Was ist ein Generalunternehmer? Definition Der Generalunternehmer (GU) ist, wie der Name schon sagt, ein Unternehmer der alle Gewerke unter sich vereint und gegenüber dem Auftraggeber (AG) als eine ausführende Firma auftritt. Der GU selber erbringt dabei nur einen Teil der Leistungen – meistens die Baumeisterarbeiten – die restlichen Arbeiten werden dann an Subunternehmer wie Schlosser, Spengler, Fliesenleger und dergleichen vergeben. Der Generalunternehmer trägt das wirtschaftliche und organisatorische Risiko für seine Subunternehmer und haftet auch für deren Qualität, termingerechte Erfüllung und Mängel. Den Mehraufwand für die Organisation und das zusätzliche Risiko werden im sogenannten Generalunternehmerzuschlag eingepreist. Dieser liegt in der Regel bei 10-15% der Auftragssumme im Vergleich zu Einzelvergaben. Eine abgewandelte Form des GU ist der Teil-Generalunternehmer dabei vergibt der AG meist große oder spezialisierte Leitungsbereiche direkt an andere Fachfirmen wie beispielsweise Elektrotechnik oder Haustechnik. Risiko Der Bauwerber hat einerseits weniger Risiko, da der Generalunternehmer für seine Subunternehmer haftet. Andererseits, sollte der GU selber ausfallen, ist oft das ganze Projekt in Gefahr. Daher ist es umso wichtiger sich das Unternehmen hinsichtlich wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und Referenzen gut anzusehen und zu prüfen. Zur Minderung des Risikos für den Bauwerber kann der GU auch als Arbeitsgemeinschaft (ARGE) auftreten. Das bedeutet das zwei oder mehrere Unternehmen solidarisch sind und bei einem Ausfall die Haftung für den jeweils anderen übernehmen. Vorteil Die Vorteile eines GU sind zahlreich. Der wohl größte Bonus ist die Kenntnis des Marktes. Manche Bauwerber stehen nicht tagtäglich mit dem Baugewerbe in Berührung und haben mit nur einem Ansprechpartner alle Gewerke abgedeckt. Ein weiteres Plus ist die Erfahrung des GU mit vielen Subfirmen, die oft schon gut eingespielte Teams bilden. Die Koordination über einen Federführenden ist für den AG meist eine große Erleichterung. Dies gilt vor allem bei komplexen Bauvorhaben mit vielen beteiligten. Fazit Ob ein Generalunternehmer die beste Lösung für den Auftraggeber ist, hängt im Wesentlichen von dessen eigen Fähigkeiten ab. Eigenschaften wie Fachkenntnisse, Erfahrung und Leistungsfähigkeit sind oft nicht im erforderlichen Ausmaß vorhanden und sollten deshalb ausgelagert werden. Ein GU bietet daher viele Vorteile, bedarf aber im Gegenzug auch einer entsprechenden Kontrolle.