Weltuntergang
        die   Offenbarung  des   Johannes

Übersicht



Johannes schildert künftige Ereignisse in einem zeitlichen Ablauf.
Auf dieser Seite soll untersucht werden, was es zu bedeuten hat, dass er dabei je sieben Geschehnisse unterscheidet.

Sie erfahren auf dieser Seite über die Sieben-Äonen-Lehre,
einiges zur Bedeutung des Wortes Äon,
dann zur kirchlichen Lehre der Weltgeschichte in sieben Epochen,
zur Einteilung der Weltgeschichte im Buche Daniel
und schliesslich eine schematische Deutung der sieben Sendschreiben und
eine kurze Deutung der Siebnerreihen bei den anderen Visionen.

Sieben Äonen

Die oben genannte Überschrift deutet auf eine Zeitperspektive hin, so wie uns die Offenbarung in eine Zeitperspektive hinein nehmen will: Gott wird seine Herrschaft über die Geschichte entreten. Er ist der, der war, der ist und der sein wird. Er tut die prophetischen Worte kund, um seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen muss. (Off 1, 1-8)

Johannes empfängt die Offenbarung über die Zukunft der Menschheit. Johannes auf Patmos, Hieronymus Bosch, um 1450 - 1516, Gemäldegalerie, Berlin.

Die sieben Sendschreiben und die drei Visionsreihen schildert der "Knecht Gottes" als Ablauf, als zeitliche Abfolge. Manchmal gibt er sogar genauere Zeitspannen an, von denen man nie genau weiss, ob die genauen Angaben mehr zahlensymbolischen Wert haben oder als tatsächliche Zeitangaben gemeint sind.

[ Die bekannteste Zeitangabe wird wohl die Vorstellung des tausendjährigen Reiches (Off 20,3) sein, das zwischen der erwarteten Wiederkunft Christi (Parusie) und der allgemeinen Totanauferstehung und der anschliessenden Schaffung der neuen Welt Gottes liegt.
Weitere Beipsiele finden sich etwa in Off 11,1.11 und 12,6.14 ]

Die Wiederkunft Jesu Christi, Mosaik, Santa Prassede, Rom.
Die Apsis selbst zeigt die häufig wiederkehrende Szene der Wiederkunft Jesu Christi auf den (bunten) Wolken des Himmels. Über ihm reicht die Hand Gottvaters den Siegeskranz.

Bei den sieben Sendschreiben und den je sieben Siegel-, Posaunen- und Schalenvisionsreihen darf allerdings mit Recht von einer klaren Absicht des Johannes gesprochen werden, mit der er die kommenden Ereignisse in einen zeitlichen Ablauf bringen will. Insoweit ist sich die traditionelle und die moderne Theologie auch einig. Die Deutung dieser jeweils sieben Zeitabschnitte hingegen variiert enorm. Im Zusammenhang mit dem paulinischen Werk wird auch oft von Äonen gesprochen - ein Wort, dessen Gebrauch und richtige Bedeutung auch nicht immer gleich betrachtet wird.
Wir müssen darum zuerst die Bedeutung der Äonenlehre klären und dann nach den Bezügen fragen, auf welche Johannes die Siebenteilung seiner Visionsreihen stützt. Weiter unten soll auf dieser Seite eine Einteilung der sieben Sendschreiben und eine sehr vage Einteilung der Visionsreihen gewagt werden.

Das Pantheon von Rom. Innenansicht. Die Nutzung des Pantheons ist unklar. Der römische Geschichtsschreiber Cassius Dio erwähnt die Statuen von Venus und Mars. Eine Möglichkeit wäre demnach, die Verehrung sämtlicher Gestirn- bzw. Wochengötter zu rekonstruieren, also auch von Sol, Luna, Mercurius, Jupiter und Saturnus. Ebenfalls denkbar ist aber, dass Agrippa ein Heiligtum für Augustus und dessen Familie, die Iulier, sowie deren göttliche Ahnen und Schutzpatrone geplant hatte.

