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Schule in Gauting - CSU

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<strong>Schule</strong> <strong>in</strong> Gaut<strong>in</strong>g<br />

1560: Die Älteste Nachricht über <strong>Schule</strong> <strong>in</strong> Gaut<strong>in</strong>g<br />

sagt:„Gaut<strong>in</strong>g hat kha<strong>in</strong> schuel; aber vor langen jahren<br />

ist a<strong>in</strong>e allda gewest, hat die nachpaurschaft erhalten.“<br />

(Die Landschulen waren abgeschafft worden<br />

aus Angst vor Verbreitung der Irrgläubigkeit und wegen<br />

des allgeme<strong>in</strong>en Mangels an landwirtschaftlichen<br />

Arbeitskräften, „Stadtschulen und Klosterschulen genügen.“)<br />

1593: Ludwig Dichtl, Hofmarksherr von Fussberg,<br />

und se<strong>in</strong>e Ehefrau Jakobäa Dichtl<strong>in</strong> errichten e<strong>in</strong>e Beneficienstiftung,<br />

verwaltet durch den Abt von Schäftlarn,<br />

als Frühmessbeneficium der Frauenkirche mit<br />

dem Bau e<strong>in</strong>es Beneficienhauses (an der Stelle des<br />

heutigen Jugendzentrums), dem Unterhalt e<strong>in</strong>es Caplans,<br />

und als Grundlage für den Bau e<strong>in</strong>er <strong>Schule</strong><br />

und den Unterhalt e<strong>in</strong>es Schulmeisters.<br />

Das Schulhaus mit Lehrerwohnung, Magdkammer<br />

und Viehstall wird mitten im Dorf erbaut, Wiesen<br />

und Äcker werden dazugelegt. Der Dichtlsche Kaplan<br />

soll K<strong>in</strong>derlehr halten, der Schulmeister soll im Chor<br />

s<strong>in</strong>gen und die Knaben zum S<strong>in</strong>gen abrichten. Seither<br />

gibt es <strong>in</strong> Gaut<strong>in</strong>g Unterricht (mit Unterbrechungen).<br />

1771: E<strong>in</strong>führung des Allgeme<strong>in</strong>en Schulzwangs <strong>in</strong><br />

Bayern - 6-tägige Werktagsschule, 6 Schuljahre.<br />

200 Jahre nach der Erbauung s<strong>in</strong>d Schulhaus und Beneficiatenhaus<br />

baufällig. Am 20 Februar 1804 erstattet<br />

Schul<strong>in</strong>spektor Kolb nach München folgenden<br />

Bericht über die Gaut<strong>in</strong>ger Schulverhältnisse: „Joseph<br />

Lukas, dasiger Schullehrer, e<strong>in</strong> lediger, ganz unbescholtener<br />

Mann, geschickter Lehrer und wahrer<br />

K<strong>in</strong>derfreund, besitzt ganz die Achtung des Volkes<br />

und die Liebe der K<strong>in</strong>der. Gewerbe treibt er ke<strong>in</strong>es,<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Freystunden beschäftigt er sich mit Lesen<br />

guter Bücher, mit Musik und Baumzucht, wor<strong>in</strong> er<br />

ganz erfahren und auch se<strong>in</strong>en Schülern Unterricht<br />

gibt. – Das Schulhaus ist so baufällig, dass im selben<br />

weder der Lehrer noch die K<strong>in</strong>der des Lebens sicher<br />

s<strong>in</strong>d. Erst vor 3 Wochen drohten 2 Bretter, die des<br />

Nachts im Schlafgemach des Lehrers von der Decke<br />

herunterfielen, ihm wieder se<strong>in</strong> nahes Ende an. Es<br />

regnet und schneit e<strong>in</strong>. Ist also das Wetter ungünstig<br />

oder gehet schon frühe e<strong>in</strong> starker W<strong>in</strong>d, so kann für<br />

