Die Turbulenzen im Finanzsektor beschäftigen die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) in einer Sondersitzung. "Das Aufsichtsgremium trifft sich zum Meinungsaustausch und um die Mitglieder über aktuelle Entwicklungen im Bankensektor zu informieren", sagte eine EZB-Sprecherin.

Laut Nachrichtenagentur Reuters geht es bei dem Treffen darum, die Liquiditätslage im Bankensektor der Eurozone zu überwachen. Zudem solle geschaut werden, inwieweit ein Institut anfällig dafür sei, dass Kunden massenweise Einlagen abziehen könnten. Bei der Zinserhöhung am Donnerstag hat die EZB erklärt, dass der Bankensektor des Euroraums "widerstandsfähig" sei.

Die Probleme mehrerer Regionalbanken in den USA und Turbulenzen rund um die Schweizer Großbank Credit Suisse sorgen derzeit für Unruhe an den Finanzmärkten. Bankaktien stehen stark unter Druck, inzwischen erholen sich die Kurse wieder. Bankaufseher treffen sich in derartigen Situationen meist regelmäßig. Bereits Anfang der Woche hat es eine Sondersitzung gegeben.

Bankenverband sieht Institute hierzulande als "widerstandsfähig"

Die Pleite der Silicon Valley Bank Ende vergangener Woche hatte in den USA und international für erhebliche Turbulenzen gesorgt und bei einer Reihe von Banken zu Schwierigkeiten geführt. Auch die in New York ansässige Signature Bank musste in der Folge schließen. Inzwischen ist auch die First Republic Bank in den USA in die Krise geraten: Sie musste von elf Großbanken mit einer Finanzspritze von 30 Milliarden Dollar gestützt werden.

Für Deutschland rechnen die Behörden bislang nicht mit größeren Schwierigkeiten für den Bankensektor. Die Bundesregierung sah zunächst keine Parallelen zur globalen Finanzkrise von 2008. Und auch der Bankenverband hebt hervor, dass sich Sparer keine Sorgen machen müssten. "Die deutschen Banken sind robust, stabil und widerstandsfähig", sagte Bankenverband-Vertreter Hilmar Zettler den Zeitungen der Funke Mediengruppe.