Äonen - Zeit und Ewigkeit

Ursprünglich bedeutete das griechische Wort αιων (aiòn) Zeitalter oder Lebenszeit. Später änderte sich die Bedeutung des Begriffes zu Ewigkeit als Gegenbegriff zur Zeit (Χρονος, Chronos). Ein Beispiel dafür ist bei Platon etwa im Dialog Timaios (37d) zu finden.

[ Das griechische Aiòn hat also im Laufe der Zeit zwei Bedeutungsrichtungen erhalten: "Zeitalter", d. h. eine begrenzte Zeitspanne einerseits, "Ewigkeit", d. h. unbegrenzte Zeit andererseits. Die Kontroverse entzündet sich daran, ob Äon auch in der Bibel mit diesen beiden, nach deutschem Sprachempfinden gegensätzlichen, Bedeutungsrichtungen verwendet wird oder nur die Ursprungsbedeutung richtig ist - und wenn ersteres, nach welchem Prinzip dann zwischen beiden ausgewählt werden muss.
Allgemein wird das Wort eher mit Zeitalter übersetzt, da es in den Stellen, wo das Wort klar verwendet wird (z. B. in Mt. 12,32; Mk. 10,30; Lk. 18,30; Röm. 16,25; 1.Kor. 10,11, Eph. 1,21; 3,21; Kol. 1,26; 1. Tim. 1,17, 2.Tim. 1,9; Heb. 9,26) aufgrund der Satzlogik nur im Sinn von Zeitalter (also Äon) übersetzt werden kann (bei Luther heisst es dann jeweils etwas unklar "Welt").
Mehr zu dieser kontroversen Thematik finden Sie bei Wikipedia. ]

Zeit und Zeitabfloge sind in der Apokalypse zentrale Faktoren.
Ausschnitt aus der astronomischen Uhr des Berner Zytglogge-Turms, 1218–20.

Für den Zusammenhang mit der Apokalypse macht es Sinn, der allgemein üblichen Übersetzung zu folgen und den Begriff als Zeitalter zu verstehen, da Johannes die endzeitlichen Ereignisse in zeitlicher Abfolge und einer damit kombinierten Zählung einteilt. Im Folgenden soll nun darauf eingegangen werden, wie Johannes auf eine Zählung in sieben Teilen kommt.

Weltgeschichte in sieben Schritten

Wie die semitischen Kulturen auf eine zeitliche Einteilung in sieben Zeitalter kamen, ist schwer auszumachen. Die sieben Schöpfungstage der Bibel sind der babylonischen Mythologie entnommen. Die Zahl Sieben hat in der babylonischen Kultur eine Sonderstellung. Es ist unwahrscheinlich, dass die Siebenzahl mit der Zählung der sieben klassischen Planeten ihren Anfang nahm, denn die Babylonier erkannten klar den Unterschied zwischen den beiden Hauptgestirnen Sonne und Mond einerseits und den kleineren und "langsameren" Planeten andererseits. Die Zählung auf sieben Planeten wurde trotz dem beobachtbaren Unterschied aufgrund der "Heiligkeit" der Zahl vorgenommen.
Eine weitere Erklärung ist die einfache Unterteilung der rund 28 Tage des Monats in vier mal sieben Wochentage als eine genauere Einteilung als etwa drei mal neun Wochentage. Mehr dazu lesen Sie auf Wikipedia.

Die sieben klassischen Planeten - allerdings ist hier anstatt der Mond die Erde aufgeführt. Die sieben klassischen Planeten sind also: Sonne, Merkur, Venus, Mond, Mars, Jupiter und Saturn). The International Astronomical Union, Martin Kornmesser, 2011 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)

Auffallend ist, dass die Sieben meistens mit Zeiten und Zeitabläufen im Zusammenhang steht. Auch heute zählt die Woche sieben Tage. Es gab auch eine frühe Vorstellung von sieben Zeitaltern. In der späteren Theologie des Mittelalters wurde diese Vorstellung wieder aufgenommen.