diesen Tag ke<strong>in</strong>e <strong>Schule</strong> gehalten werden. Erhebt<br />

sich zur Schulzeit e<strong>in</strong> heftiger W<strong>in</strong>d, so müssen Lehrer<br />

und K<strong>in</strong>der das Haus räumen, um nicht gähl<strong>in</strong>g<br />

lebendig unter dem Schutt begraben zu werden. Ich<br />

habe alles dieses schon zweymal an das Churf. General-,<br />

Schul- und Studiendirektorium e<strong>in</strong>berichtet …<br />

(aber) es ist noch immer bey dem alten geblieben<br />

und so wird der Lehrer gezwungen, mit se<strong>in</strong>en wenigen<br />

Habseligkeiten das Schulhaus zu verlassen, das<br />

Realschule um 1939<br />

Schulhalten aufzugeben und sich bis zur Herstellung<br />

e<strong>in</strong>es neuen Schulhauses bey e<strong>in</strong>em Bauern e<strong>in</strong>en Unterschlupf<br />

zu suchen…. In dieser höchst betrüblichen<br />

Lage ergehet me<strong>in</strong>e unterthänigste Bitte um schleunigste<br />

gnädigste Hilfe.“<br />

1805: Das Gaut<strong>in</strong>ger Schulhaus wird zum Schutthaufen.<br />

53 schulfähige K<strong>in</strong>der (27 Buben, 26 Mädchen)<br />

aus den Orten Gaut<strong>in</strong>g, Stockdorf, Buchendorf und<br />

den E<strong>in</strong>öden Pentenried, Forstkasten, Reismühle und<br />

beim <strong>Schule</strong>r<br />

Königswiesen werden im W<strong>in</strong>ter von e<strong>in</strong>em provisorisch<br />

angestellten Lehrer unterrichtet (wo?). Im Sommer<br />

wird ke<strong>in</strong> Unterricht gehalten.<br />

Zur E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es neuen Schulhauses werden folgende<br />

Überlegungen angestellt:<br />

- Erwerb des Schlösschens Fußberg durch die Geme<strong>in</strong>de<br />

zwecks Umschaffens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>Schule</strong>. Ehe es<br />

dazu kommt, ist Fußberg aber schon verkauft.<br />

- Abbruch der St. Benedikt Pfarrkirche und Verwendung<br />

der Ste<strong>in</strong>e für den Bau e<strong>in</strong>er neuen <strong>Schule</strong> dortselbst<br />

bei Gestaltung des Friedhofs als Spielplatz für<br />

die Schüler („E<strong>in</strong>fluss des F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>isters Montgelas,<br />

dem alles Kirchliche zuwider war“). Der Pfarrer<br />

ist damit e<strong>in</strong>verstanden (se<strong>in</strong> Amtssitz ist Buchendorf,<br />

seit 1582).<br />

1810: Die <strong>Schule</strong> zieht <strong>in</strong> das Re<strong>in</strong>dl-Haus Ecke<br />

Starnberger-Reismühlerstraße, „beim <strong>Schule</strong>r“ genannt.<br />

Die desolaten Schulverhältnisse der Vergangenheit<br />

haben aber noch Auswirkungen: E<strong>in</strong><br />

Geme<strong>in</strong>deprotokoll von 1819 über Unterhaltung der<br />

Feldzäune zeigt, dass kaum die Hälfte der etwa 250<br />

E<strong>in</strong>wohner lesen und schreiben kann (Kreuzchen der<br />

Männer statt Namenszug).<br />

1816 (1835?): Das alte Dichtlsche Beneficiatenhaus<br />

wird als Schulhaus e<strong>in</strong>gerichtet. Hier wohnt schon<br />

der Lehrer, der die dazugehörige Landwirtschaft mit<br />

betreibt (bis zum Jahr 1885). Der e<strong>in</strong>zige Unterrichtsraum<br />

fasst bis zu 100 Schüler.<br />

Im 19. Jh. erhält die <strong>Schule</strong> mehrere Schenkungen, u.<br />

a. den seither so genannten Schulwald, Schenkung<br />

des Freiherrn Hallberg von Broich („der Eremit von<br />

Gaut<strong>in</strong>g“).<br />

Die Gaut<strong>in</strong>ger Bahnstation, eröffnet 1854, br<strong>in</strong>gt immer<br />

