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CURT MAGAZIN MÜNCHEN #52 // JUNI-AUGUST 2007<br />
ZUHAUSE BEI STEREO TOTAL // UNSERE LIEBLINGS-FESTIVALS // JED RUBENFELD // JAMIE T.
VORWORT<br />
Wieder einmal bin ich auf meiner Lieblingsinsel und wieder einmal genieße ich die Sonne, den lauen Wind<br />
und das andere Tempo, das mich hier immer erwartet. Manche Konstanten braucht man eben im Leben. Der<br />
Tourismus ist leider weniger konstant, er wächst von Mal zu Mal. Und während ich normalerweise das übliche<br />
Sprachengewirr recht gern habe und es genieße, hin und wieder mit Menschen aus verschiedenen Teilen der<br />
Welt zu sprechen, gibt es Tage, an denen mir ob dieser Besucherströme eher unwohl ist. Denn alle paar Wo-<br />
chen verändert sich die Stadt in einem besonderen Maß. Wohin man auch geht, man hört plötzlich nur noch<br />
Menschen, die sich auf Deutsch unterhalten. Dann ist klar, und man muss nicht extra zum Hafen gehen, um<br />
zu ahnen, dass das Clubschiff Aida wieder vor Anker liegt. Etwa zweimal im Monat spricht man also Deutsch<br />
in der Hauptstadt; einen Tag lang zumindest, denn so lange macht ein Kreuzfahrtschiff hier in der Regel halt.<br />
Man sieht dann Gruppen von Mountainbikern, die in vollgeschwitzten Downhill-Panzern auf vollgefederten<br />
Rädern und mit hochroten Köpfen die Fußgängerzone hoch fahren, in ihren schnittigen Sportsonnenbrillen<br />
(oder Augenprotektoren?) wie ein Schwarm Wespen an Juwelieren und Modeläden vorbeisprinten, während<br />
die ersten Menschen sicher schon wieder an Bord ihres Kreuzers sind, um die Sonnenliegen am Oberdeck<br />
mit Ihren Handtüchern zu besetzen. Man sieht Menschen jeden Alters in partnerfarbenen Windbreakern und<br />
Funktionskleidung, die ganz bestimmt vor Gletscher- oder Wüstenstürmen schützen, die es hier natürlich gar<br />
nicht gibt. Man sieht Familien, die an ihrer Trekkingausrüstung gemessen geradewegs aus dem Dschungel,<br />
anstatt, wie tatsächlich, aus dem Mc Donald‘s zu kommen scheinen und es wird einem klar, bei einem Nu-<br />
klearschlag wird es der deutsche Tourist sein, der am Ende überlebt. Zusammen mit den Kakerlaken. Den Ein-<br />
heimischen, die in Anzügen und Krawatte oder in normaler Sommerbekleidung - manche noch nicht einmal<br />
mit einer Notration Wasser – durch dieselben Straßen laufen, wie die germanischen Völkerwanderer, scheinen<br />
dies gar nicht mehr zu bemerken. Ich setze mich dann gerne in ein Café, achte auf eine konstante Versorgung<br />
mit Getränken und beobachte das teutonische Treiben. Wenn die Sonne langsam untergeht und die Straßen<br />
leerer werden; wenn die Läden langsam schließen und der Wirt langsam die Tische zusammenklappt; wenn<br />
ich das Gefühl habe, außer meiner eigenen auch noch viele andere Sprachen zu hören; erst dann stehe ich<br />
auf und mache mich auf den Weg nach Hause.<br />
Euer Thomas
::::::::::::: 004 . CURT INHALT<br />
003 VORWORT<br />
006 CURT GEHT AUS<br />
008 ZUFALLSGENERATOR<br />
010 CURT ZUHAUSE BEI STEREO TOTAL<br />
018 MUENCHNER DETAILS<br />
020 SCHWARZER HAHN<br />
022 CURT VERGLEICHT<br />
024 CURTS LIEBLINGSFESTIVALS 2007<br />
026 SHINING FESTIVAL<br />
027 ELECTRONICAT<br />
028 BUY ORIGINALS BUY WUNDERSCHOEN<br />
030 SHAKE YOUR ASS<br />
032 CURT WAR DA<br />
037 KUNSTTIPP<br />
038 CURT FASHION<br />
042 JED RUBENFELD<br />
046 METZGER QUARTETT TEIL 3<br />
050 ERDMOEBEL<br />
052 CURT IM AUSLAND // NEUSEELAND<br />
058 LUXUSBABA<br />
060 5 FRAGEN AN ICKE UND ER<br />
062 CURT SMS<br />
064 JAMIE.T<br />
066 AGGRO DELUXE<br />
068 CURT EMPFIEHLT // TERMINE<br />
070 5 FRAGEN AN CREME FRESH<br />
072 CURT VERSAUT<br />
074 CURT ANTWORTET<br />
076 CURT HELDEN<br />
077 HINTEN RAUS<br />
078 IMPRESSUM<br />
curt cu curt meints meints meints gut gut gut mit mit mit dir: dir: dir:<br />
freiabo<br />
JEDES QUARTAL DAS NEUE CURT MAGAZIN MÜNCHEN<br />
DRUCKFRISCH IM BRIEFKASTEN. FÜR GANZ UMSONST.<br />
WWW.CURT-MAGAZIN.DE
::::::::::::: 006 . CURT GEHT AUS<br />
BLINDE HEADLINE<br />
Toskanischer Schweinebraten im Bavarese. Erst<br />
mal die Absenzen: Der Weinbrandt ist leider auf<br />
Antibiotika und liegt todkrank im Bett. Chef Steff<br />
muss wieder mal bis in die Puppen arbeiten und hat<br />
kurzfristig unter irgendeinem fadenscheinigen Vor-<br />
wand abgesagt. Macht 0:2 für curt, und kurz darauf<br />
auch für Bremens Fußballer, die gegen die Spanier im<br />
UEFA Cup chancenlos bleiben. Organisationstalent<br />
und Artdirectorin Mel sitzt natürlich pünktlich und<br />
mit einer richtigen Frisur (nach eigenen Angaben<br />
äußerst selten) am Tisch. Martin, Jan und Timo sind<br />
halbwegs pünktlich und sind schnell beim ersten<br />
Bier. Und unsere Katrin natürlich zu spät. Bester<br />
Kommentar: Diesmal von Jan über den Kinofi lm<br />
Sunshine: „Sieben Leute müssen die Welt retten, und<br />
wen nehmen sie mit? Eine 21-jährige Klavierlehrerin,<br />
die hysterisch rumschreit.“<br />
„Penny-Kartoffeln sind knubbelig...“<br />
Im Anschluss geht es gegenüber ins Valentinstü-<br />
berl, schließlich sind die beiden Läden stark verban-<br />
delt. Bremen verliert 0:3, die curties trinken Helles.<br />
Einige trübe Gesichter verlassen das Stüberl, dafür ist<br />
Fußball jetzt vom Tisch. Felix und Adam stehen uns<br />
Rede und Antwort, während sie ein Bier nach dem<br />
anderen zapfen.<br />
Weiter geht’s in der Südstadt. Wir wollen den<br />
Vorzeigedrink von Mels Lieblinkskneipe, und ordern<br />
5 x Südmilch. Ist aber leider aus. Das Geheimre-<br />
zept kennt nur der Chef und ein paar auserwählte<br />
Mitarbeiter, die heute leider nicht anzutreffen<br />
CURT GEHT AUS . 007 ::::::::::::::<br />
Im Schlachthofviertel<br />
DIE CURT-REDAKTION ZIEHT MAL WIEDER IN GUTER TRADITION UM DIE HÄUSER, DIESMAL KOMMEN<br />
WIR GLEICH GANZE 3 STRASSEN WEIT. DREIMÜHLENSTRASSE, EHRENGUTSTRASSE UND THALKIRCH-<br />
NERSTRASSE. MEHR BRAUCHT MAN NICHT ZUM GLÜCKLICH SEIN.<br />
sind. Ja, wenn man mal was Besonderes will. Dazu<br />
kommt ein merkwürdiges Gesprächsthema auf, als<br />
Martin behauptet, Penny-Kartoffeln seien knubbelig.<br />
Barkeeperin Miriam mischt mit und lässt sich über<br />
Plus-Supermärkte aus. So spannend dieses Thema<br />
auch seien mag, wir müssen weiterziehen und<br />
einigen uns auf Abschluss-Schnaps trinken. Und ab<br />
in die Gruam.<br />
„Die Typen darten hier schon viel.“<br />
Der Bunker direkt gegenüber der Großmarkthalle<br />
heißt so und sieht auch ein wenig nach Grube aus.<br />
Halb zwei: Außer uns ist nur Barkeeperin Marry<br />
da. Mit zwei Euro sind wir bei der Jukebox mit fünf<br />
Liedern dabei. Es wird ein paar Mal wirr darauf<br />
rum gedrückt bis auf einmal Van Halen mit „Jump“<br />
ertönt. Jaja, und dann will es wieder keiner gewesen<br />
sein. Wir daddeln kurz an den Spielautomaten (ein<br />
Euro hält 10 Sekunden), trinken Bier und fragen<br />
Marry aus. Sie ist aus Sachsen, sächselt auch ganz<br />
gut und erzählt: „Die Typen darten hier schon viel.<br />
Aber erst, wenn sie mindestens 1,8 Promille haben.“<br />
Das schaffen wir heute nicht mehr und entgleiten in<br />
die Nacht als gegen halb drei die ersten zwei Gäste<br />
in der Gruam verschwinden.
::::::::::::: 008 . CURT ZUFALLSGENERATOR<br />
Adam, auch Barkeeper im Valentin-<br />
stüberl: „Schwarzer Hahn, weil der<br />
Laden so verraucht war. Hat halt keine<br />
gute Lüftung. Aber sonst war’s nett.“<br />
Hallo, wir haben von Hass gespro-<br />
chen. Nicht dass irgendwas nett war.<br />
Mensch Adam.<br />
Felix, Barkeeper im Valentinstü-<br />
berl: „Der X-Club. Das Personal<br />
ist sowas von unfreundlich!“<br />
FRÜHJAHRSDEPRESSION (BEI DER STÄNDIGEN SONNE), HEUSCHNUPFEN UND<br />
TOURIS. SCHLIMMER GEHT’S NIMMER. DA MUSS CURT NOCH MAL GENAU NACH-<br />
FRAGEN: WAS IST DAS SCHLIMMSTE AN MÜNCHEN? TEXT: TIMO SCHLITZ & CO.<br />
Miriam, Bedienung in der Süd-<br />
stadt: „Waschkugel. Die haben<br />
Preise wie im Puff.“<br />
Laura, feiert gerade ihren 23. Geburtstag in der<br />
Südstadt. Wir gratulieren! Sie ist für die gerade<br />
erfundene „Initiative pro Grillen“ an der Rei-<br />
chenbachbrücke. Aber was ist das Schlimmste<br />
an München? „Dass diese Grill-heriffs einem<br />
das Grillen an der Isar verbieten.“<br />
CURT ZUFALLSGENERATOR . 009 ::::::::::::::<br />
Marry, hübsche, zuagreiste Barfrau in der<br />
fiesen Gruam: „Dass die S1 von Unterschleiß-<br />
heim immer zu spät kommt.“ Später meint sie<br />
noch: „Spod is mod“. Übersetzungsvorschläge<br />
bitte an office@curt.de<br />
Filipp, Chef vom Bavarese, nachdem er uns<br />
eine Runde spendiert hat: „Wirklich schlimm?<br />
Coffeeshops.“
:::::::::::::::: 0010 . CURT ZUHAUSE BEI STEREO TOTAL<br />
CURT BESUCHT FRANCOISES CACTUS UND BREZEL GÖRING IN BERLIN.
Zuhause bei<br />
Stereo Total<br />
CURT FÄHRT NACH BERLIN UND BESUCHT DAS ELEKTRO-TRASH-POP-CHANSON-ROCK-DUO FRAN-<br />
COISES CACTUS UND BREZEL GÖRING. AUF DER AUTOFAHRT BEGLEITET UNS NONSTOP IHR NEUES<br />
ALBUM „PARIS VS. BERLIN“, UND SPÄTESTENS NACH LIEDZEILEN WIE „ICH BIN DER STRICHERJUN-<br />
GE MIT DER RAUCHERLUNGE“ ODER „MEINE LIBIDO IST EIN FIASCO“ SIND DER STAU, DAUERREGEN<br />
KOMPLETT VERGESSEN UND WIR FREUEN UNS AUF BERLIN. PÜNKTLICH UM 18 UHR STEHEN WIR<br />
VOR DER TÜR. „SERVUS!“ TEXT: MELANIE CASTILLO, JAN VOSS; FOTOS: JAN VOSS<br />
Brezel macht uns auf, seine Haare sind in gewohnter<br />
Manie systematisch-lässig-gewollt zur Stirn nach<br />
vorne gewachst. Er schaut freundlich. Francoise<br />
sitzt im Nebenzimmer und schminkt sich. curt ist<br />
natürlich nicht unhöflich und drückt den Gastgebern<br />
feine Köstlichkeiten aus der bayerischen Küche in<br />
die Hand: Bier und eine Dose Saure Lunge. Letzteres<br />
verfrachtet Brezel mit leicht schmerzverzerrtem<br />
Gesicht gleich mal in das sonderbare Regal, in dem<br />
weitere Fleischkonserven aus aller Welt gelagert<br />
sind. Wir glauben, Stereo Total sind merkwürdige<br />
Sachen gewohnt. An den Wänden hängen viele<br />
Bilder, teilweise von Francoises selbst gemalt oder<br />
von befreundeten Künstlern, ansonsten unzählig<br />
viele Schallplatten, CDs, Bücher, Fangeschenke und<br />
Fotos. „Die ist glaub isch aus der Schweiz“, meint<br />
Francoises sich zu erinnern und zeigt auf eine kleine<br />
Kuckucksuhr, „aber da kommt keine Kuckuck raus“.<br />
Ihr charmanter, französicher Akzent ist neben den<br />
abgedrehten Beats und Synthies von Brezel das<br />
Markenzeichen von Stereo Total.<br />
Bei der kleinen Führung durch die Wohnung, lernen<br />
wir endlich Wollita kennen: eine 1,75 Meter große<br />
Topflappenhäkelpuppe mit riesigen, weit aufgeris-<br />
senen, blauen Augen – Francoises und Brezel ziehen<br />
ihr die lästigen Klamotten aus. „Pass auf, dass du<br />
nischt die Schulter auskugelst.“ Oben ohne und mit<br />
gerichteten Haaren, sitzt Wollita nun vor uns und<br />
blickt ins Leere. „Manchmal erschrecke ich nachts<br />
immer noch, wenn ich Wollita im Dunkeln da sitzen<br />
sehe,“ sagt Brezel. Seit der Berliner Gruppenausstel-<br />
lung „When love turns to poison“, an der Francoises,<br />
nach dreimonatiger mühevoller Häkelarbeit, ihre<br />
Wollita ausstellte, und diese anschließend dann<br />
als „Kinderpornographie“ denunziert wurde, ging<br />
die Karriere der Puppe steil bergauf. Sie hat die<br />
CURT ZUHAUSE BEI STEREO TOTAL . 0013 :::::::::::::::
CURT ZUHAUSE BEI STEREO TOTAL . 0015 :::::::::::::::<br />
Medienpräsenz genutzt, nahm mit Stereo Total<br />
eine CD auf und schrieb ein Buch: „Wollita, vom<br />
Wollknäuel zum Superstar“. Trotz großem Fankreis<br />
gewann sie nicht den B.Z. Kulturpreis, obwohl sie<br />
eigentlich alle Kriterien erfüllte. Stattdessen ging der<br />
Preis 2007 an Tokio Hotel, unter anderem weil sie<br />
sich von Drogen fernhalten und auch so Spaß ha-<br />
ben. Tja, die Welt kann manchmal sehr ungerecht<br />
sein. Nichts desto trotz ist Wollita sehr motiviert<br />
und geht hoffentlich demnächst bald auf Tour.<br />
Francoises schenkt uns Bier nach, zündet sich eine<br />
Zigarette an und äußert sich zum Wahlausgang in<br />
Frankreich: „Dieses Land ist so konservativ.“ Seit<br />
den 80er lebt Francoises nun in Deutschland, hat<br />
ihren eigentlichen Beruf als Französisch-Lehrerin nie<br />
wirklich ausgeübt, weil sie sich nach dem Referen-<br />
dariat ganz dem Künstlerdasein hingegeben hat.<br />
Und es funktioniert. Neben Stereo Total schreibt<br />
sie Bücher, malt und ist Mutter der Star-Wollpup-<br />
pe. Auf die Frage, in welcher Sprache sie träume,<br />
antwortet sie: „Mischmasch“.<br />
Die Songs werden in vielen unterschiedlichen<br />
Sprachen aufgenommen worden und sind somit<br />
tauglich für die ganze Welt, die Stereo Total in ihrer<br />
15-jährigen Bandgeschichte schon bereist hat. In<br />
Japan gehen die Leute zu „Wir tanzen im 4-Eck“<br />
genauso ab wie hier. Bei dem Stichwort springt<br />
Brezel auf und legt das 20 Jahre alte Original von<br />
Wolfgang Müller „Tanz im Quadrat“ auf. Wahnsinn.<br />
„Wir tanzen konzentriert. Ich tanz’ mit dir, du tanzt<br />
mit mir.“<br />
Über Brezel, studierter Religionswissenschaftler,<br />
alias Friedrich Ziegler, sagt man, er gehöre zum<br />
Kreis der kreativsten Performance-Künstler Deutsch-<br />
lands. Der Multidiletant, Instrumentenerfinder und<br />
Spontanperformer sitzt vor uns, trinkt Tee, und ist<br />
bemüht für die richtige musikalische Untermalung<br />
zu sorgen. Auf der einen Platte zwitschern Vögel,<br />
auf der anderen hört man ein Kling, ein Klang<br />
und ein Klong. Aus der Zeit von Brezels Solopro-<br />
jekt „Sigmund Freud Experience“ sind alle Alben
:::::::::::::::: 0016 . CURT ZUHAUSE BEI STEREO TOTAL<br />
vergriffen, jetzt ist er Teil der Band „Echokrank“ und<br />
seine Aufmerksamkeit gilt neben Stereo Total dem<br />
Film und Theater.<br />
Nach dem halbstündigen „Patty Hearst Micro Musi-<br />
cal“ von letztem Jahr, haben Stereo Total zusammen<br />
mit dem Bayerischen Rundfunk nun das dazuge-<br />
hörige Hörspiel „Patty Hearst –Früher oder später<br />
werden wir alle Terroristen“ produziert. Es wird am<br />
24. August im BR seine Premiere haben.<br />
REZEPT „COQ AU VIN“ VON<br />
FRANCOISES CACTUS FÜR EUCH.<br />
BON APPETIT!<br />
Den beiden wird in nächster Zeit bestimmt nicht<br />
langweilig werden, so viel ist sicher.<br />
Das Telefon klingelt, „Alló?“. Francoises und Brezel<br />
verabreden sich zum Essen und später geht’s auf<br />
das Konzert der befreundeten Band „Electrocute“.<br />
Es wird Zeit für uns zu gehen. Zum Schluss schreibt<br />
uns Francoises ihr Rezept für „Coq au vin“ auf. Für<br />
den Vegetariar Brezel kocht sie natürlich Gutes ohne<br />
Fleisch und des Brezels Blick lässt uns daraus schlie-<br />
ßen, dass es ihm schmeckt. Wir hoffen, Euch auch!<br />
„PARIS VS. BERLIN“ ERSCHIEINT AM 22. JUNI. DIE BAND KOMMT IM OKTOBER NACH MÜNCHEN.<br />
UNSER ANGEBOT.<br />
Für das Verkaufsgebiet Süd suchen wir ab sofort – mit Wohnsitz vorzugsweise in<br />
Stuttgart, sonst in München oder Nürnberg – einen engagierten<br />
Brand-Ambassador (w/m)<br />
Jack Daniel’s<br />
IHRE AUFGABEN.<br />
Immer getreu dem Motto von Jack Daniel’s: „Every day we make it, we make it the best<br />
we can“ ist Jack Daniel’s nicht nur zum größten amerikanischen Whiskey weltweit, sondern<br />
auch zum Kult geworden. Sie repräsentieren unsere Marke in der Öffentlichkeit<br />