[ So stellte Augustinus von Hippo in seinem Werk „Vom Gottesstaat“ (413–427) einen Plan von sieben Weltzeitaltern vor:

  • 1. Adam bis Noach,
  • 2. Noach bis Abraham,
  • 3. Abraham bis David,
  • 4. David bis Exil,
  • 5. Exil bis Inkarnation,
  • 6. Inkarnation bis Parusie,
  • 7. Millennium.
Auch Isidor von Sevilla (560–636) und Beda Venerabilis (673–735) schlossen sich dieser Meinung an. Joachim von Fiore (1135–1202) teilte die Zeit in drei Epochen ein: Zeit des Vaters (Altes Testament), Zeit des Sohnes (Neues Testament) und Zeit des Heiligen Geistes (Erneuerung). Thomas Brightman (1557–1607) dagegen deutete die sieben Gemeinden in der Offenbarung des Johannes auf sieben Zeitalter der Kirchengeschichte. Robert Pont (1524–1606), ein schottischer Theologe, verband Prophezeiungen aus Daniel und der Offenbarung und kam ebenfalls auf sieben Zeitalter der Menschheit. ]

Die drei Zeitalter nach Joachim von Fiorel. Aus einer Handschrift.

Auf dieser Website wird die Auffassung der sieben Zeitaltern als einleuchtende Deutung der Visionsreihen aufgenommen. Dass die Siebenzahl im Zusammenhang mit Zeit und Entwicklung steht, wird hier darauf zurückgeführt, dass die Erfahrung von Religionspraktikern, die sich "stufenweise" in die sieben Wirklichkeitsebenen oder Himmel hineinlebten dabei die bedeutende Rolle spielte.
Mehr zu dieser Erfahrung lesen Sie auf dieser Website (als Einführung) unter Der Weg des Menschen und (weiterführend) unter Mysterien.

Die vier Weltreiche im Buche Daniel

Im Buch Daniel wird die Vorstellung von einem Ablauf der Geschichte als Abfolge von Kulturen deutlich ausgesprochen. Das zweite Kapitel des Buches Daniel schildert Nebukadnezars Traum vom viergeteilten Standbild mit tönernen Füssen. Unter Androhung der Todesstrafe ist nur Daniel in der Lage, die geträumte Zukunft der Weltgeschichte zu entschlüsseln: Vier Weltreiche folgen aufeinander, während dem fünften Weltreich bricht das Reich Gottes heran. Daraufhin erkennt der König JHWH als Schöpfer der Welt an und erhöht Daniel zum Obersten aller Weisen im Land.

Diese kitschige zeitgenössische Darstellung zeigt den Propheten Daniel, wie er den Traum Nebukadnezars von dem Standbild deutet.

Das Standbild, von dem Nebukadnezar träumt, hat einen goldenen Kopf, Brust und Arme aus Silber, Bauch und Hüfte aus Kupfer, eiserne Beine und Füsse aus Eisen und Ton und das am Schluss des Traumes von einem Stein erschlagen wird, der schliesslich zu einem Berg wird.
Daniel deutet daraus eine Abfolge von fünf Königreichen, wobei das fünfte Reich (Mischung aus Eisen und Ton) als Reiche verschiedener Könige gedeutet wird.
Daniel erklärt das goldene Haupt als das Königreich Nebukadnezars. Die anderen vier deutet er als kommende Königreiche.
Meistens werden die nachfolgenden Königreiche mit dem medo-persischen Reich des Kyros, dem Reich Alexander des Grossen und dem Römischen Imperium gedeutet. Der einschlagende Stein wäre dann Jesus Christus, der sein Reich aufbauen will. Diese Deutung lässt dann meistens das fünfte Reich aus, also die verschiedenen Reiche entsprechend den tönernen und eisernen Füssen des Standbildes. Ausserdem steht ein solcher Einschlag der Wirksamkeit Christi auf dem Plan der "irdischen" Geschichte gerade heute mehr denn je in Frage. Wann wäre dieser gewaltsame Einschlag geschehen?

Das persische Reich unter Kyros. Kyros II., auch Kyros der Grosse, Sohn des Kambyses I., regierte Persien von etwa 559 v. Chr. bis 530 v. Chr. als sechster König der Achämeniden-Dynastie (zu der er streng genommen allerdings nicht gehörte).

