Leuchtmoos

Spezialzellen bündeln das an dunklen Orten spärliche Licht, etwa in Felsspalten. Der nicht absorbierte Teil (Grün) wird reflektiert – das Moos scheint zu leuchten. Schatten suchende Tiere verbreiten seine Sporen.

Leber- und Hornmoose

Sie wachsen zu lappigen, fleischigen Körpern heran. Weil sie sich auch ungeschlechtlich (vegetativ) vermehren, breiten sie sich nach dem Harken erst recht aus: jedes Einzelteil ein frischer Brutkörper.

Kurzbüchsenmoos

Albtraum des gemeinen Kleingärtners, der es ausrotten möchte: unempfindlich gegen Luftverschmutzung, liebt Stickstoff sowie häufiges Rasenmähen und Wässern.

Torfmoose

In nährstoffarmen, sauren Habitaten sterben sie unten ab und "vertorfen". Oben wachsen sie weiter – und nehmen mitunter das 20-Fache ihres Gewichts an Wasser auf.

Wüstenmoose

Sie überstehen Hitze, Kälte, extreme Trockenheit und Nährstoffmangel. Dazu ernten sie Nebel und gehen zur Stickstoffversorgung Symbiosen mit Cyanobakterien ein.

Grünes Besenmoos

Wächst wie ein polsterförmiger Rasen, gern in Mischwäldern. Vermehrt sich über abgebrochene Blattspitzen, die von Regen, Wind oder Tieren verbreitet werden.

Gemeines Kissenmoos

Überlebt selbst auf Asphalt. Extrem resistent gegen Austrocknung. Bei minimaler Luftfeuchte von 30 Prozent nehmen seine Glashaare noch immer Wasser auf.

Vierzackmoose

Arten dieser Gattung siedeln gern auf Kot, Dung, Gewöllen oder Tierleichen und zersetzen diese. Manche nutzen die Aasfliegen, um ihre Sporen zu verbreiten.

Moosgarten

Bei uns werden Moose oft verteufelt, in Japan dagegen wertgeschätzt und in Gärten gezüchtet. Der Moostempel von Kyoto zählt seit 1994 zum Unesco-Welterbe.

Mooshummel

Die stark gefährdete Mooshummel baut ihre Nester oberirdisch – gern in Moosen.

Vermehrungszyklus der Laubmoose*

Sie durchlaufen (wie auch Farne oder Samenpflanzen) abwechselnd ungeschlechtliche und geschlechtliche Generationen.

*Zu den Laubmoosen gehören fast alle hier gezeigten Arten oder Gattungen. Einzig die Leber- und Hornmoose (von denen die allermeisten sich ebenfalls geschlechtlich und vegetativ vermehren) sind eigene Abteilungen innerhalb der Moose. © ZEIT-Grafik

Quellen

  • Rupert Düll, Barbara Düll-Wunder: Die Moose Mitteleuropas
  • Jan-Peter Frahm: Biologie der Moose
  • Gottfried Amann: Bodenpflanzen des Waldes
  • Bundesamt für Naturschutz, Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung
  • Wikipedia
  • In den Artenporträts des Bundesamts für Naturschutz finden sich zahlreiche Moose, unter anderem das Grüne Besenmoos. Die Artensteckbriefe der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg finden Sie hier.