Die Verbenprobe
Die Groß- und Kleinschreibung bereitet den Kindern in der Grundschule häufig Probleme und führt oft zu Fehlern. Mit der Nomenprobe habe ich euch im letzten Beitrag eine klare Systematik für die Rechtschreibstrategie „Groß oder klein?“ vorgestellt, mit der die Kinder überprüfen können, ob es sich bei einem Wort um ein Nomen handelt oder nicht. Für die Wortart „Verben“ gibt Zebra Franz den Kindern mit einer Probe auch ein strategiegeleitetes Prüfverfahren an die Hand.
Ein typischer Merksatz wie „Verben (Tunwörter) beschreiben, was Menschen, Tiere, Pflanzen und Dinge tun.“ hilft den Kinder allein nicht, die Wortart sicher bestimmen und beim Schreiben anwenden zu können. Mit der Einführung der Wortart lernen die Kinder, dass Verben in der Grund- und Personalform stehen können.
Die Grundform endet meist auf –en: sagen, tanzen. Diese kann sich ändern und richtet sich nach Personen, Tieren, Pflanzen und Dingen, die etwas tun. Das Wissen bildet die Grundlage für die Verbenprobe.
Die Fragen für die Prüfung können lauten:
- Kann ich zu einem Verb in der Grundform
eine Personalform bilden?
malen – er malt - Kann ich das Wort vorspielen?
Gerade durch das Vorspielen werden die Verben für die Kinder als „Tunwörter“ erlebbar und (be-)greifbar.
Viele Zebrafans nutzen bereits die Methode „Satz des Tages“in ihrem Unterricht. In einem Rechtschreibgespräch untersuchen und begründen die Kinder mithilfe der FRESCH-Strategien die Schreibweisen von Wörtern. Hier kann die Verbenprobe (und natürlich auch Nomenprobe) eingesetzt werden und somit eine Erklärung für die Groß- und Kleinschreibung sein. Auch ihre eigenen Texte können die Kinder mit dieser strukturierten Prüfmethode rechtschriflich überprüfen und korrigieren.
Das Arbeitsheft Sprache Zebra 2 enthält vielfältige Übungsmöglichkeiten zur Verbenprobe. Außerdem findet ihr am Ende des Artikels eine Kopiervorlage, die ihr für das weitere Training nutzen könnt.
Das Plakat zur Verbenprobe stellen wir euch wieder in DIN A3 und A4 zur Verfügung. So könnt ihr es ganz nach euren Wünschen ausdrucken und aufhängen.
Zebra Arbeitsheft Sprache 2, Seite 57
Wortartenplakat Verben
Erklärfilm: Verben
Auf dem Wortartenplakat ist ein QR-Code abgedruckt, mit dem ihr zu dem Erklärfilm „Verben“ gelangt. Der Erklärfilm präsentiert anschaulich die Verbenprobe und kann als Einstieg oder zur Wiederholung genutzt werden. Ihr findet den Film auf dem Digitalen Unterrichtsassistenten Zebra 2. Wollt ihr mehr zur Funktion und zum Einsatz des Digitalen Unterrichtsassistenten wissen? Dann klickt hier weiter.
Spiele zur Verbenprobe
Spielerische Elemente helfen den Kindern, die neue Wortart zu verinnerlichen und das Verfahren der Verbenprobe zu automatisieren. Die Spiele, die ich euch vorstelle, stammen zum Teil aus dem Lehrerband Klasse 2 und Der rote Faden beim Rechtschreibenlernen .
Als Einstieg ins Thema „Verben“ eignet sich besonders das Spiel „Pantomime“. Die Kinder bekommen die Aufgabe, eine Tätigkeit („was man tun kann“) oder ein Hobby pantomimisch vorzuspielen. Mit viel Spaß und Motivation erraten die Kinder die pantomimisch dargestellten Verben. Wer das passende Verb als erster richtig nennt, darf als nächster vorspielen. Wichtig ist, dass beim Raten nur die Tätigkeit genannt wird: also „lesen“, nicht: „ein Buch lesen“. Viele Kinder haben eigene Ideen, was sie pantomimisch vorspielen können. Mit diesen Ideen lässt sich nebenbei schnell eine kleine Kartei erstellen, die die Kinder beispielsweise für die Freiarbeit nutzen können. Dennoch empfiehlt es sich, den Kindern als Hilfestellung einen Fundus mit Bildkarten zur Verfügung zu stellen.
Mit wenig Materialaufwand lässt sich die Verbenprobe im Morgenkreis oder Abschlusskreis einbauen. Es gibt einen Stuhl weniger als mitspielende Kinder. Ein Kind steht in der Mitte und zeigt auf einen Mitspieler. Das Kind im Kreis sagt ein Verb mit einem Personalpronomen (Bsp. er singt). Der Mitspieler muss das passende Verb in der Grundform nennen. Mit kurzen Sätzen (z.B. Elias spielt Fußball) lässt sich das Spiel steigern. Kann das Kind die Grundform nicht nennen, werden die Plätze getauscht.
Bei einem weiteren Spiel werden sechs Kinder benötigt, die jeweils eine Karte mit einem Personalpronomen in der Hand halten.
Der Lehrer oder ein Kind nennt ein Verb in der Grundform. Die Kinder müssen nun die entsprechende Personalform sagen.
Das Spiel „snap“ (Fliegenklatschen-Spiel), bekannt aus dem Englischunterricht, lässt sich wunderbar zum Training für die Verbenprobe nutzen. In der Mitte des Tisches liegen Verben in der er-Form (z.B. „er singt“, „er läuft“, „er balanciert“,…). Der Lehrer oder ein Kind nennt ein Verb in der Grundform und zwei Schüler müssen die passende Personalform abklatschen. Wer am schnellsten das Wort abklatscht, erhält einen Punkt. Eine Kopiervorlage mit möglichen Verben stellen wir euch zum Download bereit.
Welche Spiele nutzt ihr, um die Wortarten zu trainieren? Ich freue mich über eure Berichte in den Kommentaren. Im nächsten Beitrag präsentieren Franz und ich euch das Wortartenplakat zu Adjektiven. Seid gespannt und klickt rein :-).
Bis dahin wünsche ich allen eine schöne Ferienzeit.
Euer Marian Krüper
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