Unklar ist auch, ob Daniel sich dabei auf die Lehre von den sieben Königreichen (und den damit verbunden Kulturen) bezieht, aber die Reihenfolge ginge auf mit dem Vorschlag, den wir auf dieser Website vertreten, dass nämlich die sieben Äonen Kulturzeiten bezeichnen, während der sich die Menschheit entwickelt hat. Wir gehen davon aus, dass es sich um die indische, die persische, die babylonische (erstes Reich bei Daniel), die griechisch-lateinische (zweites Reich bei Daniel), die nordische Kulturzeit (drittes Reich bei Daniel) und zwei (viertes und fünftes Reich bei Daniel) weitere Kulturzeiten handelt. Diese Vermutung gilt es aber unbedingt nur als Vorschlag aufzunehmen. Wir haben bis jetzt noch keinerlei Beweise und Quellen dafür gefunden. Einzig ihre Deutung im Zusammenhang mit der Apokalypse leuchtet ein.
Im nächsten Abschnitt sollen die sieben Sendschreiben den sieben Kulturzeiten zugeordnet werden.

Die sieben Sendschreiben

Die sieben Sendschreiben beschreiben sieben Zeitalter. Sie richten sich an die Gemeinden von Kleinasien und sind in Briefform verfasst, weil sie sich an die Welt richten, wie wir sie kennen. Sie beschreiben also sieben Zeitalter der Welt. Da in der Offenbarung stets die Menschheit als Ganzes im Auge bleibt, dürfen wir auch hier davon ausgehen, dass Johannes mit den sieben christlichen Gemeinden die gesamte Christenheit meint - geteilt in sieben verschiedene Lebensweisen.
Sieben unterschiedliche Wege sind es, welche die Menschheit - und im Besonderen eben auch das Christenheit - wärhend ihrer Entwicklung beschreitet. Sie sind in den sieben Sendschreiben analog zur alten Vorstellung von sieben Zeitaltern wiedergegeben:

  • Gemeinde zu Ephesos - Kulturzeit des alten Indiens
    Selbstbezeichnung: "Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern".
    [ Der Menschensohn-Ähnliche bezeichnet sich selber als Träger der sieben Sterne, inmitten der sieben Leuchter. Am Schluss des ersten Kapitels setzt er die sieben Sterne mit den Engeln der Gemeinden und die sieben Leuchter mit den sieben Gemeinden gleich. Der auf dieser Website vertretene Voschlag stellt die sieben Gemeinden und die sieben Engel in den Zusammenhang der Sieben-Äonen-Lehre. Die sieben Gemeinden sind dann die Repräsentanten von sieben christlichen Lebenshaltungen (oder Lebenswegen), während die sieben Engel Lenker der Äonen - und damit der sieben Kulturzeiten selbst sind. ]

    Das Lob: "Ich kenne deine Werke und deine Mühsal und deine Geduld und weiss, dass du die Bösen nicht ertragen kannst …"
    [ Die alte Kultur Indiens war stark von einer Sehnsucht nach geistiger Wirklichkeit durchzogen. Die irdische Welt war für sie Illustion (Maya) und der Mensch handelte richtig, wenn er seine ganze Kraft darauf setzte, dieser irdischen Illustion wieder zu entkommen. Daher spricht der Menschensohn- Ähnliche von "Geduld" und "Mühlsal" und von einer Abkehr von den Bösen. Die Menschen der alt-indischen Kultur waren auf das geistige gerichtet. ]

    Die Kritik: "Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlässt."
    [ Wer sich so von dem Irdischen distanziert, verliert die "erste" Liebe. Mit der ersten Liebe ist die Liebe zur Welt gemeint, die es braucht, um die äussere Welt wieder in das geistige Leben hinein zu bringen. Die erde wird dann als Acker empfunden, in den hinein der göttliche Same eingapfalnzt werden muss. ]

    Der Spruch: "Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist."
    [ Wenn die Welt mit Liebe vergeistigt wird, wird sie Früchte im Himmel tragen. Indem also die Menschen sich nicht vor der Welt verschliessen, sondern diese in Liebe vergeistigen, werden sie Früchte für die Ewigkeit hervorbringen. ]


