen fl eischgewordener Leidenschaft<br />

verschmolzen. Ihre samtweichen Brüste wogen hin<br />

und her wie der Hafer im lauen Sommerwind. Keu-<br />

chend entludt sich ihre Lust und erinnerte mich an<br />

meinen vor kurzem verstorbenen, alkoholabhängi-<br />

gen Onkel, der stets ein geiferndes Röcheln von sich<br />

gab, wenn er in meinem Elternhaus die Treppen hin-<br />

aufstieg. Ich erinnerte mich zwar ungern daran, doch<br />

im Moment des vollkommenen Liebestaumels war<br />

mir alles egal. Meine Nudel, die inzwischen zu einem<br />

ungeahnten Maß einer großzügigen Macaroni ange-<br />

schwollen war, sprang mit einem lauten „Flapp“ aus<br />

meinem Slip hervor. (Man stelle sich das Geräusch<br />

einer kalbenden Seekuh vor). Mein wackerer Knappe<br />

bearbeitete verzückt ihr verschlossenes Scheunentor<br />

das nach kurzer Zeit so weit offen stand, wie es nach<br />

einem guten Sommer nur zur Erntezeit der Fall war.<br />

Gerade als der Zug in einen Tunnel einfuhr, ertastete<br />

ich bei vollkommener Dunkelheit mit gekonnter<br />

Fingerfertigkeit ihre glühendheiße Liebesknospe und<br />

liebkoste gleichzeitig ihr süsses Honigtöpfchen. Aber<br />

der Lustknopf schien nicht zu funktionieren, so sehr<br />

ich ihn zu betätigen versuchte. Zu meiner Überra-<br />

schung ertastete ich nur einen fl eischig knorpeligen<br />

Knubbel. Erst als wir das Ende des Tunnels erreicht<br />

hatten, erkannte ich mein Missgeschick: Der grimmi-<br />

ge Schaffner stand plötzlich im Abteil und statt ihrer<br />

feurigen Lustknöpfe hatte ich jetzt die Nase des<br />

grimmigen und schlecht rasierten Schaffners zwi-<br />

schen meinen vor Wollust zitternden Fingern. Schnell<br />

bemerkte ich, dass dem Bahnbediensteten gar nicht<br />

wollüstig zu Mute war. Er nahm mich entschlossen<br />

an meiner mächtigen Rute und schmiss uns vor Wut<br />

schnaubend aus unserem Abteil.<br />

Wir kicherten frech und verschwanden mit unseren<br />

Klamotten, um uns auf die Suche nach einem ande-<br />

ren Liebesnest zu machen...<br />

CURT VERSAUT. 0073 ::::::::::::::


::::::::::::: 0074 . CURT ANTWORTET<br />

curt antwortet auf<br />

Nacktbader<br />

CURT ANTWORTET WIRD UNTERSTÜTZT VOM PHOTO ARCHIV SCHWEITZER.


lorianFlorianFlorianF<br />

::::::::::::: 0076 . CURT HELDEN<br />

FlorianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />

Florian Florian Silbereisen Silbereisen<br />

lorian lorianFlorian FlorianFlorian FlorianFlorianFlorianFlorian<br />

Florian<br />

DIESE KOLUMNE IST DEN WAHREN STARS DIESER WELT GEWIDMET.<br />

HELDEN, AUS MUSIK UND SPORT, GESELLSCHAFT UND POLITIK. WER<br />

HIER ERWÄHNT WIRD GEHÖRT ZU DEN GANZ GROSSEN DES GESCHÄFTS<br />

lorianFlorianFlorian FlorianFlorian FlorianFlorianFlorian<br />

– ZU UNSEREN CURT-HELDEN. TEXT: TIMO SCHLITZ<br />

lorianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />

Diesmal konnte sich die Redaktion nicht wirklich einigen. Das Team war im Hel-<br />

den-Zwiespalt. Sollte man den Silbereisen zum Helden küren? Oder doch lieber<br />

DJ Bobo. Beide haben dank ihrer zombiehaften Auftritte ein Recht zum Held zu<br />

lorianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />

werden, aber letztendlich hat sich der „Lustige Almdudler“ (Florians erste Zom-<br />

bocombo, in der er mit unschuldigen sechs Jahren bereits die Alten erschreckte)<br />

durchgesetzt. Denn ein bisschen Bobo steckt auch im Silbereisen. Irgendwie zu-<br />

mindest. Oder wie ist es anders zu erklären, dass der mittlerweile 25-Jährige seit<br />

orianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />

2004 die Feste der Volksmusik (zur besten Sendezeit in der ARD) moderiert und<br />

nicht nur sämtliche Herzen alternder Schwiegermütter bricht sondern auch wie<br />

DJ Bobo Millionen scheffelt. Angeheuert von Volksmusik-Ikone Karl Moik träller-<br />

te der Knabe beim Musikantentreffen, brachte ein Album mit dem witzigen Titel<br />

rianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />

„Lustig Samma“ in die Altersheime und verbreitete mit Akkordeon samt Gesang<br />

Angst und Schrecken. Aber nicht nur curt liebt den bayerischen Schlagerbarden:<br />

Von unseren Zweitlieblingszeitung SuperIllu (gleich nach BlitzIllu) erhielt er vor<br />

drei Jahren die Wahnsinnsauszeichnung „Goldene Henne“. Da wollen wir in<br />

ianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />

der curt-Redaktion nicht so sein und ehren unseren Silbereisen Florian mit dem<br />

