KMU

Liquiditätspläne helfen Unternehmen dabei, flüssige Mittel richtig einzusetzen und Engpässe zu vermeiden. Für diesen Blogbeitrag haben wir zusammengefasst, was du bei der Liquiditätsplanung beachten solltest und vor welchen Stolperfallen du dich in Acht nehmen musst.

Gemäss dem KMU-Portal der Schweizerischen Eidgenossenschaft sind schätzungsweise neun von zehn Konkursen auf Liquiditätsengpässe zurückzuführen. Liquidität ist die Fähigkeit eines Unternehmens, fällige Zahlungen fristgerecht zu begleichen.

Expert:innen unterscheiden zwischen drei Arten von Liquidität:

  • Liquidität ersten Grades: Barliquidität oder Cash Ratio. Dabei geht es um die Frage, wie das Verhältnis der flüssigen Mittel zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten ist. Für die Berechnung des ersten Liquiditätsgrades teilst du also den Wert aller flüssigen Mittel durch die Summe der kurzfristigen Verbindlichkeiten. Als flüssige Mittel gelten Bargeld, Schecks, der Kassenbestand, innerhalb eines Jahres veräusserbare Wertpapiere und das Guthaben deines Unternehmens auf sicheren Bankkonten.

Liquidität 1. Grades = flüssige Mittel ÷ kurzfristige Verbindlichkeiten

  • Liquidität zweiten Grades: einzugsbedingte Liquidität oder Quick Ratio. Bei der Ermittlung der Liquidität zweiten Grades addierst du kurzfristige Forderungen (innerhalb eines Jahres realisierbar) zu den flüssigen Mitteln. Berechnest du die Liquidität zweiten Grades, zählst du die flüssigen Mittel und kurzfristigen Forderungen zusammen und teilst das Resultat durch den Wert der kurzfristigen Verbindlichkeiten.

Liquidität 2. Grades = (flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen) ÷ kurzfristige Verbindlichkeiten

Achtung: Hier deutet ein Liquiditätsgrad tiefer als 100 Prozent auf ernsthafte Zahlungsschwierigkeiten hin.

  • Liquidität dritten Grades: umsatzbedingte Liquidität oder Current Ratio. Neben den oben beschriebenen flüssigen Mitteln und kurzfristigen Forderungen zählen auch Vorräte zur Liquidität dritten Grades. Liquidität dritten Grades kannst du berechnen, indem du das Umlaufvermögen durch den Wert der kurzfristigen Verbindlichkeiten teilst.

Liquidität 3. Grades = (flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorräte) ÷ kurzfristige Verbindlichkeiten

Extratipp: Keine Lust mehr, wichtige Kennzahlen mühsam zu berechnen? Voll automatisierte Buchhaltungslösungen für KMU ermöglichen den Nutzer: innen, die wichtigsten Kennzahlen einfach abzurufen. So kannst du den für dich relevanten Liquiditätsgrad stets tagesaktuell und unkompliziert ermitteln.

Darum ist eine Liquiditätsplanung auch für dein Unternehmen wichtig

Ein Liquiditätsplan ist ein Teil des Finanzplans. Ziel der Liquiditätsplanung ist die Ermittlung des voraussichtlichen Bestandes flüssiger Mittel und das Vermeiden finanzieller Engpässe. In einem Liquiditätsplan hältst du sämtliche Geldmittelzuflüsse (Einzahlungen) und Geldmittelabflüsse (Auszahlungen) während einer bestimmten Zeit fest. Zu den Geldmittelzuflüssen gehören der Barbestand, Einzahlungen von Kund:innen, Steuerrückerstattungen und Kreditaufnahmen. Geldmittelabflüsse sind unter anderem Kosten für Wareneinkauf, Miete und Löhne.

Erkennst du allfällige Liquiditätsprobleme frühzeitig, kann dein Unternehmen die entsprechenden Gegenmassnahmen ergreifen. So kannst du beispielsweise nicht rentable Produkte aus dem Sortiment nehmen, ausstehende Forderungen mittels Zahlungsaufforderungen eintreiben, nicht zwingend notwendige Investitionen verschieben oder einen Kredit aufnehmen.

Diese Fehler machen viele Unternehmen bei der Liquiditätsplanung

Wie detailliert deine Liquiditätsplanung sein soll, hängt unter anderem von der Unternehmensgrösse, Branche und den Wachstumszielen ab. Auch wenn es kein Patentrezept für die Erstellung eines Liquiditätsplans gibt, kannst du dabei doch in einige Fallen tappen. Wir haben hier die häufigsten Fehler zusammengetragen, die Unternehmen bei der Liquiditätsplanung unterlaufen.

