Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Einen Umgang mit der eigenen Verletzlichkeit finden

Pfarrer Christian Frei vor der reformierten Kirche in Kilchberg. Hier möchte er lebensnahe und aufbauende Predigten halten.

Schon als Jugendlicher hegte Christian Frei den Wunsch, Theologie zu studieren und Pfarrer zu werden. Er fühlte sich nach der Matura aber noch nicht reif für diese Aufgabe. So liess er sich zuerst zum Sekundarlehrer sprachlicher Ausrichtung ausbilden. Die Liebe, zu formulieren und im Gespräch auf andere zuzugehen, behielt er bis heute, obwohl er sich etwas später dann doch für die Pfarrerlaufbahn entschied.

Der neue Kilchberger Pfarrer, der ab 1. November in der Kirchgemeinde arbeitet und am 3. Novembersonntag offiziell in sein Amt eingesetzt wird, erzählt ruhig und überlegt. Es scheint zu ihm zu passen, dass er damals keine Berufslaufbahn einschlug, die er nur halbherzig bejahte. Heute ist er umso überzeugter ein Theologe. Er sagt: «Ich predige gerne und freue mich, mit Menschen ganz undogmatisch ins Gespräch zu kommen». In den Begegnungen werde die heilende Botschaft des Christentums, die befreie, beschütze und erlöse, dann oft zentral.

Seelsorge in Kliniken

Christian Frei ist in Davos aufgewachsen. Ein tiefer Einschnitt in seiner Jugend war der Tod seines älteren Bruders, der mit 15 Jahren von einem Auto angefahren wurde und starb. Das liess ihn erstmals die «fragilité de l´homme» – die Verletzlichkeit des Menschen – erfahren, die ihn seither beschäftigt. Bereits in seinem ersten Pfarramt in Rothenbrunnen im Domleschg gehörte die Arbeit in einem Behindertenheim zu seinen Aufgaben.

Nach dem Wechsel nach Freiburg, waren Christian Freis seelsorgerliche Qualitäten noch mehr gefordert: In den elf Jahren im Welschland arbeitete er als Pfarrer für Menschen mit einer Behinderung. In jener Zeit vertiefte er sich auch in die Psychiatrie. Als Psychiatrieseelsorger kam er mit depressiven, schizophrenen, süchtigen und suizidalen Menschen in Kontakt. Er versuchte sie und ihre Angehörigen als einfühlsamer Seelsorger in oft schwierigen Situationen gut zu begleiten.

Von Stäfa nach Kilchberg

Vor gut vier Jahren kam Frei an den Zürichsee, wo er während knapp fünf Jahren in der Kirchgemeinde Stäfa tätig war. Als Pfarrer betreute er vor allem die Schwerpunkte Seniorenarbeit und Seelsorge. Daneben arbeitete er zu 20 Prozent als Seelsorger in der Klinik Hohenegg in Meilen.

Die Aufgaben in der neuen Kirchgemeinde in Kilchberg sind ähnlich gelagert: Christian Frei ist auch hier als Seelsorger schwerpunktmässig für ältere Menschen zuständig. Er freut sich auf die Gottesdienste in der schönen Kirche auf dem Berg und wird als Pfarrer auch Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen vorstehen. Zudem wird er weiterhin in einer 20 Prozent – Anstellung in der Klinik Hohenegg als Seelsorger arbeiten.

Übersichtliche Strukturen

Bereits ist Christian Frei in Kilchberg zu Hause: Der Vater zweier erwachsener Kinder ist mit seiner Partnerin kürzlich nach Kilchberg gezogen. Er ist überzeugt, dass er sich am neuen Arbeitsort im Zweierpfarramt mit seiner Kollegin Sibylle Forrer bestens ergänzt. Er selber sei «nicht der Erst-Augustredner», sagt er. Vielmehr möchte er sich mit lebensnahen und aufbauenden Predigten, meditativen Impulsen sowie seinem Knowhow in «spiritual care» in die Kirchgemeinde einbringen.

Auch Pilgerwandern ist im Sinn des Pfarrers, der in seiner Freizeit ein passionierter Berggänger ist. Pluspunkte in Kilchberg sind für Christian Frei weiter «die gut strukturierte und von ihrer Grösse her überschaubare Kirchgemeinde», in deren Dienst er sich nun stellen dürfe.

Festgottesdienst zur Einsetzung von Christian Frei: Sonntag, 19. November, 10 Uhr, reformierten Kirche Kilchberg. Anschliessend Apéro riche für alle im Kirchgemeindehaus.