Unfallverletzungen und Hörvermögen

Eine Analyse repräsentativer Daten aus eine Umfrage mit Fragen zu Unfällen und Hören belegt einen Zusammenhang zwischen Unfallverletzungen und Hörvermögen.

Unfallbedingte Verletzungen bilden in den USA einen Hauptgrund für Morbidität und Mortalität; Hörprobleme können möglicherweise mit einem erhöhten Verletzungsrisiko in Zusammenhang stehen. Otolaryngologen der Universitätsklinik Irvine haben in einer Querschnittstudie die Antworten von repräsentativen Umfragen (National Health Interview Survey) unter 232,2 Millionen erwachsenen US-Amerikanern aus den Jahren 2007–2015 ausgewertet; die Fragen bezogen sich auch auf Modalitäten, die das Hören sowie Unfälle betreffen.

Die Hauptergebnisvariable bezog sich auf ein Unfallgeschehen in den vorausgegangenen 3 Monaten; das Hörvermögen konnte seitens der Befragten als „exzellent“, „gut“, „wenig beeinträchtigt“, „moderat beeinträchtigt“, „stark beeinträchtigt“ und „taub“ angegeben werden. Die Prävalenz unfallbedingter Verletzungen wurde basierend auf demografischen Besonderheiten und dem Hörstatus analysiert. Sekundärziel war der Zusammenhang zwischen den Verletzungsarten und dem Hörver­mögen; die Unfälle wurden in die Kategorien verkehrsbezogen, arbeitsbezogen und freizeit-/sportbezogen eingeteilt.

Von den 232,2 Mio. befragten Bürgern waren 120,2 Mio. (51,7 %) weiblich; 116,3 Mio. (50,1 %) bezeichneten ihr Hörvermögen als weniger als „exzellent“. Unfallbedingte Verletzungen waren bei 2,8 % der Befragten aufgetreten. Im Vergleich zu normal hörenden Erwachsenen („exzellent“ oder „gut“) lag die Chance einer unfallbedingten Verletzung bei denjenigen mit „wenig beeinträchtigt“ bezüglich des Hörvermögens höher, nämlich bei 4,1 % (Chancenverhältnis 1,6; 95 %-Konfidenz­intervall [KI] 1,5–1,8). In der Gruppe „moderate beeinträchtigt“ stieg der Wert auf 4,2 (Chancenverhältnis 1,7; 95 %-KI 1,4–1,9) und in der Gruppe „stark beeinträchtigt“ auf 4,8 % (Chancenverhältnis 1,9, 95 %-KI 1,6–2,3). Arbeits- und freizeitbezogene Verletzungen überwogen bei den Befragten, die die Hörprobleme selbst wahrgenommen hatten.

Die Autoren ziehen das Fazit, dass Einschränkungen des Hörvermögens signifikant häufig mit einer unfallbedingten Verletzung einhergehen, insbesondere durch Freizeitaktivitäten oder Arbeit. (am) 

Quelle
Lin et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2018 May 1;144(5):413–417.
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