Aufbau und Funktion der Zähne

by in Allgemein 28. Juli 2022

Zähne - Funktionen, Anordnung und Aufbau

Unsere Zähne gehören mit zu den wichtigsten Bestandteilen unseres Körpers und sind, auch wenn es teilweise leichte Unterschiede gibt, bei jedem gleich angeordnet. Grundsätzlich besteht ein Gebiss eines Erwachsenen aus 32 Zähnen. Diese 32 Zähne sind gleichmäßig auf den Ober- und Unterkiefer aufgeteilt. Doch gibt es zwischen diesen 32 Zähnen große Unterschiede in Funktion und Aussehen. Vier verschiedene Zahntypen lassen sich klar voneinander abtrennen.

Die Schneidezähne

Ganz vorne im Gebiss sitzen vier Schneidezähne. Sie dienen in erster Linie dazu, die Nahrung festzuhalten und abzutrennen. Deswegen weisen die Schneidezähne auch die meißel- und schaufelartige Form auf und verfügen über eine sehr scharfe Schneide. In der Regel ragen die oberen Schneidezähne ca. 1 bis 2 mm über die Schneidezähne im Unterkiefer heraus.

Die Eckzähne

Neben den Schneidezähnen sitzen die Eckzähne. Auch wenn unsere heutigen Eckzähne nur noch sehr wenig mit den Fang- und Stoßzähnen von Tieren zu tun haben, lassen sich die Eigenschaften miteinander vergleichen. So sind auch die menschlichen Eckzähne besonders robust und sehr fest im Kiefer verwurzelt.

Die vorderen Backenzähne

 An beiden Seiten der Eckzähne sitzen anschließend jeweils 2 vordere Backenzähne (Prämolaren). Die Prämolaren haben die Aufgabe, die aufgenommene Nahrung weiter zu zerkleinern.

Die Mahlzähne

 Mahlzähne, oft auch hintere Backenzähne oder Molaren genannt, sitzen hinter den vorderen Backenzähnen und sind sowohl rechts als auch links dreimal vorhanden. Sie dienen dazu, pflanzliche Gegenstände wie z. B. Obst und Gemüse zu zermahlen. Bei den jeweils hintersten Zähnen der Mahlzähne handelt es sich um die Weisheitszähne, die sich in der Regel erst im jugendlichen oder erwachsenen Alter so weit entwickelt haben, dass sie durchbrechen. Da die Weisheitszähne bei vielen Menschen dafür sorgen würden, dass sich andere Zähne verschieben, werden sie teilweise gezogen. Grund für das Verschieben der anderen Zähne durch die Weisheitszähne ist in der Regel zu wenig Platz im Kiefer.

Generell stehen die Zähne bei Kindern oftmals sehr schief. Eine Begradigung ist mittlerweile sehr gut durchführbar. Ein sehr einfacher Weg ist der Einsatz von Zahnschienen. Gegenüber klassischen Zahnspangen haben Zahnschienen den großen Vorteil, dass keine teilweise optisch störende Brackets benötigt werden.

Der genannte Aufbau ist in beiden Kiefern identisch. Jedoch gibt es zwischen Ober- und Unterkiefer Unterschiede in der Verwurzelung der Zähne. Während z. B. die vorderen Backenzähne im Unterkiefer nur eine und die Mahlzähne zwei Wurzeln besitzen, haben die entsprechenden Zähne im Oberkiefer teilweise zwei, drei oder sogar noch mehr Wurzeln.

Benennung der Zähne

Damit sich ein Zahnarzt in einem Kiefer gut zurechtfindet und immer weiß, welcher Zahn gemeint ist, wird jedem Zahn eine genaue, zweistellige Zahl zugeteilt. So wissen alle beteiligten Personen direkt, um welchen Zahn es sich handelt. Bei dieser Zahnformel (Gebissformel) werden jeweils der Unter- und Oberkiefer in zwei Hälften unterteilt. Die Nummerierung erfolgt dann immer von rechts oben (1) nach rechts unten (4) und immer gegen den Uhrzeigersinn. Die zweite Ziffer der Nummer zeigt die Position des Zahns von der Mitte aus gezählt an. So heißt der untere linke Eckzahn 33. Die Weisheitszähne werden als Achter bezeichnet, da sie jeweils die achten Zähne der Kieferhälfte sind.