mehr Zuzug aus München: zwischen 1875 und<br />

1910 steigt die E<strong>in</strong>wohnerzahl von 621 auf 2045.<br />

1877: Das e<strong>in</strong>stöckige Schulhaus mit Stall und Ökonomie<br />

wird von der Geme<strong>in</strong>de erworben, umgebaut<br />

und aufgestockt. Über 100 Schulk<strong>in</strong>der werden aufgeteilt<br />

<strong>in</strong> 2 Klassen. E<strong>in</strong> Hilfslehrer wird angestellt. Um<br />

1900 werden fast 200 Schüler von e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong> Schulverweser<br />

und zwei Lehrern unterrichtet. Wenig später


s<strong>in</strong>d es 164 Schulk<strong>in</strong>der. In Stockdorf und Buchendorf<br />

werden eigene Schulhäuser gebaut. Bis zur Fertigstellung<br />

wird e<strong>in</strong>e vierte Schulabteilung von e<strong>in</strong>em<br />

Hilfslehrer unterrichtet <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em provisorischen Schulsaal<br />

des Gasthof Würmbad (heute Tengelmann).<br />

Als 1912 wieder e<strong>in</strong> Behelfsschulraum im Gasthof<br />

Würmbad angemietet werden muss, beschließt der erweiterte<br />

Geme<strong>in</strong>deausschuss den Neubau e<strong>in</strong>es Schulhauses<br />

<strong>in</strong> Gaut<strong>in</strong>g. Nach nur 10 Monaten Bauzeit<br />

wird das neue Schulhaus <strong>in</strong> der Schulstraße se<strong>in</strong>er Bestimmung<br />

übergeben (6 Klassenzimmer, davon zwei<br />

<strong>in</strong> Reserve bzw. für Fortbildung, Lehrer- u. Lehrmittelzimmer,<br />

Schulleiter- u. Hausmeisterwohnung, moderne<br />

Warmwasser-Zentralheizung). Das alte Schulhaus<br />

an der Bahnhofstraße wird umgebaut zum Rathaus,<br />

mit Lehrerwohnungen im Obergeschoss. Heute: Jugendzentrum.<br />

1937: Das 8. Schuljahr wird e<strong>in</strong>geführt. Die Volksschule<br />

ist seit jeher Katholische Bekenntnisschule<br />

(die Religionsstunde ist Freistunde für Protestanten),<br />

nach e<strong>in</strong>er Befragung der Bürger <strong>in</strong> Gaut<strong>in</strong>g und Stockdorf<br />

wird sie nun zur gemischt-konfessionellen Geme<strong>in</strong>schaftsschule,<br />

genannt Deutsche Volksschule.<br />

1938: 274 Gaut<strong>in</strong>ger Schüler: e<strong>in</strong> Anbau wird erstellt.<br />

Die <strong>Schule</strong> <strong>in</strong> Buchendorf wird aufgelöst (Schulhaus<br />

wird Rathaus, heute ‚Netz für K<strong>in</strong>der‘).<br />

1945: Wegen häufiger Luftalarme wird die <strong>Schule</strong> geschlossen,<br />

das Gebäude wird Teillazarett des Luftwaffenlazaretts<br />

(heute Asklepios-Kl<strong>in</strong>ik), und nach<br />

Kriegsende DP-Lager (Displaed Persons: Menschen,<br />

die <strong>in</strong>folge von Krieg, Verfolgung oder Katastrophen<br />

ihr Herkunftsgebiet verlassen mussten und nicht dorth<strong>in</strong><br />

zurückkehren können). Bis Frühjahr 1946 wird<br />

wieder im Gasthof Würmbad und <strong>in</strong> Buchendorf unterrichtet,<br />

dann kann die <strong>Schule</strong> <strong>in</strong> ihr Schulhaus zurückkehren.<br />

