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Tankrabatt endet übergangslos – Preise explodieren direkt nach Mitternacht

Tankrabatt endet übergangslos – Preise explodieren direkt nach Mitternacht

Am letzten Tag des Tankrabatts, dem 31. August, bildeten sich schon ab nachmittags lange Warteschlagen vor den Tankstellen.

Leser aus dem gesamten Kreis Unna und den umliegenden Kreisen meldeten ab dem frühen Abend: „Superbenzin ausverkauft!“ oder gar „Sprit komplett ausverkauft!“

Pünktlich ab Mitternacht mit dem Ende der Steuersenkung (35 ct für E10, 17 ct für Diesel) rasten die Preise geradezu nach oben. Der von einem großen Automobilclub prognostizierte „sukzessive Anstieg“ durch den Abverkauf des preiswert eingekauften Sprits war nichts zu merken. Im Gegenteil, schon in den Tagen zuvor hatten die Preise an den meisten Tankstellen schon wieder deutlich angezogen.

So kostete etwa an mehreren JET-Tankstellen im Umkreis (z. B. in Königsborn oder Menden) am Mittwochabend der Liter Super E5 knapp über 1,70 Euro. Direkt nach Mitternacht schoss der Preis auf über 2,15 Euro in die Höhe. Im Märkischen Kreis meldeten Leser am Donnerstagmorgen sogar Benzinpreise von über 2,50 Euro.

Zornige und frustrierte Leser erinnerten an den Beginn des Tankrabatts am 1. Juni.

„Als damals die Preissenkung nicht sofort an die Kunden weitergegeben wurde, hieß es, man müsse erst den teureren Sprit abverkaufen. Heute Nacht, nachdem der Rabatt ausgelaufen ist, haben sie sofort ihre Preise angezogen!“ 

Superbenzin der E10 kostete am Donnerstagmorgen bei einem Großteil der vom ADAC untersuchten Tankstellen in Deutschland teils deutlich mehr als 2 Euro. Am Mittwochmorgen hatte der Preis bei keiner einzigen untersuchten Tankstelle jenseits dieser Schwelle gelegen.

Hingegen war der Dieselpreis schon in den Tagen zuvor an den meisten Tankstellen auf über 2 Euro gestiegen. Am Donnerstag bewegten sich die Preise teils noch über 2,30 Euro.

Ursachen: Schwacher Euro, Dürre

Bei dem deutlichen Anstieg der Spritpreise schon in den  vergangenen Wochen (nach einem Tiefstand Anfang August) spielte laut Medienberichten vor allem der stark gestiegene Rohölpreis eine Rolle (zuletzt deutlich mehr als 100 Dollar je Fass) bei gleichzeitigem Verfall des Euro gegenüber dem US-Dollar. Denn Öl wird in Dollar gehandelt.

Laut dem Essener Wirtschaftsforschungsinstitut RWI ist ein weiterer Preistreiber der durch die Trockenheit verursachte Niedrigpegel des Rheins: Damit werde vor allem der Transport von Diesel sehr teuer, während Superbenzin weit weniger importiert werden müsse.

Zum Vergleich: Die Spritpreise aktuell in Europa. Quelle https://www.benzinpreis.de/

 

Ausgelaufen ist zum heutigen 1. September auch das 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr. Dazu zog der VRR eine gemischte Bilanz (HIER).

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