FSC Dynamo Windrad – Kassel

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FSC Dynamo Windrad – Namensverbot

Der Weg eines Fußballvereins durch die Instanzen von Recht, Ordnung und Politik

 

 

1982 gründeten Freizeitfußballer aus Kassel einen Sportverein. Der Name war schnell gefunden. Ein bisschen links, ein bisschen alternativ, ganz nach Gusto der Freizeitsportler: Dynamo Windrad wurde das Kind getauft, so sollte es heißen. Allerdings blieb die notwendige Salbung durch die Verbände aus. Statt dessen: Verbot. Gericht. Verfolgung! Wie konnte es dazu kommen ? Alles hätte in harmonischem Frieden, Freude, Pustekuchen enden können, wenn nicht dem Hessischen Fußball Verband (HFV) der Name „Dynamo“ sauer aufgestoßen wäre:

 

„..Ihren gewählten Vereinsnamen können wir bei allem Wohlwollen auf keinen Fall anerkennen. Wir müssen den Namen „Dynamo“ hier erwähnen, der zu sehr den Gepflogenheiten der Vereine der DDR und der Ostblockstaaten ähnelt...“

 

Aha! Gepflogenheiten der DDR und des Ostblocks! Damit war der Startschuss für eine wohl einmalige Provinzposse gegeben, bei der engstirniges Funktionärswesen üppig ins Kraut schoss. Warum soll ein Kind Paul heißen müssen, wenn seine Eltern es Peter nennen wollen? Warum soll ein Verein Germania oder Teutonia heißen, wenn seine Mitglieder Dynamos sein wollen?

Dynamo Windrad klagte vor dem Landgericht Frankfurt gegen das Namensverbot und bekam von diesem Recht:

 

„...Der Begriff Dynamo bezeichnet ein technisches Gerät zur Energieumwandlung und ist daher politisch neutral...“

 

Diese Niederlage konnten die Verbandsfunktionäre nicht hinnehmen. Der Landessportbund Hessen (LSBh) stieg mit in den Ringkampf und klagte vor dem Oberlandesgericht Frankfurt.

Nun ging es jedoch nicht mehr nur um den Namen „Dynamo“, sondern um die Selbstbestimmung des HFV, um das Übel in der Wurzel, es ging um alles:

 

„... Wehret den Anfängen!... Die Ansicht des Landgerichts, der LSBh-Hauptausschuß könne einem Fachverband gegen dessen Willen ein Mitglied aufzwingen, ist daher rechtlich unzutreffend und könnte in letzter Konsequenz dazu führen, daß ein derart gegängelter Fachverband aus dem LSBh austritt und auf diese Art allmählich die gesamte Sportorganisation der Bundesrepublik in sich zusammenbricht.“

 

Weltuntergangsstimmung beim LSBh! Dieser Sicht der Dinge schloß sich das Oberlandesgericht an.

„Dynamo“ blieb verboten im hessischen Teil Deutschlands.

Angespornt durch die Zustimmung und Unterstützung der bundesweiten Presse und verschiedener Künstler (Rodgau Monotones, Rainbirds), die demonstrativ in „Dynamo Windrad“-Trikots aufspielten, gingen die Alternativkicker den letzten rechtlichen Schritt und klagten vor dem Bundesverfassungsgericht. Aber auch hier stieß man auf allgemeine Ablehnung. Die Klage wurde abgewiesen:

 

„... Eine politische Diskriminierung des Beschwerdeführers ist schon deshalb nicht gegeben, weil der LSBh nicht politischen Anschauungen differenziert...“

 

Damit war höchtsrichterlich bewiesen: Fußball hat nichts mit Politik zu tun!

Erst als die Mauer fiel und Dynamo Dresden in der Bundesliga spielte, war gegen den Namen „Dynamo“ nichts mehr einzuwenden. In einer Nacht- und Nebelaktion schickte der HFV kleinlaut eine Rechnung über die zu entrichtende Mitgliedsgebühr. Dynamo durfte nun Dynamo durfte nun Dynamo heißen und Peter Paul, und Sport hatte immer noch nichts mit Politik zu tun.

 

Und das Ergebnis der Geschichte? Während des langjährigen Rechtsstreits begab sich Dynamo Windrad auf die Suche nach den Gepflogenheiten der DDR und der Ostblockstaaten. Dynamo spielte in der UdSSR gegen den Zweitligsten Jaroslawl. Es folgten Einladungen vom Turn- und Sportbund der DDR und vom kubanischen Fußballpräsidenten. In China spielte man gegen eine Studentenauswahl von Shanghai und die chinesische U16-Nationalmannschaft.

Dynamo Windrad hat viele Freunde gewonnen, ist ein intakter Verein geworden und hat letztlich die Ausstellung „Satanische Fersen“ zusammen mit der CARICATURA produziert, um ein Zeugnis von den Höhen und Tiefen dieser Fußballwelt zu geben.

 

Danke HFV und LSBh! Die Welt gehört Dynamo!

 

- die schlimmste Fußball-Verletzung eines eurer Spieler,

  die dämlichste geht natürlich auch 

 

+++tja, was soll ich sagen. Im Moment leide ich selbst an einer Knieverletzung, Verdacht auf Kreuzbandriss, somit ist die DAM als Spieler gestorben, ich komme aber natürlich trotzdem, wenn's irgendwie geht!

 

- eure Taktik/Aufstellung für die DAM 07 

 

+++"Wenn wir zu Null spielen, haben wir meistens nicht verloren"

 

- 3 Gründe (akzeptable Gründe) warum ihr eigentlich nicht im schönen Köln lebt?

 

+++Karneval, Hochwasser...und weil es in Kassel viel schöner ist als in Köln!

 

- das Gesamtalter der zu erwarteten Start-Elf

 

+++geschätzte 495 Jahre!