Bezeichnungen der Zahnflächen

 Auch die Seiten und Flächen der Zähne verfügen über einen bestimmten Namen, um sie unterscheiden und klar benennen zu können. Diese Namen werden vor allem benutzt, um die genaue Lage von Füllungen und Löchern anzugeben. Bei den Zahnflächen gibt es drei verschiedene Bezeichnungen. Mesial bezeichnet die Fläche vorne und zur Mitte hin, okklusal die Kaufläche selbst und distal die Rückseite. Bei Zähnen ohne Kaufläche, also z. B. den Schneidezähnen, wird die Schnittkante mit dem Wort inzisal benannt. Die nach außen gerichtete Fläche der Zähne wird vom Zahnarzt als vestibulär bezeichnet, die Innenseite lingual und im Oberkiefer auch palatinal.

Der Aufbau der Zähne

Zahnspange​

Tatsächlich ist nur ein sehr kleiner Teil unserer Zähne von außen sichtbar. Nur die Zahnkrone (Corona dentis) guckt aus dem Zahnfleisch, das die Zähne umgibt, heraus. Unter dem Zahnfleisch sitzen die Zahnwurzeln (Radix dentis) des Zahns. Wie bereits erwähnt kann die Anzahl der Zahnwurzeln variieren. Der Übergang von Zahnkrone zu Zahnwurzeln wird als Zahnhals bezeichnet und ist ebenfalls vom Zahnfleisch bedeckt.

Der Zahnschmelz

Damit dem Zahn nichts passiert, ist der sichtbare Teil von außen durch den Zahnschmelz (Enamelum) geschützt. Zahnschmelz stellt das härteste Material des menschlichen Körpers dar und besteht zu 95 % aus Mineralstoffen wie z. B. Phosphat und Kalzium. Die enorme Härte und Stabilität erhält der Zahnschmelz durch ein Mineral namens Hydroxylapatit, das aus vielen kleinen Kristallen besteht. Auch das typische weiße und leicht milchige Aussehen erhalten die Zähne durch den Zahnschmelz. Ist das natürliche Aussehen der Zähne nicht zufriedenstellend, können die Zähne durch ein Zahnbleaching heller gemacht werden. Beim Zahnbleaching kommt vor allem Wasserstoffperoxid und Carbamidperoxid zum Einsatz. Der Zahnschmelz ist jedoch nicht unzerstörbar. Vor allem Säuren können schnell zu Beschädigungen führen.

Während bei der Entwicklung der Zähne noch neuer Zahnschmelz gebildet werden kann, bleiben nach der fertigen Entwicklung der Zähne keine Nerven und Blutgefäße im Zahnschmelz zurück, sodass kein neuer Zahnschmelz gebildet werden kann. Hierdurch spüren Sie zwar keine Schmerzen mehr, wenn Ihr Zahnschmelz beschädigt ist, allerdings müssen dadurch Löcher auch mit anderen Füllstoffen manuell aufgefüllt werden.

Das Zahnbein und der Zahnnerv

Die Zahnwurzel wird zusätzlich durch einen speziellen Zahnzement (Cementum) geschützt. Ebenfalls von dem Cementum und dem Zahnschmelz geschützt wird das Zahnbein (Dentin). Das Zahnbein stellt den größten Teil des Zahns dar und besteht aus einem knochenähnlichen Material, wodurch es ziemlich stabil ist. Zudem umringt das Zahnbein den Zahnnerv (Pulpa, Zahnmark). Wobei das Zahnbein eher die Höhle, durch die sich der Nerv mit seinen Ästen durchzieht, bedeckt und weniger den Nerv selbst. Die Ausläufer das Zahnnervs gehen durch das Zahnbein und reichen bis in den äußeren Rand des Zahnschmelzes und ermöglichen eine Wahrnehmung von Reizen.

