ARD-Reportage über Montenegro

Wenn ich ein Land – wie derzeit Montenegro – über den grünen Klee preise, werden die Leser dieses Blogs manchmal skeptisch und glauben mir nicht mehr. Dagegen hilft es, selbst in den Zug oder ins Fugzeug zu steigen (Memmingen-Podgorica mit Wizzair und Berlin-Podgorica mit Ryanair gibt es ab 13 Euro).

Wer nicht reisen will/kann, aber dennoch eine zweite Quelle nutzen möchte, für den hat der MDR eine vierteilige aber insgesamt nur einstündige Reportage über Montenegro gedreht, die bis Dezember 2018 in der ARD-Mediathek bereit steht: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4.

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In einer Stunde gibt es natürlich nur einen Schnelldurchlauf, aber man bekommt einen ganz guten Einblick in die vielen Facetten dieses sympathischen Landes. Die Hauptstadt Podgorica ganz auszulassen, ist zwar frech, entspricht aber auch meiner Empfehlung für Montenegro-Besucher mit begrenzter Zeit.

In Teil 1 der Reportage kommt Ihr in Minute 3:20 übrigens an meiner Wohnung in Kotor vorbei (die grüne Tür links im Bild).

Zu Teil 2 würde ich insofern widersprechen, dass man im Durmitor-Gebirge natürlich auch ohne Bergführerin wandern kann. Genau die im Film gezeigte Wanderung zum Ćurevac bin ich allein gegangen, noch dazu im Winter und tiefsten Nebel und ohne Flinte gegen die Bären und Wölfe. (Da ich anders als das Film-Team kein Auto hatte, dauerte es auch wesentlich länger als die genannte halbe Stunde. Ich ging den ganzen Weg von Žabljak aus zu Fuß.)

Andererseits stockt mir jetzt nachträglich noch der Atem, wenn ich (ab Minute 1:48 in Teil 2) sehe, wie tief die Tara-Schlucht tatsächlich ist.

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Der Nebel am Tag meiner Wanderung war ein gutes Prophylaktikum gegen die Höhenangst. Ich wusste zwar, dass es eineinhalbtausend Meter in die Tiefe ging, konnte mir diese Dimension aber nicht wirklich vorstellen. Sonst wäre ich nie so gefährlich nah am Abgrund entlang spaziert, vor allem nicht fröhlich filmend und labernd anstatt auf meine Schritte achtgebend:

Wenn ich so darüber nachdenke, geht Ihr also vielleicht doch besser mit der Bergführerin als mit mir.

Über Andreas Moser

I am a lawyer in Germany, with a focus on international family law, migration and citizenship law, as well as constitutional law. My other interests include long walks, train rides, hitchhiking, history, and writing stories.
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