  • Gemeinde zu Smyrna - Kulturzeit des alten Persiens
    Selbstbezeichnung: "Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig geworden"
    [ Der Menschenähnliche stellt sich als der Erste und Letzte vor, ganz analog zur persischen Kultur, nach der ein guter Gott (Ahura Mazda) am Anfang stand und - obwohl sich der böse Gott (Angra Manju - Ahriman) in die Schöpfung mengte und das Böse verbreitete - am Ende auch wieder siegen wird. ]

    Das Lob: "Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut - du bist aber reich"
    [ Die Deutung dieser Passage steht noch aus. ]

    Das Unheil: "Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben"
    [ Nebst der Liebe (vgl. Sendschreiben an Ephesus) sind Durchhalten, Geduld und Treue die drei Eigenschaften, mit denen der Mensch die Welt bearbeitet und geistig macht. Wer das macht, wird die Krone des Lebens, d.h. eines gut geführten Lebens erhalten. ]

    Der Spruch: "Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tode."
    [ Mit dem zweiten Tod deutet Johannes auf den Zustand nach dem irdischen Tod hin. Wer nämlich keinen Ertrag aus dem irdischen Leben mitnimmt, wird im Jenseits den zweiten Tod sterben. Nichts wird ihm dann zur Verfügung stehen. Diese geistigen Erträge werden aber durch Geduld und Arbeit geschaffen. ]



  • Gemeinde zu Pergamon - Kulturzeit des alten Ägyptens und Babyloniens
    Selbstbezeichnung: "Das sagt, der da hat das scharfe, zweischneidige Schwert:"
    [ Das zweischneidige Schwert meint hier wieder die Ambivalenz des Wortes und des Denkens. Die Babylonische und die Altägyptische Kultur hatten angefangen, die Welt nach Gesetzmässigkeiten zu untersuchen (Sternenkunde, Geometrie). Das ist ein zweischneidiges Vorgehen. Man kann das Wissen zum Guten oder zum Schlechten brauchen. ]

    Das Lob: "Ich weiss, wo du wohnst: da, wo der Thron des Satans ist; und du hältst an meinem Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet"
    [ Deshalb sitzt auch an diesem Ort der Satan: die Nähe von Beobachten und anwenden war gerade in der Frühantike noch nahe zu magischen Absichten, den Weltenlauf so zu steuern wie die Götter. ]

    Die Kritik: "Aber einiges habe ich gegen dich: Du hast Leute dort, die sich an die Lehre Bileams halten, der den Balak lehrte, die Israeliten zu verführen, vom Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben … Tue Busse; wenn aber nicht, so werde ich bald über dich kommen und gegen sie streiten mit dem Schwert meines Mundes. "
    [ Auch mit Bileam ist ebenfalls ein Magier gemeint. Bileam soll im 4. Buch Mose (Numeri) Kapitel 22-24 die Israeliten verfluchen und wird dann in Kapitel 31 wegen Wahrsagerei (Magie) und Volksverführung von den Israeliten getötet. ]

    Der Spruch: "Wer überwindet, dem will ich geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weissen Stein; und auf dem Stein ist ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt als der, der ihn empfängt"
    [ Das himmlische oder verborgene Manna ist eine Speise Gottes für die Menschen. Es ist etwas, was nicht duch Beobachten und Ergründen erworben wird, sondern als Geschenk das Leben erhält und steht damit im Gegensatz zum altorientalischen Forschen. Manna hebt sozusagen den egoistischen Teil des erforschens auf. ]



  • Gemeinde zu Thyatira - Kulturzeit des alten Griechenlands und Roms
    Selbstbezeichnung: "Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen und seine Füsse sind wie Golderz"
    [ In dieser Kutlurzeit ist der Mensch ganz auf die Welt herunter gestiegen und auch Gott stieg ganz auf die Welt herunter. Er erscheint wie eine Statue mit goldenen Füssen und druchdringendem Blick. ]

    Das Lob: "Ich kenne deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und deine Geduld und weiss, dass du je länger je mehr tust."
    [ ]

