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21. Juni 2012 | OB-Kandidat Sven Zylla auf seinen Konstanzer Spuren

Sommerblumen grüssen vom altvertrauten Fenstersims

Konstanz (gro) Ausgerechnet jetzt schüttet es heftig über der Niederburg. Doch Sven Zylla ist gerüstet und steht wohlbeschirmt vor dem Haus Nummer 6 in der Brückengasse. „Dort oben, im ersten Stock hatte ich mein erstes Zimmer als Student“, sagt der 44-jährige Regierungsdirektor aus Schwerin. Auf dem Fenstersims steht ein Topf mit wunderschön blühenden Sommerblumen. Zylla bewundert die bunte Pracht, hält sich damit aber nicht weiter auf. Schließlich will er der nächste Konstanzer Oberbürgermeister werden. Zylla möchte zurückkommen an den Bodensee. Der Kandidat der SPD ist in dieser Landschaft aufgewachsen, hat in Konstanz studiert und sich am See die ersten politischen Sporen verdient, zwei Jahre als Gemeinderat in Gailingen, fünf Jahre als Mitglied des Vorstands der SPD im Kreis Konstanz. Dann zog es ihn in den hohen Norden Deutschlands, wo er zuerst für die Landes-SPD in Schleswig-Holstein arbeitete und ab 2001 für die Landesregierung. Seit 3 Jahren leitet Zylla das Büro von Manuela Schwesig, der Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern.

Aus einer Hamburger Handwerkerfamilie

Sven Zylla stammt aus einer Hamburger Handwerkerfamilie. Sein Vater, Harald Zylla, war ein tüchtiger Installateur und avancierte zum Technischen Leiter des Unfallkrankenhauses in Hamburg-Bergedorf. Als Günter Petersen, der Direktor eben dieses Krankenhauses, 1970 nach Gailingen wechselte, um dort das Rehabilitationszentrum des Hegau-Jugendwerks aufzubauen, nahm er Harald Zylla und dessen Frau, eine examinierte Krankenschwester, mit an den Hochrhein. So kam Sven Zylla im zarten Alter von 3 Jahren an den Bodensee. Wenige Jahre später, 1974, verlor Sven Zylla seinen Vater, der einem überraschend aufgetretenen Krebsleiden erlag.

Der frühe Verlust prägt die Lebenseinstellung

Sven Zylla ist, was auf seine innere Erfahrung zurückgehen dürfte, ein zurückhaltender Mensch, seine Freunde sagen, er rede eher ungern über sich, umso besser verstehe er sich aufs Zuhören. Mit Sicherheit habe ihn der frühe Verlust des Vaters und der Lebensmut der Mutter geprägt. Das Besorgtsein um Mitmenschen gehöre zu seiner Natur. Typisch dafür ist die Begeisterung Zyllas für den Konstanzer Hospiz-Verein, der unter der Regie von Petra Hinderer schwerkranke Menschen bis in den Tod begleitet und sich um deren Angehörige kümmert. Ebenso typisch wirkt Zyllas „grosser Respekt“ für die Anstrengungen von Stadt und Gemeinderat, die Kindergärten und Schulen auszubauen und Kindertagesstätten einzurichten. Zylla hat auch ganz praktische Erfahrung im Dienst am Nächsten gesammelt, drei Monate arbeitete er als Hilfspfleger im Rehabilitationszentrum des Hegau-Jugendwerks.

Fussballverein und DLRG

So früh der Vater verstarb – zum Vereinsvorsitz beim Gailinger Fussballvereins hatte es für Harald Zylla gereicht. Sein Sohn Sven, der jetzt Oberbürgermeister werden möchte, hatte mit Fussball weniger am Hut, er engagierte sich bei der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) in Gailingen - und brachte es über den Landesvorsitz Baden bis zum Bundesvorsitzenden der DLRG-Jugend. Sozialdemokrat ist Zylla seit 1991, in der Staatskanzlei der Kieler Landesregierung war er Verbindungsreferent ´zu Parteien, Gewerkschaften und Verbänden.

