Kontrolle ./. Vertrauen ?!

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Mögen Sie es kontrolliert zu werden? Sicher nicht! Mögen es die meisten Menschen, wenn sie andere kontrollieren, abfragen oder „den Meister spielen“ müssen – sicher auch nicht. Aber Kontrolle ist wichtig – Kontrolle ist sogar für den Lebens-, Berufs- und Sporterfolg unabdingbare Voraussetzung!

Als ich gestern einen Artikel schrieb, suchte ich nach einem Antonym (in der Sprachwissenschaft Wörter mit gegensätzlicher Bedeutung) für das Wort „Kontrolle“ und fand als einzigen Vorschlag das Wort „Fahrlässigkeit“. Da hatte ich einen echten Gedankenblitz der sagte „So hätte ich es wahrscheinlich nicht genannt….“ Mir wären als erstes „Freiheit“, „Grenzenlosigkeit“ oder so Worte wie „Vertrauen“ und „Selbstbestimmung“ in den Sinn gekommen – aber doch nicht „Fahrlässigkeit“ … . Bei näherer Betrachtung stimmt es aber, denn ich kann frei und grenzenlos sein, vertrauen haben und genießen, WÄHREND ich kontrolliert werde und/ oder selbst kontrolliere!

Viele Menschen – und das habe ich in den Post´s der verschiedenen Leute gelesen – interpretieren aber Kontrolle und bringen es gleich mit zum Großteil negativen Verhaltensmustern in Verbindung. Da wird von Druck, erhobenem Zeigefinder oder auch dem Mangel an Vertrauen geschrieben wenn man kontrolliert. Das stimmt aber nicht, denn WIE ich kontrolliere und mit welcher Einstellung ich das tue, ist eine ganz andere Frage. Kontrolliere ich um zu befähigen oder um Macht auszuüben oder um zu unterstützen etc.?

Ich selbst vermeide auch oft das Wort Kontrolle und Worte wie „unterstützen“, „helfen“ oder „beitragen“ gefallen mir wesentlich besser – aber darum geht es hier nicht! Man kann Menschen unterstützen/ helfen/ beitragen indem man sie kontrolliert. Unterstützung ohne Kontrolle ist auch möglich … mir geht es aber innerhalb dieses Gedankengangs und des Blogs um eben genau diesen Aspekt des kontrollierens, des „auf die Finger schauens“ mit anschließender Korrektur.

Schauen wir uns doch einmal an, wenn jemand eine Sportart ausüben und darin wirklich gut sein möchte. Er erlernt die Technik (ob Tennis, Golf, Volley- oder Fußball … egal was) übt sie und wird in der Wiederholung des „Aktes“ immer sicherer. Später ist fast alles ein Automatismus, man braucht nicht mehr darüber bewusst nachzudenken und reagiert nur noch. Je mehr man übt und wiederholt, desto (selbst-)sicherer wird man. Was passiert aber, wenn der Schüler nicht kontrolliert wird und sich Fehler einschleichen? Ist es nicht von jedem Lehrer fahrlässig nicht schon anfänglich genau zu schauen wo Grundlegendes falsch gemacht wird? Und ist es nicht auch so, dass auch die besten Sportler der Welt Coaches haben, die sie kontrollieren um zu schauen was verbessert werden kann? Fehler schleichen sich auf bei Profis jedweder Disziplien (ob Sport oder Beruf) ein – das ist menschlich. Sie dann aber nicht auszumerzen – das ist dumm …

Wie sieht es mir der Erziehung von Kleinkindern aus? Ich weiß, dass viele das Konzept haben lieber miteinander zu reden als zu kontrollieren und verwechseln auch hier die Attribute, schließen aus, dass man diejenigen, die man kontrolliert, nicht gleichzeitig vertrauen kann … . Wäre es nicht fahrlässig ein 2- jähriges Kind mit Sandalen in den Schnee laufen zu lassen oder einfach in den Straßenverkehr zu entlassen, bevor man Ihnen nicht gezeigt und sie kontrolliert hat „Erst links schauen, dann rechts.“ Wie viele Kinder würden überhaupt noch leben, wenn man gewisse Fakten nicht überprüft hätte?! Selbstverständlich ist es so, dass die Kids und Jugendlichen dann später immer mehr Selbstkontrolle ausüben sollten, denn je größer die ist, desto größer wird auch die Selbstbestimmtheit.

Egal welchen Lebensbereich ich als Beispiel nehme – das Prinzip bleibt das gleiche! Ob beim lernen eines Musikinstruments, einer beruflichen Lehre oder im Straßenverkehr …

Uns schwebt wahrscheinlich das Sprichwort „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“ im Kopf herum, sodass wir glauben „entweder – oder“. Aber das stimmt nicht! Genau wie viele Gläubige immer noch annehmen, dass „eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als ein Kaufmann in den Himmel kommt“ und auch das nur ein Beispiel dafür ist (denn wie wir heute immer noch Verkehrsknotenpunkte als „Nadelöhr“ bezeichnen wurde genau das auch bei den Toren altertümlicher Städte gleichgenannt, denn viele Händler mit ihren Kamelen wollten in die Stadt auf den Markt und es gab teilweise tagelange Wartezeiten) wie Dinge mißverstanden werden können, denn „die Reichen sind des Teufels“ und „mit den Armen ist Gott“. Auch da ist es so, dass uns Wiederholungen irgendwann glauben lassen, das es sich um Wahrheiten handelt.

