Lanzettschwänchen, Weißbürzel-bronzemännchen, Pfeilschwanznonne, Gestreiftes bronzemännchen
Das Spitzschwanz-Bronzemännchen (Lonchura striata), auch Lanzettschwänchen, Weißbürzel-Bronzemännchen, Pfeilschwanznonne oder Gestreiftes Bronzemännchen genannt, ist eine Art aus der Familie der Prachtfinken.
Es werden sieben Unterarten des Spitzschwanz-Bronzemännchens unterschieden, die sich alle in ihrem Verbreitungsgebiet sowie in Details des Körpergefieders unterscheiden. Die Nominatform L. s. striata, die 1766 von Carl von Linné beschrieben wurde, ist in Sri Lanka und Indien beheimatet. Sie erreicht eine Körperlänge von 12 Zentimetern und zeigt neben einem weißen Bürzel eine reinweiße Unterseite. Die gelegentlich verwendete Bezeichnung Weißbürzel-Bronzemännchen bezieht sich ausdrücklich auf diese Unterart. Die Art zeigt keinen Geschlechtsdimorphismus, d. h. die Weibchen sind aufgrund der Gefiederfärbung nicht von den Männchen zu unterscheiden.
Spitzschwanz-Bronzemännchen der Nominatform erreichen eine Körperlänge von elf bis zwölf Zentimeter und zählen damit zu den mittelgroßen Prachtfinkenarten. Sie wiegen im Mittel 12,3 Gramm. Das Gefieder ist an der Körperoberseite und an den Halsseiten dunkelbraun. Die Federn weisen allerdings silbrigweiße Schaftstriche auf. Die Vorderbrust sowie das Gesicht und die Kehle sind schwarzbraun bis schwarz. Die Füße und Beine sind blaugrau gefärbt. Blaugrau ist auch die Farbe des Unterschnabels, während der Oberschnabel schwärzlich ist. Die Augen sind dagegen dunkelbraun.
Die Jungvögel sind braun, wobei die Körperunterseite etwas heller ist. Die Schwingen und der Schwanz sind schwärzlich. Wie bei den verwandten Arten tragen die Jungvögel ihr Jugendkleid sehr lange. Die adulten Vögel mausern nach der Brutzeit.
Die übrigen Unterarten, deren Verbreitungsgebiet die Andamanen, Nikobaren, das südöstliche China und Taiwan, das südliche Thailand, Malaysia und Sumatra, Laos und Vietnam umfasst, variieren die Körperfärbung der Nominatform. Die im Nordosten Indien und den südöstlichen Himalaya-Regionen beheimatete Unterart L.s. acuticauda hat beispielsweise an Kehle, Vorderbrust und Halsseite eine hellbraune Gefiederfärbung.
Das Spitzschwanz-Bronzemännchen ist ein weit verbreiteter Brutvogel, der vom indischen Subkontinent über Südchina östlich bis nach Taiwan und durch Südostasien südlich bis nach Sumatra vorkommt. Er bewohnt offene Wälder, Grasland und Buschwerk und kann sich gut an die landwirtschaftliche Nutzung anpassen. Er ist ein geselliger Vogel, der sich hauptsächlich von Samen ernährt, sich in Gruppen durch das Unterholz bewegt und manchmal andere Vögel wie denPellorneum ruficeps begleitet. Das Nest ist eine große gewölbte Grasstruktur in einem Baum, Busch oder Gras, in die drei bis acht weiße Eier gelegt werden. Es ist auch bekannt, dass sie verlassene Nester von Bajawebern nutzen. Sie halten sich häufig in der Nähe von Wasser auf und wurden dabei beobachtet, wie sie sich von Algen ernährten. Es wird vermutet, dass sie ihre Proteine aus der Ernährung mit Algen beziehen, die häufig von der Art Spirogyra stammen, die in Reisfeldern wächst.
Der Vogel ist in seinem großen Verbreitungsgebiet weit verbreitet und wird daher von der IUCN nicht als bedrohte Art eingestuft. In der Tat kann er lokal zu einem lästigen Schädling von Hirse und ähnlichen Getreidesorten werden. Selbst die Unterart der Nikobaren mit ihrem begrenzten Verbreitungsgebiet scheint mit der menschlichen Besiedlung gut zurechtzukommen. Da es sich bei dem Spitzschwanz-Bronzemännchen um einen einfarbigen und eher zurückgezogen lebenden Vogel handelt, der dichtes Unterholz bewohnt, ist er nicht unbedingt auffällig, selbst wenn er in beträchtlicher Zahl vorkommt.
Ähnlich wie die meisten Prachtfinkenarten bewohnt das Spitzschwanz-Bronzemännchen Grasland, das mit Sträuchern und Bäumen durchsetzt ist. Es ist an Wald- und Feldrändern sowie in Gärten und Parks zu finden. Sie leben von Grassamen und Getreide und fallen während der Erntezeit in Schwärmen in die Reisfelder ein. Sie fressen darüber hinaus auch Früchte und Beeren. Die Stimme ähnelt der des Muskatbronzemännchens und anderer verwandter Arten. Der Warnruf ist ein troi troi troi ti ti ti. Der Lockruf des Männchens ist ein schleifendes, tiefes quoi quoi, das Weibchen dagegen lockt heller terr terr.
Das Gelege besteht aus vier bis sechs Eiern, die rund 20 Tage lang bebrütet werden. Etwa drei Wochen nach dem Schlupf beginnen die Jungen das Nest zu verlassen. In einem Alter von 5 Monaten sind die Jungvögel geschlechtsreif.