„Irgendwie mit den Griechen…“

„Irgendwie ergab sich immer etwas mit den Griechen“, erzählt Sven Zylla, wenn er auf seine Konstanzer Studienzeit von 1989 bis 1996 zu sprechen kommt. Man verkehrte besonders gerne im „Pan“ , erinnert sich Zylla, allerdings auch beim Türken im „Eumel“ und im „Korfu“ in Litzelstetten (wo heute Ciro Lungo für Italianità sorgt). Und in Kiel wurde Zylla Stammgast bei einem Griechen namens Dimitri. In Kiel war es auch, wo Zylla seine Frau kennen lernte, eine aus Usbekistan stammende Kulturwissenschaftlerin, die dort, in Kiel, an der Christian-Albrechts-Universität, Llteraturwissenschaften studierte.

Wein bei Wilhelm Hansen - Wiedersehen mit den Hempels

In der Brückengasse 6 blieb Sven Zylla, Student der Verwaltungswissenschaften, nur während des ersten Semesters. Dann zog er um in die Uhlandstrasse 8, wo er bis zum Endes des Studiums wohnte. Seine Vermieter waren Max und Hannelore Hempel, und wie das Schicksal so spielt, traf er den ehemaligen, inzwischen pensionierten Hausmeister aus Uni-Zeiten und seine Frau in diesen Tagen bei einem abendlichen Grillfest am Hergatshauser Hof. Untergekommen ist Zylla während des Wahlkampfes in Konstanz bei alten Freunden, bei Heidi Gerlach und und ihrem Partner. „Gastfreundlichkeit ist typisch für Konstanz“, sagt Zylla, „ich erinnere mich noch gut, wie ich mit Freunden eingeladen war beim damaligen Bürgermeister Wilhelm Hansen.“ Hoch oben in dem von Hans Breinlinger bemalten Haus in der Wessenbergstrasse sei „uns DLRG-Vorstandmitgliedern damals ein augesprochen edler Tropfen“ kredenzt worden.

Begegnung mit Israelis und Palästinensern

Auch in Hamburg begegnete Sven Zylla einem Konstanzer, dem am See geborenen Theo Sommer, dem langjährigen Chefredakteur und späteren Herausgeber der „Zeit“. Zylla nahm damals teil an der „Summer School“ der Gerd-Bucerius-Stiftung. Im Übrigen hatte der OB-Kandidat gleich zu Beginn seines Studiums in Konstanz „sehr positive Erfahrungen“ gemacht, und zwar durch ein „fantastisches Einführungswochenende“ auf einem ländlich abgeschiedenen Anwesen, eine Einführung, die von Drittsemestern, unterstützt bdurch Professoren, für die „neuen ,Verwalter‘“ ausgerichtet wurde. Laut Zylla eine „sehr kreative Art und Weise“, ins Studium einzuführen. Und Kreativität bleibt weiter gefragt, auch bei Zyllas Engagement im Dienste der Friedrich-Ebert-Stiftung, in deren Auftrag er als Referent in Palästinensergebieten regelmässig für den Ausbau des Dialogs zwischen Israelis und Palästinensern sorgt.

Theaterfee sorgt für den Blumenschmuck

Oberbürgermeister-Kandidat Sven Zylla gesteht vor dem Haus in der Brückengasse, dass es er als Mieter damals versäumt habe, seinen Fenstersims mit Blumen zu schmücken. Umso ansprechender findet er das blühende Arrangement, das nun “sein” ehemaliges Fenster ziert. Gegen Abend gelang es dann, die Verursacherin des Blumenschmucks am “Haus zur aufgehenden Sonne” zu ermitteln: Die Topfblumen hat Victoria Salzbrunn platziert, eine Architektin, die zum Stab des Konstanzer Stadttheaters zählt. Kein Wunder, dass es am fraglichen Fenster so eindrucksvoll blüht und grünt. Bild: Erich Gropper



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