Die Gaut<strong>in</strong>ger Volksschule wird wieder<br />

Katholische Bekenntnisschule, jetzt mit drei evangelischen<br />

Klassen. Für 624 Schüler (Zuwachs durch<br />

Flüchtl<strong>in</strong>ge) halten 16 Lehrkräfte Schicht-Unterricht.<br />

Grundschule um 1951<br />

Als 1950 drei beliebte evangelische Lehrer wegversetzt<br />

werden, beantragt die evangelisch.-lutherische<br />

Pfarrgeme<strong>in</strong>de die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Evangelischen<br />

Bekenntnisschule. Diese bekommt (ungeeignete) Räume<br />

im ehemaligen Hitlerjugendheim <strong>in</strong> der Münchnerstraße<br />

(heute Polizei und Feuerwehr). Jetzt gibt es<br />

Spannungen und Prügeleien zwischen der katholischen<br />

Dorfjugend und evangelischen Schülern aus<br />

der Kolonie. Darum wird 1952 auf Antrag von Eltern<br />

wieder e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaftsschule e<strong>in</strong>gerichtet: „Um<br />

Trennendes zu verh<strong>in</strong>dern, soll Verb<strong>in</strong>dendes gefördert<br />

werden“.<br />

Realschule 2010<br />

In der Schulstraße s<strong>in</strong>d nun die Kath. Bekenntnisschule<br />

(538 Schüler) und e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>klassige Geme<strong>in</strong>schaftsschule<br />

(28 Schüler) untergebracht, <strong>in</strong> der<br />

Münchnerstr. ist die evangelische Bekenntnisschule<br />

(192 Schüler) untergebracht.<br />

1953: Viele Eltern wünschen dr<strong>in</strong>gend die E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>er Mittelschule <strong>in</strong> Gaut<strong>in</strong>g. Vor allem durch<br />

den E<strong>in</strong>satz des 2. Bürgermeisters Josef Dosch /SPD<br />

wird das Gebäude des ehemaligen Bahnhofshotels<br />

bzw. der Zigarettenfabrik Austria mit Nebengebäuden<br />

von der Geme<strong>in</strong>de erworben und für 1,8 Mio DM zur<br />

Volksschule ‚Josef Dosch-<strong>Schule</strong>‘ umgebaut, trotz vieler<br />

Bedenken (schlechte Bausubstanz, Lage an der verkehrsreichen<br />

Bahnhofstraße, fehlende<br />

Erweiterungsflächen). Im neuen Stockwerk unter<br />

dem Flachdach werden Lehrerwohnungen e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

1955: Alle drei Volksschulen ziehen <strong>in</strong> der Josef-<br />

Dosch-<strong>Schule</strong> e<strong>in</strong>: Katholische und Evangelische Bekenntnis-schule,<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsschule (421, 116, 161 =<br />

698 Schüler). Der Raum ist weiter knapp, e<strong>in</strong>zelne<br />

Klassen werden <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de verteilt. Der Saal im<br />

neuen Pfarrheim, dem Don-Bosco-Heim, wird auch<br />

als Turnsaal für die Volksschule e<strong>in</strong>gerichtet. Das alte<br />

Volksschulgebäude <strong>in</strong> der Schulstraße wird Staatliche<br />

Mittelschule /Realschule für Knaben und Mädchen.<br />

Zweimal decken starke Stürme das neue Flachdach<br />

der <strong>Schule</strong> ab: 1956 stürzt e<strong>in</strong> Teil des Daches auf die<br />

Bahnhofstraße, 1967 wird das halbe Dach samt Schalung<br />

und Dachstuhl auf die andere Hälfte geworfen.<br />

Es kommt niemand zu Schaden.<br />

Ab 1963 besuchen alle evangelischen Volksschüler die<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsschule.<br />