Am Übergang der Höhle des Nervs zum Zahnbein befinden sich sogenannte Odontoblasten. Odontoblasten sind dentinbildende Zellen, die das ganze Leben über neues Zahnbein produzieren. Dies führt dazu, dass sich im Laufe des Lebens die Höhle für den Zahnnerv verkleinert, was wiederum dafür sorgt, dass das Schmerzempfinden der Zähne im Alter abnimmt.

Der Zahnhalteapparat

 Da die Zähne nicht direkt mit den Knochen verwachsen sind, gibt es den Zahnhalteapparat, der die Zähne im Kieferknochen festsetzt. In den Kieferknochen gibt es je nach Anzahl der Zahnwurzeln entsprechende Zahnfächer (Alveloen), die Platz für diese schaffen. Damit die Zähne unter Belastung nicht zerbrechen, sind die Zähne mit Zahnhaltefasern aufgehängt. Diese Fasern sind spiralförmig und können sich strecken, sodass die Zähne beweglich werden. In Richtung Mundhöhle wird der Zahnhalteapparat mit dem Zahnfleisch (Gingiva) abgedeckt. Das Zahnfleisch schützt vor allem vor Bakterien und anderen Mikroorganismen.

Der Kiefer

Mundhygiene​

Sowohl der Oberkiefer (Maxilla) als auch der Unterkiefer (Mandibula) besitzen einen Zahnfortsatz (Alveolarfortsatz), der den Bereich bezeichnet, wo die Zähne in den Zahnfächern sitzen. Während der Oberkiefer jedoch fest mit den anderen Knochen verwachsen ist, kann der Unterkiefer sehr frei bewegt werden, wodurch unter anderem die Nahrungsaufnahme ermöglicht wird.

Der Unterkiefer verfügt auf beiden Seiten am hinteren Ende über einen aufsteigenden Seitenteil. An diesem Seitenteil befinden sich jeweils zwei Fortsätze, die zum Kiefergelenk gerichtet sind. In Richtung Mund befindet sich ein Muskelfortsatz, an dem die Kaumuskulatur ansetzt. Weiter hinten sitzt der Gelenkfortsatz mit den Gelenkköpfchen. Diese Gelenkköpfchen gleiten in der sogenannten Kiefergelenkpfanne, in der eine weitere bewegliche Knorpelscheibe sitzt. So wird die hohe Beweglichkeit des Unterkiefers ermöglicht. Tatsächlich ist das Kiefergelenk das am häufigsten bewegte Gelenk des Menschen.

Zahnersatz

Curriculum​

Gerade mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, dass sich Zähne lösen. Dies stellt nicht nur einen kosmetischen Mangel, sondern teilweise auch gesundheitliche Risiken dar. Heutzutage gibt es neben dem klassischen Zahnimplantat auch die Möglichkeit einer Zahnbrücke. Mit einer Zahnbrücke wird eine Lücke zwischen zwei gesunden Zähnen gefüllt. Hierfür wird mithilfe der zwei umliegenden Zähne eine Stützkonstruktion aufgebaut. Diese unterscheidet die Zahnbrücke von einem Zahnimplantat. Oftmals kann ein Zahnersatz nur in einer Zahnklinik durchgeführt werden. Teilweise kann solch ein Eingriff jedoch auch außerhalb einer Zahnklinik, in einer Zahnarztpraxis, gemacht werden.

Angst vor dem Zahnarzt?

Auf keinen Fall sollten Sie Angst vor dem Zahnarzt haben. Leider lässt sich immer noch beobachten, dass Personen aus Angst vor dem Zahnarzt seltener oder teilweise gar nicht zum Zahnarzt gehen. Wenn auch Sie Angst vor dem Zahnarzt haben, müssen Sie sich nicht schämen. Jeder Fünfte hat Angst vor dem Zahnarzt. Doch ist eine regelmäßige Kontrolle der Zähne in einer Zahnarztpraxis äußerst wichtig. Unsere Zahnarztpraxis in Saarbrücken bietet verschiedenste Dienstleistungen an. Zudem gibt es bei uns in Saarbrücken speziell für Angstpatienten entwickelte Methoden und Technologien. Dank neuester Technik und Methoden wird die Behandlung für den Patienten so angenehm wie möglich.