und übernehmen die persönliche Betreuung ausgewählter Kunden im Gastronomiebereich.<br />
Die Identifizierung jetziger und neuer Outlets gehört ebenso zu Ihren<br />
Aufgaben wie die Planung, Realisierung und Kontrolle markenspezifischer Promotions<br />
und Events. Als Szenekenner sind Sie interessiert an modernen Lifestyle-Themen und<br />
aktuellen Trends, die Sie kontinuierlich verfolgen. Sie beobachten den Wettbewerb,<br />
steuern Werbemittelbudgets in eigener Verantwortung und begeistern Mitarbeiter,<br />
Kunden und Endverbraucher für die Marke.<br />
IHRE VORAUSSETZUNGEN.<br />
Nach Ihrer kaufmännischen Ausbildung haben Sie idealerweise Gastronomieund/oder<br />
Event-Erfahrung gesammelt. Sie wissen, wie man Marken- oder Luxusartikel<br />
vermarktet, und haben auch schon Kunden direkt betreut. Ein sympathisches, repräsentatives<br />
Auftreten ist in dieser Position genauso selbstverständlich wie Kontaktstärke<br />
und Präsentationssicherheit. Weil Sie oft in den Abendstunden und am Wochenende<br />
arbeiten, sollten Sie belastbar sein. Sie sind in der Gastronomie-Szene zu Hause, entwickeln<br />
eine hohe Eigenmotivation und besitzen die Fähigkeit, sich selbst zu organisieren.<br />
Englisch- und PC-Kenntnisse, insbesondere in MS Office und Lotus Notes, setzen<br />
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:::::::::::::::: 0018 . CURT MUENCHNER DETAILS CURT MUENCHNER DETAILS . 0019 :::::::::::::::<br />
MEIN HUND UND ICH<br />
HUND. BEKANNTLICH DER BESTE FREUND DES MÜNCHNERS. TÄGLICH BEGEGNEN UNS ZAHLREICH<br />
DIE BEFREUNDETEN PÄRCHEN, HUND MIT HUNDEHALTER. MAN SAGT, DIE LUSTIGEN VIERBEINER<br />
HÄTTEN EINE SEHR TREUE SEELE UND EINE GUTE KONDITION AUFGRUND DER HUNDELUNGE. MAG<br />
SEIN. ABER WAS IST DA NOCH? WAS GENAU MACHT DIE AUSSERGEWÖHNLICH INNIGE BEZIEHUNG<br />
ZWISCHEN MENSCH UND TÖLE SO BESONDERS? SCHLIESSLICH MUSS ES JA ETWAS GEBEN, WAS<br />
ÜBER DAS ÜBLICHE VERHALTEN DES VIERBEINERS (BELLEN, FRESSEN, KACKEN) HINAUSGEHT. WEL-<br />
CHE BESONDEREN EIGENSCHAFTEN MACHEN DEN BESTEN FREUND DES MÜNCHNERS AUS? CURT<br />
FORSCHTE NACH UND BEFRAGTE MÜNCHNER HUNDEHALTER UM DAS GEHEIMNIS ZU LÜFTEN.<br />
TEXT UND FOTO: MARTIN EMMERLING<br />
FRAU BAUMGARTNER MIT<br />
HÜNDIN KATJA<br />
„Katja kam erst vor einem halben Jahr als Au-Pair aus<br />
Ungarn und ünterstützt mich und meinen Mann im<br />
Haushalt. Mit ihrer langen und rauhen Zugen kommt<br />
sie beim Putzen besonders gut in die verwinkelten<br />
Ecken unserer Wohnung. Sie ist uns eine große Hilfe.<br />
Am Abend lernen wir gemeinsam Deutsch-Vokabeln<br />
und unterstützen sie bei ihrem Vorhaben einen Studi-<br />
enplatz in München zu ergattern.“<br />
THEO ÜBER SEINEN HUND<br />
UND BESTEN FREUND OSKAR<br />
„Oskar ist ein ganz besonderer Hund. Er kann in<br />
einem extrem hohen Ton winseln und damit Wein-<br />
gläser zerspringen lassen. Im Sommer gehen wir mit<br />
der Nummer auf Zirkustournee in Südfrankreich. Mit<br />
dem verdienten Geld leisten wir uns in der kalten<br />
Jahreszeit dann immer einen großzügigen Urlaub in<br />
Kitzbühel. Wir sind beide passionierte Skifahrer und<br />
lieben es, gemeinsam durch unberührten Tiefschnee<br />
ins Tal hinabzuwedeln.“<br />
HEKTOR GEMEINSAM MIT<br />
HUND PHILLIP<br />
„Wir lernten uns damals während der Ausbildung<br />
zum Apotheker kennen und teilten uns eine Bank in<br />
der Berufsschule. Inzwischen arbeiten wir in unserem<br />
gemeinsam eröffneten Labor an einem neuen<br />
Wundermittel. Das Rezept werden wir noch dieses<br />
Jahr patentieren lassen. Am Wochenende spielen wir<br />
in Münchner Kneipen leidenschaftlich gerne Kicker.<br />
Darüber hinaus haben wir glücklicherweise nicht<br />
den gleichen Frauengeschmack und kommen uns so<br />
niemals in die Quere.“<br />
EHEPAAR VON SCHLÖREN<br />
HUND DANILO<br />
„Danilo ist Immobilienmakler und vermittelte uns<br />
seinerzeit unser Ferienhaus in der Toskana. Außerdem<br />
ist Danilo ein hervorragender Handwerker.<br />
Vor kurzem brachte er unseren verstaubten Alfa<br />
Spider wieder auf Vordermann. Als Gegenleistung<br />
laden wir ihn regelmäßig nach München ein. Wir<br />
lieben es, gemeinsam bei uns auf der Terrasse zu<br />
sitzen und bei einem guten Roten über Gott und die<br />
Welt zu diskutieren.“<br />
MICHI ZUSAMMEN MIT<br />
HÜNDIN UND EHEFRAU<br />
PETRA<br />
„Freundschaft? Weit mehr als das! Unsere Blicke<br />
trafen sich Ende der 90er im Hofbräubiergarten.<br />
Seitdem sind wir ein unzertrennliches Paar. Petra<br />
entstammt einer Schäferhundfamilie (Anm. des Red.:<br />
Die Rasse des Schäferhundes gilt als sehr stolz.)<br />
so war es zu Beginn sehr schwer meine jetzigen<br />
Schwiegereltern von unserer Liebe zu überzeugen.<br />
Wir sind überglücklich, dass es doch noch geklappt<br />
hat und sind seit einigen Monaten sogar zu dritt!“
:::::::::::::::: 0020 . CURT KURZPORTRAIT: SCHWARZER HAHN<br />
Joseph (Kameramann), Michael (Schreiner) und<br />
Stefan (Künstler) dachten sich eines Tages, sie<br />
könnten doch was für ihre Rente tun. Was gibt es<br />
da lukrativeres, als in der feierfreudigen Münchner<br />
Metropole eine Bar zu eröffnen? Die drei gebürtigen<br />
Münchner kennen sich im Nachtleben, vor allem in<br />
der Trendgastronomie aus, sind sie doch nicht nur<br />
hier aufgewachsen. So arbeitet Stefan seit circa 20<br />
Jahren hinterm Tresen, u.a. in der Muffathalle und<br />
auch der Michi stand einst an der Schenke.<br />
curt: Wie kam der Schwarzen Hahn und das<br />
dahinter stehenden Konzept zustande?<br />
STEFAN: Ich hatte immer schon den Wunsch einen<br />
Laden zu haben, in dem Gitarrenmusik gespielt wird.<br />
Dabei geht es nicht um eine Richtung wie Punk<br />
Rock oder Metal, es geht um alle Gitarren-lastigen<br />
Musikstile. Doch wir sind in erster Linie zum Bier<br />
trinken hier!<br />
curt: Wie kamt ihr denn zu dieser Lokalität?<br />
STEFAN: Das Lokal war vorher ein Vietnamese, doch<br />
“Der Getränkeladen<br />
mit Sofortverzehr“<br />
Der schwarze hahn<br />
NACHDEM ICH DAS LOKAL SCHWARZER HAHN BETRETEN HABE, FÄLLT MIR EIN DING AUF, DAS EIN<br />
BISSCHEN AUSSIEHT WIE EIN RENNAUTO. ES STELLT SICH HERAUS, DAS ES DIE SEIFENKISTE DER<br />
‚LOKALEN’ MANNSCHAFT IST. EINER DER WIRTE, WIE ICH SPÄTER ERFAHRE, WAR ÜBER DIE AUS-<br />
SCHREIBUNG EINER AKTION GESTOLPERT, DIE DER MÜNCHNER BEZIRKSAUSSCHUSS UM HAIDHAU-<br />
SEN UND DER AU WIEDER INS LEBEN GERUFEN HATTE; DAS SEIFENKISTENRENNEN AM GEBSATTEL-<br />
BERG. STOLZ ZEIGT MIR WIRT STEFAN DIE URKUNDE, DIE AN AUGENSCHEINLICHER STELLE HINTER<br />
DER BAR THRONT, WIE VIELE ANDERE GESCHICHTSTRÄCHTIGE KLEINODE DES LOKALS, DAS GERADE<br />
MAL EIN JAHR ALT WIRD. TEXT UND FOTO: ANGIEBLACK<br />
es gab immer Ärger mit den Nachbarn, die sich vom<br />
Küchengeruch belästigt fühlten. Nachdem der Laden<br />
lange leer stand, war es dem Vermieter ganz recht,<br />
dass wir nur Ausschank machen wollten.<br />
curt: Die Ohlmüllerstraße ist nicht unbedingt im<br />
Münchner Inn-Viertel. Wieso hier?<br />
MICHI: Früher hieß die Ohlmüller gar die Totmüller-<br />
straße. Als wir den Laden umbauten, sind Leute<br />
beim Vorbeilaufen stehen geblieben und fragten<br />
nach, was denn hier passiert. Alle freuten sich auf<br />
eine neue Bar! Du musst mit den Leuten reden, das<br />
ist das Allerwichtigste! Das Viertel taut langsam auf<br />
und inzwischen sind die Leute dankbar, dass es hier<br />
einen Laden mehr gibt.<br />
Während wir an der Bar unsere Biere trinken, laufen<br />
immer wieder Leute vorbei, die neugierig reinguk-<br />
ken. Stef: „Ist das der Bertl?“ Michi „Nein, das ist<br />
doch der Hans!“ Die beiden Wirte Stef und Michi he-<br />
ben die Hand zum Gruß, die Passanten grüßen und<br />
lächeln zurück. Die ersten Gäste, ein sehr ansehendliches Paar, stecken ihre Nase<br />
zur Tür herein: „Wann macht ihr denn auf?“ „Eigentlich erst so um halb acht. Aber<br />
wenn ihr schon was wollt?“ Sie nehmen die Einladung gerne an, obwohl draußen<br />
ganz akzeptables Wetter für den Biergarten wäre.<br />
curt: Was zeichnet denn den Schwarzen Hahn aus?<br />
STEFAN: Zu unserem Prinzipien gehört es auch, dass jeder sein Essen mitbringen<br />
kann wenn er mag, zum Beispiel die Pizza von Carlitos aus der Nachbarschaft.<br />
Jeder der Bock hat, kann hier vorbei kommen! Gästen haben uns bestätigt, dass<br />
man bei uns in Ruhe sein Bier trinken kann, aber auch ganz leicht mit anderen<br />
ins Gespräch kommt und nicht lange alleine an der Bar herumsitzt… Außerdem<br />
haben wir einen offenen Plattenteller. Jeder kann hier auflegen wenn er mag.<br />
Einmal, an einem Dienstag, kamen die Baby-Punks, die total coole Musik gemacht<br />
haben, lauter außergewöhnliches Zeug. Die hatten Freunde dabei, die kein Geld<br />
hatten. Sie fragten uns dann, ob sie ihr eigenes Dosenbier mitbringen könnten.<br />
Wir sagten: „Ok, hockt’s Euch da hinten hin, trinkt’s euer Bier und feiert’s mit<br />
eueren Freunden…“ Das war ein super Abend. Man kann nicht immer nur ans<br />
Geschäft denken. Die fanden uns cool und wir hatten einen tollen Abend. Das ist<br />
natürlich nicht die Regel.<br />
MICHI: Das Publikum ist aber normalerweise eher in unserem Alter, von Ende 20<br />
bis bis Mitte 40. Es gibt hier alle sozialen Schichten, vom Rocker bis hin zum…<br />
STEFAN: … zum Poloshirt-Träger. Jeder kommt hier rein, ohne irgendwelche Hem-<br />
mungen zu haben. Das Publikum ist total durchgemischt…<br />
curt: Wie sieht es denn mit Euerer Preisstrategie aus?<br />
MICHI: Wir haben ehrliche Preise. Wir haben keine Schankanlage, sind nicht<br />
permanent am Gläser spülen und die teueren Biere werden von den günstigeren<br />
mitgetragen, obwohl wir viele verschiedenen Sorten haben…<br />
Stef: Eines unserer Ziel ist es, dass hier jeder sein Heimatbier trinken kann. Wir sind<br />
ein brauereifreies Haus.<br />
Montags gibt es „Schöner Scheitern“, ein vor acht Jahren ins Leben gerufene Per-<br />
formance-Projekt. Ein Initiator, Philipp, selber Autor und Kulturjournalist, hat die<br />
drei Wirte überzeugt, dass es im Schwarzen Hahn am richtigen Ort sei. So finden<br />
jeden Montag nachempfundene Kunstaktionen, kürzlich z.B. Rainer Bartsch, Das<br />
Menschenregal, statt, die bereits da Gewesenes bewusst wieder aufleben lassen.<br />
Dahinter steht natürlich ein ausgeklügeltes Konzept. Davon aber ein anderes Mal.<br />
MICHI: Ein bisserl „Culture“ (französisch ausgesprochen)<br />
STEFAN: Ja, auch davon ein bisserl hier in der Au! (beide lachen)<br />
Dafür spricht der Name des Lokals zwar nicht, denn der Gallo Negro steht gemein-<br />
hin für Machismo, Stärke und Mut. Historisch gesehen wurden die zwielichtigen<br />
Hafenkneipen aller Welt mit diesem Namen versehen, denn dort ließen sich die<br />
trinkfreudigsten Mannen wie Matrosen und Piraten vollaufen. Doch was hebt<br />
dann den Schwarzen Hahn in München von diesen Klischees und denen, die dieser<br />
Stadt nachgesagt werden ab? Schaut’s selber rein!<br />
SCHWARZER HAHN , OHLMÜLLERSTR. 8, ÖFFNUNGSZEITEN:
::::::::::::: 0022 . CURT VERGLEICHT<br />
FLAUCHER VS. EISBACH<br />
Texte: Timo Schlitz, Max Brudi, Martin Emmerling<br />
Illu: Asaad for Backyard10<br />
Nackerte. Lauter Nackerte. Nur sehen die meisten<br />
nicht unbedingt so aus, als wollte man sie unbedingt<br />
nackt sehen. Das scheint aber am Flaucher keinem<br />
was auszumachen, denn auch die zahlreichen<br />
Jogger, Radler und sogar einige Familien mit ihren<br />
kleinen Schratzen finden an den FKKlern nichts<br />
Unanständiges, sondern wandern und hecheln<br />
fröhlich weiter Richtung Tierpark. Das weitaus grö-<br />
ßere Problem: Am Isarufer ist der Boden steinhart.<br />
Und der Blick auf dieses eine hässliche Hochhaus<br />
– alternativ bietet sich etwas weiter zur Stadt ein<br />
Platz gleich neben dem Mittleren Ring an – ist auch<br />
nicht gerade erstklassig. Dafür kann man den Grill<br />
auspacken und im Hochsommer wahre Barbecue-<br />
Joe-Weltmeisterschaften mit der umliegenden<br />
Konkurrenz ausfechten. Seitdem die Renaturierung<br />
läuft, kann das Isarufer sogar noch mehr punkten.<br />
Während im Englischen Garten zu Hochzeiten kaum<br />
noch ein Platz frei ist, ohne das komplette Gespräch<br />
der Badenachbarn mitzuverfolgen, sind an den<br />
Isarausläufern ein paar nette Buchten entstanden, in<br />
denen man halbwegs ungestört im seichten Wasser<br />
faulenzen kann. Wer mehr Stimmung braucht: Unter<br />
der Tierparkbrücke sind abends haufenweise junge<br />
Punks, die sich rudelweise über das kapitalistische<br />
Stadtleben auslassen, bevor sie am Abend mit der<br />
Tram zurück nach Grünwald jetten. Wer immer<br />
noch nicht überzeugt ist, geht in den Thalkirchner<br />
Tierpark. So viele Kinder sieht man sonst nur in<br />
den Haidhausener Straßen, dazu kommt aber ein<br />
abgefahren abwechslungsreiches Publikum, das<br />
ab und zu sogar interessanter als die Tiere anzu-<br />
schauen ist. Und bis man alle Löwen, Elefanten und<br />
Pinguine gesehen hat, sind die Nackerten dann auch<br />
verschwunden.<br />
***<br />
Wenn man nach dem Zufallsprinzip zehn Personen<br />
an den Liegewiesen im Englischen Garten danach<br />
fragen würde, ob sie sich lieber am Eisbach oder am<br />
Thalkirchener Isarufer beim Sonnenbaden<br />
entspannen, wird man sehr wahrschein-<br />
lich von neunen die Gegenfrage<br />
gestellt bekommen, was denn der<br />
Flaucher überhaupt sei. Die übrige<br />
Person würde sicherlich antworten,<br />
dass der E-Garten viel näher für<br />
CURT VERGLEICHT . 0023 :::::::::::::::<br />
sie ist oder sie nur während der Mittagspause dort<br />
vorbeischauen, um in der grünen Lunge Münchens,<br />
noch ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen.<br />
Bei schönem Wetter im Sommer ist es schwer ein<br />
paar freie Quadratmeter zu finden, auf denen man<br />
sich mit seinen Freunden ausbreiten kann, ohne sich<br />
dabei der Gefahr auszusetzen, alle zwei Minuten von<br />
einem Ball, einem Frisbee oder ähnlichem beschos-<br />
sen zu werden. Immer präsent sind auch die Freunde<br />
in Grün-Weiß, die in ihren Mercedes-Bussen gerne<br />
mal den sich oben ohne sonnenden Mädels zukuk-<br />
ken und gleichzeitig Jugendliche nach Haschisch in<br />
der Tasche durchsuchen.<br />
Europaweit bekannt ist der Eisbach. Eine stehende<br />
Welle direkt beim Haus der Kunst an der Prinzregen-<br />
tenstraße. Belagert von bis zu 50 Touris, bewaffnet<br />
mit gezückten Kameras, surfen dort die blondge-<br />
bleichten Lokalmatadore bei optimalen Verhältnissen<br />
auf der bis zu 1,20 Meter hohen Welle. Für Anfänger<br />
ist dort jedoch kein Platz. Diese werden dort zum Teil<br />
auch handgreiflich vertrieben, zumindest jedoch mit<br />
einem verachtenden Blick beglückt. Das Baden im<br />
Eisbach gestaltet sich als schwierig: Der begradigte<br />
Bach fließt auf Grund seiner Enge sehr schnell. Und<br />
auch die kleinen spitzen Steine am Grund begünsti-<br />
gen den Badespaß nicht wirklich.<br />
Zu erwähnen sind vielleicht noch die afrikanischen<br />
Trommler, Gitarren-Rastas und unermüdlichen Jon-<br />
glier-Hippies, die keinen Sommertag auslassen und<br />
meist begleitet von einigen Capoeira-Tänzern, auf<br />
der Liegewiese ihre Skills zeigen.<br />
Fazit: Sehr zentral, bisweilen überfüllt, mit einer<br />
genialen Welle, jedoch trotzdem DER Ort, um nach<br />
Feierabend mit ein paar Freunden ein paar Bier zu<br />
trinken oder eine Runde Fußball zu spielen.
