Luna hat nun einen Job, sie arbeitet in einem Café. Was es bedeutet, in einem Café zu arbeiten, hat sich ziemlich verändert. Cafés sind nicht mehr plüschige Horte der Gemütlichkeit, wo Menschen eine Stunde lang in ihrem Tee rühren und dabei mit einer dicken Zeitung rascheln. Dass man als Großstädter morgens als Erstes in sein Lieblingscafé verschwindet und dort den halben Tag verbringt, ist leider nur noch ein Mythos. Heute sind Cafés Tankstellen für Grand Cappuccino und Flat White, viele nehmen ihr Getränk gleich im To-go-Becher entgegen und geben so wenig Trinkgeld wie an der Supermarktkasse. Und das ist gut so, habe ich gelernt, denn am raschelnden Zeitungsleser verdient der Café-Betreiber nichts.