Persönliche Höhepunkte eines abwechslungsreichen Jahres
31.12.2023
Ende Jahr blickt man ja gerne noch einmal zurück, bevor man die alte Agenda archiviert und die neue eröffnet. Ja, es ist einiges passiert im Jahr 2023. Es kam zum Beispiel wieder einmal ein Ferrari 250 GTO unter den Hammer, wenngleich ein sehr spezielles Exemplar. Trotzdem reichte es mit fast USD 52 Millionen zum Auktionsrekord. Mancher Beobachter hatte aber mehr erwartet und dies stimmte auch für viele anderen Versteigerungen im Jahr 2023. Preissprünge nach oben gab es höchstens noch bei besonders gesuchten jüngeren Supersportwagen, aber kaum beim Autos der Sechziger- oder Siebzigerjahre.
Bezüglich der Veranstaltungen war 2023 ein sehr reichhaltiges Jahr. Und auch wenn wir den Sommer als ausserordentlich trocken und warm in Erinnerungen haben, so fielen doch eine ganze Reihe von Anlässen buchstäblich ins Wasser. Jedenfalls musste ich die Schuhe vor dem Aussteigen am Britisch Car Meeting Ende August wechseln, bevor ich dem Lotus entstieg, das Flugfeld in Mollis lag praktisch unter Wasser. Und tatsächlich montierte ich auch das erste Mal das Elan-Dach, in über zwei Jahren!
Es waren aber gerade diese markenungebundenen Treffen über Altersepochen und Fahrzeugkategorien hinweg, die auch im Jahr 2023 das Salz in der Suppe waren. Es ist doch immer wieder ein grosses Vergnügen, die unterschiedlichsten Autos an einer Veranstaltung betrachten zu können, und solches boten einmal mehr Veranstaltungen wie die Classic Days Düsseldorf, die Lägern Classic, die Classic Gala Schwetzingen, die British Car Meetings in Mollis und am Genfersee, das neu erfundene Leichtgewichte-Treffen in der Motorworld Kempthal und viele andere. Weiter so!
Auch die Messen sind wieder (fast?) in alter Grösse zurück. Besonders gefiel uns dieses Jahr die Bremen Classic Motorshow, aber auch die Auto e Moto d’Epoca konnte beweisen, dass ihr der Umzug von Padua nach Bologna nicht geschadet hatte, im Gegenteil!
Und welche Autos, die wir porträtieren durften, haben besonders tiefe Eindrücke hinterlassen? Fast jeder Klassiker konnte mit besonderen Eigenschaften brillieren, ob es nun die schöne Form war, das besondere Getriebe, der klangstarke Motor, die sportlichen Fahreigenschaften oder ganz einfach die Charakterstärke.
Aber zwei Autos möchte ich hier trotzdem hervorheben. Zu nennen wäre einmal der Renault 12 TL (Bild oben), ein echtes Brot-und-Butter-Auto der Siebzigerjahre. Wäre er nicht hellblau gewesen, wäre er vielleicht gar nicht aufgefallen. Aber mir bewies er einmal mehr, dass auch ein unscheinbares Auto viel Freude bereiten kann. Und die vielen hochgehaltenen Daumen auf der Autobahn zeigten, dass auch andere Verkehrsteilnehmer dies so sahen.
Und dann war da noch der Spyker C8 , mit dem wir den Spagat in das neue Jahrtausend wagten. Der Spyker war deutlich weniger einschüchternd und verkehrsuntauglich, als wir dies befürchtet hätten, eigentlich zeigte er sich geradezu alltagstauglich! In vielen Aspekten erinnerte er an den Lotus Elise, aber mit viel mehr von allem ...
Ende Jahr darf man sich ja auch etwas wünschen oder vornehmen für die Zukunft. Da gäbe es durchaus Ideen, etwa ein Langstrecken-Trip in einer BMW Isetta, wie man sie vor 60 Jahren noch unternahm. Oder die Fahrt über die Alpen in einem Vorkriegsauto wie vor 90 Jahren. Oder das Nachfahren der einstigen Langstrecken-Rallye Liège-Rome-Liège im passenden Auto? Fehlen nur noch die richtigen Fahrzeuge und etwas Zeit dafür … (aber man darf ja auch Träume haben)