curts curts curts<br />
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SHINING FESTIVAL FORTSETZUNG
DAS AUGE HÖRT MIT<br />
SHINING GILT ALS MEILENSTEIN DER HORRORLITERATUR UND STANLEY KURBRICKS VISUALISIE-<br />
RUNG ALS EINER DER WOHL GRUSLIGSTEN FILME MIT JACK NICHOLSON, NACH „EINER FLOG ÜBERS<br />
KUCKUCKSNEST“. WER HINTER DEM SHINING-FESTIVAL ERGO EIN TREFFEN BLUTGEILER SPLATTER-<br />
FREAKS ERWARTET, HAT ABER REIN GAR NICHTS VERSTANDEN. TEXT: CHRISTOPH BRANDT<br />
Shining ist die Festival-Premiere für die noch relativ<br />
in den Kinderschuhen steckende visuelle Kunstform<br />
des VJing. Die Video-Jockeys sind hier nicht mit den<br />
auftoupierten, hyperaktiven und von der Pubertät<br />
eingenommenen MTV-Moderatoren zu verwechseln,<br />
die aufgekratzt Musicvideo-Titel vom Teleprompter<br />
ablesen. Den echten VJs geht es vielmehr darum,<br />
mit Video-, Dia- und Lichtinstallationen sowohl auf<br />
elektronische Tanzmusik als auch auf räumliche<br />
Gegebenheiten zu reagieren. Die Um- und Klangwelt<br />
soll somit illustriert und das Erleben derselben mög-<br />
lichst intensiviert werden. Mit ihrem Mammutprojekt<br />
möchten die Shining-Macher diesen progressiven<br />
Bild-Bastlern eine zweckentsprechende Plattform<br />
bieten und die Kunst-Projektionen einem möglichst<br />
großen Publikum präsentieren. Hauptinitiator ist der<br />
Münchner Harry Klein Club: In Sachen Video-Kunst<br />
mit seinen Resident-VJs und der eigenen VJ-Booking<br />
Agentur schon seit längerer Zeit Vorreiter der VJ-<br />
Szene und maßgeblich an deren Fortentwicklung<br />
beteiligt. Zusammen mit den weiteren Organisatoren<br />
Nachtagenten - Deutschlands führendem Lifestyle-<br />
Portal im Bereich Clubszene – sowie A.M.O.K.<br />
Promotion – bekannt durch das Chiemsee Summer<br />
Reggae Festival – hat man alles was Rang und<br />
Namen hat für ein zweitägiges Licht- und Klang-<br />
spektakel zusammengetrommelt. Über 70 interna-<br />
tionale Medienkünstler und an die 100 renommierte<br />
DJs, Liveacts und Bands sind am Start. Im visuellen<br />
Bereich z. B. M+M, Highfl yer, volksmop royal, Detlef<br />
Hartung, Philip Geist und BettyMü. Die Dancefl oors<br />
werden unter anderem beschallen: Techno-Urge-<br />
stein Jeff Mills, Groove Armada, Digitalism, Console,<br />
Northern Lite, Zombie Nation, Richard Dorfmeister,<br />
Artifi cial Intelligence oder George Morel. Sogar ein<br />
Traumschiff dreht seine Runden auf dem Chiemsee<br />
und DJ Karotte unterhält alle Matrosen mit seinem<br />
12-Stunden-Set. Wem das immer noch nicht genug<br />
und dazu wissbegierig ist, kann an einem der<br />
zahlreichen Workshops von bekannten Dozenten<br />
wie Matthias Siegert (Kunstakademie Stuttgart),<br />
Peter Becker (LMU München) und Angelika Lepper<br />
(Bauhaus Universität Weimar) teilnehmen. Shining ist<br />
die totale Ausweitung der Kunstzone, dass das mal<br />
bloß nicht ins Auge geht.<br />
WWW.SHININGFESTIVAL.DE // 22. BIS 23.6.07<br />
CURT FRAGT: ELECTRONICAT . 0027 :::::::::::::::<br />
ELECTRONICAT<br />
„MEINE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG IST, LÄRM ANHÖRBAR ZU MACHEN“,<br />
SAGT FRED BIGOT, AKA ELECTRONICAT, ENFANT TERRIBLE DER FRANZÖSISCHEN<br />
KUNST- UND MUSIKSZENE. SEIT 1997 BRINGT ER ERFOLGREICH SEINE ELECTRO-<br />
GLAMROCK-ROCKABILLY-MIXTUR UNTER DIE MASSEN. BLEIBT DABEI SEINEM UN-<br />
GEWÖHNLICHEM STIL IMMER TREU, ENTWICKELT DESSEN UNGEACHTET SAMPLES<br />
UND GITARRENVIRTOUSITÄT STÄNDIG WEITER. NUR MIT E-GITARRE UND DRUM-<br />
COMPUTER BEWAFFNET, SIND SEINE BOXENME<strong>MB</strong>RANFEINDLICHEN LIVE-SHOWS<br />
EINE BEGEGNUNG DER ANDEREN ART. LAUT, FETT, ENERGETISCH, EINFACH NUR<br />
GEIL. BEI DER PRÄSENTATION SEINER AKTUELLEN SCHEIBE „CHEZ TOI“ NAHM<br />
CURT ELECTRONICAT KURZ DEN STECKER RAUS. TEXT: CHRISTOPH BRANDT<br />
curt: Hast Du ein besonderes Interesse an Katzen?<br />
ELECTRONICAT: Ja, als kleiner Junge hat ich zwar vie-<br />
le Katzen, aber wenn man sich einen Künstlernamen<br />
aussucht, kann man nicht immer eine superlogische<br />
Erklärung für das Ergebnis geben. Aber wenn ich<br />
es mir genau überlege, stimmt, ich habe da an die<br />
Verbindung von „Electronic“ und der Band „Stray<br />
Cats“ gedacht.<br />
curt: Welchen Song konntest du als erstes auf der<br />
Gitarre spielen?<br />
ELECTRONICAT: Ich habe mit französische Chansons<br />
von Michel Polnar mit den Basis-Akkorden E, A<br />
und D angefangen. Hauptsächlich habe ich mir das<br />
Spielen aber durch unzähliges Anhören meiner Black<br />
Sabbath und Neil Young Scheiben beigebracht.<br />
curt: Gibt es einen bestimmten Gitarren-Riff, auf<br />
den du neidisch bist, dass du ihn nicht komponiert<br />
hast?<br />
ELECTRONICAT: Mann, da gibt es mehrere, zum<br />
Beispiel „Children of the Revolution“ von T-Rex oder<br />
„Paranoid“ von Black Sabbath.<br />
curt: Du hast deine erste Platte vor 10 Jahren auf-<br />
genommen. Wo siehst du dich in 2017?<br />
ELECTRONICAT: Ich werde bestimmt noch Musiker<br />
sein und elektronische Elemente mit der Gitarre ver-<br />
mischen, das sind meine Wurzeln, aber die Gitarre<br />
wird eine abgefahrene futuristische Cyber-Extension<br />
besitzen.<br />
curt: Auf deiner neuen Platte singst du viel auf<br />
Französisch. Ist „CHEZ TOI“ besonders heimatver-<br />
bunden?<br />
ELECTRONICAT: Das waren ganz spontane Entschei-<br />
dungen. Ich habe das nicht getan, um leichter in<br />
den heimischen Hitparaden zu landen. Bei manchen<br />
Songs hatte ich einfach das Gefühl, sie nur in meiner<br />
Muttersprache singen und natürlich rüberbringen<br />
zu können. Bei den Lyrics habe ich mich dabei an<br />
französischem Pop aus den 60ern orientiert.<br />
curt: Wie würde der imaginäre Film heißen, zu dem<br />
du den Soundtrack beigesteuert hast?<br />
ELECTRONICAT: Das wäre ein surrealistischer Horror-<br />
Sci-Fi-Movie mit Christopher Walken. Ich hatte ja<br />
wirklich Schwierigkeiten einen passenden Namen für<br />
mein Album zu fi nden, wie soll mir da ein Filmtitel<br />
einfallen ... Wahrscheinlich wäre es ein bizarrer<br />
Name, der erst einmal gar nichts mit dem Film zu<br />
tun haben scheint, wie „In the Countryside“.
:::::::::::::::: 0028 . CURT TIPP<br />
BUY ORIGINALS<br />
BUY WUNDERSCHoeN<br />
CHARLES BRONSON WIRD DA SEIN. NADJA AUERMANN.<br />
USCHI OBERMAIER. UND VIELE WEITERE PROMINENTE<br />
AUS SECHS JAHRZEHNTEN. ABER NUR NOCH BIS ZUM<br />
15. JUNI. DENN DANN IST SCHLUSS MIT EINEM DER<br />
AUSSERGEWÖHNLICHSTEN KUNST- UND EINKAUFS-<br />
EVENTS DES JAHRES:<br />
Seit April präsentiert die Werbeagentur Bloom Project in den<br />
Verkaufsräumen des Münchner Kultoptiker FREUDENHAIUS<br />
eine Ausstellung mit über 100 Schwarz-Weiß-Fotografi en<br />
aus den Beständen des Photo Archiv Schweitzer, einem der<br />
größten Retro-Bildarchive Deutschlands.<br />
Unter dem Motto BUY ORIGINALS – BUY WUNDERSCHÖN<br />
können Besucher und Kunden nicht nur Photokunst erleben,<br />
sondern diese auch erwerben. Denn alle Originale (Vinta-<br />
ge Prints) werden Kennern und Sammlern auch zum Kauf<br />
angeboten.<br />
Die Bilder aus dem Photo Archiv Schweitzer sind ausschließ-<br />
lich Originale. Keine Plots. Keine Reproduktionen. Keine<br />
späteren Abzüge. Alles Vintage Prints. Alle wunderschön.<br />
Also: Schnell noch hin, gucken, kaufen und vielleicht Uschi<br />
Obermaier abschleppen. TEXT: BOB<br />
FREUDENHAUS, ODEONSPLATZ 15, ÖZ: MO-SA 11 -19 H
:::::::::::::::: 0030 . CURT FRAGT: SHAKE YOUR ASS<br />
WEITERE INFOS UNTER WWW.SHAKEYOURASS.DE<br />
LowFI In High Quality<br />
AUF DER ORIGINELLEN BÜHNE, DIE INMITTEN DER MONOFAKTUR AN GUT BESUCHTEN ABENDEN DER<br />
„SHAKE YOUR ASS“-KONZERTE, WIE EINE INSEL VOM PUBLIKUM UMSPÜLT WIRD, ZELEBRIEREN<br />
BANDS AUS DEM UNTERGRUND UND AUS ÜBERSEE WILDE KLÄNGE ZWISCHEN GARAGE, PUNK,<br />
ROCKABILLY UND ROCK`N ROLL. DER TECHNISCHE AUFWAND BEI DEN KONZERTEN IST MINIMAL,<br />
DIE SOUNDQUALITÄT ROTZIG, DER GENAUE ABLAUF DER SHOWS NUR SELTEN VORHERSEHBAR. DIE<br />
ANSPRÜCHE GEHEN NÄMLICH IN EINE GANZ ANDERE RICHTUNG WIE AYHAN AKILI, GRÜNDER VON<br />
„SHAKE YOUR ASS“, CURT VERRÄT. TEXT UND FOTO: MARTIN EMMERLING<br />
Seit mittlerweile drei Jahren existiert „Shake your<br />
ass“ schon und hat sich nicht nur in der Punk und<br />
Rockabilly-Szene Münchens als Marke eingebrannt.<br />
Genauso lieben nämlich die Bands aus aller Welt<br />
die Bühne in der Monofaktur und kehren alle Jahre<br />
wieder unter den, in Rock`n Roll-Kreisen üblichen,<br />
abenteuerlichen Bedingungen, in abgehalfterten<br />
Kleinbussen zurück nach München. Die erspielte<br />
Auftrittsgage wird in die Benzinkasse investiert, über-<br />
nachtet wird meistens in der Wohnung von Ayhan<br />
oder Henning dem Techniker von „Shake your ass“.<br />
Ayhan: „Das letzte mal hatte ich 15 Chaoten statt<br />
angekündigten fünf in meiner Bude!“<br />
Umgekehrt setzt das Publikum der Monofaktur aber<br />
auch großes Vertrauen in die Booker-Qualitäten von<br />
Ayhan, wenn es um die Auswahl der aufspielenden<br />
Bands in der Monofaktur geht: „Die wenigsten<br />
haben jemals was von den Bands gehört die bei uns<br />
auftreten. Trotzdem kommen die Leute. Ich bin si-<br />
cher, bisher hat es noch niemand bereut! Außerdem,<br />
viel Eintritt verlangen wir ja auch nicht“<br />
Dafür ist es nötig, dass alle Mitarbeiter ausschließlich<br />
ehrenamtlich mitarbeiten. So wie Henning, der fast<br />
GRÜNDER AYHAN<br />
bei allen Konzerten hinter dem Mischpult steht und<br />
die „Shake your ass“-Ideologie voraussetzt:“ Früher<br />
leisteten wir uns einen externen Mann für die Tech-<br />
nik. Die waren meist teurer als die Gagen, die wir für<br />
die Bands vorgesehen hatten. Daneben verstanden<br />
viele nicht den Wunsch der Bands dreckig klingen zu<br />
wollen und nicht so perfekt und sauber abgemischt,<br />
wie bei normalen Konzerten“.<br />
Hinterher, nach den Auftritten sorgen feuchtfröhliche<br />
Aftershowparties bis tief in die Nacht für ausgelasse-<br />
ne Emotionen in anständiger Rock`n Roll-Manier. Für<br />
die Bands die meistens bis zum Schluß dabei bleiben,<br />
eine „zusätzliche Aufwandsentschädigung“, sagt<br />
Ayhan. Trotzdem, bei all der Mühe und Arbeit, die<br />
in die Events investiert wird, bleibt der Wunsch nach<br />
kommerziellem Ertrag für den „Shake Your Ass“-Chef<br />
bescheiden im Hintergrund: „Nein, man muss das<br />
realistisch sehen, sonst würde man sich das nicht<br />
antun. Wenn sich nach der Abrechnung die Ein- und<br />
Ausgaben die Waage halten, bin ich zufrieden.<br />
Der Spaß steht im Vordergrund. Das schätzen alle<br />
Beteiligten, vom Veranstalter über die Zuschauer bis<br />
zu den Musikern.“ Viel Erfolg!<br />
TECHNIKER HENNING<br />
curt dreht durch.<br />
Flaschendrehen!<br />
REGELN:<br />
1.die Person, auf die die Flasche zeigt,<br />
bestimmt wer trinkt.<br />
2.zeigt die Flasche 2x in Folge auf die<br />
gleiche Person: ... runter damit.<br />
3.zeigt die Flasche 3x in Folge auf die<br />
gleiche Person: exen. Der Betroffene darf nun<br />
eine neue Regel aufstellen.