1. Fehler: Umsatz mit Cashflow verwechseln

Der Umsatz ist das Total aller Einnahmen aus Verkäufen bzw. Dienstleistungen während einer bestimmten Periode. Bedenke, dass der Umsatz noch nicht viel über die Liquidität deines Unternehmens aussagt. Hast du hohe Ausgaben für Material, Miete oder Löhne und bezahlen deine Kund:innen ihre Rechnungen nicht pünktlich, kann es trotz guter Umsatzzahlen zu Liquiditätsproblemen kommen. Immer mehr Unternehmen leiden darunter, dass Kund:innen ihre Rechnungen nicht rechtzeitig bezahlen oder gar zahlungsunfähig sind. Daraus resultieren Debitorenverluste. Dabei handelt es sich um Ausfälle von Forderungen, die durch Zahlungsschwierigkeiten oder die Zahlungsunfähigkeit von Gläubiger:innen entstehen. Debitorenverluste können Liquiditätsprobleme verursachen und letzten Endes zum Konkurs deines Unternehmens führen.

Lesetipp: Als Unternehmer:in kannst du Debitorenverluste zwar nie ganz verhindern, aber immerhin reduzieren. In diesem Blogbeitrag gibt es Tipps, wie du Debitorenverluste vermeiden kannst.

Aussagekräftiger für die Liquiditätsplanung ist der Cashflow. Mittels einer Cashflow-Berechnung kannst du den Geldzufluss und -abfluss in deinem Unternehmen während eines bestimmten Zeitraums ermitteln. Ein positiver Cashflow ist einer der Indikatoren, ob dein Unternehmen mittel- und langfristig überleben kann. Der beste Weg um einen Überblick über den Kapitalfluss zu erhalten und Cashflow-Probleme frühzeitig zu erkennen, ist eine tagesaktuelle Buchhaltung. Das bringt uns sogleich zum nächsten Punkt.

2. Fehler: mit nicht (mehr) aktuellen Zahlen planen

Der Liquiditätsplan für dein Unternehmen ist nur so gut wie die ihm zugrundeliegenden Zahlen. Eine präzise und im besten Fall tagesaktuelle Buchhaltung ist eine wichtige Basis für die Liquiditätsplanung. Wenn deine Buchhaltung immer auf dem neuesten Stand ist, haben du und deine Mitarbeitenden jederzeit Zugriff auf geordnete und verlässliche Zahlen. Du erhältst beispielsweise, einen Überblick welche Rechnungen deine Kund:innen bereits bezahlt haben und welche nicht. Dies ist unerlässlich für den Liquiditätsplan.

3. Fehler: praxisferne Planung

Liquiditätsplanung ist ein kontinuierlicher Prozess. Unternehmer:innen müssen ausreichend Kapitalmittel zur Verfügung haben. Du musst Verbindlichkeiten fristgerecht bezahlen, um den Ruf und die Existenz deines Unternehmens nicht zu gefährden. Viele Ausgaben fallen aber an, lange bevor die Einnahmen auf den Konten deines Unternehmens landen. Halte im Liquiditätsplan fest, wann Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge anstehen und behalte die Zeitkomponente im Blick. Ein theoretischer Reingewinn nützt deinem Unternehmen nichts, wenn du die dafür notwendigen Schritte mangels flüssiger Mittel nicht umsetzen kannst. Daher solltest du sicherstellen, dass der Liquiditätsplan so praxisnah wie möglich ist.

4. Fehler: unverhältnismässig hoher Zeitaufwand für die Liquiditätsplanung

Liquiditätsplanung ist ein wichtiges Instrument in der Unternehmensführung und sollte stets aktuell sein. Dennoch müssen Unternehmer:innen nicht unnötig viel Zeit in die Planung stecken. Jeden Tag die aktuellen Zahlen von Hand in ein Excel-Dokument einzutragen, kostet sehr viel wertvolle Zeit. Sobald eine Einzelunternehmung oder ein Start-up wächst, fällt auch der Zeitaufwand für die Buchhaltung und Liquiditätsplanung mit Excel überproportional grösser aus. Damit der Zeitaufwand überschaubar bleibt, setzen immer mehr KMU auf ein voll automatisiertes Buchhaltungssystem. Dieses hilfreiche Tool nimmt dir sämtliche Buchhaltungsaufgaben ab und erleichtert die Liquiditätsplanung signifikant. Damit bleibt dir mehr Zeit für strategische Aufgaben und das Kerngeschäft. Auf den ersten Blick kosten smarte Buchhaltungslösungen mehr, als die Buchhaltung mit Excel zu erledigen. Wenn man jedoch den Zeitfaktor und die somit eingesparten Lohnstunden berücksichtigt, zahlen sich voll automatisierte Buchhaltungssoftwares oftmals auch für kleine Unternehmen aus.

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