Entspannter durch den Alltag bei Zähneputzen, Anziehen und Co

Kennst du das auch?

Der Tag beginnt eigentlich gut, doch sobald es an die morgendliche Körperpflege geht, wird es mühsam. Dein Kind sträubt sich, spielt lieber und/oder trödelt herum. Du erhöhst den Druck, dein Kind weigert sich weiterzutun und früher oder später eskaliert die Situation.

Nächste Station ist das Anziehen: Du führst ewige Diskussionen mit deinem Kind, was es heute anziehen möchte, darf und soll. Da gibt es die grundsätzlichen Wetterdiskussionen, wie: „Nein, wir können im Winter kein Sommerkleid anziehen“ bis hin zu dem Drama, weil das Lieblingsleiberl sich gerade in der Wäsche befindet.

Frühstück geht sich, wenn überhaupt nur noch knapp aus und schon folgt der nächste mögliche Konfliktpunkt. Oftmals wird das Anziehen der Schuhe und Jacke zur Tortur, die Zeit drängt, weil der Kindergarten oder die Schule beginnt oder man selbst in die Arbeit muss. In solchen Situationen sind Spannungen, Streit und Stress häufig vorprogrammiert…

In diesem Artikel erfährst du, wie sie mit kleinen Tricks den Alltag mit Kindern wesentlich entspannter erleben können.

Kleine Zahnputzmuffel

Auch wenn es manchmal vieles erleichtern würde, Kinder sind keine Roboter und haben ihr eigenes Denken und Empfinden. In ihren Augen ist die Welt ein riesengroßer Abenteuerspielplatz , auf dem sie toben und alles ausprobieren wollen, was sie sehen und wahrnehmen. Wenn dein Kind also nach dem Aufstehen nicht gleich mit dem Zähneputzen und Waschen loslegen will, liegt das meist daran, dass es schon auf dem Weg ins Bad unzählige spannende und tolle Sachen entdeckt, die bespielt werden wollen, bei denen es sich lohnt stehen zu bleiben, sich anzuschauen und sich ihnen mit voller Aufmerksamkeit zu widmen.

Tipp:

Räum am Abend mit deinem Kind gemeinsam das Kinderzimmer auf, so dass am morgen so wenig wie möglich die Aufmerksamkeit des Kindes auf sich ziehen kann. Ebenso befreie den Weg vom Zimmer zum Bad weitestgehend von überflüssigen Gegenständen bzw. Spielsachen. Plane überdies Zeit ein, und steh gegebenenfalls eine halbe Stunde früher auf, und gib so deinem Kind die Zeit, sich kurz seiner Faszination hinzugeben. Je weniger Druck du machst, um so eher wird dein Kind bereit sein, dir ins Bad zu folgen.

Kleiderordnung

Kinder wollen von klein auf, gerne alles selber machen. Dieser Drang ist tief in uns Menschen verwurzelt und hilft uns, selbständig und selbstbestimmt zu werden. Insofern ist es natürlich super, wenn du dein Kind daran teilhaben lässt, sich seine Kleidung selbst auszusuchen. Der Haken an der Sache ist aber der, dass je jünger das Kind ist, umso überforderter ist es damit, aus vielen Kleidungsstücken/ Gegenständen den einen herauszusuchen. Stell dir zum Vergleich mal vor, du befindest dich in einem Buchladen und stehst vor einem riesengroßen Regal mit tausenden von Büchern. Dann kommt die Buchhändlerin und fordert dich auf, dir so schnell wie möglich das für dich passende Buch auszusuchen… schwierig, oder?

Tipp:

Triff eine Vorauswahl und zeige deinem Kind nur diese Kleidungsstücke. Je jünger das Kind, umso weniger Auswahl. Für ein 2-3 jähriges Kind reicht es aus, wenn es sich zwischen zwei Kleidungsstücken entscheiden darf. Mit steigendem Altern kann die Auswahl erweitert werden. Neben der Stressersparnis, lernt dein Kind im Hinblick auf seine Kleidung hier gleich ein Stück weit Selbständigkeit dazu.

Der Weg zum Kindergarten/ zur Schule oder zu sonstigen Terminen

Ähnlich wie auf dem Weg zum Bad lauern auf dem Weg zum Anziehen und bis zur Haustür, zahlreiche spannende Dinge, denen Kinder genau in diesem Moment gerne ihre Aufmerksamkeit schenken wollen, weil sie fasziniert sind oder auch weil sie noch wenig Zeitgefühl haben und Dinge deshalb sofort erledigt werden müssen, ganz nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Zudem wissen gerade kleiner Kinder gerade bei generellen Terminen oft nicht, was sie erwartet und wo’s nun hingehen soll – das macht Unsicherheit.

Tipp:

Plane grundsätzlich für jeden Termin, auch vor dem Kindergarten bzw. der Schule eine viertel bis halbe Stunde zusätzlich ein. So gerätst du nicht in Stress, wenn dein Kind wieder mal im Spiel vertieft ist und sich nicht gleich motivieren lässt, sich anzuziehen und loszugehen. Stress ist nämlich genau das, was du in dieser Situation am wenigsten gebrauchen können: Er führt dazu, dass wir nervös werden und beginnen unser Kind anzutreiben. Dieses spürt deine Anspannung und spiegelt sie zurück und schnell gerätst du in einen Strudel aus Anspannung und Hektik, der es nur schwerer macht, loszukommen. Eine viertel Stunde mehr wirkt hier oft wahre Wunder und verhilft uns dazu, entspannt bei unserem Termin anzukommen. Zusätzlich kannst du dein Kind mit einfachen Spielchen motivieren, sich anzuziehen. Bau  z.B. aus allen Sachen, die es anziehen soll (Jacke, Schuhe, Haube, Schal u.ä.), einen Parcours von der Treppe/ dem Vorraum/ der Garderobe bis hin zur Haustür oder starte ein Wettanziehen;)

Insgesamt lässt sich sagen, dass es innerhalb der Morgensituation viele Einzelsituationen gibt, die allein gesehen, wie Kleinigkeiten erscheinen. Summieren sie sich zusammen, machen genau sie den Unterschied zwischen einem schönen und entspannten Vormittag und purem Chaos!

Ich hoffe, Dir hat mein Artikel gefallen! Besonders ans Herz legen möchte ich Dir meine Artikel zu den Themen Wut und Aggression, Konflikte und Schulprobleme.

Wenn Du Unterstützung bei Erziehungsproblemen suchst, schau Dir mein Angebot an. Egal ob Trotzphase, Pubertät, Schulprobleme, … ich biete Live-Coaching, eMail-Coaching und eMail-Kurse als Hilfestellung an. Die eMail-Kurse zu den Themen „Trotzphase“ und „Hilfe- mein Kind will nicht hören“ sind besonders beliebt.

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Deine Heike

 

Heike Podek | Erziehungswissenschaftlerin, Coach und Gründerin von beziehungsorientiert.at

Ich glaube, dass Erziehung ohne den Einsatz von Angst und Macht funktionieren kann. Ich will ich einen beziehungsorientierten Umgang mit meiner Familie leben, in der sowohl die Bedürfnisse unserer Kinder, als auch unsere elterlichen Bedürfnisse Platz und Raum haben.

Heike Podek | Erziehungswissenschaflerin, Coach und Gründerin von beziehungsorientiert.at

Ich glaube, dass Erziehung ohne den Einsatz von Angst und Macht funktionieren kann. Ich will ich einen beziehungsorientierten Umgang mit meiner Familie leben, in der sowohl die Bedürfnisse unserer Kinder, als auch unsere elterlichen Bedürfnisse Platz und Raum haben.