SPORTGESCHÄFT<br />
:::::::::::::::: 0032 . CURT WAR DA CURT WAR DA . 0033 :::::::::::::::<br />
maennersache Mahlzeit<br />
ICH BIN ZWAR KEIN MANN, WÄRE ABER DURCHAUS GERNE EINER, WENN ICH DIE GANZEN FEINEN<br />
POLLUNDER, KRAWATTEN, HOSEN UND HEMDEN AUS EINER ANDEREN ZEIT DA HÄNGEN SEHE.<br />
TEXT UND FOTO: MELANIE CASTILLO<br />
17 Jahre stand das alte Reisebüro im Westend mehr<br />
oder weniger brach, aber Stefan Daubenschütz sei-<br />
Dank finden dort seit März Freunde schöner Second-<br />
Hand-Mode, kreativer Unikate und Accessoires<br />
endlich einen Laden mit Geschmack und gutem<br />
Preis-Leistungsverhältnis. Stefan hat durch die<br />
„Herrenabteilung“ seine Leidenschaft für Mode,<br />
Grafik, Interieur und kaufmännisches Können<br />
verbunden. Er schneidert hier und da an alten<br />
Klamotten, färbt, kürzt, funktioniert alte Sextöter-<br />
CURT TICKT<br />
Unterhosen zu adretten Schlüpfern um, macht aus<br />
unmöglichen Hosen, kurze und schöne. Während<br />
mir Stefan erzählt, dass er seine verkaufte Ware<br />
immer in Seidenpapier und anschließend in Papier-<br />
tüten packt, überlege ich, ob mir nicht doch der rote<br />
Pollunder mit den Streifen passen könnte. Mist, zu<br />
groß. Ein Mann müsste man sein …<br />
HERRENABTEILUNG, PARKSTRASSE 6 (WESTEND) //<br />
ÖZ: DI-SA 13-20 H<br />
+++ Kirchenchaos: am 12. und 13. Juli: „Thomas Bernhard - Die Untergeher“ in der<br />
Allerheiligen Hofkirche mit 12 Streicher, 2 Flügel und die aufwengigste Video-Instal-<br />
UND KÜCHE? GENAU DAS WILL SPORTSKITCHEN AM GÄRTNERPLATZ SEIN.<br />
CURT VERLEGTE SEINE MITTAGSPAUSE AUF EINEN BESUCH, AUCH WENN ES VORERST NICHTS<br />
ZU FUTTERN GAB. TEXT: TIMO SCHLITZ<br />
“Viele Zutaten, dann kommt auch was Gutes bei<br />
raus“, lautet das Küchenrezept der Sportskitchen-<br />
Gründer Sebastian und Reinhard. Die beiden Sport-<br />
wissenschaftler der Uni München setzen in ihrem<br />
Mode- & Sportgeschäft auf einen Küchentisch, der<br />
neben den auffälligen Regalkonstruktionen aus alten<br />
Surfbrettern und dem pinken Boden (verantwortlich<br />
zeichnete sich ihr Kumpel und Design-Guru Michael<br />
Scheufer) Hauptbestandteil der Gärtnerplatz-Küche<br />
ist. Modetechnisch geht es um alles, was man am<br />
Berg braucht, dazu kommen aber auch Lifestyle-<br />
Sachen, junge Golf-Wear und Accessoires. Viele<br />
skandinavische Marken wie Peak Performance, J.<br />
Lindeberg oder Nudie Jeans haben die beiden im<br />
Angebot plus Northface, Puma Golf und Accessoires<br />
wie iPods, Ogio-Golfbags oder Spy-Brillen. Im Winter<br />
soll dann auch noch WESC hinzukommen, die Super-<br />
lative Conspiracy (curt war natürlich auch schon im<br />
Münchner Headquarter, siehe Ausgabe #51) scheint<br />
anscheinend ziemlich im Trend zu liegen. Aber was<br />
war noch gleich mit dem Küchentisch? Ja doch, Spe-<br />
cials sind geplant: So will die Sportskitschen-Crew im<br />
Sommer Pasta- und Dessertkochkurse – natürlich mit<br />
einem versierten Küchenchef - im Shop anbieten. Na<br />
dann: Mahlzeit.<br />
SPORTSKITCHEN, GÄRTNERPLATZ 6 (GLOCKENBACH) //<br />
WWW.SPORTSKITCHEN.DE /ÖFFNUNGSZEITEN: MO BIS SA 11-19 H<br />
lation, die Münchens Kirchen je gesehen haben. Regie: Vera Nolte +++ 27 Jahre HOOTERS! Die amerikanische Rockband<br />
ist am 26. Juli mit Richard Palmer - James Band im Cirkus Crone zu Gast. Wenn sie nicht gestorben sind, dann
:::::::::::::::: 0034 . CURT WAR DA CURT WAR DA . 0035 :::::::::::::::<br />
Leuchtpavillon<br />
am johannisplatz DAS ALTBEWÄHRTE „JOHANNIS-CAFÉ“ GEGEN DIE NEUE „RAKETE-BAR“. TEXT: MARTIN, FOTO: JÜRGEN<br />
ES<br />
RAKETE-BAR: Wenn ich das Wort „Rakete“ höre,<br />
muss ich immer an in der Luft zerfetzte amerikani-<br />
sche Astronauten in den 80er Jahren denken, oder<br />
an Tauchspiele im Freibad („Ich bin eine Rakeeete!“),<br />
auch in den 80ern. Stehe ich heutzutage vor der<br />
Rakete-Bar am Johannisplatz in Haidhausen, erinnert<br />
mich das angenehm blendende Rotlicht an Legebat-<br />
terien, privaten Marihuana-Anbau und Hamburg.<br />
Und trotzdem traf mich bei meinem ersten Besuch<br />
der Schlag: Hunderte von fiependen, knallgelben<br />
Küken tummelten sich überall auf dem Parkett<br />
verteilt. Um den Tresen herum, ein Dutzend leichte<br />
Mädchen in Lack und Leder, die sich gerade mit ver-<br />
goldeten Gießkannen um sämtliche Haschpflanzen<br />
kümmerten. Kreischender Lärm, jedesmal wenn eine<br />
der mit hochhackigen Pumps ausgestatteten Damen<br />
ein Küken mit dem Absatz erwischte. Kurzum:<br />
Rakete = Wahnsinn! Puuhh, schon erstaunlich, wie<br />
sehr sich dieses Rotlicht auf meine Wahrnehmung<br />
auswirkt. In Wahrheit ist die leuchtende Rakete-Bar<br />
nämlich auch sehr lässig. Rund um den Tresen kaum<br />
Einrichtung und trotzdem gemütlich eng. So kommt<br />
man schnell ins Gespräch, vielleicht auch mit der<br />
amtierenden Miss Pfaffenhofen, die in der Rakete<br />
auch schon gesichtet wurde. Dazu coole Electro-<br />
Tunes oder auch genauso alles andere. Schön rot.<br />
RAKETE-BAR, JOHANNISPLATZ 11 // ÖZ: 19-02 H<br />
JOHANNIS-CAFÉ: Von außen so unscheinbar<br />
erscheint das Johannis Cafe mit seinen stets zuge-<br />
zogenen Vorhängen. Naja, von innen eigentlich<br />
auch. Wäre da nicht das bunt zusammengewürfelte<br />
Publikum, das sich spät nachts egal ob an Werkta-<br />
gen oder am Wochenende gegenseitig zuprostet.<br />
Egal ob Künstler oder Schauspieler, Beamter oder<br />
Busfahrer, Schicki oder Tussi – Wir sind Johannes<br />
Café! Die rasende Bedienung Susi kennt jeder beim<br />
Namen und ist genauso herzlich wie Olaf, seit 16<br />
Jahren Wirt des Jay Cs. Fast täglich begrüßt er seine<br />
Gäste, besser gesagt seine Familie, in dem seit 1925<br />
bestehenden Café.<br />
An der Einrichtung hat sich seit den 50ern nicht<br />
viel geändert, die Tapete mit Alpen-Panorama ist so<br />
richtig schön geschmacklos, Hausspezialitäten wie<br />
Kartoffelsuppe und Schinkennudeln nicht. Ab und<br />
zu lädt Olaf sogar zu literarischen Abenden ein, an<br />
denen entweder die Münchner Tatort-Komissare<br />
oder junge Germanistikstudenten vorlesen. Eine<br />
Ankündigung gibt es dafür nicht. „Dafür wäre der<br />
Laden zu klein“, sagt Olaf. Im Hintergrund tönt es<br />
grell aus der Jukebox „I`ve been looking for free-<br />
dom...“ David Hasselhoffs größten Hit. „Ey, wegen<br />
dem Song ist damals die Berliner Mauer gefallen“,<br />
grölt ein Gast in der anderen Ecke. Recht hat er.<br />
JOHANNIS CAFÉ, JOHANNIS PLATZ 15 // ÖZ: 11.00-01 H, DI RUHETAG<br />
leben sie noch heute. +++ Für alle Schickies und Mickies: Die Neva Bar in den Maximilanshöfen ist elegant, glamourös<br />
und neu. ÖZ: Do-Sa 17-05 H +++ Straßenkunst auf T-Shirts gibt‘s vom 3. bis 7. Juni in der Ausstellung „Crea-Tiffy-<br />
WERDE LICHT AM BRETTSPORTHIMMEL: LUCID HEISST DAS NEUE FASHION-BABY DER SNOW-<br />
BOARD-BIBEL PLEASURE SNOWBOARD MAGAZIN. TEXT UND FOTO: TIMO SCHLITZ<br />
Wer immer schon mal das Fachgespräch mit den<br />
Redaktionsmitgliedern des Snowboardmagazins<br />
Pleasure suchen wollte, sich aber nie an die Jungs<br />
vor den großen Kickern hingetraut hat, wird jetzt<br />
mitten in Schwabing fündig. Gleich neben den<br />
Redaktionsräumen haben die Jungs um den Pleasure-<br />
Verlag ein Spin-Off aufgelegt. Herausgekommen ist<br />
ein stylisher Modepavillon mit Brettsporthintergrund.<br />
„Marken mit Geschichte“, verspricht Redaktions-<br />
häuptling Bene, aber dafür weg vom Skateshop, der<br />
randvoll mit pubertierenden Kiddies ist. Somit lassen<br />
sich seltene Sachen von Analog bis WESC shoppen,<br />
die nicht unbedingt nach Snow- oder Skateboard<br />
ausschauen, aber dennoch in der Szene verwurzelt<br />
sind. Viel Zeug für die Dame von Welt hat Shopma-<br />
nager Christoph ebenfalls geordert, genauso wie<br />
Schuhe und Accessoires. Nur auf Hardware, sprich<br />
Decks und Boards, müssen die Kunden verzichten.<br />
Darüber tröstet aber die wechselnde Lichtanlage<br />
(neudeutsch: Mood Management!) inklusive dem<br />
clubtauglichen Interieur hinweg, das auch in einen<br />
Mac-Designer-Laden passen würde. Und wer dann<br />
doch nur die besten Tricks und neuesten Snow-<br />
board-Spots in Erfahrung bringen will, ist sicher auch<br />
nicht falsch. Denn das Pleasure Snowboard Magazin<br />
liegt im Lucid natürlich auch aus.<br />
LUCID, TÜRKENSTR. 52 IM HINTERHOF (SCHWABING),<br />
WWW.LUCID-SHOP.DE // ÖFFNUNGSZEITEN: MO – FR, 11 BIS<br />
19.30H, SA 11 BIS 18H<br />
Tees“ in der Färberei, Claude-Lorrain-Straße 25. Künstlerin Domenica Kastl bemalt alles, was aus Textilien besteht.<br />
Schaut vorbei! +++ „Hey DJ, wo kommt den diese Geile Scheibe raus?“ „Auf SMAUL, Alter!“ www.smaulmusic.de
:::::::::::::::: 0036 . CURT WAR DA<br />
kleine kuenste<br />
DAS HAUS DER KLEINEN KÜNSTE IST EINE PLATTFORM FÜR JUNGE KÜNSTLER UND DESIGNER DIE<br />
HIER IHRE KOLLEKTIONEN AUSSTELLEN KÖNNEN. TEXT UND FOTO: KATRIN HUPKE<br />
Der Laden trägt das Credo der Besitzerin: viel Liebe<br />
zum Detail, Wärme und Freundlichkeit. Die Initiatorin<br />
dieser Idee ist Bahar Auer, die im Iran geboren ist<br />
und hier in München aufwuchs. Sie hat neben einer<br />
Ausbildung zur Versicherungskauffrau - eigentlich<br />
nicht mit Herzblut, wie sie sagt, dafür aber eine gute<br />
Einnahmequelle für die Finanzierung ihres Studiums<br />
der Orientalistik, schon lange die Idee gehabt, junge<br />
Künstler zu fördern. Mitte Februar war es dann<br />
soweit und sie konnte ihren Traum im Glockenbach-<br />
viertel in die Tat umsetzen. Zu den bisherigen, eher<br />
kunsthandwerklich und Mode orientierten Verkaufs-<br />
stücken wie Taschen, bemalten Stühlen, Kinder und<br />
Damenmode, Schmuck und auch Tafelbildern ist<br />
noch eine Erweiterung des Ausstellungskonzepts<br />
geplant, in dem auch Medien wie Film, Fotografi e<br />
und Musik miteinbezogen werden sollen. Das Haus<br />
der kleinen Künste ist ein Laden, in dem Lebendig-<br />
keit herrscht: Denn wie in einer Galerie werden<br />
die Ausstellungsstücke nur für eine bestimmet Zeit<br />
gezeigt und wieder durch Neue ersetzt. Also ein<br />
Zusammentreffen von verschieden nationalen und<br />
internationalen Kunstrichtungen. Einzige Vorraus-<br />
setzung: alle Stücke müssen in fairen Produktions-<br />
stätten und nicht in der dritten Welt hergestellt<br />
werden. Eine Plattform für Künstler in München ist in<br />
diesem Stil längst überfällig und daher eine wirkliche<br />
Bereicherung für die ansässige Kunstszene. Also<br />
einfach vorbeischauen – besonders für individuelle<br />
Geschenke empfehlenswert.<br />
HAUS DER KLEINEN KÜNSTE, BUTTERMELCHSTR. 18,<br />
WWW.HAUSDERKLEINENKUENSTE.DE // ÖZ: DI-FR 11.30-18.30 H,<br />
SA 11.30-16.30 H<br />
+++ Neu und toll: Mit dem erst kürzlich geöffnetem Cafe Kosmos (Dachauer/Ecke Marsstraße) kommt ein wenig<br />
Berlin-Kneipen-Flair nach München. Mit Möbeln direkt aus Omas Wohnzimmer. Und großen Fenstern. Und Astra.<br />
William Eggleston ist ein Mann, dem man nicht<br />
ansieht, dass er zu den wichtigsten Fotographen der<br />
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehört. In der<br />
U-Bahn würde er aussehen wie ein Bankangestellter,<br />
stets im Anzug, dem Alkohol und den Frauen nicht<br />
abgeneigt - so sagt man zumindest.<br />
Der geplante Dokumentarfi lm über ihn wurde aus<br />
dem begleitenden Filmprogramm genommen, weil<br />
der Künstler - so munkelt man - zu schlecht rüber<br />
käme. Es hieß, Eggleston sei unfreundlich und<br />
möchte in den Interviews eigentlich nicht über seine<br />
Arbeit sprechen. Scheinbar tut die Pinakothek der<br />
Moderne alles dafür, Künstler und die Kunst zwang-<br />
haft in einem überirdischen Vakuum zu halten.<br />
Sattdessen werden lieber anerkannte „Klassiker“<br />
von David Lynch, Jim Jarmusch und Wim Wenders<br />
gezeigt. Dies natürlich nicht ohne Grund. Erstge-<br />
nannter beruft sich in seinem Film „Blue Velvet“<br />
aus dem Jahr 1986 auf die Bildästhetik der frühen<br />
Farbfotografi en Egglestons. Kennt man den Film, so<br />
versteht man, was darunter gemeint ist. Es geht um<br />
die Thematisierung der Schattenseiten der amerika-<br />
nischen Gesellschaft. Hinter der glatten bürgerlichen<br />
Fassade wird eine latent lauernde Bedrohung sugge-<br />
riert. Auch William Egglestons Fotografi en scheinen<br />
vordergründig eine vertraut und intakt erscheinende<br />
Welt zu entwerfen, die jedoch subtil in Frage gestellt<br />
wird. Die Bilder erheben keinen dokumentarischen<br />
Anspruch, sondern bewegen sich vielmehr an der<br />
Grenze zur Fiktion.In der Ausstellung werden vier<br />
Portofolios der 70er und 80er Jahre gezeigt, wovon<br />
einer, Southern Suite (1981) seit kurzem in festem<br />
Besitz der Pinakothek der Moderne steht und dies<br />
auch der Anlass für die Ausstellung ist.<br />
Charakteristisch für Eggleston ist seine Arbeit in<br />
Serien. Die einzelne Aufnahme hat einen anderen<br />
Stellenwert: den der Erinnerung an die Vergangen-<br />
CURT KUNSTTIPP . 0037 :::::::::::::::<br />
ISOLATION, ENTFREMDUNG UND AMERIKANISCHE EXZENTRIK -<br />
DER PHOTOGRAPH WILLIAM EGGLESTON IN DER PINAKOTHEK<br />
DER MODERNE VOM 04. MAI BIS 19. AUGUST 07. TEXT U. FOTO: KATRIN HUPKE<br />
heit. Oft wurde dem Künstler vorgeworfen, seine<br />
„Schnappschußästhetik“ würde kein besonderes<br />
Talent erfordern. Neben der Banalität seiner Motive<br />
galt auch seine Arbeit mit Farbfi lm in der Fotogra-<br />
fi eszene der 60er Jahre lange Zeit als verpönt. Somit<br />
grenzte er sich von angesagten Photographen dieser<br />
Zeit wie z. B Henry Cartier-Bresson und Walker Evans<br />
ab, die ausschließlich in klassischem Schwarz- weiß<br />
arbeiteten. William Eggleston zeigt dafür Motive, die<br />
er in seiner direkten Umgebung in den Südstaaaten<br />
Amerikas fi ndet: verlassene Tankstellen, abgetragene<br />
Schuhe auf verstaubten Böden, leere Schaukeln,<br />
Gebäude bei Regen und Sturm. Es handelt sich meist<br />
um Reliquien der menschlichen Welt und um Spuren<br />
ihres Alltags. Besonders beeindruckend ist das Porto-<br />
folio Graceland aus dem Jahr 1983, eine Auftrags-<br />
arbeit einer Werbefi rma, für die er den damaligen<br />
Wohnsitz Elvis Presleys für einen Touristenführer<br />
fotografi eren sollte. Da er nur außerhalb der Öff-<br />
nungszeiten für den Touristenverkehr fotografi eren<br />
konnte, hielt er sich daher den ganzen Sommer 1983<br />
immer wieder nächtelang in Graceland auf. So ent-<br />
standen 100 bis 200 Aufnahmen, von denen 50 für<br />
den Führer ausgewählt wurden. Zusammen mit der<br />
exzentrischen Ausstattung des Anwesens entsteht<br />
eine sterile und verstörende Atmosphäre. Einsamkeit<br />
ist gepaart mit amerikanischer Exzentrik, symbolisiert<br />
durch den Star Elvis Presley. Man kann nachvollzie-<br />
hen, dass diese Bilder nicht die Ungezwungenheit<br />
und Leichtigkeit des King of Rock´n Roll darstellten,<br />
die „klassische Touristen“ erwarten würden.<br />
FILME: JIM JARMUSCH: MYSTERY TRAIN // 14. 06. // 18-20H<br />
DAVID LYNCH: BLUE VELVET // 05.07. // 18-20H UHR<br />
kunsttipp // kunsttipp // kunsttipp // kunsttipp //
:::::::::::::::: 0038 . CURT FASHION ONLINE<br />
zuhause<br />
shoppen<br />
CURT HAT SICH MAL DIE NEUE<br />
CAMPUS-KOLLEKTION VON<br />
MARC O‘POLO ANGESCHAUT.<br />
NE, NICHT IM LADEN, SONDERN<br />
SCHÖN FAUL VON ZUHAUSE<br />
AUS. TEXT: MELANIE CASTILLO<br />
Die hübsche Homepage schaut<br />
einem freundlich entgegen. Bevor<br />
man shoppen geht, spielt man ein<br />
paar Runden Ticktacktoe - gewinnt<br />
dabei allerdings nie - schlägt dann<br />
das Buch der Sommerkollektion<br />
auf, klickt und stöbert. Mode für<br />
Männlein und Weiblein.<br />
Der privilegierte Student an sich<br />
zwischen 20 und 29 steht ganz<br />
im Vordergrund. Hier wird nichts<br />
kurzlebiges gezeigt, sondern<br />
gute Klassiker, die eigentlich nie<br />
verjähren. Sowas darf schon was<br />
kosten, bewegt sich hier aber noch<br />
durchaus im Rahmen. Campus<br />
erreicht durch „weniger ist mehr“<br />
ein klares, einfach erfassbares<br />
Warenbild. Schaut rein unter:<br />
WWW.CAMPUS72.COM
::::::::::::: 0042 . CURT TRIFFT JED RUBENFELD<br />
curt fragt Jed Rubenfeld
::::::::::::: 0044 . CURT TRIFFT JED RUBENFELD<br />
ed Rubenfeld<br />
MIT SEINEM BUCH “TRAUMDEUTUNG”, EINEM KRIMI MIT UND ÜBER SIGMUND FREUD IM NEW YORK<br />
DES JAHRES 1909, HAT JED RUBENFELD GERADE DEN BRITISH BOOK AWARD GEWONNEN. AUSSER-<br />
DEM IST ER PROFESSOR IN YALE, EXPERTE FÜR VERFASSUNGSRECHT, VATER VON ZWEI KINDERN<br />
UND AUCH SONST EIN SUPER TYP. AUF SEINEM STOP-OVER IN MÜNCHEN TRAFEN WIR UNS UND<br />
ANALYSIERTEN EIN BISSCHEN IN DEN TAG HINEIN. TEXT UND FOTO: JAN VOSS<br />
curt: Is it exciting for you that this is the place (Mu-<br />
nich) where Freud and Jung last met in 1912?<br />
RUBENFELD: Was it Munich? I didn‘t know that. We<br />
went to Vienna and visited Freud‘s house. I felt chills<br />
down my spine when I stood in those rooms. I have<br />
never been there before. To touch furniture that he<br />
touched was a great experience.<br />
curt: For your book you changed places, names and<br />
times of actual events to turn it into a Thriller?<br />
RUBENFELD: It‘s a tricky thing you‘re talking about. A<br />
great deal of the book is based on fact. The murder<br />
mystery is all fictitious, of course. Much of the rest of<br />
the book is factual. If it is going to work as a novel,<br />
first obligation is to the narrative and that means<br />
sometimes you have to take certain liberties with the<br />
facts and that is a dangerous game because readers<br />
expect the factual material to be accurate and I wan-<br />
ted to make it as accurate as I possibly could. Most<br />
of the details, most of the dialogue, everything that<br />
goes on between Freud and Jung is factual based.<br />
I took scenes from Europe and transferred them to<br />
America, I took scenes from 1910, 1911 and put<br />
them back in time to 1909.<br />
curt: You must have spent a long time researching?<br />
RUBENFELD: I can‘t count the hours. It was endless<br />
researching. I read thousands of old newspaper arti-<br />
cles. Just fascinating. You can do it on your computer<br />
now. You don‘t have to go to a library. All the old<br />
newspapers are archived and they‘re searchable by<br />
word. If you type in „Freud“ for example you can see<br />
every article that is written between 1905 and 1915<br />
on Freud in major newspapers. Before it would have<br />
taken years to find that information. Now it takes<br />
10 seconds.Being able to read those articles on New<br />
York City and Freud in 1909 you can really immerse<br />
yourself in popular culture and what people were<br />
talking about. Twenty years ago that would have<br />
been impossible.<br />
curt: And it was your wife‘s Idea to write the book?<br />
RUBENFELD: Yes it was. She got tired of me complai-<br />
ning that no-one was reading my academic work,<br />
so she said „why don‘t you try writing something<br />
more popular, like a novel?“ and I said „how can I<br />
write something like a novel? I can‘t write a novel.“.<br />
She said „sure you can“ and she even said „why<br />
don‘t you write something about Psychoanalysis.<br />
You know about Freud!“ And it occurred to me: why<br />
not about Freud himself in 1909, because there is<br />
this mystery about his trip to America. He comes to<br />
America and, objectively speaking, has a fantastic<br />
trip. The most famous Philosophers and Psychologists<br />
come down from Harvard and he‘s written up in<br />
newspapers.<br />
I mean, Psychoanalysis takes off in America. It beco-<br />
mes the dominant school of psychiatric thought. And<br />
yet for the rest of his life he won‘t come back, he<br />
refers to Americans as savages, he blames this trip to<br />
the US for the breakdown of his health and no-one<br />
knows why, to this day. So I thought, this could be an<br />
interesting novel and started thinking about how to<br />
fill it. That‘s when I took the Dora case. I didn‘t want<br />
to create some fake Freudian analysis that would<br />
just be either wrong or stereotypical. Instead I took a<br />
real Freudian case and transplanted it from Vienna to<br />
Manhattan and made that the core of the psychoana-<br />
lytical part of the story.<br />
So all of what Nora says to him about her family, her<br />
father, her fathers best friend ...all that is what Dora<br />
said to Freud. And Freud‘s interpretation that he<br />
offers in the book about what‘s really going on in her<br />
head is exactly what he said to Dora. It was great fun!<br />
curt: What is your opinion on J. Masson who claims<br />
that Freud once wrote a big thesis on child abuse as a<br />
main cause for Neurosis and then later buried it again<br />
due to outside pressure in his early years?<br />
RUBENFELD: You know that stuff is not true.<br />
curt: Masson is crazy?<br />
RUBENFELD: No, Masson is not crazy. There is a<br />
period in Freud‘s early studies when he is beginning<br />
to talk to patients and let them tell their own stories,<br />
their own sexual life which is scandalous and everyo-<br />
ne is outraged that he‘s doing it. Many of his patients<br />
begin to tell him of events that sound as if they are<br />
describing sexual relationships that happened with<br />
their parents, let‘s say a woman with her father when<br />
she was a little girl.<br />
There is a moment when he writes and lectures<br />
saying that we need to be more concious and that<br />
there is a possibility that there is more abuse of this<br />
kind then we are prepared to admit. He never retracts<br />
that. Later when he begins to develop psychoanalyti-<br />
cal ideas he says „a lot of this material may have not<br />
really happened”. They may be describing what he<br />
will then later call the Oedipal complex. It is all very<br />
exaggerated. He said, there may be more going on<br />
than we are able to admit.<br />
curt: In the book, Freud seems to be a nice father<br />
figure whereas when you read his books he seems to<br />
be very cold.<br />
RUBENFELD: I don‘t think so. His writings strike many<br />
people as cold and formal. I am an admirer of his<br />
writing and his writing style. Jung‘s style is more alive<br />
and you can easier connect with him. Freud seems<br />
very distant. Its part of their characters, but many<br />
people who new Freud tell of a person who is very<br />
warm and someone they could relate to and I think<br />
he had to be that way to become the first practitioner<br />
of Psychotherapy. Nowadays orthodox Psychoanalysts<br />
never intervene with their patients.<br />
It‘s all free association, the patient speaks, they are<br />
not allowed to look. In fact Freud said right next to<br />
them and he was much more interventionist and he<br />
developed very good friendships with women and<br />
men that were very close and warm.<br />
So I think in real life he wasn‘t the same guy as you<br />
might get the impression of from the writing.<br />
curt: You‘re not that excited that your book might<br />
become a movie?<br />
RUBENFELD: If they make it into a movie it would<br />
be great, but it won‘t be my book. It‘s not the right<br />
attitude. A lot of authors feel like „it‘s my book. Are<br />
they going to be true to my book?“.<br />
Movies are completely different. It‘s not like they<br />
will call me and ask about my opinion. They buy the<br />
rights, they never want to talk to you again.<br />
curt: Thank you very much for the interview.