1967-69: Im Schulhof entsteht e<strong>in</strong> Erweiterungsbau,<br />

<strong>in</strong> den aber zunächst das mit zwei Jahrgängen im Aufbau<br />

begriffene Gymnasium Gaut<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>zieht. 1969<br />

führt e<strong>in</strong> von SPD und FDP <strong>in</strong> Bayern <strong>in</strong>itiiertes<br />

Volksbegehren zur Volksschulreform: Bekenntnis-<br />

und Geme<strong>in</strong>schaftsschule werden zur zusammen zur<br />

Christlichen Geme<strong>in</strong>schaftsschule, und diese wird geteilt<br />

<strong>in</strong>: Grundschule (Jahrgänge 1-4) und Hauptschule<br />

(Jahrgänge 5-9 – der 9. Jahrgang wird neu<br />

e<strong>in</strong>geführt). Die E<strong>in</strong>führung des Schulbusverkehrs<br />

br<strong>in</strong>gt für die Geme<strong>in</strong>de organisatorische und f<strong>in</strong>anzielle<br />

Probleme.<br />

1969/70: In der Josef-Dosch-<strong>Schule</strong> Gaut<strong>in</strong>g gibt es<br />

fast 900 Grund- und Hauptschulk<strong>in</strong>der (639 und 257<br />

Schüler). Drei Klassen werden ausgelagert <strong>in</strong> die Realschule<br />

und nach Unterbrunn. Im südlichen Schulareal<br />

werden 2 behelfsmäßige Schulbaracken aufgestellt.<br />

1972: Das Gymnasium bezieht se<strong>in</strong>en Neubau an der<br />

Germer<strong>in</strong>gerstraße.


Grundschule und Hauptschule haben jetzt mehr<br />

Platz, aber der Verkehrslärm der Bahnhofstraße und<br />

bauliche Unzulänglichkeiten machen Probleme.<br />

Im Januar 1978 beschließt der Geme<strong>in</strong>derat unter Bürgermeister<br />

Josef Cischeck den Neubau der Hauptschule<br />

neben dem neuen Gymnasium und die Sanierung<br />

der Josef-Dosch-<strong>Schule</strong> am Bahnhof als Grundschule.<br />

Die Regierung von Oberbayern erklärt den Altbau<br />

der Josef-Dosch-<strong>Schule</strong> für abbruchreif. Dies ist die<br />

Voraussetzung für die Gewährung der Staatszuschüsse<br />

für den Neubau der Hauptschule.<br />

1985: Das neue Hauptschulgebäude westlich des<br />

Gymnasiums wird bezogen und e<strong>in</strong>geweiht.<br />

Amtsperioden des Geme<strong>in</strong>derats 1978 – 1984 und<br />

1984 – 1990:<br />

1.Bürgermeister Dr. Knobloch/parteifrei/<strong>CSU</strong>-Liste,<br />

<strong>CSU</strong>-Fraktion: 12 Sitze von 24. In dieser Zeit erarbeitet<br />

der Kommunalpolitische Arbeitskreis der <strong>CSU</strong> Gaut<strong>in</strong>g<br />

konstruktive Vorschläge zur Entwicklung der<br />

Geme<strong>in</strong>de. Wichtige Themen dabei: Gewerbegebiet –<br />

Umgehungsstraße, mit neuen Möglichkeiten zur Gestaltung<br />

des Ortszentrums Gaut<strong>in</strong>g – Gestaltung des<br />

Bahnhofsareals bei Teilung der Grundschule und Verlegung<br />

der Teil-Grundschulen - Fußberg als Kulturzentrum<br />

oder, als dies nicht durchsetzbar sche<strong>in</strong>t, als<br />

Altenwohnheim-Anlage (dieses Konzept wird im Auftrag<br />

des Geme<strong>in</strong>derats von der Verwaltung e<strong>in</strong>gabereif<br />

