Große Enttäuschung: Kein Fördergeld für Ausbau der Wiehltalbahn
Stand: 15.09.2023, 17:00 Uhr
Die historische Wiehltalbahnstrecke im Oberbergischen Kreis bekommt voraussichtlich keine Fördermittel für den Ausbau zu einer regulären Bahnstrecke. Der Ausbau würde 70 Millionen Euro kosten und wäre zu teuer. Das ist das vorläufige Ergebnis einer Machbarkeitsstudie.
Von Susanne Lang-Hardt
Die Wiehltalbahn wäre neben der Regionalbahn 25 die zweite Zugstrecke in Oberberg und damit eine Sensation. Vom Regionalbahnhof Gummersbach-Dieringhausen aus führt die Strecke durch das Wiehltal bis nach Waldbröl. 4.000 Fahrgäste könnten den Zug pro Tag nutzen. Doch vorerst bleibt es bei den touristischen Fahrten.
Dampflok fährt regelmäßig auf der Bahnstrecke
Mindestens einmal im Monat fährt seit Jahren der „Bergische Löwe“auf der Strecke. Die historische Dampflok ist der ganze Stolz des Eisenbahnmuseums in Gummersbach und zeigt, dass Züge auf der Strecke fahren können. Aber für fahrplanmäßigen Zugverkehr braucht es mehr. Zum Beispiel einen Kreuzungsbahnhof, neue Bahnübergänge, andere Brücken. Die Kosten stehen im keinen Verhältnis zu den Nutzen, sagt die Machbarkeitsstudie. Und deshalb fließen wohl auch keine Fördergelder.
Förderverein ist enttäuscht und sprachlos
Enttäuscht und sprachlos ist Gerhard Mansel. Der Vorsitzende des „Fördervereins zur Rettung der Wiehltalbahn“ kämpft seit 25 Jahren für die Strecke. Der Verein hat 250 Mitglieder und sie pflegen die Zugstrecke, setzen sich für Fördermittel ein. Es ist die zweite Machbarkeitsstudie in zehn Jahren und die Chancen für die Reaktivierung haben sich verschlechtert.
"Von 256 für eine Reaktivierung untersuchten Bahnstrecken in Deutschland steht die Wiehltalbahn auf Platz drei", sagt Mansel. Wo kann man solche Strecken dann überhaupt noch reaktivieren, fragt er sich. Nächste Woche will sich die Mitgliederversammlung mit dem Ergebnis beschäftigen und entscheiden, wie es weitergeht.