:::::::::::::::: 0046 . CURT SPIELT CURT SPIELT . 0047 :::::::::::::::<br />
METZGER-QUARTETT<br />
TEIL 3<br />
DIE QUARTETT-GAUDI GEHT WEITER. DIESMAL MIT METZGERN AUS BERLIN. EIN WAHRES ABENTEUER,<br />
DAS KÖNNEN WIR EUCH SAGEN. AN BAYERISCHEN LEBERKÄSE UND WEISSWÜRSTEN FEHLT ES DORT<br />
OBEN NICHT, AUSSERDEM IST DIE HAUPTSTADT MIT SENFQUETSCHEN AUSGERÜSTET. KÖNNEN DIE<br />
MÜNCHNER DEN BERLINERN STANDHALTEN? WER STICHT? PROBIERT ES AUS. AUSSCHNEIDEN,<br />
SAMMELN UND SPIELEN. IDEE UND FOTO: JAN VOSS, TEXT: MELANIE CASTILLO<br />
„WIR LIEBEN ROHES FLEISCH.“<br />
CURT IN BERLIN MIT UNSERER WURST-<br />
KOORDINATIONS-BERATERIN HANNAH.<br />
SPEZIAL-EDITION<br />
SPEZIAL-EDITION<br />
SPEZIAL-EDITION<br />
BERLIN BERLIN<br />
<br />
FLEISCHEREI<br />
MISCHKE<br />
Gegründet: 1995<br />
Wurstsorten: 35<br />
Schinkensorten: 10<br />
Zwei Weisswürste: 1,70 Euro<br />
100gr Leberkäse: 0,95 Euro<br />
Teuerste Wurst: 1,00 Euro<br />
Bio: Nein<br />
Sauberkeit (1-5): 4 Sterne<br />
Freundlichkeit: 4 Sterne<br />
LANDMETZGEREI<br />
LOOSS<br />
M<br />
E<br />
T<br />
Z<br />
G<br />
E<br />
R<br />
ZUM SAMMELN. FORTSETZUNG FOLGT. VIEL SPASS BEIM SPIELEN.<br />
Gegründet: 1999<br />
Wurstsorten: 32<br />
Schinkensorten: 8<br />
Zwei Weisswürste: 1,55 Euro<br />
100gr Leberkäse: 1,50 Euro<br />
Teuerste Wurst: 2,99 Euro<br />
Bio: Ja<br />
Sauberkeit (1-5): 4 Sterne<br />
Freundlichkeit: 3 Sterne<br />
<br />
SPEZIAL-EDITION<br />
BERLIN<br />
SPEZIAL-EDITION<br />
BERLIN<br />
Q<br />
U<br />
A<br />
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E<br />
T<br />
T<br />
<br />
FOTOGRAFIEREN NICHT MÖGLICH<br />
FLEISCHTHEKE BEIM<br />
KAISERS<br />
SPEZIAL-EDITION<br />
BERLIN<br />
Gegründet: 1992<br />
Wurstsorten: 30<br />
Schinkensorten: 10<br />
Zwei Weisswürste: 0,89 Euro<br />
100gr Leberkäse: 0,99 Euro<br />
Teuerste Wurst: 2,59 Euro<br />
Bio: Nein<br />
Sauberkeit (1-5): 1 Sterne<br />
Freundlichkeit: 1 Sterne<br />
SPEZIAL-EDITION<br />
BERLIN<br />
ZUM THÜRINGER<br />
Gegründet: 1999)<br />
Wurstsorten: 60<br />
Schinkensorten: 15<br />
Zwei Weisswürste: -<br />
100gr Leberkäse: 0,86 Euro<br />
Teuerste Wurst: 2,79 Euro<br />
Bio: Ja<br />
Sauberkeit (1-5): 4 Sterne<br />
Freundlichkeit: 3 Sterne
M<br />
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AUSSCHNEIDEN, SAMMELN UND SPIELEN. DAS MACHT SPASS.<br />
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R<br />
c c<br />
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T<br />
E<br />
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T<br />
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<br />
Vater werden ist sehr schwer,<br />
nach 5 Hellen, oder mehr ...<br />
DIE EINEN DENKEN BEI CHRISTI HIMMELFAHRT AN DIE RÜCKKEHR DES HEILIGEN VATERS. DIE<br />
Das Bratwurstglöckel am Dom ist eines der ältesten<br />
Gasthäuser Münchens und längst eine Institution.<br />
Wie die Wurst, Insider sagen dazu nur „Schildkröte“,<br />
dort schmeckt, blieb dem weinbrandt an jenem<br />
verregneten Nachmittag leider verborgen. Das der<br />
dort gezapfte Gerstensaft aber zum köstlichsten<br />
gehört, was je seine Kehle heruntergeronnen ist,<br />
sofort offenkundig. Süffigstes Augustiner aus dem<br />
kleinen Holzfass, im Keller von Stangeneis gekühlt, ja<br />
ist denn heut’ scho’ Weihnachten?<br />
Nein, immer noch Vatertag, das geht sich ja gut an.<br />
Die Atmosphäre im etwa 5 qm grossen Stehaus-<br />
schank erreicht ihren Höhepunkt, als eine Gruppe<br />
Nordlichter sich dorthin verirrt. Jetzt könnte es mollig<br />
eng und intim werden, aber nach Sprüchen wie „Ihr<br />
seid doch eh bloß kleine Gläser gewohnt“ ist der<br />
weinbrandt wieder allein mit der Handvoll hartnäk-<br />
kiger Stammgäste. Einer kam hier 40 Jahre lang<br />
jeden Tag hin, jetzt hängt seine Totenanzeige an der<br />
Wand. Prost! Auf ... , wie hieß der noch mal?<br />
DER WEINBRANDT RAET. 0049 ::::::::::::::<br />
ANDEREN AN VATERTAG, DEN WOHL GLANZVOLLSTEN FESTTAG DES JAHRES. DEN TAG, AN DEM<br />
MAN SICH ENDLICH MAL - OHNE SCHLECHTES GEWISSEN UND VON ALLEN FEMININEN GESCHÖPFEN<br />
ENTSCHULDIGT - SO RICHTIG DIE BIRNE ZULÖTEN KANN. DER WEINBRANDT IST SICH ZWAR BIS<br />
DATO KEINER LENDENFRUCHT BEWUSST, ABER MIT-BEGIESSEN WOLLTE ER TROTZDEM. DENN IM<br />
LEBER-DURCHSPÜLEN – GERADE AUF HOHEM NIVEAU - MACHT IHM SO SCHNELL KEINER WAS VOR.<br />
TEXT: CHRISTOPH BRANDT<br />
5 Biere und 1 Lokalrunde später (ach so, dafür ist<br />
die Klingel!) wird dem weinbrandt bewusst, dass das<br />
hier eine Weinkolumne ist. Also auf einen letzten<br />
Absacker in Geisels Vinothek. Der Schock der kon-<br />
sternierten Bedienungen über den leicht bierseligen<br />
weinbrandt und seine zwei weinseligen Kumpanen<br />
legt sich prompt, als zum Einstieg aus der üppigen<br />
Weinkarte ein 2005er Riesling Smaragd Hoch-<br />
rain von Hirtzberger gewählt wird. Sofort kommt<br />
Bewegung in die Ober, Dekantierflaschen werden<br />
gezückt, Gläser poliert, Schinken geschnitten. Der<br />
Wein begeistert mit opulentem Duft, trotz Jugend<br />
mit viel Druck und sehr dicht am Gaumen. Das kann<br />
jetzt nur der 1996 Cos d’Estournel toppen. Ein irres<br />
Teil mit viel Johannisbeeren und Oliven in der Nase,<br />
geiler Farbe, schöner Länge und ewigem Potenzial.<br />
Da ist jeder hartverdiente Cent perfekt ausgegeben.<br />
Morgen muss der weinbrandt dringend zum Arzt,<br />
denn krankgeschrieben ist morgen wieder Vatertag<br />
DER WEINBRANDT RÄT: BRATWURST GLÖCKL<br />
AM DOM, FRAUENPLATZ 9, INNENSTADT<br />
KONTRASTPROGRAMM: GEISELS VINOTHEK,<br />
SCHÜTZENSTR. 11, NÄHE HAUPTBAHNHOF
:::::::::::::::: 0050 . CURT FRAGT: ERDMOEBEL<br />
MUSIKA-<br />
IMMER SCHON IRGENDWIE WAREN ERDMÖBEL VON HERRSCHAFTEN<br />
..<br />
ERDMoBEL DIE<br />
ERDMÖBEL AM 20. OKTOBER IM BACKSTAGE<br />
LISCHE EXTRAWÜRSTE. BLOSS IN KEINE SCHUBLABEN STECKEN LASSEN. MIT<br />
IHREM NEUEN ALBUM „NO. 1 HITS“ MIT COVERS VON NIRVANA, KYLIE MINOGUE<br />
BIS HIN ZU DEN VENGA BOYS ÜBERRASCHEN SIE UNS - UND WIR SIE IM GEGEN-<br />
ZUG BEIM INTERVIEW IN DER REITSCHULE MIT UNSEREM FRAGEBOGEN.<br />
TEXT: MELANIE CASTILLO, FOTO: JAN VOSS
NEUSEELAND<br />
CURT IM AUSLAND: NEUSEELAND. 0053 ::::::::::::::<br />
UNSER FREUND ARNOLD HAT DIE RICHTIGE ENTSCHEIDUNG<br />
GETROFFEN. ER HAT VOR EINEM JAHR SEIN ZEUG GEPACKT<br />
UND IST NACH NEUSEELAND. ZACK. EINFACH SO. NEBEN<br />
DER TATSACHE, DASS WIR ARNOLD VERMISSTEN, WOLLTEN<br />
WIR UNS NATÜRLICH AUCH SELBST MAL VON DEM LAND<br />
AM ANDEREN ENDE DER WELT ÜBERZEUGEN. SCHLIESSLICH<br />
MUSS JA EINER MAL NACH DEM RECHTEN SEHEN…<br />
TEXT: MELANIE CASTILLO, FOTO: MATHIAS METZNER, MEL
:::::::::::::::: 0054 . CURT IM AUSLAND: NEUSEELAND<br />
Wer kam eigentlich auf die irre Idee zu glauben, dass<br />
man zu fünft mit Gepäck für drei Wochen in einen<br />
Kombi passt? Nach dem Schaden an der hinteren<br />
Achse wegen Übergewicht ist klar, wir brauchen<br />
einen Bus. „Dann passt auch mein Skateboard<br />
rein.“ Arnold möchte sich eben alle Möglichkei-<br />
ten im Urlaub offen lassen. Neben Taschenlampe,<br />
Schlafsack und Campinggeschirr braucht man als gut<br />
ausgerüsteter Camper auch einen Gaskocher, um<br />
die geliebten Baked Beans warm zu machen. Uns<br />
fehlen nur noch die Gaskartuschen. In jeder Stadt<br />
und in jedem noch so kleinen Ort in Neuseeland gibt<br />
es das „Warehouse“, das Paradies für Allerlei. Auch<br />
für Gaskartuschen, so dachten wir. In Wellington<br />
müssen diese wohl gerade ausverkauft sein – statt-<br />
dessen freunden wir uns mit praktischen Isomatten<br />
in Übergröße an. Gekauft!<br />
Entlang der Westküste der Südinsel halten wir hier<br />
und da mal an, sehen Robben in allen Lebens- und<br />
Verwesungszuständen, baden im kalten Meer,<br />
schlafen unter sternenklarem Himmel, wandern in<br />
Gletschertälern … was für ein Idyll.<br />
Im kleinen Örtchen Haast sitzen wir in<br />
einer Kneipe, vermutlich eine<br />
umgebaute Turnhalle mit<br />
Hirschgeweih und<br />
dazu geschmackvoll passender Tapete an den Wän-<br />
den, und trinken zu „Like a virgin“ von Madonna<br />
günstigen Wein aus Australien. Im „Warehouse“sind<br />
die Gaskartuschen leider wieder vergriffen, aber<br />
das Casino-Set mit Roulette-Tisch und Zubehör ist<br />
im Sonderangebot. Da kann man nicht nein sagen.<br />
Unser Bus ist ja geräumig.<br />
Nach einer Woche kalter Baked Beans zum Früh-<br />
stück, wird es endlich Zeit die verdammten Gaskar-<br />
tuschen zu kaufen. Auch dieses Mal haben wir Pech,<br />
aber Gerald verlässt freudenstrahlend den Laden<br />
mit einer Luftmatraze, Herbert mit einem hübschen<br />
Hut, Arnold mit einer Angel und Frau Eber mit einem<br />
Lippenbalsam mit hohem Lichtschutzfaktor.<br />
Dass wir das leidige Thema Gaskartuschen nie<br />
wieder erwähnen werden, wissen wir erst, als wir<br />
der Ausgeburt der Hölle begegnen. Satan, Teufel,<br />
Hundskrüppel, ich weiß nicht, alles zusammen. In<br />
Okarito an der Westküste passiert es. Wir sitzen an<br />
einem malerisch schönen Strand in der Abenddäm-<br />
merung. Arnold angelt solange, bis er seine Angel-<br />
schnur in den Wellen verliert, Gerald joggt, Herbert<br />
macht
Gerald<br />
irgendwas, und<br />
Frau Eber und<br />
ich tun das, was<br />
Mädels eben so<br />
tun. Erst ist es nur<br />
eins dieser kleinen<br />
obstfl iegenähnli-<br />
chen Insekten, die<br />
uns umkreisen, auf<br />
einmal ist es ein<br />
ganzer Schwarm.<br />
Der Angriff der<br />
Sandfl iegen.<br />
Entkommen unmöglich. Mit unzähligen Bissen und<br />
blutüberströmten Wunden auf unserer Haut laufen<br />
wir wild um uns schlagend durch die Gegend. Aber<br />
wohin? Sie sind überall. Aus den Lautsprechern<br />
unseres Busses ertönt „Wir tanzen im 4-Eck“ von<br />
Stereo Total.<br />
3 Tage später in Wanaka, ist dann alles wieder gut.<br />
Übersäht mit juckenden Bissen, liegen wir entspannt<br />
– so entspannt wie man mit Juckreiz und Schwellun-<br />
gen eben sein kann - am glasklaren See und spielen<br />
Poker. Herberts Fuß, angeschwollen von mindestens<br />
tausend Sandfl iegen-Stichen, ähnelt einem fl eischi-<br />
gen Klumpen. Über Queenstown, Milford Sound<br />
und Lumsden tuckern wir zur Ostküste, komplett<br />
von Sandfl iegen befreit. Wir haben sie tatsächlich<br />
überlebt.<br />
Arnold<br />
Herbert<br />
Perrücken: vom Warehouse,<br />
von wo sonst.<br />
Beim Lake Taupo auf der Nordinsel regnet es in<br />
Strömen und wir lassen uns nach wochenlangem<br />
wilden Campen im letzten freien Zimmer des letzten<br />
freien Hostels nieder. „It could be quite loud,“ meint<br />
die junge Frau an der Rezeption. „Jaja, das passt<br />
schon“, lächeln wir mild. Friedlich und erschöpft<br />
vom Bad in den heißen Quellen sinken wir in unsere<br />
verrosteten Stockbetten, als uns mit einem Mal ein<br />
Erdbeben auf dem Schlaf reisst. Nein, doch kein<br />
Erdbeben, sondern der Bass von der Diskothek unter<br />
uns. Nach kurzem Entsetzen knobeln wir, ob wir nun<br />
ein wenig im Zimmer tanzen, uns betrinken oder<br />
Oropax in die Ohren stopfen sollen. Der Tinnitus von<br />
Frau Eber überzeugt uns alle in den Aufenthaltsraum<br />
des Hostels zu gehen und Poker bis tief in die Nacht<br />
zu spielen. Und uns zu betrinken.<br />
Auch wenn im Albatross Center keine Albatrosse<br />
zu sehen und auf der Halbinsel Otago – berühmt<br />
für die vielen Pinguine – keine Pinguine anzutreffen<br />
sind, beeindruckt uns die Vielfalt und Schönheit der<br />
Fauna Neuseelands sehr. Eine Oppossum-Familie<br />
begegnet uns des Nächtens und bedient sich unserer<br />
Essenabfälle.<br />
Bis nach Auckland haben wir es auf der Nordinsel<br />
nicht mehr geschafft, aber da hatte Arnold ohnehin<br />
gemeint, es wäre nicht so toll. Und wir glauben<br />
Arnold. Auch, wenn er sagt, dass es im Warehouse<br />
mittlerweile wieder Gaskartuschen gibt. Gaskartu-<br />
schen? Wer braucht schon Gaskartuschen?<br />
Im Auftrag von Dough Smith!<br />
CURT IM AUSLAND: NEUSEELAND-REZEPT. 0057 ::::::::::::::
LUXUSBABA - SUPERSTARPARTY<br />
AUF DER LUXUSBABA SUPERSTARPARTY WURDE DIE<br />
SOMMERKOLLEKTION 2007 DES MÜNCHNER MODELABELS<br />
LUXUXBABA UNTER DEM MOTTO „ BE YOUR OWN IDOL“ IM<br />
M. C MUELLER VORGEFÜHRT. TEXT: KATRIN HUPKE<br />
Als wir dort auftauchten, spazierten die Luxusbaba Models,<br />
Designerinnen des Labels, die ihre Mode selbst präsentierten,<br />
über den roten Teppich. Begleitet von unzähligen Bodyguards und<br />
vorgefahren in einer weißen Luxuslimousine wurde ihnen gerade<br />
der Weg ins m. c Mueller gebahnt. „Ich muss so ein Kleid haben“,<br />
dache ich mir. Nicht superperfekte Models machen die ganze<br />
Sache interessanter, ausserdem wurden sie doch mit jedem Bier<br />
immer schöner. Und noch heute erinnern wir uns gerne an den<br />
schönen Abend zurück.<br />
Pamela, Sue Ellen oder Alexis - schöne Kleidung<br />
für schöne Mädels oder solche die es werden<br />
wollen. Das Namensprinzip, das stark an ein<br />
schwedisches Möbelhaus erinnert, lässt sich<br />
bei Luxusbaba auch auf die Mode anwenden.<br />
