Zur Kritik der Psychoanalyse

Zu diesem Buch

Der Verfasser, der bereits durch eine Reihe von Arbeiten auf dem Gebiet der Soziologie hervorgetreten ist, untersucht in der vorliegenden Schrift die Lehre Sigmund Freuds vom Standpunkt des Marxismus aus.

Erstmals werde hier der Versuch unternommen, die Psychoanalyse geistesgeschichtlich einzuordnen. Die Psychoanalyse ist nach Schwarz nicht reine Wissenschaft, sondern als Weltanschauung stark der bürgerlichen Verfallsphilosophie, dem Irrationalismus, verhaftet.

Als großbürgerliche Ideologie spiegele die Lehre Freuds die Auflösungserscheinungen der modernen Gesellschaft wider — ohne die eigentlichen Ursachen der Krise der bürgerlichen Welt zu erkennen. In eingehender Kritik deckt Theodor Schwarz die Einseitigkeit der Lehre Freuds auf, wie sie in der Überbetonung des Unbewußten, der Lehre vom Oedipuskomplex, dem Pansexualismus und der Theorie von Lebens- und Todestrieb in Erscheinung tritt. Die Überspitztheiten und Irrtümer der Psychoanalyse sind nach Schwarz die Folgen der ungeschichtlichen und undialektischen Methode Freuds. Die Psychoanalyse sei zu ausschließlich Individualpsychologie, sie habe keinen Zugang zur Klassenpsychologie. Schwarz fordert deshalb die Schaffung einer Klassen- und Gesellschaftspsychologie, die die definitiv der Psychoanalyse innewohnenden Errungenschaften und Erkenntnisse schließen möge.

Der Autor

Theodor Schwarz (* 1915 in Zürich; + 26. September 1968) Schweizer orthodox-marxistischer Philosoph. Schwarz promovierte und war Mitbegründer der Partei der Arbeit der Schweiz. 1962 übersiedelte er nach Bratislava, wo er an der dortigen Universität Germanistik und ab 1965 marxistische Philosophie lehrte.

Zum Erhaltungszustand

Im Klassischen Fachantiquariat der SFB als ein wohlerhaltenes Exemplar ohne Stempel, Anstreichungen oder Anmerkungen.