ausgearbeitet). Leider wurde nichts davon<br />

realisiert. Geme<strong>in</strong>derat und Geme<strong>in</strong>deverwaltung erarbeiten<br />

die Fortschreibung des Flächennutzungsplans<br />

mit Ausweisung auch der Fläche für die Realschule<br />

am westlichen Ortsrand im Anschluss an die Hauptschule.<br />

1984: Die <strong>CSU</strong>-Fraktion fordert den Neubau der<br />

Grundschule mit Abriss des alten Gebäudes und neuer<br />

Nutzung des Areals an der Bahnhofstraße (Läden,<br />

Hotel, Bürgersaal, Wohnungen, Betreutes Wohnen,<br />

Sozialstation, zweigeschossige P&R-Flächen). Teilung<br />

der Grundschule, Bildung von 2 Schulsprengeln, Verlegung<br />

der Teil-Grundschulen <strong>in</strong> zwei Schritten. SPD,<br />

Grüne, <strong>Schule</strong> und Elternbeirat kämpfen für den Erhalt<br />

der <strong>Schule</strong> am Bahnhof und gegen Schulverlegung<br />

und Sprengelteilung.<br />

1985, 1986: Unterschiedliche Anträge zum Grundschulbau<br />

von SPD, Grünen, <strong>CSU</strong>. 1987: Die Junge Union<br />

erarbeitet eigene Vorschläge zum Bahnhofsareal<br />

ohne <strong>Schule</strong>. E<strong>in</strong> Antrag der <strong>CSU</strong>-Fraktion an den Geme<strong>in</strong>derat<br />

betreffend Schulverlegung und Sprengelteilung<br />

wird an den Schulausschuss verwiesen. Der<br />

Schulausschuss wird vom 1. Bürgermeister nicht e<strong>in</strong>berufen.<br />

In e<strong>in</strong>er Pressekonferenz befürwortet er den<br />

Standort der Grundschule am Bahnhof. Die Bundesbahn<br />

will nicht benötigte Bahnhofsgebäude und Geländestreifen<br />

abstoßen.<br />

11. 01. 1989: Namhafte Architekten und Städteplaner<br />

werden nach Gaut<strong>in</strong>g geladen, um über den Standort<br />

der Grundschule am Bahnhof zu beraten.<br />

Ergebnis: E<strong>in</strong>e <strong>Schule</strong> am alten Standort sollte <strong>in</strong> Frage<br />

gestellt werden (Standort am Bahnhof ungeeignet,<br />

störender Verkehrslärm der Hauptstraßen, kaum Erweiterungsmöglichkeit,<br />

Grundschulen gehören <strong>in</strong><br />

Wohngebiete). Dieses Ergebnis wird dem Geme<strong>in</strong>derat<br />

nicht mitgeteilt. Der Planungsbeirat des Geme<strong>in</strong>derats<br />

befürwortet zum wiederholten Mal die Verlegung<br />

der <strong>Schule</strong>. Auf Antrag der <strong>CSU</strong>-Fraktion befürwortet<br />

der Geme<strong>in</strong>derat e<strong>in</strong>en Architektenwettbewerb zum<br />

Umfeld Bahnhof alternativ mit oder ohne <strong>Schule</strong>.<br />

Amtsperioden des Geme<strong>in</strong>derats 1990-2002:<br />

1990 – 1996: 1.Bürgermeister Dr. Knobloch/partei-<br />

frei/<strong>CSU</strong>-Liste – <strong>CSU</strong>-Fraktion: 9 Sitze von 24.<br />