Allerdings hat das Label damit sonst nichts<br />
mehr gemein. Es handelt sich um individuel- individuel-<br />
le Kleidungsstücke, die aus Vintagestoffen<br />
zusammengesetzt sind. Das bedeutet,<br />
jedes Teil ein Unikat und auch noch<br />
etwas Gutes für die Umwelt getan.<br />
Auf der Internetseite des Labels<br />
kann man sich sein Kleidungsmodell<br />
selbst aussuchen, dessen Namen in der<br />
aktuellen Sommerkollektion an Starlets und<br />
Filmdiven erinnern. Wir warten auf Brett,<br />
Sean und George, denn eine Herrenkollekti-<br />
Herrenkollekti-<br />
on gibt es noch nicht!<br />
WWW.LUXUSBABA.DE<br />
ZUHAUSE IM UMWERK, DREIMÜHLENSTR. 26<br />
TEL: 089-17926565<br />
CURT STELLT VOR: LUXUSBABA. 0059 ::::::::::::::
:::::::::::::::: 0060 . 5 FRAGEN AN CURT CURT FRAGT SMS . 0061 . 0061 ::::::::::::::: ::::::::::::::<br />
FÜNF FRAGEN AN<br />
ICKE & ER<br />
DAS RAP-DUO AUS BERLIN ODER HA<strong>MB</strong>URG (DAS WEISS KEINER SO GENAU) HAT ES DANK MYSPACE MIT DEM GASSEN-<br />
HAUER „RICHTIG GEIL“ IN DIE HERZEN DIVERSER FANS GESCHAFFT. FOUR MUSIC HAT SIE GLEICH MAL UNTER VERTRAG<br />
GENOMMEN, TAGE UND NÄCHTE VERGINGEN UND SCHON GIBT’S DAS DEBUTALBUM „MACHET EINFACH“. 18 TRACKS UND<br />
GAR NICHT BLÖD. DIE IDENTITÄT VON ICKE & ER IST GEHEIM, MAN ERKENNT SIE AN IHREN OBERLIPPENBÄRTEN, DEM<br />
GHETTO-STYLE IN JOGGINGHOSEN UND KAPUZENPULLOVERN - UND IHREM KRASSEN BERLINER DIALEKT. CURT KANN DAS<br />
AUCH, ALSO DAS MIT DEM DIALEKT UND STELLT ICKE & ER 5 FRAGEN. TEXT: MELANIE CASTILLO<br />
EINS<br />
ZWEI<br />
DREI<br />
VIER<br />
FÜNF<br />
Wos wärn Icke&Er wenns koa Internet ned geba dat?<br />
Ick sage mal so: Icke & Er sind natürlich immer Icke & Er, aber ohne Internet würdet ihr Vögel in<br />
Bayern uns wohl ma eher nich kennen. Und ohne Internet-Übasetzung könnten wa Eure Frajen<br />
schon ma jar nich vastehn.<br />
Ihr gebts Interviews nur schriftlich oder antwortets mitm Tonband. Wieso?<br />
Damit die Journalisten nich den janzen Tag bei uns zu hause abhängen und uns allet wegsaufen.<br />
Die schreiben ja ooch eh wat sie wollen, mit Treffen oder ohne.<br />
Wir wollen einfach in Ruhe unser Ding machen, Alter! Mach et einfach!<br />
Mögts ihr aa a saures Lüngerl?<br />
Keene Ahnung, nie probiert, wat solln dit sein? Und warum heissen Buletten eijentlich bei euch<br />
nich Buletten? Watt isn da los? Wir stehn auf Robra und Herrenjedeck, aba eure Lüngerl oda wat<br />
probiern wa ooch ma. Auf jeden.<br />
Icke, du bist kurzsichtig. Wuivui Dioptrie hostn?<br />
Kurz vor Blindenhund, Alter, neun Dioptrien. Und Er is nich nur der Produzent von die janze<br />
Musik, sondern ooch mein Blindenführer. Jeiler Job!<br />
Wos findets ihr so richtig scheiße?<br />
Jestresste Trullas, volle Autobahnen, Bild-Zeitung.<br />
BLINDE HEADLINE<br />
Eigentlich hatte Mäusi Joppke ja MITTEILUNG den Auftrag, die immer macht, wenn er bei ERHALTEN.<br />
Gewitter ausreitet - zu<br />
ominöse und berühmt berüchtigte Gästebuch- sehr genießt er es, wenn ihm die Blitze direkt in<br />
Mafia zu entlarven, denn seit seinem Erfolg beim<br />
Ermitteln gegen die Gewinnspiel-Mafia gilt er in<br />
der Szene als Spezialist für abgefeimten Betrug,<br />
Gaunereien aller Art und gegenseitigen Beschimp-<br />
fungen auf niedrigstem Niveau. Doch ihm lag eine<br />
Sache viel mehr am Herzen: Das Wetter. Und so<br />
machte er sich auf, gegen denjenigen zu ermitteln, durch die Fränkische ritt und über die faulen Wirte<br />
KÜNSTLER: der Regen CLUB und Kälte TIKKAverbricht:<br />
gegen Gott. schimpfte, die offensichtlich an seinem Umsatz<br />
HEY CHRIS, ZIEH DIR DAS MAL REIN,<br />
Ein paar Tage observierte Mäusi die Lorenzkirche, nicht interessiert waren - und er ist ein guter<br />
ALBUM: VOLUME 1<br />
FUNKY EASY PIESY. DANN BAUST DU ENDjedoch<br />
erfolglos. Obwohl er sich mit herumlun- Trinker! - erblickte er ein Biergarten, auf den ein<br />
LICH MAL STRESS AB. BEI DIR BITTERNÖ-<br />
LABEL: gernden MUTO Punks anfreundete und viel von japani- TIG. einzelner LIEBE kleiner GRÜSSE, Sonnenstrahl MEL gerichtet war. In<br />
schen Touristen fotografiert wurde - dreimal sogar<br />
VÖ: 08.06.07<br />
beim Pissen - konnte er Gott nicht entdecken.<br />
dem kleinen Lichtkegel, auf einer trockenen Bierbank,<br />
mit einer halb verzehrten Brotzeitplatte und<br />
KÜNSTLER:<br />
Auch nicht<br />
STEREO<br />
an den<br />
TOTAL<br />
Bratwurstbuden. Die Kirche einem eigenen 5-Liter-Holzfass, saß Gott. Mäusi<br />
selbst wollte Mäusi Joppke nicht betreten, er wäre HAMMER! hielt an, DAS stieg DUO ab, striegelte VESTEHTS kurz die HALT Sackhaare IMMER<br />
ALBUM: sofort vom PARIS Blitz VS. erschlagen BERLIN worden. Zu oft hatte WIEDER er seines ZU Pferdes, BEGEISTERN. dann seine eigenen, ICH SAG und setzte JA Z sich<br />
STEREO TOTAL!!! DER STRICHERJUNGE MIT<br />
LABEL:<br />
gesündigt,<br />
DISKO<br />
zu<br />
B.<br />
viele Frauenherzen schon gebrochen schließlich mit dazu. Gott verkleinerte den Lichtke-<br />
DER RAUCHERLUNGE GRÜSST.<br />
- er sah sich schon als menschliche Fackel über den gel, sodass Mäusi im Regen sitzen musste. „Hab ich<br />
VÖ: Hauptmarkt 22.6.07 torkeln. Die Kirche selbst kam also dich endlich gefunden.“ - „Nein, Joppke, ich habe<br />
nicht in Frage. Als Club-Fan verkleidet, besuchte dich zu mir geholt. Ich habe einen Job für dich:<br />
KÜNSTLER:<br />
Mäusi Club-Spiele.<br />
ICKE & ER<br />
Er hatte von Martin S. gehört, YO! du GAR wirst NICHT dich zukünftig SO DOOF, ums Wetter DIE ZWEI kümmern. RAP- Ich<br />
ALBUM: Gott sei MACH Fußballfan ET EINFACH! und beim FCN läuft´s ja gerade. PER habe AUS keinen BERLIN Bock mehr SPANDAU. darauf.“ LIEBLINGS-<br />
„Okay“, erwiderte<br />
Wäre also möglich, dass Gott sich dort rumtreibt TRACK: Mäusi, S.P.A.N.D.AU. „wenn du mir dann RISCHTISCH meine Sünden JEIL. vergibst.<br />
LABEL:<br />
und ein<br />
FOUR<br />
bisschen<br />
MUSIC<br />
nachhilft. Auf den normalen Ich will nicht als Fackel enden“. Gott dachte kurz<br />
VÖ: Rängen, 22.06.07 am Bierstand und auf den Toiletten nach, schließlich war sein Fass fast leer und er<br />
war er jedoch nicht, und auf die Schnösel in den schon recht betrunken. „Geht klar, Mäusi. Aber gib<br />
KÜNSTLER: VIP-Boxen CREME hatte Mäusi FRESHkeine<br />
Lust. Er brach die HALLO dir Mühe. CHRIS, Ich weiß, EMOPUNK du bist AUS ein toller DEN Dedektiv, VEREI- aber<br />
Suchaktion ab. Hatte Martin S. gelogen? War Gott HEY NIGTEN Wettermachen, BOYS KÖNIGREICH AND GIRLS! das ist was LIEGT DIE Anderes.“ NEUE BEI UNS CREME AUF<br />
ALBUM: HAST DU FEUER?<br />
Greuther-Fürth-Fan? Ein weiteres Mysterium, das FRESH DEM Die TISCH. beiden PLATTE tranken KAUFEN, zusammen UM noch MAL ein SAGEN weiteres ZU<br />
KÖNNEN: ICH HAB DIE JUNGS SCHON VOR<br />
LABEL: Mäusi 58BEATS auf seinen pedikürten Fingernägeln brannte. Fass. Gott purzelte dann auf seine Wolke und<br />
DEN GANZEN HIPHOP AWARDS GEHÖRT...<br />
Das Wetter war immer noch eine Katastrophe, verschwand, Mäusi stieg auf sein Pferd und ritt in<br />
VÖ: 29.06.07<br />
die Sintflut schien bevor zu stehen. Mäusi meinte seinem eigenen Sonnenstrahl nach Hause.<br />
schon Heuschreckenschwärme über der Burg Seitdem regnet es. Die Gemüter sind schwer, die<br />
KÜNSTLER: SON OF THE VELVET RAT<br />
schwirren zu sehen. Diese stellten sich jedoch als HEY Selbstmordrate MÄDELS, DAS steigt. IST Nur WOHL Mäusi sitzt EHER in den WAS Bier-<br />
ALBUM: Konfettiregen LOSS & LOVE heraus, in die Luft geworfen von FÜR gärten EUCH. dieser EIN Stadt, WENIG trinkt EINGESCHLAFENE<br />
und isst und hat seinen<br />
einem volltrunkenen Prinz-Leser.<br />
FÜSSE, eigenen DAZU Sonnenschein. EMOTIONEN Seine IM Frisur ÜBERMASS. sitzt und sein<br />
LABEL: MONKEY MUSIC<br />
Um seine Sinne wieder zu schärfen, ritt Mäusi trotz UND neuer LA LA Job, LA. das mit DIE dem MUNDHARMONIKA Wetter, macht ihm Spaß. IST<br />
VÖ: Regen, 22.06.07<br />
Hagel und Blitz mit seinem Araber in die COOL. Neulich rief Gott ihn an. „Du machst das ganz<br />
Fränkische, um einige Maßen zu stemmen. Seinem<br />
Ross hatte er die Hufeisen abgenommen, wie er es<br />
SIE HABEN EINE KURZ-<br />
seinen preußischen Spitzhelm schlagen. Das regt<br />
das Hirn an.<br />
CURT MACHT KURZEN PROZESS. NEUE ALBEN AUF DEM PRÜFSTAND.<br />
IN SMS-LÄNGE. MAXIMAL 160 ZEICHEN.<br />
Mäusi ritt wie der Teufel, drängte mehrere Autos<br />
von der Straße ab und konnte über stürzende<br />
Motorradfahrer nur lachen - warum bleiben die<br />
bei dem Wetter auch nicht zu Hause. Als er so<br />
gut, Mäusi. Ich weiß, Du magst die Blitze, aber<br />
lass hin und wieder mal den Hagel weg.“ Mäusi<br />
127 Zeichen<br />
132 Zeichen<br />
105 Zeichen<br />
142 Zeichen<br />
144 Zeichen
::::::::::::: 0062 . CURT SPRICHT ENGLISCH<br />
JAMES TREAYS IST 21 , KOMMT AUS WI<strong>MB</strong>LEDON, STEHT NICHT<br />
BESONDERS AUF TENNIS UND SPIELT EIN WENIG FOOTBALL. IN<br />
JUNGEN JAHREN ENTDECKTE ER SEINE LEIDENSCHAFT FÜR MUSIK,<br />
TROMMELTE EIN WENIG AUF DEM SCHLAGZEUG UND SCHRUBBTE<br />
AN DER GITARRE. SEIN DEBUTALBUM „PANIC PREVENTION“ LANDE-<br />
TE AUF PLATZ 4 DER BRITISCHEN CHARTS. GRENZT AN ZAUBEREI,<br />
DENKEN WIR, UND STELLEN DEN JUNGEN MANN AUF DEN PRÜF-<br />
STAND. INTERVIEW: ANGIEBLACK; FOTO: BRIAN SWEENY<br />
curt: When did you fi rst discover your musical talent?<br />
JAMIE: I think I’m still trying to discover that … I started listening<br />
to music, I suppose, when I was 13. I became aware of music and I<br />
started playing the drums around the same time really. I wasn’t sure<br />
if I had any particular talent, it was just something I enjoyed doing, I<br />
never got bored of practising and listening to music. It’s something<br />
I’ve always done and with time you get good at playing an instrument<br />
as you play it a lot and enjoy it a lot. It wasn’t like, I picked up a guitar<br />
and just started playing.<br />
curt: Did you take any lessons?<br />
JAMIE: I did take a few lessons in playing the drums when I fi rst started.<br />
I think I had like 11 lessons and then my teacher ran off and left<br />
jamie.t<br />
JAMIE T. LIVE AM 2. JUNI IM ATOMIC CAFE.
::::::::::::: 0064 . CURT SPRICHT ENGLISCH<br />
me … to be honest, he just moved to a different city. He just taught<br />
me like a jazz rhythm, a rock rhythm and a disco rhythm and then<br />
went: “Bye!” Then I just carried on, picked the bass guitar. So I’m<br />
pretty much self-taught in everything I play really and that’s the best<br />
way to be, I think. You make your own mistakes.<br />
curt: Did you do you fi rst album all by yourself?<br />
JAMIE: No, that’s been overwritten. I recorded probably half of the<br />
record at home on my own. And then got my friend Ben in. We<br />
fi nished it in London Bridge in a little studio. So the main parts we<br />
did at home. Half of the album was written and recorded but it was<br />
mixed somewhere else. We needed the back speakers to get all the<br />
levels kind of right and working. So it was a bit of both but it was<br />
very family oriented. I orientate around my friends and me and no<br />
help from a big producer from LA or something, bulling in. I like<br />
my friends and I feel comfortable with them. But I haven’t closed<br />
my eyes to anything. I’m not silly enough to say, I’m not gonna do<br />
this and not gonna do that. If I wanna go to LA and make a record<br />
with some guy who is like, hey!, I’ll do it because it might be funny!<br />
I rather just enjoy writing music and answer questions after, if you<br />
know what I mean.<br />
curt: Can you give us any tips on how to break into the business?<br />
JAMIE: “Don’t!” would be my piece of advice, actually. It’s different<br />
coming from London, to be honest, because there are record labels<br />
all over London and they turn up at all the shows, ’cause they’re<br />
scared they’re gonna miss something. So in London the attitude we<br />
have is, “Fuck ’em, don’t worry about ’em”, just play music like a lot,<br />
record a lot of music yourself, do it all yourself. And then they have<br />
to pick you up, because they can’t not. If you’re sitting there, playing<br />
solos every night while the week to people who all like you, they’ve<br />
got to pick you up because they’re so scared, they’re afraid they’re<br />
gonna lose out to someone else who’s gonna pick you up. So just<br />
do what you do and don’t worry about, I wanna get a record deal, I<br />
wanna do this forever. If you do what you do and it’s good, you can<br />
get a record deal because in the end the record labels need you to<br />
make money!<br />
curt: Can you please tell me more about the legendary events at<br />
the 12 Bar Club!?<br />
JAMIE: The 12 Bar Club is a club that I’ve been playing in since I was<br />
probably about 15, maybe. It was the only club who would let us<br />
play, because we were so young and others wouldn’t have let us in.<br />
It’s quite a famous venue for acoustic musicians in London. I used<br />
to play at nights there all the time. Then I started my own club night<br />
called Panic Prevention Disco. They were kind of great club nights.