Unser 18- jähriger Sohn macht in diesem Jahr sein Abitur und wird von einer Person unterstützt, die selbst studiert hat. Er meinte letztens ganz nebenbei: „Die Lehrer, die mit den Schülern einfach nur reden wollen und sich wünschen als Freund und gleichberechtigter Gesprächspartner akzeptiert zu werden, haben ihren Beruf missverstanden – das kann eine Gefahr der „modernen Pädagogik“ sein.  Den Schülern muss das zu lernende gut erklärt werden und dann müssen sie üben, üben und nochmals üben. Dabei sollten sie kontrolliert werden ob alles richtig ist und dann läuft es…! Diese Kontrolle sollte dann aber immer im positiven Kontext geschehen“ Genau das ist es! Im übrigen hat er es mehrfach geschafft Abiturschüler, die vorher bei 2 oder 3 Punkten in Mathe standen auf 10 oder mehr Punkte zu bringen …

Also scheint es den meisten Menschen zu widerstreben kontrolliert zu werden – und eben andere zu kontrollieren. Aber gerade im Network ist das von ENTSCHEIDENER Bedeutung. Machen Sie nicht den Fehler Ihre neue Downline nicht zu kontrollieren, nicht zu sehen wie sie vorgeht, wie sie mit anderen Menschen spricht um Geschäft und Produkte zu erklären … . DANN WIRD SIE WAHRSCHEINLICH SCHEITERN! Dieses Scheitern ist dann aber in der Konsequenz nicht ihm oder ihr zuzuschreiben, sondern dem Sponsor!

Auch der Friseurlehrling wird nicht nur gesagt bekommen „Schau mal in dem Lehrbuch wie es geht – und in der Berufsschule bist Du ja auch (wobei die meisten Networkfirmen gar keine „Berufsschule“ haben) deswegen muss es ja klappen… ich vertraue Dir.“ sondern erst wird an einem „Probekopf“ geschnitten, der Lehrling schaut zu, übt, der Meister steht daneben, berichtigt und erst zu einem viel späteren Zeitpunkt darf der Lehrling selbständig schneiden OHNE ihn zu kontrollieren. Oder würden Sie von jemanden gerne die Haare geschntten bekommen, der „das Vertrauen des Meisters hat“ aber vorher nicht geübt hat und WEISS was er wie zu machen hat?!

Wenn wir also nicht genau so mit neuen Partnern in unserem Network umgehen, wie der Friseurmeister mit seinen Lehrling, sind wir fahrlässig. Vertrauen in dem Fall ist nur eine faule Ausrede, sich nicht um seinen Job zu kümmern, den Personen, die sich uns anvertrauen, Hilfestellung zu geben, WEIL WIR SELBST ZU BEQUEM SIND und unsere Komfortzone nicht verlassen wollen.

Was ich gelernt habe sind grundlegende Dinge, die sich nicht verändern – auch wenn es noch so viel Internet gibt, noch so viel Lektüre gibt: Vormachen – Mitmachen –Nachmachen! Eben verkürzt das, was jeder „Meister“ mit seinem „Lehrling“ machen sollte. Ein Problem gibt es nur: Wenn der Meister selbst von einem Unwissenden eingearbeitet wurde. Dann dupliziert sich das Falsche und der Frust für alle ist vorprogrammiert. Gerade das habe ich schon oft erlebt …

Auch Motivation ist kein Ersatz, sondern ein Verstärker für den Erfolg in der Branche!

Fangen wir also an, den Menschen so zu behandeln, wie er es verdient: mit Respekt und Achtung. Verpflichtet er sich selbst erfolgreich zu werden, verpflichten wir uns ihm die Dinge in die Hand zu geben, die es ihm erst ermöglichen, diesen Erfolg dauerhaft zu haben. Dann gewinnen wir echte Freunde, die Branche wird einen immer besseren Ruf bekommen, das Geschäft ist stabil und lohnenswert duplizierbar – und dann können wir selber wachsen. Aber das Thema „Kontrolle“ wird uns immer begleiten, denn genau so, wie man es mit Anfängern macht, sollte es auch mit (angehenden) Führungskräften machen. Denn woher sollen sie wissen, wie sie die neuen Aufgaben, die sie zu erledigen haben, erfolgreich und richtig machen, wenn man sie nicht anleitet und kontrolliert?! Der „Quasi-Zusammenbruch“ einiger auch großer Strukturen/ Unternehmen in der Branche zeigt, dass da „etwas dran ist“ – auch wenn es Wenige hören wollen.

In diesem Sinne wünsche ich allen viel Erfolg bei der verantwortungsvollen Aufgabe als Sponsor/ „Meister“ und Upline!

Ihr / Euer

Dirk (Jakob)

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