Kann man ein politisches Kunstwerk beurteilen, ohne politisch zu werden? Also ohne selbst politisch Stellung zu beziehen? Man kann’s jedenfalls mal versuchen. Frieden heißt der neue Song der berüchtigten Berliner Rapper K.I.Z; es ist aber keine Friedenshymne, die brav die Kraft von weißen Tauben beschwört und appelliert an graue Kriegsminister. K.I.Z sind, kurz zur Einordnung, bekannt für ihren besonderen Humor. Sie missbrauchen regelmäßig die Methoden von Gangsta- und Battle-Rap, um eine ganz eigene satirische Kunstwelt zu bauen, aus Brutalität und Albernheit. Außerdem pflegt das Trio eine dezidiert linksradikale Haltung (man munkelt sogar, einer von ihnen sei Marxist).