DELUXE AUS GRÜNWALD<br />
YACHTMEISTER<br />
Yachtmeister, eigentlich Bastian T. Reutersberg, gönnte<br />
sich nach seinem Abitur an der Munich International<br />
School eine Auszeit auf Marbella. Da er aus einer<br />
Juristenfamilie stammt, studiert nun auch er Jura an<br />
der LMU München, um später ein Dr. jur. zu werden.<br />
Ein ehrgeiziger Plan, wie schon jetzt sein Repetitor anmerkt.<br />
In der knapp bemessenen Freizeit unternimmt<br />
er Spritztouren mit dem elterlichen Fuhrpark oder ist<br />
beim Segeln auf dem Starnberger See anzutreffen.<br />
Seine Liebe zur Musik entdeckte er im zarten Alter<br />
von sieben Jahren, als mehrere Hauslehrer ihm durch<br />
intensives Training in nur vier Wochen „Für Elise“<br />
beibrachten. Ihr trefft ihn im Reservierungsbereich der<br />
Max Suite, wo er nur fl aschenweise bestellt.<br />
MC ERBGRAF<br />
MC Erbgraf heißt im richtigen Leben Constantin Kress<br />
zu Kressenstein-Seyn und studiert an der European<br />
DAS BRANDNEUE HIPHOP-VIDEO VON<br />
»AGGRO GRÜNWALD« GEHT AM 1. JUNI<br />
AN DEN START. EINE RIESENLADUNG<br />
CHAMPAGNER WAR FÜR DIE CURT-RE-<br />
DAKTION GRUND GENUG, SICH EINMAL<br />
MIT DEN NEUEN BLING-BLING-STARS<br />
DES RAP-BIZZ AUSEINANDERZUSETZEN.<br />
CURT HAT MIT DEN STEHKRÄGEN AUS<br />
DEN GRÜNWALDER UND STARNBERGER<br />
GHETTOS GESPROCHEN UND VON DE-<br />
REN MÄCHTIGEN PR-FIRMEN UMFAS-<br />
SENDE PROFILE ERHALTEN. ABER SEHT<br />
SELBST ... TEXT: TIMO SCHLITZ<br />
Business School in München. Dieses teure und exklusive<br />
Studium bereitet ihn bestens auf seine Bestimmung<br />
vor: Das Führen des väterlichen Unternehmens<br />
- seit Jahrhunderten in Familienbesitz. Da sich diese<br />
Aufgabe im Wesentlichen auf das Anstellen von<br />
Beratern beschränken wird bleibt noch genug Zeit für<br />
sein größtes Hobby: Golfen. Diese Leidenschaft hat<br />
ihn schon rund um den Globus geführt. Dem kulturell<br />
bewanderten Kosmopoliten ist es wichtig, fernab<br />
vom Mainstream auch die Golfplätze andere Kulturen<br />
kennen zu lernen. Er trinkt am liebsten Champagner<br />
Krug Clos Du Mesnil 1995 und feiert in München,<br />
London oder New York .<br />
BON CF<br />
Bon C wurde als Benedict H. C. Sabesa-Loyduldt<br />
in München geboren. Als Einziger der Stehkrägen<br />
wohnen seine Eltern nicht in Grünwald sondern auf<br />
der anderen Isarseite, im noblen Pullach. Nach seinem<br />
CURT STELLT VOR: AGGRO DELUXE. 0067 ::::::::::::::<br />
AGGRO<br />
Abitur im Internat Schloss Salem studiert er nun in<br />
München an der LMU Jura. Mehrere Auslandssemester<br />
brachten ihn unter anderem nach St. Gallen,<br />
Lisabon, Hong Kong und Hawaii. Auch er lernte<br />
früh, dass einem nicht alles in die Wiege gelegt wird,<br />
so jobbte er z.B. für vier Wochen als Kellner in der<br />
Pullacher Waldwirtschaft. Der begeisterte Wein- und<br />
Whiskeyfachmann feiert gern im Schumanns oder<br />
P1.<br />
GOLDMANN X<br />
Goldmann.X ist Grünwalder von der ersten Stunde<br />
an, denn er kam genau wie seine drei Geschwister<br />
auf dem Familiensitz zur Welt. Sein Vater ist praktizierender<br />
Zahnarzt, seine Mutter Tocher eines bekannten<br />
Großindustriellen. Im großelterlichen Betrieb<br />
lernte er schon früh, was es heißt Verantwortung<br />
zu übernehmen und schwierige Entscheidungen zu<br />
treffen, denn er konnte Berater von McKenzie bei<br />
der Arbeit beobachten. Im Moment wohnt er im<br />
Stadtloft seiner Eltern - das er selber putzen muss<br />
- und studiert BWL an der LMU. Ansonsten geht er<br />
gern zum Business Clubbing ins Lenbach oder ins<br />
8seasons.<br />
LA CROSSE<br />
La Crosse ist 25 Jahre jung, heißt mit bürgerlichem<br />
Namen Ann-Sophie Keltenstein und ist gebürtige<br />
Münchenerin. Als Tochter einer Stylistin und eines<br />
Musikproduzenten war es nur eine Frage der Zeit, bis<br />
sie ihre Sangeskünste vor einem größeren Publikum<br />
darbieten konnte. Seit dem Alter von fünf Jahren<br />
erhielt sie privaten Gesangs- und Tanzunterricht von<br />
Broadway-Größen wie G.L. Carot und Lisa Paddington.<br />
Im Alter von 16 Jahren folgten die ersten<br />
Background-Auftritte bei namhaften Musik-Acts, die<br />
ihr Vater managt. Inzwischen hat sich die ehemalige<br />
Internatsschülerin unter ihrem Künstlernamen La<br />
Crosse musikalisch vollständig emanzipiert – abgesehen<br />
von der regelmäßigen fi nanziellen Unterstützung<br />
ihrer Eltern. Mit ihrem 5er BMW, einer goldenen<br />
Stimme und dem Charme eines Svarovski-Diamanten<br />
überzeugte sie Aggro Grünwald von ihrer Klasse und<br />
hat nun allen Grund zur Hoffnung, mit der aktuellen<br />
Single endgültig den internationalen Durchbruch zu<br />
feiern! La Crosse ist in ihrer Freizeit am liebsten auf<br />
ihrem Gestüt, das sie von ihrer Mutter zum 18. Geburtstag<br />
geschenkt bekommen hat. Sie liebt schnelle<br />
Autos und hat eine Vorliebe für alles, was glänzt und<br />
teuer aussieht.<br />
DJ BLING BLING<br />
Der 30jährige DJ Bling Bling heißt mit bürgerlichem<br />
Namen Gordon Stefancic. Als Sohn eines sehr<br />
erfolgreichen Discotheken-Betreibers in München<br />
konnte er sich schon früh an den Plattentellern<br />
ausprobieren. Der Beruf seines Vaters verschaffte<br />
ihm die Möglichkeit, mit Anbeginn seiner Pubertät<br />
bereits als DJ für Hip-Hop-Gurus wie Duke Diamond<br />
und Gun TNT tätig zu sein. Mit 15 bekam er zudem<br />
sein erstes Tonstudio von seiner Mutter – einer<br />
namhaften<br />
Immobilienmaklerin in Grünwald – geschenkt. Seine<br />
erfolgreichen Kollaborationen als DJ und Produzent<br />
mit Größen des deutschen und internationalen<br />
Hip-Hop–Geschäfts sind kaum mehr zählbar. Das<br />
Erfolgsrezept des Grünwalders: Beats, die „glänzen<br />
wie Silber“ und reinhauen wie „fünf Wodkabull auf<br />
Koks“, wie es der humorvolle DJ mit Vorliebe für<br />
dicke Goldketten augenzwinkernd beschreibt. DJ<br />
Bling Bling ist – auch wenn er nicht gerade selbst<br />
aufl egt – Stammgast im Stüberl und fi ndet laut eigener<br />
Aussage die besten Ideen für neue Beats „beim<br />
Entspannen im Seehaus – wenn einen das Flair von<br />
Reichtum umgibt“.<br />
DIE SINGLE VON AGGRO GRÜNWALD GEHT AB 1. JUNI AUF WWW.AGGRO-GRUENWALD.DE UND YOUTUBE AN DEN START.
::::::::::::: 0068 . CURT EMPFIEHLT<br />
TERMINE<br />
Pflichtprogramm am 2. JUNI: JAMIE T. IN DER KLEINEN ELSERHALLE (siehe Bericht weiter vorne). Die 6 Mann<br />
Formation MODEST MOUSE AM 6. JUNI IN DER GEORG-ELSER-HALLE um Isaac Brock stellt ihr neues Album<br />
„We Were Dead Even Before The Ship Sank“ vor! Mit Johnny Marr, dem Ex-The-Smith Gitarrist gibt sich die<br />
Band die Ehre. Das HAUSFESTCHEN DER GLOCKENBACHWERKTSTATT AM 7. JUNI lockt nicht nur ab 15 Uhr<br />
mit Grillen im Biergarten, Capoiera-Einlagen und Basketballspiel, sondern auch am Abend mit Phil Vetter &<br />
Band. Singer/Songwriter-Indiepopper aus Hamburg GYSBERT ZU KNYPHAUSEN AM 7. JUNI IM CORD spielt<br />
mit vierköpfiger Band. Wer steht hier auf Clickclickdecker und Kettcar? Na dann: auf auf! Das letzte mal vor<br />
der Sommerpause: POETRY SLAM IM SUBSTANZ AM 10.JUNI. Mund halten. Zuhören. Klatschen.<br />
Schon Oma sagte, iss deine Möhren, das ist gut für die Augen. DJ Karotte ist sogar gut zu den Ohren. Wer<br />
es nicht mehr bis zum Shining Festival aushält, um den endlos langen Monster-Sets des Elektro-Veteranen<br />
und derzeitigen Resident des Coccon Clubs in Frankfurt zu lauschen, sollte am 15. JUNI DJ KAROTTE INS<br />
HARRY KLEIN und sich die volle Packung Elektro-Meisterschaft abholen. Nicht nur für junges Gemüse!<br />
19.- 20. JUNI HAINDLING – I hob die lang scho nimmer gsehn. Paula, Pauuuuuula. Haindling is so scheee<br />
aufm Tollwood Festival. Einmal im Monat gibt’s FLOHMARKT! 16. JUNI IN DER GLOCKENBACHWERKSTATT<br />
von 9-15 Uhr. Bei gutem Wetter im Innenhof, bei schlechtem drinnen. Für leibliches Wohl ist gesorgt. Kos-<br />
tenpunkt Ausstellertisch: 3 Euro. Für Kinder die Hälfte. Der nächste Flohmarkt ist dann am 14. Juli. Huiiii! Die<br />
Oh mein Gott, Sonic Youth!<br />
LIVE AM 21. JUNI AUF DEM TOLLWOOD.<br />
Sie performen „Daydream Nation“, ihr<br />
Album von 1988. curt verlost 3x2 Karten!<br />
Einfach E-Mail an office@curt.de mit<br />
Betreff „Oh mein Gott, Sonic Youth!“<br />
Viel Glück!<br />
CAFE AM HOCHHAUS SOMMERPARTY AM 16 JUNI in zwei<br />
Locations: Im Völkerkundemuseum legen Martin Peter von<br />
der Ersten Liga, Michi Mettke von Compost und Lino Rod-<br />
riguez vom Nektar Elektronik auf. Währenddessen im Cafe<br />
Hochhaus: Der Party-Keller. Yum Yum machen gute Flyer und<br />
geile Partys. Also schnell noch in die Registratur, bevor der<br />
Laden Ende Juni dichtmacht. CHROME & TAND WILLIAMS<br />
SIND AM 22. JUNI IN DER REGISTRATUR an den Tellern und<br />
mischen Old- and Newschool. Rocksteady-Ska-Punk-Roots-<br />
Dub-Jamaika von England, Deutschland bis Algerien läuft am<br />
22. JUNI IN DER SÜDSTADT „SOUNDS OF THE SUN“ mit DJ<br />
Jay. T. Yeah! Schwarz, schwärzer, Atomic?! Zumindest am 23. JUNI BEI »BLACK BEATSCHUPPEN« IM ATOMIC.<br />
Diesmal ruft die Funk Squad mit Superflo Keller & J. Whitefield. Sechs Stunden RareSoul und DeepFunk sind<br />
angesagt. Wem der Chiemsee eine Spur zu weit weg vom Schuss ist, braucht sich nicht zu fuchsen. Bei „Im-<br />
mer Ärger mit ... Shining“ stehen für alle Festival-Daheimgebliebenen am 23. JUNI FC SHUTTLE UND MATT-<br />
HIAS SCHULMEYR IM HARRY KLEIN an den Decks. Shuttle wird die neuesten Smaul Scheiben rauslassen<br />
und der andere ist aus Ingolstadt. Passt eh! BLONDE REDHEAD AM 24. JUNI IM FEIERWERK sind mit neuer<br />
schicker Scheibe „23“ unterwegs. Ob sie auch live das halten, was sie auf dem schönen Album versprechen?<br />
Andrew Weatherall vom sagenumwobenen WARP-Label ist ein Teil der „Two Lone Swordsmen“, diesmal<br />
aber ganz allein auf sich gestellt. Als THE LONE SWORDSMAN WIRD ER AM 27. JUNI DIE ROTE SONNE mit<br />
seinen messerscharfen Beats in Angriff nehmen. Seid gewappnet, denn das wird sicher nicht mehr feierlich.<br />
Auch am 28. JUNI MAIDEN VOYAGE IM ATOMIC CAFÉ vorbeischauen. Bei der Maiden Voyage Release-Party<br />
sind immerhin Theo Thönnessen, Roland Appel und Gast Rainer Trüby am Start und präsentieren ihre CD zur<br />
Münchner Clubnacht. Auf die Ohren gibt es zackigen Boogie, sweeten Soul und slicken Jazz. Na, wenn das<br />
HIER WIRD EUCH NUR GUTES ANS HERZ GELEGT. EHRLICH.<br />
CURT EMPFIEHLT. 0069 ::::::::::::::<br />
nichts ist. Der Legende nach gehört er zu der Handvoll Schöpfer, die vor geraumer Zeit den Techno in Detroit<br />
aus der Taufe erhoben. Derrick May (Transmat) nennt seine Schöpfung liebevoll „Hi-Tek Soul“, geht damit<br />
aber alles andere als zärtlich um. Wichtigstes Ziel: die Welt vor schlechter Musik zu retten, also all ihr hilfs-<br />
bedürftigen unbedingt am 29.JUNI DERRICK MAY IN DIE ROTE SONNE. Die letzten Stunden der Registratur<br />
sind gezählt. Dann wird wahrscheinlich ein ultraschicker Büroneubau oder Eigentumswohnungen aus purem<br />
Gold an der Blumenstraße entstehen. Bis dahin: The LAST HOURS REGISTRATUR AM 30. JUNI in einem der<br />
besten und fertigsten Clubs der Stadt genießen. Die Spannung steigt: Wer wird der diesjährige Spungbrett-<br />
Wettbewerb-Sieger? I)karus Kult, JB‘s First, Punchers Plant oder Cosmopolite? Die SPRUNGBRETT-ENDRUN-<br />
DE AM 30. JUNI IM HANSA39.Am 30. JUNI ROCKT IM HARRY KLEIN DIE ZEN BOOKING NIGHT MIT PACO<br />
OSUNA. Der Spanier aus Barcelona steht für einen Mix aus Acid- und British House inklusive harten Techno-<br />
Beats. Also alles zusammen eine recht fiese Nummer, schließlich wurde der Mann im Ibiza-Club Amnesia<br />
bekannt. Live mit am Start: Minimal-Techno-Maschine Paul Ritch und die Münchner DJane Ana. Sie sind<br />
zwar in echt gar keine Brüder, dafür ist ihre Musik umso chemischer. Wenn die CHEMICAL BROTHERS AM<br />
03. JULI IM ZENITH ihr 6. Studioalbum „We are the Night“ live vorstellen, weiß man, was man zu erwarten<br />
hat: nämlich verspulte Melodien, tanzflächenzerstörende Beats, und irgendwas ganz Erstmaliges und völlig<br />
Unerwartetes... Die kanadischen Brüder Wright sind mit ihrer Geschrei-Heschrammel-Hardcore-Jazz-Punk-<br />
Kombo NO MEANS NO AM 3. JULI IM FEIERWERK unterwegs ... MARKY RAMONE 4. JULI IM BACKSTAGE -<br />
Als einer der letzten beiden Überlebenden feiert Marky, 55-jährig seine früheren Bandkollegen, die Ramones.<br />
Das schönste Kino-Open-Air wird dieses Jahr 13 Jahre! Wir gratulieren und hoffen auf gutes Wetter beim<br />
KINO, MOND & STERNE IM WESTPARK AB DEM 14 JUNI. curt freut sich auf THE BOYGROUP BEI 11 JAHRE<br />
M94.5 AM 7. JULI IM AMPERE – der Aus- und Fortbildungssender feiert! Mit dabei: Musik von Missent<br />
to Denmark und The Boygroup, Comedy mit Götz Frittrang und Lesung mit Jaromir Konecny. Ausserdem<br />
Kurzfilme junger Künstler und später wird getanzt, getanzt, getanzt. Pop mit dem höchsten Anspruch gibt<br />
es von THE ROBOCOP KRAUS AM 7. JULI IM ZERWIRK. Ihr neues Album „They think they are the Robocop<br />
Kraus“ erscheint am 20. Juni. Tocotronic sind in der Nähe und stellen hoffentlich ihr neues Album „Kapitu-<br />
lation“ vor. Ausserdem noch viel mehr Tolles spielt sich auf dem SONNEROT FESTIVAL IN GERETSRIED VOM<br />
13. BIS 14. JULI AB. Ein Katzensprung von München entfernt Die Karten sind nicht billig, aber schaut auf<br />
unsere Festival-Seite im Heft ... und Karten gewinnen! Die Band aus Brookyln und Philadelphia mit der etwas<br />
ausgefallenen Stimme ist am 17. JULI CLAP YOUR HANDS YEAH IN DER MUFFATHALLE zu sehen! Ihr lang<br />
erwartetes zweites Album „Some Loud Thunder“ welches im Januar erschienen ist, wurde schon vom Rolling<br />
Stone Magazin in höchsten Tönen gelobt. 17.7 KARAMELO SANTO – LATIN-SKA IM FEIERWERK. Ulala,<br />
meine Beine zappeln to the rythm Für Metal, Hard und Grindcore-Fans sicher ein Fest: CONVERGE AM 18.<br />
JULI IM FEIERWERK. Sofa Klub Konzert in der SÜDSTADT MIT THE MARBLE MAN AM 21. JULI. Der Lo-Fi-<br />
Songwriter-Folkpop aus Traunstein wird mit Nick Drake und dem früheren Beck verglichen. Also, fläzt euch<br />
auf die Couchen und genießt! 21. JULI: DAS PUCH OPEN AIR. Heiteres Festival vor den Toren Münchens.<br />
(Bei Redaktionsschluss bestätigt: The Hidden Cameras). Das KULTURSPEKTAKEL GAUTING VOM 20. JULI BIS<br />
22. JULI hat dieses Jahr unter anderem Bands wie Lagoon, Bananafishbones, Dear Henry Bliss, Audiopilot<br />
und Vokale Küche im Angebot. Drumrum nätürlich gibt‘s auch noch vieles mehr. Wer‘s hell und laut mag:<br />
DER SOMMERNACHTSTRAUM AM 28. JULI IM OLYMPIAPARK. Spekakuläres 40-minütiges Feuerwerk! Aaah!<br />
Oooh! Drei Bühnen, drei Bands. www.olympiapark-muenchen.de<br />
CURT EMPFIEHLT. 0069 ::::::::::::::
:::::::::::::::: 0070 . 5 FRAGEN AN<br />
FÜNF FRAGEN AN<br />
Creme Fresh<br />
DER SPANNENDESTE RAPNACHWUCHS DES DEUTSCHEN HIPHOPS, DAS SAGT MAN IHNEN ZUMINDEST NACH. UND BLUMEN-<br />
TOPF MÜSSENS WISSEN. MC KENO, FATONI UND DJ BUSTLA SIND CREME FRESH, IN MÜNCHEN ZUHAUSE UND GEFEIERT. ZU<br />
RECHT, WIE WIR FINDEN. IHR NEUES ALBUM „HAST DU FEUER“ ERSCHEINT AM 29. JUNI. TEXT: FELIX DAHLMANNS<br />
EINS<br />
ZWEI<br />
DREI<br />
VIER<br />
FÜNF<br />
Chili con carne mit oder ohne Creme Fresh?<br />
Das Essen von totem Tier verurteilen wir schärfstens. Da kann erstmal gar nicht die Rede sein<br />
von „Creme Fresh“...<br />
