Der Türkenkleiber (Sitta krueperi) ist ein kleinasiatischer Singvogel.
Der 11,5–12,5 cm lange Türkenkleiber hat einen relativ kleinen Kopf und kurzen Schnabel. Das Gefieder ist oberseits blaugrau gefärbt. Die schmutzig weiße Unterseite kontrastiert mit einem rotbraunen Brustfleck. Am Kopf befinden sich ein weißer Überaugenstreif und ein schwarzes Scheitelfeld, das beim Männchen größer und nach hinten schärfer begrenzt ist als beim Weibchen.Der Gesang besteht aus einer Reihe schriller, nasaler Töne, die an eine Fahrradhupe oder eine Kindertrompete erinnern.
Der Standvogel lebt in Kaukasus, in der Türkei und auf der Insel Lesbos in Wäldern verschiedener Höhenlagen. Die kalte Jahreszeit verbringt er in tiefer gelegenen Wäldern oder in den Niederungen der Schwarzmeerregion.Ab Ende April brütet der Türkenkleiber in einer Baumhöhle fünf bis sechs Eier aus.
Der Türkenkleiber lebt während der Brutzeit allein oder in Paaren, und das Paar bleibt bei seinen Jungen. Im Herbst wird er in Gruppen von zwei bis fünf Individuen beobachtet und nimmt manchmal an artengemischten Schwarmbildenden teil.
Der Türkenkleiber ist ein aktiver Vogel, der seine Nahrung zwischen den kleinsten Ästen in den Wipfeln großer Bäume, aber auch in anderen Vegetationsschichten findet. Er kann im Gebüsch nach Nahrung suchen und sogar auf dem Boden fressen. Während der Brutzeit ernährt er sich hauptsächlich von Insekten, aber wenn diese im Herbst und Winter knapp werden, frisst er Samen von Kiefern und anderen Nadelbäumen. Die Insekten werden an den Zweigen gesammelt oder im Flug gefangen, und die Samen der Nadelbäume werden mit dem Schnabel aus den Zapfenschuppen herausgezogen, bevor sie in einen Riss in der Rinde geklemmt und aufgeschlagen werden. Der Türkenkleiber legt auch Nahrungsvorräte an, die genutzt werden können, wenn die Feuchtigkeit die Kiefernzapfen verschließt und ihre Samen unzugänglich macht. Die Existenz dieser Vorratskammern könnte das Revierverhalten des Vogels auch außerhalb der Brutzeit erklären.
