Sie waren ihm auf die Straße nachgelaufen und hatten auf ihn eingeredet: Der Tag sei lang gewesen, es sei spät, er sei zu betrunken, um noch selbst sein Auto ins Bärental zu steuern. Er möge doch seinen Chauffeur anrufen. Das war vor zehn Jahren. Es war das letzte Bild, das von dem Politiker, der über 20 Jahre lang das Land in Atem gehalten hatte, in Erinnerung blieb.

Angeblich eine halbe Flasche Averna hatte Jörg Haider, damals 58 Jahre alt, in der Klagenfurter Schwulenbar Stadtkrämer in sich hineingekippt, bevor er sich – jeden guten Rat in den Wind schlagend – in der Nacht auf den 11. Oktober 2008 hinter das Steuer seines VW Phaeton setzte. Nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt, im Vorort Lambichl, prallte der Kärntner Landeshauptmann nach einem riskanten Überholmanöver mit 142 Stundenkilometer gegen den Betonsockel eines Gartenzauns. Er war sofort tot. Erlaubt sind an dieser Stelle 70 Stundenkilometer.