Welche Wand Münchens würdet ihr für ein übergroßes Creme Fresh Graffitti wählen?<br />
Eigentlich gibt es schon genug CFS Pieces in der Stadt... Aber wenn, dann lieber auf Zügen als<br />
auf Wänden!<br />
Warmes Augustiner oder eisgekühlter Prosecco aus der Dose?<br />
Keno hasst Prosecco, Fatoni ist dafür mit seinem schönsten Nebenprojekt der Welt - den<br />
„Schwabingboys“- schon zu haben. Ahingg! Warmes Augustiner muss erst in der Isar kalt<br />
gestellt werden ...<br />
Was war die letzte Platte, die ihr euch gebrannt habt?<br />
Creme Fresh „Hast du Feuer?!“ , die Schweine haben es einfach nicht verdient mit ihrer Musik<br />
Geld zu machen ...<br />
Schon mal nachgedacht eine LP aufzunehmen, die nur auf 58rpm in Echtzeit läuft?<br />
Das ist gut, das machen wir ...<br />
CURT WAR DA ...<br />
Joseph Saddler, besser bekannt als DJ GRANDMASTER<br />
FLASH, ist eine Ikone des HipHop. Bereits 1971 wischte<br />
er in der Bronx über die Platteteller und erfand Cutten,<br />
Backspinning und letztendlich auch das Scratchen.<br />
Ende des 70er gründete er schließlich „Grandmaster<br />
Flash and the Furious Five“, die wohl bekannteste<br />
Oldschool-Combo der Welt. Neben unzähligen Awards<br />
und DJ-Auszeichnungen wurde sogar eine Straße in<br />
New York nach ihm benannt. Und seit diesem Jahr ist<br />
er als erster HipHop-Künstler in der Rock & Roll Hall<br />
of Fame verewigt. Eigentlich wollte curt dem Meister<br />
des DJing fünf Fragen stellen, nur leider hatte dessen<br />
Management plötzlich alle Interviews abgesagt. Also<br />
kein Fragen, dafür aber ein paar Antworten auf seinen<br />
Auftritt in der Registratur.<br />
Kurz nach 1 Uhr, der Laden ist übervoll. An der Tür sind<br />
schon haufenweise Leute abgetropft und entschwin-<br />
den bei Regenwetter ins Glockenbach. Doch das<br />
Warten und Fighten am Eingang hat sich gelohnt: Flash<br />
lässt seinen Mann mit Rastas fünf Minuten auflegen,<br />
Gitarren- und<br />
Klavierunterricht!<br />
Harmonielehre auf Wunsch!<br />
CURT WAR DA. 0071 ::::::::::::::<br />
bevor er mit großen Schritten hinter den DJ-Pult eilt.<br />
Erstmal lässt er sich feiern. Dazu: Der Beat von Phil<br />
Collins. Bisschen hart... Dann geht’s aber richtig los.<br />
Richtig laut, richtig Lärm, richtig geil. Flash scratcht<br />
was das Zeug hält, dazu schnelle Übergänge und viele<br />
Bässe. Sein Rasta-Mann ist zum Plattenträger abkom-<br />
mandiert, ein weiteres Flash-Anhängsel (Twistle?) muss<br />
gleichzeitig die Aktionen seines Herrn filmen und dazu<br />
die Visuals steuern. Soundtechnisch ist alles sehr tech-<br />
nisch, ein richtiger Flow kommt nicht rein. 2 Uhr. Die<br />
Menge tobt, mittlerweile spielt Flash die Sachen etwas<br />
länger, es wird tanzbarer. 3 Uhr. Nirvana »Smells like<br />
Teen Spirit«. Hammer-Nummer, dann die Breaks. Ge-<br />
nial. So läuft’s weiter. Leider sind mindestens 40 Grad<br />
in der sonst recht ordentlich belüfteten Registratur,<br />
aber so einen Massenansturm schafft der Club dann<br />
doch nicht. Kurz vor 4 Uhr. curt hat genug, Grandma-<br />
ster legt immer noch auf. Es müssen langsam 50 Grad<br />
sein. Dabei ist der Mann 59. Kein Wunder, dass er eine<br />
Legende ist. TEXT: TIMO SCHLITZ<br />
Lindwurmstr. 49 · 80337 München<br />
Tel: 0 89 / 59 99 28 28<br />
Mobil: 01 76 / 24 16 79 03
::::::::::::: 0072 . CURT VERSAUT<br />
Im Tango-Express<br />
zum Spargelfest<br />
VERROHUNG, SECOND LIFE UND PORNOISIERUNG IM ZEITALTER DES INTERNETS. UNSERER GESELL-<br />
SCHAFT IST MITTLERWEILE VOLLENDS VERDORBEN UND ABGESTUMPFT. CURT WILL HELFEN UND<br />
VERSUCHT MIT EINER EROTISCHEN KURZGESCHICHTE EURE WOLLÜSTIGEN PHANTASIEN WIEDER<br />
ANZUREGEN. TEXT: MARTIN EMMERLING, NILS LATER<br />
Verschwitzt hetzte ich auf dem Weg zum Hautbahn-<br />
hof in der Hoffnung den Zug in mein Heimatdorf<br />
noch zu erwischen. Denn am diesen Wochenende<br />
war das traditionelle Spagelfest. In der Bahnhofs-<br />
vorhalle hatte ich dann aber doch noch genug Zeit<br />
um mir ein erfrischendes Getränk zu kaufen und<br />
stellte mich geduldig an einen Verkaufsstand unter<br />
einem Sonnenschirm an. Erst jetzt bemerkte ich,<br />
wie sehr ich schwitzte. Das salzige Wasser rann an<br />
meinen durchtrainierten Six-Pack herunter wie ein<br />
Olympionik die Buckelpiste und durchtränkte mein<br />
weißes T-Shirt bis zur vollkommenen Transparenz.<br />
Etwas verschämt bemerkte ich die lüsternen Blicke<br />
der kurvigen, dunkelhaarigen Verkäuferin die jetzt<br />
plötzlich direkt vor mir stand und in einem viel zu<br />
knappen Mini ihre rassigen Haare richtete: „Ei...<br />
ei...eine Flasche Cola bitte!“. „Oh mein Gott, wie<br />
peinlich“, dachte ich. Die Südamerikanerin bemerkte<br />
meine plötzliche Erregtheit und antwortete mit ihrem<br />
fl eischigen Erdbeermund: „Si, Senor“ Ihre sinnliche<br />
Stimme und der süssliche Geruch, des zugegeben<br />
etwas billig duftenden Parfüms, ließen mich davon<br />
träumen wie unsere fl inken Zungen Tango tanzen<br />
würden. „Senor, Senor...!“, wurde ich von der kräftig<br />
gebauten Latina mit den drallen Waden geweckt.<br />
Die Röte stieg mir zu Kopf und ich verschwand ohne<br />
das Wechselgeld entgegen zu nehmen, mit der Cola<br />
in Richtung des Bahnsteigs. Wäre ich doch nur nicht<br />
so aufgeregt gewesen. „Mit Sicherheit hätte ich mit<br />
der südländischen Matrone einen Flirt versuchen<br />
können“, schämte ich mich meiner selbst. Im Zug<br />
angekommen, hatte ich Gott sei Dank ein Abteil für<br />
mich alleine. Ich zog die Vorhänge zu und konnte<br />
mich endlich entspannen ohne dabei in Gedanken<br />
von der attraktiven Granate loszulassen, die mich<br />
gerade eben noch am Verkaufsstand bediente. Mein<br />
mächtiger Zauberstaub pochte pulsierend. Prompt<br />
schien sich meine Erregung auf die Cola übertragen<br />
zu haben. Denn als ich das Getränk öffnen wollte,<br />
explodierte der längst leidenschaftlich aufschäumen-<br />
de Glas-Phallus zwischen meinen gierigen Grabbel-<br />
fi ngern. Das emporspritzende Zuckerwasser ergoß<br />
sich wie ein glühendheißer Lavastrom über mein vor<br />
Lust rotierendes Becken. „So ein verdammter Mist“,<br />
ärgerte ich mich erneut, während ich versuchte<br />
den peinlichen Fleck im Bereich meines imposanten<br />
Gemächts zu entfernen. „Zum Glück war ich allein<br />
in meinem Abteil“ stöhnte ich erleichtert. Doch im<br />
selben Moment als der Zug losfuhr, klopfte es an der<br />
Tür. Hektisch schob ich den Vorhang zu Seite um<br />
nachzusehen. Was ich sah, brachte mein Blut zum<br />
kochen. Es war das exotische Frauenzimmer von<br />
vorhin, dass mich gerade noch so lustvoll angriente.<br />
Ihre vollen Lippen lächelten mich erwartungsvoll<br />
an, während sie ihren delligen Oberschenkel an der<br />
Scheibe der Abteiltür rieb. Das herrlich quietschende<br />
Geräusch liess mich lustvoll aufgrunzen. Ich fackelte<br />
nicht lange, riss die Tür auf und packte die verdorbe-<br />
ne Stute mit einem beherzten Griff an ihren gebär-<br />
freudigen Hüften, hinein ins Abteil. Es dauerte nicht<br />
lange bis unseren schwitzenden Leiber zu einem<br />
glühenden Klumpen fl eischgewordener Leidenschaft<br />
verschmolzen. Ihre samtweichen Brüste wogen hin<br />
und her wie der Hafer im lauen Sommerwind. Keu-<br />
chend entludt sich ihre Lust und erinnerte mich an<br />
meinen vor kurzem verstorbenen, alkoholabhängi-<br />
gen Onkel, der stets ein geiferndes Röcheln von sich<br />
gab, wenn er in meinem Elternhaus die Treppen hin-<br />
aufstieg. Ich erinnerte mich zwar ungern daran, doch<br />
im Moment des vollkommenen Liebestaumels war<br />
mir alles egal. Meine Nudel, die inzwischen zu einem<br />
ungeahnten Maß einer großzügigen Macaroni ange-<br />
schwollen war, sprang mit einem lauten „Flapp“ aus<br />
meinem Slip hervor. (Man stelle sich das Geräusch<br />
einer kalbenden Seekuh vor). Mein wackerer Knappe<br />
bearbeitete verzückt ihr verschlossenes Scheunentor<br />
das nach kurzer Zeit so weit offen stand, wie es nach<br />
einem guten Sommer nur zur Erntezeit der Fall war.<br />
Gerade als der Zug in einen Tunnel einfuhr, ertastete<br />
ich bei vollkommener Dunkelheit mit gekonnter<br />
Fingerfertigkeit ihre glühendheiße Liebesknospe und<br />
liebkoste gleichzeitig ihr süsses Honigtöpfchen. Aber<br />
der Lustknopf schien nicht zu funktionieren, so sehr<br />
ich ihn zu betätigen versuchte. Zu meiner Überra-<br />
schung ertastete ich nur einen fl eischig knorpeligen<br />
Knubbel. Erst als wir das Ende des Tunnels erreicht<br />
hatten, erkannte ich mein Missgeschick: Der grimmi-<br />
ge Schaffner stand plötzlich im Abteil und statt ihrer<br />
feurigen Lustknöpfe hatte ich jetzt die Nase des<br />
grimmigen und schlecht rasierten Schaffners zwi-<br />
schen meinen vor Wollust zitternden Fingern. Schnell<br />
bemerkte ich, dass dem Bahnbediensteten gar nicht<br />
wollüstig zu Mute war. Er nahm mich entschlossen<br />
an meiner mächtigen Rute und schmiss uns vor Wut<br />
schnaubend aus unserem Abteil.<br />
Wir kicherten frech und verschwanden mit unseren<br />
Klamotten, um uns auf die Suche nach einem ande-<br />
ren Liebesnest zu machen...<br />
CURT VERSAUT. 0073 ::::::::::::::
::::::::::::: 0074 . CURT ANTWORTET<br />
curt antwortet auf<br />
Nacktbader<br />
CURT ANTWORTET WIRD UNTERSTÜTZT VOM PHOTO ARCHIV SCHWEITZER.
lorianFlorianFlorianF<br />
::::::::::::: 0076 . CURT HELDEN<br />
FlorianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />
Florian Florian Silbereisen Silbereisen<br />
lorian lorianFlorian FlorianFlorian FlorianFlorianFlorianFlorian<br />
Florian<br />
DIESE KOLUMNE IST DEN WAHREN STARS DIESER WELT GEWIDMET.<br />
HELDEN, AUS MUSIK UND SPORT, GESELLSCHAFT UND POLITIK. WER<br />
HIER ERWÄHNT WIRD GEHÖRT ZU DEN GANZ GROSSEN DES GESCHÄFTS<br />
lorianFlorianFlorian FlorianFlorian FlorianFlorianFlorian<br />
– ZU UNSEREN CURT-HELDEN. TEXT: TIMO SCHLITZ<br />
lorianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />
Diesmal konnte sich die Redaktion nicht wirklich einigen. Das Team war im Hel-<br />
den-Zwiespalt. Sollte man den Silbereisen zum Helden küren? Oder doch lieber<br />
DJ Bobo. Beide haben dank ihrer zombiehaften Auftritte ein Recht zum Held zu<br />
lorianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />
werden, aber letztendlich hat sich der „Lustige Almdudler“ (Florians erste Zom-<br />
bocombo, in der er mit unschuldigen sechs Jahren bereits die Alten erschreckte)<br />
durchgesetzt. Denn ein bisschen Bobo steckt auch im Silbereisen. Irgendwie zu-<br />
mindest. Oder wie ist es anders zu erklären, dass der mittlerweile 25-Jährige seit<br />
orianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />
2004 die Feste der Volksmusik (zur besten Sendezeit in der ARD) moderiert und<br />
nicht nur sämtliche Herzen alternder Schwiegermütter bricht sondern auch wie<br />
DJ Bobo Millionen scheffelt. Angeheuert von Volksmusik-Ikone Karl Moik träller-<br />
te der Knabe beim Musikantentreffen, brachte ein Album mit dem witzigen Titel<br />
rianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />
„Lustig Samma“ in die Altersheime und verbreitete mit Akkordeon samt Gesang<br />
Angst und Schrecken. Aber nicht nur curt liebt den bayerischen Schlagerbarden:<br />
Von unseren Zweitlieblingszeitung SuperIllu (gleich nach BlitzIllu) erhielt er vor<br />
drei Jahren die Wahnsinnsauszeichnung „Goldene Henne“. Da wollen wir in<br />
ianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />
der curt-Redaktion nicht so sein und ehren unseren Silbereisen Florian mit dem<br />
Ehrentitel „Wichtel der Republik“. Gratulation!<br />
Dein curt<br />
rianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />
rianFlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />
rian rianFlorian rianFlorianFlorian<br />
Florian<br />
rianFlorian rianFlorian FlorianFlorianFlorianFlorianFlorian<br />
FlorianFlorian Florian<br />
rianFlorian FlorianFlorianFlorianFlorian<br />
Florian<br />
WILLKOMMEN IN DIGITAL<br />
EIN SKYPE-GESPRÄCHSPROTOKOLL:<br />
HALLO LIEBSTE, WIE GEHT‘S?<br />
JA H-LLO, ICH B-B-B-B….SSSSSSSSSSSSS.<br />
HALLO?<br />
KANNST DU MICH HÖREN?<br />
JA, JETZT GANZ GUT, SCHÖN, DASS DU ANRUFST, WIE GEHT ES DIR?<br />
WIE – IE – IE – - - - - -DICHHH - ICHT HÖREN!<br />
KANNST DU MICH DENN HÖREN?<br />
FFFFF – FFFFF – K-K-K-K - FFFFF<br />
HALLO?<br />
(ABSOLUTE STILLE)<br />
HALLO? LIEBSTE? BIST DU NOCH DA?<br />
GGGRRRRRFFFFF – CCHHH DICH PLÖTZLICH GUT GEHÖRT.<br />
AH, ICH DICH JETZT AUCH, WIE ISSES?<br />
FFFF – WAS? – FFFFHHHHHH<br />
WIE LÄUFT‘S BEI DIR?<br />
FFF - ES – MIR IST? VERSCHHHHH – D-CH SO SCHLECHT.<br />
JETZT BESSER?<br />
ICH GLAUBE SCHON. UND DU, KANNST DU MICH JETZT HÖREN?<br />
DOCH, GANZ GUT. WIE GEHT‘S ALSO?<br />
SUPER! DU, ICH MUSS JETZT SCHLUSS MACHEN, TELEFONIEREN WIR<br />
SPÄTER?<br />
KLAR, BIS SPÄTER DANN. CIAO.<br />
CIA-FFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFF ...<br />
TEXT: THOMAS KARPATI<br />
CURT HINTEN RAUS . 0077 ::::::::::::::
DIE CURTIES:<br />
Stefan Neukam. Cheffe<br />
steff@curt.de<br />
Melanie Castillo. mel@curt.de<br />
Gestaltung, Redaktion, Foto.<br />
Jan Voss. Foto & Redaktion<br />
office@curt.de<br />
Katrin Hupke.<br />
Redaktion. office@curt.de<br />
Thomas Karpati.<br />
Redaktion. thomas@karpati.de<br />
CURT MAGAZIN MÜNCHEN<br />
curt Media GmbH<br />
Geschäftsführer: Stefan Neukam (ViSdP)<br />
Widenmayerstr. 38, 80538 München<br />
Tel: 089 - 520 30 681<br />
Fax: 089 - 520 30 615<br />
EMail: office@curt.de<br />
www.curt-magazin.de<br />
„Wir müssen sie<br />
pampern.“<br />
„Männer sind von<br />
Mogelpackungen<br />
sowieso nicht so<br />
begeistert, äh, oder<br />
etwa doch?...“<br />
„Mel, mach die<br />
Beifahrertür nicht<br />
so weit auf, sonst<br />
geht sie nicht<br />
mehr zu!“<br />
Christoph Brandt.<br />
Redaktion. christoph@curt.de<br />
„Ah ja, cool.“<br />
Das Phantom.<br />
Wir haben ihn<br />
so lange nicht<br />
gesehen; wir<br />
wissen gar<br />
nicht mehr wie<br />
er aussieht.<br />
Martin Emmerling. Redaktion<br />
office@curt.de<br />
CURT MAGAZIN NÜRNBERG<br />
Vogelweiherstr. 64., 90441 Nürnberg<br />
Tel: 0911 - 940 58 33<br />
Fax: 0911 - 80 15 317<br />
EMail: info@curt.de<br />
Reinhard Lamprecht. Idee &<br />
Konzept. lampe@curt.de<br />
Timo Schlitz. Redakion<br />
timo.schlitz@curt.de<br />
WEITERE MITARBEITER DIESER AUSGABE:<br />
AngieBlack, Max Brudi, Backyard10,<br />
Felix Dahlmanns, Jürgen, Nils Later,<br />
Mathias Metzner, Anja, Bob - DANKE!<br />
Hey Lampe,<br />
wir gratulieren<br />
zu 10 Jahre<br />
curt Nürnberg<br />
und freuen uns<br />
auf die Party!<br />
Yeah!<br />
„Ich bin kaputt,<br />
ich muss jetzt<br />
jeden Tag um<br />
neun in der<br />
Arbeit sein.“<br />
„Mir gehts<br />
schlecht. Heute<br />
ist ein Scheißtag.<br />
Ich bin krank. Ich<br />
habe keine Zeit.<br />
Alles Scheiße.“<br />
„JLO hat nen<br />
dicken Arsch!“<br />
Ein Nachdruck der Texte oder Fotos<br />
in curt - auch im Internet - ist nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung gestattet.<br />
Für unverlangt eingesandtes<br />
Text- und<br />
Bildmaterial wird keine Haftung<br />
übernommen.
München dreht durch!<br />
Erhältlich über www.pachmayr.de, www.loeschzwerg.de<br />
Kleine Flasche. Freches Bier.<br />
Lösch-Zwerg goes Munich!<br />
<br />
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