Ehrentitel „Wichtel der Republik“. Gratulation!<br />

Dein curt<br />

rianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />

rianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />

rian rianFlorian rianFlorianFlorian<br />

Florian<br />

rianFlorian rianFlorian FlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />

FlorianFlorian Florian<br />

rianFlorian FlorianFlorianFlorianFlorian<br />

Florian<br />

WILLKOMMEN IN DIGITAL<br />

EIN SKYPE-GESPRÄCHSPROTOKOLL:<br />

HALLO LIEBSTE, WIE GEHT‘S?<br />

JA H-LLO, ICH B-B-B-B….SSSSSSSSSSSSS.<br />

HALLO?<br />

KANNST DU MICH HÖREN?<br />

JA, JETZT GANZ GUT, SCHÖN, DASS DU ANRUFST, WIE GEHT ES DIR?<br />

WIE – IE – IE – - - - - -DICHHH - ICHT HÖREN!<br />

KANNST DU MICH DENN HÖREN?<br />

FFFFF – FFFFF – K-K-K-K - FFFFF<br />

HALLO?<br />

(ABSOLUTE STILLE)<br />

HALLO? LIEBSTE? BIST DU NOCH DA?<br />

GGGRRRRRFFFFF – CCHHH DICH PLÖTZLICH GUT GEHÖRT.<br />

AH, ICH DICH JETZT AUCH, WIE ISSES?<br />

FFFF – WAS? – FFFFHHHHHH<br />

WIE LÄUFT‘S BEI DIR?<br />

FFF - ES – MIR IST? VERSCHHHHH – D-CH SO SCHLECHT.<br />

JETZT BESSER?<br />

ICH GLAUBE SCHON. UND DU, KANNST DU MICH JETZT HÖREN?<br />

DOCH, GANZ GUT. WIE GEHT‘S ALSO?<br />

SUPER! DU, ICH MUSS JETZT SCHLUSS MACHEN, TELEFONIEREN WIR<br />

SPÄTER?<br />

KLAR, BIS SPÄTER DANN. CIAO.<br />

CIA-FFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFF ...<br />

TEXT: THOMAS KARPATI<br />

CURT HINTEN RAUS . 0077 ::::::::::::::


DIE CURTIES:<br />

Stefan Neukam. Cheffe<br />

steff@curt.de<br />

Melanie Castillo. mel@curt.de<br />

Gestaltung, Redaktion, Foto.<br />

Jan Voss. Foto & Redaktion<br />

office@curt.de<br />

Katrin Hupke.<br />

Redaktion. office@curt.de<br />

Thomas Karpati.<br />

Redaktion. thomas@karpati.de<br />

CURT MAGAZIN MÜNCHEN<br />

curt Media GmbH<br />

Geschäftsführer: Stefan Neukam (ViSdP)<br />

Widenmayerstr. 38, 80538 München<br />

Tel: 089 - 520 30 681<br />

Fax: 089 - 520 30 615<br />

EMail: office@curt.de<br />

www.curt-magazin.de<br />

„Wir müssen sie<br />

pampern.“<br />

„Männer sind von<br />

Mogelpackungen<br />

sowieso nicht so<br />

begeistert, äh, oder<br />

etwa doch?...“<br />

„Mel, mach die<br />

Beifahrertür nicht<br />

so weit auf, sonst<br />

geht sie nicht<br />

mehr zu!“<br />

Christoph Brandt.<br />

Redaktion. christoph@curt.de<br />

„Ah ja, cool.“<br />

Das Phantom.<br />

Wir haben ihn<br />

so lange nicht<br />

gesehen; wir<br />

wissen gar<br />

nicht mehr wie<br />

er aussieht.<br />

Martin Emmerling. Redaktion<br />

office@curt.de<br />

CURT MAGAZIN NÜRNBERG<br />

Vogelweiherstr. 64., 90441 Nürnberg<br />

Tel: 0911 - 940 58 33<br />

Fax: 0911 - 80 15 317<br />

EMail: info@curt.de<br />

Reinhard Lamprecht. Idee &<br />

Konzept. lampe@curt.de<br />

Timo Schlitz. Redakion<br />

timo.schlitz@curt.de<br />

WEITERE MITARBEITER DIESER AUSGABE:<br />

AngieBlack, Max Brudi, Backyard10,<br />

Felix Dahlmanns, Jürgen, Nils Later,<br />

Mathias Metzner, Anja, Bob - DANKE!<br />

Hey Lampe,<br />

wir gratulieren<br />

zu 10 Jahre<br />

curt Nürnberg<br />

und freuen uns<br />

auf die Party!<br />

Yeah!<br />

„Ich bin kaputt,<br />

ich muss jetzt<br />

jeden Tag um<br />

neun in der<br />

Arbeit sein.“<br />

„Mir gehts<br />

schlecht. Heute<br />

ist ein Scheißtag.<br />

Ich bin krank. Ich<br />

habe keine Zeit.<br />

Alles Scheiße.“<br />

„JLO hat nen<br />

dicken Arsch!“<br />

Ein Nachdruck der Texte oder Fotos<br />

in curt - auch im Internet - ist nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung gestattet.<br />

Für unverlangt eingesandtes<br />

Text- und<br />

Bildmaterial wird keine Haftung<br />

übernommen.


München dreht durch!<br />

Erhältlich über www.pachmayr.de, www.loeschzwerg.de<br />

Kleine Flasche. Freches Bier.<br />

Lösch-Zwerg goes Munich!<br />

<br />

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