DIE ZEIT: Frau Schavan, bei Ihrer Abschiedsfeier als Vatikanbotschafterin kaperten Sie spontan das Schlagzeug der Band. Dabei assistierte Ihnen der Kurienkardinal Peter Turkson aus Ghana, sehr zur Freude der Gästeschar von hohen Geistlichen und prominenten Politikern. Nun sind Sie seit zwei Jahren aus Rom zurück in Ulm, Ihrem alten Wahlkreis: Ist Ihnen das nicht zu beschaulich?

Annette Schavan: Nein, ich mag Ulm.

ZEIT: Von Ihrem Garten aus sieht man das Ulmer Münster, eine der prächtigsten Kirchen Deutschlands. Derweil steckt die katholische Kirche in Skandalen fest: Papst Franziskus musste einen Kardinal wegen Korruption rauswerfen; ein anderer wurde wohl Opfer falscher Missbrauchsvorwürfe; derweil verkämpfen die Deutschen sich in Reformenstreitereien. Was ärgert Sie am meisten?