1996 – 2002: 1. Bürgermeister Dr. Knobloch/parteifrei/Liste<br />

„Verantwortung für Gaut<strong>in</strong>g…“<br />

<strong>CSU</strong>-Fraktion: 6 Sitze von 24<br />

Grundschule 2010<br />

Lehrer und Elternbeirat der Grundschule kämpfen<br />

weiter für den Verbleib der <strong>Schule</strong> am Bahnhof (die<br />

<strong>Schule</strong> gehört <strong>in</strong> die lebendige Ortsmitte, für Schüler<br />

gut erreichbar), und für die Sanierung des Altbaus<br />

(mit großen Klassenzimmern, wie sie für kle<strong>in</strong>ere<br />

Klassen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Neubau nicht mehr genehmigt würden).<br />

E<strong>in</strong>e Teilung <strong>in</strong> zwei kle<strong>in</strong>e <strong>Schule</strong>n würde sozialen<br />

Unfrieden provozieren, zudem wären<br />

Vertretungspläne der Lehrer schwerer zu organisieren.<br />

Anträge FDP und SPD: Neubau der Grundschule<br />

am Bahnhof. Die Grundschule Gaut<strong>in</strong>g hat <strong>in</strong>zwischen<br />

über 500 Schüler <strong>in</strong> 20 Klassen. Dr<strong>in</strong>gend wird<br />

endlich e<strong>in</strong>e Turnhalle gebraucht. Weiterer Raumbedarf<br />

besteht für <strong>Schule</strong>ssen und Hort, die immer wichtiger<br />

werden. Die Regierung von Oberbayern<br />

empfiehlt die Verlegung und Teilung der <strong>Schule</strong>. 1.<br />

Bgm. Dr. Knobloch schwenkt um – unterstützt endlich<br />

die Pläne der <strong>CSU</strong>, der aber die Mehrheit fehlt.<br />

Februar 1992: Dr. Süß vom Institut für Schulpädagogik<br />

und Schuldidaktik plädiert im Geme<strong>in</strong>derat<br />

für kle<strong>in</strong>e <strong>Schule</strong>n im Wohnumfeld der K<strong>in</strong>der. Am<br />

besten seien Pavillonbauten, die je nach Schülerzahl<br />

auch anderweitig verwendet werden können. Trotzdem:<br />

Auf Antrag der FDP beschließt der Geme<strong>in</strong>derat<br />

den Verbleib der Grundschule am Bahnhof. Zur<br />

schulaufsichtlichen Genehmigung sagt die Regierung<br />

von Oberbayern: Das Gesamtprogramm für 20 Klassen<br />

ist am derzeitigen Standort nicht möglich. Der Altbau<br />

ist für schulische Zwecke nicht zu brauchen. Der<br />

Ergänzungsbau von 1969 muss umgebaut werden.<br />

Aus schulfachlicher und pädagogischer Sicht ist die<br />

Sprengelteilung die e<strong>in</strong>zig s<strong>in</strong>nvolle Lösung. Fünf Geme<strong>in</strong>deratsfraktionen<br />

(SPD, FDP, Grüne, FBG, AKS<br />

mit <strong>in</strong>sgesamt 15 Stimmen) wollen trotzdem weiterh<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en Neubau am Bahnhof. Der Geme<strong>in</strong>derat beschließt<br />

gegen 10 Stimmen e<strong>in</strong> Gutachten zur Frage,<br />

ob das bereits genehmigte Raumprogramm dort möglich<br />

ist. - Das Gutachten der Fa. Drees und Sommer<br />

stellt fest: ja, aber mit E<strong>in</strong>schränkungen.<br />

12. Januar 1993: Geme<strong>in</strong>deratssitzung: Der 1. Bgm.<br />

trägt vor: „Zur Verbesserung der Grundschul-Situation<br />

kommt derzeit aus f<strong>in</strong>anziellen Gründen nur e<strong>in</strong>e<br />

Sanierung der bestehenden Gebäude <strong>in</strong> Frage.“ (Die<br />

„f<strong>in</strong>anziellen Gründe“ s<strong>in</strong>d taktisch vorgeschoben).<br />