    Die Kritik: "Aber ich habe gegen dich, dass du Isebel duldest, diese Frau, die sagt, sie sei eine Prophetin, und lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen."
    [ Isebel, die heidnische frau des Königs Ahab, verführte ihren Mann und Teile des Volkes zur Verehrung des Baal (1 Kön 16, 29-34; 18, 13.19). Hier bei Johannes bezeichnet Isebel eine Prophetin, die wohl eine Irrlehre (veilleicht die Nikolaitische) vertritt. ]

    Der Spruch: "wer überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden, und er soll sie weiden mit eisernem Stabe, und wie die Gefässe eines Töpfers soll er sie zerschmeissen, wie auch ich Macht empfangen habe von meinem Vater; und ich will ihm geben den Morgenstern."
    [ Der Morgenstern steht im Aufgang einer neuen Zeit . ]



  • Gemeinde zu Sardes Selbstbezeichnung: "Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne"
    [ Nun erscheint der Menschensohn-Ähnliche mit sieben Geistern und sieben Sternen. Diese sieben Geister sind die sieben geistigen Zustände, die ein Mensch durchmachen soll. ]

    Das Lob: "… du hast einige in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; die werden mit mir einhergehen in weissen Kleidern, denn sie sind's wert."
    [ Wer nachfolgt dem Menschensohn-Ähnlichen, wird ein reines, priesterartiges Gewand tragen. ]

    Die Kritik: "Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot. Werde wach und stärke das andre, das sterben will, denn ich habe deine Werke nicht als vollkommen befunden vor meinem Gott"
    [ Der Mensch hat bereits gehört, was ihn zum Leben ruft. Er hat auch den Namen gehört - und ist doch schwach. Christus ist bereits auf erden erschienen, aber die Menscheheit wendet sich anderem zu und vergisst … ]

    Der Spruch: "Wer überwindet, der soll mit weissen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. "
    [ ]



  • Gemeinde zu Philadelphia
    Selbstbezeichnung: "Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schliesst zu, der zuschliesst, und niemand tut auf"
    [ ]

    Das Lob: "ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie zuschliessen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet. "
    [ ]

    Das Unheil: "Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme! "
    [ ]

    Der Spruch: "Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen. "
    [ ]



  • Gemeinde zu Laodizea
    Selbstbezeichnung: "Das sagt, der Amen heisst, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes"
    [ ]

    Die Kritik: "Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärest! "
    [ ]

    Die Verheissung: "Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Busse! Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir. "
    [ ]

    Der Spruch: "Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron. "
    [ ]

Die drei Visionsreihen


Notizen zu den sieben Äonen:

Im Buch Daniel wird die Geschichte in eine Abfolge von Königreichen aufgeteilt.

Der Prophet Daniel, Detail aus einem Glasfenster im Dom zu Augsburg, 1. Hälfte 12. Jh., Süddeutscher Glasmaler.

Mehr zum Buch Daniel finden Sie auf Wikidepia.



Nicht erst Aristotels hat sich mit den sieben klassischen Planeten befasst.

Büste von Aristoteles. Marmor. Römische Kopie nach dem griechischen Bronze-Original von Lysippos, um 330 vor Chr. Der Alabaster-Mantel ist eine Ergänzung in der Moderne. Museo nazionale romano di palazzo Altemps, Rom, Italien.

Mehr über die Astronomie der Antike erfahren Sie auf der Seite rumfahrer.net.
Allgemeine Informationen zu den Planeten erhalten Sie hier auf Wikipedia.
Eine Darstellung aus dem Mittelalter von Hildegard von Bingen lesen Sie auf st-hildegard.com.

Auch die Woche hat sieben Tage.

Mehr zu den einzelnen Wochentagen und ihre Bezügen zu den sieben klassischen Planeten erfahren Sie hier auf Wikipedia.
Mehr zu der Woche und der Zählung von sieben Tagen erfahren Sie hier auf Wikipedia.



Möchten Sie gerne eine Überblick über die heutige Einteilung der Weltgeschichte?

Sie können eine Übersicht hier herunterladen.

(Die Datei gehört zu den Unterrichtsmaterialien des Städt. Gymnasiums Köln-Deutz Thusneldastrasse).

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