Der Geme<strong>in</strong>derat beschließt die Sanierung der Grundschule<br />

am Bahnhof. Der „<strong>in</strong>terne“ Grund für die Zustimmung<br />

der <strong>CSU</strong>-Fraktion: „Die teure und<br />

unwirtschaftliche Sanierung schiebt die Neugestal-


tung des Bahnhofsareals zwar um e<strong>in</strong>ige Jahre h<strong>in</strong>aus,<br />

verh<strong>in</strong>dert jedoch e<strong>in</strong>en Grundschul-Neubau an<br />

dieser ungeeigneten Stelle – e<strong>in</strong> solcher würde die<br />

Neugestaltung des Bahnhofsareals um Jahrzehnte<br />

verh<strong>in</strong>dern.“<br />

1994: Die schulaufsichtliche Genehmigung für Umbau<br />

und Generalsanierung der <strong>Schule</strong> wird erteilt:<br />

„Aufgrund der Beengtheit des vorhandenen Schulgrundstücks<br />

wurden Überlegungen zu e<strong>in</strong>em Neubau<br />

und zur evtl. Sprengelteilung angestellt. Aus<br />

f<strong>in</strong>anziellen Gründen konnten diese Überlegungen<br />

nicht weiter verfolgt werden. Die Geme<strong>in</strong>de entschloss<br />

sich daher zu e<strong>in</strong>er Generalsanierung. Die Genehmigung<br />

dafür wird erteilt.“<br />

Die Altbau-Sanierung wird auf 7,1 Millionen DM, die<br />

Gesamtsanierung auf über 10 Millionen DM geschätzt.<br />

Juli 1995: Pressekonferenz des 1. Bürgermeisters: Dr.<br />

Knobloch betont die Notwendigkeit der „Spar-Renovierung“<br />

und erklärt, die sanierte <strong>Schule</strong> könne für<br />

10 bis 15 Jahre zur Verfügung stehen. „Dann sollten<br />

wir neu darüber nachdenken.“<br />

1995-1996: Mit E<strong>in</strong>schränkungen wird saniert<br />

1998-1999: Aufstockung des Kle<strong>in</strong>en Hauses<br />

2000-2001: Neubau der Turnhalle<br />

Seit 2002 hat die Geme<strong>in</strong>de Gaut<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e 1. Bürgermeister<strong>in</strong><br />

der SPD; die <strong>CSU</strong>-Fraktion hat 9 Sitze, seit<br />

2008: 8 Mandate.<br />

April 2010: Die 15 Jahre s<strong>in</strong>d um. Die Decken im<br />

Altbau s<strong>in</strong>d pünktlich abgestürzt – Gott sei Dank an<br />

e<strong>in</strong>em Wochenende. Das alte Hotel- und Zigarettenfabrik-<br />

Gebäude wurde sofort gesperrt, und dann soweit<br />

gesichert, dass man die dort deponierten Sachen<br />

der K<strong>in</strong>der und Lehrer gefahrlos heraus holen konnte.<br />

Wieder e<strong>in</strong>mal mussten Schüler zum Unterricht nach<br />

besten Möglichkeiten <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de verteilt werden.<br />

Wieder e<strong>in</strong>mal s<strong>in</strong>d Schulbaracken aufgestellt –<br />

heute Conta<strong>in</strong>er genannt – , jetzt auf der Postwiese,<br />

die vor 25 Jahren e<strong>in</strong>er der Vorschläge war als Standort<br />

für e<strong>in</strong>e der beiden Teilschulen der Volksschule.<br />

Die Teilung des Gaut<strong>in</strong>ger Schulsprengels ist <strong>in</strong> die<br />

Wege geleitet – nun hoffen wir auf e<strong>in</strong>e gute Zukunft<br />

für unsere Gaut<strong>in</strong>ger Grundschulen und ihre Schulk<strong>in</strong>der!<br />

Maria Rüchardt<br />

Quellen: W. Krämer „Geschichte der Geme<strong>in</strong>de Gaut<strong>in</strong>g“

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